Vorschau (850 KiB)
Maße: 210 x 150 mm
MOTORENWERK VAREL GMBH - VAREL (OLDB)
Telefon: Varel 443 Postfach 61
Einbauanweisung
fir den Fahrradhilfsmotor
„MWV“
Wir empfehlen, die Anleitung aus
eigenem Interesse zu beachten, da eine
falsche Montage zu Betriebsstörungen,
Beschädigungen und übernormalem
Verschleiß führt.
Die Zeichnungen zeigen den Aufbau
des Motors und die Anbringuns der
wichtigen Teile.
Der Einbau des Motors erfordert etwa
40 Minuten und wird in. folgender
Weise ausgeführt:
In dem vom Werk gelieferten Kar-
ton finden Sie außer dem Motor
(siehe Abb. 1) 2 Haltebleche (701) mit
Schrauben und Muttern, 2 Knie-
schutzbleche (708), 1 Ausrückhebel
mit Kugelknopf (826), 1 Rastenblech
(834), 1 Festgriff (429), 1 Auspuff
(315), 1 Kraftstoffbehälter . sms
——Lichtsehrakter- mitt» Kabeh
Zunächst wird die Motorschutzhaube
(1003) abgebaut.
Abb. 3
Abb. 5
Nun befestigt man den Ausrückhebel
(826) auf dem Gehäuse (101) (siehe
Abb. 3) und baue die Motorhaube (1003),
und den Auspuff (315) an. (Vergessen
Sie nicht das Isolierstück 314 am Aus-
puff [siehe Abb. 2] anzubringen).
Wenn die Knieschutzbleche (708) an
den hinteren Schrauben (705) der Halte-
bleche (701) leicht befestigt worden
sind, nehme man das Vorderrad her-
aus, schiebe die Haltebleche über die
Gabel. bis etwa 5-10 mm unter. den
Gabelkonus und ziehe die Schrauben
an (Abb. 4). Das Vorderrad wird wieder
eingesetzt und der Reifen gut aufge-
pumpt.
‘Nun sind die alten Handgriffe zu 'ent-
fernen und das Rastenblech (834) mit
Winkel (833) und- Schelle (835) an der
Steuerstange zu befestigen (etwa 20mm
unter der Lenkstange) (siehe Abb. 5).
Jetzt wird die Schraube (710) mit Zu-
behör herausgenommen, der Ausrück-
hebel durch den Schlitz des Rasten-
bleches geschoben und der Motor zwi-
schen die Haltebleche gesetzt. Beim
Wiedereinsetzen der Schraube (710),
bitte darauf achten, daß das Zubehör
(711, 713, 714, 715) am der. richtigen
Reihenfolge angeordnet wird (siehe
Abb. 6).
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|
Damit ware die Montage
grundsätzlich beendet.
Jetzt muß noch der Motor
auf dem: Rad mit großer
Genauigkeit ausgerichtet
werden. Es ist wichtig, daf
der Motor mit seiner An-
triebsrolle genau auf der
Mitte des Reifens mit der
erforderlichen Vorspannung
eingestellt wird.
Wenn der Ausrückhebel in
die hintere Raste eingeklinkt
wird, muB zwischen Treib-
rolle und Reifen ein Ab-
stand von 8-10 mm sein
(Einstellung am Rasten-
blech vornehmen).
Wird der Motor herunter-
gelassen, so daß die Treib-
rolle gerade dem Reifen
berührt, muß der Ausrück-
hebel 10-15 mm hinter der
vorderen Raste stehen. Ist
der Ausrückhebel nun voll-
ends in die vordere Raste
eingeklinkt, ist die richtige
Eindrucktiefe der Rolle für
die einwandfreie Mitnahme
des Reifens erreicht.
Bild 7 a) zeigt den Motor
richtig aufgebaut.
Bild 7b und c) zeigen den
Motor falsch aufgebaut.
STE
Abb. 8
Der Tank (1002) wird mittels der mitgelieferten Schellen am Lenker be-
festigt. Dexe-Lichéschratter=tst-mit—_Mesretikaret-tid Lampe=zverbinedenr
Zum Schluß werden noch die Handgriffe (428) rechts und (429) links li
angebracht und der Kugelkopf (832) auf den Ausruckhebel aufgeschraubt \
(siehe Abb. 8) und der Starterzug (439) mit Schelle am Lenker befestigt.
Nachdem alles noch einmal überprüft wurde, alle Muttern und Schrauben
kontrolliert sind, kann getankt werden und die Reise beginnen.
Wir wünschen gute Fahrt !
Je
Vita
Betriebsanweisung
Tankverschraubung abschrauben. Tank füllen (er faßt 2% Liter).
Zweitaktgemisch 1:25 verwenden, d.h. 1 Teil Ol auf 25 Teile Benzin.
‘Bei selbstmischenden Zweitaktölen an Hand aufgedruckter Gebrauchs-
anweisung verfahren. Nur Markenbenzin und Spezial-Zweitakteröl
verwenden, wie Mobil Zwo-ta-mix selbstmischend. Zum Tankinhalt
von 2% Liter Benzin zwei Tuben Mobil Zwo-ta-mix geben. Die
Mischung erfolgt von selbst im Tank. Auf peinliche Reinheit des
Brennstoffs achten, möglichst‘ beim ‚Füllen durch neues Leinentuch
filtern.
. Darauf achten, daß Vorderrad einwandfrei gespannt ist, gut Spur
hält und fest aufgepumpt ist.
. Es ist wichtig, daß die Treibrolle stets mit kräftigem Druck auf dem
'»» Reifen liegt.
10.
ul.
. Erst kurz vor Beginn der Fahrt den Kraftstoffhahn öffnen. Zu frühes
Öffnen bei Stillstand kann Vergaser überschwemmen. Drehgasgriff
dann durch Linksdrehung öffnen.
„»Aufsteigen und kräftig treten. Motor mittels Ausrückhebel nach unten
drücken. Wenn Motor: anspringt, mit Drehgasgriff Geschwindigkeit
regeln. — Springt Motor nicht sofort an oder läuft er nicht gleich-
mäßig weiter, Motor wieder kurz abheben. Dann Motor wieder hin-
unterdrücken und SELE voll öffnen.
„Motor nicht unniitz ein- und ausrücken. Beim vorübergehenden Ab-
| heben während der Fahrt, z.B. wenn im Verkehrsgedränge vorüber-
gehend das Rad besser als gewöhnliches Fahrrad gefahren werden
soll, Drehgasgriff stets schlieBen, sonst geht der Motor durch. —
Niemals Rolle auf Reifen schleifen lassen, immer voll ein- oder aus-
rücken.
Nicht schneller fahren als 25—30 km pro Stunde. Man denke daran,
daß ein „Fahrrad mit Hilfsmotor“ kein „Motorrad“ ist
. Nach Beendigung der Fahrt Drehgas Schließen, Motor anheben, dann
Brennstoffhahn Schließen.
. Rad nicht hinlegen, für festen Stand Sorgen.
Zum guten Einlaufen des neuen Motors die ersten 300 km nicht
Schneller als 20 km in dier Stunde fahren, d.h. den Motor noch nicht
Sofort mit Vollgas fahren.
Polizeiliche Zulassung nicht erforderlich. Als Fahrpapiere genügen:
Typenschein, der mit dem Motor geliefert wird, und die Bescheinigung,
daB eine Haftpfiichtversicherung abgeschlossen ist.
Störungsbeseitigung
Brennstoff: Zweitaktmotoren, wie der FLINK-Motor, werden mit einem
Benzin-Ol-Gemisch etwa im Mischungsverhältnis 25:1 betrieben. Dem
Tankinhalt von 2,25 Litern Benzin setze man etwa 80 ccm Öl bei oder
zwei Tuben selbstmischendes Zweitakteröl wie Mobil Zwo-ta-mix.
Das hinzugefügte Öl dient der Schmierung der inneren Motorteile.
Wird zuviel Öl beigefügt, so tritt, schneller als normal, eine gewisse
Kohlebildung im Motor auf, was, wie gesagt, an sich eine normale
Erscheinung ist. Die Kohle verstopft allmählich die Überström- und
Auspuffkanäle und den Schalldämpfer, wodurch die Leistung des
Motors stark herabgesetzt wird.
Die Entkohlung des Motors muß nach ca. 1500—2000 Fahrtkilometern
durchgeführt werden. Hierzu wurde ein besonderes Mitteilungsblatt
W 4 herausgegeben.
Es muß peinlich darauf geachtet werden, daß der Brennstoff völlig
sauber und frei von kleinen Fremdkörpern eingefüllt wird. Zweck-
mäßig ist Benutzung eines sauberen Leinenlappens als Filter im
Trichter. 3
Der Brennstoff wird dem Motor mittels des Vergasers fein zerstaubt
zugefiihrt, und zwar durch Diisen mit feinster Bohrung. Diese Boh-
rungen können sich durch kleine Fremdkörper verstopfen. Ist dies
eingetreten, so müssen die Düsen herausgeschraubt werden. Hierzu
wird die Fliigelmutter der Schwimmerkappe gelöst. Mittels eines
Schraubenziehers kénnen dann die Düsen aus dem Gewinderohr für
die Flügelmutter herausgeschraubt werden.
Die Reinigung geschieht mittels Durchspülen mit Benzin. Gegebenen-
falls kann man auch die Düsen mit der Luftpumpe durchblasen oder
eine Borste — nie aber einen Metalldraht — zur Freimachung der
Diisenbohrung benutzen. Eine Störung der Brennstoffzufuhr tritt auch
ein, wenn der Luftzutritt in der Tankverschraubung verstopft ist.
Lager: Die Kurbelwelle läuft auf 2 Kugellagern. Das Kugellager an der
Kurbelseite erhält die Schmierung durch das im Brennstoff enthaltene
Öl, das äußere Lager, das durch einen besonderen Dichtungsring stän-
dig in Fett gehalten wird, braucht nicht geschmiert zu werden.
Zündung: Vorausgesetzt, daß der Zündmagnet sonst in Ordnung ist, kann
die Zündung trotzdem aussetzen:
1. wenn das Zündkabel beschädigt ist. Es sollte dann nicht repariert,
sondern ersetzt und mit einem Isolierrohr überzogen werden.
2. wenn die Kerze bei zu ölreichem Brennstoff verölt ist. Die Kerze
ist dann herauszunehmen, in Benzin auszuspülen und zu trocknen.
3. wenn die beiden Elektroden der Zündkerze, d. h. die beiden Metall-
stücke, zwischen denen der Funke überspringt, durch Kohleteilchen
überbrückt sind. Die Kerze muß dann herausgeschraubt und ge-
reinigt werden, indem man, z. B. mit einer Messerspitze, die Kohle-
teilchen abkratzt und so die Funkenstrecke wieder freilegt.
Triebwerk: Das Wesen des Antriebes beim FLINK-Motor ist, daß stets
die Treibrolle fest am Reifen angepreßt liegt, damit kein Schlüpfen
der Rolle eintreten kann. Daher muß der Motor stets voll ein- bzw.
ausgerückt werden, was zwangsläufig geschieht, wenn der Ausrück-
hebel stets in die entsprechenden Rasten eingeklinkt wird. Schaltet
man unvollkommen, so berührt die Rolle, da sie dann eine höhere
Tourenzahl aufnimmt, weil der Motor nicht mehr voll belastet wird,
zeitweise den Reifen schleifend. Das führt naturgemäß zu unnötigem
Reifenverschleiß.
Im übrigen sollte bei nicht erklärlichen Störungen nicht versucht werden,
selbst den Motor auseinanderzunehmen. Das muß dem Fachmann, der die
erforderlichen Spezialwerkzeuge besitzt, überlassen bleiben. Beschädi-
gungen sind sonst unvermeidlich.
Olmeßbecher
für den Fahrrad-Hilfsmotor „FLINK*
=
Dem Motor ist ein Ölmeßbecher beigegeben, der so ausgebildet ist, daß
er gerade diejenige Menge Öl faßt, die einem Liter Benzin zugesetzt
werden muß, um das richtige Mischungsverhältnis von Benzin und Öl
zu erhalten.
Bis zum Rand gefüllt, enthält der Becher 40 ccm Öl. Durch Beigabe dieser
Ölmenge oder einer Tube Mobil Zwo-ta-mix selbstmischend zu einem
Liter Benzin wird das Mischungsverhältnis 1:25 erzielt.
Die Füllung bis zur Strichmarke ergibt eine Ölmenge von 33!/s ccm,
deren Beigabe zu einem Liter Benzin ein Mischungsverhältnis von
1:30 ergibt, das für den späteren Betrieb des Motors das richtige ist.
Der Ölmeßbecher wird in die Tanköffnung eingeführt und beim Fest-
drehen des Tankdeckels durch diesen festgeklemmt. Auf diese Weise ist
der Becher bei jedem Tanken sofort zur Hand.
Benzin und Öl müssen vor dem Einfüllen in den Tank in einem beson-
deren Gefäß möglichst innig gemischt werden. Nur ein selbstmischendes
Zweitakteröl, wie Mobil Zwo-ta-mix, kann direkt zum Kraftstoff in den
Tank gegossen werden und mischt sich dort von selbst.
Der eingehängte Ölmeßbecher schirmt im übrigen den Tankdeckel gegen
den Anprall des durch die Fahrstöße hochgeschleuderten Brennstoff-
gemisches ab, wodurch verhindert wird, daß dieses in die Luftkanäle
des Deckels eindringen und auf diesem Wege ins Freie gelangen kann.
MWV Fahrradhilfsmotor Motorenwerk Varel GmbH Einbauanweisung 50er Jahre
- Von
- 1950 - 1959
- Seiten
- 8
- Art
- Anleitung
- Land
- Deutschland
- Marke
- Motorenwerk Varel GmbH
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 02.01.2022
- Schlagworte
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