Vorschau (1,68 MiB)
Inhaltsübersicht
Stromerzeugungsanlagen für Zweirad-Motorfahrzeuge
und stationäre Motoren
BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder
Aufbau
Wirkungsweise
Ausführungen
Einbau
Zündeinstellung
Wartung
Störungssuche
Schaltpläne
Farbige Lehrtafel
seite
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31
Stromerzeugungsanlage für Zweirad-Motorfahrzeuge
und stationäre Motoren
Die Stromerzeugungsanlage der Zweirad-Motorfahrzeuge dient dazu,
Zündstrom für die Zündkerze,
Lampenstrom für Scheinwerfer, Schlußlicht und Standlicht,
Betriebsstrom für das elektrische Horn
zu erzeugen. Sie soll klein und einfach, aber doch betriebssicher sein, ohne daß an
die Wartung große Anforderungen gestellt werden dürfen.
Die wichtigsten Ausführungen aus der großen Zahl von Bauarten, die im Laufe der
Zeit entwickelt worden sind, lassen sich folgendermaßen zusammenfassen:
le
Anlagen, bei denen Zünder und Lichtmaschine getrennt sind. Das sind entweder
Batteriezündanlagen, die, vom Kraftwagen her bekannt und für schwere Motor-
räder weiterhin verwendet, aus einer Gleichstrom-Lichtmaschine mit Reglerschalter,
einer Batterie und einer Zündspule mit Unterbrecher bestehen, oder Anlagen, die
einen Magnetzünder und eine getrennte Lichtmaschine haben.
. Anlagen, bei denen alle Teile mit Ausnahme der Batterie in einem einzigen Gerät
zusammengefaßt sind. Das sind entweder Lichtbatteriezünder und Lichtmagnet-
zünder älterer Bauart, eigengelagertmitnur einem Antrieb, dafür aber oft mit
einem Getriebe innerhalb der Maschine, oder Lichtbatteriezünder neuester Bauart
ohne Zwischenglieder, Getriebe und Lager, deren umlaufender Teil, der Licht-
maschinenanker, freitragend auf die Kurbelwelle des Motors aufgesetzt wird.
. Anlagen mit Schwunglichtmagnetzündern, die dort verwendet werden, wo der
Zündzeitpunkt in Abhängigkeit von der Drehzahl nicht verstellt zu werden braucht
und wo eine mittlere, auf einen konstanten Wert festgelegte Lichtleistung ausreicht.
Dies ist im allgemeinen bei leichten und mittelschweren Motorrädern, bei Motor-
fahrrädern, Mopeds oder Motorrollern und bei stationären Motoren der Fall, die
mit Einzylinder-Zweitakt- oder -Viertaktmotoren bis zu 400 cm? Zylinderinhalt aus-
gerüstet sind. Bei stationären Motoren kann der von der Anlage gelieferte Lam-
penstrom zum Betrieb einer bei Bedarf anzubringenden beliebigen Standleuchte
vorgeschriebener Leistung dienen.
BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder
Der Schwunglichtmagnetzünder stellt ein geschlossenes Ganzes dar und ist anspruchs-
los im Betrieb. Er vereinigt in sich
IR
Zündstrom-Erzeuger: Magnetzünder mit feststehendem Anker und feststehendem
Unterbrecher;
. Lampenstrom-Erzeuger: Wechselstrom-Generator mit feststehenden Wicklungen;
. Ladestrom-Erzeuger: Zweiter gleichartiger Wechselstrom-Generator für die Bat-
terieladung über einen Trockengleichrichter.
Zu diesen drei Teilen gehört ein gemeinsames umlaufendes Magnetsystem.
. Motor-Schwungrad.
Die Vorteile des BOSCH-Schwunglichtmagnetzünders sind im Folgenden zusammen-
gefaßt:
Einfache Konstruktion
Der umlaufende Teil, der Läufer, enthält das Magnetsystem und ist fliegend unmittel-
bar auf die Kurbelwelle aufgesetzt; Zwischenglieder, Getriebe und Lager sind nicht
vorhanden.
Dieser Läufer ist zugleich Motor-Schwungrad und liefert einen beträchtlichen Teil
des für den Motor erforderlichen Schwungmoments; die Schwungmasse an den
Kurbelwangen kann daher klein gehalten werden.
Der Schwunglichtmagnetzünder wird in Scheibenbauart ausgeführt, d. h. axial kurz,
so daß er wenig Platz beansprucht und sich organisch in die äußere Form des Motors
einfügt.
Hohe Betriebssicherheit
Zündteil und Lichtteil arbeiten ohne Batterie und sind deshalb unabhängig von deren
Lade- und Wartungszustand.
Der Lichtteil, die Wechselstrom-Lichtmaschine, ist selbstregelnd, braucht also keinen
Spannungsregler mit empfindlichen Kontakten. Das vier- oder sechspolige Magnet-
system liefert schon bei niederen Motordrehzahlen als notwendige Voraussetzung
für eine gute Beleuchtung eine ausreichende Lampenspannung und einen Wechsel-
strom hoher Frequenz. Bei hohen Motordrehzahlen trägt die erhöhte Frequenz des
Wechselstroms zur Selbstregelung der Lampenspannung bei. Die auf dem festste-
henden Teil untergebrachten Ankerwicklungen unterliegen keinen Schleuderkräften;
Erregerwicklungen entfallen durch die Verwendung von Dauermagneten.
Zündung, Beleuchtung und Batterieladung sind völlig unabhängig voneinander, so
daß bei Ausfall eines Teiles die anderen für sich betriebsfähig bleiben. Da der
Schwunglichtmagnetzünder keine Lager, keine umlaufenden Wicklungen, keinen
Regler, keinen Kollektor, keine Schleifringe und keine Kohlebürsten hat, bleibt nur
ein Teil, das der Abnützung unterworfen ist: der Unterbrecher. Auch der meistens
im Scheinwerfer untergebrachte Ladegleichrichter bedarf keiner Wartung. Die An-
lage ist also jederzeit startbereit und braucht bei hoher Betriebssicherheit wenig
Pflege und Wartung.
Einfache Batterieladung
Zum Betrieb von Horn und Standlicht ist eine Batterie erforderlich, für die eine Lade-
möglichkeit vorhanden sein muß. Hierzu dient eine einfache Gleichrichterplatte, die
praktisch unbegrenzt haltbar ist und keiner Wartung bedarf. Da der im Schwung-
lichtmagnetzünder erzeugte Wechselstrom mit seiner hohen Frequenz den Ansprü-
chen vollkommen genügt, die an die Beleuchtungsanlage von leichten und mittel-
schweren Motorrädern oder an eine Standleuchte eines stationären Motors gestellt
werden, wird nur der für die Batterieladung benötigte Teil des Stromes gleichgerichtet
und der Batterie zugeführt.
Bosch
Zu diesem Zweck haben die großen Typen der BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder
einen besonderen Ladeanker, der vom Lichtteil getrennt ist, und der unabhängig von
Tag- oder Nachtfahrt einen nur von der Drehzahl abhängigen Ladestrom liefert.
Im Scheinwerfer kann der einfache Lichtschalter verwendet werden, der auch bei
Gleichstrom-Anlagen oder bei Wechselstrom-Anlagen ohne Batterie üblich ist.
Die neuen Ausführungen der großen BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder für Anlagen
ohne Batterie und die zugehörigen BOSCH-Motorrad-Scheinwerfer sind so kon-
struiert, daß sie durch nachträglichen Einbau von Ladeanker und Gleichrichter jeder-
zeit nach Belieben ergänzt werden können.
Die Batterie kann klein, also auch leicht sein (in der Regel 4,5 Ah, bei Einachsschlep-
pern 8 Ah), weil sie nur auf den Strombedarf von Horn und Standlicht abgestellt ist.
Aufbau
Bei den Schwunglichtmagnetzündern ist der umlaufende Teil (Läufer) außen und der
feststehende Teil innen angeordnet.
Läufer
Der unmittelbar auf die Kurbelwelle aufgesetzte Läufer ist als Polrad und Schwung-
rad ausgebildet. Beim gegossenen Schwungrad sind je nach Größe des Geräts ent-
weder vier oder sechs Dauermagnete und dieselbe Anzahl Polschuhe in abwechseln-
der Folge auf der Innenseite des Schwungrads festgeschraubt oder mit eingegossen.
Die Anordnung ist so, daß ein Polschuh immer zwischen die gleichnamigen Pole
zweier Dauermagnete (hochwertige Alnimagnete) zu liegen kommt, so daß die Pol-
schuhe ein System von sich ablösenden Nord- und Südpolen bilden. Das bei dieser
Bauart aus unmagnetischem Werkstoff angefertigte Polrad, die Dauermagnete und
die Polschuhe, ergeben zusammen eine zusätzliche Schwungmasse für den Motor.
Bei aus Stahlblech gezogenen, vier- oder sechspoligen Schwungrädern bilden die
Polschuhe ebenfalls ein System von sich ablösenden Nord- und Südpolen; hier sind
jedoch die Polschuhe und die Dauermagnete radial angeordnet. Dieser Aufbau setzt
voraus, daß das Schwungradmaterial magnetisch leitfähig ist, er ist daher nur bei
Schwungrädern aus gezogenem Stahlblech anzutreffen. Selbstverständlich bildet
ein Schwungrad dieser Bauart ebenfalls eine zusätzliche Schwungmasse für den
Motor.
Auf der Radnabe des Zünderschwungrads ist der Unterbrechernocken aufgeschliffen.
Polschuhe und Unterbrechernocken haben eine genau festgelegte Lage zueinander.
Bei Motoren, insbesondere bei stationären Motoren, die infolge ihres verdeckten
Einbaus oder infolge schlechter Kühlung zusätzlich gelüftet werden müssen, erhält
der Zünder ein Lüfterrad, das auf dem Polrad zentriert und mit drei oder vier Schrau-
ben befestigt wird.
Bosch
Gegossene Magnetringe, die bei einigen Zündertypen als Läufer dienen, werden, da
sie keine Nabe haben, mit Schrauben am Motorschwungrad zentrisch zur Kurbelwelle
befestigt. Das zwei- oder mehrpolige Magnetsystem eines Magnetrings ist genau so
aufgebaut, wie bei einem gegossenen Zünderschwungrad mit Nabe, also so, daß ein
Polschuh immer zwischen die gleichnamigen Pole zweier Dauermagnete zu liegen
kommt. Der Nocken für den Zündunterbrecher ist entweder an der Kurbelwelle an-
geschliffen oder auf das Ende der Kurbelwelle als Nockenbuchse aufgesetzt und
gegen Verdrehung gesichert. Als weitere Ausführung des Polrads kommen in letzter
Zeit immer mehr Magnetringe aus gezogenem Stahlblech in Gebrauch. Die Polschuhe
und Davermagnete dieser zwei- oder mehrpoligen Magnetsysteme sind wie bei den
aus Stahlblech gezogenen Zünderschwungrädern radial angeordnet. Der Zündunter-
brecher-Nocken muß, da keine Nabe vorhanden ist, an der Kurbelwelle angeschliffen
oder auf das Ende der Kurbelwelle als Nockenbuchse aufgesetzt und gegen Ver-
drehung gesichert sein.
Bezüglich des Einbaus im Motor sind die Magnetringe aus gezogenem Stahlblech den
gegossenen Magnetringen vorzuziehen. Im Abschnitt Einbau auf Seite 24 kann dar-
über nachgelesen werden.
Ankerplatte
Die Ankerplatte wird in einem zur Kurbelwelle konzentrischen Einpaß des Motor-
gehäuses befestigt. Sie trägt den Zündanker, den Unterbrecher mit Kondensator und
den Schmierfilz für den Unterbrechernocken. Am Zündanker mit Primär- und Se-
kundärwicklung ist der Anschluß für die Zündleitung angebracht. Die Ankerplatte
trägt zusätzlich einen Lichtanker oder bei Geräten mit größerer Lichtleistung zwei
Lichtanker, deren Wicklungen parallel geschaltet sind.
Zum Aufladen einer Batterie ist auf der Ankerplatte der größeren Geräte noch ein
Ladeanker mit Ladewicklung befestigt oder kann nachträglich angebracht werden.
Wirkungsweise
Magnetzünder
Bei Drehung des Polrads entstehen im Zündanker je nach Größe des Geräts vier
oder sechs Flußwechsel (zwei oder drei Perioden), von denen zur Erzeugung des
Zündfunkens nur einer je Umdrehung ausgenützt wird. Nach Schließen des Unter-
brechers beginnt in der Primärwicklung des Zündankers ein Strom zu fließen, der im
Zündungsaugenblick bei seinem Höchstwert unterbrochen wird (Abriß-Stellung). Der
Fluß im Zündanker ändert dabei schlagartig seine Richtung, und in der Sekundär-
wicklung entsteht eine hohe Spannung, die zum Funkenüberschlag an der Kerze führt.
Der zum Unterbrecher parallel geschaltete Kondensator unterdrückt die Funkenbil-
dung an den Unterbrecherkontakten.
Die Maschine erzeugt je Umdrehung einen Zündfunken. Da sie mit Kurbelwellen-
drehzahl umläuft, entspricht dies den Forderungen des Zweitaktmotors. Beim Vier-
taktmotor entsteht bei jedem zweiten Umlauf ein sogenannter gesteuerter “falscher
6
Bosch
Funke“, der aber in den Ausstoßhub fällt und unwirksam ist. Schädliche “falsche Fun-
ken” können nicht entstehen, weil die Schließungsdauer des Unterbrechers entspre-
chend groß gewählt wird.
Sekundärwicklung
a
Primärwicklung
Fluß im Zündanker — Abrißmaß
zur Zündkerze
Polschuh
Unterbrechernocken Kondensator
Magnet
Unterbrecherkontakte
zur Zündkerze Abrißmaß
Fluß im Zündanker
Primärwicklung
Sekundärwicklung —
Kondensator
Magnet —
Polschuh
Unterbrechernocken
Die Unterbrecherkontakte werden in der
Abriß-Stellung geöffnet: der Fluß im
Zündanker ändert schlagartig seine Rich-
tung.
Bild 1 Abriß-Stellung des vierpoligen (oben) und des sechspoligen Schwungrads
Das Abrißmaß kann aus Symmetriegründen auch bei a gemessen werden
Will man die Zündung bei laufendem Motor abstellen, s0 verbindet man die aus dem
Gerät herausgeführte schwarze Leitung über den Zündschalter mit Masse. Manche
Geräte haben statt der herausgeführten Leitung eine Klemme, an der diese Leitung
angeschlossen werden muß.
SI
Bosch
Lichtstrom-Erzeugung
Der vom Polrad erzeugte Magnetfluß durchsetzt auch den Lichtanker. Polrad und
Lichtanker bilden zusammen einen Wechselstrom-Generator, d. h. bei geschlossenem
Stromkreis (eingeschalteten Glühlampen) fließt in den Lichtwicklungen ein Wechsel-
strom. Die Lampenspannung wird durch die Rückwirkung des Wechselstroms auf den
Magneifluß des Polrads und durch den induktiven Spannungsabfall in der Lichtwick-
lung selbsttätig geregelt.
Vierpoliges Schwungrad
Magnet
zum Scheinwerfer
Polschuh
Fluß im Lichtanker
Bild 2 Bei rotierendem Schwungrad
ändert der Fluß im Lichtanker
Polschuh Größe und Richtung und induziert
dadurch eine Wechselspannung
in der Lichtwicklung
zum Scheinwerfer
Fluß im Lichtanke
Sechspoliges Schwungrad
Durch diese selbsttätige Regelung wird einerseits das Durchbrennen der Glühlampen
bei hoher Motordrehzahl verhindert, andererseits aber auch schon bei geringer
Motordrehzahl eine so hohe Spannung erzielt, daß ein gutes, weißes Licht entsteht.
Die selbsttätige Regelung ist jedoch nur wirksam, wenn die vorgeschriebene Be-
lastung eingehalten wird, d. h. wenn Glühlampen mit vorgeschriebener Spannung
und Leistung verwendet werden.
Die größeren Typen der BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder haben zwei Lichtanker,
deren Wicklungen entweder parallel geschaltet sind oder mit einem Gleichrichter zu
einer Vollweg-Gleichrichterschaltung zusammengeschlossen werden
Im ersten Fall werden die eingeschalteten Glühlampen mit Wechselstrom versorgt.
Im zweiten Fall wird der gesamte den beiden Lichtwicklungen entnommene Wechsel-
8
Bosch
strom gleichgerichtet und den Verbrauchern als Gleichstrom zugeleitet (Einachs-
schlepper, stationäre Motoren). Auch hier wird die Lampenspannung auf dieselbe
Weise selbsttätig reguliert, wie bei den Zündern mit nur einem Lichtanker.
Ladestrom-Erzeugung
Der Ladeanker bildet zusammen mit dem Polrad einen zweiten Wechselstrom-Ge-
nerator, der ausschließlich für die Batterieladung bestimmt und vom oben beschrie-
benen Lichtteil unabhängig ist. Der Ladestrom wird durch einen kleinen, meistens im
Scheinwerfer eingebauten Trockengleichrichter gleichgerichtet und der Batterie zu-
geführt.
Magnet
N
Polschuh
über Gleichrichter
zur Batterie
Bild 3 Genau wie in der Lichtwicklung,
so entsteht bei rotierendem Schwungrad
auch in der Ladewicklung eine
Wechselspannung Lichtanker
Ausführungen von BOSCH-Schwunglichtmagnetzündern
Die vielerlei Ausführungen der BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder sind jeweils den
betreffenden Motortypen angepaßt.
Der Zylinderinhalt des Motors verlangt eine entsprechende Zündleistung des Ge-
räts, und die Größe des zusätzlichen Schwungmoments für den Motor bestimmt die
Abmessungen des Schwungrads und sein Herstellungsmaterial (Aluminium, Zink oder
Stahl). Der Umfang der Beleuchtungsanlage eines Motorfahrzeugs, z.B. eines Einachs-
schleppers oder eines stationären Motors, ist maßgebend für die Lichtleistung des
Geräts. Ist eine Batterie vorhanden, was schon bei mittelschweren Motorrädern und
auch bei Motorrollern der Fall sein kann, so muß das Gerät einen zusätzlichen Lade-
anker haben. Schließlich sind noch die Einbauverhältnisse am Motor zu berücksich-
tigen, weil von ihnen der Durchmesser von Ankerplatte und Schwungrad und die
Längen der Zünd- und Lichtleitungen abhängen.
Die im folgenden angeführten Zündertypen LW/UP.., LWUPA.. und LM/UR.. sind
im allgemeinen für Einzylinder-Zweitaktmotoren von 50 cm? bsi 75 cm? Zylinderinhalt
bestimmt. Ihre Eignung als Zündstromquelle für Motoren bis zu 200 cm? kann jedoch
im einzelnen Fall erprobt werden.
Typ LM/UP 1/115..., fürRechts- und Linkslauf, dient als Zünd- und Lichtstromquelle
(Wechselstrom) in der Hauptsache für Mopeds mit Einzylinder-Zweitaktmotoren bis
etwa 50 cm? und für stationäre Motoren gleicher Größe. Im Schwungrad aus Alu-
minium- oder Zinkspritzguß ist ein vierpoliges Magnetsystem eingegossen. Der
Durchmesser des Schwungrads beträgt 115 mm, sein Schwungmoment liegt zwischen
75 und 90 kgcm®. Die Ankerplatte hat einen Durchmesser von 85,5 mm. Die Zündlei-
tung ist am Zündanker angelötet und die Lötstelle mit einer Isoliermanschette abge-
deckt; die Lichtleitung ist ebenfalls angelötet, desgleichen bei einzelnen Geräteaus-
führungen auch eine Leitung (0,5 mm?), die zum Zündschalter führt. Die Höchstdreh-
zahl des Geräts ist in der Regel in elektrischer Hinsicht 6000 bis 7000 U/min., in
mechanischer Hinsicht 9000 U/min. Die Höchstdrehzahlen von Schwungrädern aus
Zinkspritzguß können auf Anfrage angegeben werden.
Nocken
Einstell-
schlitz
Bef.-Schraube Zündanker
Kondensator
—
SEE
Schwungrad Lichtleitung Unterbrecher- Lichtanker
Kontakte
Bild 4 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LM/UP 1/115/17
Geräteausführungen Lichtleistung
LM/UP 1/115/17 , .
Scheinwerferlampe 6 Volt 15 Watt etwa 17 Watt
Schlußlampe 6 Volt 2 Watt bei 4500 U/min
10
RBosch
TypLM/UPA 1/115/.. entspricht im allgemeinen dem bereits besprochenen Typ
LM/UP 1/115... Er hat jedoch als Unterschied zu diesem ein aus Stahlblech gezogenes
Schwungrad mit vier oder mit nur drei radial angeordneten Dauermagneten und Pol-
schuhen; (im letzteren Fall ist ein Dauermagnet durch ein Weicheisenstück ersetzt).
Der magnetische Kraftfluß verläuft hier im Schwungradmantel, was für den Einbau
des Zünders im Motorgehäuse Vorteile mit sich bringt: die zur Verkleidung des
Schwungrads dienenden Motorteile (Abdeckbleche oder Schutzbleche) brauchen nicht
aus unmagnetischem Werkstoff angefertigt sein, und der Mindestabstand des Zünd-
schwungrads von diesen Motorteilen ist ausschließlich mechanisch bedingt.
Das Schwungmoment des Stahlschwungrads beträgt 66 kgcm? oder 76 kgcm?. Die
Zündleitung ist am Zündanker angelötet und die Lötstelle mit einer Isoliermanschette
abgedeckt, um ein Überschlagen der Zündspannung zur Motormasse zu verhindern.
Der Zündleitungsstecker wird in der Regel lose mitgeliefert. Alle anderen technischen
Daten können unter dem Typ LW/UP 1/115/.. nachgelesen werden.
Schwungrad Einstellschlitz Bef.-Schraube Zündanker Kondensator
N iR N 4
E RTI N a Lichtleitung
Zündleitung
Kerzenstecker
\
Nocken Magnet Polschuh Unterbrecherkontakte Lichtankep
Bild 5 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LWUPA 17/115
Geräteausführungen Lichtleistung
LM/UPA 1/115/17 . .
Scheinwerferlampe 6 Volt 15 Watt etwa 17 Watt
Schlußlampe 6 Volt 2 Watt bei 4000 U/min
ELZJE 17/.. (mit 3 Magneten)
Scheinwerferlampe 6 Volt 15 Watt etwa 17 Watt
Schlußlampe 6 Volt 2 Watt bei 4500 U/min
ELZJ 17/.. (mit 4 Magneten)
Scheinwerferlampe 6 Volt 15 Watt etwa 17 Watt
Schlußlampe 6 Volt 2 Watt bei 4000 U/min
Bei Verwendung von Lampen mit einer Prüfspannung von 6,75
Volt ergeben sich besonders günstige Lichtleistungs- und Span-
nungsverhältnisse während des Betriebs.
Typ LM/UR 1/115/.. für Rechts- und Linkslauf, dient als Zünd- und Lichtstromquelle
(Wechselstrom) für Mopeds mit Einzylinder-Zweitaktmotoren und für stationäre Mo-
toren bis zu 75 cm? Zylinderinhalt. Im Schwungrad oder bei anderen Ausführungen
im Magnetring aus Aluminiumspritzguß ist ein vierpoliges Magnetsystem eingegos-
sen. Der Durchmesser des Schwungrads oder des Magnetrings beträgt 115 mm, sein
Schwungmoment je nach Ausführung 70—80 kgcm?. Die Ankerplatte ist etwas größer
als bei den vorhergehenden Typen und hat einen Durchmesser von 90 mm. Die Zünd-
leitung ist in üblicher Weise am Zündanker angelötet; der Zündleitungsstecker wird
in der Regel lose mitgeliefert. Die Lichtleitung, desgleichen — bei einzelnen Geräte-
ausführungen — auch eine Leitung, die zum Zündschalter führt, sind ebenfalls am
Gerät angeschlossen. Die Höchstdrehzahl des Geräts in elektrischer Hinsicht ist je |
nach Ausführung 6000 bis 7000 U/min, in mechanischer Hinsicht (beim Schwungrad)
9000 U/min.
Zündanker Magnetring
Kontakte \ FM
Befestigungsschraube
Einstellschlitz
Lichtanker Kondensator
Bild 6 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LM/UR 1/115
mit Magnetring und ohne Nocken; dieser muß (vom Motorenhersteller) auf die Nabe des Motorschwung-
rads, an dem der Magnetring konzentrisch angeschraubt wird, aufgeschliffen werden
Geräteausführungen Lichtleistung
LM/UR 1/115/6/ .
Scheinwerferlampe 6 Volt 5 Watt etwa 6 Watt
Schlußlampe 6 Volt 0,6 Watt bei 4000 U/min
LM/UR 1/115/17/ . .
Scheinwerferlampe 6 Volt 15 Watt etwa 17 Watt
Schlußlampe 6 Volt 2 Watt bei 4000 U/min
Bei Verwendung von Lampen mit einer Prüfspannung von 6,75
Volt ergeben sich besonders günstige Lichtleistungs- und Span
nungsverhältnisse während des Betriebs
Bosch
Spezialausführungen des letztgenannten Gerätetyps LWUR 1/115.. für Moped-
motoren haben einen getrennten Bremslichtanker. Der Bremslichtanker ist über dem
Lichtanker angebracht, dessen Lichtleistung 17 Watt beträgt. Dagegen hat der
BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder LM/URP1/115/27 LI für Mopedmotoren eine Licht-
leistung von 27 Watt; sein Lichtanker ist dementsprechend vergrößert. Wegen der
größeren Erwärmung infolge der erhöhten Lichtleistung kann nur ein Zündanker
ohne Sekundärwicklung (also nur mit Generatorwicklung) eingebaut werden, wodurch
zugleich Platz für den Bremslichtanker gewonnen wird. Bei diesem Zünder, dessen
sonstiger Aufbau dem Grundtyp LW/UR 1/115.. entspricht, ist also der Bremslicht-
| anker über dem Zündanker angebracht, dessen Generatorwicklung (blaue Leitung)
mit der Primärwicklung einer am Fahrzeug befestigten Zündspule (Typ TJ 6/6) elek-
trisch verbunden wird (siehe Schaltbild Seite 33). Die grüne Bremslichtleitung führt
über einen Bremslichtschalter zur Bremsleuchte.
Schwungrad
Kondensator
Bremslichtanker
E
Einstellschlitz
Bef.-Schraube LAD
Unterbrecher- L
Kontakte Zündan
mit era
tofwickl
Bild 7 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LM/URP 1/115/27L1 mit Bremslichtanker, Lichtanker, Zündanke
mit Generatorwicklung und getrennter Zündspule TJ 6/6 (siehe Schaltbild Seite 33).
Geräteausführungen Lichtleistung
LM/URP 17/115...
Scheinwerferlampe 6 Volt 25 Watt x
Schlußlampe 6 Volt 2 oder 4 Watt |, 27 bis 29 Watt
Bremslampe 6 Volt 3 Watt und mehr | bei 4000 U/min
* je nach Geräteausführung
Typ LM/US 1/138/16.. dient als Zünd- und Lichtstromquelle für Einachsschlepper mit
Einzylinder-Zweitaktmotoren bis zu 400cm® oder für stationäre Motoren gleicher
Größe. Im Magnetring aus Zinkspritzguß ist ein vierpoliges Magnetsystem eingegossen.
Der Zündunterbrechernocken muß vom Motorhersteller entweder auf der Kurbel-
welle angeschliffen oder am Motorschwungrad, an dem der Magnetring konzentrisch
befestigt wird, angeschraubt werden. Im Abschnitt „Einbau“ auf Seite 24 ist besonders
darauf hingewiesen, worauf beim Befestigen eines Magnetrings am Motorschwung-
rad geachtet werden muß. Der Magnetringdurchmesser beträgt 138 mm, sein
Schwungmoment 270 kg/cm?. Die Ankerplatte hat einen Durchmesser von 110 mm.
Die Zündleitung ist je nach Geräteausführung entweder am Zündanker angelötet
oder sie muß mit Hilfe eines Stromabnehmers (besonders zu bestellen) angeschlossen
werden. Zum Anschluß der Lichtleitungen und der Leitung zum Zündschalter dienen
Federanschlußklemmen. Bei anderen Geräteausführungen sind diese Leitungen fest
angeschlossen. Die Höchstdrehzahl des Magnetrings in elektrischer Hinsicht ist
4000 U/min.
Geräteausführungen Lichtleistung
LM/US 1/138/16/ . .
1..bei Wechselstrom:
2 Scheinwerferlampen zu je 6 Volt 5 Watt etwa 16 Watt
2 Schlußlampen zu je 6 Volt 3 Watt bei 3000 U/min
2. bei Gleichstrom (Gleichrichter besonders be-
stellen):
2 Scheinwerferlampen zu je 6 Volt 3 Watt etwa 12 Watt
2 Schlußlampen zu je 6 Volt 3 Watt bei 3000 U/min
Bei Verwendung von Lampen mit einer Prüfspannung von 6,75
Volt ergeben sich besonders günstige Lichtleistungs- und Span-
nungsverhältnisse während des Betriebs
angeloieie
Zündleitung
/
7
©
|
w O
\ N Kondensator
K U
/ =
Magnetring /
/ Bef.-Schraube
/ /
Polschuh Magnet \
Kontakte Ankerplatte
Vorderseite
Zündanker
|
, Gleitstück
N i _— Schmierfilz
|
\ LL
Ankerplatte
Rückseite
Lane
Kondensato: Lichtanker
Bild 8 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LM/US 1/138/16/3
Der Schwunglichtmagnetzünder LM/US 138/16/3 ist ein Gerät mit der sogenannten
„umgekehrten Bauweise”. Bei dieser Bauart wird die Ankerplatte nicht wie bei der
Standard-Bauart am Motorgehäuse befestigt, sondern am Abschlußdeckel des Motor-
gehäuses. Der am Motorschwungrad angeschraubte Magnetring liegt somit hinter
der Ankerplatte, was den Vorteil hat, daß diese und die Unterbrecherkontakte leicht
zugänglich sind.
Bosch
Typ ULZu 1/143/.., der ebenfalls in „umgekehrter Bauweise” ausgeführt ist, dient als
Zünd- und Lichtstromquelle für Fahrzeuge mit Einzylinder-Zweitaktmotoren bis zu
450 cm? oder für stationäre Motoren gleicher Größe. Das Gerät hat jedoch im
Gegensatz zum zuletzt besprochenen Typ ein aus Stahlblech gezogenes Schwungrad
mit vier radial angeordneten Dauermagneten und Polschuhen. Die Vorteile, die ein
solches Schwungrad, bei dem der Kraftfluß im Schwungradmantel verläuft, für den
Einbau des Zünders im Motorgehäuse bietet, sind schon beim Typ LWUPA 1/115/..
besprochen worden. Das Zünderschwungrad wird in das Lüfterrad des Motors ein-
gesetzt und die Ankerplatte wird am Deckel des Lüftergehäuses befestigt.
Geräteausführungen Lichtleistung
ULZu 1/143/18
bei Gleich- und Wechselstrom*):
1 Scheinwerferlampe 6 Volt 15 Watt
1 Schluß] a ae | eh
NES 2 a | bei 3000 U/min
oder 2 Schlußlampen zu je 6 Volt 1,5 Watt
ULZu 1/143/36
bei Gleich- und Wechselstrom*):
2 Scheinwerferlampen zu je 6 Volt 15 Watt | etwa 36 Watt
2 Schlußlampen zu je 6 Volt 3 Watt | bei 3000 U/min
*) Gleichrichter besonders bestellen
Bei Verwendung von Lampen mit einer Prüfspannung von 6,75
Volt ergeben sich besonders günstige Lichtleistungs- und Span-
nungsverhältnisse während des Betriebs
Zündanker Schwungrad
7
Kondensator
Ankerplatte
Rückseite
Polschuh
Lichtanker
Zündkerzenstecker
Zündanker
Gleitstück
Kondensator
Einstellbolzen
Schmierfilz
Bef.-Schraube
Kontakte
— Lichtanker
Ankerplatte
Vorderseite
Bild 9 BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder ULZu1/143/36, ein Gerät mit „umgekehrter Bauweise“
Typ LM/UT 1/142.., für Rechts- und Linkslauf, dient als Zünd- und Lichtstromquelle
für Motorfahrräder und Motorräder mit Einzylinder-Zweitaktmotoren von 100 bis
200 cm? und für stationäre Motoren gleicher Größe. Zur Ladung einer Batterie von
4,5 bis 8 Ah kann zusätzlich noch eine Ladestromquelle eingebaut werden. Das
Schwungrad, dessen Durchmesser 142 mm beträgt, enthält ein sechspoliges Magnet-
Schwungrad j
Nocken |
Zündanker Kondensator
Ladeanker
/ x N ° x
SQ - Lichtanker
- -
2 \ N Einstellbolzen
5] \
IN N " Befestigungsschraube
59 Kontakte
Lichtanker
Bild 10 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LM/UT 1/142/30
system. Dieses wird je nach Größe des erforderlichen Schwungmoments (160 bis
290 kgcm?) entweder in Aluminium- oder Zinkspritzguß eingegossen oder aber in
das Schwungrad eingebaut, wenn dieses aus Preßaluminium oder Messing angefertigt
ist. Die Ankerplatte hat einen Durchmesser von 115,5 mm. Die Zündleitung ist ent-
weder am Zündanker angelötet oder sie muß mit Hilfe eines besonderen Strom-
abnehmers angeschlossen werden. Lichtleitung, Ladeleitung und die Leitung zum
Zündschalter sind im allgemeinen aus dem Gerät herausgeführt. Die elektrisch
bedingte Höchstdrehzahl ist 5000 U/min, die mechanisch bedingte 7500 U/min.
18
Bosch
Geräteausführungen
Licht- und Ladeleistung
LWUT 1/142/17 . . ohne Ladung
LM/UT 1/142/20 mit Ladung
Scheinwerferlampe 6 Volt 15 Watt
Schlußlampe 6 Volt 2 Watt RE N bei 4000 U/min
Batterie 6 Volt 4,5 bis 8 Ah
(Trockengleichrichter im Scheinwerfer)
LM/UT 1/142/27 ohne Ladung
LM/UT 1/142/30 . . mit Ladung
Scheinwerferlampe 6 Volt 25 Watt
Schlußlampe 6 Volt 2 Watt Se 2 En bei 4000 U/min
Batterie 6 Volt 4,5 bis 8 Ah
(Trockengleichrichter im Scheinwerfer)
Bei Verwendung von Lampen mit einer Prüfspannung von 6,75
Volt ergeben sich besonders günstige Lichtleistungs- und Span-
nungsverhältnisse während des Betriebs.
Typ LM/UTA 1/144/30.., eine neuere Ausführung des zuletzt besprochenen Geräte-
typs, hat ein aus Stahlblech gezogenes Schwungrad mit vier radial angeordneten
Dauermagneten und Polschuhen. Der magnetische Kraftfluß verläuft im Schwungrad-
mantel, was somit für den Einbau des Zünders im Motorgehäuse dieselben Vorteile
mit sich bringt, wie beim Typ LW/UPA 1/115... : die zur Verkleidung des Schwungrads
dienenden Motorteile (Abdeckbleche oder Schutzbleche) brauchen nicht aus unmagne-
tischem Werkstoff angefertigt sein, und der Mindestabstand des Zünderschwungrads
19
Bosch
Kontakte Lichtanker
von diesen Motorteilen ist ausschließlich mechanisch bedingt. Im Gegensatz zum
kleineren Typ LW/UPA 1/115/.. eignet sich jedoch der Zünder LWUTA 1/144/30... als
Zünd- und Lichtstromquelle für stationäre Motoren und Fahrzeugmotoren bis zu
200 cm? Zylinderinhalt; der Durchmesser seines Schwungrads beträgt 144 mm, das
Schwungmoment 190 kg/cm?. Die Ankerplatte mit einem Durchmesser von 115,5 mm
trägt den Zündanker mit angelöteter Zündleitung und einen Lichtanker. Die Licht-
leitung und die Leitung zum Zündschalter sind herausgeführt. Die elektrisch bedingte
Höchstdrehzahl ist 6000 U/min, die mechanisch bedingte 9000 U/min.
Magnet Polschuh
Bild 11 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LW/UTA 1/144/30 Rlmit aus Stahlblech gezogenem Schwungrad
Geräteausführungen
Lichtleistung
LM/UTA 1/144/30...
Scheinwerferlampe 6 Volt 25 Watt
Nummernbeleuchtung 6 Volt 3 Watt
Schlußlampe 6 Volt 1,2 Watt
ULZ 6/25/30/
Scheinwerferlampe 6 Volt 25 Watt
Nummernbeleuchtung 6 Volt 3 Watt
Schlußlampe 6 Volt 1,2 Watt
Bei Verwendung von Lampen mit einer Prüfspannung von 6,75
Volt ergeben sich besonders günstige Lichtleistungs- und Span-
nungsverhältnisse während des Betriebs.
| etwa 30 Watt
| bei 4000 U/min
| etwa 30 Watt
| bei 4000 U/min
20
Bosch
Sir
Typ LM/UT 1/154.. hat gegenüber dem letztgenannten Typ eine größere Zünd- und
Lichtleistung. Eine Ladestromquelle ist ebenfalls vorhanden. Dieser Schwunglicht-
magnetzünder wird dementsprechend bei Motorrädern mit Motoren bis zu 350cm?
verwendet.
Ankerplattendurchmesser 115,5 mm Höchstdrehzahlen:
Schwungraddurchmesser 154 mm elektrisch bedingt 5000 U/min
Schwungmoment 270 bis 410 kgcm? mechanisch bedingt 7500 U/min
Schwungrad
Befestigungs- Einstell-
schraube bolzen Schmierfilz
Kontakte
Lichtanker
Zündanker Konden- Lichtanker Nabe mit Magnet- Magnet Gewinde-
Ladeanker sator Abzug- polschuh löcher zur
gewinde Befestigung
eines Lüfters
Bild 12 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LW/UT 1/154/45
Geräteausführungen Licht- und Ladeleistung
LM/UT 1/154/27 ohne Ladung
LM/UT 1/154/30 mit Ladung
Scheinwerferlampe 6 Volt 25 Watt
Schlußlampe 6 Volt 2 Watt etwa 27 Wait | bei 4000 U/min
Batterie 6 Volt 8 Ah etwa 3 Watt)
(Trockengleichrichter im Scheinwerfer)
LMW/UT 1/154/45 . .
Scheinwerferlampe 6 Volt 35 Watt IGesemnestune bis45Watt
Schlußlampe 6 Volt 3 Watt bei 4000 U/min
Batterie 6 Volt 8 Ah |
(Trockengleichrichter im Scheinwerfer)
21
Typ LM/UTG 1/154/.. ist für solche Zweirad-Motorfahrzeuge entwickelt worden, bei
denen sämtliche Verbraucher mit Gleichstrom gespeist werden sollen, bei denen
jedoch als Zündstromquelle ein Schwungmagnetzünder verwendet werden kann.
Diese Wechselstromgleichrichteranlage kommt somit in Betracht für Motorräder und
Motorroller, deren Beleuchtungsanlagen eine mittlere und nahezu konstante Licht-
leistung (30 oder 45 Watt) aufweisen, und die mit Einzylindermotoren bis zu 250 cm?
ausgerüstet sind.
Die Lampen der Beleuchtungsanlage und das BOSCH-Horn liegen wie bei der Gleich-
stromanlage an der konstanten, von der Belastung unabhängigen Batteriespannung;
im Gegensatz zur reinen Geichstromanlage fehlt jedoch bei dieser Anlage die Gleich-
stromlichtmaschine mit zugehörigem Reglerschalter. Die Wechselstromgleichrichter-
anlage entspricht somit in der Wirkung einer Gleichstromanlage.
Die Hauptteile der Wechselstromgleichrichteranlage sind ein Schwunglichtmagnet-
zünder, ein Gleichrichter und eine Drosselspule. Letztere kann gemeinsam mit dem
Lichtschalter und der Sicherung im Scheinwerfergehäuse untergebracht werden.
Schwungrad
Ankerplatte
Bild 13 Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LWUTG 1/154/45 mit Gleichrichter und Drossel
Der Schwunglichtmagnetzünder LWUTG 1/154/45 . . (45 Watt) und LWUTG 1/142/30
(30 Watt) unterscheidet sich in Aufbau und Wirkungsweise grundsätzlich nicht von
den bereits beschriebenen Typen. Der vom Lichtteil vollkommen unabhängige Zünd-
teil wurde unverändert übernommen; ein besonderer Ladeanker ist nicht vorhanden.
Die Wicklungen der beiden Lichtanker sind mit dem Gleichrichter zu einer Vollweg-
Gleichrichterschaltung zusammengeschlossen, so daß der gesamte den beiden Licht-
22
Bosch
wicklungen entnommene Wechselstrom gleichgerichtet und als Gleichstrom den Ver-
brauchern zugeleitet werden kann. Die Ankerrückwirkung der permanent-magneti-
schen Maschine und der induktive Spannungsabfall in den beiden Lichtwicklungen
sorgen in derselben Weise für eine Regulierung des gleichgerichteten Stromes, wie
sonst beim Lampenstrom einer Wechselstromanlage. Die Batterie dient dabei, wie bei
der reinen Gleichstromanlage, als Puffer. Mit dem Lichtschalter der Anlage kann auf
drei Stellungen geschaltet werden: Tagfahrt, Stillstand und Nachitfahrt (siehe Schalt-
plan Seite 36).
Bei Schalterstellung „Nachtfahrt“ arbeitet die Anlage in Vollweg-Gleichrichterschal-
tung. Läuft der Motor mit niederen Drehzahlen, so wird der Lampenstrom aus der
Batterie entnommen. Bei mittleren und hohen Drehzahlen ist der Gleichstrom der An-
lage größer als der benötigte Lampenstrom, so daß die Batterie ausreichend geladen
wird.
Bei Schalterstellung „Tagfahrt“ sind die Wicklungen der beiden Lichtanker mit nur
einem Gleichrichterelement und mit der Drossel zu einer Einweggleichrichterschaltung
zusammengeschlossen. Die Drossel dient dazu, bei Tagfahrt den Ladestrom nicht zu
groß werden zu lassen.
Bei Schalterstellung „Stillstand“ werden die Standlampen von der Batterie aus ver-
sorgt.
Die Sicherung im Lampenschalter soll den Gleichrichter vor Zerstörung schützen,
wenn die Batterie versehentlich falsch angeschlossen werden sollte (Pluspol statt
Minuspol an Masse). Fällt die Batterie aus, so kann die Anlage bei Tagfahrt auch ohne
Batterie betrieben werden. Bei Nachtfahrt empfiehlt es sich, in diesem Fall nur mit
niederen oder mittleren Motordrehzahlen zu fahren, damit die Lampen nicht durch-
brennen.
Zusätzliche Batterieladung bei Wechselstromanlagen
Bei Wechselstromanlagen muß die Lampenleistung der Beleuchtungsanlage an die
Wechselstromleistung der Lichtanker angepaßt sein. Zusätzliche Verbraucher am
Fahrzeug (z. B. Blinkleuchten, Standleuchten, Beiwagenbeleuchtung, BOSCH-Horn)
müssen daher an einer Batterie angeschlossen werden, Diese ist bei Anlagen, die
Schwunglichtmagnetzünder mit Ladeanker haben, bereits vorhanden. Anlagen mit
kleinen Schwunglichtmagnetzündern ohne Ladeanker haben keine Batterie; diese
muß daher zusätzlich eingebaut werden. In jedem Fall muß beim Einbau neu hinzu-
kommender Verbraucher im Fahrzeug für zusätzliche Batterieladung gesorgt werden.
Dazu dient das Zusatzladegerät von BOSCH, das in Verbindung mit allen Schwung-
lichtmagnetzündern mit und ohne Ladeanker von 6 bis 45 Watt verwendet werden
kann.
Das Zusatzladegerät kann an jeder beliebigen Stelle des Fahrzeuges angebaut wer-
den. Es ist nur darauf zu achten, daß eine zusätzliche Aufheizung durch den Motor
vermieden wird. Die zusäizliche Ladung der Batterie geschieht nur bei Tagfahrt, in-
dem die Wechselstromleistung der Lichtanker dazu ausgenutzt wird. Bei Nachtfahrt
erhält die Beleuchtungsanlage den Strom aus den Lichtwicklungen. Die zusätzlich
eingebauten Verbraucher am Fahrzeug werden- von der Batterie gespeist (siehe
Schaltplan Seite 37).
23
Bosch
Einbau
Befestigen des Zünders am Motor
Die Ankerplatte des Schwunglichtmagnetzünders wird in einem Einpaß des Motor-
gehäuses, zu dem die Kurbelwelle rundläuft, zentriert und mit 3 Schrauben in Längs-
schlitzen befestigt. Der Teil des Motorgehäuses, in den die Ankerplatte eingelassen
wird, muß aus unmagnetischem Werkstoff angefertigt sein. Ebenso muß bei der
Befestigung des Schwungrades auf dem kegeligen Kurbelwellenende auf genauen
Rundlauf geachtet werden.
Den ersten Einbau des Schwunglichtmagnetzünders nimmt der Motorhersteller vor.
Ihm stehen besondere Einbauvorschriften mit Einbau-Maßen zur Verfügung. Wird
jedoch aus irgendeinem Grund (Instandsetzung oder Überholung des Zünders) die
Ankerplatte vom Motorgehäuse abgenommen, so muß man beim Wiederaufsetzen
darauf achten, daß das Nockengleitstück und der Nockenschmierfilz nicht beschädigt
werden. Um jede Beschädigung des Nockengleitstücks zu verhüten, muß man beim
Überschieben der Ankerplatte über die Kurbelwelle den Unterbrecherhebel vom Am-
boßkontakt abheben. Die Befestigungsschrauben der Ankerplatte werden in die
Mitte der Langlöcher eingestellt und zunächst nur leicht angezogen. Fest angezogen
werden die Befestigungsschrauben erst dann, wenn die Zündung endgültig einge-
stellt ist.
Das Schwungrad wird mit seiner Nabe auf den Kegelzapfen der Motorwelle auf-
gesteckt (auf Nockengleitstück und Schmierfilz achten!) und durch eine Mutter fest-
gezogen. Nuten und Keil bestimmen die Lage des Schwungrads zur Motorwelle. Die
Schutzkapsel und der Teil des Motors, an dem die Ankerplatte befestigt wird, müssen
beim Einbau eines gegossenen Zünderschwungrads aus unmagnetischem Werkstoff
sein, damit magnetische Streuflüsse vermieden werden.
Dagegen dürfen die zur Verkleidung von Zünderschwungrädern aus gezogenem
Stahlblech und mit radial angeordneten Dauermagneten dienenden Motorteile (Ab-
deckbleche oder Schutzbleche) aus magnetischem Werkstoff angefertigt sein, weil bei
dieser Schwungrad-Bauart keine schädlichen magnetischen Streuflüsse auftreten kön-
nen. Die zugehörige Ankerplatte dagegen muß an Motorteilen aus unmagnetischem
Werkstoff befestigt werden.
Wird der gegossene Zündmagnetring in ein Motorschwungrad aus magnetischem
Werkstoff (Gußeisen oder dgl.) eingebaut, so müssen, damit schädliche Streuflüsse
vermieden werden, der radiale und der axiale Abstand zwischen Magnetring und
Schwungrad genügend groß gemacht werden. Bei einem Abstand von 10 mm ist noch
mit einer Einbuße an Zündleistung zu rechnen. Deshalb soll der allseitige Abstand
15 mm oder mehr betragen. Als Einlagen zwischen Magnetring und Schwungrad
dürfen nur Teile aus unmagnetischem Werkstoff (Aluminium) verwendet werden.
Die Befestigungsschrauben müssen ebenfalls aus unmagnetischem Werkstoff (Messing
oder nicht magnetischem Stahl) sein. Ist das Motorschwungrad aus unmagnetischem
Werkstoff, so darf der Magnetring mit Stahlschrauben unmittelbar am Schwungrad
befestigt werden.
24
Bosch
Günstiger gestaltet sich der Einbau für einen Magnetring aus gezogenem Stahlblech
(Magnetstahlring mit radial angeordneten Dauermagneten). Dieser darf ohne Zwi-
schenlagen direkt auf ein Motorschwungrad aus magnetischem Werkstoff aufgesetzt
werden. Auch der radiale Abstand des Magnetstahlrings von Abdeckblechen oder
Schutzblechen des Motors hat keinen Einfluß auf schädliche magnetische Streuflüsse
und ist ausschließlich mechanisch bedingt. Dagegen muß die zugehörige Ankerplatte
an Motorteilen aus unmagnetischem Werkstoff befestigt werden.
Zur Verhütung von Überschlägen muß zwischen blanken, Hochspannung führenden
Teilen und Motormasse ein vorgeschriebener Mindestabstand eingehalten werden;
dabei ist auch die Verstellbarkeit der Ankerplatte (siehe Abschnitt „Zündeinstellung“)
zu berücksichtigen.
Anschließen der Zündleitung
Angelötete
Zündleitung
FETT I
ES
A
ELE
Polschuh Zündanker
Bild 14 Zündanker mit angelöteter Zündleitung. Der Mindestabstand „d” zwischen Lötstelle und
Motormasse muß 11 mm betragen.
Die Zündleitung ist bei den meisten Gerätetypen, insbesondere. den kleineren Aus-
führungen, am Zündanker angelötet. Der früher gebräuchliche Stechspitzenanschluß
wird nicht mehr verwendet. Bei den größeren Gerätetypen wird die Zündleitung
an einem Stromabnehmer angeschlossen (Bestellzeichen ZZU 127/13/Z), der durch
einen federnden Kontaktbolzen die elektrische Verbindung mit der Kontaktzunge
am Zündanker herstellt. Die Zündleitung wird wie folgt am Stromabnehmer be-
festigt:
Zuerst Leitung auf genügende Länge abschneiden, Leitungslitze 2 mm lang frei-
legen und die einzelnen Drähtchen umlegen. Überwurfmutter, Hülse und Gummi-
ring des Stromabnehmers über Leitung schieben und diese in den Stromabnehmer
einführen; dabei dringt die darin befindliche Stechspitze in die Leitungslitze ein. Dann
Leitung mit Überwurfmutter und Gummiring befestigen. Der unter Federdruck ste-
hende Bolzen des Stromabnehmers stellt die leitende Verbindung mit der Kontakt-
zunge des Zündankers her.
25
Bosch
_ Zündleitung
__Überwurfmutter
Bild 15 Anschluß der Zünd-
leitung am Stromabnehmer
_- Hülse
Gummiring
Kante
runden
Va
Stechspitze /
Gleichrichter
Der Gleichrichter und die Sicherung sind zu einem kleinen Element vereinigt, das
meistens im Scheinwerfergehäuse untergebracht ist.
Entstörung
Auf Wunsch werden alle Typen der BOSCH-Schwunglichtmagnetzünder mit einer
teilabgeschirmten Entstörkappe für die Zündkerze geliefert. Durch diese Entstörkappe
wird der Motor nach den Richtlinien der Fern-Entstörung (VDE 0879) funkentstört.
Bild 16 Entstörkappe EM/WFR 1/1 für Zündkerzen
Bestellzeichen der für Zündkerze für Zündleitung
Entstörkappen mit Gewinde mit Durchmesser
EM/WFR 1/1 14 mm 7 mm y
EM/WFR 1/2 18 mm 7 mm
EM/WFR 1/3 14 mm 5 mm
26
Bosch
Die Zündeinstellung
Der Zündfunke muß bei einer bestimmten Stellung des Zylinderkolbens an den Elek-
troden der Zündkerze überspringen und das Kraftstoff-Luft-Gemisch entzünden
Diese Kolbenstellung wird vom Motorhersteller festgelegt und in mm Kolbenweg
oder in Graden der Kurbelwellendrehung vor OT angegeben. Der Schwunglicht-
magnetzünder ist so am Motor anzubauen, daß in dem Augenblick, wo die Unter-
brecherkontakte durch den Unterbrechernocken geöffnet werden, also im Augenblick
der Zündung, der vorgeschriebene Abriß eingehalten wird. Unter Abriß versteht man
den Abstand zwischen der ablaufenden Polschuhkante des Schwungrads und der
nächstliegenden Polschuhkante des Zündankers im Augenblick der Kontaktöffnung.
Es bestehen somit die Forderungen, daß im Augenblick der Kontaktöffnung am Zün-
der (Zündzeitpunkt) einerseits der Zylinderkolben in der vorgeschriebenen Stellung
vor OT steht und andererseits das Maß für den Abriß eingehalten wird.
Man erreicht dies durch folgende zwei Maßnahmen:
1. Für die Befestigung der Ankerplatte am Motorgehäuse ist so viel Spiel vorgesehen
(Langlöcher), daß durch Verdrehen der Ankerplatte das Öffnen der Kontakte bei
vorgeschriebener Kolbenstellung eingestellt werden kann.
2. Der auf die Nabe des Schwungrads aufgeschliffene Nocken und die Polschuhe
des Schwungrads müssen eine vorgeschriebene Lage zueinander haben. Dadurch
wird der richtige Abstand zwischen Polschuhkante des Schwungrads und Polschuh-
kante des Zündankers im Augenblick der Kontaktöffnung durch den Nockenhöcker,
also der richtige Abriß, eingehalten.
Die Einbauvorschrift für den Schwunglichtmagnetzünder enthält die Einbaumaße
für Schwungrad und Ankerplatte. Diese Maße müssen beim Ersteinbau genauestens
eingehalten werden, wenn die einwandfreie Arbeitsweise des Zünders gewährleistet
sein soll,
Einstellen des Kontaktabstandes
Bei Ersteinbau und Wiedereinbau der Ankerplatte prüft man als erstes den Abstand
der Unterbrecherkontakte. Der richtige Abstand der Unterbrecherkontakte muß je
nach Gerätetyp bei voller Öffnung zwischen 0,4 und 0,5 mm, 0,35 und 0,45 mm oder
0,3 und 0,4 mm betragen. Zum Prüfen verwendet man eine saubere und fettfreie
Blechlehre von entsprechender Stärke. Wenn der Abstand nachgestellt werden muß
(abgenützte Kontakte), löst man die Befestigungsschraube des Kontaktträgers und
verdreht den Einstellbolzen vorsichtig in der erforderlichen Richtung, bis wieder der
richtige Kontaktabstand erreicht ist; hernach zieht man die Befestigungsschraube
wieder an.
Beim Anziehen der Feststellschraube kann sich der Kontaktabstand verändern, wes-
halb nach dem Anziehen der Kontaktabstand nochmals geprüft werden muß.
27
Bosch
Einstellen des Zündzeitpunktes
Der Kolben oder die Motorwelle wird auf die vom Motorbauer vorgeschriebene
Stellung vor OT gebracht. Hierauf verdreht man die Ankerplatte nach Lösen der
Befestigungsschrauben so lange, bis man die Stellung erreicht, bei der sich die
Unterbrecherkontakte eben öffnen. Dieser Augenblick der Kontaktöffnung läßt sich
feststelllen, wenn man zwischen die Kontakte einen sauberen und fettfreien Blech-
streifen von 0,03 mm Stärke schiebt, der sich im Augenblick der Kontaktöffnung leicht
herausziehen läßt. Kein Papier verwenden! Noch genauer kann man den Augenblick
der Kontaktöffnung mit dem BOSCH-Elektrotester EFAW 27 A ermitteln.
Es wird ausdrücklich davor gewarnt, eine fremde Spannungsquelle zur Feststellung
der Kontaktöffnung zu verwenden; denn man läuft dabei Gefahr, den Zünder zu ent-
magnetisieren und dadurch seine Leistung herabzusetzen.
Hat man die richtige Stellung der Ankerplatte ermittelt, so zieht man die Befesti-
gungsschrauben in den Langlöchern fest an.
Abrißmaß
7,5 bis 10 mm Polschuh des Schwungrades
\ N Zündanker
Polschuh des
Zündankers
Schwungrad
Ladeanker —
Bild 17 Messen des Abrisses
Nun prüft man den Abriß, d. h. den Abstand der Polschuhkante des Schwungrads
von der Polschuhkante des Zündankers: dieser Abstand, der sich nach Drehung des
Schwungrads in Drehrichtung im Augenblick der Kontaktöffnung ergibt, muß bei
richtig eingestelltem Zündzeitpunkt zwischen 7,5 und 10 mm betragen. Stimmt der
Abriß nicht, obwohl der Kontaktabstand richtig eingestellt ist, so ist entweder die
Ankerplatte im Einpaß nicht genau zentriert, oder die Kurbelwelle läuft nicht genau
zentrisch zum Einpaß; vielleicht schlägt auch die Kurbelwelle. Zu großer Abriß
bewirkt zu schwache Zündung beim Start, zu kleiner Abriß verursacht Zündaussetzer
bei hohen Drehzahlen,
Es sei noch bemerkt, daß der Zündzeitpunkt nie durch Verändern des vorgeschrie-
benen Kontaktabstandes richtiggestellt werden darf. Dadurch würde sich der Abriß
ändern und die Zündleistung des Zünders sinken.
28
Bosch
Wartung
Unterbrecher
Bei normalen Verhältnissen muß nach jeweils etwa 5000 Fahrkilometern der Kontakt-
abstand nachgeprüft werden. Er muß zwischen 0,4 und 0,5 mm betragen, wenn der
Unterbrecherhebel auf die höchste Stelle des Nockens aufgelaufen ist. Muß der
Kontaktabstand nachgestellt werden, so geht man genau so vor, wie oben (Einstellen
des Kontaktabstandes) beschrieben wurde. Nach jeder Neueinstellung des Kontakt-
abstandes muß auch die Einstellung des Zündpunktes nachgeprüft und evtl. neu vor-
genommen werden.
An den Unterbrecherkontakten bilden sich im Laufe des Betriebs Abbrandstellen
und kleine Erhöhungen und Vertiefungen (sog. Kontaktwanderung). Diese Erschei-
nungen stören den Betrieb in der Regel nicht. Sollten jedoch Zündungsstörungen
durch stärker abgebrannte Kontakte auftreten, so muß man diese ausbauen und
mit einem Ölstein abziehen (keine Feilen und kein Schmirgelpapier verwenden).
Kontakte nach dem Abziehen sorgfältig mit Benzin reinigen, damit keine Fett, und
Olreste an ihnen haften bleiben. Aus diesem Grunde dürfen die Kontakte auch nicht
mit verschmutzten Fingern berührt werden. Bei zu starker Abnützung und bei der
Grundüberholung des Motors sollen die Unterbrecherkontakte bei einem Bosch-
Dienst erneuert werden. Hierbei wird dann auch der Fettvorrat für die Unterbrecher-
Schmierung ergänzt.
Gleitstück
Das Gleitstück des Unterbrecherhebels nützt sich unter normalen Betriebsverhältnis-
sen nur unmerklich ab.Gelangt jedoch in den Unterbrecherraum Schmutz, Staub oder
feiner Sand, so bildet sich zusammen mit dem Fett, das zur Schmierung des Nockens
dient, eine Art Schmirgelmasse, die eine frühzeitige Abnützung des Gleitstücks her-
vorruft. Es muß daher darauf geachtet werden, daß kein Schmutz auf den Nocken
gelangt. Auch durch Abnützung des Gleitstücks ändert sich der Kontaktabstand und
muß daher u. U. nachgestellt werden.
Schmierung
Der Schwunglichtmagnetzünder braucht während des Betriebes nicht geschmiert zu
werden. Bei der Grundüberholung des Motors ist die Nachprüfung des Schwunglicht-
magnetzünders durch eine Bosch-Werkstatt zu empfehlen, wobei dann gleichzeitig
der Fettvorrat ergänzt wird.
29
Bosch
Störungssuche
Bei auftretenden Störungen der Zündanlage muß man immer zwischen zweierlei
Ursachen unterscheiden:
1. Ursachen, die in der Zündanlage selbst liegen;
2. Ursachen, die in unrichtigem Einbau der Zündanlage liegen.
Um rasch die Ursache einer Störung festzustellen, geht man nach folgendem
Suchplan vor:
1. Zündleitung von Kerze abnehmen bzw. Kerzenstecker von der Zündleitung ab-
nehmen. Das freigelegte Ende der Zündleitung in etwa 4 mm Abstand von Motor-
masse halten und Motor wie beim Anwerfen durchdrehen.
a) Springt Zündfunke von der Zündleitung zur Motormasse über, so ist die Störung
an der Kerze zu suchen: Zündkerze reinigen, Elektrodenabstand durch Biegen
der Masseelektroden auf 0,5-0,1 mm einstellen (BOSCH-Lehre), evtl. Zündkerze
auswechseln.
b) Springt kein Zündfunke von der Zündleitung zur Motormasse über oder nur
unregelmäßig, so ist Störung an der Leitung zum Zündschalter, am Zünder oder
an der Zündleitung zu suchen: Leitung zum Zündschalter und Zündleitung
auf Masseschluß untersuchen und wenn nötig erneuern. Unterbrecherkontakte
nachsehen, evtl. mit reinem Benzin reinigen. Kontaktabstand und Abriß prüfen
c) Ist der Fehler festgestellt und behoben, Zündzeitpunkt einstellen und Motor an
lassen.
2. Ist Zündanlage in Ordnung und der Motor springt trotzdem nicht an, Fehler am
Motor suchen (Vergaser, Kraftstoffleitung usw.).
Sollte es sich als notwendig erweisen, die Zündanlage zur Instandsetzung ausz\
bauen, so muß stets die Ankerplatte und das Schwungrad einer Fachwerkstatt zu
Reparatur übergeben werden.
Bosch
Beispiel einer Mopedanlage
Bild 18 Eingebauter Schwunglichtmagnetzünder ELZJ 17 mit Zünd- und Lichtanker
(Motorgehäusedeckel abgenommen)
Mopedanlage
Radlichtscheinwerfer
Schlußleuchte
Lichtanker
—
a Zündkerze
=
Zündanker
Unterbrecher
Bild 19 Moped-Anlage mit Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LWUPA 1/115/17
Mopedanlage mit Bremsleuchte
Abblendschalter
B—er |!
——__ Scheinwerfer
Hauptlampe E)
{7
5
|
Seilzug
Lichtschalter -
— Bremslichtschalte
_— Schlußleuchte
gelb grün
:
; N
Nocken und A =
Unterbrecher - IN s
Zündanker mit
Generatorwicklung
Lichtanker
Bild 20 Moped-Anlage mit Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LM/URP 1/115/27
und getrennter Zündspule TJ 6/6
Wechselstromanlage
Hauptlampe TUR: Hilfslampe
D EN R
| (X
Tat
Seilzugabblendschalter —
IT}
Scheinwerfer \ 2 Of eg /
\ | A + Nom
Nom 1
Lichtschalter a7 Schlußleuchte
Lichtanke
EEE
>
1 I
/
/
eh / Zündkerzenstecke
\
€ ==. Ta)
4 (©, J | H
2 = FI
7
\ 1 XK Zündkerze
Nocken und /
Unterbrecher /
_” Lündanker
>
Bild 21 Motorrad-Anlage. mit Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LM/UTA 1/144/30
Wechselstromanlage mit Batterieladung
Scheinwerfer mit
Tachometerbeleuchtungslampe Haupt- und Hilfslampe
Abblendschalter
mit Horn-
druckknopf
Zündschalter
us I»
o __— Lichtschalter
E _Sicherung
58 57 Be
51 7
mo x oJ
58
59
Horn ng © Batterie
N
A
Gleichrichter
Sf 59
Schluß- > Ladeanke
Kennzeichen- —-
leuchte =>
Lichtanker Zündkerze
I
hh
Unterbrecher Zündanker
Bild 22 Motorrad-Anlage mit Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LW/UT 1/154
Bosch-Batterie und Bosch-Scheinwerfer LE/MG 130 oder LE/MGT 130
Wechselstrom-Gleichrichter-Anlage
Scheinwerfer mit
Haupt- und Hilfslampe
/
\
\
Abblendschalter mit
Horndruckknopf
— Zündschalter
—Lichtschalte
}
Tachometer- — Sicherung
beleuchtungs-
lampe
Schluß- j
kennzeiche
leuchte
A Drosse
Horn — m 51 Sig, E -
Batterie
Kerzenstecker -
Zündkerze -
Gleichrichte
Lichtwicklunger
Unterbrecher
Bild 23 Motorrad-Anlage (Wechselstromgleichrichteranlage) mit Bosch-Schwunglichtmagnetzün
LM/UTG 1/154 Gleichrichter, Batterie und im Bosch-Scheinwerfer LE/MTA 160
gebauter Drossel. Alle Verbraucher liegen an Batteriesponnung
Beispiel zusätzlicher Batterieladung bei Wechselstromanlagen
Scheinwerfer mit
Haupt- und Hilfslampe
Seilzugabblendschalter
(mit Horndruckknopf)
_ 1 Lichtschalter
Schluß-Kennzeichenleuchte
--- -- - - - eh
A
|
Lichtanker
ee
Zusatz-
adegerät
Zündschalter
Fre
Unterbrecher -
Bild 24 Motorrad-Anlage mit Bosch-Schwunglichtmagnetzünder LM/UR 1/115 ‚ Scheinwerfer
LE/M 130 und Zusatzgerät LM/WJ für zusätzliche Batterieladung bei nachträglichem Einbau
eines Bosch-Horns
Bosch-Sch
Einbaubeispiel
Stromabnehmer
i (3
Schwungrad E
Schutzkapse E {
sr
_ ____ Zündanker mit
Kontaktzunge
en Kurbelwelle
59
2
Ankerplatte
== Motormasse
unglichtmagnetzünders Typ LM/UT 1/142/30 mit
Stromabnehme
Bei Drehung des Schwungrads entstehen periodisch FlußBwechsel im
Ankerkern. Jeder FlußBwechsel erzeugt Wechselspannung in der Wicklung.
S D
Su
Zug 7
>55
Beginn der Drehung Erste FluBänderung im Ankerkern induziert
Voller Fluß im Ankerkern erste Halbwelle der Wechselspannung.
N
Zweite FluBänderung im Ankerkern erzeugt
zweite Holbwelle der Wechselspannung.
Fluß im Ankerkern hot Richtung geändert.
Entstehung des Licht-Wechselstroms
rad
Bosch-Schwunglichtmagnetzünder
Zündanker
Ladeanker
Abblendscholter
mit Horndruckknopf
Entstehung der Zündspannung
=
Voller FluB im Zündankerkern Kurz vor Dfinen des Unterbrechers
FluB im Zündankerkern verzerrt
Kurz nach Offnen des Unterbrechers:
Zündfunken. Fluß im Zündankerkern
hat Richtung geändert.
Zündvorgang beendet
Voller Fluß im Zündankerkern
Entstehung des Ladestroms
Printed in Germany
Imprime en Allemagne
Bosch Schwung-Lichtmagnetzünder Informationsschrift 1958
- Von
- 1958
- Seiten
- 41
- Art
- Anleitung
- Land
- Deutschland
- Marke
- Bosch
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 24.01.2020
- Schlagworte
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