Göricke Katalog 1949

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ist das Gründungsjahr der Göricke Werke. Als Zwanzigjähriger kam damals August Göricke nach Bielefeld und eröffnete hier mit jugendlihem Wagemut ein Geschäft. Wenngleich jeder Firmengründer, namentlich wenn er jung ist, große Hoffnungen hegt und mit hohen Erwartungen an sein noch so kleines Unternehmen herangeht, so mochte August Göricke auch in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet haben, daß sich der kleine Laden, in dem er damals anfing, einmal zu einem Betrieb von Weltruf entwickeln würde. Freilich war der junge Göricke etwas mehr als nur ein tüchtiger Geschäftsmann. Er hatte ®. Jugend einen erstaunlich klaren Blick für die Erfordernisse seiner Zeit und für die Entwick der Zukunft. So erkannte er denn sehr bald, daß dem Fahrrad, — das damals als „Veloziped” noch vielfach belächelt und nur von wenigen ernst genommen wurde — eine große Zukunft bevorstand. Deshalb ver- legte er sich denn sehr früh schon auf den Bau von Fahrrädern und half somit, in Bielefeld, das bis dahin die Stadt des Leinens und der Wäsche war, eine neue Industrie zu begründen. „GÖRICKES WESTFALENRAD” wurde durch seine ‚für damalige Zeiten fortschrittliche Kon- struktion und solide, haltbare Ausführung sehr schnell bekannt, die Nachfrage nahm schnell zu, und obwohl August Göricke seine Betriebsräume längst vergrößert hatte, mußte er um die Jahrhundert- wende ein großes Baugrundstück erwerben, auf dem er die Fabrikanlagen zu errichten begann, in denen heute noch das „GÖRICKERAD” hergestellt wird. Doch die Entwicklungskurve des Werkes verlief nicht in stetigem Gleichmaße aufwärts. Krisen und Rückschläge, in denen sich die Unruhe der Zeit widerspiegelten, blieben nicht aus. Der erste Weltkrieg mit seinen Folgeerscheinungen ging keineswegs spurlos an demWerk vorüber. Und in einer sehr ernsten Krise war es, als der jetzige Inhaber der Göricke Werke, Erich Nippel, die Firma übernahm. Erich Nippel keh aus Ostindien heim; er hatte dort und auch in Südamerika © umfassende kaufmännische Erfahrungen gesammelt und begann nun mit Umsicht und Geschick das wirtschaftlich völlig am Boden liegende Werk von Grund auf neu aufzubauen. Trotz der Ungunst der Zeit schuf er die straffe Organisation, setzte die technische Modernisierung des Betriebes durch, richtete den Vorrichtungs- und Leerenbau sowie die Abteilung Feinmechanik ein. Im letzten Kriege wurde der Betrieb zu etwa 60 % durch Bomben vernichtet. Stockungen in der Fabrikation waren zunächst die unvermeidliche Folge. Auf Grund der Initiative der Geschäftsleitung sind die größten Schäden jedoch inzwischen beseitigt. Schon sind neue Lackieranlagen und modernste Fertigungseinrichtungen entstanden, und in Kürze wird die Produktion wieder in vollem Umfange laufen. Fahrräder haben nunmehr die Göricke Werke verlassen In normalen Zeiten, als Handel und Wandel sich über die ganze Erde erstreckten, waren „GÖRICKE- RÄDER” überall auf der Welt zu finden. Die Göricke Werke unterhielten nicht nur Filialen in en. Städten Deutschlands, sondern zahlreiche Vertretungen waren im europäischen Ausland und Übersee vorhanden. Im fernen Indien und China wurden „GÖRICKERÄDER” gefahren, im modernen Amerika ebenso wie in der entlegenen Wildnis Afrikas. Ruht der Export auch in den heutigen ernsten Zeiten, so werden bereits wieder- Beziehungen zum Auslande angebahnt, wobei die über- seeischen Erfahrungen und die gründliche Kenntnis der Auslands- märkte von dem heutigen Inhaber, Erich Nippel, von ausschlag- gebender Bedeutung sind. Ein Betrieb von den Ausmaßen der Göricke Werke kann niemals das Werk eines einzelnen Mannes sein. Es setzt eine Vielzahl planender Köpfe und schaffender Hände voraus. Groß ist die Zahl derer, die nunmehr im Laufe von 75 Jahren ihre Arbeitskraft dem Unternehmen widmeten, und denen es Jahrzehnte hindurch Lohn und Brot gab. Dennoch ist es immer wieder die Persönlichkeit einzelner, deren Initiative ein Werk seine Entstehung oder seinen Wiederaufstieg verdankt. Am Anfang der Göricke Werke stand ihr Gründer August Göricke. Nicht minder aber ist der neue Aufstieg des Werkes mit dem Namen seines jetzigen Inhabers Erich Nippel verbunden, der das, was einst aus kleinsten Anfängen heraus entstanden war, durch Nöte und Krisen hindurch zu seiner Höhe und Blüte führte. Unter seiner Leitung werden die Göricke Werke nach der ernsten hinter uns liegenden . _ wie wir zuversichtlich hoffen dürfen — besseren und gesünderen Zukunft entgegengehen. Eingedenk dem Rufe und der Tradition, die sich seit nunmehr einem dreiviertel Jahrhundert mit dem Begriff „Göricke” ver- binden, geht es voll Tatkraft und Ver- antwortungsbewußtsein hinein in die Produktion. /f mit dem altbewährten Göricke-6-kant-Glockenlager mit Eindruckschalen und aufgeschraubtem Ketten- rad. Muffenlötung, Rahmenhöhe 56 cm, auf Wunsch auch 51 oder 61 cm; tiefschwarze, schlagfeste Emaillierung; Linierung rot-weiß. Normaler Elastiksattel, Torpedofreilauf, Bereifung 28x 1,75 Draht u HR 7) U, ANY un \ x mit dem unübertroffenen ausziehbaren Görax-Tretlager, aufgeschraubtes Kettenrad mit gefrästen Zähnen und angewalztem Auflagerand. Muffenlötung, Rahmenhöhe 56 cm, auf Wunsch auch 51 oder 61 cm; tiefschwarze, schlagfeste Emaillierung; Linierung seegrün-gold. Besserer Sattel, Torpedofreilauf, alle Blankteile verchromt, Bereifung 28x 1,75 Draht. Mod. 91 mit Göricke-Keillager (wie BSA.), mit eingeschraubten Schalen. Kettenrad mit 5-Schrauben- Befestigung und gefrästen Zähnen sowie angewalztem Auflagerand. Außenlötung mit Ziermuffen, Rahmen- höhe 56 cm, eleganter starrer Hinterbau aus geraden, feinen Zierrohren (konisch gezogen), mit Ausfallenden, Renngabel. Seegrüne Emaillierung mit dunkelgrün abgesetzten Muffen und grünweißer Linierung ; mit besserem Sattel. Torpedofreilauf, alle Blankteile verchromt, Leichtmetallfelgen mit Bereifung 28 x 1Y/sx 1%/ Draht. Die beliebten - Jugendräder mit Original-Göricke- 6 - kant- Glockenlager wie Modell 3 und 4, Rahmenhöhe 46 cm, tief- schwarze, schlagfeste Email- lierung; Linierungrot-weiß. Torpedofreilauf, Bereifung 8 x1,75 Draht. Mod. 14 Knabenrad Mod. 15 Mädchenrad Das bewährte ur SG ere LaüS mit Original-Göricke-ö6-kant-Glockenlager, Muffenlötung, extra starke Ausführung, Rahmen- höhe 50 cm, mit großem Rohrgepäckträger und Kippständer, mit Vorderrad-Innenbremse, tiefschwarze, schlagfeste Emaillierung; Torpedofreilauf, Bereifung: Vorderrad 20x2”, Hinterrad 26x 2” (Draht). Mod. G 98 Ser Grickawer te NippeL &C0 © Offsetdruck Gustav Bentrup, Bielefeld Motor: Sachs-Motor $$ M. 98 oder Ilo-Motor F. M. 100 Beleuchtung: Großer 15-Watt-Scheinwerfer, abblendbar, mit Standlicht Fahrgestell: Neue bevorzugte Form, extra starke Muffenlötung, Ausfallenden tiefe Motorlagerung, niedrige Sitzhöhe Tretlager: Verstellbares Göricke-Exzenterlager (Kettenspannung gekröpften Vierkantkurbeln Gabel: Federgabel aus gepreßtem Stahlblech mit nachstellbarem Stoßdämpfer und Anschlag Bremsen: Zuverlässige Vorderrad-Innenbackenbremse ; Hinterra Torpedo-Nabe mit Rücktrittbremse Laufräder: Extra schwere Felgen 2,25”, verstärkte 26x 2,25”, 2!/,-mm-Speichen Sattel: Großer, bequemer Markensattel Pedale: Gummiklotzpedale Lenker: Breite Ausführung für bequeme Handlage, griffen, Drehgaseinrichtung Schutzbleche: Breite Kastenform, vorn mit Seitenschutz beleuchtetem Nummernschild und großem Rückstral Werkzeug: Komplettes Werkzeug für Motor und Fahrzeug Kippständer: Stabiler Mittelständer mit großer Standfläche Gepäckträger: Kräftige Ausführung aus gepreßtem Stahlbled Brennstoffbehälter: Moderne große Form. Inhalt: ca. 8 Liter Brennstoffverbrauch: Auf 100 km etwa 2 Liter Gem Geschwindigkeit: ca. 60 km/Std Leergewicht: ca. 65 kg Lackierung: Schwarze Emaille mit passender Linierung

Göricke Katalog 1949


From
1949
Pages
8
Type
Catalog
Country
Germany
Brand
Göricke
Source
Heinz Fingerhut
Added at
04/05/2019
Tags
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