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Wenn wir uns unterfangen,
die hohen Qualitäten unserer
N S U Freilaufbremsnabe Mo-
= dell1924 unter die Devise
„Betriebssicher bis zur Rotglut‘“ zu
fassen, so bedeutet dies nicht etwa ein
Schlagwort im Sinne der Reklame,
sondern es ist
der am Versuchsstand erreichte
Gradmesser,
Bingehende Versuche haben er-
geben, daß durch die weiche,
saugende Bremswirkung der beiden
getrennt auf die gehärtete Anlauf-
fläche des Nabenkörpers wirkenden
Messing-Bremsbacken die innerhalb
des Nabenkörpers auftretenden hohen
Beanspruchungen gewissermaßen
verschluckt werden, so daß selbst bei
übernatürlichen Gewaltproben, wie
sie in der Fahrpraxis auch bei den
längsten und steilsten Wegstrecken
niemals vorkommen, eine Betriebs-
sicherheit bis zur Rotglut, d. h. bis
zum Schmelzen der Messingbrems-
backen gewährleistet ist. — Neben
dieser konstruktiv einwandfreien
Durchbildung des Bremsmechanis-
mus wurde auch die Kugellagerung
der Nabe wesentlich verbessert.
Um den leichten Lauf zw heben
war man stets bestrebt, die tragen-
den und reibenden Teile auf Kugeln
zu lagern. In den letzten Jahrzehn-
ten geschah dies in Anwendung des
Prinzips der Konus-Kugellagerung,
die aber da, wo, wie bei der Freilauf-
bremsnabe, starker Druck auftrat,
durch die bedingte kleine Abmessung
leicht zu Störungen Veranlassung gab.
Diese Übelstände wurden bei der
NSU-Freilaufbremsnabe dadurch be-
seitigt, daß man die Konus-Kugel-
lager in
nachstellbare Tragkugellager
mit voller Kugelfüllung
umkonstruierte. Man vereinigte also
die anerkannten Vorzüge der Nach-
stellbarkeit des Konuslagers mit der-
jenigen des Tragkugellagers. Daraus
ergibt sich für die NSU-Freilauf-
bremsnabe der große Vorteil, daß die
bei der wechselseitigen Betätigung
von Antrieb, Freilauf und Bremse
auftretenden Widerstände im Lager
vollständig beseitigt sind. Mit ande-
ren Worten: Die dadurch erreichte
Reibungsziffer ist im Gegensatz zur
Konuslagerung von Umdrehung und
Lagerbelastung unabhängig, d. h.
praktisch unveränderlich, so daß
neben .der Betriebssicherheit auch un-
beschränkte Lebensdauer verbürgt ist.
Allen diesen für die Bremsnaben-
Fabrikation gegebenen Hauptge-
sichtspunkten ist man nurteilweise ge-
recht geworden, sie sind aber in der
NSU-Freilaufbremsnabe Modell 1924
restlos erfüllt. Aus diesem Grunde haft
sich die NSU-Freilaufbremsnabe in
verhältnismäßig kurzer Zeit zu einem
einzigartigen Spezialfabrikat heraus-
gebildet, das nach den Aussagen und
Prüfungen von Fachleuten tatsächlich
vom Guten das Beste
darstellt, was aufdem Markteist. Auch
ältere und in Bezug auf Güte weni-
ger ansprechende Fahrräder erhalten
durch den Einbau der NSU-Freilauf-
bremsnabe die besonderen Eigenschaf-
ten des hochwertigen Qualitätsrades.
ie Konstruktion
der Nabe zerfällt, wie aus der Abb, 2
ersichtlich ist, in drei Hauptbestand-
teile, nämlich den Nabenkörper mit
Flanschen zum Befestigen der Rad-
speichen, den mit der Nabenachse fest
verbundenen linksseitigen Brems-
Mechanismus und den rechtsseitig lose
auf der Achse sitzenden Antreiber mit
Zahnkranz.DieAbb. 3 veranschaulicht
die Anordnung der Einzelteile inner-
halb des Nabenkörpers. Letzterer
zeigt innen eine verstärkte, konisch
verlaufende Fläche (a), in welchederin
einem Schneckengewinde des Antrei-
bers laufende Friktionskonus (219)
beim Antritt des Fahrrades eingreift.
In einer Rille des Friktionskonus
schleift, leicht aufgeklemmt, die
Kupplungsfeder (218), deren um-
gebogenes Ende lose mit einer Brems-
backenhälfte (215) gegen Drehung
gesichert ist. Linksseitig auf. dem
Bund der Achse (200) lose aufge-
steckt, befindet sich der mit zwei
flachen Ansätzen versehene Brems-
konus (217), dessen gezahnte Stirn-
seite mit der Sperrverzahnung des
Friktionskonus in Eingriff zu bringen
ist. Die Ansätze (217a) des Brems-
konus werden in zwei Schlitzen des
Hebelkonus (213) geführt, welch
letzterer mit der Achse fest ver-
schraubi und durch einen am Kopfe
eingelassenen Blockierungsstift (204)
gegen Drehung gesichert ist. In
Be ®Ö © O8
Abb. 2
ihren Führungen sind beide Konen
durch’ eine dazwischen liegende
Spiralfeder (214) gespannt. Zwi-
schen Brems- und Hebelkonus sind
die beiden Bremsbacken «(215) ein-
gebettet, welche durch ein Feder-
band (216) zusammengehalten wer-
287 Be Ste 082
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|
den. Auf dem Kugellager (212) des
Hebelkonus einerseits und auf dem
des Antreibers (222) andererseits
rollt der Nabenkörper (220), der
nach dem Kopf des Antreibers hin
durch den Staubdeckel (235) abge-
dichtet wird. In den Kopf des An-
treibers ist ein drittes Kugellager
(223) für den Antrieb eingebaut,
dessen innerer Laufring (224) auf der
Achse durch eine kleine Unterlags-
|| scheibemit Nase (228) und Gegenmut-
ter (229) festgehalten wird. Sämtliche
Kugellager sind durch Ringe und
Scheiben mit Filzeinlagen staubfrei
und ölhaltend abgedichtet. Auf dem
Gewindekopf des Antreibers ist der
Zahnkranz (236) aufgeschraubt, der
durch eine Ringmutter (227), welche
den Mechanismus nach außen staub-
frei abschließt, gesichert wird. Ein
am Kopf des Hebelkonus befindlicher
Ansatz dient zur Aufnahme des
Bremshebels (205), der durch die
Scheibenmutter (203) gehalten wird.
Kettenlinien.
Die NSU-Freilauf-Bremsnabe Mo-
dell 1924 wird normal mit 38 mm
Kettenlinie und 36 auf Wunsch auch
40 Speichenlöchern geliefert. Durch
Umwenden des Zahnkranzes für
Linke $e
au 2 2
200 201 & (
Linke Seite En 1 12
N0.200 Nabenachse 204
„ 201 Auftritt 205
202 Unterlegscheibe a
203 Gegenmutfter -
204 Blockierungsstift
205 Bremshebelarm ee » &
206 Rohrschellen
207 Schraube hiezu Bee ar Zi
208 Mutter hiezu
209 Linker Staubdeckel ,
210 Filzring N.$.U.-Freilauf
211 Oelring ö Modell 1
212 Kugelkäfig
213 Hebelkonus .
214 Spiralfeder Rechte $:
215 1 Paar Bremsbacken
216 Federring
217 Bremskonus
218 Kupplungsfeder 7 221
219 Friktionskonus 220
220 Nabenkörper
O0ODs::o20(_ AB}:
5 226 977
Seite.
SOOOGAE
208 209 210 zu 212 213
Rechte Seite.
No. 220 Nabenkörper
„ 221 Kugelkäfig
222 Antreiber
Ph
d m „ 223 Kugelkäfig
\ „ 224 Innerer Laufring
18 219 220 „ 225 Oelring
„ 226 Filzring
„ 227 Gegenmutter m. Staubdeckel
uf-Bremsnabe . 223 Unterlegscheibe mit Nase
11924. „ 229 Gegenmutter hiezu
230 Aeußere Unterlegscheibe
“ „ 231 Achsmulter
- Seite. „ 232 Beilagring
„ 233 Filzring
WR. 234 Dichtungsring
224 „ 235 Rechter Staubdeckel
1 222 „ 236 Zahnkranz
Schlüssel
38 mm ergibt sich eine Kettenlinie
von 41 mm. — Die Zahnkränze wer-
den geliefert in folgenden Teilungen,
Zähnezahl und Breiten
1/0 X2]s 0 14, 10518,20,22,24, Zähne
X °/ıe”” 14,16, 18, 20, 22, 24 =
B/s X2/a 14,15, 20, 17,18, 19,20: 5
% X3yıgt T47T5,..20,,17518, 10520005.
ag 7: 8, 9, 10, II „
EX ®/ 16 7; 8, 9, 10, II ”„
Funktion.
Der Anirieb: Die Betätigung der
Freilauf-Bremsnabe erfolgt durch
eine Rollenkette, welche das Tret-
lager-Kettenrad des Fahrrades mit
dem Zahnkranz der Nabe verbin-
det und dessen Drehungen auf den’
Antreiber überträgt. Beim Antreten
des Fahrrades wird zunächst der mit
dem Zahnkranz (236) verschraubte
Antreiber (222) in Drehung versetzt.
Der durch die aufgeklemmte Kupp-
lungsfeder (218) leicht gegen Drehung
gehemmte Friktionskonus (219)
schraubt sich dadurch auf das
Schneckengewinde des Antreibers auf
und wird in die konisch verlaufende
Fläche (a) des Nabenkörpers (220)
hereingezogen. Ist der Konus mit dem
Nabenkörper gekuppelt, so schleift
die in einer DBremsbackenhälfte
(215) fixierte Kupplungsfeder in ihrer
Lagerung. Durch den konstanten
Antrieb dreht sich nun der Naben-
körper unter Mitnahme des Lauf-
rades auf den beiden Kugellagern
(212) und (223), während das für den
Freilauf vorgesehene dritte Kugel-
lager (221) stillsteht.
Der Freilauf: Sobald nun der Fah-
rer auf Gefällen oder aus sonst
einem Grunde das Treten einstellt,
wird nach dem Vorhergesagten
auch der gesamte lose auf der
Achse (200) gelagerte Antriebs-
Mechanismus stillgelegt. Durch die
Schwungkraft des weiter rollenden
Laufrades vollzieht sich im gleichen
Moment ein selbsttätiges Entkuppeln
zwischen Friktionskonus (219) und
dem Nabenkörper (220), so daß
letzterer ‚freien Lauf‘ hat, d. h. er
kann sich ohne Mitnahme irgend
eines anderen Teiles auf den beiden
Kugellagern (212) und (221) drehen.
Die Bremse: Die Bremse wird vom
Freilauf aus durch einen erst sanften,
dann nach und näch sich verstärken-
den Rücktritt betätigt. Esist daher gut,
die Tretkurbeln im Freilauf wagrecht
zu halten, damit man gegebenenfalls
rasch und sicher bremsen kann.
nn nn
Tritt also der Fahrer leicht nach rück-
wärts, so wird, in Berücksichtigung
dessen, was bereits unter dem Ab-
schnitt „Der Antrieb‘‘ gesagt worden
ist, der Friktionskonus (219) auf dem
Gewinde des Antreibers (222) soweit
zurückgeschraubt, bis er sich mit
dem Bremskonus (217) gekuppelt
hat. Durch den zunehmenden Pedal-
druck wird nun der Bremskonus,
dessen Ansätze bekanntlich zwischen
die Schlitze des mit der Achse (200)
fest verschraubten und durch den
Bremshebelarm (205) "gehaltenen He-
belkonus (213) greifen, auf letzteren
zurückgedrängt. Damit werden gleich-
zeitig die dazwischen gebetteten
Bremsbacken (215) gegen den rotie-
renden Nabenkörper gedrückt und
die beabsichtigte Bremswirkung tritt
ein. Die auf der Achse zwischen
Hebel und Bremskonus eingebaute
Spiralfeder (214) sorgt dafür, daß bei
abnehmendem Pedaldruck der Brems-
konus mitsamt den Bremsbacken wie-
der in ihre Ausgangsstellung zurück-
gehen. Jede Feder wird aufbesonderem
Apparat unter Belastung auf Elastizi-
tät und genau gleiche Länge geprüft,
so daß unterallen Umständen dauernd
sichere Funktion gewährleistet ist.
Das Zerlegen der Nabe.
Nach Abschrauben der rechts-
seitigen Gegenmutter (229), der
Nasenscheibe (228), der Gegenmutter
mit Staubdeckel (227) und des
inneren Laufringes (224) — Rechts-
gewinde — wird durch Linksdrehen
der Antreiber (222) samt den Teilen,
die mit ihm zusammenmontiert sind
s. Abb. 2), aus dem Nabenkörper
Eu) herausgenommen. Um den ge-
samten Bremsmechanismus mit Frik-
tionskonus (219) entfernen zu können,
schraubt man den aufder linken Seite
des Nabenkörpers (220) mit Rechts-
gewinde aufgeschraubten Staubdeckel
209) mit dem beigegebenen Schlüssel
(237) ab, worauf die Achse (200) mit
sämtlichen darauf montierten Teilen
aus dem Nabenkörper herausgezogen
werden kann. Will man diese einzeln
zerlegen, so hebt man zunächst den
Federring (216), der die beiden
Bremsbacken (215) zusammenhält, aus
ihrer Nute heraus, streift sie ab und
die Bremsbacken sind frei. Hierauf
wird der Bremshebel (205) nach Lösen
der Scheibenmutter (203) abgenom-
men und der in einer Nute des Hebel-
konus (213) befindliche Blockierungs-
stift (204) entfernt, worauf sich der
Hebelkonus abschrauben und die
Spiralfeder (214) samt dem Brems-
konus (217) von der Achse abziehen
läßt. Vorher merke man sich genau den
Abstand vom Achsende bis Hebelkonus.
Der Zusammenbau der Nabe.
geschieht in umgekehrter Reihen-
folge und wird zunächst der Brems-
konus (217) samt Spiralfeder (214)
auf den linksseitigen Teil der Achse
(mit der kürzeren Nute) aufgesteckt.
Sodann wird der Hebelkonus (213)
unter Beachtung desrichtigen Abstandes
auf die Achse geschraubt und durch
Einführen des Blockierungstiftes(204)
gegen Drehung gesichert. Nachdem
die Bremsbacken (215) aufgelegt
sind, läßt man den Federring (216)
in deren Nute einschnappen. Nun
wird der Friktionskonus (219) mit
der Kupplungsfeder (218) aufgesteckt,
das Ganze in den Nabenkörper (220)
eingeführt und der Staubdeckel (209)
auf dem Nabenkörper mit Hilfe des
Schlüssels (237) aufgeschraubt. Jetzt
folgt das Einsetzen des Antreibers
(222) durch eine Schraubendrehung
nach rechts, Anstellen des inneren
Laufringes (224), Festschrauben der
Gegenmutter mit Staubdeckel (227),
Aufstecken der Nasenscheibe (228)
auf die Achse und Aufschrauben und
Festziehen der Gegenmutter (229),
nachdem das Lager richtig einjustiert
ist. Schließlich wird noch der Brems-
hebelarm (205) aufgesteckt und
durch die-Scheibenmutter (203) ver-
schraubt, worauf die Nabe wieder
betriebsfähigist. Beim Einmontieren
der Freilauf-Bremsnabe in den Rah-
men ist darauf zu achten, daß die Gabel-
enden der Hinterradsireben genau paral-
lel zu einander stehen, da sonst leicht
Spannungen innerhalb der Nabe auf-
treten können, durch welche die gute
Funktion beeinträchtigt wird. Ferner
dürfen die beiden Befestigungsmut-
tern (201) und (231), welche so fest
wie möglich anzuziehen sind, wohl
stramm, aber nicht so hart in dem
Gewinde der Achse laufen, daß letz-
tere selbst mitgenommen werden
könnte. Ebenso ist der Bremshebel-
arm (205) vermittelst Rohrschelle
(206) absolut fest am Hintergabel-
rohr zu befestigen, damit er sich
beim Fahren nicht bewegt.
Schmierung.
Die Ölung ist sehr sinnreich ge-
löst. Im Ölgehäuse sitzt eine feder-
belastete Hohlkapsel, die mit dem
Mund des Ölkännchens herunter-
gedrückt werden kann, Von dem
Öler aus wird das eingespritzte Öl
durch ein im Nabenkörper befind-
liches Olrohr nach den Kugellagern
weitergeleitet. Eine Filzdichtung
sorgt dafür, daß der Schmierstoff
nichtaus denLagern entweichen kann.
Zum Schmieren nimmt man gutes,
säurefreies, nicht zu dünnes Öl. Bei
sehr langen Gefällen empfiehlt es
sich, dieNabe vorher gut zu ölen, Beim
Ölen stellt man das Rad so, daß der
Öler nach oben steht; es ist dies die
Stellung, wo das Öl ungehindert in
das Innere der Nabe gelangen kann
und sich dort am schnellsten verteilt.
Vor dem Einspritzen des Öls ist der
Öler von etwa anhaftendem Schmutz
zu reinigen. Das Öl hat an sämtliche
der Schmierung bedürftige Stellen Zu-
tritt. Damit dasselbe in das Antriebs-
Kugellager (223) gelangen kann, ist
der Antreiber, wie aus Abb. 3 er-
sichtlich, beiderseitig mit einer Boh-
rung (b) versehen, durch welche das
Öl auf die Nabenachse und von hier
aus in der Nute nach dem Kugel-
lager weitergeleitet wird.
Neckarsulmer
Fahrzeugwerke
A.G.
Neckarsulm
NSU Freilauf Bremsnabe Betriebsanleitung 1924
- From
- 1924
- Pages
- 20
- Type
- Manual
- Country
- Germany
- Brand
- NSU
- Source
- Heinz Fingerhut
- Added at
- 05/05/2019
- Tags
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