1938 Fahrrad ABC Broschüre von Bosch

Vorschau (771 KiB)

a Ein vorfchriftsmäßiges Fahrrad muß nach der neuen Straßenverkehrs=Zulaffungs=Ordnung (St.V.Z. ©.) mit ‚folgendem Zubehör ausgeftattet fein: 1. Zuverläffiges, helleuchtendes, blendfretes Licht. 2. Zu beiden Seiten der Pedale gelbe Nücditrahler. 3. Roter Rückitrahler auf weißgejtrichenem Schugblehende. = Handbremfe für Vorder- oder Hinterrad. 6 . Zweite Bremje — empfehlenswert: Rüdtrittbremfe. . Klingel. Einzelheiten find dem „Fahrrad AUGE” zu entnehmen! A Herausgegeben von der Robert Bofch GmbH., Stuttgart, Abt.: WEB a) Allwetterrad: Beionders widerjtandsfähige Ausfüh- rung zur Verwendung bet fchlechten Wetter. Wichtige Teile mit einem Zellulotvüberzug. Kettenrad, Kurbeln, - Pedale, Naben und Speichen fhwarz emailliert oder brüntiert — Schuß. bleche verbreitert. Ballonreifen: Niederdrud. Breite: früher 2 Zoll (3.8.26 x 2.00 *), heute meift 1,75 Zoll. Vorteil: Größeres Luftkiffen, daher weiches, erfchütterungsfreies Fahren. Krafterfparni auf unebener und ge= pflafterter Straße. Beleuchtung: Für Nahtfahrten mit dem Rad fit helles Licht vorgefchrieben und not= wendig. Früher wurden Karbid-, Petroleum- und Kerzenlampen ver: wendet, heute faft durchweg eleftrifches Radliht. Zu beachten find die amt- lichen Vorfchriften über *Einftellung des Radlihts und des Rücdjtrahlers. —> Seite 2. Bereifung: Befteht aus Laufdecle (Mantel) und Zuftichlaud, der am *Rentil aufge- pumpt wird. Die Laufdede begrenzt die Ausdehnung des Luftfchlauches und fohitgt ibn gegen Berlegungen, Sie befteht heute metft aus Korb» gewebe, daS mit einer profilierten Gummtauflage überzogen tft. Die Pro- filterung verringert die Gleitgefahr auf naffer, fchlüpferiger Straße, fo- ange fie noch nicht durch die Ab- nugung geglättetift. Jenac) der Aus= führung unteriheidet man *Ballon- reifen, *Hocdrudreifen, *Schlauc- reifen, *Wulftreifen. Die Bereifung tft fehr empfindlich gegen ÖL; alfo Vorficht beim Schmie= ren ber Lager (Tropföß. DI und Benzin zeriegen Gummi. Weitere Feinde der Bereifung find: Hite (Fahrrad in Schatten ftellen!) umd Feuchtigkeit (Decke Fault leicht und wird außerdem nom Roft angegriffen). Auch) bei Nichtgebrauch des Radesmur die Bereifung gut aufgepumpt fein. —> Fliden. Blendfrei: Vorfhriftsmäßige *Einftellung der Sahrrad-Scheinwerfer für Fern- und Abblendlicht. Bremfen: Zebdes Fahrrad muß zivei voneinander unabhängige Bremfen haben. Als Handbremjen werben Felgen», Trom- mel-, oder Klogbremfen verwendet. LZestere nügen auf langen Brem3- ftredfen Die Bereifung ab. Außer der Handbremfe wird man nod) die Rück- trittbremfe verwenden, Beim Gebrauch der Rüctrittbremfen ift zu beachten: Auf langen Brems- wegen empfiehlt e8 fich, nicht immer mit demfelben Fuß zur bremfen, fon- dern zu wechfeln (geringere Ermü- dung, Schonung der Kette). Bon Zeit zu Zeit muß die Rücktrittbremfe ge= ölt werden. Nicht zu ftark ölen, da fonft die Bremfe fchlehterwird.—> HL —> Seite 2 Diebftahl=Sicherung: Am ficherften wirfen Speidhen-Schlöf= fer, die an der Hintergabel des Fahr- tadrahmens befeftigt werden. Sehr empfehlenswert ift außerdem eine Diebjtahlverficherung. Be me Dunlop: Englifher Arzt, Erfinder der Luft bereifung. Einftellung: Der Lichtkegel des Scheinwerfers muß fo geneigt fein, daß er in 10 Meter Entfernung vor der Lampe nur halb jo hoch wie bet feinem Austritt aus der Lampe ift. Die Einjtellung erfolgt bei Nacht. Man mitt 10 Meter Strede von einer Hauswand bis zum Fahr- rad ab, fodann jtellt man feit, in welcher Höhe fi) der Scheinwerfer über dem Erdboden befindet (3. 8. Drahtreifen: Hat feinen Namen von zwei endlofen Drähten, die in die beiden Ränder der Laufdecde eingearbeitet find. Bor- teile: Geringeres Gewicht, bejfere Stoßdämpfung,dadurch leichterer@auf des Nades. Auflegen an der Rad- felge durch befondere Montageeifen, Drais: Badifcher Forftmeifter, Erfinder der Draifine, der Vorläuferin des Fahr: vades, 4 80 cm). Man markiert nun die Hälfte diefer Höhe von der Erde ab gemejfen an der Hauswand (alfo 40 cm). Schal: tet man nun das Battertelicht des feftftehenden Sahrrades ein, jo muß der Scheinwerfer fo lange geneigt werden,bis der Mittelpunftdes Strab- Ienfegel3 mit der Markierung zu- fammenfällt. Die Feftftelichraube des Scheinwerfers muß nad der richtigen Einftellung fo angezogen werden, das fih bie Stellung des Scheinwerfers nicht mehr verändern Läßt. SODAOEOAOOOOS 9 \ VACIOIODIELIEETDIOFEE Fahrrad: on dem badifchen Forftmeifter Karl von Drais als Laufmafcyine 1817 er= funden,1853 duch Ph. Fiicher, Schwein- furt, mit Zretfurbeln verjehen. Kurze Zeit ald Hochrad auf dem Marlte. Nach Erfindung des Luftreifens all- gemeine Einführung des Niederrads mit zwei gleichgroßen Rädern. Ge- ihäste Zahl: für 1937 etwa 17 Mil- Iionen, s Das Fahrrad beiteht aus einem Stahl- rohrrahmen als Träger des Fahrers und zur Verbindung der Räder: Vorderrad in drehbarer Gabel mit Lenker, Hinterrad über Kette und Kettenrad von den Tretfurbeln aus angetrieben und faft durchweg mit Rücktrittbremfe verfehen. AlS Berei- fung wird ausschließlich Gummi ver= wendet. Jedes Fahrrad muß miteiner _ Bremfe, einem Rücitrahler und bei Dunkelheit mit einem Radlicht ver- fehen fein. Weiteres Zubehör: Schuß bleh, Sattel, Gepäckträger, Klingel, Werkzeugtafche, Luftpumpe. Zeile des Fahrrades: 1. Rahmen, 2. Vordergabel, 3. Lenker, 4. Griffe, 5. Vorderrad, 6, Hinterrad, 7. Vor= deres Schugblech, 8. Hinteres Schuß blech, 9. Radlichticheinwerfer, 10. Rad- lihtmafchine, 11. Sattel, 12, Sattel- tafche, 13.Borderes Kettenrad,14.Tret= furbel, 15. Pedal, 16. Kette, 17. Hinteres KRettenrad,18. Freilauf,19. Fahrradauf- fteller, 20. Riüctrahler, 21. Gepäd- träger, 22.Bumpe,33.Schugblechhalter. 5 Felge tft der durch Die Speichen gehaltene Radkranz, auf dem der Reifen figt. Sie tft beim Alltagsrad aus Stahl- blech, beim fportlichen Fahrrad aus Holz,neuerdingsaud ausLeichtmetall. Se weniger Felgen und Bereifung aufammen wiegen, dejto leichter läuft das Fahrrad (Hier liegt das Geheim- ntsderffennmafchinen undbereritaun- lichen Zeiftungen der Rennfahrer). Roft auf der Innenfeite der Stahl- felge tft gefährlich für die *Bereifung Gchadhafte Stellen mit Sandpapter abreiben, neu laclieren). Aus der Felge herausfchauende, zu lange Speichen müffen abgezwict werden — da fie den Schlauh und den Mantel durchftechen fünnen, Flicken: A. Luftfchlauch: Befchädtgte Stellen werden am fchnellften gefunden, wenn man den aufgepumpten Schlauch in ein flaches Gefäß mit Waffer ein- taucht und unter Waffer rectt, Auf- fteigende Blafen Iaffen die fchadhafte Stelle fofort erkennen. Zm Notfall ann der Luftaustritt auch abgebört und fomit die Stelle gefunden werden. Die befchädigte Stelle wird mit Raub- bled) odev@laspapier aufgeraubtoder mit Benzin gefäubert. Mit dem Finger wird dann Gummtlöfung dünn aufs getragen. Auf die gutgetrocnete Flict- ftelle wird fodann ein Flicplättchen etwa eine Minute aufgedrückt. Ab- geichnittene Stücfe eines alten Quft= 6 fhlauches find für einmandfreies Sliden nicht empfehlenswert. Nur in feltenen Fällen tft e8 notwendig, das Rad auszubauen. B. Dede. Größere Riffe u. Schnitt- verlegungen werden durch Einkleben vonReparaturleinwandinftandgeiest. Die Fäden Diefer Leinwand follen die- jelbe Richtung haben wie das Deden- gewebe. Grundfäglic dasfelbe Ge webe verwenden, wie bei der Dede (gleiche Glaitizität). Flickzeug: Am beten in Blehfhachtel unter- gebracht. Inhalt: 1 Zube mit Gummi- Löfung, vorgummierte Flidplättchen, 1 Raubblech, mehrere Stückchen Ben- tilgummt, Gmpfehlenswert: Repa- taturleinwand, Ffolterband, 1 Fläfch- hen Benzin, —> Satteltafche. Freilauf (=Nabe): Einfeitig wirfendes Geiperre, durch- weg im Hinterrad eingebaut, ermög- licht, daS angetriebene Hinterrad von der treibenden Kette automatifch zu trennen, fobald das Fahrrad ichneller läuft, al$ der Fahrer tritt. Wird faft ausfchließlich in Verbindung miteiner "Rücktrittbremfe benüst. Pflege: Der äußere Bremsmantel fol oft vom Staub befreit werden, damit er nicht zu den Kugellagern dringen kann. Vor jeder großen Aus- fahrt gut ölen, Auseinandernehmen und aufammen= bauen am beften vom Fachmann, Gepächftänder: Wird metftend über dem Hinterrad angebraht — feltener über dem Bor= i derrad. Empfehlenswerte Ausführung aus gefhmweißten Rohren; neuerdings auch mit fchwenfbarem Fahrraditän- der und Fahrradfchloß verbunden, — > Diebitahl-Sicherung. Gefchmindigkeit: Bei Wanderfahrten in ebenem Ge- lände 15 bi$ 17 km in der Stunde. Bei Rennen Gejchwindigfeiten von über 100km/St.erreicht. Durchfchnitts= geichwindtgkeit bet der Deutichland- fahrt 1937: 32,953 km/St, Glühlampen: GEinwandfrete Beleuchtung tft von der richtigen Auswahl der Glühlampen abhängig. Größte Lichtausbeute und Sicherheit gegen vorzeitige Durc)- brennen nur durch die vorgefchriebene Glühlampe, 3 Betfptel: Bojh- Nadlihtmafchine Glühlampe WGA 6 V 0,25 Amp. od. Osram 3717 Psm WGB,WO 6 V 0,3 Amp. od, Osram 3718 Psm WHB, WM, WGCP, WHCP 6V0,5 Amp. od, Osram 3715 Psm Glühlampen müffen auf dem Sodel die gleichen Angaben wie auf der Mafchine tragen. Hochdruckreifen find Reifen der Breite 11/,” oder 1!/,”. Ste müffen verhältnismäßig hart auf- gepumpt werben. Geringere Stob- dämpfung als Ballonreifen, daher nur für allerbefte Straßen geeignet. lfolierband wird als Notbehelf bet Reparaturen an Schlaud und Dede gern benüßt. Weitere Anwendungsmöglichkeiten: Bededen von Stellen,andenen@matlle abgefprungen tjt, zum Befeftigen der Radlihtleitung an den Rahmen ufw. Katenauge: Das Gefeg fchreibt die Anbringung von Rüdftrahlern (Ragenauge) vor. Vorfhrifts: Ausführung mit Kenn- zeichen „pP. Nicht höher als 40 em über dem Boden anbringen! Aus Stcherheitsgründen tft eine eleftrifche Schlußlampe mehr zu empfehlen, weil bei abgeblendetem Licht von Kraft: Fahrzeugen das Rüclicht viel früher erfennbar tft, al$ der Nückftrahler ohne Lampe. NRücdftrahler müffen grundfäglih am Schugbled) oder an der linfen Rabmenfeite befeftigt wer- den. Durch Gepäck verderte Riücd- ftrabler find mwirfungslos und der Anlaß zu einem Strafzettel. —> Seite 2, —> Sdhusbled. Kette: Behandlung: Bon Zeit zu Zeit mit Petroleum oder Benzin auswaichen und mit Vafeline einfchmieren. Die Kette muß mit Rettenfpannern nicht zu fttamm angefpannt fein, fonjt Beihädigung. Bei Bruch Iaffen fich einzelne Glieder leicht einfegen. Da das felbftändige Vernieten von neuen Kettengliedern metjteng nicht mit der notwendigen Sorgfalt ge= ihehen kann, empfiehlt fih eine Be- fejtitgung der Glieder dur Eleine Schrauben mit Muttern. Kettenglieder mit Schrauben follten in feiner Wert- zeugtafche fehlen. Klingel: Sit gefeglich vorgefchrieben. Stnnlojes Klingeln fann beitraft werden. Man unterfheidet 2 Arten; Die einfache Hebelflingel am Lenker und die Rad- Iaufglode. Zestere oft ein binderlicher ZuruS. Sirenen find fein Erfag für die Klingel, —> Seite 2, Karbidlampen: Beftehen aus 3 Zeilen: Reflektor, Wafferbehälterund Gasentwidlungs- tammer. Diefe Lampen find umftänd- lc in der Bedienung (Reinigung — Anwendung vongündhölzern)undver- breiten fchlechten Gerud. Im Winter 8 frieren fte leicht ein und geben bei fhwerem Wetter, wenn man befon: deren Wert auf helles Licht Iegt, einen fladernden Lichtftrapl, Konusfchlüffel: Speztalichlüffel für die richtige Ein- ftellung der Fretlauffonen. Richtige Einftellung erhöht die Fabrficherhett. Kugellager: Alle beweglichen Teile des Fahrrads laufen in Kugellagern, die fih durch geringe Reibungsverlufte und große Haltbarkeit auszeichnen. Sie find mit Bafeline zu fchmieren. Laufdecke: Die äußere Umbüllung des eigent- licden Luftfchlauds, au Mantel genannt, befteht aus einem Gewebe mit aufgetragener Gummifchicht. Die Güte der Laufdecke ift abhängig von dem Gewebe. Das KRordgewebe (aus- folteglih parallel Iaufende Fäden) ift dem Vollgewebe (freuzmweife ge- orbnete Fäden) überlegen. Dieparallel laufenden Fäden ergeben eine größere Schmiegfamteit und Glafttzität, Summe € Lenker: Man unterfheidet 4 Arten: 1. Deutfcher 1 Zenfer 2. Neudeutfcher Zenter 3. Englifher Zenter < ;, &, mung dient der Zenter zur Be- feftigung _bes Radlichtfchein- " werfers, der Klingelund der Bremfe. Zum Ausbau iftzunächft Die Schraube 1923 baute BOSCH feine erfte Radlichtmaichine, Seit diefer Zeit gingen über 10 Millionen inalle Welt. Die modernen Mafhinen Haben bet . T 7 RE 4. Rennlenter. Hauptfählich verhromt,neu= erdingsauchals Almetterlenter mit Belluloid= überzug. Außer feiner eigent= lihen Befttim=- auf dem Lenfrohr - zur Löfung des Ko- nu$ - herauszufchrauben. Lichtmafchinen: Kleine elektr. Dynamos in Flafchen- form, durch Reibrolle vom Vorder- oder Hinterrad aus an- getrieben, Liefert den Strom für die Glüh- lampe im Scheinwerfer. 6 Bolt eine Leiftung von 3 Watt. Beim Kauf einer Lichtmafchine ift auf gute Lagerung des Anters ganz be= fonderer Wertzu legen. BOSCH-Rabd= Uchtmafchtnen haben Gompo=- oder Radtarlager für geräufchlofen Ieich- ten Lauf. Der Anbau erfolgt an der Vorder- gabel auf der rechten Seite - an der Hintergabel Iinfs. Ginmwandfreie Stromablettung ift nur möglich, wenn die Maffefhraube kräftig angezogen tft. E8 tft beim Anbau außerdem noch zu beachten, daß die Mafchine genau artal eingeftellt wird, d.h. die Achie der Lihtmafchine muß in ihrer Ver- längerung die Rabmitte treffen. Zeile der Lichtmafchine: 1. Zaufrolle, 2. Mafhinenhals, 3. Mafchinenlager (je nach Mafchtnenart ald Eompo= oder Rabdiarlager ausgeführt), 4. Unter, 5. Stromabnehmer, 6. Magnetitäbe, 7. Mafchinengehäufe, 8. Klemm=- fhraube, 9. Halter, 10, Drudinopf zum Einrüden der Mafchine, 11. Ge- fapfelte Rajterung. Mafchine immer fauber halten umd befonders im Sommer allmonatlich Ölen. — HI. Lichtkontrolle: Bet Stadtfahrten tft e8 während der Fahrt oft fchwer fejtzuftellen, ob die Glühlampe brennt oder nicht. Ein auf der Abjchlußfcheibe des Schein- werfers angebragtes Lleines Glas: prisma (Kontrollauge) gibt jederzeit darüber Aufihluß, ob der Scein= werfer in Betrieb tit, ohne daß fich der Fahrer nach vorn zu beugen braucht. Luftdruck: Seder Reifen, vor allem der des Hinterrades, foll ftetS foweit aufge= pumpt fein, daB die elge auch bei Shroffen Unebenheiten niemals auf- ftößt (durhfchlägt). Außerdem er- ichweren zu weich aufgepumpte Reifen den Lauf der Mafchine. Auch die Reifen felbft Ietven, wenn fie dauernd breitgedrüctt werben. Hohdrudreifen follen Lräftig aufge- pumpt werden, während der Ballon- reifen jeinen Zweck erft erfüllt, wenn er nicht zu hart aufgepumpt tft. Fällt während der Fahrt der Zuft- drud ab, fo tft das Ventil zu prüfen, 8 gefchteht dadurch, daß man etwas 10 Waffer oder Speichel mit dem Finger in das Ventil einführt. Bei Bläschen- bildung ift daS Ventil undicht. In- ftandfegung durd Erfah des Heinen Zentilfhlauhs. Auf Bereifung mit zu geringem Luftdrud darf nicht ge- fahren werden, da fonft der Schlaud) befchädigt wird. Luftpumpe: Zum Aufpumpen des Luftihlauches gibt e8: 2 1. Schlauchlofe Pumpen, die ih durch billigen Preis und große Handlich- „feit auszeichnen. Vorficht: Durch ihre Handhabung wird leicht die Ver- bindungsftelle zwifchen Ventil und Schlaud) befchädigt (Ichwierige Repa- ratur!) 2. Pumpen mit Luftihlaud. Empfeh- lenswerte Ausführung, bet der die Pumpe mittels eines Gelenf3 feit an das Rad befejtigt wird. Vorteil: kann nicht geftohlen werden; bei der An- wendung liegt der Gegendrutck auf dem Fahrradrahmen; wodurch Beihädi- gungen nicht auftreten fünnen. Luftfehlauch: —> Sälaud. _ Nippel: Befeftigungsmuttern, Die die Speichen mit der Felge verbinden. Durch rich- tige Anziehen oder Züfen mittels „eines Nippelichlüffels Läßt fich eine duch Fall und Stoß entitandene Acht aus dem Rad Herausbringen. Ol: Für das Fahrrad ausichließlich Harz- und fäurefreie Knochen- oder Vaies line-ÖI verwenden. Jeder Fahrrad- händler hat e8 vorrätig. —> Schmieren. Parabolfpiegel: Um eine möglichjt günftige Lichtaus- beute und guten Strahlenverlauf zu erzielen, verwendet man für Fahrrad» Scheinwerfer paraboliihe Spiegel. Manche Typen haben einen abgejeg- ten Spiegel (Rillenfpiegel), um einen blendfreien Lichtjtrahl zu erzielen. Diefe verfilberten Metallipiegel find hochglanzpoltert und dürfen nicht bes rührt oder gar abgewifcht werden. Präzifionsfockel: Glühlampen mit Präztfionsfockel find fo gebaut; daß der Glühfaden beim Einfegen der Lampe genauim Brenn punftdes Scheinwer- fers liegt. Sie erge= ben die bejte Gewähr für größte Lichtaus- beute. Für BOSCH- Pa! Fahrrad-Scheinwer- [osram ferdeshalbausbrüd. [L__| lid Erfaglampen mit e) Rräzifionsfocel ver- I langen. Pußtuch: &3 empfiehlt fich das Mitführen eines Pustuchs und Schmuglappens. Leb- terer wird verwendet, um Schmuß @. 8. durch Öl und Staub verfhmuste Ragerteile) zu entfernen, während das Rugtuchzum BlanfpolierendesRades dient, Radlicht: —> Beleuchtung. Befteht aus Schein« werfer und Radlihtmafchtne. Rahmen: Aus gelöteten, gefchweißten oder ge= mufften Stahlrohren, au aus dop= peltem Rohre hergeftellt. Wer Freude an feinem Rad haben will, muß bei deifen Kauf auf die Rahmenhöhe be= fonders achten. Diefe richtet fich nach der Größe des Fahrers. Die Länge von Pedal bis Sattel joll gleich der Beinlänge fein. Diefes Maß vermei- det allzufrühes Ermüden. Reinigen: 63 empfiehlt fich nicht, Staub und Straßenihmusmiteinem Tuch troden abzureiben. Dadurch wird leicht Vers Khromung und Email befchädigt. Stark verftaubte und verjchmußte Räder fprigt man am beften ab und reibt fie anfchließend jehr forgfältig troden. LZager und Ketien werden in Benzin oder Petroleum gereinigt und ans ichließend wieder gründlich eingefet> tet. Nach der Reinigung empfiehlt e3 fi, blanfe Teile, wie Lenker, Sattel- ftüge, Speichen, Naben ufw., außen etwas einzufetten. Verchromte Teile werden mit Vafeline hauchartig ge- Thüst. Roftige Stellen am Fahrrad 11 rahmen werben abgefchmirgelt und dann mit Ematllacd angeftrichen. Rillenfpiegel: DVefondere Bauart des Nefleftors im Scheinwerfer für bIendfreies, gut ge- ftreute8 Licht. Die beiden Spiegel- hälften find aus dem Mittelpunft fo weit verfegt, daß die Lichtjtrahlen nur waagrecht und nach unten aus- treten. Ein entgegenfommender Fah- rer oder Fußgänger kann alfo bei richtiger Ginftellung nicht geblendet werden. Rott: wird mit nicht zu grobem Schmirgel- papier entfernt. Anfchlteßend foll die Stelle fofort mit Lack angeftrichen werden. Roft an den Felgen greift auch die Bereifung an. Rückftrahler: Ab 1938 gefeglihe Vorichrift: gelbe NRückitrahler an beiden Seiten der Bedale. —> Eeite 2, Rücktrittbremfe: Buverläffige und bequeme Bremsvor- tihtung im Freilauf. Durch Burüd- treten der Tretkurbeln wird ein im Fretlauf befindliher Konus übereinen Bremsmantel gegen die Innenwand 12 der Nabe gebrücdt. Durch die ent- ftehende Reibung erfolgt die Brem- fung des Hinterrades. Zur Pflege follte man das Rad zum Fachmann geben, der alle 6 Monate die Riüctrittbremfe (wie auch alle anderen 2ager) mit Benzin ausmwäfcht, darnad) den Bremsmantel mit Bafe- line füllt. Bon Zeit zu Zeit ölen. Ein- gedrungener Schmuß fann zur Zer- ftörung führen. Satteltafche: Diefer am Rahmen feftgefchnallte Ze- derbehälter enthält Werkzeuge, um Schäden vafjch beheben zu tünnen. Eine vorbildliche Satteltaiche enthält: 1. Dofe mit Fliczeug, 1 Fläfchchen Benzin, 1 Univerfalfchlüffel, 1 Ronus- ihlüffel, 1 Nippelichlüffel, 1 Schrau- benzieher, 2 Rugtücher,. darin einge wicelt den Dler und etwas Siolier- band, 1 Stüct Bentilfchlauch, Erfag- lämpcen für das Radlicht, in einer Heinen Blechdofe einige Kettenglieder mit dazupafienden Schrauben und Muttern. Immer wieder nachiehen, ob die Gummilöfung nicht eingetroc- net ift! Nach größeren Fahrten alles wieder ergänzen. Scheinwerfer: Berbefjerte Lampen für elektrifches Licht mit Eräftigem, torpedoförmigem Gehäufe und verfilbertem, tiefgezoge- nem Parabolipiegel. Metjtens tft der Scheinwerfer zur Aufnahme einer Zrocenbatterie eingerichtet. Ein auf dem Gehäufe angebradter Schalter geftattet bequemes Umfchalten vom Bat= terieftrom auf Ma=- ichinenftrom. Ausrü= ftung mit 1 oder 2 Glühlampen, Front- icheibe glatt oder ge= riffelt, auch mit Pris=- menauffag für feitli= che Warnitrahlen und für2ichtfontrolle.Be= feftigung an der Zenf- ftange, früher mit Wippe, jest nur noch mit furzem oder Ian gem feftem Halter. Teile des Scheinwerfers: 1. Deckel- ring, 2, Hilfslampe, 3. Hauptlampe, 4. Scheinwerferfcheibe, 5. Schalter, 6. Scheinwerfergehäufe, 7. Trocken- batterie, 8, Zuleitungzur Sauptlampe, 9. Anfhlußtlemme, 10, Scheinwerfer- halter, Schlauch: Das eigentlihe Gummi-Lufttiffen in der Bereifung. Schäden daran ent- fteben nicht nur durch Nägel, fondern vor allem durch falfche Montage, wo= bei die MWülfte der Laufdede den Schlaud quetfchen. An den Drucd- ftellen bat der Schlaud; die Neigung zum Plagen. Beim Montieren der Bereifung tft befonderer Wert darauf zu legen, daß zwifchen Laufdecte und Schlaud fein Staub oder Sand ge- langt, da er den Schlaudh porös madt. Eine Reparatur ift dann aus- geihlofien, Nach jeder Reparatur den Schlauch halb aufpumpen, dann mit der flachen Hand rund um das ganze Rad Elopfen. Schlauchreifen: Diefer fit das Kennzeichen des Renn- tades, wird aber wegen feines fabel- baft leichten Laufes auch von vielen Wanderfahrern benußt. Gr beiteht genau jo aus Laufdede und Innen= ichlauch, wie jeder normale Fahrrad» reifen; nur find die beiden Ränder der Laufdece unten zufammengenäbt, fo daß diefe als gefchloffene Hülle den Luftichlauch umgibt und mit ihm ein Ganzes bildet. Zın Reparatur- falle wird ein Stück der Dedennaht aufgetrennt, fo daß der Auftichlauc frei Ktegt und wte üblich geflickt wer- den fann. Der Schlauchreifen wird auf der Holsfelge aufgeflebt und bat {m aufgepumpten Buftand einen fehr feften StB. 13 Schmutfänger: AnderLichtmafchine . befeftigteBIechhaube # verhindert, daß bet 5 Fahrt auf hmugt- LE gen Straßen die fich drehende Lautfmwelle a der Lichtmafchtne fprigt und den Fahrer befchmust. Schraubfaffung: Fuß der Glühlampe zum Ginfchraus ben. Glühlampen mit Schraubfaffung pajjen aud) in die BOSCH-Scein- werfer — empfehlenswerter jedoch folche mit * Bräzifionsiocel, Schugblech: - Sehr häufig fommt es vor, daß die Schusblehe zu Elappern anfangen. Man verhindert das, indem man von Zeit zu Zeit die Haltefchrauben gut anzieht. Kleine Gummiicheiben unter den Unterlagfcheiben verhindern eben- falls ein Klappern der Schuäbleche. Am hinteren Schugblech wird in 40 cm Höhe der Rüctrahler gut befejtigt. Dur weißen Anftrich oder weißes Decbleh erhöht man die Sicherheit beit Nacht. Schusblehe immer fauber halten, Schmug auswafhen! Seitftrahlfcheibe: Befonderd geformte Scheinwerfer- fcheibe —> Scheinwerfer), die nad vecht8 und Iinf3 feitwärts Warn- 14 ftrahlen zur Sicherheit wirft. An Straßenfreuzungen wird der Rad- fahrer von feitwärts fommenden Fahrzeugen einwandfrei und recht- zeitig erkannt, tft alfo vor Zufammen- ftößen gefchüst. Ventil: Mit Gewinde verjehenes Metallröhr- hen, Durch das die Luft inden Schlauch eingeführt wird. Das Entweichen der Zuft wird durch einen hohen Bentil- fegel verhindert, der durch einen über- geitreiften Schlauch abgedichtet ijt. Entweicht aus der Bereifung die Luft allmählich, fo liegt die Schuld oft an dem Bentilfchlaudh, der befchädigt tit. Ein neuer Ventilfhlaucd Läßt fich gut überftreifen, wenn etwas Taltum am Ventil if. —> Fliden, WulftzReifen: Zaufdeden, an deren Rändern Wiüiite find, die in die Felge eingreifen: diefe Wulftreifen werden dur die Felge zangenartig gefaßt und dadurch nicht Selten befchädigt. Der Wulftretfen hat den Nachteil, daß der Schlauch bei der Montage Leicht gequeticht wird. Die leichteren Drabtreifen mit dem größe ren Luftinhalt werden bevorzugt. ee Zeichenerklärung: x verweift auf das gleiche Stichwort im ABC. —> Hinweis auf ein anderes Stich- wort, unter welchem weitere An- gaben zu erfehen find, N Was koftet das leiftungsfähige BOSCH=Radlicht ? Anlage 51: Das Radlicht für jeden Radler, der eine unvermüftliche Anlage haben will. Mafchine 6 Volt, 3 Watt, waiferdicht gefapfelt. Gehäufe fchwarz. Drucktnopf zum Einrüden. Dazu ftromlintenförmiger Scheinwerfer mit 80 mm Licht: austritt. Für Aufnahme einer Trodenbatterie eingerichtet. RM. 9.30 Anlage 52: i Die Anlage mit dem ftrahlend hellen Fernlicht. Die gleiche Maichine wie bei Anlage 51; Schnittiger Scheinwerfer mit fportliher Note. 4fah-Schaltung. Lichtfontrolle für Dämmerung und Stadtfahrt. Seititrahlicheibe für Sicher- heit. Glatter Silberfpiegel. RM. 10,50 Anlage 62: Etwas Feines für all jene, die etwas für gediegene Qualität und etwas Lurus übrig haben. Hochglanzpolierte Mafchine mit 6 Volt, 3 Watt, Radiarlager. Fußhebel zum Ein- und Ausrüden während der Fahrt. Dazu fommt der vorzüg- " liche Scheinwerfer der Anlage 52. RM. 12.— Derkluge Radler gehtimmer zum Fachmann Nur der Fabrrad- Fachmann fann Ihnen volle Gewähr für ein- wandfreie Initandfegung geben. Dort erhalten Sie auch immer das gute BOSCH-Rabdlicht. K -D 11021 c-1 (5.38.)

1938 Fahrrad ABC Broschüre von Bosch


Von
1938
Seiten
9
Art
Infoheft
Land
Deutschland
Marke
Bosch
Quelle
Andreas Zwicklbauer
Hinzugefügt am
23.12.2022
Schlagworte
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