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KONSTRUKTION
Die Konstruktion der Nabe zerfällt, wie aus Abb. links ersichtlich ist, in drei Hauptbestandteile, nämlich
den Nabenkörper l mit Flanschen zum Befestigen der Radspeichen, den mit der Nabenachse fest ver-
bundenen linksseitigen Bremsmechanismus 2 und den rechtsseitig lose auf der Achse sitzenden Äntreiber
mit Zahnkranz 3. Die Abb. links veranschaulicht die Anordnung der einzelnen Teile innerhalb des
Nabenkörpers. Der Nabenkörper zeigt innen in der Nähe des rechten Kugellaufes eine verstärkte,
konisch verlaufende, rauhe Fläche. In diesen Konus legt sich der durch Rillen aufgerauhte Friktions-
konus 4. Der Friktionskonus sitzt auf dem mit Flachgewinde versehenen Äntreiber. In einer Rille des
Frikiionskonus schleift, leicht klemmend, der ringförmige Teil der Mitnehmerfeder 5. Die Mitnehmer-
feder ist an Mitdrehen verhindert, weil deren umgebogenes Ende durch Einlegen in den Schlitz des
Bremsringes 6 festgehalten wird. Der Bremsring umfaßt auf der linken Seite den in den Hebelkonus 7
eingepreßten Mitnehmer. In gleicher Weise ist auch der Bremskonus 19 mit einem Mitnehmer 20 ver-
sehen. Dadurch ist sowohl der Bremsring als auch der Bremskonus am Mitdrehen verhindert. Der
Nabenkörper rollt während des Freilaufes einerseits auf dem Kugellager 8 des Hebelkonus, anderer-
seits auf dem Kugellager 9 des Äntreibers. Während des Tretens dreht sich der Nabenkörper gemeinsam
mit dem Äntreiber auf dem Kugellager 10 des rechten Konus 11. Die Abdichtung des Kugellagers 9 auf
dem AÄntreiber gegen eindringenden Schmutz erfolgt durch einen Staubdeckel 12. Die Abdichtung des
Kugellagers auf dem Hebelkonus durch eine Labyrinthdichtung 19. Das Kugellager des rechten Konus
ist durch Ring und Filzdichtung 14 geschützt. Auf dem Gewindekopf des Antreibers ist der Äntriebs-
zahnkranz 15 aufgeschraubt, der durch eine Ringmutter 16, welche den Mechanismus nach außen staub-
frei abschließt, gesichert wird. Ein am Hebelkonus befindlicher Ansatz dient zur Aufnahme des
Bremshebels 17, der durch eine Rändelmutter 18 gehalten wird.
ENLINIEN
Die NSU-Freilaufnabe wird normal mit 41 mm Kettenlinie und 36 Speichenlöchern geliefert. Durch
Umwenden des Zahnkranzes ergibt sich eine Kettenlinie von 38 mm.
FUNKTION
l. Der Äntrieb: Die Betätigung der Freilaufbremsnabe erfolgt durch die Antriebskette des Fahrrades und
den Zahnkranz. Beim Antreten des Fahrrades wird der mit dem Kettenrad festverschraubte Äntreiber
in Drehung versetzt. Der durch die Mitnehmerfeder am Drehen behinderte Friktionskonus wird dadurch
nach rechts bewegt und klemmt sich in den Hohlkonus des Nabenkörperss. Dadurch wird auch
der Nabenkörper mit dem Hinterrad mitgedreht. Die Mitnehmerfeder liegt in dem Schlitz
des Bremsringes fest und schleift leicht in der Rille des Friktionskonus. Das Kugellager auf dem
ÄAntreiber steht im Verhältnis zum AÄntreiber und Nabenkörper still, wird also beim Antrieb des
Fahrrades nicht benützt.
2. Der Freilauf: Sobald nun der Radfahrer das Treten einstellt, wird der Friktionskonus nicht mehr in den
Hohlkonus des Nabenkörpers hineingezogen, der Nabenkörper mit dem Hinterrad kann sich also trotz
Stillstehens des Antreibers ungehindert weiter drehen, so daß das Hinterrad Freilauf hat. Der Naben-
körper läuft auf dem Kugellager des Hebelkonus und auf dem Kugellager des Anireibers. Das Kugel-
lager auf dem rechten Konus steht während des Freilaufes still.
9. Die Bremsung: Die Bremse wird vom Radfahrer durch einen erst sanften, dann nach und nach sich
verstärkenden Rücktritt betätigt. Durch das Rückwärtsdrehen des Äntreibers bewegt sich der durch die
Mitnehmerfeder am Mitdrehen behinderte Friktionskonus nach links, bis seine Zähne mit den Zähnen
des Bremskonus in Eingriff kommen und bewegt auch den Bremskonus nach links. Durch die An-
näherung des Bremskonus an den Hebelkonus wird der Bremsring nach außen an die Wand des Naben-
körpers gedrückt und bremst dadurch den Nabenkörper ab. Der Bremsring ist am Mitdrehen verhindert,
da er durch den Mitnehmer des Hebelkonus festgehalten wird. Der Hebelkonus ist mittels des Hebel-
armes am Fahrradrahmen starr befestigt, steht also absolut fest. Beim Nachlassen des Pedaldruckes
oder beim Vorwärtsireten bewegt sich der Bremskonus und der Friktionskonus wieder nach rechts. Der
Bremsring zieht sich durch die ihm innewohnende Federkraft zusammen und gibt den Nabenkörper
mit dem Hinterrad wieder frei.
ZÜGE
Idealer Antrieb
Durch Vermeidung von Rollen im Antrieb ist
ein Zersprengen des Nabenkörpers auch bei
gröbster Beanspruchung vollkommen unmöglich.
Leichter Freilauf
Der Bremsring ist während des Freilaufes durch
die zylindrischen Ansätze des Hebelkonus und
des Bremskonus zentriert. Er kann also durch
sein Eigengewicht nicht heruntersinken und am
Nabenkörper hemmend schleifen. Der leichte
Lauf der NSU-Fahrräder ist allgemein anerkannt
und wird überall rühmlich hervorgehoben.
Blockieren unmöglich
Das vorzügliche Spezialmaterial, aus dem der
Bremsring erzeugt wird, schließt ein Blockieren,
d. h. Fesifressen des Bremsringes am Naben-
körper während der Fahrt, während und nach
der Bremsung auch bei wildester Beanspruchung
vollkommen aus.
Sicheres Bremsen
Sicher und sanft wirkende Bremsung von hohem
Wirkungsgrad. Größere Bremsleistung als andere
Naben bei gleichem Pedaldruck.
Sicheres Auslösen
Nach erfolgter Bremsung löst die Nabe sicher:
und selbsttätig aus. Dafür bürgt das hochwertige
und sorgfältig geprüfte Material, aus dem der
Bremsring hergestellt wird.
Geräuschloses, angenehmes Fahren und
Bremsen. Kein Schreien oder Pfeifen während
des Bremsens. Kein Klappern von Äntriebsrollen
während des Freilaufes.
Zwei Fahrrichtungen
Das Zurückschieben des Fahrrades ist jederzeit
möglich, ohne daß sich irgendwelche Antriebs-
rollen klemmen können. Dies erhöht die Beweg-
lichkeit des Fahrrades.
Große Bremsfläche
Die große Bremstläche erleichtert die Abfuhr
der entwickelten Bremswärme, wodurch ein
Weichwerden der gehärteten Teile oder ein
Verschleiß von funktionswichtigen Teilen sehr
erschwert ist.
Vorzügliches Material
Die Prüfung der gehärteten Teile auf Spezial-
vorrichtungen und die sorgfältige Auswahl aller
verwendeten Rohstoffe bürgt für ein einwand-
freies Erzeugnis.
Zuverlässigkeit
Durch die Präzision bei der Herstellung kann
unbedingte Zuverlässigkeit bei sachgemäßer Be-
handlung gewährleistet werden.
Einfache, sinnfällige Konstruktion
Wenige Teile, wenig Fehlerquellen: Die Nabe
hat nur funktionswichtige Teile, deren Zusammen-
bau so sinnfällig ist, daß die Nabe jeder Laie
einwandfrei montieren kann.
Leichtes Gewicht
Die Nabe wiegt nur 925 Gramm ohne Zahnkranz,
Elegante, zierliche Form
Die Kleinheit der Nabe und die vorzügliche
Hochglanzverchromung geben jedem Fahrrad,
das eine NSU-Nabe besitzt, ein schmuckes
Aussehen,
Nach jeder längeren Bremsung, die steis einiges
Öl verbraucht, soll die Nabe nachgeölt werden.
Zu diesem ist die Nabe mit einem
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stellt man Ss] errad so, daß der Öler nach
oben steht. Dies ist die Stellung, in der da:
in das Innere der Nabe ge
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langen und sich dort am schne
kann. Vor dem Einspritzen des Öles ist der Öler
anhaftendem Schmutz zu reinigen,
Nach dem Ölen ist die Kappe des Helmöler:
zu schließen. Zum Schmieren nur gutes, säure:-
und harzfreies Maschinenöl von mittlerer Konsi-
stenz verwenden. Knochenöl oder dünnesF ahr
radöl ist nicht geeignet Beim Reinigen des
tades ist ein Äbspritzen der Nabe mii
Wasser unbedingt zu vermeiden, da der Rosi
de! eines jeden Kugellagers ist.
Von empfiehlt es sich, die Nabe zu
‚erlegen und alle Innenteile von eingedrung:
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nem Schmutz und verdicktem zu reinigen,
öler versehen. Beim Olen
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Rändelmutter abschrauben, dabei ist die Nabe am Hebel-
arm zu halten.
l. Zahnkranz mit rechtem Staubdeckel auf An-
treiber schrauben.
2. Achse mit rechtem Konus in Äntreiber siecken.
3. Dichtungsring mit Filz auflegen, Filz gut mit
Vaseline einfetten und Zahnkranzgegenmutter
aufschrauben. (Linksgewinde!) AÄntriebs-
mechanismus bereit legen.
Schlüssel rechts an das Schlüsselende der Achse anseizen,
Hebel mit der anderen Hand herausdrehen, bis das Achs-
ende mit dem Hebelkonus links bündig ist.
Bremsring auf Hebelkonus setzen, so daß die Führungs- B
zunge in die Aussparung kommt. z
Leichten Schlag auf das Schlüsselende der Achse ver- Achse wie unter Bild 2 beschrieben, vollends herausschrau- A
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hi seizen. Dadurch löst sich der links in den Nabenkörper ben. Hebelseite nach unten wenden und den gesamten Er
' eingepreßte Abdeckring der Labyrinthdichtung. inneren Bremsmechanismus nach unten herausziehen. = de
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"Bremskonus in Bremsring stecken, so daß die Führungs- . Friktionskonus mit Schleiffeder aufsetzen, so daß der Fort- }
i zunge in die Aussparung kommt. satz der Schleiffeder in den Schlitz des Bremsringes ve
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REINIGEN DER TEILE
Die Teile werden in Waschbenzin gründlich
von anhaftendem Schmutz gereinigt. Beim
Nabenkörper ist besonders darauf zu achten,
daß von der Bremsfläche alle etwa anhaftenden
Messingspuren, vom Bremsring herrührend,
entfernt werden. Ferner ist der Kanal des
Helmölers besonders auszuputzen. Nach dem
Waschenwerden alle Teile gründlich getrocknet,
von dem Waschbenzin darf beim Zusammenbau
nichis in die Nabe kommen. Auch soll kein
Erdöl verwendet werden. Die gereinigten und
getrockneten Teile werden daraufhin mit reinem,
säurefreiem und nicht harzendem Maschinenöl
mittlerer Konsistenz eingeölt und zum Wieder-
zusammenbau der Nabe bereit gelegt.
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Abschrauben des Zahnkranzes. Der Antreiber darf nichi mit dem Flachgewiadei in den Schraubstock eingespannt ae (Abb. links, falsch), sondern
nur in der Ächsrichtung (Abb. rechts, richtig). Das Abnehmen des Zahnkranzes darf nur bei demontierier Nabe erfo Igen: Der Zahnkranz wird im Schraub-
stock festgehalten und die Zahnkranzgegenmutter abgeschraubt (Achtung Linksgewindel) Achse mit rechtem Konus herctusziehen. Abschrauben
des Zahnkranzes. Ein Abschrauben des rechten Konus von der Achse ist zu unterlassen, desgleichen das Herausnehmen der Führungsiungen aus ihren Konen.
Von dem richtigen Sitz der Schleiffeder hängt die
einwandfreie Funktion der Nabe ab. Es ist daher
beim Montieren der Schleiifeder Folgendes zu be-
[et 1122.
a) Der ringförmige Teil der Schleiffeder muß in
der Rille des Friktionskonus leicht klemmend
gleiten, wenn man die Feder nach rechts dreht (im
Uhrzeigersinn). Im Gegenuhrzeigersinn soll sich
die Feder nur schwer drehen lassen.
b) Der aufigebogene Fortisatz muß genau recht-
winkelig stehen und gerade sein. Er muß ohne
Reibung im Schlitz des Bremsringes liegen können.
Achse mit Äntreiber einschrauben. Dabei ist zu achten, z
daß der Forisatz der Schleiffeder richtig im Schlitz des
Bremsringes liegen bleibt und nicht verbogen wird.
Hinterrad mit Nabe über den vormoniierien Brems-
mechanismus stecken.
NSU Freilauf Bremsnabe Betriebsanleitung um 1940
- Von
- 1936 - 1942
- Seiten
- 10
- Art
- Anleitung
- Land
- Deutschland
- Marke
- NSU
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 05.05.2019
- Schlagworte
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