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ni
Schnellsangrad
Brennabor-Werke Aktiengesellschaft
Brandenburg (Havel)
Wozu Schnellgangrad ?
Das einfache Fahrrad, daß heißt das Rad ohne Getriebe,
hat von jeher den Mangel, daß es dem Fahrer nicht ge-
stattet, sich besonderen Verhältnissen, wie zum Beispiel
Bergen oder Gegenwindfahrten einerseits als auch anderer-
seits glatten, „schnellen“ Straßen mit möglichst gleichhohem
Nutzeffekt anzupassen.
je nach der Größe der Übersetzung wird es nötig sein,
einer der beiden Möglichkeiten Zugeständnisse zu machen.
Diesen offensichtlichen Mangel hat Brennabor durch Schaf-
fung der Brennabor-Schnellgangräder mit wechselbarer
Getriebeübersetzung beseitigt.
Ein kinderleichter Griff am Schalthebel stellt die jeweils
passende Übersetzung des Rades her.
Das neuartige -Brennabor-Schnellgangrad, das im direkten
Gang die richtige, raumgreifende Übersetzung hat.
Worauf kommt es an?
1. Der am meisten gefahrene Gang muß der direkte Gang
sein, weil dieser unter Ausschaltung aller Zahnräder anı
leichtesten läuft.
2. Die Schaltung muß so einfach zu bedienen sein, daß
dabei nichts falsch gemacht werden kann.
3. Das Schnellgangrad darf nicht wesentlich mehr wiegen,
als ein gewöhnliches Fahrrad.
Die Übersetzungen
Die Mehrzahl der Brennabor-Schnellgangräder wird mit den
folgenden, fettgedruckten Übersetzungen geliefert:
: Be | Kettenrad | Zahnkranz ergibt eine Übersetzung
JUSHLIEEEE im kl. Gang |im gr. Gang
1 26” 45 16 56” Ton
2 20 45 17 53’ 0922
3 DO 45 17 Da 74”
A 28’ 45 18 ba” 70”
Die Übersetzungen lassen sich jederzeit ändern, wenn man
den Zahnkranz für einen solchen mit anderer Zähnezahl
auswechselt.
Wie wird die Übersetzung für den direkten Gang
errechnet?
An jedem Radreifen ist die Durchmesserangabe des Lauf-
rades angeprägt (26” oder 28”). Dieser Raddurchmesser
wird mit der Kettenrad-Zähnezahl multipliziert. Die so er-
haltene Zahl wird geteilt durch die Zähnezahl des Zahn-
kranzes, dieses ergibt die Übersetzung nach Zoll.
Beispiel: Raddurchmesser 28”, Kettenrad 45 Zähne, Zahn-
kranz 18 Zähne: 28.45 — 1260 :18 = 70 Zoll.
Die eleganten,
schnittigen Brennabor-Schnellgangräder
Nr. 41, 47, 141, 147
Das sind Räder von stärkster Machart und von so gutem
Aussehen, daß jeder Radler seine helle Freude daran haben
wird. Die schnittigen Rahmen sind aus präzis gezogenem,
extrastarkem Stahlrohr gefertigt, mit Außenimuffen versehen,
innen verstärkt und im Tauchbad gelötet. Die schwarzen
Teile sind rostgeschützt, mehrmals emailliert, so daß sie
für Schlag und Witterung unempfindlich sind. Rahmen und
Schutzbleche mit feinen Linien abgesetzt. Alle blanken
Teile sind edelverchromt nach bekannter Brennaborart
(5-Schicht-Verchromung).
Ausführung:
Rahmen: bewährte Tauchbadlötung
Rahmenhöhe: 50, 55 und 60 cm
Lenker: Form C, auf Wunsch A oder B
Pedale: Tretstrahler
Kettenrad 45 Zähne, \/2x !/s”, mit angewalz-
tem Rand
Übersetzung: 70” im direkten Gang, 54” im Getriebegang
Schutzbleche: mit verstärkten Profilstahlblechstreben
Felgen: Nr. 56, schwarz mit silberfarbigem Mittel-
streifen, auf Wunsch Nr. 62 oder Nr. 45
Kette: ax !/s”
Speichen: 2 mm stark
Bereifung: beste Qualität
Cord 28x1,75” Draht
Ballon: Cord 26x1,75/2” Draht
Freilaufnabe: Komet
Vorderradnabe: la Qualität
Sattel: brauner Elastik-Zug- und Druckfedersattel
Tasche: gute Qualität, mit Werkzeug
Zubehör: Rahmenpumpe, Glocke, die Damenräder mit
verstärktem Kettenschutz und elegantem
Kleidernetz
Schalthebelanordnung
Die Schalthebelanordnung am Brennabor-
Schnellgangrad
Der Schalthebel ist, wie aus der Abbildung ersichtlich, am
Lenker angeordnet. Es ist mithin nicht nötig, während des
Schaltens die Hand vom Lenker wegzunehmen. Über den
Schaltvorgang findet sich Näheres in der Betriebsanleitung.
Betriebsanleitung
1. Das Brennabor-Schnellganggetriebe ist im wesentlichen
ein Räderwerk von höchster Genauigkeit. Es ähnelt in
seinem Aufbau einem Kraftwagengetriebe. Besonderer
Pflege, mit Ausnahme gelegentlicher Schmiermittelzufuhr,
bedarf es nicht
2. Das Schalten der Gänge muß bei Stillstand der Kurbeln
erfolgen. Während des Schaltvorganges ist die Kurbel um
ein geringes Stück rückwärts zu drehen. Hierdurch wird
erreicht, daß die Schaltklaue einer Schaltlücke gegenüber-
steht und durch Federkraft einspringt.
3. Der Handhebelgriff steht bei eingeschaltetem direktem
Gang vom Lenker weg. Bei Benutzung des Bergganges
zieht man den Schaltgriff soweit an den Lenker heran, bis
die Sperrklinke hinter den festen Teil des Griffes einschnappt.
4. Will man den direkten Gang benutzen, löst man die
Sperrklinke an dem Schaltgriff, läßt den Schalthebel wieder
bis zum äußersten Punkt zurückgehen und die Umschaltung
ist vollzogen. Hierbei verfährt man wie unter Punkt 2
beschrieben.
Getriebeschaltung im Getriebeschaltung im
direkten Gang Beregang
Technische Angaben
Zahnräder aus hochlegiertem Spezialstahl. Präzisionsver-
zahnung auf modernsten Maschinen erzeugt. Durch Här-
tung verschleißfrei.
Getriebewelle aus hochwertigem Einsatzstahl. Keilprofile
präzis bearbeitet, daher spielend leichtes Schalten.
Sämtliche Lagerstellen mit Kugellagern ersten Fabrikates.
Bequem einstellbar.
Schaltung durch am Lenker angeordneten Schalthebel.
Schalterleichterung durch sorgfältig abgestimmte Federn.
Keine Kulissen! Reichlich bemessene Dichtungen an den
Austrittsöffnungen der Welle und des Schalthebels. Ein-
facher Ausbau des Getriebes. Nach Lösen der vier Schrau-
ben auf dem Getriebehalter und der Verbindung mit den
Hinterradstreben kann das Getriebe abgenommen werden.
Getriebe
Das Getriebe am Brennabor-Schnellgangrad ist in einem
Gehäuse aufgehängt und sicher verschraubt. Wenn nach
mehreren Jahren die Erneuerung des Fettes vorgenom-
men werden soll oder ein Ersatzteil nötig wird, so kann
man das Getriebe mühelos abnehmen. Aber nur Fach-
mechaniker sollten sich mit diesen Arbeiten befassen. Der
kluge Radler geht deshalb immer zum Fahrradgeschäft.
Schmierung
Das Brennabor-Schnellganggetriebe ist vom Werk aus
mit einem Spezialfett versehen. Es ist somit betriebsfertig.
Die Vervollständigung dieses Fettes ist erst nach etwa
3000 Kilometer nötig. An jeder Tankstelle kann der
Radfahrer ungefähr zehn Gramm Getriebefett einpressen
lassen. Wir empfehlen nur Markenfette, wie z. B. „Shell
Hochdruckfett rot“ oder „Gargoyle-Mobil-Compound 4“
zu verwenden. Zum Nachfüllen entfernt man die Schlitz-
schraube der Schaltgabellagerung und füllt durch dieses
Loch ein. Es ist zweckmäßig während des Füllens nicht
zu schalten. Nach dem Füllen die Schraube wieder gut
festziehen. Von Zeit zu Zeit sollen auch die Reibstellen
am Schalthebel und an dem kleinen Kugelgelenk am Getriebe
einige Tropfen säurefreies Öl erhalten.
Der Fahrradhändler ist der Fachmann,
der Sie stets gut berät.
Gehen Sie mit Ihrem Rade immer zum
Fahrrad-Spezial-Geschäft.
Cnäch wie vor...
Brennabor Schnellgangrad Betriebsanleitung späte 1930er Jahre
- Von
- 1936 - 1939
- Seiten
- 10
- Art
- Anleitung
- Land
- Deutschland
- Marke
- Brennabor
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 16.04.2019
- Schlagworte
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Änderungshistorie
- 06.07.2020: Aufgrund des Schnellgang Rades nach frühestens 1936 umdatiert.