NSU Freilauf Bremsnabe Betriebsanleitung um 1940

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AM“ h KONSTRUKTION Die Konstruktion der Nabe zerfällt, wie aus Abb. links ersichtlich ist, in drei Hauptbestandteile, nämlich den Nabenkörper l mit Flanschen zum Befestigen der Radspeichen, den mit der Nabenachse fest ver- bundenen linksseitigen Bremsmechanismus 2 und den rechtsseitig lose auf der Achse sitzenden Äntreiber mit Zahnkranz 3. Die Abb. links veranschaulicht die Anordnung der einzelnen Teile innerhalb des Nabenkörpers. Der Nabenkörper zeigt innen in der Nähe des rechten Kugellaufes eine verstärkte, konisch verlaufende, rauhe Fläche. In diesen Konus legt sich der durch Rillen aufgerauhte Friktions- konus 4. Der Friktionskonus sitzt auf dem mit Flachgewinde versehenen Äntreiber. In einer Rille des Frikiionskonus schleift, leicht klemmend, der ringförmige Teil der Mitnehmerfeder 5. Die Mitnehmer- feder ist an Mitdrehen verhindert, weil deren umgebogenes Ende durch Einlegen in den Schlitz des Bremsringes 6 festgehalten wird. Der Bremsring umfaßt auf der linken Seite den in den Hebelkonus 7 eingepreßten Mitnehmer. In gleicher Weise ist auch der Bremskonus 19 mit einem Mitnehmer 20 ver- sehen. Dadurch ist sowohl der Bremsring als auch der Bremskonus am Mitdrehen verhindert. Der Nabenkörper rollt während des Freilaufes einerseits auf dem Kugellager 8 des Hebelkonus, anderer- seits auf dem Kugellager 9 des Äntreibers. Während des Tretens dreht sich der Nabenkörper gemeinsam mit dem Äntreiber auf dem Kugellager 10 des rechten Konus 11. Die Abdichtung des Kugellagers 9 auf dem AÄntreiber gegen eindringenden Schmutz erfolgt durch einen Staubdeckel 12. Die Abdichtung des Kugellagers auf dem Hebelkonus durch eine Labyrinthdichtung 19. Das Kugellager des rechten Konus ist durch Ring und Filzdichtung 14 geschützt. Auf dem Gewindekopf des Antreibers ist der Äntriebs- zahnkranz 15 aufgeschraubt, der durch eine Ringmutter 16, welche den Mechanismus nach außen staub- frei abschließt, gesichert wird. Ein am Hebelkonus befindlicher Ansatz dient zur Aufnahme des Bremshebels 17, der durch eine Rändelmutter 18 gehalten wird. ENLINIEN Die NSU-Freilaufnabe wird normal mit 41 mm Kettenlinie und 36 Speichenlöchern geliefert. Durch Umwenden des Zahnkranzes ergibt sich eine Kettenlinie von 38 mm. FUNKTION l. Der Äntrieb: Die Betätigung der Freilaufbremsnabe erfolgt durch die Antriebskette des Fahrrades und den Zahnkranz. Beim Antreten des Fahrrades wird der mit dem Kettenrad festverschraubte Äntreiber in Drehung versetzt. Der durch die Mitnehmerfeder am Drehen behinderte Friktionskonus wird dadurch nach rechts bewegt und klemmt sich in den Hohlkonus des Nabenkörperss. Dadurch wird auch der Nabenkörper mit dem Hinterrad mitgedreht. Die Mitnehmerfeder liegt in dem Schlitz des Bremsringes fest und schleift leicht in der Rille des Friktionskonus. Das Kugellager auf dem ÄAntreiber steht im Verhältnis zum AÄntreiber und Nabenkörper still, wird also beim Antrieb des Fahrrades nicht benützt. 2. Der Freilauf: Sobald nun der Radfahrer das Treten einstellt, wird der Friktionskonus nicht mehr in den Hohlkonus des Nabenkörpers hineingezogen, der Nabenkörper mit dem Hinterrad kann sich also trotz Stillstehens des Antreibers ungehindert weiter drehen, so daß das Hinterrad Freilauf hat. Der Naben- körper läuft auf dem Kugellager des Hebelkonus und auf dem Kugellager des Anireibers. Das Kugel- lager auf dem rechten Konus steht während des Freilaufes still. 9. Die Bremsung: Die Bremse wird vom Radfahrer durch einen erst sanften, dann nach und nach sich verstärkenden Rücktritt betätigt. Durch das Rückwärtsdrehen des Äntreibers bewegt sich der durch die Mitnehmerfeder am Mitdrehen behinderte Friktionskonus nach links, bis seine Zähne mit den Zähnen des Bremskonus in Eingriff kommen und bewegt auch den Bremskonus nach links. Durch die An- näherung des Bremskonus an den Hebelkonus wird der Bremsring nach außen an die Wand des Naben- körpers gedrückt und bremst dadurch den Nabenkörper ab. Der Bremsring ist am Mitdrehen verhindert, da er durch den Mitnehmer des Hebelkonus festgehalten wird. Der Hebelkonus ist mittels des Hebel- armes am Fahrradrahmen starr befestigt, steht also absolut fest. Beim Nachlassen des Pedaldruckes oder beim Vorwärtsireten bewegt sich der Bremskonus und der Friktionskonus wieder nach rechts. Der Bremsring zieht sich durch die ihm innewohnende Federkraft zusammen und gibt den Nabenkörper mit dem Hinterrad wieder frei. ZÜGE Idealer Antrieb Durch Vermeidung von Rollen im Antrieb ist ein Zersprengen des Nabenkörpers auch bei gröbster Beanspruchung vollkommen unmöglich. Leichter Freilauf Der Bremsring ist während des Freilaufes durch die zylindrischen Ansätze des Hebelkonus und des Bremskonus zentriert. Er kann also durch sein Eigengewicht nicht heruntersinken und am Nabenkörper hemmend schleifen. Der leichte Lauf der NSU-Fahrräder ist allgemein anerkannt und wird überall rühmlich hervorgehoben. Blockieren unmöglich Das vorzügliche Spezialmaterial, aus dem der Bremsring erzeugt wird, schließt ein Blockieren, d. h. Fesifressen des Bremsringes am Naben- körper während der Fahrt, während und nach der Bremsung auch bei wildester Beanspruchung vollkommen aus. Sicheres Bremsen Sicher und sanft wirkende Bremsung von hohem Wirkungsgrad. Größere Bremsleistung als andere Naben bei gleichem Pedaldruck. Sicheres Auslösen Nach erfolgter Bremsung löst die Nabe sicher: und selbsttätig aus. Dafür bürgt das hochwertige und sorgfältig geprüfte Material, aus dem der Bremsring hergestellt wird. Geräuschloses, angenehmes Fahren und Bremsen. Kein Schreien oder Pfeifen während des Bremsens. Kein Klappern von Äntriebsrollen während des Freilaufes. Zwei Fahrrichtungen Das Zurückschieben des Fahrrades ist jederzeit möglich, ohne daß sich irgendwelche Antriebs- rollen klemmen können. Dies erhöht die Beweg- lichkeit des Fahrrades. Große Bremsfläche Die große Bremstläche erleichtert die Abfuhr der entwickelten Bremswärme, wodurch ein Weichwerden der gehärteten Teile oder ein Verschleiß von funktionswichtigen Teilen sehr erschwert ist. Vorzügliches Material Die Prüfung der gehärteten Teile auf Spezial- vorrichtungen und die sorgfältige Auswahl aller verwendeten Rohstoffe bürgt für ein einwand- freies Erzeugnis. Zuverlässigkeit Durch die Präzision bei der Herstellung kann unbedingte Zuverlässigkeit bei sachgemäßer Be- handlung gewährleistet werden. Einfache, sinnfällige Konstruktion Wenige Teile, wenig Fehlerquellen: Die Nabe hat nur funktionswichtige Teile, deren Zusammen- bau so sinnfällig ist, daß die Nabe jeder Laie einwandfrei montieren kann. Leichtes Gewicht Die Nabe wiegt nur 925 Gramm ohne Zahnkranz, Elegante, zierliche Form Die Kleinheit der Nabe und die vorzügliche Hochglanzverchromung geben jedem Fahrrad, das eine NSU-Nabe besitzt, ein schmuckes Aussehen, Nach jeder längeren Bremsung, die steis einiges Öl verbraucht, soll die Nabe nachgeölt werden. Zu diesem ist die Nabe mit einem schließba: stellt man Ss] errad so, daß der Öler nach oben steht. Dies ist die Stellung, in der da: in das Innere der Nabe ge o)l ” langen und sich dort am schne kann. Vor dem Einspritzen des Öles ist der Öler anhaftendem Schmutz zu reinigen, Nach dem Ölen ist die Kappe des Helmöler: zu schließen. Zum Schmieren nur gutes, säure:- und harzfreies Maschinenöl von mittlerer Konsi- stenz verwenden. Knochenöl oder dünnesF ahr radöl ist nicht geeignet Beim Reinigen des tades ist ein Äbspritzen der Nabe mii Wasser unbedingt zu vermeiden, da der Rosi de! eines jeden Kugellagers ist. Von empfiehlt es sich, die Nabe zu ‚erlegen und alle Innenteile von eingedrung: T nem Schmutz und verdicktem zu reinigen, öler versehen. Beim Olen ten verieilen nenn N Nornss mem een sEn—. Varzaunere Rändelmutter abschrauben, dabei ist die Nabe am Hebel- arm zu halten. l. Zahnkranz mit rechtem Staubdeckel auf An- treiber schrauben. 2. Achse mit rechtem Konus in Äntreiber siecken. 3. Dichtungsring mit Filz auflegen, Filz gut mit Vaseline einfetten und Zahnkranzgegenmutter aufschrauben. (Linksgewinde!) AÄntriebs- mechanismus bereit legen. Schlüssel rechts an das Schlüsselende der Achse anseizen, Hebel mit der anderen Hand herausdrehen, bis das Achs- ende mit dem Hebelkonus links bündig ist. Bremsring auf Hebelkonus setzen, so daß die Führungs- B zunge in die Aussparung kommt. z Leichten Schlag auf das Schlüsselende der Achse ver- Achse wie unter Bild 2 beschrieben, vollends herausschrau- A BEN 4 een hi seizen. Dadurch löst sich der links in den Nabenkörper ben. Hebelseite nach unten wenden und den gesamten Er ' eingepreßte Abdeckring der Labyrinthdichtung. inneren Bremsmechanismus nach unten herausziehen. = de ws EEE 2 REN WENN EEEETTHETETTETTTETETTE — er u = ! h | E ars F i 4 mare mer ormEe EEE Ren _ SER - . "Bremskonus in Bremsring stecken, so daß die Führungs- . Friktionskonus mit Schleiffeder aufsetzen, so daß der Fort- } i zunge in die Aussparung kommt. satz der Schleiffeder in den Schlitz des Bremsringes ve N ö liegen kommt, . \h unse REINIGEN DER TEILE Die Teile werden in Waschbenzin gründlich von anhaftendem Schmutz gereinigt. Beim Nabenkörper ist besonders darauf zu achten, daß von der Bremsfläche alle etwa anhaftenden Messingspuren, vom Bremsring herrührend, entfernt werden. Ferner ist der Kanal des Helmölers besonders auszuputzen. Nach dem Waschenwerden alle Teile gründlich getrocknet, von dem Waschbenzin darf beim Zusammenbau nichis in die Nabe kommen. Auch soll kein Erdöl verwendet werden. Die gereinigten und getrockneten Teile werden daraufhin mit reinem, säurefreiem und nicht harzendem Maschinenöl mittlerer Konsistenz eingeölt und zum Wieder- zusammenbau der Nabe bereit gelegt. za Abschrauben des Zahnkranzes. Der Antreiber darf nichi mit dem Flachgewiadei in den Schraubstock eingespannt ae (Abb. links, falsch), sondern nur in der Ächsrichtung (Abb. rechts, richtig). Das Abnehmen des Zahnkranzes darf nur bei demontierier Nabe erfo Igen: Der Zahnkranz wird im Schraub- stock festgehalten und die Zahnkranzgegenmutter abgeschraubt (Achtung Linksgewindel) Achse mit rechtem Konus herctusziehen. Abschrauben des Zahnkranzes. Ein Abschrauben des rechten Konus von der Achse ist zu unterlassen, desgleichen das Herausnehmen der Führungsiungen aus ihren Konen. Von dem richtigen Sitz der Schleiffeder hängt die einwandfreie Funktion der Nabe ab. Es ist daher beim Montieren der Schleiifeder Folgendes zu be- [et 1122. a) Der ringförmige Teil der Schleiffeder muß in der Rille des Friktionskonus leicht klemmend gleiten, wenn man die Feder nach rechts dreht (im Uhrzeigersinn). Im Gegenuhrzeigersinn soll sich die Feder nur schwer drehen lassen. b) Der aufigebogene Fortisatz muß genau recht- winkelig stehen und gerade sein. Er muß ohne Reibung im Schlitz des Bremsringes liegen können. Achse mit Äntreiber einschrauben. Dabei ist zu achten, z daß der Forisatz der Schleiffeder richtig im Schlitz des Bremsringes liegen bleibt und nicht verbogen wird. Hinterrad mit Nabe über den vormoniierien Brems- mechanismus stecken.

NSU Freilauf Bremsnabe Betriebsanleitung um 1940


Von
1936 - 1942
Seiten
10
Art
Anleitung
Land
Deutschland
Marke
NSU
Quelle
Heinz Fingerhut
Hinzugefügt am
05.05.2019
Schlagworte
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