Fichtel und Sachs Torpedo Dreigangnabe mit Bremse Handbuch 1956

Preview quality (736 KiB)

DREIGANG-NABE mit Bremse HANDBUCH ALLGEMEINES Die Torpedo-Dreigangnabe mit Bremse, Modell 55, ist für Sport-, Gebrauchs- und Tourenräder entwickelt worden. Die Gangab- stufungen dieser Nabe sind so gewählt, daß der Radfahrer alle auftretenden Fahrwiderstände ohne große Mühe bewältigen kann. Die Nabe besitzt einen Antrieb mit doppeltem Klinkenge- Bi: und fällt durch ihren geringen Außendurchmesser und die erne Form der vollverchromten Stahlhülse besonders auf. kräftiges Planetenradgetriebe ist organisch in die Nabe ein- gebaut und besonders sorgfältig gegen Eindringen von Wasser und Staub abgedichtet. Das Getriebe ist ständig geschmiert und bedarf kaum einer Wartung. In dieser Nabe istzu derbewährten Antriebs- und Übersetzungseinrichtung der Torpedo-Dreigang- nabe ohne Bremse zusätzlich eine solide Rücktrittbremse einge- baut. — Die Nabe erfüllt somit alle Anforderungen, die an eine gute Getriebefreilaufnabe mit Rücktrittbremse gestellt werden: Unbedingt sicherer Antrieb, gut abgestufte Übersetzungseinrichtung, selbsttätiger Freilauf und weiche zuverlässige Rücktrittbremse, Abb. ] Torpedo-Dreigangnabe Modell 55, mit Bremse BESONDERE VORZÜGE 1. Elegante, moderne Form bei kleinem Durchmesser. 2. Geringes Gewicht! Kaum schwerer.alseine Freilaufbremsnabe. 1 . Gleichbleibende Kettenlinie, dadurch größte Lebensdauer der Kette. 4. Besonders stabiles Planetenradgetriebe, nach außen gegen Wasser und Staub abgedichtet und ständig geschmiert. Hierdurch leichter Lauf und längste Lebensdauer. 5. Berggang mit 25% DBersstzungeverunderune: Schnellgang mit 33) % Übersetzungserhöhung. ZAHNKRANZ O Der Zahnkranz kann für verschiedene Kettenlinien montiert werden. Bei einer Kettenlinie von 38 mm (Tourenräder) sind zwischen Zahnkranz 617 und Federring óló e die beiden Beilagscheiben 616 d zu montieren. Bei einer Kettenlinie von 42 mm (Sporträder) werden die Beilagscheiben 616 d zwischen den Staubdeckel 616 c und den Zahnkranz 617 gelegt. (Bei Verwendung des 17zähnigen Zahn- kranzes werden die Beilagscheiben 616d beiderseits des Zahn- kranzes montiert. Wird diese Anordnung nicht befolgt, schleift die Kette auf der Lagerschale und zerstört die Nabe.) SPEICHENLANGEN Die Speichenlängen in mm bei 3x gekreuzter Speichung sind: Drahtreifen: 28 x 1,75 292 mm 28x14 x14 292 mm 28 x 13/3 x 19/5 292 mm 26x 2 (26x 1,75) = 261 mm 26 x 13/5 273 mm Wulstreifen: 28 x 11/5 = 298 mm 26 x 11/5 273 mm Schlauchreifen: 27 x 1/4 = 298 mm ÜBERSETZUNGEN O . NORMALGANG Für den mittleren, direkten Gang wählt man je nach körper- licher Verfassung eine Übersetzung zwischen 60 und 70” (siehe Abb. 2). In den nachstehenden Übersetzungstabellen findet man nun für die so festgelegte Übersetzung, unter Beachtung des Reifendurchmessers und des Kettenrades, den passenden 2 | | Zahnkranz. Diese so erhaltene Normalübersetzung wird in der Ebene gefahren. 2.BERGGANG Dieser wird bei Gegenwind und beim Befahren von Steigun- gen eingeschaltet. Auch bei schlechten Straßenverhältnissen | (Sand, Schnee, Glatteis) bietet er große Vorteile. | SCHNELLGANG iesen schaltet man bei Rückenwind oder auf Straßen mit leichtem Gefälle ein. E 45 47 50 52 60 63 67 70 80 84 89 93 Schwache Fahrer Normale Fahrer Kräftige Fahrer Abb.2 Wahl der Übersetzungen UBERSETZUNGSTABELLE FÜR 26“ REIFEN F I | Zahn- Großes Kettenrad 46 Zähne | Großes Kettenrad 48 Zähne | kranz- | le Schnell Normal Berg Schnell Normal Berg + Nabe Zoll| m |Zoll| m |Zoll| m |Zoll| m |Zoll| m |Zoll| m | | © 17 93,5| 7,50) 70,4 | 5,63 | 52,8| 4,23| 97,5| 7,80| 73,5 | 5,87 | 55,0| 4,40 | 18 88,7 | 7,06| 66,5) 5,3 | 49,9 | 3,98| 92,4 | 7,37 | 69,4 | 5,53| 52,0| 4,15 19 84,0| 6,71| 63,0 5,03 47,3 3,77| 87,5 7,00 | 65,7 | 5,25| 49,3| 3,94 20 79,7 | 6,36 59,8 4,77 44,8 3,58] 83,2 | 6,63 | 62,4 | 4,97 | 46,7 | 3,73 2] 76,0 | 6,07 | 57,0 | 4,55 | 42,7 | 3,41|79,4| 6,33 59,5! 4,75| 44,6 3,56 22 72,5| 5,77 | 54,3| 4,33 40,7 | 3,25| 74,4 | 6,03| 56,7 | 4,52| 42,5 | 3,39 3 ÜBERSETZUNGSTABELLE und Reifen 28x 13/5“ x 15/,” und 28x 1,“ x 134” FÜR 27” REIFEN Großes Kettenrad 48 Zähne Zahn- Großes Kettenrad 46 Zähne Konz Schnell | Normal Berg Schnell Normal Berg auf der Nabe Zoll| m 'Zoll| m |Zoll| m |Zoll!| m |Zoll| m |Zoll| m 17 97,0| 7,75 73,0| 5,84 | 54,7 | 4,38| 101 | 8,1 | 76,2 6,10| 57,11 4, 18 92,0| 7,35| 69,0 5,50 51,6| 4,14| 95,7 | 7,66 | 72,0 5,74| 54,0| 4,32 19 87,0| 6,95 | 65,4 | 5,21 | 49,0 | 3,92] 90,8 | 7,26| 68,3 5,44| 51,3 4,11 20 82,6| 6,62 | 62,1 4,95 46,5| 3,73| 86,1 | 6,89 | 64,8 | 5,16 48,7 | 3,90 2] 78,8| 6,30 | 59,2 | 4,72 44,4| 3,551 82,3| 6,59 | 61,7. 4,92 46,3| 3,71 22 75,0 | 6,05 | 56,5 | 4,50 | 42,3| 3,39 78,4 | 6,28| 58,9 | 4,79 | 44,1| 3,53 UBERSETZUNGSTABELLE FÜR 28” REIFEN Großes Kettenrad 48 Zähne Zahn- Großes Kettenrad 46 Zähne kranz- SUIS Schnell Normal Berg Schnell Normal Berg Nabe Zoll! m |Zoll| m |Zoll! m |Zoll' m |Zoll! m |Zoll! m 17 101 | 8,1 | 75,8| 6,06 56,8) 4,55 105 | 8,4 | 79,0| 6,38| 59,3) 4,75 18 95,6 | 7,61 | 71,6| 5,71 | 53,7 | 4,28| 99,8 7,96 74,7 | 5,95| 56,1 | 4,48 19 90,5 7,21 67,8| 5,40 50,8| 4,061 94,4 | 7,53| 70,8| 5,65| 53,1 | 4,24 20 85,9 6,84 | 64,4 | 4,89 | 48,3| 3,85| 89,8| 7,16 67,2 5,35| 50,5| 4,03 2] 81,7 | 6,52 61,3) 4,89 46,0 3,66| 85,4 | 6,81 | 64,0 | 5,10 48,0| 3,83 22 78,0 6,23| 58,5 | 4,66 | 43,8 3,50] 81,5| 6,51 | 61,1 | 4,87 | 45,8| 3,66 WIRKUNGSWEISE Im Schnellgang verläuft die Kraftübertragung vom aufgest ten Zahnkranz (617) über den äußeren Antreiber (616 a) 9 den Mitnehmer (618d). Dieser treibt über 2 Bolzen den inneren Antreiber (611) an, der als Planetenradträger ausgebildet ist. Die eingeleitete Drehzahl wird durch das Planetengetriebe ins Schnelle übersetzt. Das Planetengetriebe besteht aus dem immer feststehenden Sonnenrad auf der Achse (618 a), dem inneren Antreiber kpl. 4 6láa 618d 609 N Sa ER ea IC rasın dU Abb.3 Schnellgang (611) als Planetenradträger und dem großen Planetenrad (614a). Die auf dem Sonnenrad durch Drehung des inneren An- treibers sich abwälzenden kleinen Planetenräder (612) erteilen dem großen Planetenrad (614 a) eine um 334% höhere Dreh- zahl gegenüber der des inneren Antreibers ind damit des Zahnkranzes. Das große Planetenrad (614) ist gleichzeitig als Sperrklinkenträger ausgebildet und gibt seine Drehbewegung fer 2 Sperrklinken (609) auf die Lagerschale (615) ab, die fest mit der Nabenhülse (606) verbunden ist. Dabei wird das Klin- kengesperre des inneren Antreibers durch die sich schneller drehende Nabenhülse überholt. Die Sperrklinken werden da- bei durch die Zähne der Nabenhülse und durch die Sperr- klinkenfedern wechselseitig bewegt, wodurch ein leichtes gleichmäßiges Klicken hevorgerufen wird. Dieses Geräusch ist ein Merkmal dieser Nabe und ein Zeichen für ihre einwand- freie Funktion. Im Schnellgang ist der Schalthebel des Lenker- umschalters nach hinten gelegt, der Seilzug ist entspannt. oO Normalgang wird durch Umlegen des Schalthebels am nkerumschalter auf die Mittelstellung eingeschaltet. Dabei werden durch das Zugstängchen (618 e) in der Hohlachse (618 a) die Schubklötze (6 618 b und c) verschoben, die den Mit- nehmer (618d) seitlich umfassen, so daß dieser mit dem großen Planetenrad (614 a) zur Überdeckung gebracht und gekuppelt wird. Der Kraftverlauf ist im Normalgang so, daß wieder über Zahnkranz (617) und äußeren Antreiber (616 a) der Mit- 5 607 608 606 609 61 614/a 615 623 609 618d m N Abb.4 Normalgang nehmer (618 d), der in einer Führung des äußeren Antreibers längs verschiebbar ist, diesmal das große Planetenrad (614 a) direkt antreibt. Die kleinen Planetenräder (612) laufen dabei leer um das Sonnenrad der Achse. Das Getriebe ist in diesem Ball für den Antrieb ausgeschaltet. Die Sperrklinken (609) auf dem großen Planetenrad (614 a) greifen in die Nuten der Lagerschale (615) ein und treiben diese und damit die Naben- hülse (606) an. Das Klinkengesperre des inneren Antreibers wird, wie im Schnellgang bereits beschrieben, überholt. Der Berggang wird durch Umlegen des Schalthebels am Lenker- umschalter nach vorne eingeschaltet. Dabei wird der Mitinehmer (618d) durch das Zugstängchen (618e) so weit nach außen gezogen, daß die angeschrägten Flächen des Mit- nehmers die Sperrklinken (609) an ihren hinteren Enden hoch- heben. Dadurch werden die Sperrklinken aus den Nuten der Lagerschale (615) ausgekuppelt, d. h. das Klinkengesperre ist außer Funktion gesetzt. Die andere Seite des "dd (618 d) bleibt jedoch noch mit dem großen Planetenrad (614 )) gekuppelt. (Siehe Abb. 5). Der Kraftverlauf geht in diese Gang wieder vom Zahnkranz (617) über den äußeren An- treiber (616 a) auf den Mitnehmer (618 d). Der Mitnehmer treibt das große Planetenrad (614 a) an, dabei erfährt der innere Antreiber (611), der als Planetenradträger ausgebildet ist, eine Verminderung der Geschwindigkeit um 25%, d. h. wenn sich der Zahnkranz (617) einmal dreht, dann dreht sich der innere 6 Abb.5 Berggang Antreiber 0,75 mal. Auf dem Flachgewinde des inneren An- treibers (611) sitzt der Bremskonus (608), der als Sperrklinken- träger ausgeführt ist. Die Sperrklinken des Bremskonusses (608) greifen in die Verzahnung der Nabenhülse (606) und treiben sie mit der Drehzahl des inneren Antreibers an. In diesem Gang treten keine Sperrklinkengeräusche auf. FREILAUF Hört man zu treten auf, so bleibt die Inneneinrichtung der Nabe im Stillstand und die Nabenhülse dreht sich frei auf den beiden Kugelreihen der Kugelhalter S 2045 und S 2046. Nur die federbelasteten Sperrklinken auf dem Bremskonus verur- sachen dabei ein leichtes Geräusch, wie es von den Freilauf- Zahnkränzen her bekannt ist. Die Sperrklinken (609) des großen Planetenrades (614 a) wer- n durch die Friktionshülse (623) gesteuert, wodurch das ıkengeräusch ausgeschaltet und gleichzeitig eine Ver- errung der Nabe im gebremsten Zustand und die Betätigung der Bremse beim Rückwärtsschieben verhindert wird. DIE BREMSE Die Bremse wird durch Rückwärtstreten der Pedale in Tätigkeit gesetzt. Dabei bewegt sich der Bremskonus (608) gegen den Innenkonus des Bremsmantels (607) und schiebt diesen gleich- 7 zeitig auf den Konus des Hebelkonusses (605). Dadurch wird der zweiteilige Bremsmantel (607) aufgesperrt und gegen die Bremszylinderbohrung der Nabenhülse (606) gepreßt, wobei die Nabenhülse abe wird. Das Bremsmoment wird vom Hebelkonus (605) über den Bremshebel (624) auf den Fahrrad- rahmen übertragen. Da bei der Betätigung der Rücktrittbremse im Berg- und Normalgang die Übersetzung des Geitriebes wirksam ist, man beim Befahren längerer Gefälle den Normal- oder Be gang einschalten. Läßt nach längerer Laufzeit die Bremswirkung nach, wie dies bei häufigem Bremsen z. B. im Stadtverkehr vorkommen kann, so ist dies meist auf Glätten der Bremsflächen zurückzuführen. In solchen Fällen nimmt man die Nabe auseinander, rauht die Bremsflächen der Nabenhülse und des Bremsmantels mit Schmirgelleinen auf und schmiert die Bremse nach der noch folgenden Anleitung. UMSCHALTEN Das Umschalten der Gänge erfolgt während der Fahrt. Man hält entweder während des Schaltens die Pedale an oder tritt ohne Kraftaufwand weiter. Beim Befahren von Steigungen also rechtzeitig umschalten! Das Getriebe arbeitet wie ein Kraſtfahrzeuggetriebe. Es kann also beim Schalten vom Schnellgang zum Normalgang und zurück vorkommen, daß der gewünschte Gang nicht sofort eingreift. In solchen Fällen bewegt man die Pedale kurz nach hinten und vorne, wobei der Gang hörbar einschaltet. (Knak- kendes Geräusch). LENKER-UMSCHALTER Dieser Schalter wird in handlicher Lage neben dem eS griff montiert. Bei Verwendung dieses Schalters braucht man den Lenker während des Schaltens nicht loszulassen, so daß eine große Fahrsicherheit erreicht wird. Die Betätigung der Schaltvorrichtung erfolgt durch Umlegen des Schalthebels in 2 Endstellungen (Anschlag am Lenker) und in die Mittel- stellung. 8 MONTAGE Der Umschalter wird am rechten, in besonderen Fällen auch am linken Lenkerarm befestigt. Der Umschaltgriff wird dabei auf den großen Gang Salt d.h. Anschlag nach hinten an den Lenker. Die Gegenhalterbandage 631 wird bei Herren- rädern am oberen und bei Damenrädern am unteren oder y uch oberen Rahmenrohr leicht befestigt, so, wie die Abbil- ©: zeigen. Die Seilrollenbandage 632 wird beim Herren- d am oberen Rahmenrohr angebracht. Bei Damenrädern werden zwei Seilrollenbandagen benötigt, die je nach Rah- menbauart an den in den Abbildungen gezeigten Stellen be- v3 festigt werden. Bei Damenrädern mit offenem Kettenkasten ist besonders darauf zu achten, daß der Zugdraht in sicherer Entfernung von Kettenrad und Kette verlegt wird. (Bei Rahmen mit 25,4 mm Rohr-® wird unter die Bandage ein Zelluloid- Beilagring 633 gelegt). Zur Montage des Zuges wird der Sicherungsbügel der Seilrollenbandage gelöst. Der Drahtzug wird mittels der Regulierfederhülse 626c mit dem Regulier- bolzen, der sich am Zugkettchen (618e) befindet, ungefähr auf halbe Länge des Regulierbolzens verschraubt. Die Gegen- halterbandage (631) wird so weit nach vorne verschoben, bis die Ba darspirele axial ohne Luft zwischen ihren beiden Widerlagern sitzt und der Zugdraht leicht entspannt ist. An- schließend wird’ die Gegenhalterbandage endgültig festge- zogen. DerSicherungswinkel der Seilrollenbandage wird so befestigt, daß der Draht nicht aus der Rolle springen kann. : Wenn der Zugdraht nicht einwandfrei in der Seilrolle spurt, \ muß die Bandage etwas schräg gestellt werden, damit die Isolierung nicht beschädigt wird. Die Einstellung der Umschalt- vorrichtung geschieht mittels der Regulierfederhülse (626 c), der Rändelmutter (55) und der Einstellfeder E die auf die Kettenleitmutter geschoben wird. Genaue Beschreibung der @S siehe Seite 10. PIEISEIGIE Es empfiehlt sich, von Zeit zu Zeit die Bowdenspirale zu lösen und den Zugdraht zu ölen, damit die Leichtgängigkeit der Schaltvorrichtung erhalten bleibt. Die beweglichen Teile des Umschalters Sn größeren Zeitabständen mit einigen Trop- 9 fen Ol zu versehen. Ebenso ist es notwendig, in bestimmten Zeitabständen einige Tropfen dickflüssiges Ol zwischen Zug- draht und Bohrung der Regulierfederhülse zu bringen, damit die in der Regulierfederhülse befindliche Feder nicht durch eingedrungenes Wasser festrostet. EINSTELLUNG DER SCHALTVORRICHTUNG Die richtige Einstellung der Nabe ist von | Bedeutung für die Funktionsfähigkeit. Bei falscher Einstellu sind Funktionsstörungen sowie Schäden an den Antriebsele- menten und am Getriebe eine unausbleibliche Folge! Damit Beschädigungen des Geiriebes vermieden werden, muß die Einstellung der Nabe öfters, besonders zu Anfang, nach- geprüft werden, da sich der Zugdraht etwas dehnt. Diese Einstellung erfolgt mit einer Einstellehre, deren Handhabung nachstehend beschrieben wird: Der Schalthebel des Lenkerumschalters wird nach hinten gelegt (Schnellgang-Einstellung). Durch eine kurze Bewegung der Tretkurbel nach vorne und hinten bringt man den Schnell- gang zum Eingriff. Der Bowdenzug ist durch Drehen der Re- gulierfederhülse 626c leicht entspannt einzuregulieren. Die Einstellehre 622 wird auf die Kettenleitmutter 23a geschoben und die Rändelmutter 55 durch Drehen von der Regulierfeder- hülse abgeschraubt, bis sie mit ihrer Unterkante auf eine Meßkante der Einstellehre zu liegen kommt. (Siehe Abb. 6) (Für Räder ohne Aufbauten auf der Achse, z.B. Schutzblech- streben, Keltenspanner etc., wird die mittlere Meßkante und für Räder mit Aufbauten die untere Meßkante der Einstell- lehre verwendet.) Der Schalthebel des Lenkerumschalters wird nun auf die Mittelstellung (Normalgang) gebracht. Durch kurze Bewegung der Tretkurbel überzeugt man sich, daß der Gang richtig ein- gestellt ist. Durch Drehen der Regulierfederhülse (nicht der Rändelmutter) wird die Unterkante der Rändelmutter mit ) nächsten Stufe der Einstellehre in Deckung gebracht. N / dieser Einregulierung darf die Regulierfederhülse nicht mehr verstellt werden. Sie wird festgehalten und die Rändelmutter fest dagegen gezogen. Damit stimmt unter Umständen die Einstellung der Rändelmutter mit den Stufen der Lehre nicht mehr überein. Zur Überprüfung der Schalteinstellung werden nun die einzelnen Gänge unter Bewegung der Tretkurbel ein- 10 N | REN ZEN) N lF sé 166:30)\ // IE | \ Abb.6 Einstellen der Schaltvorrichtung geschaltet. Die Einstellehre kann von der Kettenleitmutter sobgezogen und in der Werkzeugtasche aufbewahrt wer- Läßt man die Einstellehre auf der Kettenleitmutter, so ist es zweckmäßig, die Lehre nach unten zu drehen, damit beim Zurückschalten sich die Rändelmutter nicht aufsetzen kann. PFLEGE UND WARTUNG DER NABE Die Nabe ist vom Werk aus reichlich mit Schmiermittel ver- sehen. Eine Nachschmierung kann mit gutem Fahrradöl über 11 den Helmöler erfolgen, der auf der Nabenhülse angebracht ist. Zu empfehlen EL „Anticorit MR 5“, der Fa. Fuchs, Mann- heim; „Esso-Universalöl“; „Shell-Haushaltöl DonaxH”; „Atlan- tik-Nabenöl Nr. 900”, der Fa. Atlantik Ol GmbH, Hamburg. Die Nachstellung des Nabenspiels erfolgt an der Hebelkonus- seite durch die Sicherungsmutter 23. Der Konus auf der Zahn- kranzseite darf nicht gelöst werden, da er die Basis für die Einstellung der Lagerung und des Getriebes bildet. Es ist Y Reparaturen besonders darauf zu achten, daß der FestkoM& fest an der Anschlagbuchse 620 sitzt, d.h. daß die Sicherungs- mutter 26 fest angezogen sein muß. Jede Nabe bedarf einer gewissen Einlaufzeit, deshalb muß die Lagerung nachgesteilt werden, wenn das seitliche Spiel des Hinterrades zu groß wird: Man nimmt das Rad aus dem Rahmen, löst die erste Sicherungsmütter 26 auf der Hebelkonusseite und schraubt die zweite Sicherungsmutter 26 leicht fest, bis die Nabe kein Axial- spiel mehr zeigt. Dann wird die Mutter 26 um ca. '/; Um- drehung zurückgedreht, damit auch nach dem Einspannen im Rahmen die richtige Einstellung vorhanden ist. Die erste Siche- rungsmutter 26 wird über die Sicherungsscheibe 602 mit der zweiten Sicherungsmutter 26 gekontert. Die Achse der Nabe ist 1 mm stärker als die normale Torpedo- achse. Beiderseits ist die Achse angeflächt, damit sie in den normalen Gabelschlitz paßt. Schutzblech- und Gepäckträger- streben, Kettenspanner und Quadranten müssen unter Um- ständen entsprechend aufgeweitet werden. Auf die beiden Achsenden werden Fixierscheiben aufgesteckt, und zwar so, daß beim Anziehen der Achsmuttern die geriffelte Seite der Scheiben unbedingt von außen gegen das Rahmenende ge- preßt wird. Beim Aufschrauben der Kettenleitmutter 23a auf die Achse muß das Zugkettchen leicht straff gezogen werden, damit es nicht eingeklemmt und dadurch Beschädigt wird. Nachdem die Nabe in den Rahmen montiert ist, wird die Rändelmutter 55 auf das Zugstängchen geschraubt. Das R% drehmoment des Planetengetriebes wird über die Achse ’ die Fixierscheibe vom Rahmen aufgenommen. Wir empfehlen dringend, evtl. notwendige Reparaturen am besten durch einen Fahrrad-Mechaniker vornehmen zu lassen, dem dazu Sonderwerkzeuge und die ent- sprechenden Anleitungen zur Verfügung stehen, 625 UMSCHALTER 632 u.633 ERSATZTEILE 608b 9 S 615 S 2045 E E 08b 60 608d 61lo \ Lu? p DS j er WS y 612 613 6l4aa 6I4b 618 iZ us - ER fü \ IN ( WWI 0 En ® 1) N ) a et UN BI. 520 a 621 616 616d Elbe A 617 M » X ces } (E \ 1 18) 618 618 23 6180 SI, 61 e a D f / FV) { N re“ EA 4 0 v ui K18 6l6b 62lo 622 049 a Bild-Nr. Bestell-Nr. | Beschreibung Dr 23a 416 052 Kettenleitmutter Dr 26 516 012 Sicherungsmutter (3 Stück) Dr 27 516 030 Achsmutter Dr 39 524 011 Schlüssel Dr 52 518 030 Fixierscheibe (2 Stück) Dr 602 517 030 Sicherungsscheibe Dr 605 550 680 Hebelkonus kpl. 554 080 Kugelhalter S 2046 Dr 606 550 150 Nabenhülse mit Helmöler ®: 607 551.090 Bramsmantallkpi: Dr 608 550 670 Bremskonus kpl. Dr 610 517 020 Sicherungsscheibe Dr 611 550 350 innerer Antreiber kpl. Dr 614 553 520 großes Planetenrad kpl. Dr 615 501 590 Lagerschale Dr 616a 550 290 äußerer Antreiber mit Kugelhalter K 18 und Staubdeckel 554 090 Kugelhalter S 2045 Dr 617 17-22 Z Zahnkranz Dr 618 550 885 Achse kpl. Dr 619 525 130 Druckfeder Dr 620 518 190 Anschlagbüchse Dr 621 550 630 Festkonus kpl. Dr 622 524 070 Einstellehre Dr 623 Friktionshülse Dr 624 519 140 Bremshebel UNTERTEILE Dr 604a 521 180 Staubdeckel für Stellkönus Dr 606a 325 040 Helmöler Dr 608a 550 650 Bremskonus mit eingel. Bolzen Dr 608b 525 140 Sperrklinkenfedern f. Bremskonus (2 Stck.) Dr 608c 513 021 Friktionsfeder Dr 608d 512 100 Sperrklinkensicherungsring (2 Stück) Dr 609 504 600 Sperrklinken (2Stück f. 608, 2 Stück f. 614) Dr ólla 550 340 innerer Antreiber mit eiñgelöt. Bolzen Dr ó611b 518 200 Versteifungsring. für inneren Antreiber Dr 612 533 110 kl. Planetenrad f. inner. Antreiber (4 St.) Dr 613c 514 261 Senkniet für inneren Antreiber (2 Stück Dr 614a 553 511 großes Planetenrad Dr 614b 525 111 Sperrklinkenfedern f. großes Planeten- rad (2 Stück) Dr 616b 521 160 Staubdeckel im äußeren Antreiber 453 830 Kugelhalter K 18 im äußeren Antreiber r 616c 521 150 Staubdeckel auf äußerem Antreiber r 616d 518 180 Beilagscheibe für äußeren Antreiber Dr 616e 512 110 Federring für äußeren Antreiber Dr 618a 509 060 Achse Dr 618b 527 060 Schubklotz mit Gewinde Dr 618c 527 070 Schubklotz ohne Gewinde Dr 618d 504 530 Mitnehmer Dr 618e 552 755 Zugstängchen kpl. Dr 62la 521 170 Staubdeckel für Festkonus Dr 55 516 052 Rändelmutter Dr 35/36 353 325 Bandage komplett UMSCHALTER-ERSATZTEILE Bild-Nr. Bestell-Nr. Bezeichnung Dr 650 553 210 Lenker-Umschalter komplett für Herrenrad mit offenem und ge- schlossenem Kettenkasten Dr 651 553 240 Lenker-Umschalter komplett „® Herrensportrad mit offenem und geschlossenem Kettenkasten Dr 652 553 220 Lenker-Umschalter komplett für Damenrad mit offenem Ketten- kasten Teile-Verzeichnis Dr 625 552 360 Lenker-Umschalter ohne Zug Dr 626 450 930 Zug kpl. ohne Umschalter für 650 und 652 Dr 628 450 970 Zug kpl. ohne Umschalter für 651 Dr 631 552 470 Gegenhalterbandage Dr 632 552 440 Seilrollenbandage Dr 633 526 100 Zelluloid-Beilagring Dr 625a | 519051 Handhebel Dr 625b | 534181 Zugbolzen Dr 625c | 515040 Bandagenschraube für Umschal- ter, Gegenhalter- und Seilrollen- bandage Dr 626a | 432.060 Bowdenspirale mit Abschluß- kappe (460 mm lang) Dr 626b | 450900 aan mit Lötnippel (1450 "® ang ’ Dr 626c | 552011 Regulierfederhülse kpl. Dr 628a | 432.080 Bowdenspirale mit Abschluß- kappe (360 mm lang) Dr 628b | 450 960 Baal mit Lötnippel (1350 mm ang M FICHTEL & SACHS AG SCHWEINFURT (MAIN) 167.2 4. 56. 80 TORPEDO-DREIGANG-NABE Beim Einbau der Torpedo-Dreigang-Nabe Mod. 55 muß der richtige Umschalter verwendet werden. ® unterscheidet sich gegenüber dem Lenkerumschal- ter unserer Torpedo-Dreigang-Nabe Mod. 53 durch die Ausführung der Stempelung. E N ‚Dreigang- Torpedo — --+ D Falsch Richtig - (nur für Torpedo-Dreigang 53) FICHTEL & SACHS AG SCHWEINFURT 166.941

Fichtel und Sachs Torpedo Dreigangnabe mit Bremse Handbuch 1956


From
1956
Pages
21
Type
Manual
Country
Germany
Brand
Fichtel und Sachs
Source
Heinz Fingerhut
Added at
16/02/2020
Tags
As a guest you have access to the documents in preview quality. As a member of the Historische Fahrräder e.V. you will be able to access the documents in standard quality.
Standard quality (1.59 MiB) Requesting a document in publishing quality will be available later

Ähnliche Dokumente

Fichtel und Sachs Torpedo Dreigangnabe ohne Bremse Handbuch 1950er Jahre
1950 - 1959, Anleitung, 19 Seiten
Fichtel und Sachs Torpedo Dreigangnabe mit Bremse Reparaturanweisung 1950er Jahre
1950 - 1959, Anleitung, 22 Seiten
Fichtel und Sachs Torpedo Dreigangnabe ohne Bremse Modell 55 Reparaturanweisung 1958
1958, Anleitung, 23 Seiten