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HANDBUCH
Torpedo-Dreigang-Leerlaufnabe 415
Torpedo-Dreigangnabe 515
mit Rücktrittbremse
Torpedo-Dreigang-Leerlaufnabe 415
Torpedo-Dreigangnabe 515
mit Rücktrittbremse
FICHTEL & SACHS AG SCHWEINFURT
Ein Wort zuvor!
Die Torpedo-Dreigangnabe bietet Ihnen außerordentlich große
Vorteile im Verkehr. Ganz gleich, welche Situation Sie auf der
Straße meistern müssen, immer werden Sie anderen überlegen
sein. Wenn im zügigen Fahren die Ampel plötzlich vor Ihnen
auf rot umspringt, bremsen und auf Berggang schalten.
Jetzt grün: Einige kräftige Tritte in die Pedale - click - den
Normalgang einschalten, wieder einige Tritte — click - auf
Schnellgang schalten, und die volle Geschwindigkeit ist erreicht.
Bevor die anderen Verkehrsteilnehmer überhaupt „geschaltet“
haben, sind Sie schon über die Kreuzung hinweg. Und hier noch
einen Sicherheitstip: Vor jeder gefährlichen Kreuzung oder
Kurve schaltet man zweckmäßig auf den Normalgang oder
den Berggang, dann kann beim Anfahren leichter und rascher
beschleunigt werden. Bei der Nabe mit Rücktrittbremse hat
man im übrigen noch den Vorteil einer um co. 26 °/o höheren
Bremswirkung als im Schnellgang.
Eines vergessen Sie bitte aber nie: Befolgen Sie stets die Ver-
kehrszeichen, - sie sind zu Ihrem Schutz und zu Ihrer Sicherheit
da! Auch die Fahrbahnmarkierungen - Einordnungspfeile vor
Kreuzungen, weiße Linien auf der Fahrbahnmitte, Fußgänger-
überwege usw. - sind als Gebotszeichen zu beachten.
——_——
ALLGEMEINES
Die TORPEDO-Dreigangnabe soll Ihnen dazu verhelfen, das
Radfahren leichter, angenehmer und erholsamer zu machen.
Sie besitzt einen Berggang, einen Normalgang und einen
Schnellgang und bietet Ihnen gegenüber einer einfachen
Freilaufbremse den Vorteil, daß Sie die Übersetzung den
jeweiligen Gelände- und Wetterverhältnissen anpassen kön-
nen. Die Nabe ist äußerst robust gebaut und höchsten Be-
anspruchungen gewachsen.
Besondere Vorzüge:
Elegante, moderne Form bei kleinem Durchmesser.
Geringes Gewicht! Kaum schwerer als eine Freilaufbrems-
nabe.
Gleichbleibende Kettenlinie, dadurch größte Lebensdauer
der Kette.
Besonders stabiles Planetenradgetriebe, nach außen mit
Labyrinthdichtungen abgedichtet und gut geschmiert.
Hierdurch leichter Lauf und längste Lebensdauer.
Berggang mit 26,6% Übersetzungsverminderung. Schnell-
gang mit 36,2°/0 Übersetzungserhöhung.
Blitzschnelles Schalten im Straßenverkehr durch den moder-
nen „Click-Schalter“.
Kontrollmöglichkeit der Schalteinstellung durch Leerlauf-
marke am Elickschalter.
Wichtige Hinweise!
Auf richtiges Schalten achten (siehe Seite 7).
Schaltzugeinstellung sorgfältig vornehmen und von Zeit zu
Zeit, vor allem Saras häufiger, mit Hilfe der Leerlauf-
marke am Clickschalter Kontrollieren und, wenn nötig, mit
der Einstell-Lehre nachstellen.
Die Nabe und Schalteinrichtung von Zeit zu Zeit ölen
ENS Seite 8).
abe nicht mit Wasser abspritzen.
Unterlassen Sie bitte das Auseinandernehmen der Nabe,
denn sie besteht aus vielen, zum Teil sehr kleinen und schwer
montierbaren Teilen! Allein den Reparaturwerkstätten stehen
die dazu notwendigen Spezialwerkzeuge und Anweisungen
zur Verfügung.
Das im Normal- und Schnellgang sowie im Freilauf hörbare
gleichmäßige Ticken ist durch die eingebauten Klinken-
pesporte technisch bedingt und gleichzeitig ein Zeichen
ür einwandfreie Funktion der Nabe.
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ÜBERSETZUNGEN
1.NORMALGANG £
Für den mittleren, direkten Gang wählt man je nach körper-
licher Verfassung eine Übersetzung zwischen 60 und 70”. Ihr
Fachmann wird Sie wegen Wahl des passenden Zahnkranzes
beraten. Die Normalübersetzung wird in der Ebene gefahren.
Bei derNabe mit Rücktrittbremse ist es außerdem zweckmäßig,
diesen Gang zum Bremsen bei Bergabfahrten einzuschalten.
2.BERGGANG
Dieser wird bei Gegenwind und beim Befahren von Steigun-
gen eingeschaltet. Auch bei schlechten Straßenverhältnissen
(Sand, Schnee, Glatteis) bietet er große Vorteile. Ferner er-
möglicht er im Stadtverkehr an Kreuzungen und Stoppstraßen
ein sehr rasches Anfahren sowie bei der Nabe mit Rücktritt-
bremse ein besonders kräftiges Bremsen.
3.SCHNELLGANG ‘
Diesen schaltet man bei Rückenwind oder auf Straßen mit
leichtem Gefälle ein.
CLICK-SCHALTER
Der Click-Schalter wird in handlicher Lage neben dem rechten
Lenkergriff montiert, um beim Schalten die Hand nicht vom
Lenker nehmen zu müssen.
Durch einen Zug mit dem Zeigefinger am Schalthebel wird der
Normalgang oder der Berggang eingeschaltet.
Dos Zurückschalten erfolgt durch einen Druck mit dem Rücken
des Zeigefingers auf den Schalthebel. Ein Zeiger, der aus dem
Schaltergehäuse herausragt, zeigt die jeweilige Gangstellung
an | = Berggang
Il = Normalgang
Ill = Schnellgang
& = Leerlaufmarke
Der Schalthebel geht nach jedem Schaltvorgang in seine Aus-
gangsstellung zurück.
EINSTELLUNG DERSCHALTVORRICHTUNG
Die richtige Schaltzugeinstellung ist von ausschlaggebender
Bedeutung für die Funktionsfähigkeit. Bei falscher Einstellung
sind Funktionsstörungen sowie Schäden an den Antriebs-
elementen und am Getriebe eine unausbleibliche Folge!
Mit Hilfe der Leerlaufmarke am Clickschalter kann die Schalt-
einstellung kontrolliert werden
4
D)
d
Damit Beschädigungen des Getriebes vermieden werden, muß
die Einstellung öfters, besonders zu Anfang, nachgeprüft
werden, da sich der Zugdraht etwas dehnt. Auch nach dem
Spannen der Fahrradkette und nach jedem Aus- und Wieder-
einbau des Hinterrades ist die Einstellung vorzunehmen. Sie
erfolgt mit einer Einstell-Lehre, deren Handhabung nach-
stehend beschrieben wird.
Die Einstell-Lehre befindet sich entweder bereits auf der Ketten-
leitmutter (lange Achsmutter auf der Zahnkranzseite) oder
beim Werkzeug. Die Einstellvorrichtung ist an der Verbindung
zwischen Zugdraht und dem Schaltkettchen, das aus der
Kettenleitmutter kommt, angebracht und
besteht aus einer Einstellhülse a, die
mit einer Rändelmutter e auf der Ein-
stellschraube b gegen Verdrehung ge-
sichert ist.
1. Click-Schalter auf Schnellgang stel-
len (Zeiger auf Ill). Dabei Tretkurbel
kurz nach vorne und hinten bewegen,
damit der Gang im Getriebe zum
Eingriff kommt.
2. Seilzug durch Drehen der Einstell-
hülse a leicht entspannt einstellen.
Hat sich nach längerer Fahrzeit der
Schaltzug so weit gelängt, daß on
der Einstellhülse keine Nachstell-
möglichkeit mehr besteht, wird die
Einstellhülse ca. auf die halbe Ge-
windelänge der Einstellschraube b zu-
rückgedreht. Die dabei entstehende
Lose des Schaltzuges wird durch Ver-
setzen der Gegenhaolterbandage nach
vorne ausgeglichen (Gegenhalter-
bandage wieder festziehen!).
3. Einstell-Lehre c auf Kettenleitmutter d
schieben, bis die Kante der Einstell-
Lehre mit der Kettenleitmutter außen
bündig ist, und in die Richtung des
Zugkettchens bringen.
4. Einstellhülsefesthalten.Rän-
delmutter e nach unten
schrauben - bis sie mit ihrer
Unterkante auf einer der
beiden unteren Meßkanten
der Einstell-Lehre aufsitzt.
(Die Abstände der Meß-
kanten untereinander sind
leich undentsprechen dem
chaltweg vom Ill. zum
ll. Garaı)
5. Click-Schalter auf Normalgang stel-
len (Zeiger auf Il). Pedale wieder
kurz achvarns und hinten bewegen,
damit Gang einrastet. Durch das
Schalten wird die Rändelmutter von
der Meßkante abgehoben. Die Un-
terkante der Rändelmutter muß dann
mit der nächst höheren Meßkante
übereinstimmen.
6. Ist dies nicht der Fall, wird
die Einstellhülse (nicht die
Rändelmutter!!!) nach links
bzw. rechts gedreht, bis die
Unterkante der Rändelmut-
ter mit der in Frage kom-
menden Meßkante über-
einstimmt. Zur Kontrolle
Click-Schalter wieder auf
Ill stellen. (Pedale bewe-
gen) Die Unterkante der
Rändelmutter muß wieder
mit der Meßkante überein-
stimmen.
7. Nach der Einstellung Einstellhülse fest-
halten (nicht mehr verdrehen!!!) und L+
Rändelmutter fest dagegenziehen. Zur a
Überprüfung der richtigen Schaltungs- PB
EInMelund wird der Schalthebel von =
Stellung Ill in dieMarke für den Leerlauf 2
(Pfeil auf der Deckscheibe zwischen III ES
und Il) gezogen und festgehalten. Dabei
müssen sich die Pedale frei nach vorne
und hinten leer durchdrehen lassen.
Lida
8. Einstell-Lehre nach unten drehen, damit beim Zurückschalten
die Rändelmutter sich nicht aufsetzen kann.
Wird das Rad für längere Zeit abgestellt, so ist es zweck-
INSEL den Zug zu entspannen, d.h. Click-Schalter auf Ill
stellen.
SCHALTEN
Das Schalten der Gänge erfolgt während der Fahrt,
wobei man ohne Kroftaufwand weitertritt. Beim Befahren
von Steigungen also rechtzeitig umschalten!
Das Getriebe arbeitet wie ein Kraftfahrzeuggetriebe. Es kann
also beim Schalten vom Schnellgang zum Normalgang und
zurück vorkommen, daß der gewünschte Gang nicht sofort
eingreift. In solchen Fällen bewegt man die Pedale kurz nach
hinten und vorne, wobei der Gang hörbar einschaltet (knak-
kendes Geräusch).
PFLEGE UND WARTUNG DER NABE
Die Nabe ist vom Werk aus reichlich mit Schmiermittel ver-
sehen. Eine Nachschmierung kann mit gutem Fahrradöl über
den Helmöler erfolgen, der auf der Nabenhülse angebracht
ist. Zu empfehlen sind:
7
„Anticorit 5°, der Fa. Fuchs Mannheim; „Esso-Universalöl”;
„Shell-Haushaltöl Donax H“.
Die Nachschmierung sollte unbedingt nach jeder größeren
Tour und sonst bei normalem Fahrbetrieb monatlich vorge-
nommen werden. Außerdem sollte bei der Nabe mit Rücktritt-
bremse mindestens alljährlich sowie nach größeren Touren im
Gebirge mit starker Beanspruchung der Bremse der Brems-
mantel nachgeschmiert werden. Da dazu die Nabe geöffnet
werden muß, wird die Nachschmierung am besten durch einen
Mechaniker vorgenommen, dem das von uns vorgeschriebene
Schmiermittel zur Verfügung steht.
Beim Einbau der Nabe ist zu beachten, daß die beiden ge-
riffelten Fixierscheiben beiderseits des Gabelendes montiert
werden und zwar so, daß die geriffelte Seite beim Anziehen
der Achs- bzw. Kettenleitmutter sich in die Gabelenden ein-
drückt. Die beiden Fixierscheiben übertragen das Rückdreh-
moment des Planetengetriebes auf den Rahmen.
Bei der Torpedo- Dreigangnabe mit Rücktrittbremse dürfen
nur Bremshebel mit Bandagenbefestigung, also keine Klauen-
hebel verwendet werden. Die Bandage muß fest am Rahmen
sitzen, da sonst die Bremse ungleichmäßig arbeitet.
Bitte! Beim Reinigen des Rades die Nabe nie mit Wasser ab-
spritzen!
PFLEGE DES CLICKSCHALTERS
Es empfiehlt sich, von Zeit zu Zeit die Seilzugspirale zu lösen
und den Zugdraht zu ölen, damit die Leichtgängigkeit der
Schaltvorrichtung erhalten bleibt. Die beweglichen Teile des
Click-Schalters sind in größeren Zeitabständen mit einigen
Tropfen Ol zu versehen, ebenso die Lagerstellen der Leitrollen.
| Wir empfehlen dringend, evtl. notwendige Reparaturen
durch einen Fahrrad-Mechaniker vornehmen zu lassen.
Notizen
Und jetzt wünschen wir Ihnen viel Freude beim Fahren!
FICHTEL& SACHS AG
SCHWEINFURT
Fichtel und Sachs Torpedo Dreigang Leerlaufnabe 415 und Rücktrittnabe 515 Handbuch 1971
- From
- 1971
- Pages
- 12
- Type
- Manual
- Country
- Germany
- Brand
- Fichtel und Sachs
- Source
- Heinz Fingerhut
- Added at
- 16/02/2020
- Tags
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- 18/08/2022: Name: "415" und "515" ergänzt
- 04/07/2020: Genauer datiert auf 1971 wegen Drucknummer.