Vorschau (1,16 MiB)
Maße: 210 x 150 mm
Motorenwerk Varel GmbH - Varel (Oldb)
Max Gehl
Ir: und Motorräde'
Fahrradhilfsmotor Reparaturen
AUGSBURG
94 / Tel. 31713
Ulmersir.
Modell 43 B
D.P. Nr. 802914
EINBAU - BETRIEB
STORUNGSBESEITIGUNG
Technische Daten
Einzylinder Zweitakt-Motor mit Luftkühlung
Zylinderinhalt E 43 ccm
Bohrungen. aa ee 38 mm
Hub Se ee 38 mm
Drehzahl nomal. . . . . . . 3000
Drehzahl maximal . . . . . . 4000
Leistung hierbei . . . . . 0,7 -0,8 PS
Geschwindigkeit . . max. 30 km/Std.
Kraftstoffverbr. hierbei 1,6 Ltr./100 um
Steigfähigkeit . . . . . . ca 5-b°/,
Zündung 0 02 Umlaufmagnet
Zündkerze, Bosch 175 T1 oder ähnlich
Vergusennus 1 na schwimmerlos
Einbauanweisung
für FLINK-Motor, Modell 43 B
Die in nachstehender Anweisung niedergelegten Vorschriften sind
genauestens zu befolgen, da jeder unsachgemäße oder ohne die
genügende Sorgfalt ausgeführte Einbau über kurz oder lang zu Betriebs-
störungen, Beschädigungen und übernormalem Verschleiß führt.
Die einzelnen Teile sind im Text der Anweisung, auf der zugehörigen
Skizze und auf dem der Sendung beigegebenen „Inhaltszettel“ mit
gleichen Zahlen bezeichnet. Um das Verständnis für das Ineinander-
greifen der Teile zu erleichtern, wird der Hilfsmotor bereits möglichst
weitgehend zusammengesetzt angeliefert. Für den Einbau ist ein teil-
weises Auseinandernehmen der Teile notwendig. Bevor dies geschieht,
präge man sich ihre Zusammengehörigkeit gut ein.
Vor dem Einbau des Hilfsmotors sind folgende Vorbereitungs-
arbeiten und Kontrollen am Fahrrad vorzunehmen:
a) Vorderrad auf guten Lauf prüfen. Es darf weder Seiten- noch
Hochschlag vorhanden sein.
b) Vorderrad herausnehmen, Vorderachse mit Lager, Gabeln und
Steuerkopf auf guten Zustand prüfen.
c) Vorderradschutzblech kürzen, vom Steuerkopf aus gemessen,
auf eine Länge von etwa 70 mm.
Der Einbau desHilfsmotors wird zweckmäßig wie folgt durchgeführt:
d) Tank 601 mit Vergaser 401 abbauen.
e) Ausrückhebel 826 auf Schrauben 829 stecken und mittels
Fächerscheiben 830, Muttern 831 und Schelle 828 befestigen.
f) Tank 601 mit Vergaser 401 wieder aufbauen.
g) An die Haltebleche 701 und 702 und Laschen 704 die Knie-
schutzbleche 708 und 709 — diese an den beiden hinteren
Schrauben 705 — anheften.
h) Haltebleche dann von unten her über die Gabel bis in die
richtige Höhenlage (etwa 5-10 mm unter Gabelkopf) schieben
und zunächst nur leicht festschrauben. Wenn das Herauf-
schieben auf die Gabel in gewissen Fällen nicht möglich ist,
müssen Haltebleche und Knieschutzbleche in einzelnen Stücken
montiert werden.
23%
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i) Vorderrad wieder einsetzen. Dabei auf Spurhaltung achten.
Der Reifen ist vorher sehr gut aufzupumpen, sodaf er auf
seitlichen Druck nicht mehr nachgibt.
k) Die alten Handgriffe von der Lenkstange abziehen.
|) Rastenblech 834 zusammen mit Winkel 833 mittels Schelle 835
an die Steuerstange (ca. 20 mm unter dem Lenker) ansetzen
und Muttern 838 leicht anziehen.
m) Abgasschalldämpfer 315 mit Dichtung 314 und 2 Sechskant-
muttern 317, Sicherungsscheibe 316 am Auspuff-Flansch und
Aufhängeblech mit Sechskantschraube 318 und Sicherungs-
scheibe 319 am unteren Auge des Gehäuses befestigen.
n) Vollständigen Motor mit Aufhängeauge zwischen die Halte-
bleche 701 und 702 eindrücken, unter vorherigem Durchstecken
der am Motor sitzenden Ausrückstange 826 durch das Rasten-
blech 834 an der Steuerstange und durch Sechskantschraube
710 befestigen. Die Befestigungsschraube 710 ist von der
Vergaserseite her einzuschieben. Die Mutter 714 ist zunächst
nurleichtanzuziehen. Dabei müssen die kugeligen Reibscheiben
711 (auf keinen Fall die Reibscheiben ölen oder fetten), die
Tellerfedern 713 und die Mutter 714 mit Gegenmutter 715 in
der richtigen Reihenfolge (so, wie zusammengesetzt angeliefert)
aufgebracht werden. Tellerfedern dabei mit der Wölbung nach
außen. Die Reibscheibe kommt zwischen Halteblech und
Gehäuse.
o) Haltebleche 701 und 702 jetzt so zueinander ausrichten, daf
das Aufhängeauge mit der Befestigungsschraube 710 horizontal
liegt und die Radebene senkrecht schneidet. Haltebleche 701
und 702 nach oben oder unten so verschieben, daß der Motor
in eine horizontale Lage kommt, wenn die Treibrolle gerade auf
dem Reifen liegt. Diese beiden Vorschriften sind genauestens
zu befolgen, weil jede schiefe Lage des Motors unweigerlich
einen übernormalen Reifenverschleiß zur Folge hat.
p) Durch Hoch- und Herunterdrücken des Motors prüfen, ob das
Schutzblech 116 unter dem Brennstofftank gut vom Reifen frei-
geht. Notfalls die Lappen des Schutzbleches leicht nach außen
biegen.
q) Ausrückhebel 826 in die hintere Raste einklinken. Zwischen
Treibrolle und stramm aufgepumptem Vorderradreifen muß sich
SA
ein Zwischenraum von ca. 8-10 mm ergeben. Durch die Schlitze
im Rastenblech 834 kann in der Längs- und Querrichtung
. bezw.durch Hoch- und Niederschieben der Befestigungsschelle
835 die richtige Stellung einreguliert werden. Reicht dieses
noch nicht aus, so können gegebenenfalls die Haltebleche 701
702 nach oben oder unten etwas verschoben werden.
Ausrückhebel ausklinken und Motor herunterlassen, bis die
Treibrolle leicht auf die Vorderraddecke aufsetzt. Der Ausriick-
hebel wird ungefähr auf Mitte zwischen vorderer und hinterer
Raste stehen. Dann den Ausrückhebel vollends in die vordere
Raste einklinken. Ist dieses genau beachtet, so wird die Treib-
rolle mit dem erforderlichen Druck sich in den stramm auf-
5)
t)
gepumpten Reifen eindrücken, sodaß die Treibrolle ohne
Schlupf das Vorderrad antreibt. Der Ausrückhebel hält sich in
den beiden Raststellungen selbsthemmend fest.
Knopf 832 auf den Ausrückhebel 826 aufschrauben.
Die 4 Muttern 836 am Rastenblech fest anziehen.
u) Schrauben 705 an den Halteblechen 701 und 702 fest anziehen.
v) Die Dämpfung an der Motoraufhängung durch die Sechskant-
mutter anziehen, sodaß der Motor ohne seitliche Lose sich mit
dem Ausrückhebel noch bequem schalten läßt. Das bequeme
Schalten läßt sich am besten später durch eine kurze Probe-
fahrt ermitteln, da bei stehendem Rad der Ausriickhebel unter
geringfügigem Reibungswiderstand steht.
w) Gasdrehgriff 428 auf rechten Lenkergriff schieben. Gasdrehgriff
mit Bowdenzugführung 4286 drehen, bis Bowdenzug knicklos
herausfährt. Bowdenzugführung 4286 mit 3 Madenschrauben
4285 am Lenker festklemmen. Festgriff 429 auf linken Lenker-
griff schieben.
x) Papierne Schutzhülle zwischen Vergaserhaube und Vergaser
entfernen.
Ausrückhebel
für Modell 43 B
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Betriebsanweisung:
. Tankverschraubung abschrauben. Tank füllen, (er faft 2'/, Liter), mit
Benzin-Ol-Gemisch. Mischungsverhältnis: auf 30 Teile Benzin 1 Teil
Öl, d.h. auf 2'/, Liter Benzin etwa 75 ccm Ol. — Nur Markenbenzin
und Spezial-Zweitaktöl, wie SHELL X 100 verwenden. Auf peinliche
Reinheit des Brennstoffs achten, möglichst beim Füllen durch Leine-
wand filtern.
. Darauf achten, daß Vorderrad einwandfrei gespannt ist, gut Spur
hält und fest aufgepumpt ist.
. Es ist wichtig, daß die Treibrolle stets mit kräftigem Druck auf dem
Reifen liegt.
. Erst kurz vor Beginn der Fahrt den Kraftstoffhahn öffnen. Zu frühes
Öffnen bei Stillstand kann Vergaser überschwemmen. Drehgasgriff
dann durch Linksdrehung voll öffnen.
| Aufsteigen und kräftig treten. Motor mittels Ausrückhebel nach unten
drücken. Wenn Motor anspringt, mit Drehgasgriff Geschwindigkeit
regeln. — Springt Motor nicht sofort an oder läuft er nicht gleich-
mäßig weiter, Motor wieder kurz abheben, Drehgasgriff voll öffnen
Motor wieder hinunterdrücen.
Motor nicht unnütz ein- und ausrücken. Beim vorübergehenden
Abheben während der Fahrt, z.B. wenn im Verkehrsgedränge
vorübergehend das Rad besser als gewöhnliches Fahrrad gefahren
werden soll, Drehgasgriff stets schließen, sonst geht der Motor
durch. — Niemals Rolle auf Reifen schleifen lassen, immer voll ein-
oder ausrücken.
Nicht schneller fahren, als man bei schnellem Radfahren fahren
würde. Man denke daran, daß ein „Fahrrad mit Hilfsmotor“ kein
„Motorrad“ ist.
Nach Beendigung der Fahrt, Drehgas schließen, Motor anheben,
dann Brennstoffhahn schließen.
Rad nicht hinlegen, für festen Stand sorgen.
. Zum guten Einlaufen des neuen Motors die ersten 100—200 km
nicht schneller als 15 km in der Stunde fahren, d. h. den Motor noch
nicht sofort mit Vollgas fahren.
Polizeiliche Zulassung nicht erforderlich. Als Fahrpapiere genügen:
Führerschein Kl. IV, Typenschein, der mit dem Motor geliefert wird und
Bescheinigung, daß eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen ist.
-8-
Störungsbeseitigung
Brennstoff: Zweitaktmotore, wie der FLINK-Motor, werden mit einem
Benzin-Ol-Gemisch etwa im Mischungsverhältnis 30:1 betrieben. |
Dem Tankinhalt von 2,25 Liter Benzin Setze man etwa 75 ccm DI
bei. Das hinzugefügte Ol dient der Schmierung der inneren
Motorteile. Wird zuviel Öl beigefügt, so tritt, schneller, als normal,
eine gewisse Kohlebildung im Motor auf, was an sich eine normale | |
Erscheinung ist. Die Kohle verstopft allmählich die Überström- und
Auspuffkanäle und den Schalldämpfer, wodurch die Leistung des
Motors stark herabgesetzt wird.
Die Entkohlung des Motors muß dem Fachmann überlassen
bleiben.Hierzuwurde denWerkstätten einbesonderesMitteilungs-
blatt W4 ausgehändigt. Der Schalldämpfer kann auch vom Kunden
Fee auseinandergenommen und gereinigt werden. |
| Es muß peinlich darauf geachtet werden, daß der Brenstoff völlig
sauber und frei von kleinen Fremdkörpern eingefüllt wird. Zweck-
mäßig ist Benutzung eines sauberen Leinenlappens als Filter im |
Trichter.
| Der Brennstoff wird dem Motor mittels des Vergasers fein zer- | |
stäubt zugeführt und zwar durch 2 Düsen mit feinster Bohrung.
Diese Bohrungen können sich durch kleine Fremdkörper verstopfen.
Ist dies eingetreten, so müssen die Düsen herausgeschraubt und
mit Benzin durchgespült werden. Gegebenenfalls kann man die
Düsen mit der Luftpumpe durchblasen oder eine Borste — nie
aber einen Metalldraht — zur Freimachung der Düsenbohrung
benutzen.
| Eine Stérung der Brennstoffzufuhr tritt auch ein, wenn der Luft-
| zutritt durch das Loch in der Tankverschraubung verstopft ist.
Lager: Die Kurbelwelle läuft auf 2 Kugellagern. Das Kugellager an der
Kurbelseite erhält die Schmierung durch das im Brennstoff ent-
haltene Ol, das äußere Lager, das durch einen besonderen |
Dichtungsring ständig in Fett gehalten wird, braucht nicht
geschmiert zu werden. |
Zündung: Vorausgesetzt, daß der Zündmagnet sonst in Ordnung ist, |
| kann die Zündung trotzdem aussetzen:
1. wenn das Zündkabel beschädigt ist. Es sollte dann nicht repa-
riert, sondern ersetzt werden.
e
2. wenn die Kerze bei zu ölreichem Brennstoff verölt ist. Die Kerze
ist dann herauszunehmen, in Benzin auszuspülen und zu
trocknen.
3) wenn die beiden Elektroden der Zündkerze, d.h. die beiden
Metallstücke, zwischen denen der Funke überspringt, durch
Kohleteilchen überbrückt sind. Die Kerze muß dann heraus-
geschraubt und gereinigt werden, indem man, z.B. mit einer
Messerspitze, die Kohleteilchen abkratzt und so die Funken-
strecke wieder freilegt.
Triebwerk: Das Wesen des Antriebes beim FLINK-Motor ist, daß stets
die Treibrolle fest am Reifen angepreßt liegt, damit kein Schlüp-
fen der Rolle eintreten kann. Daher muß der Motor stets voll
ein- bezw. ausgerückt werden, was zwangsläufig geschieht, wenn
der Ausrückhebel stets in die entsprechenden Rasten eingeklinkt
wird. Schaltet man unvollkommen, so berührt die Rolle, da sie
dann eine höhere Tourenzahl aufnimmt, weil der Motor nicht mehr
voll belastet wird, zeitweise den Reifen schleifend. Das führt
naturgemäß zu unnötigem Reifenverschleiß.
Im Übrigen sollte bei nicht erklärlichen Störungen nicht versucht werden,
selbst den Motor auseinander zu nehmen. Das muß dem Fachmann,
der die erforderlihen Spezialwerkzeuge besitzt, überlassen bleiben.
Beschädigungen sind sonst unvermeidlich.
*
210%
Flink Modell 34 B Fahrradhilfsmotor Motorenwerk Varel GmbH Einbauanweisung 50er Jahre
- Von
- 1950 - 1959
- Seiten
- 13
- Art
- Anleitung
- Land
- Deutschland
- Marke
- Motorenwerk Varel GmbH
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 02.01.2022
- Schlagworte
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