Vorschau (1,42 MiB)
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Bas fahrrad |
und feine richtige Behandlung
» Kit Abbildungen
-
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Das Fahrrad
und feine richtige Behandlung
Reubearbeitete Auflage
Leipzig :
Bıerlag für Kunft und Miffenfchaft
Flbert Btto Paul
Snpalt.
Seitı
Borwört neuen e 3
Das Fahırad. . . . 8
Das Vorderrad . . » 11
Das Hinterrad . e 15
Die Tretvorrihtung - . -» - - 15
Der Rama. es are, 21
Die Bremsporrihtung - . . . . 24
Das Sreilauftad. - - » 2... 80
"Das kettenlofe Rad. . . - 98
Die Reinigung des Rades „ . 39
Das Fetten ber Lager . . . . 43
Das Vorderrad Sn. N.......0... 45
Die Steuerung = -. .» 2 ..022.. 47
Das Hinterrad » » 2.2...
Das Tretlagr -» » .». 2.2.0.9
Die-Bebalps en sten ern, Bl
Die Kette. . Sa... 52
Sonjtige Anweijungen.. . 5
Hemmungen des Rades . . » - 55
Die. Bneumalils +... 2... 56
Mberjegungsbereinung » » » » . 64
2
Vorort.
„greiift der Burfjd!”, fo fim
gen Sr Studenten, aber mit ala
geringerer Berehtigung darf man fagen
„zrei ift der Nadler!”. Denn
das bligende Gtahlroß mit Teifem Sirren
dahinfliegt, auf glatter Bahn dur) den
taufrijen oe dann fann Bi
fein „Reiter“ nn ih frei dünfen,
überlegen hinabbliden auf den müde da-
hinfriehenden Wanderer, der der
Schnede glei) Hinter ihm bleibt. Und
wenn er dann Rajt macht, two e3 ihm
gefällt, wenn er dann wieder aufbricht,
warn e3 ihm paßt, während da3 bviel-
gepriefene moderne Beförderungsmittel
Eifenbahn feine Benuger jtlavifd
zwingt, in Zeit und Ort fi nad) dem
Fahrplan und der Gtation zu richten,
wenn der Radler aller folder Sflaven-
fetten fpottet, dann wird er fi der
Schönheit und Großartigfeit jeined
te
SEIEN
Sports erit recht bewußt werden, er, der
im wahren Sinne des Wort3 „er-
haben ob Raum und Zeit“ ift.
Wir wollen hier nicht das Radfahren
in feinen verjdiedenen Stufen und Ab-
arten lehren, jondern wir wollen unfern
Lejer dahin bringen, daß er fein Rad
aus dem Grunde fennen lernt. Vielleicht,
ihöne Lejerin, oder Gie, verehrier Lefer,
meinen Sie, daß Sie dann diefes Eleine
Heft gar nit brauchten, da Sie Xhre
„Mafhine“, wie man jo jagt, au dem
ff fennen. Und do, verzeihen Sie,
wenn der Verfajler diejer Blätter Ihnen
aus einer reihen Erfahrung heraus wi-
derfpricht: Bon taujend glüdlichen Befigern
eines Fahrrades find duchichnittlich kauın
zehn bis Be in der Lage, einen an
ihrem Nade plöglich auftretenden Scha-
den feiner Natur nad) zu beurteilen und
fi, darüber flar zu werden, ob eine
Hebung des Schadens der Hilfe des Ne-
parateur3 bedarf oder ob dazu „die
eigene Kraft“ ausreicht. Wie viele fen-
nen nit einmal den Medanismus ihres
Rades genau, die Anordnung und Wir-
IE NS
fung der einzelnen Teile, und wenn fie
fie zu fennen glauben, fo ift dieje Kennt-
niß doch meiften eine jo oberjlädliche,
daß man bei dem Fleinften Unfall immer
wieder Hört: „Ic getraue mid, nicht,
das allein zu maden.“ — Und die jo
predhen, find unter den betreffenden Um-
tänden no immer die Klügeren: die
andern, die ihr Rad ebenjo wenig fennen,
aber alles befjer wiffen und Veit zu
fönnen meinen, iagen Js „Til,
fromm, frei“ an jede nur denfbare Repa-
zatur ohne Befinnen heran, und die Folge
it dann gewöhnlich, daß die Wiederher-
ftellung, die vielleicht fonft 3 ME. gefojtet
hätte, nun eine Rechnung von 30. Mt.
nad) fi) zieht.
Hiwed und Ziel diefes Heftchens ift
nit und joll e3 aud nicht jein, den be-
rufemäßigen Fahrradreparatenr zu er-
fesen, jondern e3 foll.den Radfahrer eben
mit. feiner Majchine vertraut, aber
aud wirtlid, im beften Sinne
vertraut maden.
Jeder Fahrer muß in der Lage fein,
fleinen Schäden, die ihm auf der Tour
uftogen Lönnen, leicht und jicher abzu-
Delien, Außerdem, al Hauptjadhe, joll
RE
durch eine fachgemäße Antweijung über
die Va de3 es eder-
mann imftande fein, die Leijtungsjähig-
feit jelbit alter, vielbenußter ajanen
immer auf der Höhe zu erhalten; dabei
foll aber die Abnugung auf da3 Mindeit-
maß bejhränft fein.
Denn nur dadurd wird die vollite
Ausnusung de angelegten, immerhin be-
oe Kapitals möglich fein!
ill der Fahrer dies erreiden, fo ift
num einerjeit3 eine genaue Kenntnis der
Teile des Rades jowie ihrer Wirkjam-
feit, andrerfeit3 aber aud) eine fahmän-
aid Anleitung über deren richtige Be-
handlung fowie die Handgriffe, die dazu
notwendig find, für den Laien nidt zu
umgehen. Ohne genaue Fenninis wird
wohl jelten jemand wagen, feine Ma-
fchine jelbft augeinanderzunehmen, jhon
aus Bedenken, etwa du alihes Bu-
jammenfegen njw. zu verderben. ,
‚€ ift wohl nit nötig, zu beweifen,
wieviel eine quie, jachgemäge Behand-
lung für die Haltbarkeit des Nades zu
jagen hat, und daß ein Rad je nad) der
Art, wie ed inftand gehalten wird, ent-
weder nur die Hälfte oder unter Umjtän-
en
den aud) da8 Doppelte der normalen Zeit
braudbar bleiben fan. Deshalb follte
fi) niemand dem genauen Studium biefer
wenigen Blätter entziehen, denn mit
ihrer Kenntnis ift nit nur da3 ange-
nehme Bemußtfein verbunden, nun erft
fein Rad wirklich zu Tennen, zu dverftehen
und bementfprechend zu beherriden, fon-
dern e3 läßt fih daraus aud ein jehr
erheblier Xorteil für den Gelbbeutel
ziehen. >
Da2 Fahrrad.
Früher bezeichnete man da3 Fahrrad
al BVelociped und unterjchied dabei
nah franzöfifcheenglifher Bezeichnung
Bichcles, d. 5. ziweiräderige Belo-
eipeds, und Trichcle3, d. 5. drei-
räderige. Velociped3. est nennt man
die entjprehenden Mafhinen Zweirad
und Dreirad, und wenn man bon
„sahrrad“ jhlehthin fpricht, fo
meint man damit immer ein Zweirad.
Dies ijt die gebräudhlichfte der Hierher-
en Majdinen, und fie jei dement-
prehend unferer Betrachtung zugrunde
gelegt. Da3 Dreirad ijt Taft
nur no Gefhäftsrad, befist aber ganz
naturgemäß alle wichtigen Teile des
meiraded aud, einige jelbftverftändlic
oppelt; der il eined Dreirades
wird alfo au3 unjerer furzen Anleitung
auh das für ihn Pafjende mühelos her-
außfinden fönnen.
_
‘m allgemeinen find die Bmeiräber
ür eine Berjon bejtimmt. Mehr-
igige Räder waren bi vor wenigen
Pe jehr in der Mode, verfhwinden
aber, wenn man von befonderen jport«
lihen Amweden abfieht, mehr und mehr;
aud für Shrittmacherzwede bei Rennen
ind fie beinahe ganz durd) die Motor-
ahrzeuge verdrängt worden. Hier ge
nügt a die Erläuterung, daß man bei
den zweifißigen Rädern { meifißern)
Spcietable3. (Gejellihaftsräder) und
Tandem nee ei dem jebt
wieder hier und da eingeführten So-
cietable fißen beide Zahrer meben-
einander, während beim Tandem die
beiden Siße hintereinander an-
eordnet find. Die für 3 Fahrer be-
timmten . Zweiräder werden Drei-
iger oder Triplet3, die für 4
Berjonen Bierfiger oder Dua-
druplers.genannt. —
Die Einrihtitng der Kiden im weicht
von einander im mejentlihen faum ab,
welcher Fabzik fie aud, entjtammen md-
gen, und jo dürfte da3 hier Gejagte wohl
jo ziemlich auf jedes Rad Bölfen oder
ih darauf übertragen Iafjen.
—- 1 —
Dak nit ein einzelne Ghftem be-
ae wird, hat darin feinen Grund,
aß diefe Abhandlung ein Berater für
jeden Fahrer fein fol. Dann foll dies
au fein Loblied® für eine bejtimmte
Marke fein, ganz miderfinnig wär's, zu
behaupten, dieje oder jene wäre die beite;
die verjhiedenen Marken find unterein-
ander jtet® ebenbürtig, der Unterjhied
liegt nur in ber ae Ausführung
oder aber in der patentierten oder nicht
atentierten Ginteilung der augelayer
ez. ber berjchiedenartigen Form der
Zagerteile.
Bringt eine FZabrif eine Neuerung,
b werden andere Firmen diefe nicht ım-
‚beachtet Bee und, fofern fie gut ift,
no verbejjern; und gerade dieje Kon-
furrenz ijt e3, melde die Yabrifanten
zwingt, ihre Erzeugniffe durch gute, ge-
twiffenhafte Arbeit, gute Material für
den Markt ftet3 Iebensfähig zu erhalten.
ft das Rad aus einer guten Yabrif,
9 fommt e3 in bezug auf feine Zeijtungs-
en gar nit in Betradt, ob e3
illig oder teuer mar; ein Luruß-MRad
— 11.—
wird immer nur diefelben Dienfte tum,
wie ein minder elegant gebaute Touren-
rad; jedoh ziehe man feinen Bergleid
mit einem Bahnrenner, denn ein
folder ift eben nur für die Biwmede ded
Rennens gebaut und nn bejtimmt, auf
einer adphaltierten Bahn gefahren zu
werben.
Sehen wir und Se ne au
ad näher an: Am mejentlihen unier-
Ehen bee auf = eriten Blid 3 Teile,
namlich) da Borderrad, dad Hin-
terrad umb den beide Räder berbin-
denden Rahmen. Hierzu fommt no
die Tretvorridtung, und jlieh-
li) wäre al3 wichtig nd nie fehlend die
Bremfe zu nennen.
Das Vorderrad.
Die Mitte de3 NRades nennt man
Rabe, den Nadreifen Zelge. Bon
der Nabe gehen, fi‘ Treuzend, die Spei-
hen zur Felge und find in ihr dur
lange Muttern, Nippel genannt, be-
eftigt. Die hell oder dunfel emaillierte
Ki umfpannt außen der Prneuma-
"snuog 1alal °E
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"2aIcH ’OT
aan 6 0 '8
‘7.58
NUPPINS um SgugGegvangıag
ge
tif oder Luftjhlaud, während in der
Nabe das Kugellager fitt.
Das Kugellager wird gebildet auß der
Adhje, den darauf gefchraubten Konen
und den recht8 und linf3 in die Nabe ein-
geihlagenen Lagerfhalen. Der redit3-
jetige Konus muß bis zu einem Anjah
der. Achje gefchraubt werden, während der
linfsjeitige zum Einjtellen des Lagers dient.
Der dur Üngerfäolen und Konus gebil-
dete Zivijchenraum ijt das eigentliche Kugel-
lager; darin find im Kreije Stahlfugeln
von beitimmter Größe angeordnet, jo daß
die Nabe (ducd Vermittelung der beiden
Konen) nur auf den Gtahlfugeln läuft,
mwodurd) der notwendige außerordentlich
leichte Lauf des Rades bedingt wird.
Bei den meiften modernen Naben: ift
die Lagerfonftnıktion bereit3 erheblich ver=
befjert worden; fie befigen fejte, mit
der Udje umlösbar verbundene Konen
und einihraubbare Lagerjchalen. Zmwi-
fen Konus und Lagerjchale Liegen die
Kugeln, und zwar nicht frei, jondern alle
in einem. Kugelring vereinigt, der
ihr Gleiten über den ‘Konus völlig ge-
ftattet, eine Reibung untereinander aber
EA
nusfhließt. Die Lagerihalen werden,
wenn das Lager juftiert ift, dur) einen
äußeren Sontrering in ihrer LZage feit-
gehalten. Um da Berühren von Nabe
und Nadgabel zu verhindern, wird auf
beiden Geiten der Nabe von außen je
eine Heine Hülfe (bisweilen ift aud) eine
andere Vorrihtung Dear) über die
Adfe gefhoben, die innen an den Konus
und augen an die Gabel. jtößt, jo dap
ein dvollfommen freieg Pendeln ntügli
ih Bei Sn neuen Lagerfonjtruftion
it da3 Einftellen der Lagerjhalen auf
nur einer Geite nicht erforderlich,
dies Tann beliebig auf beiden gefchehen,
nur ift darauf zu achten, daß die Enden
der zu beiden Seiten der Nabe Herbor-
tretenden Achje gleich Iang bleiben md
fo einen en Abihluß durd) die
Adhfenmuttern erhalten können.
Dem Biwede, da8 Vorderrad in dem
naB Gabel bezeichneten Teil des Rah-
mens zu befejtigen, dienen zwei Mut-
tern, melde zugleih Gegenmuttern
(Kontremuttern) der Konen find. Fig. 1
Kot die Vorderrad-Mabe im Durd;-
mitt.
a ER
— Das Hinterrad. EN
Die Teile ded Hinterrades find die
leiden wie die des Worderrades, dod
ind zwei diefer Zeile in bejonderer
Weife verändert. Die linke Achjenmutter
de3 Hinterrades dient nämlih al3 Anf-
ftieg und ift zu diefem Zmede verlän-
ert. Andrerfeit3 ift auf die redte Geite
* Hinterradnabe nod) ein Teil aufge-
ihraubt, nämlih ein Zahnrad, das
man Settenzahnfranz oder Ket-
tenfranz nennt, und zivar ift dies der
tleine SRettenfranz im Gegenfab zu
dem unten zu ee großen
Kettenkranz. Fig. 2 auf folgender Geite
zeigt die Hinterradnabe im Durhihnitt,
und zwar bezeichnen dabei: :
Neuere Konjtruftionen von Hinter-
radnaben gleichen ganz denen ber Vor-
derradnaben, wie fie auf Seite 13/14 ge
fchildert werden.
Die Zreivorrichtung.
wilden beiden Rädern fit die Tret-
vorrihtung, bejtehend auß dem Trieb-
trade oder grogen Rettentranz,
dem Tretlager und den Bedalen.
alon 3
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Buaayuog '6
RUPPInS um agurgegnaaud 7 "DIR
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Der große Kettenkranz ijt auf vieler
lei Art auf der Uchfe de3 Tretlagerz be-
feltigt. Sit er direft auf der Achje, fo
ıft_ er entweder aufgejchraubt, oder auf-
gefeilt, doc wird er auch oft gleih an
die rechte Kurbel durch verjchiedene An-
ordnungen befejtigt, wodurch ein Teichtes
Suömejeln de3 HZahnkranzes ermöglicht
wird. E
Die jonftigen Teile des Tretlagers
find gleich den Lagerteilen der Räder,
In Fig. 3 ijt daS Tretlager im Durd-
Initt dargejtellt.
bee unmittelbar unter dem Zahn.
franz befindet ji) eine nicht bei allen
Rädern vorhandene Staubfapjel,
dann der jejte Konu, auf der linfen
Seite der Adhjfe der Stellfonus, da-
oor eine Kontrejheibe nd Kon-
tremutter und zum Schluß wieder
eine Staubfapjel.
Auf jedes Ende der Ace find die
Bedalfurbeln aufgepaßt, die mit-
telB Seil und Mutter in ihrer richtigen
Stellung fejtgehalten werden.
Bei den neuen, modernen Rädern
ft die Konfteuftion des Tretlagers be»
deutend berbefjert. Meifteng wird das
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— 19 —
verwendet, da3 duch Kurbeln auß-
eichnet, deren oberes, am Tretlager be-
Fndliches Ende gewiffermaßen zu weit
über daS Lagergehäufe übergreifenden
Gloden ausgebildet ift. Das Innere ded
Lagerd zeigt im ‚großen und ganzen
diefelbe Konftruftion wie die auf Seite
13/14 bejchriebene Worderradnabe, d. 5.
alfo: fefte onen, Kugellaufringe und
einfhraubbare Lagerjhalen, von denen
jedod nur die linfe daS Lager juftiert.
Ein bedeutender Vorteil diefeg La-
er3 bejteht außer in feiner Staub-
iherheit in der borzüglihen Be-
eftigung der Surbeln. Die bei-
den Enden der Adjje befigen je 2 (oder
much je 4) Eonifche Flächen, auf die die
entiprechend fonjtruierten Kurbeln genau
hinaufgejtet werden. Um die Kurbeln
num mit der Achfe fejt zu verbinden, gibt
3 zwei Konftruftionen, nämlich:
1. ene Shraube mit großem Kop!
wird durch dad Ropflod) der Kurbel
hindurchgeitet, in; die. Achje Hinein-
geihraubt und zieht jo mit ihrem
Kopfe die Kurbel mit fi;
Kemer ER lg een .
1
a
2..eine runde Mutter, die Vertie-
fungen zum Ginhafen mit dem
Sählüffel befist, wird innerhalb des
Kurbelfopflodes auf die Adje Hin-
aufgefhraubt tnd ve eine fichere
Zerbindung her, da au fie die
Kurbel feit auf die Ahje Hinaufe
iiebt. —
Die im beziv. auf dem Iinfen Achfen-
ende befindlihe Schraube bezw. Mutter
at meijtend Linfsgewinde, d. 5. fie ift
eim Einfhrauben nad) Iinf3, beim Löfen
nad) reits zu drehen.
„In da3 am Ende der Kurbel gebohrte,
mit Gewinde berfehene Loc werden die
Bedale eingefhraubt. Zu beadten: ijt
hierbei, daß das rete Medal NRedts-
erwinde, das Linfe aber Linfsgeminde hat,
. 5. beim Herausfchrauben der Pedale
muß das rechte jtet3 Linf3 herum, dag
Iinfe aber rechts herum gedreht werden.
Mitunter ift aud) da3 Ende der Furbeln
geihlibt, und dann wird das Gewinde-
oc der Pedale mittel3 einer Schraube
ERBE Ba diefe Foren eilt
ürlih vorm Herausnehmen
Pedale zu entfernen. E .
Der Kleine Kettenfranz de Hinter«
rades ift mit dem QTriebrade der Tret-
vorritung durd) eine endlofe Gelent-
fette — furzweg Kette genannt —
verbunden. Um ein leichtes Abnehmen
der Rette zu ermöglichen, ijt vielfach der
Niet eines ihrer Glieder durch eine
Mutterfhraube, den jogen. Retten-
Bolzen, erfest. In andern Fällen ift
anftatt dejjen einer der Niete an feinen
Enden nit breitgefchlagen, jo daß er be-
quem heraußgezogen werden fan; beim
Fahren verhindert diefen Niet eine feine
Enden überfafjende GStahlfeder am Her-
außgleiten.
Der Rahmen.
Der Rahnıen de3 Rades beiteht aus
dem Sattelftügrohr, dem 2:
rung3rohr und den, diefe beiden
Rohre zu einem Trapez bereinigenden
weiteren beiden Rohren, nämlid; dem
oberen BVerbindungßrohr (au
ShHeitelrohr genannt) und dem unte-
ten Verbindungsrohr.
Beim Damenrad weit der Rah-
men bon demjenigen de3 Herrenrades
dahingehend = daß da3 Gcheitelrohr
ge
nit in De ontaler Rihtung zum Gat-
telftügrohr führt, fondern entweder in
gerader Linie oder in janftem Bogen
nad) unten geht, um fi erjt eimaß über
dem ZTretfurbellager an da3 Gattelftüh-
zohr anzujchließen.
Die Ahfe des Vorderrades ift in den
en Enden der Gabelfdei-
den bejejtigt. Diefe vereinigen fi) na
oben im Gabelfopf, der je .
Som Platten- oder Rohrfopf
genannt wird.
Da3 aufteigende Gabeltohr trägt am
unteren Ende dicht über dem Gabelfopf
die untere Sugeljdhale,
über, daS obere Ende wird der
Klemmring der Lenfjtange gejhoben,
mwelher zugleich den Konus des oberen
Kugellagerö bildet. flber dem Klemm-
ring liegt die Gabelrohr-Mut-
it, Bi die die Lager Each! iver-
„den; zwilhen Klemmring und Mutter
befindet fih in vielen Zällen der La-
ternenhalter.
In das Innere des Gabeltohrs wird
ber Schaft der Benfitange ee
u BB
und durch eine Mutterjhraube ded
Klemmeinges in beliebiger Höhe jeltge-
halten.
Das Gabelrofr wird von dem
Stewerungsrohr, dad oben die
obere Kugelihale und unten den Konus
de3 umteren Kugellager? trägt, umt-
ichloffen. Ungefähr in der Mitte bed
Steuerumgsrohres ift eine Abftellvorridh-
tung für die Vorderradgabel eingelafjen.
Das Steuerungsrohr wird durd) das
obere Rahmentohr mit der Gatteljtüh-
muffe, welche wiederum auf dem Gattel-
ftüg-Nahmenrohr fit, umd dur; das
untere Rahmenrohr mit dem Tretlager
verbunden.
An der Tretlagerhülfe endigen die
Hinterrad - Gabelrohre, Die
dur; die Strebentohre mit der Sattel-
ftüsmuffe verbunden und mittels Mut-
ee die zugleih; dad Zujammen-
lemmen der Muffe bewirkt, befeitigt
werben.
An den Enden der Gabelrohre be-
finden fi die Fettenjpanner,
durd die ein Spannen der Sette be-
wirft wird.
won
In bie Gattelmuffe wird der Schaft
ber Satteljtüße gefchoben, auf deren
wagerehtem Rohr die Sattelfedern
mittel3" Klammer befeftigt find. Worn
unter dem Sattelleder dient eine
Spannfhraube zum Cpannen oder
Lodern des Qeders.
Bei einigen neuen Modellen der
deutjchen Sahrräber geidieht die Be-
feitigung der 2enfjtange ohne Plemm-
Ting, mittel3 einer langen Schraube, die
im Innern des Schaftes eine tonijhe
ae in dem- ebenfalls Eonifhen
SHlig des Schaftes fo Iange emporzieht
und dadurd) den ot, auseinander an
die Wand des Gabelcohrs drüdt, big die
Zenkftange richtig feftfist. ;
Die Bremsporrichtung.
Bei dem außerordentlich Teichten
Gang des Fahrrades und bei der großen
erreihbaren vahrgefhwindigkeit muß je-
at a er Bremöpor-
rihtung verfehen fein, die nah Mahl
ein allmähliches oder fchroffeg Bee
famen der Zahrt, ja jeloft ein -faft plög-
liche Anhalten ermöglien muß.
5 —
ie Bremfe ijt ein Hebel, der ge-
närniih an a teten Seite der Lent-
ftange mittel3 einer Schelle befetigt ift,
die Bremfe endet in einer Klammer der
ne A worin der Brems-
Hebel durd) eine Mutterfchraube beweglic)
aufgehängt ift. Die Bremäftange endet
in dem Brem3rohr, und zwar Wird
fie darin duch eine Klemmichraube in
richtiger Höhe feftgehalten; dur) diefe
Kuh läßt fi die Stellung der
Breinfe, und damit die Gtärfe ihrer
Wirfung auf das Rad, verändern.
Durh den a x die
Bremsführung; zwijden diejer und
einem GStellring über dem Bremsrohr
befindet fi) eine Sprungfeder. Der die
Bremöwirfung jelbit ausübende Teil der
Bremfe heißt Bremsfhub; er ift mit
einer Gummieinlage verjehen und ber-
mittelt da8 Hemmen des Rabe. _
Bei jeinen Rädern findet man jebt
Häufig fogenannte Innenbremfen;
der Medanismug einer jolden ift, wie
ig. 4 zeigt, in da3 Innere des Lent-
De al und de3 Gabeltohr3 ver-
legt. Hierdurch mird einerfeit3 das
Bremsgehänge gefhübt, und andrerfeit3
ae
getinnt durd) diefe Anordnung dad Rab
ein jchlanferes, eleganteres Außfehen.
Die beihriebenen Bremen werden —
gleichgültig, ob ihr Geftänge innerhalb
de3 GSteuerrohrd oder daneben angeord-
net ift, durch einen Bremähebel betätigt,
der jolange gegen die Lenkftange ange-
drüdt werden muß, mie die Bremd-
wirkung dauern fol. Das ijt dort, mo
viel g t werden muß, redht ermü-
dend, und fo hat man viele andere Brems-
Eonftruftionen ausgefonnen, von denen
allerdingd nur einige wenige zur Ein-
führung gelangt find.
Sp nennen wir die pneumati-
[9% Bremjen oder Luftdrud-
remjen; fie werden durd) einmaligen
Drudf auf einen an der Lenkjtange ange-
braten Gummiball betätigt, während
ein zweiter Drud auf den Ball die
Bremdwirfung wieder aufhebt.
Ferner find die Rüdtrittbrem-
[em zu erwähnen, und zwar find fie zur
Zeit wohl neben den Hebelbremjen am
meiften in Gebraud; namentlid) die
unten zu erörternden $reilanf-
räder jind damit verfehen. Diefe Rüd-
trittbremjen werden in Tätigfeit gefept,
-— 3 —
indem ber Fahrer die Pedale Bm
anhält und etwas rüdmwärts bewegt. Leb-
tereS ift allerdings nur bei den Freilauf
zädern möglich, während man bei Rädern
ohne Freilauf ähnlide Bremskonftruf-
tionen anzubringen verfucht Hat, die jchon
in Wirkfamteit treten jollen, wenn der
Zahrer plöglih den Verjuh madt,
die Pedale anzuhalten; im allgemeinen
bleiben aber, wie gejagt, die geilauf
zäder das eigentliche Feld der Nüdtritt-
bremfen.
Figur 5 zeigt eine NRüdtritt-
Bandbremje und Figur 6 eine Rüdz
tritte$elgenbremje, beide in der
Konftruftion Brennabor. Die foge
nannten Bandbremjen, wozu aud
die gewöhnlichen Hebelbremjen gehören,
mwirfen mittels eines Bremsbandes auf
eine Eleine neben dem Hinterrad ange
bradte Scheibe. Zur Sconung des
Gummimandel® Hat: man Bremen er-
dacht, die entweder auf die Tretkurbel-
achje oder auf die Hinterradachfe oder
endlich auf die Radfelge wirken; zu der
legtgenannten Art gehört nun eben die
in Figur 6 abgebildete Rüdtrittbremfe,
BER 1: ar
Das Freilaufrad.
Eine neue Errungenidaft auf dem
Gebiete des Fahrradbaues ift dag Be
laufrad. Der SFreilaufmehanismus
(Free-Wheel) ift in Zig. 7 dargeftellt;
er beiteht aus einem Geperne, welches
beim Anhalten der Pedale den Ketten-
franz ber Hinterradnabe von der. zwang-
Big. 7.
läufigen Verbindung mit der Fett
dem Tretturbellager Iöf. Die "he
brauchen aljo die rotierende Bewegung
nicht immer mitzumachen, jondern fön-
Sn
nen, jobald da8 Rad genügend „Fahrt“
hat, auf den Pedalen ruhen, wobei da8
Rad ungehindert meiterläuft.
Mit der gefhilderten Einrichtung ift
eine jehr erheblihe SKrafterjparni3 ver-
üpft, denn erfahrungsgemäß kommt der
ahrer bei 30—40 Prozent jeiner Weg-
rede in die Lage, die Füße ruhen zu
laffen, weil da3 Rad durch aufgefpeicherte
lebendige Kraft auf glatter ebener Bahn,
dur) Senkung der Strede, dur Rüden-
mind oder dral. fie) von felbjt weiterzu-
bewegen in der Sage ift. Naturgemäh
müffen beim Sreilaufrade bejonders fiher
wirfende Bremfen angebradht werden,
j- B. veriwendet man an der Lenfjtange
angebradite Hebelbremjen, die nit auf
da3 Vorderrad, jondern auf den Gummi
de3 Hinterrades wirken.
No zwedmäßiger find Bremen, wie
bie bon uns Fig. 5 und 6 (Seite 29)
twiedergegebenen. Bei derartigen Rüd-
trittibremjen ift die auf das Hinter-
rad wirkende Bremje mit dem Getriebe
de3 Rurbellagerd — in dem fih ein
zweiter Sreilaufmedanid
mus befindet — in Verbindung ge-
bradt und von diejem abhängig.
= —
In idealer Weife vereinigen Sreilau
und ftarfe Bremfe, die Br el
treten der Pedale in Tätigkeit gefekt wird
die jogenannten Freilaufbremsnaben.
Die beiten und bekanntejten Breilaufnaber
mit Nüdtrittbremfe find folgende: „Zor=
pedot, „Moriom", „New Depar-
ture", „Adler", „Nedarfulm", “Die
verbreitetite von allen ift die Torpedo-
freeilaufbremsnabe, die in der umten-
Ntehenden Abbildung wiedergegeben wird;
je e fich keieh nn Sollfornmenen Kon-
n gemwiljermai ie
Radfahrer erobert, ee“
dig. 8, Torpedofreilaufnabe,
_ 3 —
Im Folgenden wird eine genaue An
leitung zum Demontieren und Montieren
diefer Nabe gegeben; an der Hand der»
elben wird nunmehr jeder Radfahrer im-
tande jein, die Nabe voll und ganz zu bes
berrfchen und zu berjtehen.
Die Demontage der „Torpedo ge
schieht in der Weife, daß man den Brems-
bebel (2) feitHält und mit dem beigegebenen
Schläfjel (27) in das am reiten Achien-
ende befindlihe Wierfant eingreift (nicht
Mutter 25), und jo von reits nach linis
drehend die Achje Herausichraubt, worauf
man die Nabe zerlegt hat. Man unter
fcheidet nun 3 Hauptteile, die, wenn man
auf der reiten Seite beginnt, folgende find:
1) Adjje, die noch) mit bielen rechts figenden
Nabenteilen verbunden ift, 2) Mittelftüd,
beftehend aus den Nummern 7, 8 und 9,
3) der linfe Zeil, enthaltend die Nummern
1,2, 3, 4, 5, 23, 24, 26. Alle bisher nod)
nit genannten Nummern, Nummer 6
natürlich ausjchlieglic, gehören zum reiten
Nabenteile, der mit der Achfe verbunden ift.
Bei der Reinigung fpüle man ihn am
beiten mit Benzin ab, oder, wenn man
aud ihn demontieren will, löfe man den
Bahntranglontrering 20, worauf man das
348 8
EERBaN
Stüd in feine Zeile en ann. ®i
umftehenden Einen a i 5
Härungen werden hierbei behilflich fein.
&3 bedeuten:
Rr. 1. gewölbte Unterlegjcheibe
2. Hebel e
2 ebellonus
5. Kugelhalterring mit Kugeln
ee
x Smantel mit Stahlmantet
8. Rupplungstonus. De
9. Mitnehmer mit Bandfeder
10, leg euigsring
IE @ Se
rungswalzen
13. Walzentorbdedel !
14, Walzenführungstorb
15. Gewindelopf
16. (10) Kugeln
vr ee ea men
oße Staubt
5 Betten r.
. Kontremutter mit Staubdedef
21. Adje mit feitem Konus
22. Vederhalterring
23. Aufitieg
- 5 —
Kr. 24. Bandage
25. Mutter
26. Bandagenichraube mit Mutter ,
27. Schlüfjel.
Zum Zwede der Montage jege man
zunädjft den reiten Hauptteil (mit Achje)
wieder zufammen und verfahre dann in
umgefehrter Weife wie bei der Demontage.
Man führe den Hebeltonus 3 auf der Seite,
wo der Kugelring liegt, in die Nabe ein
ftefe dann von der entgegengejegten Nich-
tung den Bremszylinder 7 mit dem Ende,
wo der breite Schlis im Stahlmantel fi
befindet, in den forrejpondierenden, bor-
ftehenden Noden des Hebellonus 3. Als
Kontrolle dafür, daß der Bremszylinder
richtig eingejegt ift, Tann dienen, wenn der
nad) außen liegende Rand des Zylinders
mit dem in der Nabenhülje befindlichen
Anja en gleich abihliegt. Auf die-
jelbe Weife wird der Konus 8, in dem
der Mitnehmer 9 Liegt, mit feiner Warze
in ben Heinen Sählig des Bremszylinders
gelegt. Msdann jchraubt man die Adie
mit den daran befindlichen, bereits mehr-
fach erwähnten Teilen, von lints nad
rechts drehend, hinein, biS das Rad fpielt
und fein feitliches Nachgeben mehr aufweiit.
3*
we eg
of
Ark: 081.26. WW. 27.
Bon
Big. 9. Einzelteile der Torpebonabe,
Das Einjtellen oder Nacftellen
der Torpedonabe gejieht, indem man auf
beiden Seiten des Rades Aufitieg umd
Mutter etwas Iodert und dann mit dem
BVierlantiälüffel die Nabe reguliert, und
zwar ftellt Drehung nach rechts feft, während
nach lin!s Lodert,
Zum Schmieren und Ölen der Nabe
berwendet man ausjhlieglih RKnoden-
oder Vajelinöl, da jedes andere Mittel
ungeeignet ift.
Das Tettenloje And.
Dur die Kette und die Kettenkränge
eht infolge ber Neibung ein beträitlicher
eil der Triebkraft verloren. Deshalb hat
man fon feit langem verfucht, die Kette
zu Bejeitigen, aljo Tettenlofe Räder zu
bauen. Heute zweifelt man nicht mehr
daran, daß dem fettenlojen Rade die Zu-
kunft gehört, da es in Bezug auf Dauer-
haftigfeit, auf leichten und geräujchlojen
Gang fowie eben auf Krafterjparnis von
feiner Kettenmajchine erreicht werden Tann
in jäwierigem Gelände und bei fehr arg
angeftrengten Rädern kommen die Vorteile
de? Fettenlojen Mechanismus zu befonderer
ig
0
Geltung. Bei dem tettenlofen Antrieb ge
f&ieht die Übertragung der Zriebtraft von
der Kurbeladjje zum Hinterrade gewöhnlich
durch zwei Kegelräderpaare, die mittels
einer in einem Rohre laufenden Stange
verbunden find. Aber diefer Mechanismus
muß aus bejtem Material beftehen und
außerordentlich forgfältig gearbeitet fein,
fol er wirklich die erwähnten Vorteile der
altbarfeit, des leiten und geräufchlofen
anges jowie der SKrafterijparnis zeigen.
Namentlich die Ihrägen Zahn- oder Kamm-
räber, die der Kahmann eben als Kegel-
rüber bezeichnet, müffen auf da aller-
genauejte ineinandergreifen; die Schmierbor-
richtungen müffen vorzüglich, wirlen — und
alles dies ertlärt, daß nicht alle auf den
Markt gebragpten ettenloje Räder gut find
und daß fie fich weiter durch einen fehr
hohen Preis auszeichnen, weshalb fie eben
no immer nit allgemein zur Einführung
gelangt find. ,
Die Reinigung des Hades,
Da Gerät, dad für die Reinigung
eines Fahrrad am zwedmäßigjten
bleibt, it eine harte Bürjte, wie fie
zum Yuftragen von Wicdje dient. Mit
SE
einer folhen Bürfte läßt fi auh das
[Hmußigjte Rad leicht und nel rei-
nigen; man nimmt Ddiefe Steinigung
zwedmäßig im Freien, in einem ee
&d jr oder auf dem Treppenflur vor,
(oc wegen der Reinlichfeit al3 aud),
um duch den Staub nicht beläftigt zu
imerden.
St der grobe Shmug vom Rahmen,
den sselgen, Gummireifen uf. entfernt,
fo bürftet man die Speichen der Reihe
nad. Hierauf kommt die Kette an die
Reihe, deren jedesmaliges jorgfältiges
Säubern unbedingt nötig ift, einesteils
der guten Inftandhaltung wegen, Haupt
jählih aber, weil der Schmug in der
Kette viel re nublo8 verbraudt.
Viele Fahrer glauben fih damit be-
a zu dürfen, die Kette mit einem
appen zu reinigen; aber mit. einem
fol wird fie nie ordentlich fauber,
und dann fann man fi dabei gar zu
leit böfe Duetfhungen zuziehen, indem
yinger ziwifhen Kette und ER necanz ge
voten. Man benuge deshalb unbedingt
eine Settenbürjte, wie fie in jeder
ee ür etwa 50 Pfg. zu
en if. Mit der Settenbürfte wird
en
\
erft der Dber- und Unterlanf und dann
da3 Sınere der Settenglieder vom
Shmug un
Sind alle feiten Schmußteile befeitigt,
fo tritt ein mit etwa® DI oder Vajeline
gefetteter Lappen an Gtelle der Bürfte.
Mit diefem wird das ganze Fahrrad,
emaillierte wie bernidelte Teile, forg-
fältig abgerieben. Damit wäre eigent-
lid die Reinigung beendet; will man
aber nod) ein Übrige tun, jo fann ein
fauberer, wenig gefetteter 2appen den
Beihlug der Jteinigung bilden.
Die aufgetragene Fettihicht — doc
darf man beim Anfajlen des Rades feine
fettigen Singer dabontragen — bewahrt
er Emaille Er den Glanz und ver-
ütet ein Nojten der gegen Näffe emp-
indlü e en ft The fie) dur
wife gebildeter Noft Täkt fich dur
Beten mit Bafeline und durh nad-
folgendes Abreiben mit einem Stüdchen
weichen Leder oder mit einem Korfen
En entfernen. Eingefrejfener Roft sr
terläßt , dagegen immer unanfehnliche
Etellen.
Sit alles gefäubert, jo Iaffe man den
Dberlauf der. Kette über ben Kettenjtift
Saar
hmeidigfeit zu geben. Dann jehe man
ämtlihe Teile genau an, ob alles in
Ordnung ift, pumpe die etwa jchlaff ge-
wordenen PBneumatils recht feit auf, und
dag Nad ijt wieder gebraudjsfertig.
Busen der Nidelteile mit hemijchen
Mitteln, Pubpulder, Bomade ujw. ver-
meide jeder Fahrer, da hierdurd) die nur
geringe Nidelauflage bernidtet wird;
au werden gepußte Teile leichter vom
Nojt befallen al gefettete.
Da diejeg NReinigungsperfahren nur
bei dunkler oder hwarzer Emaille an-
wendbar it, jo verfahre man bei Heller
Emaille folgendermaßen:
Das wie vorher abgebürjtete Had ijt
mit einem auögerungenen ae:
ein-, au zweimal gehörig jauber zu
wifchen, dann mit einem ganz fauberen,
wenig gefetteten Zappen abzureiben.
‚Den Vorderrad-Gabeljheiden ift von
eiten de3 Fahrers Be Kulmen.
amfeit a widmen, da die Enden derjel-
en leicht aufplagen oder einreiken; ijt
died eingetreten, fo bejorge man fofort
die Gabel zum Neparateur.
Kine um der Sette die ae Ge=
By
0 behandelteg Nad wird dem
Sue Es an bereiten und nidt
duch Shmus und Näffe vorzeitig un-
anfehnlich werden!
. Das Fetten der Lager.
Ein Xolkzfprihiwort jagt: „Ber
out [Hmert, der gut fährt!
Die Wahrheit diefes Wortes fann nie-
mand mehr empfinden, ala der Ntad-
ahter, und er follte deshalb au immer
nad) tun, d. h. gut jhmieren, um gut
zu fahren. :
Belist man ein neues, noch nicht ge-
braudtes Rad, fo ift ein Zeiten ber Lager
in einem Zeitraum bon 5—6 Monaten,
bei nit übermäßigen Gebraude, nicht
nötig, da alle Lager meiltens mit Daje-
line angefüllt find, die infolge ihrer zähen
Befchaffenheit nit aus den Lagern her«
auslaufen, au nicht 2 oder ranzig
werben fann und fi) äuperft len
verbraudtt. Dagegen verbleibt DI immer
num im befchräntten Maße im Lager,
während weniger reines Mineralöl, d. 5.
folches mit einer Beimifdung von pflanz-
licjem oder tierifhem DI, Harzig und
E54.
vanzig tird und dann die Lagerteile an-
greift. Deshalb muß man willen, wel-
de Schmiermittel ein Rad enthält:
Seder Käufer eine Nades lafje fich jo-
fort Ausfunft geben, ob die Lager Vaje-
line oder HI enthalten; ift DL darin, fo
laffe man die8 entfernen und die Lager
jofort mit Zajeline füllen.
Einerfeit3 um das Herauslaufen des
DIS zu verhüten, andrerjeit3 um daS bei-
nahe nach jeder Fahrt notwendige Ölen
de3 Nades zu bermeiden, fonjtruierte
man ölhaltende Naben, bei mel-
Ken nur einmal während der Saijon DI
re zu werden braudt. Da fi
jedoh die Mipftände de Harzig- und
Ranzigwerdend de3 DB nur Auperjt
fhwer vermeiden ln jo ift Died Lager
auch nicht vorteilhafter al3 jedes andere.
Sm Gegenteil Befigt da® mit Bafeline
gefüllte Zager die Vorteile des Hlhaltens
in weit höherem Mape ald da3 jogen.
ölhaltende Lager.
Sehen wir vom Kauf eine neuen
Naded ab, fo ijt dad Zahrrad von dem
Sahrer in regelmäßigen Zwijhenräumen
einzufetten. Un der Hand der folgenden
—- 3) —
Anleitung wird jeder dieje Arbeit ohne
Schwierigkeiten ausführen können. Da-
bei lernt er gleichzeitig fein Rad beijer
fennen, al3 e3 dur da Studium did-
leibiger Bücher möglid) ift. Be
An Verkzeug gebraudt man: einen
verjtellbaren Schraubenjhlüfjel (Englän-
der); berfchiedene qut pajjende Salfon-
ihlüffel; einen Hammer; einen Schrau-
benzieher; einige Lappen, Zigarrentijte
oder Rarton; eine Schadtel gelbe Baje-
line (30 Pig.), jowie ein Stüdhen Mej-
fing oder. Kupfer.
Kann das ganze Rad nicht an einem
Zage fertig geitellt werden, dann nehme
man die Arbeit in folgender Reihenfolge
vor: Vorderrad und Steuerungslager;
Hinterrad, Fette; dann da Tretlager
und die PBedale.
Das Vorderrad.
Man löft zuerjt die Achjenmuttern des
Vorderrades, zieht dann die Gabeljchei-
den aneinander und nimmt jo da3 Vor-
derrad aus feiner Gabel heraus. Mut-
tern uf. lege man in die Fifte oder in
den Karton. Dann halte man dad Rad
NR
mwagerehht mit der Nabe über die SKifte
und [hraube, während die linfe Hand die
Adje hält, mit der Rechten den GStell-
fonus don der Achje herunter; diefe fann
dann bon der andern Geite herausge-
jogen werden. Bei ‚diefer Hantierung
ommt e3 bot, daß Kugeln aus dem Lager
rollen; man achte darauf, da fie in die
Schadhtel fallen. Die > in den Lager-
halen verbliebenen Kugeln werden eben-
all3 Herausgejhüttelt (oder Herausge-
toßen), und num reinige man alle Teile,
aljo Inneres der Nabe, Achje, Konen und
Kugeln forgfältig mit einem in Petro-
Teum getränften Zappen. Findet man,
daß Konen und Lagerfchalen auf der
ne eladı eine Rinne haben, fo muß
man die befhädigten Teile vom Repara-
teur abdrehen lajfen; ift die Rinne zu
‚tief, p find die Teile zu erneuern.
Iit alles in guter Drbnung, fo fülle
man die Sagerjhalen mit Vajeline, Iege
die Kugeln hinein umd ftede die Adhje
wu er Nabe.
orher überzeuge man fi noch, ob
aud der feite Sonus bis a der
Achje geihraubt ift und nicht mwadelt;
dann drehe man den Gtellfonus wieder
a
bie Ahfe Bis dit gegen die Kugeln
= ftelle eranf das Rad vorläufig Lei
feite.
ei moderner Nabenkonftruftion ber-
jteie man das auf Seite 13/14 Gejagte.
" Die Steuerung.
Um die Steuerung zu reinigen, ent-
erne man zunädjt die Mutterjhraube
er Verbindung zwiihen Bremsrohr und
Bremäftange. Dann jhraubt man fo-
wohl von dem Bolzen de Klemmringes
wie dom Gabeltohr die Mutter ab.
Weiter braudt man die Steuerung ii
aneinander zu nehmen, denn durd, Hod)-
iieben de Klemmringes lafjen fid) ganz
gut beide Gteuerungglager reinigen.
Säließlid) werden diejelben gut gerei-
nigt, in beide reichlich Vafeline eingele
und alles wieder montiert. Dod) ziehe
man die Gabelrohrmutter nicht zu jet
damit die Gteuerung leicht T
bleibt. :
Sest fann das Vorderrad wieder in
die Gabel gehängt werden; dies wird dem
Ungeübten beim eriten Male etwa
ihwer werden, do mit ein wenig Ge-
u
jHlangten und Geduld wird man jchon
03 Biel erreichen, und mit jedem Male
gelingt e3 fehneller. Zu beadten ift, daf
der Te Konu3 immer auf die rechte
Seite des Radez kommt. Dann &raube
man die rechte Mutter auf die A je recht
‘ feit auf und beginne mit dem Einftellen,
dem Juftieren, des Kugellagerz:
Mit dem Konuzichlüfjel beivege man
den Gtelltonus jo lange vor- oder rüd-
mwärt3 auf der Ace, Dis da3 Rad beim
Anftoß längere Zeit Bin und ber pendelt.
Dann überzeuge man fih, 0b e3 aug
nit im Lager wadelt; ift dieg der Zall,
fo muß der Konus dichter an die Rugeln
ee werden. er dad Rad
pielend, jo ziehe man die linfe Mutter
tet feit aut die Achfe.
Sollte während der Saifon das Nad;-
tellen de3 Lagers nötig iwerden, fo ber-
ahre man au gleihe Weile: Man öje
ie linfe Mutter und ftelle den Konus
nad) rechts gegen die Kugeln, wobei man
Soma nur Biertel-Umdrehungen aus-
übrt und nad) jeder diejer Umdrehungen
prüft, ob das Rad noch wadelt.
—- 49 —
Das Hinterrad.
uerft hat man die Mutter deö Ket-
a % löjen; daun wird der Bol-
zen heramagezogen und hierauf die Kette
abgenommen. Sebt find die Achjenmut-
tern etwas zu Iodern, worauf dad Rad
borjihtig aus der Gabel Herausgezogen
werden fann.
Wa die Keinigung anlangt, jo ge-
ihieht die de Zager3 in genau derjelben
Reife wie beim Vorderrad. Außerdem
ift bier aber noch der Zahnkranz von
anhajtendem Schmub zu befreien. Sit
alles jauber, jo jtellt man da3 Hinterrad
bis zum Wiederzufammenfegen beifeite.
Bei neuerer Nabenkonjtruftion ver-
gleiche, man das auf Seite 15, bei Zor-
pedofreilauf das auf den Geiten 32—38
Gejagte.
Das Tretlager.
ie Mutter des Tinfen Surbelteils ift
fo sn zu jhrauben, daß Dberjläde der
Mutter und Endflähe des Keil eine
Ebene bilden. £
Darauf Hält man ein Stüd Meffing
oder En gegen und treibt nun e
346
a EN
einigen kurzen Hammerjchlägen den Keil
ß weit, ald e3 die Mutter gejtattet. Yet
Sraube man die Mutter ganz Herunter
und fioge den @eil heraus. Auf dieje
Beife Herausgetriebene Keile werden nie
ruiniert; daS Gewinde fan nicht be-
ichädigt werden.
. Nachdem der Keil entfernt ift, kann
die Surbel bon der Achje abgenommen
und die Sontremutier gelöft werden.
Sollte dieje jehr fejt figen, dann Iajje
man eine zweite Perjon in daS Kettenrad
faffen, und beide drehen dann zu gleicher
3 jeder bon reits nad) links. ft die
ontrejheibe fowie der Konuß von der
Acje gelöft, jo ziehe man die Achje aus
dey Tretlagerhülje heraus. Dog Y bor-
x eine Schadtel oder dergl. unterzu-
alten, um herauzfallende Kugeln aufzu-
& Sr bie an en:
1 ieje jelbjtverjtändlich vor! -
agree ri & vorher ab
vauf reinige man wieder alles
tündli (au den u Zahnkran;),
ülle die Lagerjhalen gehörig mit DVaje-
ine ımd montiere forgjältig.
‚Bei moderner Sagerkonftruftion ber=-
gleihe man das auf Seite 19/20 Gejagte.
—_— 51 —
Die Bedale.
über das Einfetten der Pedale braudt
faum etivad Belondered gejagt zu wer-
den, da fi) die Art der Hantierung bier
von jelbjt verjteht, namentlich wenn man
an da3 bezüglich der Reinigung der an-
dern Radteile von und Gejagte dent.
a beachten Hleibt folgendes: Läht e3
fi) durch jorgfältige een nicht er-
zeichen, daß das Beal pielend läuft, fo
fiegt dies meift daran, daß die Adhfe an
die Sams tößt; man erfennt dies
im Innern der Kapfel, wo die Adfe im
alle de8 Unftoßens eine Markierung
interläßt. Gollte diefer, Übelftand vor-
anden fein, jo läßt er jid, nur dadurd)
efeitigen, daß man bie Acfe abfeilt, bis
fie nigt mehr anftößt. Wer zu ängitlid)
ift, dieje Arbeit jelbit auszuführen, bringe
da3 Rad zum Reparateur; Chwierig-
feiten beftehen aber dabei nicht, und eine
brauchbare Zeile dürfte faum in einer
Haushaltung jehlen. Die Pedale aus
der Aurbel herauszufhrauben, tjt. nicht
nötig; fall fi dennoch die Notwendig.
feit dazu einitellt, jo verjahre man nad)
den Seite 20 gegebenen Regeln.
: 4.
eo
Die Kette,
Daß zur Reinigung der Kette eine
Kettenbürfte gehört, haben mir
Seite 40 auseinandergejekt, ebenjo die
rt und Weife, wie die grobe Reinigung
der Kette von anhaftendem Schmuß aus-
zuführen ift. Bezüglich der feineren Rei-
nigung merfe man folgendes: Am beiten
bat es fi bewährt, die Kette in einem
Napf oder einer Schale mit Petroleum
zu übergießen, daS Gefäß zuzudeden und
mehrere Stunden ruhig jtehen zu Iaffen.
Während diefer Zeit Iöft daS Petroleum
den a aus dem Innern ‚der Glie-
der; man jpült danah die Kette forg-
fältig ab und au, bürftet fie nodmals
mit gut gereinigter Bürjte und reibt fie
dann mit Bafeline ein. Nur in jeltenen
Fällen ftellt fi) nach dem Herausnehmen
aus dem Petroleum und Abbürjten her-
auß, dab noch nicht jämtlicher Schmus
aus dem Innern der Glieder elöft ijt;
in diefem Falle muß man die Kette nad
dem Abbürjten no einmal für 2-3
Stunden in Betroleum (aber in frifhes!)
einlegen, nad) dem Herausnehmen wieder
— 5 —
abbürften und dann mit Vafeline ein-
eiten. x
Sit die Kette eingefettet, jo fchiebt
man das Hinterrad wieder‘in die Gabel,
bringt die Rettenfpanner an und legt die
Kette auf bezw. um die Zahnkränge, Nun
wird die Kette mittel3 der Kettenfpanner
gejpannt, und zwar ijt zu beachten, da
die Kette die Zahnkränze nicht fchlaft,
aber doc) Iofe (feinesmegd ganz jtraff)
verbindet. It eine Kette zu jtramm, jo
werden die Muttern der Spanner gleid)-
mäßig nad) linf3 gedreht, ijt fie dagegen
zu Ioje, nad redts. Jedoch ift fireng
>. zu ahten, daß da Nad nicht ein-
eitig, d. 5. mehr nad) linf3 oder rechts,
Ian genau in der Mitte der Gabel,
läuft. Ein finfsfeitiges Laufen verbeffert
man durch Nechtsdrehen der rechten, ein
recht3feitiges durd) Rechtsdrehen der lin-
fen Spannmutter. 5
Sit die Kette richtig gejpannt, Jo wird
die rechte Achjenmutter recht feft ange-
zogen. Dann jujtiere man. dad Hinter-
radlager in derjelben Weije, wie beim
Vorderrad angegeben it, und ee
endlich den Aufitieg ebenfallß fejt auf
die Achje-
aa
Sonjtige Anweijungen,
Mit der einmaligen jorgfältigen Ein-
fettung ded Nades hat man diejes für
eine 56 monatige Ei ein für alle-
mal inftand gefegt. Während diefer Zeit
bleibt nur die gewöhnlihe Neinigun
übrig; die aber follte nad feiner, feibft
noch jo tleinen Radtour unterlafjen wer-
den. Sit da3 Nad jo imitande, wie e3
unter Befolgung der gegebenen Anmwei-
„jungen möglid ift, jo dürfte e8 faum
vorkommen, daß man Konen, Lagerjhalen
uf. vor Ablauf von 24—3 Jahren er-
fegen müßte, Nach diejer Zeit follte
jeder Fahrer jein Rad einmal ordentlich
auffrifgen Iajfen; dabei jollte e8 jchon
de3 guten Ausjehens wegen nen emailliert
und bernidelt werden, worauf e8 dann
wieder nicht nur Außerlid einem neuen
Nade gleicht, jondern auh genau Die-
jelben Dienfte tut wie ein joldes. Die
beite Zeit, eine derartige Auffrifhung
vornehmen zu laffen, find die Winter-
monate, wo man auch nicht allzu Tange
auf die Zertigftellung zu warten Hat.
Die meijten Radfahrer warten damit Tei-
der bi3 zum legten Augenblid, d. 5. bis
_— 5b —
in den Frühling und Sommer Binein,
tönnen ji dann aber au nidt be
lagen, wenn die NReparaturwerkjtätten
mit Arbeit überhäuft jind und fie nicht
jcjnell bedienen können.
No ift einiges zu fagen über Die
Hemmungen de Rabes.
Vorweg jei als Hauptregel bemerkt,
daß der Sahrer bei irgend einer plöb-
lien Hemmung de3 Nade3 unverzüglich
abjpringen und da8 Rad nicht eher wie-
der befteigen foll, al3 biß der Schaden
erklärt und gehoben ift; falls dem Jahrer
felbft die nicht möglich ift, a er das
Rad unbedingt ne und fogleid zum
Reparateur jhaffen.
Hemmungen im Lauf de3 Nades fün-
nen verjhiedenen Urfahen entjpringen,
p ann fi eine Ahje durKbiegen, oder
agjelbe kann mit einem Nahmentohr ber
all fein. Hört man ein Fnaden im
2ager, fo it entweder ein Konu8 oder
eine Lagerjhale bejhädigt oder eine
Kugel geplagt. Alle diefe Hemmungen
erfordern die fofortige Hilfe eines be-
zujsmäßigen Reparateur?.
— 56-—
Snadt die Kette, jo tührt die von
einjeitigem Lauf de3 Hinterrades her;
man muß Diejen. Fehler dur genaues
AJuftieren fofort bejeitigen. Andernfalls
fann die Rette brechen oder die Mutter
de3 Nettenbolzens abgedreht und diejer
jelbft herausgejtoßen werden; in jedem
diefer Fälle würde ein heftiger Sturz
herbeigeführt. werden.
Andere aB die hier angeführten Hem-
mungen dürften bei vernunftgemäßem
Sahren ausgefhlofjen fein.
Die Prreumatiks.
Die Gummireifen oder Pneu
matifz find jehr mwidtige Bejtandteile
de3 Rades; der Fahrer muß fie jederzeit
forgfältig beobadten und behandeln, denn
einmal werden ge erheblih abgenust
und fönnen zufällig wie bösmwillig jehr
leicht verlegt werden, und andrerjeit3
ift ihre Neuanjhaffung ein recht teueres
Vergnügen.
Im allgemeinen darf man jagen, daß
gute. Gummireifen — fie beftehen be
fanntlih) au der fjogenannten Dede
und dem bon diejer eingehüllten Quft-
—_- 517 —
Tau — bei fhonender Behandlung
Re zwei Jahre brauchbar bleiben.
Aber gerade auf diefem Gebiete ift das
Prophezeien eine [Hwierige Sahe: Ein-
mal fommen Reifen vor, die 4 a
tüchtiger Beanjpruhung aushalten, ohne
je neflidt worden zu fein, und dann wie-
der gibt e3 folde, bei denen man fon
nad) Tagen und Wohen aus dem Nepa-
tieren faum mehr herausfommt. Das
braudt nidt an Mängeln in der Güte
des Gummis zu liegen, fondern fann in
Zufälligkeiten begründet fein, ferner in
unglüdlihem Anfahren auf jpige Steine
ujm.
Sehr viel für die. Haltbarkeit der
Pneumatit3 hängt bon ihrer Behandlung
ab; folgende BVorjhriften haben fich be-
währt: : ; N
Bor allen Dingen jollte immer mit
fframm aufgepumpten Neifen
gefahren werden. Dann darf der Gummi
nie volljtändig austrodnen, wodurd er
brüchig und rijfig wird, jondern muß bei
einer längeren PBaufe im Sommer de3
öfteren mit Waffer, dem man ganz ivenig
Slyzerin zujegen tan, beneßt werden.
In den Shlaud) giege man dur) dag
— BB —
Zentilrohr, nachdem der DVentilfegel en
fernt ift, gleichfall3 eine Ei Menge
mit Waffer verdünnten Glyzerind und
bringe dann da3 Rad in eine Träftige
Drehung, wodurd die gejamte ehlaud-
wand bom en befeuchtet wird.
er büte man die Reifen vor HI, wel-
e3 jehr oft auS den defekten Saternen
auf den Mantel tropft; denn SI löft
Gummi zu einer jhmierigen Majje a
‚Das Mberwintern de3 Gummis ge-
Sit am beiten ftramm aufgepumpt Ei
‚Rabe in einem nicht Pe An Bim-
mer (dod darf die Temperatur nicht
unter 7—8 Grad N. betragen), Das
Rad ijt zu diefem Ziwede jrei aufzuhän-
gen, damit die Pneumatif3 vor einjei-
tiger Belaftung bewahrt werden.
Shlaudreifen behandle
ebenfo wie en ee
. It eine Beihädigung de8 Gummi
eingetreten, jo Ä e3 ein großer Borteil
für den Fahrer, wenn er die nötigen Re-
Keen lelbjt auszuführen in der Lage
Denn leicht kann ihm auf der Tour
ein Unfall zuftoßen, und der Jahrer wäre
gezwungen, fein Rad zu fhieben. wenn
29 —
nicht mitleidige Jreunde helfen, die Ber-
legenheit zu befeitigen. i ar
Zum Fliden faufe man nit die in
Sahrradhandlungen erhältlihen Repara-
antäftchen, fondern Lafle fi dort eine
Zube Gummilöfung, ein etiva Hand-
großes Stüd guted Flidgummi, jowie ein
ebenjo große® GStüd Gummileinemand
geben. : e
San die bejhädigte Stelle niht mit
dem bloßen Auge, wahrgenommen werben,
fo überzeuge man fid) erit, ob da® auf
dem Dentilfegel befindliche Schläuähen
nicht befchädigt ift, ziehe, wenn dies der
Fall ift, ein neues auf und jhraube die
Kegelmutter, aud) überwurfmut-
ter genannt, wieder über den Kegel,
er nohmal3 aufgepumpt wird. Ent-
weicht die Luft wieder, h muß der Reifen
vom Mad genommen werden. Bubor
müfjen die Übermurfmutter, Bentilfegel
und die Ventilrohrmutter, welche das
Ventil an der Felge befejtigt, entfernt
werden.
Hläft man nun den Schlaud) auf, je-
do) fo, daß er fid) nicht bläht, jo wird
der Schaden bald durd) das Seräufd,
welches die wieder entweichende Quft ver-
}
ER
urfadt, erfannt werden. Cnidedt man
aber nichts, jo halte man den Schlau)
in Waffer und unterfuche forgfältig, wo-
her die jest auffteigenden Luftblafen fom-
men, wodurch der Schaden ficher gefunden
wird.
Nah dem Trodnen de Schlaudhes
fäubere man dann die fhadhafte Stelle
gründlih dur Ubreiben mit Benzin.
GleihfalB muß das GStüdhen Zlie-
gummi gehörig gereinigt merden, und
zwar muß das Stüd ungefähr jo groß
jein, daß e3 den Ecjaden qut bededt;
dann ftreihe man eine Seite des Klicens
mit der Gummilöfung ein. Diejer Slicden
wird jet bor Staub und Schmuß fiher
fortgelegt, und nun bejtreiche man, eben-
fall® in. der Größe des Aliens, die
IHadhafte Stelle am Schlau mit
Summibfung. Den etwa im Mantel
vorhandenen Schaden behandelt man auf
leide Weife, dod nimmt man Hierzu
tait de3 Jlidgummis die gummierte
Leinwand.
jest wird erjt der Sliden auf den
auch jauber aufgelegt und zum ganz«
S
lien Trodnen mit einem nicht zu fwve-
ee
ren Gegenftande bededt, dann der Fliden
auf der nee de3 Mantel3 gleiher-
weife behandelt.
Nah Butb: einer Stunde blaje
man den Shlauh borfihtig auf und
ftelle dur) Unterfuhung im Waffer feft,
ob der Ehaden gut geheilt ift. Zum
überfluß fann au a ein Stüd gum-
mierter Leinwand jo über den Sliden ge-
legt werden, daß der Schlaud) ringjör-
mig dabon umfchlofjen ift, welches Ber-
ahren bei größeren Nijjen ujw. über-
aupt immer jtattfinden follte.
a3 Auflegen de3 Pneumatil3 ge-
igieht wie Der:
Der eine Wulit de Mantel3 wird
rings in den Wulftitreifen der Felge ein-
elegt; dabei müljen die beiden Aus-
Föntıte in den Geiten de Mantel3 rings
um das Baus der Felge herum Tie-
gen. Nun wird der Schlaud) forgfältig,
und ohne daß er verdreht wäre, um die
Felge eat und da3 Ventil durd)
da3. Ventilloh durchgetedt. Liegt der
Schlau) rihtig, jo biegt man den
Summimantel darüber und drüdt feinen
zweiten Wulft in den Wulftjtreifen ein.
Man pumpt den Chlau nun ein
Bat
wenig auf, um ihn und den Mantel in
die zihlige Rage zu bringen, befördert
legtere3 aud) durd) öftered® Drüden und
Slopfen auf den Mantel, indem der
Schlaud) ziwifhenduch immer etwas
mehr en wird. Erjt wenn man
fiher ift, daß alles ganz richtig Tiegt,
pumpt man den Schlaud) Kam biß zur
Gebraucgfertigfeit auf.
Bei feiner Arbeit jtößt der angehende
Radfahrer jo viel jhmere Geufer aus
wie beim Auflegen der Pneumatifs, und
doch Ternt ge auch dies nad) und nad),
bi8 e3 fhlieglich gar feine befonderen
Anftrengungen mehr verurfadt.
Kommen Ehäden an der Einfügung
de3 Ventil in den Schlaud oder über-
aupt größere eh fomwie
olhe de8 Schlauchreifens vor, fo über-
trage man die, Ausbejjerung einem FJad)-
mann. Wuf der Tour fann man jolhe
Schäden notdürftig mit dem in jeder
BETEN fäuflihen Heftpflafter-
and „Cito“ Mlicen, wobei man jtatt
de3 unterwegd meijt fehlenden Benzins
ein Gtüdhen feinen Sandpapier3 zum
Reinigen der beihädigten Stellen ver-
wendet; daß Heftpflajterband wird dann
De
freuzweife über die Verlegung gelegt.
u Hauje muß man dann natiefig mit
ummilöfung nadfliden, fofern eben
nit der Neparateur heranzuziehen ijt.
Und num, friih aufs Stahlroß, Hin-
aus in die Natur! Wllen Freunden und
Anhängern unferes jhönen Sports, allen
hönen S2ejerinnen und lieben Lejern ein
tohes ,
ne all Heil!
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1905 Das Fahrrad und seine richtige Behandlung
- Von
- 1905
- Seiten
- 34
- Art
- Anleitung
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- Deutschland
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- Quelle
- Andreas Zwicklbauer
- Hinzugefügt am
- 19.11.2023
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