Vorschau (4,02 MiB)
FKZ: FAHRRAD- UND KRAFTFAHRZEUG-ZEITSCHRIFT
BERLIN W9 9. JAHRGANG, HEFT 23 11. NOVEMBER 1933 |
das leichtlaufende
MielewerkeAG. Gütersloh/Westtf.
Geschäftsstellen unter eigener Firma mit Engroslager In:
Berlin, Bremen, Breslau, Darmstadt, Donaueschingen, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Essen, Hamburg, Hannover, Kalserslautern, Kassel, Koblenz,
Köln, Königsberg, Landshut, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, München, Münster, Nürnberg, Stettin, Stuttgart, W.uppertal-Elberfeld, Würzburg, Zürlch,
ALLEINIGES OFFIZIELLES ORGAN DES VEREINS DEUTSCHER FAHRRAD-INDUSTRIELLER EV,,
DES REICHSVERBANDES DEUTSCHER FAHRRAD- UND FAHRRADTEILE-GROSSISTEN EV.
(EHEMALIGEM SCHUTZVERBAND DEUTSCHER FAHRRADTEILE-GROSSISTEN EV.) UND
DES GROSSHANDELS-VERBANDES FÜR KRAFTFAHRZEUGBEDARF EV., SÄMTLICH IN BERLIN
Mefterhoff& Weller Bielefeld
Sahrrad- und Motorradteile-Großhbandlung
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Ausstattung, Preise und Bedingungen
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schweißt, alle Blankteile vernickelt,
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mit Grossisten-
Bruttoverkaufspreis (Konsumentenpreis) in Reichsmark)
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marke oder sonstigen Phantasienamen, jedoch ohne
Markenschutzzeichen des Rahmenherstellers.
Liniierung: einfache Linien, einfache Vor-
derradnabe, Bremsnabe in niedrigster
Preislage, 1,8 bis zu 2 mm Speichen,
Wulstfelgen 28 x 1%, Felgenfarbe:
schwarz mit Linie abgesetzt oder ertee-
farbig, 55 mm breite durchgehende
Schutzbleche, Konuslager mit Vierkant-
Kurbelbefestigung, aufgedrücktes Ket-
tenrad, Qualitätskette 1, x!/,-Teilung,
Block-Pedal, deutscher oder englischer
Lenker, mit Vorbau und Zelluloidgriff
und kompletter Bremse, Winkelsattel-
stütze, einfacher Zug- und Druckfeder-
sattel mit Werkzeugtasche (Art. Lepper
821 Tertia). Bereifung: tertia Qualität
Hochdruck. Mit Vorderrad-Schutzblech-
abzeichen. Mit Laternenhalter. Werk-
a. zeug: ein Schlüssel und ein Ölkännchen.
er Mit Rückstrahler, mit Glocke, mit Luft-
el pumper ss ee 35,— 45,50
M Damenfahrrad in gleicher Ausstattung . . 39,— 50,50
er Knabenfahrrad in gleicher Ausstattung 33,50 43,50
: Mädchenfahrrad in gleicher Ausstattung . 37,50 49,—
au Halbrenner, geschweißt Aufpreis 2,50 3,75
Ed Halbrennersfelotere a 0. Aufpreis 5,— 6,50
Falls Teile in noch minderer Qualität geliefert werden, darf eine
Unterschreitung der Mindestpreise unter keinen Umständen erfolgen,
ebenso darf, falls irgendein Zubehör der angeführten Ausstattung
nicht mitgeliefert wird, ein Preisabschlag nicht erfolgen.
*
Mindestpreise für Sonderausstattungen:
Verchromunoer a 3,— 3,90
Außen- oder Innenlötung . . 2,50 3,25
Aufpreis für Ia Hochdruckbereifung gegen-
übersterias nt Sea a N 0,755 0,95
Ballon-Ausführung mit Bereifung (Bett
oder Wulst) BIENEN EN 4,— 5,20
dto-FohnenBereitungge ne 1, 1,30
Ktometfreilaufnabes u 1.737530
, x Morpedofrelaufnabes sr 2 er 4,— 5,20
Keillager eo ea 0,065 0,85
Verchromte Felgen ohne Mittelstrich, Paar 2,50 3,25
Verchromte Bleche ohne Mittelstrich, Paar 2,50 3,25
Verchromte Felgen mit Mittelstrich, Paar 3,— 3,90
Verchromte Bleche mit Mittelstrich, Paar 3,— 3,90
2 verchromte Steuermuffen. .. .... 3,— 3,90
Vernickelte Vordergabelenden. .. . . . 0,45 0,60
Verchromte Vordergabelenden . ... . 15 530
Für aufgeschraubtes statt aufgedrücktem
Kettenrad res 0,65 0,85
Sonderverzierungen (Abziehbilder). ... 1,— 1,30
Schutzbleche mit vernickelten Streifen 2,50 3,25
Vernickelte Felgen mit bunten Streifen 2,25 2,95
Vernickelte Felgen ohne Streifen .. . . 2,— 2,60
Westwoodfelgen jeder Art ....... 1,50 1,95
Farbige Emaillierung mit Goldlinien ohne
Strahlenkopf a 4,— 5,20
Buntes Kopfstück, einfarbig, mit de
aber a nn. ee 01595
dioszweilarbin Pers 222.002: „— 2,60
Doppelimiensen area anne: 0,25 0,35
Aufpreis für sekunda Sattel gegenüber tertia 0,75 0,95
Aufpreis für prima Sattel gegenüber tertia 1,50 1,95
Aufpreis für Elastic-Sattel mit Zugfeder 1,— 1,30
‘“ Aufpreis für Elastic-Sattel mit Zug- und
Druckrederasr ee en rn 1501,95
Aufpreis für prima Hochdruck-Cord-Berei-
fung gegenüber tertia . . 1550=217,95
Aufpreis für Halbballon- Bereifung gegen-
über Hochdruck tertia . . . 2,— 2,60
Abschlag für Lieferung der Fahrräder Anne
Bereifung (tertia-Qualität Hochdruck) 2,50 3,25
Aufziehen für eingesandte Pneumatik, pro
Rad 22:2. 0,50 0,65
Berechnung von Fracht- und Verpackungskosten:
I. Sämtliche Fahrrad-Lieferungen per Frachtgut oder
Boten (Auto) erfolgen franko-franko. Bei anderen Ver-
sandarten werden die entstehenden Mehrkosten berechnet.
II. Für die Teile-Lieferung an Händler an allen Orten
Deutschlands per Frachtgut, Postpaket, Bahnpaket oder
Boten (auch Auto) gilt folgende Regelung:
a) ineinem Rechnungswerte bis einschließlich RM. 30,—
werden die tatsächlich entstandenen Transport-
(Fracht bzw. Porto) und Verpackungsspesen erhoben.
b) in einem Rechnungswerte über RM. 30,— bis
RM. 50,— wird für Verpackungs- und Versandspesen
ein Aufschlag von 3 % erhoben.
c) in einem Rechnungswerte über RM. 50,— bis
RM. 100,— wird ein Aufschlag von 2% erhoben.
d) in einem Rechnungswerte über RM. 100,— wird kein
Aufschlag erhoben.
e) für alle anderen Versandarten (Eilgut, Expreßgut,
Flugpost) gelten unter Fortfall der prozentualen Zu-
schläge die tatsächlich entstandenen Transport- und
Verpackungsauslagen.
III. Alle Lieferungen am Wohnort des Lieferanten er-
folgen frei Haus des Bestellers.
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Umsatzvergütung:
Nach Abnahme von 10 Rädern 2 %
„ „ „ 25 „ 2,5%
”„ „ ” 50 ” 3 %
„ » „ 75 „ 3,5%
„ „ » 100 » 4 %
Die Garantie bei Lieferung von Fahrrädern und Fahrradrahmen
ist die gesetzliche. Verkäufe an Werksangehörige dürfen nur für deren
eigenen Bedarf und nur durch ortsansässige Händler gegen mäßige
Provision und unter Reversverpflichtung des Werksangehörigen
erfolgen, innerhalb eines Jahres keinen Weiterverkauf vorzunehmen,
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Beilage zur FKZ Fahrrad- und Kraftfahrzeug-
Zeitschrift, Berlin W 9, Potsdamer Straße 139,
Heft 23/1933
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Preise nach dem Stand vom 7. November 1933. Ohne
Gewähr. Änderungen werden jeweils bekanntgegeben
»%
Eine weitere Beilage, die nur die Konsumenten-
preise enthält, befindet sich vor dem hinteren Umschlag
dieses Heftes. Erläuterung für den Gebrauch beider
Tabellen im Textteil
Sonderdrucke von dieser Beilage - jeweils mindestens 100 Stück -
können beim Verlag der FKZ bestellt werden
*
Der Bezugspreis der FKZ beträgt (Inland) RM 2.50 für jedes
Vierteljahr. Bestellungen beim Verlag in Berlin W9. Gelegen-
heitsanzeigen (Stellenangebote, Vertretergesuche, Käufe und
Verkäufe usw.) werden mit RM 0.20 für die einspaltige Milli-
meterhöhe berechnet. Chiffregebühr RM 0.50
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P.-R er Motorradmeiste Kl. 350 ccm KI 100 tsch. Bergmeister re
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FKZ HEFT 23/1933
LPW-
Hochglanz-Vernicklung
Glanznickelbäder an sich sind seit Jahren bekannt, ebenso aber auch die
damit verbundenen, bisher unvermeidlichen Nachteile: Härte und Sprödigkeit
der Niederschläge sowie Verwendbarkeit nur in dünner Schicht.
Diese Nachteile sind durch das neue
LPW-Hochieistungs-Glanznickelbad ‚Spiegelglanz“
restlos behoben.
Eine Nürnberger Metallwarenfabrik schreibt uns wie folgt:
„Das uns von Ihrer hiesigen Zweigniederlassung empfohlene Hochleistungsnickelbad .‚Spiegel-
glanz‘: (600 Liter) haben wir seit etwa 4 Monaten in Betrieb. Dasselbe entspricht voll und
ganz unseren Erwartungen. Das Bad liefert auf hochglanzpolierten Messingartikeln einen
klaren, glänzenden Niederschlag. Der Hochglanzniederschlag ist voll elastisch, so daß Ab-
blätterungen bei der nachfolgenden Verchromung nicht beobachtet werden. Durch die Aus-
schaltung der Zwischenpolitur nach der Vernicklung werden wesentliche Kosten erspart Wir
beabsichtigen, in Kürze ein zweites Bad (400 Liter Inhalt) anzuschaffen.“
Nähere Aufklärungen, fachm. Beratung und Anfertigung von Mustern bereitwilligst.
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HEFT 23/1933 FKZ 8
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D.P.Harris Bam. | uk
Dieser Brief, der sehr bald nach Eingang der FKZ in New York geschrieben sein muß (Heft vom 30. September
— Brief vom 16. Oktober), beweist, wie aufmerksam und gründlich die FKZ auch im Auslande gelesen wird.
Der Artikel, um den es sich hier handelt, nimmt nämlich gerade nur eine Viertelseite ein und verteilt sich
dazu noch über zwei Seiten! Es ist also kaum viel mehr als eine ‚‚kleine Notiz“, die außerdem „denkbar
ungünstig placiert‘‘ ist. Trotzdem sind eben auf diese Notiz allein bei uns an die zwanzig Anfragen aus dem In- und
Ausland (Tschechoslowakei, Frankreich, U. 5. A. usw.) eingegangen. Man kann sich daraufhin leicht ausrechnen, wie
erfolgreich erst recht Inserate in der FKZ vom Standpunkt wirkungsvoller Auslandswerbung sein müssen.
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Vordergabeln, Zahnkränze, Naben mit Konus- und
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Eisenbahnanschluß: Station Radevormwald (Eigenes Schienengleis)
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ALLEINIGES OFFIZIELLES ORGAN
DES VEREINS DEUTSCHER FAHRRAD-INDUSTRIELLER EV., DES REICHSVERBANDES
DEUTSCHER FAHRRAD- UND FAHRRADTEILE-GROSSISTEN EV. (EHEMALIGEM
SCHUTZVERBAND DEUTSCHER FAHRRADTEILE-GROSSISTEN EV.) UND DES GROSS-
HANDELSVERBANDES FÜR KRAFTFAHRZEUGBEDARF EV., SÄMTLICH IN BERLIN
BERLIN W9
9. JAHRGANG, HEFT 23
11. NOVEMBER 1933
Der 1. November 1933
EDUARD WESTERHOFF
Erster Vorsitzender des Reichsverbandes Deutscher Fahrrad- und Fahrradteile-Grossisten e. V.
Einen Markstein in der Geschichte der Reichsver-
bands-Grossisten habe ich den 1. Oktober 1933 ge-
nannt. Von nicht geringerer Bedeutung ist der 1. No-
vember 1933. Mit diesem Tage ist die gesetzliche
Einlaufsfrist für die abgeschlossenen Verträge ver-
strichen und nun gilt es, die getroffenen Abmachun-
gen zu erfüllen und gewissenhaft durchzuführen.
Wenn die geschaffenen vertraglichen Grundlagen
auch viel Mühe und Opferbereitschaft gekostet ha-
ben, so beginnt die eigentliche Arbeit erst jetzt mit
der Überwachung der Verträge. Außergewöhnliche
Bindungen sind niemandem auferlegt, lediglich be-
steht jetzt ein Zwang zur Ehrlichkeit. An sich ist die
Ehrlichkeit keine besondere kaufmännische Tugend,
sondern für jeden Menschen selbstverständlich. Aber
die Erfahrungen der letzten Jahre haben uns gelehrt,
welche Auffassungen über diesen Begriff in unseren
Reihen Platz gegriffen haben. Wir haben nun unsere
Vertragswerke so aufgebaut, daß niemand mehr ge-
zwungen ist, den. geraden Weg zu verlassen. Alle
Störenfriede von außen, soweit sie noch vorhanden
sind, werden in allernächster Zeit mit Hilfe der zu-
ständigen Stellen der Regierung in ihre Organisation
eingegliedert. Keiner kann sich mehr dem Willen
der Regierung entgegen stellen. Ich erwarte daher
von sämtlichen Reichsverbands-Grossisten, daß sie
die vorgeschriebenen Richtlinien genau beachten,
und, wo sich Schwierigkeiten ergeben oder sich Ver-
stöße zeigen, diese sofort bei der Geschäftsstelle oder
bei mir melden. Ich gebe aber der Erwartung Aus-
druck, daß nun nicht ein wildes Denunziantentum
auflebt, und daß jede Rederei von unverantwort-
lichen Personen als bare Münze hingenommen wird.
Bei cche
Verdächtigungen müssen immer zurückgewiesen
werden, aber eine beweiskräftige, auf Unterlagen
gestützte Anklage wird unbedingt und auch mit der
vollen Strenge, die uns die getroffenen Ahndungs-
vorschriften geben, verfolgt. Hierbei darf keine
Rücksicht darauf genommen werden, daß auch mal
ein Kunde, wenn er eines unserer Mitglieder zum
Vertragsbruch veranlassen will, geopfert wird. Wir
haben bestimmt die Möglichkeit, jeden Verstoß, von
welcher Seite er auch immer kommen mag, auf das
Nachdrücklichste zu ahnden, und wir werden von un-
serem Recht und von unserer Macht Gebrauch ma-
chen. Selbstverständlich immer im Rahmen der ge-
setzlichen Bestimmungen.
Ich 'wiederhole nochmals meine stets vertretene
Auffassung: „Kein Deutscher ist ohne Rechtsschutz“.
AUS DEM INHALT
Der#1. November. 1933 2.2 art 7
Stimmtamit Jal 2, 72
Der Fahrradhändler-Vertrag ER ae
Unsere heutigen Beilagen: ‚Das billigste Grossistenrad‘‘
„Mitbringen von Fahrrädern verboten‘ e
Motorradreparaturen mit dem Schweißbrenner (Schluß
Eine glänzende Sache: Glanzvernicklung! . . . .... 14
Jahre Westerhoff & Weller, Bielefeld . 15
Vom Radsport 5
Wir hören ES. S rn
Eine witzige Reserverad - Sicherung . . E 19
Verbandsmitteilungen LEERE :
Personalien, Firmennachrichten, Geschäftliche Mitteilungen
Nachdruck von Text, Bildern und Zeichnungen nur mit Quellenangabe und
ausdrücklicher Genehmigung des Verlages erlaubt
Die FKZ erscheint vierzehntäglich Sonnabends. Vierteljahrs-Bezugspreis 2,50 RM.
Bestellungen beim Verlag der FKZ, Berlin W 9, Potsdamer Str. 139.
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Bei dieser Gelegenheit muß ich aber auch darauf
hinweisen, daß der Reichsverbands-Grossist auch
volkswirtschaftliche Aufgaben zu erfüllen hat. Die
berufenen Stellen der Regierung, die in letzter Zeit
wiederholt in der Öffentlichkeit die Berechtigung des
Grossisten als Warenverteiler zwischen Fabrikanten
und Händlern anerkannt haben, vertreten eindeutig
die Auffassung, daß der Grossist auch als Lager-
halter für die Fabrikanten anzusehen ist. Ich weise
ganz besonders darauf hin, daß diesem Grundsatze
seitens unserer Mitglieder in der Zukunft bedeutend
mehr Rechnung getragen werden muß. Wenn wir bei
allen unseren Vertragswerken immer den Grundsatz
vertreten haben: „Der Fabrikant ddarfseine
Fabrikate nur unter Benutzung des
legalen Fachhandels und nur unter
Berücksichtigung einer Verdienst-
spannefürden Groß-undKleinhandel
absetzen“, so muß sich der Grossist das Anrecht
auf diesen Grossistenverdienst dadurch erwerben,
daß er den Fabrikanten die Ware in genügenden
Mengen abnimmt. Es wird in Zukunft nicht mehr
möglich sein, daß Grossisten ihren Bedarf im Rah-
men eines Händlers decken. Der Fabrikant hat ein
Anspruchsrecht auf Abnahme seiner Produktion
auch in nicht saisonmäßig bedingten Zeiten. Wir
wollen und müssen das Regierungs-Programm
„schnellste Beseitigung der Arbeitslosigkeit“ unter-
stützen. Unsere Hilfe kann nur wirksam sein, wenn
wir den Fabrikanten in der stilleren Jahreszeit be-
langreiche Aufträge erteilen. Ich bitte bei dieser Ge-
legenheit nochmals ausdrücklich, diese meine Mah-
nung gar nicht zu überhören, sondern ihr zu folgen.
Abgesehen von verbandspolitischem Gesichtspunkten,
die hier zu berücksichtigen sind, macht sich bei un-
seren Lieferanten eine wachsende Abneigung gegen
die Ausführung von zu kleinen Bestellungen bemerk-
bar. Die Auswirkung zeigt sich bereits dadurch, daß
von seiten der Fabrikanten die Grossisten-Eigen-
schaft einzelner Mitglieder angezweifelt wird. Es
bleibt uns also keine Wahl. Der Grossist muß
wieder der Lagerhalter der Fabrikan-
FKZ HEFT 23/1933
ten sein. Einmal schafft er dadurch die Vorbedin-
gungen für eine gleichmäßige Beschäftigung und
zum anderen beweist er die Berechtigung auf An-
spruch eines angemessenen Grossisten-Verdienstes.
Nur unter Berücksichtigung dieses Gesichtspunktes
wird er den Anforderungen der berufenen Regie-
rungsstellen gerecht und sichert sich auf die Dauer
den Schutz der gesetzlichen Bestimmungen.
Bei dieser Gelegenheit muß ich auf eins noch ganz
besonders hinweisen. Von den verschiedensten ES
ten werden Zweifel in die Durchführbarkeit der Ver-
träge gesetzt und alle möglichen Versuche unter-
nommen, unser unter so schweren Opfern aufgebau-
tes Vertragswerk zu sabotieren. Diesen Miesmachern
möchte ich heute noch in aller Freundschaft zu-
rufen: „Ihr irrt euch!“ Abgesehen von den vertrag-
lichen Möglichkeiten, die wir heute zur Durchfüh-
rung unserer Abmachungen an Hand haben, steht
uns auch das deutsche Recht zur Verfügung. Ich
mache aus besonderem Grunde ganz eindeutig dar-
auf aufmerksam, daß nach deutschem Recht kein
Reichsverbands-Grossist berechtigt ist, sich durch
Umgehung der Vertragsbestimmungen auf Kosten
der vertragstreuen Mitglieder einen Vermögensvorteil
durch Unterbietung oder sonst eine unerlaubte Um-
gehung zu verschaffen. Ich sah mich veranlaßt, diese
Ausführung nochmals in aller Deutlichkeit meinen
Kollegen vor Augen zu führen, weil gerade in den
letzten Tagen erschreckend viel Verstöße, noch mehr
aber Verdächtigungen, gemeldet wurden. Merk-
würdigerweise vereinigen sich die erhobenen Beschul-
digungen immer auf bestimmte Firmen. Bislang
habe ich das eingegangene Material lediglich gesammelt
und es bei freundschaftlichen Ermahnungen sein
Bewenden sein lassen; denn ich kann es mir immer
noch nicht vorstellen, daß es so schwer sein soll, ein
anständig, vornehm denkender Großkaufmann zu
sein, um getroffene Abmachungen auch zu erfüllen.
Wem es aber schwer fallen sollte, dem muß ich zum
Schluß nochmals sagen, daß die gesetzliche Einlaufs-
frist unserer abgeschlossenen Verträge verstrichen
ist: mit dem 1. November 1933.
Stimmt
Die Menjchen im Auslande wiffen nichts davon, daß
in Deutfchland eine Arbeitsjchlaht in gigantifchem
Ausmaße gejchlagen wird, daß jchon 24 Millionen
Arbeitsloje wieder in den Produftionsprozeß ein-
gejchaltet find, fie wiffen nichts von der Snangriffnahme
riefenhafter Projefte friedlicher Kulturarbeit, nichts
vom neuen Agrar- und Siedlungsprogramm, von der
Umgeftaltung und beginnenden Gejundung des Wirt-
jchaftslebens, Eurz: fie wiffen nichts von allem Pofitiven!
Dagegen wird alles Negative von den ausländijchen
Seitungen aufgegriffen. Jede, EZleinfte Entaleifung
irgendeines einzelnen Unverantwortlichen wird als an-
geblicher Beweis für die Stimmung und die Sinnesart
des ganzen Dolfes aufgebaufcht. Aber von der großen
Stiedensrede des MNeichstanzlers im Mat Ddiejes
Jahres wurde faum Notiz genommen.
Gegenüber diefer gefährlichen Täufchung der öffent-
mit Ja!
lihen Meinung im Auslande mußte eine Situation ge-
jchaffen werden, die zwangsläufig ein Aufhorchen der
ganzen Welt erzwang. Darum der wohlüberlegte Ent-
jchluß, aus dem Dölferbund auszutreten, um dadurch
die Augen der ganzen Welt auf die Sage Deutjchlands
zu lenften. In fieberhafter Spannung wartet nach dem
eriten verjtändnislofen Erjchreden die Diplomatie aller
Nationen und die öffentliche Meinung aller Dölfer auf
das Ergebnis der Dolfsabftimmung. An ihrem Ergeb-
nis fann niemand ohne Kommentar vorübergehen, jede
ausländifche Heitung muß dann ihren Sejern über
Gründe und Sufammenhänge diejes Ereigniffes berichten.
Exit wenn die Dolfsabjtimmung gezeigt hat, daß das
deutjche Dolf und feine Negierung eins find, wird es
im Auslande Derftändnis für die Sage unferes Dater-
landes geben. Daher:
Stimmt mit Ja!
DE ET SEE ELBE E*,
HEFT 23/1933 FKZ 9
Der Fahrradhändler - Vertrag
Zwischen den nachstehenden dem Arbeitsausschuß
der Reichsverbände des Fahrradfaches (ARF) ange-
hörenden Verbänden
a) Verein Deutscher Fahrrad-Industrieller e. V.;
b) Verband Deutscher Fahrradteile-Fabrikanten;
ec) Verband Deutscher Fahrradlaternen-
Fabrikanten e. V.;
d) Reichsverband Deutscher Fahrrad- und
Fahrradteile-Grossisten e. V.
einerseits (nachstehend kurz „Lieferantenverbände“
genannt), und dem
Reichsverband des Mechanikergewerbes e. V.;
Reichsverband der Mechaniker-Innungen
(Reichsverband des Fahrrad-, Motorrad-, Nähmaschi-
nen- und Büromaschinenhandels) andererseits (nach-
stehend kurz „Reichsverband“ genannt), wurde mit
Gültigkeit ab 1. Oktober d. J. folgendes Abkommen ge-
schlossen:
S1
Die Vereinbarung bezweckt, den Handel mit Fahr-
rädern, Fahrradrahmen, Fahrradteilen und Fahrrad-
zubehör gemäß ihrem Inhalt in wirtschaftlich ge-
sunde Bahnen zu führen.
S2
Der ARF gibt einheitliche Händler-Ausweiskarten
lt. Anlage I heraus.
83
Die Händler-Ausweiskarte ist von den von ihm be-
auftragten Stellen allen denjenigen Fahrradhändlern
auszuhändigen, deren Geschäftsaufbau nachstehenden
Richtlinien entspricht:
„Wer ist Händler?“
1. Händler ist derjenige, der den Handel als Beruf
betreibt, sich also gewerbs- und gewohnheits-
mäßig damit befaßt.
Als Bedingung ist anzusehen das Vorhanden-
sein eines Ladens, einer Reparaturwerkstatt
und eines entsprechenden Schildes vor dem
Hause. Von der Bedingung des Ladens kann
Abstand genommen werden, wenn kein unlau-
terer Wettbewerb durch ‚kleine Anzeigen“
usw. betrieben wird, der Inhaber auch sonst
alle Ansprüche, die an einen ordentlichen und
geregelten Geschäftsbetrieb gestellt werden
müssen, erfüllt.
3. Wer den Handel als Lohn- oder Gehaltsemp-
fänger nebenher selbst oder durch seine Ehe-
au betreibt, kann nicht als Händler im Sinne
dieser Richtlinien angesehen werden.
4. Die polizeiliche Anmeldung ist kein genügen-
der Beweis für die Händlereigenschaft.
5. Etwa bestimmungswidrig erfolgende Lieferun-
gen von Fabriken, Grossisten und anderen
Händlern stellen die Eigenschaft als Händler
noch nicht fest.
6. Uhrmacher, Schlosser und Schmiede, sowie
verwandte Berufe in Orten bis zu 3000 Ein-
wohnern können, wenn ein Bedürfnis vorliegt,
als Händler angesehen werden, falls sie die
Punkte 1 und 2 erfüllen.
DD
84
Händler, die im Besitz einer Händlerkarte sind,
verpflichten sich, die Vertragsartikel des Fachgebiets
nur von denjenigen Lieferanten zu beziehen, die im
Besitz eines Lieferanten-Ausweises sind.
Als Vertragsartikel gelten:
Fahrräder, Kugeln,
Fahrradrahmen, Vorderradnaben,
Ketten, Kettenkästen,
Pedale, Gepäckträger,
Speichen, Luftpumpen,
op Pumpenhalter,
en Fahrradsättel u. -taschen,
BUS ERLA SAD ES Fahrradbeleuchtungen,
Schutzbleche, e
r Vorderradscheiden,
Stahlfelgen,
k > Hinterradgarnituren,
ompl. Tretlager, K ig z
Seersatze ettenradgarnituren,
Sertelstutzen Achsen und Teile dazu,
Glocken, Zahnkränze,
Fahrradschlösser, Holzfelgen,
Rückstrahler, Olkannen,
Bremsen, ler,
Fahrradgriffe (Celluloid), Fahrradnetze.
Anlage I (verkleinerte Wiedergabe)
Händler-Ausweiskarte Nr.
des Arbeitsausschusses |
der Reichsverbände des Fahrradfaches (ARF)
Die Firma N
Herr NUR MU STER:
: Frau (UNGÜLTIG L
in
ist als Fahrradhändler anerkannt. Dieser Ausweis berecl
tigt zum Bezuge sämtlicher Artikel des Fachgebietes zu
Händler- Preisen und -Bedingungen. Gleichzeitig mit di
Karte ist ein Exemplar des zwischen dem AR Et und dem
Reichsverband des Mechanikergewerbes e. V. getätigten
Vertrages ausgehändigt worden.
Durch die nachstehende Unterschrift wird ausdrück-
lich die Verpflichtung übernommen, die aus dem Ab-
kommen ersichtlichen Bedingungen innezuhalten, insbe-
sondere Vertragsartikel nur von solchen Firmen zu be-
ziehen, welche im Besitz eines Lieferanten-Ausweises sind.
Die Karte bleibt Eigentum des ARF und ist auf An-
forderung jederzeit zurückzugeben.
Diese Karte hat nur Gültiekeit, wenn sie mit der Unter-
schrift der Firma und des Beauftragten des ARF versehen
ist; sie ist nicht übertragbar, ein Mißbrauch wird gericht
lich verfolgt.
(Unterschrift des Landesverbandsleiters)
BE anni nn ET Then
ER
u
rennen len er Tern .
10
Die Liste der Vertragsware kann jederzeit durch
Vereinbarungen der vertragschließenden Verbände
ergänzt oder abgeändert werden,
Der Lieferanten - Ausweis ist nur den Mitgliedern
der Lieferanten - Verbände oder deren Verkaufs-
personal auszuhändigen, die sich verpflichten, mit
Vertragsartikeln ausschließlich solche Fahrradhändler
zu beliefern, die im Besitz der vom ARF ausgestellten
Händlerkarte sind.
Un
56
In Zweifelsfällen über das Vorliegen der Händler-
eigenschaft entscheidet ein paritätisch wie folgt zu-
sammengesetzter Bezirksausschuß:
2 Vertreter des VDFI,
1 Vertreter des Reichsverbandes Deutscher Fahr-
rad- und Fahrradteile-Grossisten e.V.,
sowie 3 Vertreter des Reichsverbandes.
Die Mitglieder des Bezirksausschusses werden mit
Bezug auf die Lieferanten-Verbände jeweils bestimmt
von dem zuständigen Lieferantenverband. Die
Händlermitglieder werden vom Reichsverband aus im
3ezirk ansässigen Händlern benannt. Über die An-
erkennung als Händler wird mit einfacher Stimmen-
mehrheit entschieden. Bei Stimmengleichheit ent-
scheidet der Vorsitzende der für den betreffenden
Bezirk zuständigen Unterorganisation des Reichs-
verbandes, der gleichzeitig Vorsitzender des betr.
Bezirksausschusses ist.
Erhebt einer der Vertrag schließenden Verbände
gegen die Entscheidung des Bezirksausschusses Ein-
spruch, so entscheidet hierüber ein Reichsausschuß
des Fahrradfaches, der seine Entscheidung spätestens
innerhalb eines Monats nach Eingang der Beschwerde
zu treffen hat. Der Reichsausschuß setzt sich zu-
sammen aus einem Vertreter der Industrie, einem
Vertreter des Großhandels und zwei Vertretern des
Reichsverbandes. Bei Stimmengleichheit entscheidet
der Vorsitzende, den sich der Reichsausschuß selbst
wählt. teichsausschuß und Bezirksausschuß geben
sich ihre Geschäftsordnungen selbst.
87
Zuwiderhandlungen der den Vertrag schließenden
Verbänden angehörigen Lieferfirmen gegen die Be-
stimmungen des vorliegenden Vertrages unterliegen
einer Vertragsstrafe in Höhe von mindestens 50 %
der vertragswidrig gelieferten Waren; im zweiten
Falle einer Zuwiderhandlung beträgt die Vertrags-
strafe mindestens 75 % und im dritten Falle min-
destens 100 % der vertragswidrig gelieferten Waren.
In allen Fällen beträgt die Vertragsstrafe jedoch min-
destens 100 RM. Die Höhe der Vertragsstrafe nach
oben ist nicht begrenzt.
Die Vertragsstrafe wird ausgesprochen von dem
für die einzelnen zuwiderhandelnden Firmen zustän-
digen vertragschließenden Verband, dem es obliegt,
die für die Durchführung dieser Bestimmungen not-
wendigen internen Maßnahmen in seinen Satzungen
zu treffen.
3ei Widerspruch der mit einer Vertragsstrafe be-
legten Firma entscheiden die ordentlichen Gerichte.
Die vertragschließenden Lieferantenverbände sind
berechtigt, auch ohne vorherige Festsetzung einer
Vertragsstrafe jeweils sofort die ordentlichen Ge-
richte anzurufen. Als Gerichtsstand gilt das Amts-
gericht Berlin.
FKZ HEFT 23/1933
„Der Gedanke der Neparationen und ihre Durd)-
führung wird einmal in der Bölfergeichichte ein
Schulbeifpiel dafür fein, wie jehr die Außer:
achtlaffung der internationalen Wohlfahrt allen
ichädlich jein Fann.‘
Adolf Hitler (Meichstagsrede am 17. Mai 1933).
Die Vertragsstrafen verfallen zugunsten des jeweils
zuständigen Lieferverbandes und sind zur Deckung
der aus der Durchführung des Vertrages entstehenden
Unkosten bestimmt.
Für den Fall eines Verstoßes eines Händlers gegen
die eingegangenen Verpflichtungen erfolgt eine Ahn-
dung durch einen Vollstreckungsausschuß, der mit
dem Bezirksausschuß identisch und berechtigt ist,
Strafen, die in angemessener Höhe zu dem vorgekom-
menen Verstoß stehen, zu verhängen und einzu-
treiben. Im Wiederholungsfalle sowie in besonders
schweren Fällen kann auf Entziehung der Händler-
Ausweiskarte erkannt werden. Gegen die Entschei-
dung des Vollstreckungs - Ausschusses ist Berufung
bei dem Reichsausschuß (s. $ 6 Absatz 3) zulässig.
8
Diese Vereinbarung tritt mit dem 1. Oktober 1933
in Kraft. Sie kann zum 31. Dezember eines jeden
Jahres von jedem der am Vertrag beteiligten Ver-
bände durch eingeschriebenen Brief mit einer Frist
von sechs Monaten gekündigt werden.
89
Die Zulassung anderer Verbände zu diesem Vertrage
kann nur mit Zustimmung aller vertragschließen-
den Verbände erfolgen.
Ss 10
Die Federführung für die Durchführung des Ab-
kommens liegt in den Händen des VDFI.
Anlage II (verkleinerte Wiedergabe)
Lieferanten-Ausweis Nr.
des Arbeitsausschusses
der Reichsverbände des Fahrradfaches
Die Firma RS
m 6 NUR MUSTER)
B RUND
vertreten durch Herrn
eilt als Lieferantin des Fahrrad- und Fahrradteile-Faches,
semäß dem zwischen dem Arbeitsausschuß der Reichs-
verbände des Fahrradfaches getätigten Abkommen vom
14. September 1933.
Die Karte bleibt Eigentum des ausstellenden Verbandes
und ist auf Anforderung jederzeit zurückzugeben.
Diese Karte hat nur Gültigkeit, wenn sie mit der Unter-
schrift der Firma und des Verbandes versehen ist, sie ist
nicht übertragbar; ein Mißbrauch wird gerichtlich verfolgt.
(Or emdenre rare 1933
anna ag den
(Unterschrift der Firma) (Unterschrift des betr. Verbandes)
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HEFT 23/1933 FKZ "
Unsere heutigen Beilagen: „Das billigste Grossistenrad“
Die vorliegende FKZ enthält zwei auf gelbem
o o
Karton gedruckte und heraustrennbare Beilagen, die
zwei verschiedene Aufgaben haben.
Die vordere Beilage — sie befindet sich vor der
ersten weißen Seite dieses Heftes, das heißt gleich
hinter dem Umschlagblatt — enthält in übersicht-
licher Form zusammengestellt genau das, was wir
bereits im Rahmen des Rundschreibens Nr. 105 des
Reichsverbandes deutscher Fahrrad- und Fahrrad-
teile-Grossisten im letzten Heft veröffentlicht haben.
Diese "Barpreilesist ausschiireßiisch Für
diem "Harusgebrauch "des Grossisten
und Händlers bestimmt, denn: sie enthält
die Konsumentenpreise und die Händler-
preise. Diese Preisgegenüberstellung läßt selbst-
verständlich ein Vorzeigen der Liste einem Kunden
(sprich: Konsumenten) gegenüber völlig un-
tunlich erscheinen. Die Liste „Nur für den Han-
del bestimmt!" darf sich also unter keinen Umständen
auf den Ladentisch verirren.
Die zweite Beilage ist vor dem hinteren Umschlag
eingeheftet und ebenfalls auf gelbem Karton ge-
druckt. Diese Liste trägt den Vermerk: „Zum
Aushang“. Dieser Vermerk ist aber nur bedingt
als Aufforderung zu betrachten; es ist keineswegs
immer notwendig, daß die Liste im Ladengeschäft
des Händlers ausgehängt wird, dagegen soll sie
immer zur Hand sein, wenn ein Kunde an diesem
oder jenem Preis etwas auszusetzen hat. Diese Liste
soll der Händler dem Kunden in solchen Fällen ruhig
vorzeigen: sie enthält nur die vorgeschriebenen
Mindest-Verkaufspreise, das heißt Konsu-
mentenpreise. Ob sie im Ladengeschäft ange-
schlagen werden soll oder nicht, ist davon abhängig
zu machen, in welcher Preisklasse der einzelne
Händler bisher seinen Verkauf hauptsächlich geführt
hat. Ein Geschäft, das bisher ausschließlich oder
auch nur vorwiegend Räder mittlerer und höherer
Preisklasse verkauft hat, muß sich natürlich hüten,
die Liste auszuhängen; es wäre völlig verkehrt, das
Fublikum geradezu mit der Nase darauf zu stoben,
daß es auch noch billigere Ware gibt.
Die Listen bringen überhaupt eine Gefahr mit sich,
wenn sie falsch verstanden werden. Jeder Händler
muß sich ständig vor Augen halten, daß es sich hier
um die allerniedrigsten Mindestpreise
für das ällerbilligste Fahrrad handelt, und
daß auch die Preise für Sonderausstattungen als
allerniedrigste Mindestpreise angesetzt
sind. Wir wiederholen: es sind keine Richtpreise
und keine Einheitspreise, ‚sondern Mindest-
preise für die billigste Ware, die überhaupt
denkbar ist! Die Mindestpreise sollen keines-
Ballsee die Aufgabe haben, ein hier
unnderdear vornhranndemes hiörhlerres- Preis-
niveauherabzudrücken. Jeder muß unter
allen Umständen solche Preise für Fahrräder und
Ausstattungen festsetzen, die er verantworten kann.
Nur darf er die auf der Liste gedruckten Preise nicht
unterbieten!
Etwa eintretende Veränderungen der Preise werden
jeweils bekanntgegeben.
„Mitbringen von Fahrrädern verboten“
Mit zwei Zeilen müssen wir uns vorweg mit dem
Erzbischof von Olmütz in. der Tschechoslowakei be-
schäftigen, mit dem die FKZ sonst nicht gerade viel
zu tun hat. Dieser besorgte Mann hat nämlich den
Landpfarrern seines Sprengels die Benutzung von
Fahrrädern für ihre Dienstwege verboten, weil sie
dadurch die Friesterwürde schädigten und sich in
sündhafter Weise der Lebensgefahr preisgäben. Man
soll es nicht für möglich halten.
Ja, so ist das. Manchmal denkt man, das Fahrrad
ist inzwischen schon ‚‚gesellschaftsfähig‘ geworden,
und dann schlägt wieder jemand dazwischen: es ist
es noch lange nicht! Jedenfalls nicht überall.
Bei einer Rundreise durch das liebe deutsche Vater-
land kann man in dieser Beziehung recht interessante
Feststellungen machen. Gesellschaftsfähig scheint
das Fahrrad in der Kleinstadt bereits zu sein
Warum? Weil dort jeder Rad fährt, und weil es
keinem Menschen einfällt, daran Anstoß zu nehmen
wenn sich der Herr Bürgermeister oder der Rektor
oder der Arzt oder sonst eine hochgestellte Persön
lichkeit aufs Rad schwingt. Niemand denkt darüber
mehr nach. Man fährt eben mit absoluter Selbst-
verständlichkeit Fahrrad, und niemandem gereicht
das zur Schande.
Anders die Mittelstadt oder gar die Großstadt. Bei
den Behörden, mit denen das Publikum zu verkehren
hat, hat sich in den letzten Jahren schon manches
gebessert. Meist findet man einen Raum, in dem
man sein Fahrrad lassen kann, oft ist sogar eine
!
|
12 FKZ
Gelegenheit zum Anschließen vorhanden. Aber die
Ladengeschäfte beispielsweise! Da steht es groß und
deutlich:
„Mitbringen von Fahrrädern und Hunden
strengstens verboten!“
Und wenn es ein höflicher Mann ist, so steht min-
destens da:
„Fahrräder höflich verbeten!“
Man kommt sich immer vor wie dumm, mindestens
aber wie ein Mensch zweiter oder dritter Güte.
Kaum, daß es die Warenhäuser mit ihrer Kundschaft
ebenso schlimm treiben!*)
Genau so arg ist es auch vor den Geschäften mit
den Unterbringungs- und Anschließmöglichkeiten für
das mitgebrachte Fahrrad. Wie es die Kleinstadt hand-
habt, dafür wäre bester Beweis eine Photographie, die
eigentlich hier abgedruckt werden sollte und die der
Artikelschreiber leider verpatzt hat. Das war in
Singen am Hohentwiel, der Stadt, von der es heißt,
daß in ihr alle Leute „von Maggi leben“, weil sich
dort die Maggifabrik befindet. Da standen in den
beiden sich kreuzenden Hauptverkehrsstraßen Bäume,
an beiden Seiten, alle fünf Meter einer. Zwischen
den Bäumen standen Fahrradständer noch und noch,
zwischen je zwei Bäumen mindestens immer zwei, also
mehr Ständer als Bäume, immer jeder Ständer für
mindestens vier Räder eingerichtet. Jedes Laden-
geschäft hatte wenigstens einen. Oben immer
hübsch mit seinem Namen und mit der Angabe seiner
Branche versehen. Zum Teufel, das ist doch richtig
verstandener Kundendienst! Wo trifft man noch Ähn-
liches? Ja, überall in der sonst als angeblich so rück-
ständig verschrieenen „Provinz“, hier und dort auch
in den Vororten der Großstädte, sogar (sogar!) in der
Umgebung Berlins. Die Mittelstädte (beispielsweise
Rheinland) und die Großstädte (rühmliche Ausnahme:
Magdeburg; aber das ist ja sowieso eine Musterstadt,
vom Standpunkt des Radfahrers gesehen) fehlen voll-
kommen, oder es taucht gar eins der oben angeführ-
ten Schilder auf. Kurz, man muß sich über den Un-
verstand der Geschäftsleute wundern. Jeder vierte
Manche Berliner Epa-Filialen haben bereits ein Schild, wonach Fahr-
räder und Kinderwagen gegen 5 Pfg. Unkostenbeitrag auf dem Hof auf-
bewahrt werden!
HEFT 23/1933
Deutsche ist bekanntlich Radfahrer. Kann es sich
die Geschäftswelt eigentlich heute leisten, jeden
vierten Käufer vor den Kopf zu stoßen? Wie wäre
das doch ganz anders, wenn statt einer — beleidigen-
den oder herabsetzenden Bemerkung angeschlagen
wäre (wenn auf dem Bürgersteig zuwenig Platz ist):
Bitte schließen Sie Ihr Fahrrad im Hofe am Ständer
kostenlos an!
Dann kämen die Radfahrer ohne Frage viel lieber
zum Einkauf. So dagegen haben sie Angst, daß ihr
Rad gemaust wird. Prompt unterlassen sie den Kauf
oder gehen zu einem in diesem Punkt kulanteren
Geschäft, in dem man ihnen nicht nur einen Stuhl
oder Sitzplatz anbietet (Was für eine Selbstverständ-
lichkeit!), sondern auch ein kleines bescheidenes
Fleckchen für ihr Rad.
Vielleicht liegt der geschilderte Übelstand weniger
an böser Absicht, als an barer Unkenntnis. An Un-
kenntnis über den Umfang des Fahrradverkehrs.
Immerhin müßte eigentlich manchem Geschäftsmann
schon aufgegangen sein, daß der Fahrradverkehr nicht
ganz unbedeutend sein kann; wenigstens der auf-
fällige Umstand, daß für die Radfahrer in zunehmen-
dem Maße eigene Wege gebaut werden, sollte ihm
zu denken geben. Aber wie dem auch sei, es muß
in dieser Beziehung etwas geschehen. Industrie und
Handel unserer Branche haben das größte Interesse
daran, daß dem Fahrradbesitzer die Benutzung seines
Fahrzeuges auf allen Wegen, zu den Behörden, zu
Einkäufen und Besorgungen, zur Badeanstalt, zum
Sportplatz usw. denkbar erleichtert wird. Man
kommt der Sache schon etwas näher, wenn man
überlegt, wer ein unmittelbares Verkaufsinteresse an
den bekannten billigen Fahrradständern hat, denn,
Hand aufs Herz, der beste Verkäufer ist der mit der
besten Verdienstchance. Das ist oft genug bisher der
Eisenwarenhändler gewesen, weniger der Fahrrad-
händler, obwohl Fahrradständer eigentlich in die
Verkaufssparte des Fahrradhändlers fallen. Sicher-
lich ist dieser Artikel bisher vom Fahrradhandel nur
zuwenig beachtet worden, sehr mit Unrecht, an ihm
hängt ein guter Teil seines Umsatzes, wenn er das
auch nicht gerade von heute auf morgen spürt. Der
Fahrradhändler braucht sich nur die Ladengeschäfte
Wo könnte das anders
sein als in Kopenhagen,
der Stadt der Fahrräder?
HEFT 23/1933
FKZ 13
in seiner nächsten Umgebung anzusehen, und er weiß,
wo und wieviel er von diesen billigen aber unerhört
nützlichen Dingern verkaufen kann. Also soll er es
doch einmal versuchen! Demgegenüber bleibt es
natürlich der Aufklärung von Herstellerseite über-
lassen, daß sich die Behörden mit Publikumsverkehr
ebenfalls darauf einstellen, dem Fahrradbenutzer das
Leben zu erleichtern. Es sollte wirklich nicht mehr
vorkommen, daß irgendeine öffentliche Einrichtung
den Fahrradbesitzer als zweitklassigen Menschen be-
trachtet und ihm unerwünscht deutlich zu verstehen
gibt, daß er sein Fahrrad gefälligst zu Hause zu lassen
hat, wenn er sich ihrer bedient. Daneben ist weiter-
gehend zu überlegen, wie weit dem Fahrradbesitzer
Anschluß möglichkeiten für sein Fahrzeug ge-
boten werden können. Es ist gar nicht immer not-
wendig, kostspielige Automaten aufzustellen, die das
Fahrrad gegen Zahlung von fünf oder zehn Pfennig
abgeschlossen halten. Zehn Pfennig ist überhaupt
viel zuviel dafür, fünf Pfennige werden allenfalls
gerade noch gezahlt. Aber die meisten Radfahrer
führen heute bereits ein eigenes Schloß mit und sind
daher auf ein fest am Hause oder am Geländer mon-
tiertes Schloß nicht mehr angewiesen. Die Werbung
für das Fahrradschloß, die wir in mehreren Sonder-
heften des letzten Jahrganges der FKZ empfohlen
haben, hat inzwischen bereits Früchte getragen.
Ebenso sollte auch in bezug auf Abstellmöglich-
keiten vor Bahnhöfen, auf öffentlichen Plätzen und
dergleichen etwas mehr Initiative entwickelt werden.
In Dänemark zum Beispiel und auch in Holland ist
es eine absolute Selbstverständlichkeit, daß jeder
Radfahrer alle Augenblicke eine Fahrradwache vor-
findet. Bei uns zählen derartige Fahrradwachen
noch zu den allergrößten Seltenheiten. Gewiß, schein-
bar rentiert sich ein Autoparkplatz besser; da kann
man pro Fahrzeug gleich immer fünfzig Pfennig oder
eine Mark kassieren. Bei Fahrrädern wären es nur
fünf Pfennig. Aber erstens nimmt ein Fahrrad sehr
viel weniger Platz ein, und zweitens gibt es in
Deutschland fünfzehn- bis zwanzigmal mehr Fahr-
räder als Kraftfahrzeuge.
Noch eins soll nicht vergessen werden, man mub
natürlich zuerst vor der eigenen Tür kehren: Esist
auffallend und völlig unverständ-
lich, wie wenig Fahrradhändler für
ihre eigene Kundschaft durch Auf-
stellung eines Fahrradständers vor
dem Laden Sorge tragen. Ja, wenn der
Fahrradhändler nicht einmal selbst mit gutem Bei-
spiel vorangeht, kann er auch nichts von anderen
Ladengeschäften erwarten. Und — es muß leider
gesagt "werden — mit dem Fahrradgrossisten steht es
in manchen Bezirken (Frankfurt, Mannheim usw.)
manchmal auch nicht viel besser. Das merkt wieder
der Fahrradhändler, wenn er sich selbst aufs Rad
schwingt und schnell ein Ersatzteil vom Grossisten
besorgen will. Das sind eigentlich Dinge, die nicht
sein sollten und schnellstens. Abhilfe verlangen.
Man muß sich doch einmal ganz klar vor Augen
halten, daß der Verkauf von Fahrrädern an Leute,
die bisher ‘noch keins besessen haben, sehr
wesentlich durch den Umfang von Abstellmög-
lichkeiten bestimmt wird. Jeder Interessent für ein
Fahrrad überlegt sich, was er damit anfangen kann.
Für reine Sportzwecke wird ein Fahrrad heute selten
gekauft. Wer aber mit dem Fahrrad Besorgungen
machen will, fragt sich: Wo kann ich es sicher ab-
geschlossen lassen, wenn ich hier oder da eine Be-
sorgung machen will, und wohin fahre ich besser mit
der Straßenbahn. Und wenn er feststellt, daß er
überall nur Unverständnis und oft sogar unhöf-
licher Abweisung begegnet, wenn er merkt, daß nie-
mand ihn vor Verlust durch Diebstahl schützt, daß
niemand für eine „Bleibe“ für sein Rad sorgt, so
wird er sich den Kauf eben dreimal überlegen und
möglicherweise, sprich: wahrscheinlich davon Ab-
stand nehmen. Warum ist denn das Fahrrad in
Dänemark oder Holland so groß geworden? Weil
man ihm in ausreichendem Maße Fahrradwege ge-
schaffen hat, gewiß. Aber auch, weil keine Fahrräder
gestohlen werden, d.h. dank geeigneter Maßnahmen
kaum gestohlen werden können. Dahin auch bei uns
zu kommen, sollte eigentlich nicht allzu schwierig
sein. Der Erfolg für das eigene Geschäft und für die
sanze Branche wird die Mühe reichlich lohnen. th.
Motorradreparaturen mit dem Schweißbrenner
Mit ı2 Abbildungen
Außen konnte sich die Nacharbeit auf ein ober-
flächliches Verputzen mit der Feile beschränken, wo-
bei sich die Feilenweichheit der Schweißstellen zeigte.
Über das Schweißen von Gußeisen soll noch gesagt
werden, daß man alle Bruchstücke, die sich unter
dem Einfluß der zugeführten Wärme frei ausdehnen
und beim Erkalten ebenso zusammenziehen können,
immer ohne jedes Vorwärmen des ganzen Stückes
schweißen kann, ohne daß gefährliche Spannungen
auftreten, die das Stück oder die Schweißung ge-
fährden. Man benötigt siliziumreiche Grauguß-
schweißstäbe und ein reduzierendes Schweißpulver
und arbeitet mit einer aufkohlenden Flamme, also
einer Flamme mit deutlich merkbarem Gasüberschuß.
Man kann rechts oder links schweißen, muß aber
betonte Rührbewegungen mit dem Schweißstab aus-
(Schluß vom letzten Heft)
führen, um die gute Bindung mit dem Randmaterial
zu erzielen und Gaseeinschlüsse aus dem Ausdampfen
des Kohlenstoffes und des Siliziums, die poröse Nähte
zur Folge haben würden, zu vermeiden. Nach be-
endeter Schweißung ist durch Nachwärmen mit dem
Schweißbrenner oder durch Einpacken des ge-
schweißten Stückes in ein Schmiedefeuer usw. für
langsames Abkühlen zu sorgen.
Um nur eine Ziffer über die Höhe der Schweiß-
kosten zu nennen, sei mitgeteilt, daß für die unmittel-
bar nacheinander ausgeführten Schweißungen der
Aluminiumteile laut Abb. 1 und der Graugußzylinder
Abb. 8 und 10 zusammen an Gasen und Zusatz-
materialien Mengen im Werte von 5 RM. verbraucht
wurden.
nn un Ei
TEE
f
F
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TIESEZER
An Motorrädern finden wir aber außer Aluminium
und Gußeisen noch sehr viele Bauteile aus Stahl. Ob
es sich um Walzmaterial, um Preß- oder Schmiede-
stücke handelt, über die Schweißbarkeit dieses Werk-
stoffes gibt es keinen Zweifel. Die Eigenschaften der
Schweißverbindung reichen so vollkommen an die
Eigenschaften des Grundmaterials heran, ja über-
treffen sie sogar vielfach, sodaß bedenkenlos zu dieser
Reparaturmöglichkeit gegriffen werden kann. Auch
hochwertige Auftragarbeiten an abgescherten Zahn-
kränzen sind mit entsprechend widerstandsfähigen
Schweißdrähten ohne weiteres möglich. Schweißungen
von Kurbelwellen sind wohl denkbar, wurden auch
schon ausgeführt, erfordern aber genau passende Ein-
spannvorrichtungen, die für eine Einzelausführung
sich nur dann rentieren können, wenn die Be-
schaffung eines Ersatzstückes unmöglich ist. In
vielen Fällen werden Stahlbauteile des Motorrades
überhaupt nicht zu Bruch gehen, und dann wird der
Schweißbrenner zweckmäßig zum rein örtlichen An-
wärmen für das Ausrichten verwendet werden
HEFT 23/1933
können. Auch zum Hartlöten von Rahmenrohren,
der Öl- und Benzinleitungen usw. läßt sich der
Schweißbrenner benützen, für größere Lötverbindun-
gen empfiehlt sich aber die Verwendung eines Löt-
einsatzes, der ohne weiteres auf die Griffrohre der
modernen Brenner aufgesetzt werden kann. Für das
Schweißen oder Löten von Brennstofftanks sei noch
ausdrücklich auf die bestehende behördliche Vor-
schrift hingewiesen, nach der solche Behälter nur
gefüllt mit Wasser geschweißt oder gelötet werden
dürfen, weil auch nach sorgfältigstem Auswaschen
selbst nach jahrelanger Nichtbenützung im Behälter
explosible Gasluftgemische sich befinden können, die
folgenschwere Explosionen hervorrufen können.
Wenn aus den vorstehenden Ausführungen die
vielseitige Anwendungsmöglichkeit einer autogenen
Schweißanlage für die Ausführung von Motorrad-
reparaturen hervorgeht, so darf der Schluß gezogen
werden, daß für Betriebe dieser Art eine Schweiß-
anlage fast ebenso notwendig ist wie ein Schraub-
stock oder eine Bohrmaschine.
Eine glänzende Sache: Glanzvernicklung!
Das Problem der Erzielung glänzender Nickelniederschläee
besc] die Galvanotechnik schon seit Jahren. Die bisher
in der Praxis eingeführten Glanznickelbäder hatten den Nach-
teil, hart und spröde zu arbeiten und nur bei verhältnismäßie
lünner Schicht die anzwirkung beizubehalten.
Den Lang
rc} besonder
bein-Pfanhauser-Werken. ist es jetzt
Zusätze ein
erwähnten Nachteile nicht besitzt.
ecelungen,
herzustellen,
Bestimmte
daß das Glanznickelbad bis zu einer Nieder-
ıcsdauer von 30 bis 40 Minuten auf hochglanzpoliertem
}
Glanznickelbad
ches die obeı
Zusätze bewirkeı
Grundmaterial hochglänzend arbeitet. Es hat den weiteren
ı unterschätzenden Vorteil einer beschleunigten Metall-
l d gestattet im Durchschnitt die Anwendung einer
etwa 0,6 Ampere pro Quadratdezimeter trotz
niedriger Spannung.
Der Niederschlaer fällt so elastisch und duktil aus, daß
nachträglich verchromt werden kann, ohne ein Abblättern der
Nickelschicht befürchten zu müssen, ein Beweis, daß der Glanz-
Iniederschlag in der Lage ist, den beim Verchromen ent-
henden Wasserstoff absorbieren zu können, ohne übermäßie
pröde zu werden.
Das LPW-Spieg
schnittstemperatur von 20 bis 22° C, die Spannung beträgt etwa
1,8 bis 2,5 Volt, die Durchschnittsstromdichte etwa 0,6 Ampere
pro Quadratdezimeter, Reaktion 4,8 bis 5,2 pH. Zum Ansetzen
sind 25 kg Salz pro 100 1 Bad erforderlich. Das spezifische
Gewicht der Lösung beträgt etwa 14 bis 15° Be.
bleibt lange Zeit erhalten und
Glanzzusatzsalz jederzeit korrigiert werden.
elglanz-Nickelbad arbeitet bei einer Durch-
Die Glanz-
wirkung kann später durch
Die Glanzvernicklung kommt in erster Linie für Messin £
Kupfer und ähnliche Metalle in Frage. Einwandfreie Glanz
nickelniederschläge sind naturgemäß abhäneie von ent-
sprechender Politur des Grundmaterials. Messine und Kupfer
„Es ijt Die Schuld des Verjailler Vertrages,
eine Zeit eingeleitet zu haben, in der finanzielle
Hechenfunft die wirtjchaftliche Vernunft umzit-
bringen jcheint.‘
Adolf Hitler (Neichstagsrede am 17. Mai 1933)
lassen sich mit verhältnismäßig geringen Kosten auf Hoch-
glanz polieren, so daß bei diesen Grundmetallen die Spiegel-
glanz-Vernicklung von größter Bedeutung nicht nur in wirt-
schaftlicher, sondern auch in qualitativer Hinsicht ist.
Für Eisen- und Stahlteile kann die Glanzvernicklung
überall dort -mit Vorteil Anwendung finden, wo nur geringe
Ansprüche an den Glanz der vernickelten Teile gestellt werden,
d.h. wo die Politur bzw. Vorbereitung des Grundmaterials
auch nach erfolgter Vernicklung den gestellten Anforderungen
bezüglich Glanzwirkung genügt. Wird jedoch für Eisen- und
Stahlteile eine erstklassige Hochglanzpolitur verlangt, so bietet
ein Glanznickelbad keinen Vorteil, denn die Erzielung einer
entsprechenden Vorpolitur auf Eisen- und Stahlteilen wäre mit
derart hohen Kosten verbunden, daß dadurch der Vorteil der
Glanzwirkung wieder illusorisch würde. Es ist demnach wirt-
schaftlicher, Eisen- und Stahlteile, an welche hohe Anforde-
rungen bezüglich Politur gestellt werden, nur wie bisher in der
üblichen Weise vorzupolieren bzw. vorzubürsten, dann zu ver-
nickeln und die Nickelschicht hochglanz zu polieren, denn
Nickel läßt sich leichter und mit wesentlich weniger Kosten
auf Hochglanz Grundmaterial aus Eisen
und Stahl.
bringen, als das
Durch die Glanzvernieklung können nicht nur die Ge-
stehungskosten wesentlich gesenkt werden durch Fortfall der
Politur des - Niekelniederschlaes, wird auch eine
Schwächung des Nickelniederschlags, besonders an den Kanten,
vermieden. Dieser Punkt ist wichtig, weil dadurch ein viel
weiter reichender Korrosionsschutz gegeben ist als bei polierten
Teilen, bei welchen der Nickelniederschlag an den Kanten
häufig unzulässig geschwächt, manchmal durch-
poliert wird.
sondern es
sogar
Nach den bereits aus der Praxis vorliegenden Ergebnissen
dürfte sich das LPW-Glanznickelbad „Dpiegelglanz“ in
kürzester Zeit überall dort einführen, wo Massenartikel aus
Kupfer, Messing oder ähnlichen Metallen, z. B. für Auto- und
Fahrradindustrie entweder mit oder ohne anschließende Ver-
chromung vernickelt werden. Für normale Anforderungen
kommt bei Verwendung des „Spiegelglanz‘-Bades eine Zwischen-
2 Nachpolitur der Nickel- und der Chromschicht nieht mehr
l "rap'e
N
ee en
a
PAST
HEFT 23/1933 FKZ
2» Jahre
esterhoff. & Weller,
i Bielefeld
Die Bielefelder Fahrrad-Grossistenfirma Westerhoff & Weller
beging am 9. November, dem vergangenen Donnerstag, die
Feier ihres 25jährigen Bestehens. Wohl selten ist einer Groß-
handlung an ihrem Jubiläumstage eine derartige Fülle von
Ehrungen zugedacht worden. Das hat seinen guten Grund.
Die Firma Westerhoff & Weller ist nicht nur eine der größten
und bekanntesten im westfälischen: Bezirk, sondern zweifellos
auch eine der beliebtesten. Es gibt keinen Händler, der sie
nicht wegen ihrer sorgfältigen Bedienung und ihrer in allen
Zeiten aufrechten Geschäftsgrundsätze schätzt. Es gibt aber
auch keinen Fabrikanten, der es sich nicht zu einer besonderen
Ehre anrechnet, mit Westerhoff & Weller in Geschäftsver-
bindung zu stehen. Aber da ist noch etwas anderes, das das
Jubiläum gerade dieses Hauses in einem besonderen Lichte
erscheinen läßt und es hinaushebt über ein Allerweltsjubiläum.
Es ist die Person des Inhabers, Eduard Westerhoff. Es wäre
gewiß ein müßiges Beginnen, gerade hier in der FKZ billige
Lorbeeren um sein Haupt zu flechten. Der Name Eduard
Westerhoff ist für die ganze Branche ein Begriff geworden,
und man darf wohl mit Recht annehmen, daß die Ehrungen,
die der Firma, deren Alleininhaber er ist, in diesen Tagen
zuteil geworden sind, in erster Linie ihm selbst, dem Mann
und seinen Leistungen galten, seinen Leistungen, die in allen
Kreisen der Branche auch in Jahren nicht vergessen werden
können. Eduard Westerhoff war es, der in stürmischen Tagen
die Geschicke des Grossistenverbandes in feste Hände ge-
nommen hat. Unter seiner Ägide ist aus dem ehemaligen
Schutzverband Deutscher Fahrradteile-Grossisten eine macht-
volle Organisation geworden, mit einer Mitgliederziffer, die in
dem mehr als 20jährigen Bestehen des Grossistenverbandes bis
dahin auch nicht annähernd zu verzeichnen war. Seinem
unermüdlichen Wirken ist es in erster Linie zu verdanken,
daß in unserer Branche eine erfrischende und vollkommene
Reinigung einsetzen konnte, daß, Vereinbarungen, Gegen-
seitigkeitsabkommen und Richtlinien in einem Umfange festen
Boden fassen und sich Beachtung erzwingen konnten, mit
denen früher auch nicht in wesentlich verkleinertem Umfange
zu rechnen war. Eduard Westerhoff ist jedem FKZ-Leser
durch seine markanten Leitartikel bekannt. Nicht diese allein
geben ein vollständiges Bild vom Wirken des Mannes, der
seine Person niemals in den Vordergrund rückt. Gerade das
vorliegende Heft mit fast seinem ganzen Inhalt beweist besser,
welehe enorme Arbeit auf Konto seiner Tätigkeit geht. Die
Riehtlinien für das billigste Grossistenrad, die den Anfang
geordneter Verhältnisse auf diesem Gebiet bedeuten, sind sein
Werk. Der Fahrradhändlervertrag ist ebenfalls in erster Linie
seinem tatkräftigen Wirken zu verdanken. Der Umfang der
organisatorischen Arbeit, die in der verhältnismäßig kurzen
Zeit geleistet wurde, seit Eduard Westerhoff Erster Vorsitzender
des Reichsverbandes Deutscher Fahrrad- und Fahrradteile-
Grossisten e. V. wurde — und das war erst im Juni dieses
Jahres —, ist enörm und übertrifft alles, was in dieser Be-
ziehung in Jahren vorher auf die Beine gestellt wurde. Das
ist das Verdienst dieses Mannes, der sich mit seinem ganzen
starken Willen und mit dem Einfluß, den seine Firma in allen
Branchekreisen genießt, stets vorbehaltlos und unerbittlich für
Eduard Westerhoff, Inhaber von Westerhoff & Weller, I. Vorsitzender
des Reichsverbandes Deutscher Fahrrad- und Fahrradteile-Grossisten e.V.
das eingesetzt hat, was er einmal als richtig erkannt hat.
Eduard Westerhoff ist die geborene Führernatur, und das darf
beileibe nicht falsch verstanden werden: er ist nicht einer von
denen, die mit der Faust auf den Tisch schlagen und vorei
Entschließungen zu einem gewaltsamen und unerfreulichen
Ende führen. Im Gegenteil: Wer jemals mit Eduard Wester-
hoff persönlich zu tun gehabt hat, weiß zu gut, daß sein
Können sich durchaus nicht auf ebenso starke wie hohle Worte
aufbaut, sondern auf ernste, sehr ernste und sehr ver-
antwortungsbewußte Überlegung. Aber was dieser Überlegung
entspringt, hat Hand und Fuß, darauf kann sich jeder mit
vorbehaltlosem Vertrauen verlassen. Und weil wir das wissen,
wünsehen wir von ganzem Herzen, daß sein organisatorisches
Talent uns zum Segen der ganzen Branche lange erhalten
bleiben möge.
Die Geschichte der Firma Westerhoff & Weller hat noch eine
Vorgeschichte: Die Vorgängerin des heutigen Hauses, die Grob-
handlung von Fritz Schröder, die bereits im Jahre 1879 in
Bielefeld gegründet wurde. Fritz Schröder war bis dahin
Angestellter bei den Kochs Adler-Nähmaschinen-Werken, und
sein erstes Geschäft in der Bahnhofstraße 18 war natürlich
keine Großhandlung, sondern ein ganz kleines Verkaufsgeschäft
in Nähmaschinen. Aber emsiser Fleiß und Tüchtigkeit brachten
das Geschäft weiter. Nach wenigen Jahren konnte das Ge-
schäft bereits im eigenen Hause, in der Arndtstraße 6, in
erweiterttem Umfange fortgeführt werden. 1908 starb Fritz
Schröder, und das Geschäft wurde am 9. November eben dieses
en:
SEN RTEEEETRTTE
Jahres von Eduard Westerhoff und Eduard Weller übernommen.
Die beiden erkannten sehr bald den Zug zur raschen Entwick-
lung in der Fahrradbranche, kurz, aus dem ehemaligen Näh-
maschinengeschäft wurde auf immer größerer Basis eine
Fahrradgroßhandlung, die diesen Namen mit voller Berechti-
gung verdiente. Eine genaue Kenntnis der Branche in Ver-
bindung mit redlichem Bemühen ließ bald eine weitere Aus-
dehnung des Geschäfts als notwendig erscheinen. 1911 wurde
ein großer Teil der ehemaligen Kochschen Fabrik in der Bahn-
hofstraße erworben, aber es dauerte nicht lange, da wurden
auch diese Räume zu klein. Fast ständig mußte hinzugebaut
und neu organisiert werden. Anfangs wurden Räume in der
Nachbarschaft hinzugemietet. Nach dem Kriege 1919 wurden
weitere bedeutende Grundstücke in der Reichsbahnstraße
erworben und darauf ein in jeder Beziehung neuzeitliches
Geschäftshaus errichtet. Heute ist dieses mit dem angrenzenden
bisherigen Besitz in der Bahnhofstraße 17 zu einem Anwesen
vereinigt, das sich über viele tausend Quadratmeter erstreckt.
Heute ist Westerhoff & Weller nicht nur Nähmaschinen- und
Fahrradgrossist, sondern auch bedeutender Grossist in Sprech-
maschinen und Radioapparaten und Teilen.
Ein schwerer Schlag traf die Firma, als am 12. Mai 1930
Eduard Weller starb. Aber Eduard Westerhoff konnte. sich
auf weitere bewährte Mitarbeiter stützen, und es sei erlaubt,
auch ihrer heute anläßlich des Jubiläums zu gedenken, denn
es braucht kaum besonders betont zu werden, daß der ge-
walt Umfang organisatorischer Arbeit, die Eduard Wester-
höff sich genommen hat, ihn oft tage- und wochenlang
dem Geschäft fernhält. Da ist in erster Linie sein Bruder,
Heinrich Westerhoff, zu nennen, der seit 1919 mit der Prokura
betraut wurde und in erster Linie als Reisechef tätig ist. I
ist übrigens ungemein kennzeichnend für das angenehme Ver-
hältnis zwischen Chef und Mitarbeitern: alles, was bei Wester-
hoff & Weller tätig ist, widmet der Firma seine Arbeitskraft
Heinrich Westerhoff ist z. B. bereits
seit 1911 in der Firma tätig, und ein weiterer Mitarbeiter,
Prokurist August Drexhage, gehört der Firma bzw. ihrer Vor-
gängerin bereits seit 1899 an. Der Versandchef des Hauses,
schon seit Jahrzehnten.
:h Landwehrmann, ist bei der Firma bereits seit 1912
igt. So repräsentiert sich das ganze Haus Wester-
hoff & Weller mit dem erfolgreichen und tatkräftisen Wirken
}
ıls vorbildli
seines Inhabers
für eine deutsche Großhandlung,
stets verstanden hat. Die ihr zu ihrem Jubiläums-
16 FKZ
23/1933
Heinrich Westerhoff
tage dargebrachten zahlreichen Glückwünsche entspringen dem
Gefühl ehrlicher Bewunderung und Hochschätzung — und nicht
zuletzt auch dem der Dankbarkeit für die schöpferische Arbeit
ihres Inhabers am Wohl der ganzen Branche. Kothe
om Radsport
Der 1. November gestaltete sich für den deut-
chen Radrennsport zu einem denkwürdigen Tage.
/ Im Pariser Wintervelodrom trafen sich an diesem
Tage die besten Sprinter der Welt, um sich im
„Großen Allerheiligen-Preis“ einen
harten Kampf zu liefern. Als einziger Vertreter
Deutschlands nahm auch der junge, erst wor
wenigen Tagen großjährig gewordene Albert
Richter an dem interessanten Treffen der Welt-
klasse des Fliegersports teil, Zunächst maßen sich
die französischen Sprinter im „Preis Friol“, den der
ınberechenbare Schnelle Gerardin wor dem
Sprintermeister Frankreichs, Michard, und dem
Diesem Wettbewerb schloß sich
der von den ausländischen Sprintern bestrittene „Major-Taylor-Preis“
ın, der dem Andenken an den einstigen großen Neger-Sprinter Major
tarken Faucheux gewinnen konnte.
Taylor gewidmet war, der auf seinem unvergleichlichen Siegeszuge im
Jahre 1901 auch allen großen deutschen Radrennbahnen einen Besuch
ıbstattete und durch seine überragende Leistungsfähigkeit überall zu
imponieren vermochte. Dieses Rennen also sah in der Entscheidung
den Kölner Richter auf dem ersten Platz vor dem Weltmeister
herens und dem Amerikaner Honeman. Löste schon diese Leistung
des sympathischen Rheinländers unter den Zuschauern großen Beifall
au o sollte es im „Großen Allerheiligen-Preis““ noch ganz anders
kommen
”
Der „Große Allerheiligen-Preis für Flieger“ führte die jeweiligen
Ersten, Zweiten, Dritten usw. der beiden voraufgegangenen Rennen
in den sogenannten Entscheidungsläufen zusammen. Richter hatte
also gegen den worjührigen französischen Fliegermeister Gerardin
anzutreten. Couragiert riß der Kölner bei der Glocke die Führung
an sich und wehrte alle Angriffe des spurtschnellen Franzosen sicher
ab, um bei dieser Gelegenheit den größten Sie g in seiner
noch jungen Laufbahn als Berufsfahrer zu landen.
Ungeheurer Jubel grüßte den Deutschen. auf seiner Ehre nrunde, denn
die Pariser erkennen einen ehrlich errungenen Sieg ohne weiteres an,
ganz gleich welcher Nation der Sie ger angehört.
Seit den Glanztagen eines Willy Arend, eines Henry Mayer, eines
Walter Rütt, Willy Bader oder Otto Meyer hat ein deutscher Kurz-
streckenfahrer einen gleich bedeutenden Erfolg im internationalen
Fliegersport nicht mehr erringen können. Die Pariser Presse erkennt
den großer Erfolg des jungen Deutschen unumwunden an, aber am
bedeutungsvollsten ist doch wohl di Auslassung des von Richter in
der Entscheidung bezwungenen Gerardin ‚ der im Beisein des
Kölners Pressevertretern gegenüber ehrlich zugab, daß Richter der
beste Mann des Tages gewesen sei, Gerardin erklärte wörtlich: „Die
Fahrweise Richters ist besteche nd, Ohne seinen Sitz auf dem Rade
auch nur im geringsten zu verändern oder den Körper zu bewegen,
tritt er fast unmerkbar zum I ndspurt an. In ruhiger Körperhaltung
enteilt der Deutsche ganz überraschend. Nur die starken schnellen
Beine bewegen sich wie ein Wirbelwind, und wenn man seinen Antritt
nicht sofort bemerkt und ihn im gleichen Augenblick erwidert, ist
man schon in diesem Augenblick geschlagen.“ I
Im gleichen Tage zeichnete sich
Meister M et
gab den Fran
übrigens auch der Deutsche
e im „Allerheiligen-Preis der Steher“ in Paris aus und
: osen Gelegenheit, sein hohes Können zu bewundern.
Netze ließ die Meister des Parketts der Pariser Winterbahn, Grassin
und G. Wambst, hinter sich, mußte sich aber vor dem wieder ganz
HEFT 23/1933
überraschend zu seiner besten Form aufgelaufenen Exstraßenfahrer
Mar&chal geschlagen bekennen. Der Dortmunder wird sich indes
wohl bald die fällige Revanche holen.
*
Zu den Erfolgen deutscher Fahrer gesellt sich ein weiterer beacht-
licher Sieg eines deutschen Rennfahrers im Auslande. Dem Berliner
Wisselist es gelungen, zusammen mit Jimmy W althour, dem
jüngsten Sproß des auch in den Vorkriegsjahren in Deutschland
gut bekannten amerikanischen Dauerfahrers Bobby Walthour, das
Chikagoer Sechstagerennen mit Rundenvorsprung zu ge-
winnen. Von den zahlreichen deutschstümmigen Bürgern der Stadt
wurde dieser Erfolg Wissels mit großem Beifall aufgenommen. —
Wissel ist nun, nachdem sein früherer Partner Lehmann im Frühjahr
in München in einem Sechstagerennen zu Siegerehren gelangte, eben-
falls zum Sechstagesieger avanciert.
*
Auf ausgefallene Ideen ist man im Radrennsport schon oft ge-
kommen. Besonders geschäftstüchtige Rennveranstalter haben schon
oft auf Mittel und Wege gesonnen, wie sie den Radsportfreunden
sensationelle neuartige Wettbewerbe bieten konnten, aber bei allen
diesen Experimenten ist selten etwas Vernünftiges herausgekommen.
Den Vogel schießt entschieden aber neuerdings die Leitung der
Antwerpener Winterbahn mit ihrer Idee ab, die letzten drei
Stunden des Antwerpener Sechstagerennens
hinter Zweisitzerführung ausfahren zu lassen. Diese
Maßnahme soll bezwecken, die gewöhnlich recht monoton verlaufenden
drei letzten Stunden des langen 145-Stunden-Rennens in drei recht
fesselnde Stunden zu verwandeln. Es ist durchaus nicht gesagt, daß
die drei letzten Stunden eines Sechstagerennens monoton verlaufen
müssen, denn wir haben schon recht oft drei von. härtesten Kämpfen
durchtobte letzte Stunden in Sechstagerennen erlebt. Aber die
Antwerpener Veranstalter müssen sich sehr davor hüten, daß sie bei
Verwirklichung ihrer absonderlichen Idee für diese drei lebhaften
letzten Stunden nicht dreißig monotone Stunden eintauschen, die die
Rennfahrer angesichts der von ihnen zum Schluß noch verlangten
außergewöhnlichen Kraftanstrengung wielleicht einzuhalten geneigt
sein könnten. Hierzu kommt, daß eine derartige Beendigung eines
so langen Rennens für viele der Teilnehmer, die in ihrem Leben noch
kein Rennen hinter Zweisitzerführung bestritten haben, den auf diesem
seltenen Sportgebiet versierteren Teilnehmern gegenüber benachteiligt
sein würden.
17
„Durch den Friedensvertrag von Berfailles
haben fich jährlich rund 20000 Menichen das
Leben genommen, und das jind anjtändige Men-
ichen gewejen, die nicht mehr leben konnten, weil
ihnen Ddiejfer Vertrag alle Lebensausfichten und
Lebensmöglichkeiten zerjtört hat.“
Adolf Hitler.
Das Fest der Sport presse wurde auch in diesem Jahre
wieder vom „Verein Deutsche Sportpresse“ in großzügiger Weise im
Sportpalast zur Durchführung gebracht. Durch das persönliche
Erscheinen des Reichssportführers von Tschammer und Osten
erhielt die diesjührige 13. Wiederholung des traditionellen Festes, das
natürlich in seiner ganzen Aufmachung und auch durch ihren äußeren
Rahmen voll und ganz den veränderten Verhältnissen im Reiche
Rechnung trug, eine besondere Bedeutung. — Der radsportliche
Teil des Festes war diesmal sehr eng begrenzt. Blitz-Neukölln,
der mehrfache deutsche Meister im Kunstreigenfahren, bot einen
prachtvollen Iber-Kunstreigen, Steffes hatte keine Mühe,
in einem Fliegerkampf über Dasch und Buschenhagen zu siegen, und
schließlich schlug der diesjährige deutsche Stehermeistee Metze den
Hannoveraner Wißbröcker und den deutschen Exmeister Sawall sehr
sicher in einem 10-km-Rennen hinter Motoren.
Das 29. Berliner Sechstagerennen, das vom 15. bis
21. November im Sportpalast abgewickelt wird, wirft seine Schatten
voraus. Bisher wurden der Belgier Charlier, der Holländer
van der Heyden, die Franzosen Mouton-Boucheron,
der Italiener Dinale und die Deutschen Schön-Buschen-
hagen, Oskar Tietz, Rieger-Preuß (Breslau), Siegel-
Thierbach und der Nürnberger Umbenhauer fest ve rpflichtet
Das Sechstagefeld soll diesmal 15 Paare umfassen. Man darf
auch vom „Neunundzwanzigsten‘‘ wieder einen recht fesselnden Ver-
lauf versprechen, zumal die Teilnehmer in diesem ersten deutschen
Sechstagerennen dieses Winters sich nach Kräften bemühen werden
so vorteilhaft wie möglich abzuschneiden. H. Stockmann
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Ihre Anfrage findet größere Beachtung, wenn Sie schreiben: „Ich las Ihre Anzeige in der FKZ...“
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Schloß
HEFT 23/1933
FKZ
mn ne ——
19 3
7
o
Wir hören
Die Firma Stevns & Company, Kopen- voraus für Ihre frdl. Antwort. Bitte dem Aufsichtsrat ausscheidende Frau j
hagen, Mitchellsgade 21, schreibt der FKZ:
„Wir haben zwei patentierte Erfin- Luftpost.“
dungen, einen Freilauf mit Rücktritt- Wir bitten Interessenten,
bremse und ein Kode-Fahrradschloß ohne mit der Kopenhagener
Schlüssel. Beide sind erprobt, aber noch bindung zu setzen.
nicht in Fabrikation. Die bedeutendsten deutscher Sprache.
Fachleute haben sich über beide Eı- *
findungen sehr vorteilhaft ausgesprochen,
und aus anderen Ländern hat man uns
geschrieben, um die Alleinrechte zu
erwerben.
Wir suchen in Deutschland Verbindung
mit zwei bedeutenden Fabriken, einer für
Fabrikation des Freilaufes und einer für
Die Lohmann Werke A.-G
Vertreten
Kapital 400 000
gesellschaft ab.
450.000 RM.
Gesellschaft
schneidet dieses
senden Sie uns Ihren Brief ebenfalls mit
sich
Firma in Ver- liner
Korrespondenz in
Bielefeld,
hielten am 1. November ihre. 17. General-
versammlung seit- Bestehen ihrer Aktien-
waren
RM. Die
Regularien fanden glatte Erledigung. Die
Mal nach
wurde wiederzewählt.
*
November von der Ber-
Therese Lohmann
Bei der am 2.
Schutzpolizei durchgeführten Kraft-
fahrzeugkontrolle wurden fast
3erlin verkehrenden Kraftfahrzeuge ge-
prüft. Dabei wurden fast 300 F:
festgestellt, deren Führer keinen Führer-
schein hatten, und 450, die nicht
ordnungsmäßig zugelassen waren, sowie
110 Fahrzeuge, bei denen die Motorfahr
eestellnummer nicht mit den Ein
eungen im Zulassungsschein überein-
stimmte. In 45 Fällen wurden die
direkt
11 .
alle ın
ITzeuge
rund
von
tra-
Herstellung des Schlosses. Die beiden 50184 RM. Abschreibungen und vor- Fahrzeuge sichergestellt. Die Kontrol
Fabriken müssen unbedingt die besten sichtiger Bewertung der Bestände mit wurde, mit geringerem Ergebni am
sein. Wir wenden uns an Sie mit der einem kleinen Verlust von 12234 RM. ab. 4. November wiederholt.
Bitte, uns frdl. einige Fabriken auf- Die Gesellschaft ist im allgemeinen be- *
zugeben, an die wir uns diesbezüglich friedigend beschäftigt; ihre beliebten Der Reichswirtschaftsminister hat auf
wenden können, und danken Ihnen im
Fabrikate finden guten Absatz. Die aus
Grund des S 5 des Zwangskartel
Eine witzige Reserverad=-Sicherung
Ich möchte mal denjenigen sehen, der jetzt mein Reserverad vom
Wagen stehlen will: haha! Zusehen möchte ich, wie er es versucht!
Amüsieren will ich mich über das dämliche Gesicht, das er bei seinem
vergeblichen Versuch machen wird! Nein, diese Reserverad-Sicherung von
Tümmler ist wirklich zum Lachen!
Das Reserverad ist normalerweise hinten am Wagen mit vier oder mehr
Sechskantmuttern befestigt. Kleinigkeit, es abzuschrauben und ver-
sehentlich mitgehen zu lassen. Die Kaskoversicherung? Reden wir nicht
darüber. Kaum haben Sie Ihre Prämie bezahlt, und den neuen Wagen
lumpige 10 km gefahren, so gibt's bloß noch 75 % des Anschaffungswertes.
Wenn aber das Reserverad gestohlen wird, werden Sie sich wahrscheinlich
jeden weiteren Ärger ersparen, ein neues kaufen und die Versicherungs-
sesellschaft in Ruhe lassen. Kostet so und soviel Emm.
Sehen Sie, das kann Ihnen nicht passieren, wenn Sie eine — eine
genügt! „Rotü“-Sicherung am Reserverad haben. Gewiß, drei oder
vier Haltemuttern kann der Reserverad- und Bereifungslüsterne ab-
schrauben. Die letzte Mutter aber, diejenige, die ein ganz klein wenig
zur Korpulenz neigt, eben ‘die „Rotü“, die geht nicht ab. Zwar fabßt der
Schraubenschlüssel, der Vierzehner,
oder was es sonst für einer sein muß.
Aber er dreht ins Leere. Es dreht
der Dieb, und nimmer dreht er ab
die Mutter. Und wenn er nicht ge-
abziehbarer sterben wäre, drehte er heute noch.
suuliirel Ja, das ist eben der Witz. Einen
solchen vollkommenen „Leerlauf“
wie diese Mutter hat Ihr Wagen sein
Leben lang noch nicht gehabt.
Zum Verständnis: Die „Rotü‘ be-
steht im wesentlichen aus dem-Ge-
windeteil, dem Sechskantkopf, dem
beide Teile verbindenden Mantel
nebst einem in den Sechskantkopf
Sechskant-
kopf, mit
dem Mantel
fest zusam-
menhängend
eingebauten Schloß! Durch Drehen
ieralrder des Schlosses mit Hilfe eines
egel, der
in dieser sehr vertrauenerweckend -aussehen-
Stellung das
Sechskant-
u. Gewinde-
teil kuppelt
den kleinen Schlüssels werden Ge-
windeteil und Sechskantkopf fest
miteinander gekuppelt. Die Reserve-
rad-Sicherung kann so in diesem
Zustand aufgeschraubt und mit einem
Sechskantschlüssel fest angezogen
werden, genau wie jede der 'an-
Mantel, ent-
kuppelt auf
d. Gewinde-
teillose dreh-
bar,aber von
aignom'nleht deren Radmuttern und nicht einen
Z fennen . .
Deut anders. Das Prinzip der Rad-
Gewindeteil, sicherung besteht nun darin, dab
dasan Stelle
der üblichen Radmutter aufgeschraubt wird wiederum durch Drehen des Schlosses
So sieht die Rotü-Sicherung am Reserverad aus.
Der Schlüssel kann selbstverständlich abgezogen werden
der Sechskantkopf von dem Gewindeteil «
kuppelt wird! Den
natürlich abziehen und in
Sechskantkopf läßt sich
wärts
Schlüssel wiı
Tasel
drehen, ohne das dem Gewindebolze
festsitzende Gewindeteil mitzune Erst we
der leerlaufende Sechskantkopf wieder dur
Drehen des Schlosses mit dem Gewindeteil ee
kuppelt wird, kann die Sicherung abgeschraubt
werden. Wie man sieht, ein Ei des Columbus. U
ein Witz, aber einer von der besseren Sorte. Das
(nieht einmal teure Dinge läßt sich spielend
verkaufen, wenn man es nur einmal vorführeı
kann.
Jeder Händler sollte ein paar Exemplare min-
destens in der normalen Ausführung (14 mm Ge-
winde und 1,5 mm Steigung) in seinem Laden haben.
Der Kunde lacht und kauft! Pw.
20
Keine Entschuldigung!
Was sagen Sie, Ihre Batterie hätte ver-
sagt, und deshalb müßten Sie nun ohne
Licht fahren? — Nützt Ihnen nichts, mein
Lieber, damit kommen Sie um das Straf-
mandat nicht herum. — Wenn Sie die
Pertrix-Dauerlicht-Batterie* benutzt hät-
ten, wäre Ihnen das erspart’ geblieben.
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sich treue und zufriedene Kunden schaffen.
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a Ta hd:
ROTH-BÜCHNER G-M-B-H ı BERLIN-TEMPELHOF
Fan
Ihre Anfrage findet größere Beachtung, wenn Sie schreiben: „Ich las Ihre Anzeige in der FKZ.. .“
ik
i
Fahr
a
nu nu Br
HEFT 23/1933
eine Anordnung, erlassen, die die Errich-
tung neuer Unternehmungen zur Her-
stellung von Glühlampen mit Metall-
leuchtkörper unter 30 Volt und die
Erweiterung des Geschäftsbetriebs be-
stehender Unternehmungen auf die Her-
stellung von Glühlampen unter 30 Volt
bis zum 31. März 1934 verbietet. - Die
Anordnung, die sofort in Kraft tritt,
wurde insbesondere mit Rücksicht auf
die große Notlage der meist im Thüringer
Wald gelegenen Schwachstromlampen-
hersteller erlassen. — Der Reichswirt-
schaftsminister hat sich jedoch ausdrück-
lich vorbehalten, Ausnahmen von diesem
Verbot zu bewilligen.
*
Ein Exemplar des offiziellen Katalogs
der Pariser Auto- usw. Ausstellung kann
von uns an Interessenten auf einige Tage
zur Einsicht abgegeben werden.
*
Der italienische Motorradfahrer Gior-
dano Aldrighetti wurde bis Ende dieses
Jahres disqualifiziert und mit einer Geld-
strafe von 2000 Lire belegt; sein Lands-
mann Pigerini Aldo erhielt eine Ver-
warnung und 1000 Lire Geldstrafe. Die
Sportkommission des Kgl. Italienischen
Motorrad-Clubs hat diese Bestrafung aus-
gesprochen, weil „beide Fahrer in ihrer
Eigenschaft als offizielle Vertreter Italiens
bei der Internationalen Motorrad-Sechs-
tagefahrt die ihnen anvertraute hohe
Aufgabe nicht verstanden haben“.
*
Die großzügige Steuerpolitik der Re-
gierung hat dem deutschen Kraftfahr-
zeugabsatz zu einem beispiellosen Auf-
trieb verholfen. In den ersten neun
Monaten, Januar bis September 1933,
sind 70438 fabrikneue Personen-, Liefer-
und Lastwagen gegenüber 38.059 in der
gleichen Vorjahreszeit, d.h. 85 pCt. mehr,
auf dem deutschen Markt abgesetzt
worden. Ein Blick auf die monatliche
Absatzkurve zeigt, daß die im Frühjahr
sprunghaft einsetzende Steigerung kein
vorübergehender Impuls war. Die Wir-
kungen der Steuerbefreiung sind im
Gegenteil so nachhaltig, daß die Be-
lebung den ganzen Sommer über bis in
die Herbstmonate hinein angehalten hat.
Entgegen allen bisherigen statistischen
Erfahrungen über den saisonmäßigen
Rückgang des Absatzes ist insbesondere
der September mit einem Absatz von
10357 Wagen geradezu ein Rekordmonat.
Steigerung
gegenüber 1932
Januar 21 pCt.
Februar ET EN 973,
MÜTZE EL te A035,
ARTE er [092055
Mai a ER LEE 108,
Juni A LP RR Nie 0625
Juli N ee 94m:
August RE ER Re erie 118255
September ar nr nr rare 1a
Gesamt . : 85 pCt.
An diesem großen Aufschwung haben
-alle deutschen Automobilfabriken _teil-
genommen. Opel und der Auto-Union
ist es sogar gelungen, ihren Absatz
noch über die durchschnittliche Erhöhung
von 85 pCt. hinaus zu steigern.
Die ausländischen Firmen haben also
trotz gleicher steuerlicher Begünstigung
FKZ
21
den Aufschwung nicht im gleichen Maße
mitmachen können.
%*
Die schon seit längerer Zeit schwe-
bende Frage, ob der Fahrschulzwang
aufgehoben werden soll, dürfte schon in
allernächster Zeit ihre Erledigung finden,
und zwar mit gewissen Einschränkungen
im positiven Sinne. Dabei handelt es
sich um den bisherigen Zwang, daß der
Fahrschüler nur in einer konzessionier-
ten Fahrschule im Fahren und in der
Kenntnis des Wagens ausgebildet wird.
Dieser Zwang also dürfte wohl weg-
fallen. Selbstverständlich aber bleibt
nach wie vor der Zwang, sich ausbilden
zu lassen, und der Führerschein wird
dann nur an solche Personen gegeben,
die eine Prüfung erfolgreich abgelegt
haben. Nun sind seinerzeit schon aus
den Kreisen der Fahrschullehrer Be-
denken laut geworden. Es wird aber
wohl nieht oft vorkommen, daß ein
Fahrschüler seine Ausbildung bei einem
guten Freunde, der fahren kann, nimmt.
Denn das dürfte für den guten Freund
zunächst einmal mit einigen Unkosten
verbunden sein. Da eine Versicherungs-
gesellschaft ja nicht für einen Schaden
aufkommt, wenn ein Fahrschüler am
Steuer sitzt, der keinen Führerschein
hat, so muß also wohl oder übel vom
Wagenbesitzer eine Zusatzversicherung
abgeschlossen werden, sowohl für den
Wagen als auch in bezug auf Haft-
pflicht. Und außerdem wird die Geneh-
migung zur Erteilung der Ausbildung ja
wohl auch von Bedingungen abhängig
gemacht werden, die im Interesse der
öffentlichen Sicherheit eine einwand-
freie Ausbildung im Fahren gewähr-
leisten.
x
Wir lesen
Inserat:
„Hat jemand Interesse für Te
einem 10/32-Zawe? Wenn nicht, gebmer
ihm Saures. Autofriedhof in A.“
(wortwörtlich folgendes
%*
Wer ist Hersteller. von fertigen Fahr-
rad-Pedalachsen (keine Rohlinge)!
Antworten unter Nr. 3123 erbeten.
Abendstunde hat Pech im Munde ....
(Zeichnungen und
Verse von Jonny)
Wann,
Urtur, °
m x
een.) MÜSSE
iin “ ai 4 ERINNAR ee
z UN a un
s oY-\ US Na aA) AN
x ‘ >)
ZZ x
Man liest, daß Schlau Und lang, Schlau kam so,
’nen Vortrag hält,
im großen Saal ist es im Saal
bevor’s beginnen soll,
wie ihn jeder kennt,
der Schließer hebt
der „Neuen Welt“... schon knüppelvoll... entsetzt die Händ’...
Dit ru R
3 Ityoent D sr
A rar! z
Is Min: ia ut Ss
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Q ok
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> —— 1
Trotz Reden, Bitten,
Schimpfen, Fleh’n zum
muß Schlau nach Haus
— sich umzieh’n — geh’n...
zwar viel zu sp
Schlau wiederum
doch gut gekleidet...
Er kam aufs Podium
Saale schreitet, — stark befangen
ät — das Publikum
war längst gegangen
[al Tal [AllaI Gl (a)
Das stand beim Laden Ganz unerkannt
rum in Massen
und rächte sich was ihm da
fürs Wartenlassen ...
steht Schlau und sieht,
Schreckliches geschieht...
Und im
zertrümmerten Lokal
probt Schlau spät nachts —
fürs nächste Mal...
22 FKZ HEFT 23/1933
Ihre Anfrage findet größere Beachtung, wenn Sie schreiben: „Ich las Ihre Anzeige in der FKZ.. .“
HEFT 23/1933 FKZ 23
Verbandsmitteilungen
Reichsverband deutscher Fahrrad-
und Fahrradteile-Grossisten EV.
Berlin SW11, Stresemannstraße 55, Il. Stock
Fernruf: F 5 Bergmann 3040
Neue Rundschreiben
Nr. 106. Betr. Winterhilfswerk 1933.
Der deutsche Großhandel im ‚Kampf gegen Hunger und Kälte‘
Am 13. September d. J, rief unser Führer, der Volkskanzler Adolf Hitler,
das deutsche Volk auf, wie ein Stahlblock am Kampf gegen Hunger und
Kälte, die nationale Solidarität der internationalen entgegenstellend, teilzu-
nehmen, damit im kommenden Winter kein Volksgenosse Not leide.
An diesem Tage wurde der’ Grundstein gelegt zu einem lebendigen, ge-
waltigen Denkmal, das die geschlossene Opferbereitschaft eines Volkes, den
gen Willen zur wahren Volksgemeinschaft, versinnbildlichen soll für le
,eiten, und es wird keinen Deutschen geben, der nicht aus vollem Herzen
an diesem Ehrenmal des deutschen Volkes mit allen seinen Kräften mit-
zuarbeiten bereit wäre. Wenn alle im Geiste des Führers mithelfen, wird
außer der materiellen Hilfe für unsere notleidenden Volksgenossen ein noch
viel höherer ideeller Wert geschaffen, wird das große Ziel der Bildung einer
wahren unerschütterlich die Zeiten überdauernden Gemeinschaft des ganzen
deutschen Volkes ein gutes Stück nähergerückt sein,
Der Reichsverband des Deutschen Groß- und Überseehandels E. V. weiß,
daß die ihm angeschlossenen Kreise der deutschen Wirtschaft nicht besonders
aufgerufen zu werden brauchen, das Winterhilfswerk rückhaltlos zu unter-
stützen, So, wie sich der Groß- und Überseehandel entschlossen im Kampf
gegen die Arbeitslosigkeit eingesetzt hat, wird er sich restlos einsetzen für
ein volles Gelingen des großen Winterhilfswerkes, das am 1. Oktober seinen
Anfang nahm.
Allen Angehörenden des Handelsstandes möge es höchster Ehrgeiz und
ernste Pflicht sein, auch bei der Durchführung des Winterhilfswerks zu be-
zeugen, daß sie entschlossen sind, überall da, wo es gilt, für das Gesamtwohl
des deutschen Volkes zu arbeiten, mit an erster Stelle zu kämpfen und sich
als nützliches Glied der deutschen Volkswirtschaft zu erweisen.
*
Richtlinien für den Plakettenbeitrag für Lohn- und Gehaltsempfänger
Der 1. Oktober bildet den Auftakt für die Durchführung des W.H.W.
des deutschen Volkes. Zum ersten Male setzt an diesem Tage die Sammel-
tätigkeit auf der Straße und von Tür zu Tür ein. Um von weiteren Samm-
lungen verschont zu bleiben, erhalten Spender, die monatlich einen bestimmten
und angemessenen Betrag zeichnen, eine Plakette mit der Aufschrift ‚Wir
helfen‘‘. Diese Plaketten können an der Wohnungstür befestigt oder auch in
Form von Anstecknadeln getragen werden und dienen als Kennzeichen und
als Ausweis des Spenders.
Lohn- und Gehaltsempfänger erwerben sich die Plakette im allgemeinen
bei einer Spende in Höhe von 20% des Lohnsteuerabzuges für die Dauer
des Winterhilfswerkes (Oktober 1933 bis März 1934). Der zur Spende für
nationale Arbeitsbeschaffung laufend gezahlte Beitrag soll auf den Beitrag
zum Winterhilfswerk voll angerechnet werden. Erreicht oder übersteigt der
laufende Beitrag zur nationalen Arbeitsl haffung den 20proz. Lohnsteuer-
abzug, so ist, um die Plakette zu erhalten, mindestens 1 RM. monatlich an
das W.H.W. abzuführen. Als Mindestspende gilt monatlich 1 RM
Die Arbeitgeber haben den Bedarf an Plaketten von den örtlichen Führern
des W. H. W. anzufordern. Um jedem Mißbrauch der Plaketten vorzubeugen,
müssen diese den Stempel der Ausgabestelle tragen.
Überall da, wo eine Behörde oder Firma die Abzüge vom Lohn oder
Gehalt ihrer Arbeiter- und Angestellten vornimmt, soll darauf verzichtet wer-
den, daß Namen und Beiträge einzeln aufgeführt werden, wenn der Arbeit-
geber die Versicherung abgibt, daß für die von ihm angegebene Zahl von
Angestellten und Arbeitern der Abzug nach den Richtlinien vorgenommen
und der Betrag an das Winterhilfswerk abgeführt wird
»*
Richtlinien für den Plakettenbeitrag für Firmen, selbständige Unternehmen,
Gewerbe- und Handeltreibende, Handwerker und Angehörige der freien Berufe
Grundsätzlich ist zunächst festzustellen, daß für die Beteiligung der
Firmen bestimmte Sätze nicht vorgesehen sind, da die Firmen aus eigenem
Ermessen auf Grund ihrer Leistungsfähigkeit zu dem Winterhilfswerk, soweit
als irgend möglich, beitragen sollen.
In Anbetr t der Tatsache, daß aber für die Erteilung einer Plakette
für derartige Spenden, auf deren Besitz die Firmen zweifellos Wert legen
werden, doch ein Mindestmaßstab geschaffen werden wird, ist die nach-
stehende Richtlinie ausgearbeitet worden:
Zum Empfang der Plakette ist berechtigt, wer sich zu einer Zahlung an
das W.H. W. in der Höhe von mindestens 10% der ihm auferlegten
Vorauszahlungen auf Einkommen- und Körperschaftssteuer verpflichtet oder,
falls ein entsprechendes Einkommen (Gewinn) im Jahre 1932 nicht erzielt
wurde. wer sich zur Zahlung von mindestens 1/s pro Mille des Gewerbe-
kapitals verpflichtet.
Der als einmalige Spende gedachte Mindestbetrag wird zweckmäßiger-
weise in einer Summe an das Winterhilfswerk abgeführt werden. In diesem
Falle können die spendenden Firmen gegen Vorzeigen ihrer Quittung jeden
Monat die neue Plakette in Empfang nehmen, sofern nicht auf Grund be-
sonderer Vereinbarungen die Zustellung der Plaketten von den in Frage
kommenden Stellen, die die Zahlungen entgegengenommen haben, auto-
matisch monatlich erfolgt.
Wer weder Gewerbekapital besitzt noch Einkommen- oder Körperschafts-
steuer-Vorauszahlungen zu leisten hat, hat sich, um die Plakette zu be-
kommen, mit einem seiner Leistungsfähigkeit entsprechenden Betrag zu
beteiligen, mindestens aber monatlich 1 RM. an das W.H.W. zu bezahlen.
Spenden zur nationalen Arbeitsbeschaffung, die während der Dauer des
Winterhilfswerks bezahlt werden, können auf den Beitrag zum W.H.W, voll
angerechnet werden, Falls die Zahlungen zur nationalen Arbeitsbeschaffung
den oben normierten Betrag zum W.H.W, erreichen oder übersteigen, ist,
um die Plakette zu erhalten, mindestens 1 RM, monatlich an das W.H. W.
abzuführen,
Von der Reichsführung des Winterhilfswerks
treten, daß Sachspenden durch Verständigun
der Winterhilfe mit auf die Plakettenspende :
Ob die Festsetzung und der Einzug der einzel
bare "Fühlungnahme des Beitragsleistenden mit dem
durch Vermittlung der zuständigen Standesorganisationen er
bleibt der örtlichen Regelung überlassen
%*
Nr. 107. Betrifft Zuschrift des V.D.F.].
Nr. 108. Betr. Fahrradreifengeschäft.
Nr. 109. Betr. Preisschleuderer.
Aus der Presse der Deutschen Arbeitsfront haben wir nach-
stehende Notiz entnommen:
„Zur Warnung an alle Preisschleuderer!
Im Auftrage der Deutschen Arbeitsfront wurden der
Fabrikant Ernst Flack aus Solingen und der Heftemacher
Paul Adam aus Wald in Haft genommen und dem Kon-
zentrationslager Boyenburg zugeführt. Sie hatten ent
den gesetzlichen Bestimmungen die bestätigten Pre
zeichnisse unterboten und dadurch den Wirtschaftsfrieden
gestört.”
Da diese Maßnahme der Deutschen Arbeitsfront auch für
unsere auf eine Beseitigung des Schleuderunwesens gerichtete
Bestrebune interessant ist, sehen wir uns veranlaßt, von dieser
Notiz Kenntnis zu geben.
Nr. 110. Betr. Miteliederliste unseres Verbandes.
Wir bringen zur Kenntnis, daß nachstehende Firmen unserem
Verbande als Mitglieder beigetreten sind:
Willy Berding, Bremerhaven, Geeststr, 14;
Hartung und Buhlinger, Karlsruhe i. B., Rüppurrer Str. 20;
Rudolf Herms, Frankfurt a. M., Neue Rothofstr. 20;
Bernstein & Co., Berlin-Grunewald, Trabener Str. 39;
Paul Mäke, Gera (Reuß), Schmelzhüttenstr. 19a;
Wilhelm Schirmer, Hildesheim, Hannoversche Str. 9/10;
Bruno Viertmann, Bielefeld.
Betr. Mitgliederliste des Verbandes deutscher Fahrradtei
Fabrikanten, Wuppertal-Elberfeld.
Diesem Verbande sind nachstehende Firmen als Mit
beigetreten:
Liebings Kom.-Ges., Weinböhla-Dresden;
William Prym G.m.b.H., Stolberg i. Rhld., Berli
Abrie & Kühne, Meinerzhagen;
W. Hesse & Bauckhage G.m.b.H., Brügge i. W
Gebr. Lüttges Kom.-Ges., Solingen;
Melcher & Schafer, Haan i, Rhld.;
Mersch & Co., Fahrzeugteile-Fabrik G. m. b. H., Op
i. Rhld.
Spenden für das deutjche Winterhilfswert
durch alle Banken, Sparfajien und Poftanftalten
oder Poitihecffonto: Winterhiljswerf Berlin 77100
BEN
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Satteldecken
Schmutzfängern
Handschützern
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Rucksäcken
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HEFT 23/1933
FKZ
25
Wir bitten, die Mitgliederliste des Verbandes deutscher
Fahrradteile-Fabrikanten entsprechend zu berichtigen. Die
vorstehenden Firmen sind demzufolge ebenfalls als Vertrags-
lieferanten anzusehen.
Nr. 111. Betr. Mitgliederliste. Wir bringen zur Kenntnis, daß
nachstehende Firmen unserem Verbande als Mitglieder
beigetreten sind:
„Lisch“ Fahrrad- und Motorradteile-Großhandlung;
Anna Lisch, Leipzig C1, Packhofstr. 7;
Julius Grabowsky, Hannover, Münzstr. 7;
Otto Scharnbeck, Leipzig C 1, Königstr. 5/7;
Günthers Fahrrad-Engros, Finsterwalde, N.-L.;
Fritz Hartmann, Rostock i. M., Bismarckstr. 14;
Emil Höhne, Breslau 2, Claaßenstr. 11;
Georg Kölle, Ulm/Donau, Deutschhausgasse 5.
Betr. Mitgliederliste des Verbandes deutscher Fahrradteile-Fabri-
kanten. Die Firmen
August Maier Kom.-Ges., Singen-Hohentwiel,
„Markana“, Märkische Armaturen - Fabrik G.m.b.H.,
Milspe/W.,
Hubert:Prünte, Neheim i. W.,
sind dem Verband deutscher Fahrradteile-Fabrikanten als Mit-
glieder beigetreten, sodaß auch diese Firmen als Vertragsliefe-
ranten in Frage kommen.
Betr. Mitgliederliste des Vereins Deutscher Fahrrad-Industrieller
E.V. Die Firmen
Fr. W. Rappold, Blaufelden/Württ.,
Berlin-Suhler Waffen- und Fahrzeugwerke, Berlin
(früher Simson & Co.),
Gritzner-Kayser A.-G., Durlach,
als Mit-
ebenfalls als
sind dem Verein Deutscher Fahrrad-Industrieller E. V.
glieder beigetreten und kommen demzufolge
Vertragslieferanten in Frage.
Nr. 112. Betr. Durchführung des
Vertrages.
Fahrrad- und ‚Fahrradteile-
Nr. 113. Betr. Fahrradhändler-Vertrag.
Wir bringen zur Kenntnis, daß nunmehr auch der Fahrrad-
händler-Vertrag zwischen den im Arbeitsausschuß der Reichs-
verbände des Fahrradfaches vereinigten Lieferantenverbänden
und dem Reichsverband des Mechanikergewerbes e. V. ab-
geschlossen worden ist. Aus diesem Vertrage (der im vorderen
Teil der vorliegenden FKZ abgedruckt ist) ergibt sich, daß
einerseits die Mitglieder der Lieferantenverbände Liefe-
rantenausweise erhalten, und daß die Händler ver-
pflichtet sind, nach Ausgabe dieser Ausweise lediglich von
solehen Firmen die aufgeführten Vertragsartikel*) zu beziehen,
die im derartigen Lieferantenausweises sind.
Andererseits dürfen umgekehrt nach Ausgabe der Händler-
karten nur noch Händler beliefert werden, die im
Besitze einer Händlerkarte sind.
3esitze eines
solche
Die Beschlußfassung über diejenigen Firmen, die die
Händlerkarten erhalten, erfolgt durch paritätisch aus Liefe-
ranten und Abnehmern zusammengesetzte Bezirksausschüsse.
Die Lieferantenausweise werden die Mitglieder demnächst
erhalten. Es ist klar, daß die Ausgabe der Lieferantenausweise
und Händlerkarten gewisse Zeit in Anspruch nimmt, so daß
die Bestimmungen des Vertrages in vollem Umfange erst nach
der Erledigung der in den Bezirksausschüssen zu leistenden
Vorarbeiten und der Ausgabe der Ausweiskarten in Kraft
treten können.
Die Bedeutung dieses Vertrages liegt vornehmlich darin,
daß die vielfachen bisherigen örtlichen Streitigkeiten über die
Auswahl der zu beliefernden Händlerfirmen beseitigt werden.
Ferner stellt dieser Fahrradhändler-Vertrag auch eine Ver-
längerung der zwischen uns und den Fabrikantenverbänden
getätigten Fahrrad- und Fahrradteile-Verträge dar, da die
Händler gehalten sind, nur von solchen Lieferanten die Ver-
tragsartikel zu
beziehen, die im Besitze des Lieferanten-
ausweises sind. Die Lieferantenausweise erhalten gemäß $ 5
des Vertrages nur die Mitglieder der beteili
ve
feranten-
:rbände.
#) Vertragsartikel sind:
Fahrräder, Kugeln, !
Fahrradrahmen, Vorderradnaben,
Ketten, Kettenkästen,
Pedale, Gepäckträger,
Speichen, Luftpumpen,
Nippel, Pumpenhalter,
Lenkstangen, Fahrradsättel i
Vorderradgabeln, Fahrradbeleuchtungen,
Schutzbleche, Vorderradscheiden,
Stahlfelgen, Hinterradgarnituren,
kompl. Tretlager, Kettenradgarnituren,
Steuersätze, Achsen und Teile dazu
Sattelstützen, Zahnkränze,
Glocken, Holzfelgen,
Fahrradschlösser, Ölkannen,
Rückstrahler, Öler,
Bremsen, Fahrradnetze.
Fahrradgriffe (Zelluloid),
'. 114. Betr. Rudolf Klier, Chemnitz.
"115. Betr. Motorradreifen (Nähmaschinen), Verkaufspreise
für Vertraesartikel, nebst Fragebogen.
Verband Deutscher
Fahrradteile-Fabrikanten
Geschäftsstelle: Wuppertal-Elberfeld, Hofaue 93
Wir bitten, davon Kenntnis nehmen zu wolle ıB
die nachstehend bezeichneten Firmen die Mitgli aft
unseres Verbandes erworben haben:
Abrie & Kühne, Meinerzhagen i. W..,
W. Hesse & Bauckhage G.m.b.H., Brügge i. W.,
DIE |
VERCHROMUNG
unter besonderer Berücksichtigung
ihrer Anwendung im Automobilbau
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von
Prof. Dr.-Ing. e.h. O. Bauer
Prof. H. Arndt e Dr.-Ing. W. Krause r
im Staatlichen Materialprüfungsamt zu Berlin-Dahlem
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Preis: 256 Seiten, Groß-8
geheftet20ORM, gebd.22RM
Frof. Dr.-Ing. O. Bauer und seine Mitarbeiter, Prof
Dr.-Ing. W. Krause haben auf Anregung des Reichsve
Automobilindustrie und mit Unter ung des Re
ministeriums, Abteilung für Kraftfahrwesen, in eingehenden
Untersuchungen an verchromten Teilen verschiedener Herkı
und auf Grund von Versuchsverchromungen an der Kl
dieser Fragen gearbeitet und das Ergebnis ihrer Früfung
dem Werk ‚‚Die Verchromung‘‘ niedergelegt.
Die zahlreichen Erkenntnisse, die bei den Untersuchungen ge-
wonnen wurden, sind für alle Industriezweige, die dieVerchrom
zur Anwendung bringen, von hohem Wert. Besonders zweck-
mäßig erscheint, daß die Autoren ihre Feststellungen haupt-
sächlich an Automobilteilen vorgenommen haben, wohl keine
anderen Werkstücke so vielseitigen mechanischen, physikalischen
und chemischen Beanspruchungen ausgesetzt sind, wie gerade
die verschiedenen Kraftfahrzeugteile.
Zu beziehen durch den
Verlag der FKZ, Berlin W9, Potsdamer Str.139
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EEE EINER CErcE I
Engage
en ieh
N
HEFT 23/1933
Leder- u. Metallwarenfabrik Versmold G.m.b. ah,
Versmold b. Bielefeld,
Liebings Komm.-Ges., Weinböhla-Dresden,
Gebr. Lüttges Komm: -Ges., Solingen,
Melcher & Schäfer, Haan/Rhld.,
Mersch & Co., Fahrzeugteile-Fabrik G.m.b.H.,
Opladen/Rhld.,
William Prym G.m.b.H., Stolberg/Rhld.
Wir bitten, diese Firmen in der Liste unserer Mit-
glieder nachzutragen und die Anlage VII des Fahrrad-
teile-Vertrages entsprechend zu ergänzen.
Personalien
Carl Lüttgens +
Am 31. Oktober verstarb der Inhaber und Begründer der
Metallwarenfabrik Lüttgens & Engels, Herr Carl Lüttgens, So-
lingen-Gräfrath, an den
Folgen eines Schlagan-
falles im Alter von sech-
zig Jahren.
Mit ihm ist ein wei-
terer Pionier der Fahr-
radbranche von uns ge-
schieden. Der Verstor-
bene schuf aus allerbe-
scheidensten Verhält-
nissen und aus eigener
Kraft ein Werk von be-
achtlicher Bedeutung. Den
Grundstein zu seinem
Unternehmen legte er im
November 1898, so daß er
dessen 3öjähriges Ge-
schäftsjubiläum leider
nicht mehr erlebt hat.
Mit solidesten Grund-
sätzen und Auffassungen
ausgestattet, kämpfte er
stets für den Qualitäts-
gedanken und sah seine
Bemühungen in dieser Hinsicht dadurch belohnt, daß sein
Unternehmen zu den angesehensten der Branche gehört, und
L-& E-Fabrikate allerersten Markenbegriff verkörpern.
Carl Lüttgens
Firmennachrichten
Konkurse und Vergleiche
Abkürzungen: Af. — Anmeldefrist; Wt. = Wahltermin; Prft. = Prüfungs-
termin; ffA. = Offener Arrest mit Anmeldefrist; GIV. = = Gläubiger-
versammlung; VerglT. = Vergleichstermin.
Marienburg. Fa. Georg Weichert, Inh. Kfm. Georg Weichert, Autohaus.
Konk, beend.
Berlin-Charlottenburg. ,‚Toleda“ Fahrrad G.m.b.H. Konk. beend.
Waiblingen. Fa. Wirn, Fahrzeug- und Metallwerk A.-G. in Fellbach.
Konk. beend,
Striegau. Fa. Anna Feist, Fahrradhandlung. Af. 8. 11., GlV. u. Prft. 23. 11.
Neueintragungen
Berlin. Stock-Motorpflug- und Motorrad-Ersatzteile G.m.b.H. Stamm-
kapital: 20000 RM. Geschäftsführer: Kfm. Heinrich Frese, Frau Helene Frese
geb. Zumpe.
Bremerhaven, Wilhelm Berding (Großhandel mit Fahrrädern und Fahr-
radteilen). ER "Kin. Wilhelm Berding.
Dresden. Durabel Autobereifung Männel & Lucas. Gesellschafter sind die
Kfl. Carl Paul Männel und Alexander Julius Friedrich Lucas.
Dresden, Fa. Woldemar Schmolke. Inhaber: Kfm. Oswald Rudolf Woldemar
Schmolke. (Großhandel mit Fahrrädern, Ersatz- und Zubehörteilen für Fahr-
räder und Kraftfahrzeuge, Rundfunkgeräten usw.)
Fulda. Opel-Automobile Eduard Kreß. Inhaber: Eduard Kreß.
Halberstadt, Automobil-Verkaufs-Ges. m. b.H. Prokuristin: Helene Huhn.
Hamburg. Stoewer-Werke A.-G. vormals Gebrüder Stoewer Fil. Hamburg.
Prokurist; Otto Albert Hermann Hoffmann.
Köln. Karosseriewerk und Kraftfahrzeugbau Richard Ziehn G. m. b. H.
Stammkapital: 20000 RM. Geschäftsführer: Ing. Richard Ziehn, Liblar, und
Peter Krompers jun., Köln-Sülz.
Lötzen. Fa. Georg Boecker (Handel mit Automobilreifen und Zubehör).
Inhaber: Kfm. Georg Boecker. Prokurist: Olga Wanda Gertrud vhl. Boecker
geb. Weiland,
Geschäftsauflösungen
Augsburg. Auto-Vertrieb Haller & Lehnhardt Von-der-Tann-Garage Augs-
burg. Firma erloschen.
FKZ 27
+ Berlin. Automobilbedarf Clemens A. Voigt, G.m.b.H. Firma erloschen.
Berlin-Charlottenburg. „Krawerk‘‘ Kraftwagen Vertriebs und Werkstätten
G.m.b.H. Firma erloschen
Frankfurt a.M. Lastkraftwagen-Verkaufsgesellschaft Haas & Co. G.m,b.H
Firma erloschen.
Hamburg. Autohaus Carl Kack & Co.
Minden i. W. Fa. Automobilverkauf:
Firma erloschen.
Ischaftm.b.H. Firma erloschen
Verschiedenes
Berlin, Automobil-A.-G. Grundkapital um 400 000 RM. herabgesetzt (jetzt
al: 50. 000 RM.).
D. A.S. Deutscher Automobil Schutz A.-G. Grundkapital be
trägt jetzt 85 000 RM.
Chemnitz. Fa. Auto Union A.-G. G
Gesamtprokurist: Kfm. Walter sumels, Zschopau.
Fürth i. B. Central-G Gebr. Trommeter. Offene Handels
nach Ausscheiden von Willi Trommeter aufg selöst. Inhaber der Ein
Gottlieb Trommeter.
Rathenow. Fa. Autohaus Braumann G. m.b.H. Firma geändert: Autohaus
Rathenow von Frantzius, G. m.b.H.
amtprokura Annatoli Dorin erlo
Geschäftliche Mitteilungen
A. L. Bualirradschldsser
Dringtke ein gut sortiert Sor
beim. Fahrradgroßhan el gute Aufnah gefunden Auße 3 ren
Anzahl Kettenschlösser werden S mit Drah i Zu-
sammenstellungen hergestellt, den Wün en und Ver £ 3
gehend Rechnung tragend. Fahrradschlösser mit er An
den Grossisten“immer wieder gefragt, ein Ze
einen guten Ruf hat. Die Kundschaft besteht nur au
Exporteuren,
Staatsrat Dr. Robert Ley,
der Führer der Deutschen Arbeitsfront, besuchte und
vember die Fabrikationsstätten der Continental Gummi-V
Die Arbeiter und Angestellten grüßten ihn jubelnd, x
Staatsrat Dr. Ley trägt sich in das Gästebuch der Continental ein
Fabriksäle und Kontore ging,
als Herr Dr. Ley in einer zünde
höfe angetretene Belegschaft
Arbeitgeber und Arbeitnehme
Arbeit am Wiederaufbau der deutse ne n Wirtschaft.“
Winterliste 1933 der Firma Klaaß & Sachtleben, Magdeburg
Die bekannte Großhandlung beweist mi 5 I
Winterliste ihre Leistungsf kei sef
hauben für alle nur mög glie hen Was
Motorräder, Batterien, Scheibenwi
schutzmittel, Schneeketten usw, usw.
Eine besondere Ehre für die Anker-Werke A.-G., Bdleteid.
Auf seiner Reise durch Deutschland besichtigte der
Arbeitsfront, Staatsrat Dr. Ley, die Anker-Werke, Bie
gleitung be »fanden sich die He rren Gauleiter P
Deutschen Arbeitsfront Peg. el, Dr. Lay
Landrat Dr. Beckhaus, Oberbürgermeister Pri
Karst, Polizeipräsident von Werder.
Generaldirektor Kramer begrüßte Herrn
Freude zum Ausdruck brachte, daß Herr Dr.
die Arbeiterschaft der ältesten deutschen R ie
Es sei das erstemal, daß ein Arbeiterführer in de
der Belegschaft spreche, um auf diese Weise mit
Fühlung zu gelangen. Unter Führung des Herrn Ger
nahm. Herr Dr. Ley einen Rundgang durch die ausge
wobei er es sich nicht nehmen ließ, immer wieder schwiel
Arbeiterhände zu drücken.
In einem ernsten Appell w an: er mit ungewöhnlich eindrucksvollen Worten
um die Seele und Mitarbeit des Bielefelder Arbeiters, der zu dem wertvollster
Menschenmaterial gehöre, über welches das deutsche Volk verfüre.
Das Deutschlandlied, mit Begeisterung von den
nden gesungen
beschloß diese bemerkenswerten Ausführungen.
eng
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HEFT 23/1933
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2 = = a Ballon-Tourenrahmen, Halb-
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: 2
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Druckfedersattel mit Werkzeugtasche. Bereifung: tertia Qualität Hochdruck. Mit Vorderrad-Schutzblechabzeichen,
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wird, ein Preisabschlag nicht erfolgen.
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Ballon- Aeiibeuner Bereifung (DeahroderWulst) 9,20 Strahlenkopp 2 2... A
diosonne Bereifung Pe a . ... 1,30 Buntes Kopfstück, einfarbig, mit Y. ordergahel 221.95
Kometsreilaufnaber mare Bl dtorzweitarhioee 2 0 nn 0. 26h
fEorpedotreillaunaber m sn mn 20.29.2082 Doppellinien =... : 2.220,35
’ Keillager on pre rer -. . 0,85 Aufpreis für ande Sattel euenüher tertia 0,95
Verchromte Felgen ohne Mittelstrich, Paar... 3,25 Aufpreis für prima Sattel gegenüber tertia . . . 1,95
Verchromte Bleche ohne Mittelstrich, Paar . . . 3,25 Aufpreis für Elastie-Sattel mit Zugfeder . ... 1,30
Verchromte Felgen mit Mittelstrich, Paar . . . 3,90 Aufpreis für Elastic-Sattel mit Zug- und Druck-
Verchromte Bleche mit Mittelstrich, Paar . . . 3,90 feder .. . 21x05
2 verchromte Steuermuffen.. .. .... N) Aufpreis für prima Hochdek Et Be ‚zeifung
Vernickelte Vordergabelenden. .. . ...... 0,60 gegenüber teria ... 2195
Verchromte Vordergabelenden es 1,30 Aufpreis für Halbballon- Beeine eher
Für aufgeschraubtes statt aufgedrücktes Kern. Hochdruck tertia . . . 2,60
TA ne ee - . 0,85 Abschlag für Lieferung der Kaheräder ohne ES rei-
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