Vorschau (3,49 MiB)
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EIN WORT ZUVOR!
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Im Wirbel unserer Zeit gehen wir nur allzuleicht
an alltäglichen Dingen vorüber. Ja, auch das
Fahrrad ist — im besten Sinne — eine alltägliche
Sache geworden, man nimmt es hin, es ist eben
Entwicklungen dieses Verkehrsmittel
durchmachen mußte, um zu seiner heutigen Voll-
kommenheit zu reifen, darüber denkt man k aum
nocd h nach
Immerhin: Im alten Reichsgebiet liefen 25 Milli-
onen Fahrräder, das isf eine ungeheure Zahl. Man
möge einmal nachsinnen, wie groß die Industrie
sein muß, die alles erzeugen soll, was zu den
25 Millionen Fahrrädern gehört . . . |
Tatsache aber isf: Es gibt kein besseres und
gleichzeitig preiswerteres Verkehrsmittel als das
In dieser „AHRRAD-FIBEL” wird nun auf-
gezeigt, wie es begann und zu welcher Voll-
l
kommenheit es kam
STRICKER
FAHRRAD-FIBEL
Herausgeber: E.u.P. Stricker, Fahrradfabrik, Brackwede-Bielefeld
Bearbeitung: Helmut Biegel, Bielefeld
Nachdruck und Bildverwendung nicht gestattet
Copyright by E. u. P. Stricker, Brackwede, Germany
WASS2ESATE ERIENTESZIEDIESEN?
Ein Einfall, ein Gedanke, ein Funke — in
der Sekunde erhascht, in der nächsten
vergessen. Nur ein winziger Bruchteil
aller Einfälle wandelt sich in Tat. In
diesem Buch wird berichtet, wie einfach
an sich die Idee war, und was aus ihr
wurde.
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Der größte aller. Erfinder war wohl jener Mensch, der das RAD ersann. Es
| war nur eine kreisrunde, ungeschliffene Scheibe, in der Mitte hatte sie ein
| Loch; nun brauchte man nur noch eine Stange hindurchzustecken, die beiden
Scheiben zu verbinden: Das erste Fortbewegungsmittel war geschaffen! So
| einfach war das alles, nicht wahr, aber Tatsache ist doch, daß es noch viele
) Jahrhunderte dauerte, bis das vollendete RAD dem Menschen Helfer und
| unentbehrlicher Begleiter geworden!
| Was ist nun das Geniale an diesem RAD? Man kann sich fortbewegen, ohne
| selbst viel Kraft anzuwenden. Das ist es!
4
| Und an diesem Problem nun hat der Mensch unablässig gearbeitet, getüftelt.
Einfall kam zu Einfall, kluge und auch törichte Dinge wurden versucht, ver-
| worfen, verbessert, das allermeiste versank in Vergessenheit, nur weniges
blieb. Aber der Mensch blieb ständig bemüht, das »Sichfortbewegen
leichter zu machen. Und was dann kam, ist das Verdienst des FREIHERRN
VON DRAIS, dem Erfinder des Fahrrades!
Mit Recht setzte man ihm ein Denkmal; er hat diese steinerne Erinnerung
gewiß mehr verdient als mancher, der auf hohem Sockel thront...
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DENKMAL IN KARLSRUHE
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‚= CARL FRIEDRICH CHRISTIAN FREIHERR DRAIS
© VON SAUERBRONN
— unsere Vorfahren hatten es nicht so eilig, sie ließen sich bei der Namen-
gebung ebensoviel Zeit wie beim Adressenschreiben, dafür waren die Um-
schläge auch größer und breiter — — —
dieser FREIHERR VON DRAIS kam eines Tages auf die absonderliche und
doch so einleuchtende Idee, sich auf eine Vorrichtung zu setzen, die aus zwei
Rädern und einem Sitzbalken bestand, das Vorderrad — wie unerhört! —
beweglich zu hälten, um das Gefährt lenken zu können, und das alles sah
dann so aus...
GERMANISCHES MUSEUM IN NÜRNBERG 1817
Hinter dem Sattel ein Gepäckträger für ein Felleisen
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Man mag über dieses, manchem sogar komisch anmutende »FAHRRAD«
lächeln, aber das Prinzip selbst kennen wir doch heute noch! Mail hinschauen,
da ist es doch...., richtig, man stößt sich mit dem Bein von der Erde ab und
kommt nun schneller voran. Was heute Spiel für die Kleinsten, war damals
Ernst für. die Großen; es waren durchaus ehrbare Männer, die sich auf dem
Gefährt m eleganter Aufmachung zeigten, und es dauerte wahrlich keine
Rarl Sriedrih Chriſtian Ludwig Freiherr Drais von Sauërbronn
Gr. bad. Forſtnieiſler a. D. und Proſeſſor der Mechanik
Erfinder der Schnelllaufmaschine etc. Neätor des Radfahrsports
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n 29. April 1
rlsruhe, gestorben daselbsi am 10, Dezember 1851
phlrt ou Terggdh jr, In Pforzhe
DRAIS Zeitgenössische Zeichnur
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UM 1819
Ewigkeit, da zeigten die Damen,
daß sie ebenso fortschrittlich sein konnten wie die »Herren der Schöpfung«.
Es war zwar eine etwas gewagte Sache, sich der staunenden, gaffenden und
sicherlich mißbilligenden Menge auszusetzen, aber bis 2u unseren Tagen
haben wir immer wieder erfahren, daß der Mut in »modischen Dingen« in
höherem Maße den Frauen zugesprochen werden muß; dafür spricht diese
Aufnahme!
ERROTEN DFROFGTEERZIHIRENZSBUREINEE
Nun, Meister GOETHE meinte zwar nicht diese CAVALIERE, die eine
beträchtliche Arbeitsleistung vollbringen mußten, um die sie selbst der
moderne Tandemfahrer nicht beneiden wird. Zu allen Zeiten aber gaben
verliebte Männer alles her, um Frauen zu imponieren. Das war so, das
bleibt so. Nebenbei: Bergauf war es anstrengend, aber bergab hatte man
dann auch mehr vom Leben...
GESELLSCHAFTSLAUFMASCHINE
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RADRENNEN AM 4. 4.1819
BEN AKIBA — jener uralte Weise — soll den Ausspruch getan haben: »Es
ist alles schon dagewesen!« Er meinte, niemand möge sich über irgend-
etwas wundern. Unsere heutigen Radrennen unterscheiden sich von den
sportlichen Erlebnissen vergangener Zeiten vielleicht durch die Vielzahl
von Regeln, die in Paragraphen gefaßt sind. Aber das ganze Drum und
Dran ist doch geblieben: Das Abdrängen, das Stürzen, der Lärm, das An-
feuern..., selbst das Trompetenblasen hat sich auf unseren Sportplätzen
wieder eingebürgert. Er hat recht, der alte BEN AKIBA...
»ECH SEHE NICHT EIN.:.<
_— schreibt der Zeichner zu diesem Bild — »warum die Damen nicht ebenso
einen Spaß haben sollen wie die Herren!« Unter uns Erfahrenen: Es ist
weit eher anzunehmen, daß der Zeichner — er ist doch ein Mann! — seinen
Spaß haben möchte. Maler und Dichter berichten oft mancherlei, was sich
in ihren eigenen Wunschträumen spiegelt...
KARIKATUR 8]
Geht die Zeit mit der Mode oder geht die Mode mit der Zeit? Ni
grübeln, die Mode geht heute mit der Technik. Was praktisch ist, das
auch richtig. Zu einem farbenfrohen, schnittigen Sportrad gehört — selb
verständlich — auch die Sportkleidung, für SIE und auch für IHN — sel!
wird das Nützliche so harmonisch mit dem Angenehmen verbunden.
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IN) Im =
DAS TRIVECTOR (DREIRAD)
Vom Einzelfahrer zum Tandem ist nur ein kleiner Schritt gewesen. Aber die
DREIRADER — für drei Personen also — haben sich nicht behaupten können.
Ein Dreirad ist nach unseren Begriffen nur für die Kleinsten der Kleinen,
für jene, die noch nicht die »Balance« halten können. Eben jene Balance,
die zum Radfahren genau so erforderlich und wichtig ist, wie für alle Abläufe
im Leben. Aus dem Gleichgewicht geraten, also die Balance verlieren, das
wirkt störend, wo es auch sei. So ist es gut, wenn die Jungen frühzeitig das
Radfahren erlernen, sie üben sich in idealer, spielerischer Weise, das
»Gleichgewicht zu behaupten«.
THE
LADIES
HOLTY
1820
Die Frage, ob Fuß- oder Handantrieb, hat die Gemüter seit Anfang her
lebhaft beschäftigt. Es hat gewiß nicht an tiefsinnigen Verlautbarungen
über die Vorzüge des einen, über die Nachteile des anderen System
gemangelt. Das Bessere hat sich durchgesetzt, weil es eben praktische:
gewesen. Somit bleibt den Füßen die Bewegung (dazu hat die Natur sie
geschaffen) und den Händen das Lenken. Kommt dazu noch ein Quentche:
Verstand, so ergibt das den guten Radfahrer, wie jeder zugeben wird.
Was mußten unsere Ur-Großmütter alles mitschleppen, um’ »schön« zu sein!
Und wie wenig braucht ein Mädchen unserer Tage! Ja, so ändern sich die
Zeiten und die Menschen auch.
TRARA TRARA —
DIIEBRROSIT SEE DIAS!
Zu allen Zeiten ist es das Bestreben der Post gewesen, die Menschen mit-
einander zu verbinden, ihnen das Sichkennenlernen und das Sichnäher-
kommen leichter zu machen. Die Post hat also hier wesentliche Schritt-
macherdienste geleistet, Vor rund 130 Jahren mag es allerdings gemüt-
licher zugegangen sein, sonst hätte der Zeichner nicht den Mut gehabt, die
Briefträger so auszurüsten. Schneller zu fahren, als eine Gans laufen kann,
das mag zunächst doch erschreckend gewirkt haben...
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n > 1
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KARIKATUR POST-FAHRRAD 1823
LBE i QE.
SR.
VERWEILEN WIR
eine kleine Spanne bei dem Thema Geflügel!
Man frage einen Radfahrer, möglichst nicht unter Siebenzig, wie sich in
seiner Jugend Hühner und Gänse benahmen, wenn auf der Dorfstraße ein
VELOCIPEDE sichtbar wurde; er wird ein Klagelied anstimmen.: Inzwischen
vererbten sich wohl durch Generationen gewisse Instinkte: Wo. geklingelt
— und später gehupt — wird, da heißt es AUSWEICHEN, FLÜCHTEN! In
unserer Sprache könnte man dies etwa eine Verkehrserziehung des
Geflügels nennen...
Aber zur Belehrung und Unterrichtung jener, die so leicht die Opfer von
Strafmandaten werden, sei gesagt: Ein verkehrssicheres Rad ist besser, als
sich auf die Instinkte der Hühner zu verlassen!
Was macht verkehrssicher®? Die Freilaufrücktrittbremse, die Handbremse,
die Glocke, und nicht zu vergessen: die aufmerksamen Augen des Rad-
fahrers selbst. Unfälle sind selten die Folge von Zufällen, sie entstehen
zumeist aus Unachtsamkeit.
Das sicherste Mittel, im Verkehr zu bestehen, ist die alte Regel: Augen
auf! Wer immer einkalkuliert, daß der andere (theoretisch!) dümmer ist
als man selbst, der fährt vorbildlich. 5
Man sieht, es ist an sich alles recht einfach...
Y
st
Nö
MC DONALDS ZWEIRÄDRIGES VELOCIPEDE
USER
= Was unterscheidet Menschen und Tiere? Der Mensch hat Fantasie, das Tier
nicht. Diese Fantasie ist ein Göttergeschenk, leider wird dem Menschen nicht
# vorgeschrieben, mit seiner Fantasie nur göttliche Werte zu schaffen. So-
lange es aber so harmlos bleibt wie bei dieser »fantastischen« Konstruktion,
À kann man lächeln. Niemand braucht zu befürchten, daß sich Torheiten
À
“allzu lange behaupten, sie finden zwar ein paar Dutzend Nachahmer
Y (Narren gibt es immer und überall), aber dann siegt doch, wie man sagt,
N
“der gesunde Menschenverstand.
17
EIN STARKER MANN —
EIN STARKES RAD!
Eines steht fest: Dieser Mann kann nicht stürzen! Er braucht zwar viel
Raum, viel Eisen und sicherlich auch viel Kraft, dafür aber wirkt die Kon-
struktion imponierend.
Der Antrieb erfolgt hier gleichzeitig durch Handkurbeln und Steigbügel-
pedale. Dieser Kraftaufwand ist aber auch erforderlich, um das Monstrum
PD
TAN Li
N
A
UM
1830
zu bewegen! Jene, die heute
den spielend leichten Lauf eines STRICKER-MARKEN-RADES als selbstver-
ständlich empfinden, mögen doch einmal bedenken, welch weiter Weg von
dem hier gezeigten VELOCIPEDE bis zum SPORTRAD zurückgelegt werden
mußte!
NUN MUSSEN WIR
EIN WENIG VERSCHNAUFEN — — —
denn gleich werden wir eine VISION erleben! Außerlich“ ist es zwar
= ganz anders gekommen, aber im geistigen Sinne kennen wir den Verkehrs-
"Wirbel nur zu gut. Die Beweglichkeit des Radfahrers verführt leicht dazu,
irgendwo und irgendwann und irgendwie durchzuschlüpfen, aber klug ist
es nicht immer.
Die elementare Regel für alle Radfahrer gilt: Rechts bleiben! Es ist kein
Kunststück, ein haltendes Auto zu überholen und sich dann vor den Kühler
zu setzen. Man kann auch freundlich lächelnd zurückblicken, man ist doch
wahrhaftig ein fixer Kerl!
Aber es könnte auch geschehen, daß ein Auto aus Versehen zu schnell
anzieht — Bremse und Gashebel liegen eng beieinander! —, solchen Kraft-
M roben ist das Hinterrad des Radfahrers selten gewachsen!
Alles, was sich harmonisch einspielt, läuft reibungsloser. Hier wird auch
das Geheimnis erkennbar, das den bewunderten, immer höchst anerkann-
re A
a ten spielend leichten Lauf aller STRICKER-RADER erklärt: Das absolut har-
on F monische Zusammenspiel aller Teile und Rädchen und Kugeln...
on Tritt dazu die verständnisvolle, liebevolle Betreuung des Rades durch den
Besitzer selbst, dann erfreut das Rad ohne Zwischenfälle viele, viele Jahre.
GANZ SO- TOLL
ist es nicht geworden, aber das hindert nicht, der Fantasie des Zeichners
Anerkennung zu zollen. Diese Dampfungeheuer haben sich in schnurrend
dahingleitende 6-Zylinder verwandelt, und nur aus dem schweren, bergauf
ächzenden Diesel mag uns ab und an eine Dampfwolke entgegenströmen.
Die Menschen haben es auch vorgezogen, der Erde nahe zu bleiben, es ist
KUPFERSTICH 1828
gut, auf die Beine zu fallen! Das ist wohl auch mit ein Grund, weshalb
viele die kleineren Laufräder bevorzugen, man steht sofort, wenn man
halten muß! Es mag aber doch für den Betrachter hier reizvoll sein. zu
bedenken, wie unsere Vorfahren es annahmen und wie es wirklich
gekommen ist.
ACH —
WAREES DOCH
so
GEBLIEBEN...
Wiebequemund
geldsparend
hätte man auf
diese Weise
einen Krieg
— wenn über-
haupt! — führen
können. Einige
hundert Kilome-
ter Vormarsch an
einem Tage ? Un-
möglich! Und
deshalb hätten
die Menschen,
die außerhalb
des »REAK-
TIONS-RADIUS«
wohnten, sich
gar nicht um
die Soldaten zu
kümmern
brauchen. KARIKATUR VON CRUIKSHANK
Personnage extrait d’une célèbre caricature de Cruikskan
Der Dichter jener Tage meinte, es kümmere den braven Bürger wenig, wenn
»dahinten« die Völker aufeinanderschlagen! Die Zeiten haben sich aber
gewandelt, heute kümmert es jeden von uns...
Laßt uns nicht von solchen Dingen
sprechen. Es ist wahrlich netter, zu
überlegen, wie man Sommer-
sonnenfreuden genießen sollte. Und
dafür ist ein STRICKER-RAD der
ideale Begleiter, hinauszufahren,
die Ferne erschließen, in die Weite
zu schauen — es macht das Leben
lebenswerter.
MECHANICS IN SPORT.
KARIKATUR quf ein mechanisches Fahrrad |
ZUTALBENDZEITEIN
flüchteten die Menschen gern aus der Nüchternheit des Alltages in ihre
Wunschträume. Die Welt ist ohne Illusionen arm, das Träumen macht sie
reich. Solange es mit dem »TRAUM-RAD« über Ebenen ging, ließ sich eine
Verwirklichung als denkbar annehmen. Wehe aber dem Jäger, der dem
flüchtigen Meister Reineke ins Dickicht folgen wollte, auch die Sporen hätten
das hölzerne Pferd nicht einen Meter voranbringen können! Gut also, daß |
nicht alle Wunschträume in Erfüllung gehen.
En |
-
72 » DE
270 PUNCH, OR THE LONDON CHARIVARI, [Jose 10, 1882
M
MODERN ATHLETIGS.—A DIPLOTRIBICYCLICAL QUARTET.
KARIKATUR 1852
»WIE WÜRDEN UNSERE LESER
vor zwanzig Jahren über eine solche Zeichnung gestaunt haben«, orakelt
hre der Zeichner stolz. Wir möchten fragen: »Wie würden jene Rad-Jongleure
ie staunen, wenn sie einen Blick in unsere Zeit tun könnten l«
ine © Der Flirt war damals etwas umständlich, allzu nahe durften die Hochräder
m u sich nicht kommen, es ziemt sich nicht dem Manne, mit allen Vieren die
ten 3 Erde aufzusuchen. Trotzdem gilt unsere Bewunderung der Geschicklichkeit
laß der CAVALIERE, und wir wissen seit Adams Zeiten: Liebe macht erfin-
- derisch.
DAS HOCHRAD
hat sich bis über die Jahrhundertwende hinweg erhalten. Männer, die heute
den Siebzigern nahekommen, wissen sich noch gut zu erinnern, welchen
imponierenden Eindruck diese Radler einst hinterließen, wenn sie in Ver-
einsstärke durch die Straßen fuhren. Es gehörte mehr Geschicklichkeit dazu,
in »Kolonne« zu fahren, als heute verlangt wird. Aber diese Konstruktion
war an sich bewußt so durchgeführt, das übergroße Vorderrad sollte die
Geschwindigkeit erhöhen, das verschwindend kleine Hinterrad hielt ledig-
lich die »Balance«. Solange man oben blieb, war alles halb so schlimm;
geriet man aber ins Schwanken, dann gab es kein Halten mehr, und es
gehörte doch wohl ein gut Maß akrobatischer Behendigkeit dazu, wohl-
behalten auf dem Erdboden zu landen. Kein Wunder, wenn die Techniker
sich unablässig bemühten, die Entfernung vom Sattel bis zur Erde auf ein
erträgliches Maß zu verkleinern. Und der Freiherr von Drais hatte es schon
richtig gemacht, bei ihm blieben die Beine nahe genug an der Erde. So
wurden also die »großen Ansprüche« wieder auf das ursprüngliche Maß
hinabgeschraubt, und darin hat sich bis heute wenig gewandelt.
»Wer sich zu hoch hinaufwagt, kann tief tallen«, besagt das alte Sprich-
wort; der goldene Mittelweg ist also immer noch der bessere.
24
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er
ein
ON
(aß ORIGNAL IM MUSEUM ZU JÜLICH 1856
ich- WM
EINEN AUGENBLICK VERWEILEN —
hier wird ein großer Schritt getan! Der Mechaniker KURTZ erfand den
7 ,Tretmechanismus«! So primitiv dieses Gefährt noch anmutet, es kommt
auf das Neue an. Wieder ein Einfall, er reifte zur Vollendung in den
"heutigen Antrieben ...
ME
0 25
DEN WIND ZU-NUTZEN —
das verstanden die Menschen seit urdenklichen Zeiten. Der ausgehöhlte
Baumstamm bekam eines Tages einen Mast, irgendwann entstanden auch
die Segel, und man. brauchte die Ruder nur bei Windstille einzusetzen. Kein
Wunder, wenn die Fischer, von Jugend her mit dem Wind vertraut, nun
eine Lösung Rad/Segel anstrebten...
SEGELVELOCIPEDE 1869
Das Prinzip ist geblieben, wenngleich auch der Versuch mit dem Fahrrad
inzwischen aufgegeben wurde. Aber: Probieren geht über Studieren!
IM FAMILIEN-ALBUM
WIR BLÄTTERN
Familienfahrrad aus den 70er Jahren; zwei Fahrräder sind verbunden, vorne
ein Platz für ein Kind (mehr anzubringen, wäre wohl schwierig gewesen).
Unser Ur-Großvater war stolz, er zeigt sich als moderner Mann!
1869
ZU ZWEIEN GEHT ALLES LEICHTER
Immer wieder finden wir, daß die Erhöhung der Kraftleistung — sie ist
zugleich Herabsetzung der eigenen Krafthergabe! — durch Konstruktionen
angestrebt wird, die es Zweien ermöglicht, sich zu vereinigen. Es geht dabei
nicht ohne Verzerrungen und Entgleisungen, aber gut Ding will eben Weile
haben. Dieses Dreirad ersann ein Amerikaner; die Besonderheit ist, daß es
im Stehen und Liegen angetrieben wird. Es wird nötig gewesen sein, eine
sehr genaue Ablösung vorzusehen, denn einer von den beiden muß es
doch wohl leichter gehabt
haben. Preisfrage: Welcher?!
DANDY HORSES —
zu deutsch also »Stutzer-Pferde«, unterziehen sich der schmeichelhaften
Aufgabe, die angebeteten Schönen durch die Landschaft zu kutschieren. Die
Ente blickt erstaunt, weniger über den technischen Fortschritt, mehr wohl
über die Wandlung des Begriffes »Pferde«.
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abei '
(eile *
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eine
A NOVEL IDEA. TO BRIGHTON AND BACK IN NO TIME.
3 es
2 Nur eines ist geblieben: Die Zügel in der Hand der Frau..., sei es bei den
Klugen auch unbemerkt, aber sie wünschen es sich alle. Nun, solange die
7 Zügel locker bleiben, gut; allzu straff angezogene Zügel aber schmerzen;
"manches Pferd, sonst so ruhig, hat sich dann in die Zügel verbissen und ist
+ durchgegangen
EVASTOCHTER
Sie sind so geblieben,
vom Tage der Erschaffung
an, sie bleiben so in
allen Zeiten. Wo frau-
liche Reize wirken, ver-
lieren die Männer den
Verstand. Um aber Män-
ner um ihren Verstand zu
bringen, muß man eben
etwas riskieren . . . selbst
einen Sturz, wenn die
Aufmerksamkeit nicht an-
ders erregt wird. Frauen
wissen, wie ritterlich Män-
ner in solchen Augen-
blicken sein können...
1869
Dieses fröhliche Bild stammt aus dem alten Wien; die »Weaner Madeln
mögen ihre Mittel gewechselt haben, aber in den Zielsetzungen sind
1e
so geblieben, denn von ihrem schelmischem Treiben berichten ungezählte
Lieder. Wer es ergründen will, rüste sein Stahlroß und radle mal nach
Wien...
30
MERKWÜRDIG
daß jede technische Neuerung sofort die Militärstrategen bewegt, zu
prüfen, wie man die Beweglichkeit und Schlagkraft — so heißen diese Dinge
ja wohl — der Truppe steigern kann. DRAIS, wie sicher den meisten Erfin-
dern, schwebte vor, das friedliche Leben reizvoller, bequemer, genieße-
= rischer zu gestalten, Nun, es war nicht zu vermeiden, daß auch das Fahrrad
seinen Beitrag geben mußte, mit diesem »Militär- und Jagd-Sicherheitsfahr-
TD
M CS
369 7
In ]
ie 1869
lte rad«, Vorläufer jener Einheiten,
ıch die später einmal feldmarschmäßig auf Rädern dahinrollten. Mancher Leser
"wird noch allerlei erzählen können, weil er selber dabeigewesen...
31
1869
DIE GESCHICHTE IST EINFACH GELOST —
Rahmen, Lenker, Antrieb, Sattel (der immer noch in der Mitte liegt!), dieses
Erzeugnis wird als »normale Fahrrad-Konstruktion« angesprochen. Unsere
Ehrfurcht vor den Ansprüchen jener Zeit — man kann sie doch wohl sehr
bescheiden nennen.
Die Frage »Vorder- oder Hinterrad-Antrieb« hat lange genug alle tech-
nischen Gehirne beschäftigt. Die gezeigte Form gewährleistet zweifellos
die »gerade Haltung«, aber der Kraftverbrauch wird erheblich groß sein! |
In einem Punkte aber dürfen wir Neid emptinden: Von einem Nagel, der
unversehens in den Reifen dringen kann, war damals noch nichts bekannt...
KARIKATUR »FLIEGENDE BLÄTTER«
DIESESIISTTEINDOMNIBUS« I
Alles ist so verständlich, selbst die Staubwolken, die durch das Tempo her-
eses FSvorgewirbelt werden. Nur über eines werden wir im unklaren sein: Wie
Sere wurden eigentlich die Zügel an den Wangen der Radfahrer (eigentlich
sehr ind es »Radzieher«) befestigt? Damals gab'es doch noch kein Leukoplast,
von einer Gummilösung schon ganz zu schweigen! Und angenommen, die
1
Zügel liefen etwa quer durch den Mund, nein, soweit wollen wir uns in
unseren Gedanken nicht verlieren... .! Zu jenen Zeiten machte sich eine neue
Bewegung bemerkbar, die sich gegen die Tierquälerei wandte; hier wurde
1869
SCHNELLER ALSTDER VOGEL
Mit gelindem Entsetzen verfolgen die beiden Bäuerinnen, von der Ernte-
arbeit aufblickend, den jagenden Velocipede-Fahrer auf seiner Reise von
Leipzig nach Dresden. Ein wahrhaft höllisches Tempo! Selbst der Spitzbart
biegt sich im Fahrtenwind. Aber auch ansonsten imponiert die männliche '
Eleganz, angefangen von dem breitkrämpigen Hut (wie hielt man ihn fest?)
über die Stulpenhandschuhe zu den hochmodernen Gamaschen. Ein Teufels-
kerl, mögen die Bäuerinnen empfunden haben...
WIE ANDERS MUTET
DIESES BILD UNS AN — — —
Die Bäuerin sitzt bequem und behäbig im breiten ausladenden Sattel des
Dreirades. Aber sie kann auch während der Fahrt nicht untätig bleiben,
deshalb hat sie hinten auf das Brett ein Butterfaß gesetzt, das gerät beim
Trampeln mit in Bewegung und die Städter bekommen nun prima frische
Butter...
ja — die Bauern waren zu allen Zeiten eben schlau. Heute wird man
allerdings diese »rationelle Buttererzeugung« als veraltet ablehnen...
1869
Ein vorsinfflutlich anmutendes Gefährt, es führte den Namen »Karrocipede«.
Man beförderte damit allerlei Dinge, in diesem Falle also Milch. Der Schirm
mag nicht allzuviel Schutz gegeben haben, aber dafür wirft das enorme
»Radlicht« seinen hellen Schein in die Dunkelheit...
)
FUORI HER BEUTE
“UND LASST EUCH SAGEN.
hirm #
me Wir haben zunehmenden Mond, er erhellt die Straßen und Häuser mit
bleichem Licht. Aber alles überstrahlt in: fast märchenhaftem Glanze die
Laterne des Nachtwächters. Geradezu ideal ist die Horn-Konstruktion
20 gelöst, eine kleine Bewegung nur nach vorne und gleich wird unser Freund
die neue Stunde ansagen, den Schlafenden zur Beruhigung, den Dieben und
Nachtschwärmern zur Warnung. Ach ja, die liebe, die gute, die alte Zeit...
37
DIE VIELSEITIGKEIT,
ein Fahrrad zu verwenden, wurde früh genug erkannt. Es gab eine Unmenge
Vorschläge, das weitaus meiste blieb in den Akten der Erfinder liegen,
aber immerhin, dieses »Fortbewegungsmittel« war doch zu interessant, so
daß man immer wieder sinnierte, was man noch damit beginnen könnte...
1865
Das POST-VELOCIPEDE. Vorne die Austragetasche, hinten der Briefkasten
— leicht hatten es die Briefträger damals wohl auch nicht...
MISTER PUNCH,
so müssen wir wissen, war eine typisch englische Witzblattfigur (eben des
»PUNCH«). Die Älteren erinnern sich einer ähnlichen deutschen Type, des
»Kladderadatsch«. Diese Figur mußte herhalten, um das Volk lachen zu
machen; deshalb zeigt man also Mister Punch, wie er auf einem pompös
gefertigten Schwan durch die Wellen radelt. Antrieb, Tretkurbel, Wasser-
räder und ... ein Steuerrad! Diese Wassertreter, einst verspoitet, sind aber
gar nicht untergegangen, auf manchem See erleben wir sie auch heute
noch...
19e
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UND DANN BEGANN
die Königin MODE ein ernstes Wort mitzureden! Es wurde vornehmer, im
»Damensitz« zu radeln. Eine englische Ankündigung aus jener Zeit: »Mit
einem eigenen Lehrer ihres Geschlechtes können Damen in einer Woche
Übung, täglich eine Stunde, solche Gewalt über die Räder bekommen, daß
sie mit der größten Ruhe Damensattel reiten können,« Dieses veranlaßte
sodann den Zeichner zu dem bangen Ausrut: »O weh, was werden wir in
diesem Jahre noch alles zu sehen bekommen ®«
1869
WIE DER HERR —
SOlS-GESECHIERR!
Zum Erstaunen der eleganten Welt radelt Mister Punch hier die Promenade
EM LR
eu 7 IE
eh
-
Kavalier imponiert, die Herren, weil sie Neid empfinden. Und deshalb wohl
ntlang. Sein gelehriger Hund tut es ihm gleich. Es ist wohl gar nicht allzu
erwunderlich, daß die Leute stehen bleiben. Die Damen, weil ihnen der
wirbelt der Gent seinen Schnurrbart ...
CALL 1T A Toy, INDEED! WHY, OUR INGENIOUS FRIEND, GLIMMER, H
KON BEFORE BREAKFAST, AND GRINDS HIs COFFEE AND CHURNS HIs Bun
WITH TBE GREATEST EASE,
MAN MUSS NUR NACHDENKEN
Auch zum Buttern und Getreidemahlen könnte man das Fahrrad gut
benutzen .….« meinte dieser Zeichner (1869).
UNS EINVASSNIEU EST ZU EINIDIEN!T
1869: Landwirtschaftsvelocipede plus Schubkarrenvelocipede —
schlug die »Leipziger Illustrierte Zeitung« vor. Freund AR kommt aus Losch-
witz und wohnt am Essigberg Nr. 10, das mag mancherlei erklären...
WIE SAGTE DOCH »BEN AKIBA«?
Im Jahre 1869 erfand ein Mann mit dem seltenen Namen HEMMING ein
Central-Velocipede. Mit Handkurbel; das Fahrrad befindet sich in einem
Laufrad. Unser bevollbärteter Mann sitzt unter einem Sonnendach. Eine
kluge Konstruktion, wie man sieht...
|
|
|
Von hier bis zum heutigen RHONRAD |
vergingen nur knappe fünfzig Jahre! |
ein
em
ine
zu lönnen.
Betrachten u
päher, to zei
bei denen,
iſt da:
ſißen und das
als auf einen ſ{1wg!
auf ei
balaitc
Necht bequem und
oben abaebildetz,
IE GAZETTEN waren damals des Lobes voll, wenn es einem Erfinder
elang, beim Velocipede Verbesserungen anzubringen; man erging sich in
usführlichen Beschreibungen (Sportbeilagen gab es eben noch nicht). Recht
equem nennt der Berichterstatter dieses Gefährt. Uns aber dünkt, daß es
eradezu artistiichen Könnens bedurfte, um den wagemutigen Radfahrer
ben zu halten. Alle Achtung vor dem Menschengeist, der es immer wieder
ersteht, Dinge, die eigentlich so einfach sind, zu komplizieren....!
UM DIESE ZEIT ETWA
begann der Dampf seinen Siegeszug! Was irgendwie durch Dampf
bewegt oder angetrieben werden konnte, wurde bewegt! Kein Wunder
also, wenn auch das Fahrrad zu Experimenten herhalten mußte. Geradezu
einleuchtend und zweckmäßig wirkt diese Konstruktion um 1869, jenem
gesegneten Jahre der Einfälle. Inwieweit der Fahrer gleichzeitig balancie-
ren, steuern und doch die Dampfkesselüberwachung vornehmen konnte,
wird ewig das Geheimnis des Erfinders bleiben.
npf
der
eZU
em
cie-
nte,
AS HEMMING RECHT WAR —
@as war dem Herrn SAMUEL billig. Sein Ertinder-Ehrgeiz trieb ihn dazu,
ein dreirädriges Velocipede zu konstruieren, dessen »Attraktion« darin lag,
urch die Füße gelenkt zu werden! Die Füße ruhen in Steigbügeln und
die Hände erfolgen, so wechselt in jener Zeit das Oben zum Unten. Wir
dürfen den Streit als beendet betrachten, die Füße haben endgültig gesiegt.
ZU WISSEN, WAS AUF DER ANDEREN SEITE IST
— das hat die Menschheit immer bewegt. Meere wurden bezwungen, Lände
wurden erschlossen, aber immer wieder reizte doch der Pol! Man konnt
sich darunter viel Einfaches, aber auch viel Interessantes vorstellen. Durc
die weiten Eismassen mit Schiffen SEIS so wußte man schon, wo
unmöglich. Aber wir haben doch Yas Velocipede?! Konstruieren wir als
einfach das Nordpol-Velocipede, es bekommt Schlittenkufen und vor aller
einen Tee-Ofen, nun konnte die Entdeckung des Nordpols nur noch ei
Kinderspiel sein...
N RR — — dachte der Zeichner um 1869!
48
der
Inte
yrch
war
also
lem
ein
EINEN DREITAUSENDER
bezwingt man nicht in einem Spaziergang, Alpinisten werden es bezeugen.
Unsere Vorfahren waren aber einfallsreicher, sie rüsteten ein Velocipede
Mit einem Ballön aus, und hurtig ging es nun aufwärts. Man beachte die
“durch Geländer geschützte Straße und den unbedingt erforderlichen
Rückenwind! Aber Witzblattzeichner halten sich mit Kleinigkeiten — und
etwaigen logischen Denkfehlern — nicht lange auf, sie buhlen lediglich um
das Staunen der einfachen Gemüter. Und davon wird es 1869 auch eine
ganze Menge gegeben haben.
WASSER HAT ZWAR KEINE BALKEN —
aber mit diesem Velocipede kann man die Reise ins große Abenteuer schon
wagen. Proviant ist an Bord, der Kompaß weıst die Richtung und eine Kork
weste schützt vor dem Untergehen,falls doch mal eine Welle heimtückisc
sein sollte. Zudem ist ja auch der große Dampfer in der Nähe, also
was kann da schon geschehen!
Wie wäre es mit neuzeitlichen Konstruktionen, die das fröhliche Treibe
an der See abwechslungsreicher machen... .€
MAG DIE FORM GEWECHSELT HABEN —
ON
das Karussell ist geblieben! Wir verdanken diese Erfindung dem Ameri-
sch kaner G. J. STURDY aus PROVIDENCE (1869). Das muß fürwahr ein lustiges
Treiben gewesen sein, und wenn ein paar Übermütige darunter gewesen,
ird das Tempo »rasante« Formen angenommen haben. Bis auf den Baum
in der Mitte ist alles so geblieben; auf unseren Kirmesplätzen gehört es
auch heute noch zu den schönsten Kinderbelustigungen, im Kreise drehend
Rad zu fahren. »Früh übt sich eben, was ein Meister werden will!«
SENSATIONEN!
Das Einmalige, das Kühne und oft auch Halsbrecherische hat seit jeher sein
grausig schönen erregenden Wirkungen gezeitigt. Das Seiltanzen, zw:
Meter über dem Erdboden begonnen, steigerte sich bis zur Kirchturmshöh:t
Die Waghalsigkeit kannte keine Grenzen. Es gehört auch heute noch z
den großen Attraktionen, in schwindelnder Höhe mit dem Fahrrad über. da
schwingende Seil zu fahren.
Die Besucher im Variete spüren gar nicht, was ein Kunstradfahrer manchmo
riskiert. Das wirkt alles so leicht, so spielerisch, aber — mal nachma
Allein der Trick, bei stehendem Fahrrad durch den Rahmen zu krieche
verlangt jahrelange Übung...
Nun, solange es sich auf der Bühne oder in der Manege. abspielt, e
nicht so erregend; was aber Professor JANKINS am 25. August 1869 voll
brachfe, das ging in die Geschichte ein...
\
MIT DEM FAHRRAD ÜBER DEN
NIAGARA-FALL
Das Seil war über zwei Zoll stark und hatte eine Länge von 1000 engl. Fuß.
Die Fahrt dauerte elf Minuten. An den Rädern waren Scharniere angebracht,
sie liefen also wie in einer Schiene. DAS WAR EINE ECHTE SENSATION!
VOLONTÄRE
nannte man damals — oft auch heute noch — jene jungen Menschen, die
bei einer Firma oder bei einer »hochgestellten« Persönlichkeit etwas lernen
wollten, ohne dafür eine Bezahlung zu verlangen. Man mußte es sich als
Vater also leisten können, seinen Sohn als Volontär herzugeben. Klar?
Jetzt kann dem Bild keine bittere Note beigegeben werden. Unbefangene
Gemüter hätten sonst vielleicht doch annehmen können, hier würde Kuli-
arbeit verrichtet. Aber nein! Der vor Vornehmheit fast berstende, behäbige
Lenker führt die Peitsche nur zur Zierde, als Ausdruck seiner Würde. Und
die beiden Volontäre haben ihre Freude, das Ehepaar einschließlich
Wappen spazieren zu radeln. Man sieht, manches ist halb so schlimm, wie
es auf den ersten Blick scheinen könnte.
Zweispänniges Volontärvelocipede
die
nen
als
ene
\uli-
dige
Und
[ich
wie
VERWEILE DOCH —
du bist zu schön, möchte man mit einer kleinen Abwandlung des klassischen
Zitates sagen. In der Tat: Diese Fahrraderfindung stellt eine Besonderheit
dar. Es handelt sich um ein sogenanntes Laufrad - Fahrrad, der Mann in
der Mitte läuft, dadurch erst setzt er die ganze Maschine in Bewegung.
Er hätte es ganz gewiß auch bequemer haben können; er brauchte nur auf
die ganze geniale Konstruktion zu verzichten und seine Füße auf normale
Weise zu bewegen, er käme leichter. vom Fleck...
55
...DANN FREUT SICH DER DRITTE!
Man weiß nicht recht, welchen Verbrechens sich dieser Radler schuldic
gemacht haben könnte. Vielleicht gefährdete er zu seiner Zeit überhaup
“ die öffentliche Sicherheit, vielleicht hatte das Unterhaus gerade ein Geset;
erlassen, das diese Form der Fortbewegung als gegen die Interessen de
Fußgänger gerichtet sah, kurzum, irgend etwas begeht jeder, ohne zu wissen
gegen welches Gesetz gerade verstoßen wird. Auf alle Fälle sehen wir
daß der Bürger heitere Laune zeigt; ist er mit der Polizei zufrieden, danı
ist alles in Ordnung.
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KARIKATUR | ___ BT IR
1870 =——N,
. dber der Griff nach dem Ohr des Verkehrssünders gefällt uns nicht
sonderlich; man kann ihn der Polizei keinesfalls zur Nachahmung
empfehlen.
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C Unwiderruflich leßte Abſthzieds-Vorſtellung. >>
Mr. Louïîs, aus dem Cirque Napoleon, als Rükivärtsarbeiter auf ſeinem oon den Herren Yramont und Oſſioier
eigens dazu conftruiclen „Nheinfall«Wefocipede.“
Lulu, Papochen, es kipvelt
Lonis. Sein mir aum fo, ald wenn bie Aomöpie «
POIRES ESN TEZZE
sind zumeist problematisch; der eine feixt, der andere ärgert sich, deshalb
ist immerhin Vorsicht geboten. Dieses politische Spottbild stammt aus den
Tagen nach Beginn des Krieges 1870/71. Es scheint im Wesen solcher Ereig-
nisse zu liegen, Siegesprognosen zu stellen; das tun Freund und Feind in
ausgiebigem Maße. Hier nun hat der Zeichner recht behalten, denn dieser
Krieg wurde für Napoleon zu einem »RHEIN-FALL«, wie es so nett sym-
bolisch heißt, Wir vermehren die Reihe der zeitgenössischen Erfindungen
also um das eigens konstruierte »RHEIN-FALL-VELOCIPEDE«.
x O i: E E
N
re
IN RUHE BETRACHTEN...
Das Bild mag auf den ersten Blick hin absonderlich erscheinen. Wir zollen:
dem Zeichner W. OCHS JUNIOR aber doch Dankbarkeit, denn aus den
ersten Tagen des Wirkens der Radsportvereine gibt es wenig Anschauungs-
material.
Hier »agiert« — wie man damals das Wirken nannte — der Magdeburger
Velocipede-Club am 4. Januar 1873 zum Besten der Überschwemmten an
der Ostsee (die bekannte Methode, um Geld für wohltätige Zwecke freizu-
machen). -
Es wird aber auch mancherlei geboten! Reigenfahren, Wettrennen, Kunst-
fahren, ee Musik auf clem Rade, turnerische Übungen zwischen Rädern
und sogar ein Korso.
Da unten hat der W. OCHS JUNIOR es sich nicht verkneifen können, poli-
tisch zu werden; das ist: doch wahrhaftig BISMARCK?! Auf dem Velocipede.
Und über dem Gepäckträger baumeln doch welche; hat der Kanzler die
gerade zur Strecke gebracht? Nirgendwo überlieferte die Historie, daß
BISMARCK jemals Radfahrer gewesen...
Die Zeichnung hat immerhin einen Seltenheitswert; sie spiegelt eine Epoche
wider, der wir noch gar nicht lange entronnen sind.
Neuer A en
Kaltiancen mit Handbetrieb.
1 Knaben von 8. Bis
*
il. derſelbe ganz aus ><miedee eiſen ohne
I ſéenint iſt, ſo iſt deſſe rhaftigteit genüge R doc:
In rt. Preis ſammt Verpa tung aler, für tleinere Knaben,
eine eigene Lunch ehende, aber außerordentlich leicht beweg
b 1 ale Zu bezieben dur< Joſef Löwy in Wien,
2113)? 526
22 THALER!
Das ist die erste, uns erhaltene Anzeige! Hier wird ein Fahrrad angepriesen.
Mal mitlesen: Knaben fahren ohne Gefahr des Umkippens, sie nehmen
Hindernisse von 1Y2 Zoll ohne Schwierigkeiten, ein Wunderding also, dieses
Knabenfortbewegungsmittel.
Aber (ja, die Sache hat ein Aber) der Preis! 22 Thaler sind eine ganze
Menge Geld nach damaligen Begriffen, immerhin rund 66 Goldmark, ein
recht hoher Betrag, denn man schrieb das Jahr 1874, nicht zu vergessen.
Knapp fünfzig Jahre später, wir rufen es in Erinnerung, gab es einfache
Knabenräder, die mehr als 11%-Zoll-Hindernisse spielend nahmen und kaum
zehn Thaler kosteten. Wie sich die Zeiten ändern!
Herr Löwy aus Wien mußte eben am Einzelstück verdienen; das Prinzip, der
größere Umsatz bringe den besseren Nutzen, ließ sich noch nicht verwirk-
lichen.
Und so sieht die Anzeige unserer Tage aus!
0
UndAchönernoch als je ziwor. o
Ein rascher Entschluß bringt Freude und
Glück. Katalog gratis. Neuer STRICKER- Atlas
(30 Seiten stark) gegen Rückporto.
E.& P. STRICKER-FAHRRADFABRIK
BRACKWEDE-BIELEFELD
UND MEHR ALS 2% ZOLL —
denn bei diesem Velocipede-Rennen im Tuileriengarten, Paris, geht es tur-
bulent zu, wie das Überrollen eines friedlichen Spaziergängers deutlich
erkennen läßt. Aber das kleine Hindernis hält die Fahrt des Tollkühnen nicht
auf. Man ist baß erstaunt, was auf diesen monströsen Hochrädern alles voll-
bracht wurde, sogar Kopfstand und Jonglieren. Die Zuschauer sind also auch
damals auf ihre Kosten gekommen.
Das Velocipede rückt immer stärker in den Mittelpunkt, es wird vielseitiger
verwendbar, vom Fortbewegungsmittel über das Kunstfahren zum Radrennen
ein kleiner Schritt.
HOLZSCHNITT VON P. KAUFFMANN
A SUGGESTION THE PARK,
FAHRRADKUTSCHEN
MAN DARF NICHT ÜBERSEHEN
daß solche Bilder mit »zeitgenössischen Augen
Wir schreiben das Jahr 1878, da gab es keine
betrachtet werden müssen
Autos, da gab es eben nu
diese Konstruktionen, denen man sich anvertraute, um bequemer voran
kommen. Wer ausreichend Geld besaß, durfte sich den Luxus erlauben, di:
|
eigenen Beine zu schonen und fremde zu bewegen. Das soll seit Jahrtause!
den so gewesen sein und findet in unseren Tagen im »CHAUFFEUR« sei
Vollendung. Damals die Füße, heute der Kopf, das ist wohl das einzige, w
sich wandelte.
zU DEN ALTESTEN
MENSCHHEITSTRÄUMEN
gehört der Wunsch, die Schwerkraft der Erde aufzuheben und sich wie ein
Vogel in die Lüfte zu erheben. Wir kennen die herrlichen Geschichten vom
IKARUS und vom SCHNEIDER AUS ULM, wir wissen, daß zu keiner Zeit das
»Problem« aufgegeben wurde. Was erreicht wurde, braucht nicht bewiesen
zu werden; es gibt Flugzeuge, die sind schneller als der Schall... .! Eine fast
märchenhaft anmutende Entwicklung in einem knappen halben Jahrhundert!
Karikatur auf eine angebliche
Schwerkraft, die »Erfindun:
derbares Transportmittel für Sonntag
HOLZ STATT EISEN
Während Herr LOWY aus Wien mit besonderem Nachdruck noch auf die
schmiedeeiserne Ausstattung verweisen konnte (»nie kaputt zu kriegen«),
tritt nunmehr Holz als Material in Erscheinung. Die Holzspezialisten werden
ermessen können, daß es für damalige Begriffe doch Meisterstücke waren,
die hier heranreiften. Aber ein Wesentliches: Man begann, das Gewicht des
Rades zu verringern, man erkannte, daß man um so ausdauernder fahren
könne, je geringer der Kraftverbrauch würde. Ein Bestreben, das die Fahr-
radindustrie bis auf den heutigen Tag lebhaft beschäftigt.
J C
ZU DEN KURIOSITÄTEN
darf dieses amerikanische Dampfvelocipede zählen; es ist eine Konstruktion
von ISADO DAVIS, New York, 1893. Das Fahrrad ist mit einer vollständigen
Dampfmaschine ausgerüstet, die die Kraft zur Umdrehung der beiden großen
Treibräder liefert. Interessant ist die Heizvorrichtung des Dampfkessels, die
mit Petroleum gespeist wird, wodurch es möglich wurde, in kleinem Raum
eine verhältnismäßig große Menge Wärme-Einheiten mitzuführen.
Kompliziert zwar, aber... ein Versuch!
DAS COOMAM'sche WASSERVELOCIPEDE
Es ist nicht der erste Versuch dieser Art. Das dreirädrige Velocipede besticht
durch seine kolossalen Räder! Die aus Kupferblech hergestellten Radkränze
bilden eine in sich selbst zurücklaufende Röhre, deren Ausmaße darauf
berechnet sind, daß der ins Wasser tauchende Teil derselben genügend Trag-
bh kraft besitzt, um das Gesamtgewicht der Maschine mit dem Fahrer über
Wasser zu halten. Diese Erklärung ist zwar etwas umständlich, aber sie trifft
den Kern. Schaulustige scheinen genügend vorhanden zu sein, ein Beweis
dafür, daß alles Neue, was mit dem Velocipede zusammenhing, immer
wieder Neugierige anzog.
66
Die Historie berichtet, daß die Vorführung in London
In durfie.
stattgefunden habe, was auch verständlich se
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MM. AYRTON & PARY
konstruierten dieses erste elektrische Fahrrad mit drei Rädern. Die
nulatoren, beim Buchstaben S erkennbar, sind ausgeführt nach dem
Faure-Volckmar.
C it großem
MILLET
betrieb seinen »MOTOR« mit Petroleumdampf. Der Motor rotiert (!), er ist
dem Rad angepaßt. Zwei Sitze! Das also war im Jahre 1887. Die Technik,
sieht man, eilt mit Riesenschritten voran, die kommende Zeit wird gewiß
noch mancherlei bringen.
68
UBER EINE FRAGE
hat man sich seit jeher den Kopf zerbrochen: Durch das Treten wird doch
eine erhebliche Kraft erzeugt, aber nicht alle Kraft wird bei dem »Sichvoran-
bewegen« ausgeschöpft, also müßte man doch etwas tun, um den Nutzeffekt
zu vergrößern! Das ist gewiß eine Frage, die auch heute noch Ingenieure
und Techniker gleichermaßen beschäftigt. Beispielsweise ließe es sich etwa
so machen:
Es wäre ideal,
wenn der Bauer
an jedem Pedal
ein Butterfaß
befestigte.
Also treten und
buttern!
Der Hund be-
gleitet die er-
staunliche Lei-
stung mit offen-
sichtlicher Freu-
de, denn alle
Butterspritzer
landen bei
ihm...
Federzeichnung von EGERSDORFER 1869
IMMERHIN BEMERKENSWERT
Das »Beförderungsproblem« ist so alt wie es eben Fahrzeuge gibt. Angefan-
gen vom Rikscha-Kuli über den Riesen-Ozeandampfer bis zum gigantischen
Passagier-Flugzeug. Immer haben die Menschen sich mit diesem Problem
abgegeben. Die Firma DUMSTREY und JUNCK in Berlin gehört zweifellos
zu den Schrittmachern, sie startete 1889 die »Berliner Velocipede-Droschke«.
Mit LUFTREIFEN! Wohl der Erschütterungen wegen, denn das Berliner
Pflaster wird damals noch nicht aus Asphalt bestanden haben...
VON DEM ZIERAT
Mag auch eine kleinere Gruppe das »Allwetterrad« bevorzugen, vielleicht
weil es weniger Pflege bedarf, die überwiegende Mehrheit aller Radfreunde
liebt das Farbenfrohe, das Blanke. Farben haben seit jeher das menschliche
uge erfreut, die frisch grünende Frühlingswiese ebenso wie der
ıaft schöne Herbstwald.
Die feinen Zierlinien an den Felgen und Schutzblechen
iehend, der schimmernde Strahlenkopf gibt dem Fahrı
Note, und die Buntlackierung vollendet harmonisch das |
Im Straßenbild sind farbenfrohe Räder belebend, besc
wenn sich der Dreiklang Fahrerin — Kleidung — Fahrrad ergibt
zu verwundern, daß besonders die Weiblichkeit zu |!
‘innen farbenfroher Ausführungen bei de
wurde...! Es sind ja immer die kleinen Dinge
schönern; dazu darf man heute auch das |
die Zeit nimmt, sein Rad gut zu pflegen,
und darauf kommt es ja wohl an.
HIER SIEHT ES ANDERS AUS
Der Gesichtsausdruck des »Gecken« verrät schon, worauf es ankommt: Auf-
fallen um jeden Preis! Die Verzierung am Rad könnte ja noch hingehen,
aber was dann sichtbar wird, ist des Guten wahrhaftig zuviel. Die Nummer
am Sattel ist schlecht zu erklären, vielleicht sind es Glückszahlen — aber-
gläubisch waren die Menschen zu allen Zeiten. Aber etwas ist bemerkens-
wert: VOLLBALLON! Da bahnt sich also etwas an, und insofern hat der
Zeichner — um 1890 — prophetisch gewirkt.
SAMMLERFREUDEN
Der eine sammelt Briefmarken, der andere jagt mit Leidenschaft und Aus-
dauer Filmfotos nach, der Dritte will absolut Autogramme haben; mögen
sie es treiben, wie Neigung und Geldbeutel es zulassen. Warum soll es in
der Zunft der Sammler nicht einen Radfahrer — wie unseren Freund hier —
geben, der seine gesamte Zimmereinrichtung aus Fahrradteilen zusammen-
gebaut hat?! Der Bilderrahmen, die Lampe, der Teetisch, die Sessel, sogar
die Knöpfe und Schnüre am Hausrock, und selbst die Gardinen, die von
Fahrradketten gehalten werden. CARL VON DRAIS blickt gewiß bewun-
dernd auf diese Umgebung!
Wie heißt es? »Es muß auch solche Käuze geben«. Ohne Käuze wäre die
Welt langweilig.
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ahnradbahn. Raı
be re -
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‚wenn auch ein halsbrecherisches. Gut
Idee nicht verschrieben haben .. i;
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die Bayern sich dieser
KNEISS 189]
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eine Tortur
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Zeichnung: E. KNEISS
VOINSDER STIRNE HEISS:..
Eine Anregung, die von den Rennfahrern
genommen wurde: Wenn's zu warm wurde
Brause in-Bewegung. Und dazu noch die Fü!
I hat
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MD
mehr konnte man wirklich nicht verlangen
raten, wie lange man mit dem Inhalt des
DER WIND IST DAS BILLIGSTE
Vorausgesetzt, daß er weht! Die Windkraft hat sich der Mensch seit undenk-
lichen Zeiten nutzbar machen können, und so wird es auch wohl bleiben.
Trotz Dampfmaschine, trotz Elektrizität, trotz Diesel. Was das geblähte Segel
auf dem Meere vollbrachte, nun, warum sollte man auf dem flachen Lande
nicht genau so gut vorankommen? Vom Einfall bis zur Konstruktion ist nur
ein kleiner Schritt. Verdächtig erscheint uns allerdings die Inschrift »HB«,
wir meinen, daraus könne man auch »Münchner Hofbräuhaus« lesen . . .!
Und es ist gut denkbar, daß der Zeichner, als er im Jahre 1894 die Idee
gebar, »hopfenvoll« gewesen sein könnte, denn KNEISS lebte in München ...
KNEISS
— ein begabter Zeichner im Ausgang des vorigen Jahrhunderts — hat sich
besonders liebevoll mit dem Thema Fahrrad beschäftigt. Er ist übrigens einer
der Mitbegründer des »Schnaufer|-Klubs«, den viele — wenn auch nur vom
Hörensagen — kennen werden. Da wird dann auch so mancher lustige Ein-
fall entstanden sein, über den wir heute noch ebenso schmunzeln wie die
Zeitgenossen von KNEISS. Wir wollen aber keinesfalls vergessen, daß aus
zuerst belächelten Karikaturen mancherlei Ernstes geworden ist. Das
schöpferische Genie hat den Erfindern und Technikern manche Anregungen
geben können...
Originelles Wasserfahrrad
Anſtrengungen, die vom Bundesxrathstiſ<he aus
Génaue Varſtelung der
für die Durchbringung der Steuervorlagen gemacht worden find.
Politische Karikatur 1894
Wenn das Fahrrad heute nicht mehr so oft herhalten muß, um die Fantasie
der Zeichner anzuregen und die Leser zum Lachen zu bringen, so liegt'da:
eben daran, daß der PKW mehr Möglichkeiten aktueller Art gibt. Aber den
klassischen Fahrradwitz wollen wir doch festhalten:
Polizist: »Können Sie denn nicht klingeln? «
Radfahrer: »Klingeln schon, aber nicht radfahren ...
ALLMÄHLICH
konnte das immerhin doch kostspielige VELOCIPEDE — dank der größer
werdenden Produktion und der Vereinfachung der Herstellungsmethoden —
den breiteren Käuferkreisen zugeführt werden. Es darf einmal vermerkt wer-
den, daß alles Neue zuerst in Einzelanfertigungen herauskommt und deshalb
kapitalkräftige Käufer braucht; es sind die Schrittmacher! So war es beim
Fahrrad, so beim Automobil, so beim Radio (die heutigen Preise für Fern-
sehgeräte sind aktuelle Beweise!). Erst, wenn die »Serie« aufgelegt werden
kann, wenn das Fließband angesetzt wird, dann ergibt der rationellere
Arbeitsablauf eine Kürzung der Herstellungsfristen und eine Verbilligung
Diese einfache, aber immer E wirtschaftliche Überlegung stellt man
icht allerorten an, es wird mancherlei oft als Luxus betrachtet, das doch nur
erst Erprobung ist, ein Übergang zur Serien-, zur Massenerzeugung. Als
der Fahrradproduktion Spezialbetriebe entstanden — für Pumpen, für Pedale
für Speichen, für Lichtanlagen und anderes mehr —, erst dann gelang es
die Anschaffungspreise für Fahrräder auf ein erträgliches Maß zu senke
Heute besteht eine große Industrie, die den Radfahrer betreut. Und allen
Verkehrsmittel der bre
M
t ein Ziel gemeinsam: Das Fahrrad soll dc
Volksschichten sein. Das Ziel ist erreicht!
Gebrauchsanweilung a
EAN
Um 1899 kannte man noch N A ©)
kein Patent-Fahrradschloß, / ] t
man war gezwungen, das 5 Y Ve O08 a e,
Rad »an die Kette zu
in wirt in die Deiinung rechfs oben în der Ete
= ein Zehnpfennigltüdi ein bringt das Yad
legen«. Vor manchem } et beran und nimmt den Bebel in die Höhe
Dann öffnet man De Schelle und ſchließt Jieſo Ibe um
À - geeigneten Teil des Rahmens, worauf man das Veloſtat
alten Gasthaus oder Krä 3 ylünel zu benubßen, Fräftig auf die Schelle
. \cbiebt, bis daÿelbe ein)<napp!t
merladen entdecken WA BE Üclonders m bemerken max
auch heute noch Vorrich- SS
. A Beim Meſſne Deloî
tungen, die es ermög- halb heeumgedreht j
Mühe von der 5
lichen, Räder anzuketten.
den meiſten Fahrradgoſchäſten, n
ſgeltellt ſind, und bei der Direclion
Das kostete damals aller-
Wühere Auskunft über Aubringung von Veloſlaten hei
»Goldpfen- Galwirten, Gausiieten und Prinnten erteilt bereitiilliglt die
dings zehn
a SITE: Menfi
nige«, ein teures Vergnü- Abteilung Berlin
a E dev Internationalen Veloftat-Sefetlfchaft
gen für den, der viel A
Berlín $IW,., Friedreich-Stroße 13. 4
unterwegs sein mußte.
Überlegungen, wie das Fahrrad gesichert werden konnte, führten zu man
cherlei Versuchen..Das »Problem« an sich kann als gelöst angesehen werden
denn die heutigen Fahrradschlösser sind zuverlässig und im Anschaffungs
preis erträglich. Sie verunzieren auch nicht mehr das Rad, denn das moderne
Schloß ist entweder direkt in die Hinterradnabe oder als Speichenschloß ein
zubauen. Lernen wir aber: Wer sein Rad nicht selber sichert, erleichtert den
Dieben das Stehlen!
BEE
Ga
DIERON IES DIE STSIBONETES
floß aus der Feder des begabten Zeichners KNEISS,
u seinem Lieblingsthema »Fahrrad« zurück. Hier geben
on ihm wieder, die selbst den sonst so gestrengen Po
Das Rasieren auf dem Fahrrad. Man fragt sich zwa
Figaro bewegen könnte, seine Arbeit so umständlich zu
aazLu
meinten schon einmal, daß der Mensch gern
kompliziert zu tun...
MZS SIC In EET
DAS NECKT SICH!
Ein gutes altes Sprichwort, es trifft, wie alle Volksweisheiten, den Nagel auf
den Kopf. An ETWAS denken, sich mit ETWAS beschäftigen, bedeutet, mit
Innigkeit allem nachzuspüren, was dieses ETWAS liebenswert macht und was
— vielleicht — verbesserungsfähig sein könnte. Dieses ETWAS kann ein
Mensch, kann aber auch eine Sache sein, wir wissen es.
Kein Wunder, daß auch das Fahrrad um so mehr Freude geben kann, je
inniger man sich mit ihm beschäftigt. Es soll Menschen geben, die ihren
Rädern Namen geben (ähnlich jenem Autofahrer, der seine Scheibenwischer
Max und Moritz taufte und lebhaft mit ihnen schimpfte, wenn sie ihren
Dienst nicht ordentlich versahen). Was man gern hat, das muß man auch
pflegen!
Wie man einen Menschen nur bei guter Laune hält, wenn man ihn »pflegte«,
so hält man auch sein Fahrrad in Ordnung, wenn man das Putzen und Olen
nicht vergißt. Das Rad dankt es durch den leichteren Lauf und durch seine
Lebensdauer!
KNEISS
VVERZSSIIGHIFEIRSHLOEIET —
Überraschend wirkt immer wieder das Spiel mit dem »Konstruieren
darf der Spötter übertreiben; aber wer aus dem Fach ko
mancherlei, was des Nachdenkens wert ist. Beispielsweise: Wie k
Stutzer hinauf und wie gelangt er wieder zur Erde?! Mal
schauen; der Zeichner hat es sich gar nicht so leicht
ersten Augenblick scheinen mag...
ommt, el
1894
In Offenbach wird bei der Polizei das Vefociped eingefüßrt.
»
Karikatur 1890
| Es mag für die Polizisten jener Tage recht anstrengend gewesen sein, ihren
Dienst auf diese Weise durchzuführen. Geradezu akrobatisch wirkt jener
Polizist, der den flüchtigen Übeltäter einfängt. Auch damals, man sieht es,
wurde schon manchmal Porzellan zerschlagen. Und nur einer schwitzt, es
ist der »Aktenfahrer«, das gibt zu denken...
KNEISS 1890
DAS PROBLEM, bei welcher Körperhaltung der geringste Kraftaufwand er-
forderlich wird, um das Fahrrad zu bewegen, hat nicht nur den Zeichner
beschäftigt, der hier sogar eine Maschine erfindet, die den Radfahrer in die
richtige, zweckentsprechende Haltung bringt, schnell bewegt und gleich-
zeitig kühlt. Es hat im Laufe der Jahrzehnte nicht an absonderlichen Vor-
schlägen gefehlt!
Gin Bürean- Beamter
int
20. Jahrhundert
ie
TELaron
A
DANEBENGEGRIFFEN
hat der Zeichner, der uns 1898 weismachen wollte, so würden die Beamten
unserer Zeit schaffen. Man mag über die Rationalisierung denken wie man
will, aber soweit sind wir nun doch nicht gekommen ...
en.
ABER
über ein Thema müssen wir noch sprechen: über die »Brüche«. In den An-
fangszeiten des Fahrrades hat es gewiß unendlich viele Brüche gegeben,
und so mancher hat auf unliebsame Weise die Bekanntschaft mit der Erde
machen müssen. Unablässig waren die Konstrukteure bemüht, das Gefahren-
moment, das vor allem durch Gabelbrüche entstehen konnte, zu verringern.
Ohne Übertreibung darf man wohl sagen, das Problem kann als gelöst
betrachtet werden.
RAHMEN UND GABEL DER STRICKER-RÄDER
ERBAUT
IN BOSTON 1897
| — also vor knapp fünfzig Jahren! Von acht Mann getreten, von einem
Mann gelenkt, Durchmesser der Hinterräder 3,35 m, Vorderrad 1,8 m. Luft-
reifen der Hinterräder haben 45,6 cm Durchmesser. Ein wahres Monstrum!
| Und was ist daraus geworden? Zwischen dem Panzer der modernen Armee
und diesem bereiften Ungeheuer ist wahrhaftig keine Ähnlichkeit mehr zu
finden. Und das alles in knapp fünfzig Jahren ..., man könnte besorgt sein,
=
was uns in den nächsten fünfzig Jahren noch alles bevorsteht....
Zukunftsfeuerwehr.
Man hat recht daran getan, dem Fahrrad eine immer breitere Verwendungs-
möglichkeit zu geben. Kein Wunder also, wenn auch die Feuerwehren mit
Rädern ausgerüstet wurden; wer schneller an der Brandstelle sein konnte,
half auch schneller. Nur so, wie es der Zeichner 1896 voraussehen wollte, ist
es allerdings nicht gekommen.
Wir halten das Bild aber aus einem anderen Grunde fest: Auf dem letzten
Rade sitzt ein eiserner Mensch! Er wird durch Dampf angetrieben. Das
ist der Vorbote der Roboter unserer Tage. Man soll doch vor dem
menschlichen Geist Respekt haben; was der Zeichner hier als Utopie gab,
ist Wirklichkeit geworden.
89
EEE
ERBAUT IN BOSTON 1897
— also vor knapp fünfzig Jahren! Von acht Mann getreten, von einem
Mann gelenkt, Durchmesser der Hinterräder 3,35 m, Vorderrad 1,8 m. Luft-
reifen der Hinterräder haben 45,6 cm Durchmesser. Ein wahres Monstrum!
Und was ist daraus geworden? 'Zwischen dem Panzer der modernen Armee
und diesem bereiften Ungeheuer ist wahrhaftig keine Ähnlichkeit mehr zu
finden. Und das alles in knapp fünfzig Jahren ..., man könnte besorgt sein,
was uns in den nächsten fünfzig Jahren noch alles bevorsteht.....
Zukunftsfeuerwehr.
Man hat recht daran getan, dem Fahrrad eine immer breitere Verwendungs-
möglichkeit zu geben. Kein Wunder also, wenn auch die Feuerwehren mit
Rädern ausgerüstet wurden; wer schneller an der Brandstelle sein konnte,
half auch schneller. Nur so, wie es der Zeichner 1896 voraussehen wollte, ist
es allerdings nicht gekommen.
Wir halten das Bild aber aus einem anderen Grunde fest: Auf dem letzten
Rade sitzt ein eiserner Mensch! Er wird durch Dampf angetrieben. Das
ist der Vorbote der Roboter unserer Tage. Man soll doch vor dem
menschlichen Geist Respekt haben; was der Zeichner hier als Utopie gab,
ist Wirklichkeit geworden.
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DAMIT NUN
könnte das Kapitel »Erinnerungen« abgeschlossen werden. Was seit einigen
Jahrzehnten auf dem Markt ist, kann mit Fug und Recht den Namen
Fahrrad erhalten; es ist eben ein Rad, mit dem man fahren kann. An
der äußeren Form hat sich im Grunde gar nicht so viel geändert; dieser
Anblick ist uns doch geläufig.
Kleine Varianten in der Rahmengestaltung sind besonders bei Damenrädern
zu finden:
Normaler Damenrahmen Damen-Sportrahmen
Auch die Lenkerformen wurden immer wieder überprüft; heute kennen wir
als gängig:
Die Übersetzungen wechselten zwischen sehr groß und winzig klein. Räder,
die dem Kunstfahren und der Akrobatik dienen, haben sehr kleine, meist
kleinste Übersetzungen. Neben der normalen Übersetzung kann jedes Fahr-
rad eine Drei- bis Achtgangschaltung eingebaut bekommen; Steigungen
machen also heute nur wenig Mühe.
Die Zeit steht nie still! Es wird immer wieder Verbesserungen und Neuerungen
geben, doch ist eines anzunehmen: Die Linienführung des heutigen Rades
dürfte kaum noch eine Veränderung erfahren. Was heute produziert wird,
isf wohl an Zweckmäßigkeit und Präzision ein Höchstmaß. Aber wir wollen
nicht Propheten sein; wir haben beim Betrachten der vielen Bilder allzu oft
erkennen müssen, daß es Dinge gibt, die wir noch nicht ahnen; wer weiß
also mit Sicherheit, wie das Fahrrad im Jahre 2000 aussehen wird .....!
Aber zugegeben: Vom ersten DRAIS-Rad bis zu dem formschönen, schnit-
tigen STRICKER-MARKENRAD ist doch ein langer Weg gewesen!
So fährt der Sportler,
weit vornüber gebeugt
1
den Kopf tief, um mög-
licht wenig Wind-
Widerstand zu haben.
So legt der Landmann
in Ruhe und Stetigkeit
seinen Weg zurück; er
ist schlechte Straßen
gewohnt und benutzt
oft die schmalsten
Nebenwege.
Und so tun es am lieb-
sten die Jungen; Vater
muß dann manchmal
Strafmandate
berappen.
So radelt das bezaubernde
iunge Fräulein in Grazie
und Schönheit; es weiß
sich von der besten Seite
zu zeigen.
Das ziemt dem Berufstäti-
gen, der Tag für Tag sei-
nen Arbeitsweg zurück-
legen muß. Er hält haus
mit seiner Kraft.
Man halte sich grundsätzlich für klüger als den anderen, das ist eine tod-
sichere Möglichkeit, Zufälligkeiten aus dem Wege zu gehen. Der andere,
so wissen wir aus langer Erfahrung, handelt immer dumm. Wer das mitein-
kalkuliert, verlängert sein Leben und erhält sich die Gesundheit. Kinder und
alte Frauen sind die unberechenbarsten Verkehrsteilnehmer, die es gibt, auch
das muß man wissen.
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UND HIER EINIGE VERKEHRS-REGELN...
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Erst links, dann rechts sehen, ob die Straße frei ist.
Autos sind schneller als Radfahrer, das muß man a SZ N
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einkalkulieren. Wer ein paar Sekunden mehr Zei IR >
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Die Straße dient keinesfalls zur Vorführung artisti- UD / |
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mit der Liebsten Hand in Hand zu radeln. Die Brem-
sen in Ordnung halten!
PFERDEWAGEN
Ab und zu auch mal umschauen, was von hinten her-
ankommt. Andere Leute haben es eiliger; tun wir
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ihnen also den Gefallen, machen wir Platz. 7 u
AUTOS
Seiten-Abstand zum Radfahrer halten, er könnte
sich mal umschauen (was leider allzu viele tun) und
dann einen halben Meter in die Fahrbahn kommen.
Man soll Radfahrer nicht durch plötzliches nahes
Hupen erschrecken!
EIN PAAR ZEICHEN NUR...
SO LEICHT ZU BEHALTEN!
Sperrzeichen für Fahrzeuge aller Art.
Verbot einer Fahrtrichtung oder Einfahrt — also
sogenannte Einbahnsiraße.
Allgemeine Gefahrenstelle.
Nur für Radfahrer geschatfen, auch Fußgänger
müssen Platz machen.
Hier muß der Radfahrer unbedingt halten, um sich
zu überzeugen, daß ohne Gefahr eingebogen wer-
den kann.
Ein Radfahrer, der eine EINBAHNSTRASSE falsch befährt, wird immer
schuldig gesprochen, das wissen nicht alle! Es ist dabei ganz gleichgültig,
ob ein Polizist da ist oder nicht. Und wer abends ohne Licht fährt, riskiert
oft mehr als ein Strafmandat. Kluge Radfahrer schalten Risiken aus.
nur nur unbedingt geradeaus
rechts geradeaus rechts oder rechts
fahrbar fahren einbiegen fahren
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BSREIBIERSIFESIERE
es war unsere Absicht, in anziehender, heiterer
Weise einen kleinen Anschauungsunterricht zu
geben, Erinnerungen zu wecken und Entwicklungs-
abläufe zu zeigen. Die Seltenheit des gezeigten
Materials und die Einmaligkeit des Buches sollte
Veranlassung sein, für eine gute Aufbewahrung zu
sorgen. Vor allem, so meinen wir, könnte die Jugend
angesprochen werden; sie nimmt das Heutige immer
gern als gegeben hin, und sie weiß oft gar nicht,
wieviel Mühen und Denken die Vorfahren aufbringen
mußten, es soweit zu bringen.
E.& P.STRICKER - FAHRRADFABRIK
„STRICKER-SPORT" sind in ihren farbe ren /
Inbegriffe vollkommener Marken-Fahrräder Var ıllen
gelobt, die idealen und zuverlässigen Freund
E.u.P. Stricker Fahrradfabrik Fahrrad Fibel 1817-1952 1952
- Von
- 1952
- Seiten
- 100
- Art
- Werbematerial
- Land
- Deutschland
- Marke
- Stricker
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 22.12.2019
- Schlagworte
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