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ist das Gründungsjahr der Göricke Werke.
Als Zwanzigjähriger kam damals August Göricke nach Bielefeld und
eröffnete hier mit jugendlihem Wagemut ein Geschäft. Wenngleich jeder
Firmengründer, namentlich wenn er jung ist, große Hoffnungen hegt
und mit hohen Erwartungen an sein noch so kleines Unternehmen
herangeht, so mochte August Göricke auch in seinen kühnsten Träumen nicht erwartet haben, daß sich
der kleine Laden, in dem er damals anfing, einmal zu einem Betrieb von Weltruf entwickeln würde.
Freilich war der junge Göricke etwas mehr als nur ein tüchtiger Geschäftsmann. Er hatte ®.
Jugend einen erstaunlich klaren Blick für die Erfordernisse seiner Zeit und für die Entwick der
Zukunft. So erkannte er denn sehr bald, daß dem Fahrrad, — das damals
als „Veloziped” noch vielfach belächelt und nur von wenigen ernst
genommen wurde — eine große Zukunft bevorstand. Deshalb ver-
legte er sich denn sehr früh schon auf den Bau von Fahrrädern und half somit, in Bielefeld,
das bis dahin die Stadt des Leinens und der Wäsche war, eine neue Industrie zu begründen.
„GÖRICKES WESTFALENRAD” wurde durch seine ‚für damalige Zeiten fortschrittliche Kon-
struktion und solide, haltbare Ausführung sehr schnell bekannt, die Nachfrage nahm schnell zu, und
obwohl August Göricke seine Betriebsräume längst vergrößert hatte, mußte er um die Jahrhundert-
wende ein großes Baugrundstück erwerben, auf dem er die Fabrikanlagen zu errichten begann, in
denen heute noch das „GÖRICKERAD” hergestellt wird. Doch die Entwicklungskurve des Werkes
verlief nicht in stetigem Gleichmaße aufwärts. Krisen und Rückschläge, in
denen sich die Unruhe der Zeit widerspiegelten, blieben nicht aus. Der
erste Weltkrieg mit seinen Folgeerscheinungen ging keineswegs spurlos an
demWerk vorüber. Und in einer sehr ernsten Krise war es, als der jetzige
Inhaber der Göricke Werke, Erich Nippel, die Firma übernahm. Erich Nippel keh aus
Ostindien heim; er hatte dort und auch in Südamerika ©
umfassende kaufmännische Erfahrungen gesammelt und
begann nun mit Umsicht und Geschick das wirtschaftlich
völlig am Boden liegende Werk von Grund auf neu aufzubauen. Trotz der Ungunst der Zeit schuf
er die straffe Organisation, setzte die technische Modernisierung des Betriebes durch, richtete den
Vorrichtungs- und Leerenbau sowie die Abteilung Feinmechanik ein. Im letzten Kriege wurde der
Betrieb zu etwa 60 % durch Bomben vernichtet. Stockungen in der Fabrikation waren zunächst die
unvermeidliche Folge. Auf Grund der Initiative der Geschäftsleitung sind die größten Schäden jedoch
inzwischen beseitigt. Schon sind neue Lackieranlagen und modernste Fertigungseinrichtungen entstanden,
und in Kürze wird die Produktion wieder in vollem Umfange laufen.
Fahrräder haben nunmehr die Göricke Werke verlassen
In normalen Zeiten, als Handel und Wandel sich über die ganze Erde erstreckten, waren „GÖRICKE-
RÄDER” überall auf der Welt zu finden. Die Göricke Werke unterhielten nicht nur Filialen in
en. Städten Deutschlands, sondern zahlreiche Vertretungen waren im europäischen Ausland
und Übersee vorhanden. Im fernen Indien und China wurden
„GÖRICKERÄDER” gefahren, im modernen Amerika ebenso
wie in der entlegenen Wildnis Afrikas. Ruht der Export auch in
den heutigen ernsten Zeiten, so werden bereits wieder- Beziehungen
zum Auslande angebahnt, wobei die über- seeischen Erfahrungen und
die gründliche Kenntnis der Auslands- märkte von dem heutigen
Inhaber, Erich Nippel, von ausschlag- gebender Bedeutung sind.
Ein Betrieb von den Ausmaßen der Göricke Werke kann niemals das Werk eines einzelnen Mannes
sein. Es setzt eine Vielzahl planender Köpfe und schaffender Hände voraus. Groß ist die Zahl derer,
die nunmehr im Laufe von 75 Jahren ihre Arbeitskraft dem Unternehmen widmeten, und denen es
Jahrzehnte hindurch Lohn und Brot gab. Dennoch ist es immer wieder die Persönlichkeit einzelner,
deren Initiative ein Werk seine Entstehung oder seinen Wiederaufstieg verdankt. Am Anfang der
Göricke Werke stand ihr Gründer August Göricke. Nicht minder aber ist der neue Aufstieg des
Werkes mit dem Namen seines jetzigen Inhabers Erich Nippel verbunden, der das, was einst aus
kleinsten Anfängen heraus entstanden war, durch Nöte und Krisen hindurch zu seiner Höhe und
Blüte führte. Unter seiner Leitung werden die Göricke Werke nach der ernsten hinter uns liegenden
. _ wie wir zuversichtlich hoffen dürfen —
besseren und gesünderen Zukunft entgegengehen.
Eingedenk dem Rufe und der Tradition, die sich seit
nunmehr einem dreiviertel Jahrhundert mit dem Begriff
„Göricke” ver- binden, geht es voll Tatkraft und Ver-
antwortungsbewußtsein hinein in die Produktion. /f
mit dem altbewährten Göricke-6-kant-Glockenlager mit Eindruckschalen und aufgeschraubtem Ketten-
rad. Muffenlötung, Rahmenhöhe 56 cm, auf Wunsch auch 51 oder 61 cm; tiefschwarze, schlagfeste
Emaillierung; Linierung rot-weiß. Normaler Elastiksattel, Torpedofreilauf, Bereifung 28x 1,75 Draht
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mit dem unübertroffenen ausziehbaren Görax-Tretlager, aufgeschraubtes Kettenrad mit gefrästen
Zähnen und angewalztem Auflagerand. Muffenlötung, Rahmenhöhe 56 cm, auf Wunsch auch 51 oder
61 cm; tiefschwarze, schlagfeste Emaillierung; Linierung seegrün-gold. Besserer Sattel, Torpedofreilauf,
alle Blankteile verchromt, Bereifung 28x 1,75 Draht.
Mod. 91
mit Göricke-Keillager (wie BSA.), mit eingeschraubten Schalen. Kettenrad mit 5-Schrauben-
Befestigung und gefrästen Zähnen sowie angewalztem Auflagerand. Außenlötung mit Ziermuffen, Rahmen-
höhe 56 cm, eleganter starrer Hinterbau aus geraden, feinen Zierrohren (konisch gezogen), mit Ausfallenden,
Renngabel. Seegrüne Emaillierung mit dunkelgrün abgesetzten Muffen und grünweißer Linierung ; mit besserem
Sattel. Torpedofreilauf, alle Blankteile verchromt, Leichtmetallfelgen mit Bereifung 28 x 1Y/sx 1%/ Draht.
Die beliebten - Jugendräder
mit
Original-Göricke-
6 - kant- Glockenlager
wie Modell 3 und 4,
Rahmenhöhe 46 cm, tief-
schwarze, schlagfeste Email-
lierung; Linierungrot-weiß.
Torpedofreilauf, Bereifung
8 x1,75 Draht.
Mod. 14 Knabenrad
Mod. 15 Mädchenrad
Das bewährte
ur SG ere LaüS
mit Original-Göricke-ö6-kant-Glockenlager, Muffenlötung, extra starke Ausführung, Rahmen-
höhe 50 cm, mit großem Rohrgepäckträger und Kippständer, mit Vorderrad-Innenbremse, tiefschwarze,
schlagfeste Emaillierung; Torpedofreilauf, Bereifung: Vorderrad 20x2”, Hinterrad 26x 2” (Draht).
Mod. G 98
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Grickawer te
NippeL &C0
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Offsetdruck Gustav Bentrup, Bielefeld
Motor: Sachs-Motor $$ M. 98 oder Ilo-Motor F. M. 100
Beleuchtung: Großer 15-Watt-Scheinwerfer, abblendbar, mit Standlicht
Fahrgestell: Neue bevorzugte Form, extra starke Muffenlötung, Ausfallenden
tiefe Motorlagerung, niedrige Sitzhöhe
Tretlager: Verstellbares Göricke-Exzenterlager (Kettenspannung
gekröpften Vierkantkurbeln
Gabel: Federgabel aus gepreßtem Stahlblech mit nachstellbarem Stoßdämpfer
und Anschlag
Bremsen: Zuverlässige Vorderrad-Innenbackenbremse ; Hinterra
Torpedo-Nabe mit Rücktrittbremse
Laufräder: Extra schwere Felgen 2,25”, verstärkte
26x 2,25”, 2!/,-mm-Speichen
Sattel: Großer, bequemer Markensattel
Pedale: Gummiklotzpedale
Lenker: Breite Ausführung für bequeme Handlage,
griffen, Drehgaseinrichtung
Schutzbleche: Breite Kastenform, vorn mit Seitenschutz
beleuchtetem Nummernschild und großem Rückstral
Werkzeug: Komplettes Werkzeug für Motor und Fahrzeug
Kippständer: Stabiler Mittelständer mit großer Standfläche
Gepäckträger: Kräftige Ausführung aus gepreßtem Stahlbled
Brennstoffbehälter: Moderne große Form. Inhalt: ca. 8 Liter
Brennstoffverbrauch: Auf 100 km etwa 2 Liter Gem
Geschwindigkeit: ca. 60 km/Std
Leergewicht: ca. 65 kg
Lackierung: Schwarze Emaille mit passender Linierung
Göricke Katalog 1949
- Von
- 1949
- Seiten
- 8
- Art
- Katalog
- Land
- Deutschland
- Marke
- Göricke
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 04.05.2019
- Schlagworte
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