Vorschau (2,98 MiB)
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Das ist Wanderer
DASIST WANDERER: Ein industrieller Großbetrieb mit mehr als 8200 Arbeitskameraden
und über 3000 Werkzeugmaschinen. Er umfaßt:
das Fahrradwerk, das Büromaschinenwerk, das Werkzeugmaschinenwerk.
Sein Name und sein Ruf klingen über die ganze Welt und sind ein Begriff: Qualität und Zuverlässigkeit.
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Mit dem Wanderer-Fahrrad zu zweit ins Freie
Die schöne Urlaubsreise
auf dem Wanderer-Motorfahrrad
Frische Brötchen rechtzeitigmitWanderer-Motorfahrrad
Siegreicher Rennfahrer auf Wanderer-Sportrad
Ze) Nkeredieeni! war der Ursprung;
es stellt seit über 50 Jahren Wanderer-Fahr-
räder her und zwar als Tourenräder und Sport-
räder, Gepäckräder, Diensträder und Kinder-
räder. Seit längerer Zeit werden auch Motor-
fahrräder mit eingebautem Motor von 60, 74
bezw. 98 ccm Zylinderinhalt gebaut. Sie er-
zielen recht beträchtliche Leistungen, so daß für
sie der Rahmen, der Sattel, die Federung usw. neu
entwickelt werden mußten, um den Ansprüchen
zu genügen. Deswegen erinnern die Formen und
stark an das Motorrad.
(8
2 Rnromaslinenweck baut die bekannten
Continental Büromaschinen, und zwar in einem Schreib-
maschinenwerk Continental Standard-, Klein- u. Silenta-
Schreibmaschinen. Die Continental Standard -Schreibma-
schine ist die Büromaschine mit der schönen Schrift für
große Leistungen und besitzt eine Widerstandsfähigkeit
und Lebensdauer, die bei einem immerhin vielgestaltigen
Erzeugnis der Feinmechanik mit Recht bewundert werden.
Die Continental Klein-Schreibmaschine wird als Reise-
und Privatschreibmaschine und vor allem von Gewerbe-
treibenden, im Handel, in den freien Berufen und in Büros
gebraucht, in denen nicht jedem, der etwas zu schreiben
hat, eine Schreibkraft zur Verfügung steht. Das Wort
„Klein-Schreibmaschine” hat nichts mit der Größe der Briefe
zu tun und auch nicht mit den Leistungen dieser Maschinen,
sondern lediglich mit ihren Abmessungen; denn sie sind
zum bequemen Mitnehmen und Unterbringen bestimmt
und eingerichtet.
Die „Continental Silenta” ist die deutsche geräuschlose
Schreibmaschine. Sie wurde seit ihrem Erscheinen im Jahre
1934 oft als besondere Leistung anerkannt, so noch auf der
Internationalen Ausstellung Paris 1937 durch Verleihung
des Grand Prix. Man darf die Geräuschlosigkeit als den
ersten grundsätzlichen Fortschritt der Schreibmaschine seit
der Einführung des Wagnergetriebes und der sichtbaren
Schrift bezeichnen.
Das zweite Aufgabengebiet des Büromaschinenwerkes ist
der Bau von Addier-, Saldier- und Buchungsmaschinen in
einer besonderen großen Fabrik. Diese Maschinenarten
umfassen sowohl einfache Addier- als auch hoch entwickelte
Buchungsmaschinen. Die Continental Kontrolltastatur ver-
leiht ihnen durch selbsttätiges Nullenschreiben, Teilbar-
keit des Tastenfeldes und Lesbarkeit der eingetasteten
Zahl wertvolle Eigenschaften. Die einfachsten sind Addier-
maschinen mit 8-, 9- bezw. 11-stelliger Rechenfähigkeit.
Die nächste Stufe kann addieren, subtrahieren und sal-
dieren, d.h. eine Subtraktion mit einem negativen Ergebnis,
also unter Null ausführen. Dazu gehören die Continental
Saldiermaschine Klasse 200 und ihre Duplexausführungen
Klasse 1000 und 1200. Unter einer Duplexmaschine ver-
steht man eine Maschine mit 2 Zählwerken, die nebenein-
ander oder gekuppelt arbeiten. In besonderer Ausstattung
als Continental Schaltermaschinen Klasse 1400 liefert diese
Maschinenart einen Beleg- und Quittungsdruck.
Die Continental Buchungsmaschine Klasse 300 ist ihre
folgerichtige Fortentwicklung. Sie arbeitet sehr selbständig
und kann u.a. mit selbsttätigem Datumdruck und automa-
tischer Teilung ausgestattet werden. Der Wagen hat in
seiner vollkommensten Ausführung eine Vorsteckein-
richtung und elektrischen Wagenaufzug. Damit haben
wir schon eine Buchungsmaschine für eine umfangreiche
Kontokorrent-, Finanz-, Betriebs- oder Lagerbuchhaltung.
Die erste Continental Buchungsmaschine war die zehn-
stellige Continental Standard-Saldiermaschine Klasse 400.
Sie erfreut sich noch heute außerordentlicher Beliebtheit
und ist sozusagen unverwüstlich. Ihre besondere Bedeutung
liegt in der Rolle, die sie für die Weiterentwicklung der
Buchungsmaschine gespielt hat.
Auf ihr baut sich vor allem die Continental
Buchungsmaschine Klasse 700 auf. Diese erschloß
ganz neue Arbeitsgebiete. Sie sowohl als auch ihre
jüngere Schwester, die Continental Buchungsma-
schine Klasse 800, sind Speicherwerksmaschinen.
Sie besitzen Speicherwerke, d. h. außer einem
Quer-Saldierwerk 1 bis 15 bezw. 4 oder 6 oder
8 Senkrecht-Speicherwerke. Die verschiedenen
Speicherwerke können selbsttätig vom Wagen
oder vom Tastenfeld aus ohne Rücksicht auf die Wagenstellung angerufen werden. Die Wagen
werden je nach der Arbeit in verschiedenen Breiten, mit Vorsteckeinrichtung, mit Einschubbegrenzung,
Zeilenwähleinrichtung usw. ausgeführt. Eine große Zahl von Einrichtungen zum selbsttätigen Arbeiten
oder zur Schaltung der verschiedenen Funktionen,
zum schnellen Einrichten der Maschine für be-
stimmte Arbeiten und Vordrucke haben ihnen
zusammen mit ihren übrigen Vorzügen einen un-
bestrittenen Platz in der maschinellen Buchhaltung
gesichert. Jede hat ihr Arbeitsfeld, jede ist auch für
Sonderaufgaben (z.B. Sparkassen, Krankenkassen,
Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke, als Kontroll-
und Abstimmungsmaschine, für Lohnverrechnung
usw.) in bewährter Ausstattung weit verbreitet,
und jede bietet dem Buchungs- und Organisations-
fachmann vielseitige Arbeitsmöglichkeiten.
Außer diesen Kurztext-Buchungsmaschinen baut Wanderer auch Buchungsschreibmaschinen, die wie
eine Schreibmaschine den vollen Buchungstext schreiben und als rechnende Buchungs - Schreib-
maschinen „Continental BSR” dem Schaffenden außerdem das Rechnen abnehmen. Ihr Kennzeichen
ist die Wählscheibe der Continental Rapidus-Ein-
werfervorrichtung zum Vorstecken von Konten-
karten. Sie besitzen entweder Rechenwerke nur
für senkrechte Arbeiten oder für senkrechtes Ad-
dieren und gleichzeitiges Quer-Saldieren.
Die drei Arten der Wanderer-Fräsmaschinen: Konsol-, Plan- und Gewinde-
fräsmaschinen
Das WVerhzeugmaschinenwerk baut seit fast
40 Jahren nur Fräsmaschinen. Neben den verbreiteten
Formen der Konsolfräsmaschinen und Planfräsmaschi-
nen werden mit besonderer Sachkenntnis die Gewinde-
fräsmaschinen entwickelt und gepflegt. Alle Arten
von Fräsmaschinen werden in mehreren Modellen und
Größen hergestellt, die je nach ihrem Zweck in Steuerung,
Antrieb usw. verschieden ausgestattet sind. Die Her-
stellung von Fräswerkzeugen und Fräsvorrichtungen
beansprucht allein eine umfangreiche Fabrik, die als
besondere Abteilung dem Werkzeugmaschinenwerk an-
gegliedert ist. Neben dem Bau der Maschinen bildet die
Entwicklung von Fräsweisen und ganzen Fabrikations-
plänen ein großes Arbeitsgebiet des Werkzeug-
maschinenwerkes, das unter dem Namen „Wanderer-
Fräsen” in der ganzen Fachwelt bekannt geworden ist.
Die Fahrräder und Büromaschinen werden im Werk Schönau hergestellt, die Werkzeugmaschinen
in dem vom Stammhaus etwa 4 km entfernten Werk Siegmar. Die Geschäftsleitung der
Wanderer-Werke (Betriebsführer und Vorstand) befindet sich in Schönau am Sitz des Stammhauses.
Nehmen wir zu diesen Werkstätten des Geistes, der Hände und Maschinen noch die Vertriebs-
organisation, die Continental Büromaschinen Gesellschaft m. b.H. in Berlin als Tochtergesellschaft, die
Fahrradverteilungsläger, dieHunderte von Vertretern, Reisenden und Wiederverkäufern in allen Ländern
der Welt hinzu, dann bietet sich uns in großen Umrissen das Bild der Wanderer-Werke von heute.
M ANFANG WAR DER SCHRAUBSTOCK!
Diesen Schraubstock hatte der Mechaniker Johann Baptist
Winklhofer sich angeschafft, um zur Gründung einerFirma
das beizutragen, was ihm das Wichtigste schien und nach
seinen geldlichen Mitteln zunächst auch allein möglich war. Die Anregung zur Gründung dieser Firma
gab Gustav Adolf Jaenicke, der die aufblühende Industriestadt Chemnitz als Mittelpunkt eines fleißigen
und betriebsamen Gebietes durchaus für geeignet hielt, daß dort ein paar tüchtige und unternehmungs-
lustige junge Leute sich selbständig machten. Dafür waren die damals erst bekannt werdenden Fahrräder
gerade dasRichtige. Man kaufte sie inEngland fertig oder in Teilen, setzte sie zusammen und verkaufte sie
dann. Der Mechaniker Winklhofer wollte aber selbst bauen. Das zeigt schon der Schraubstock, den er
allzeit seines Lebens geehrt und den Wanderer-Werken als symbolisches Vermächtnis übergeben hat.
Richtiger gesagt, er wollte fabrizieren,d.h. eine große
AnzahlgleicherStücke in weitunterteilten Arbeitsvor-
gängen mit den besten Maschinen und Herstellungs-
weisen erzeugen. Winklhofer wußte, daß er nur auf
diese Weise zu den Preisen kommen konnte, die aus
dem Luxusgegenstand einen Gebrauchsgegenstand
machen. Außerdem war er im Gegensatz zu einer
auch heute noch nicht überwundenen Anschauung
der Überzeugung, daß ein hochwertiges Erzeugnis
auf die Dauer nur in der Massenfertigung wirk-
lich zuverlässig hergestellt werden kann, und daß
dabei ein Gütegrad und eine Gleichmäßigkeit
gewährleistet sind, die auch die geschickteste Hand-
arbeit nicht erreicht. Dazu gehört allerdings, daß
Die Gründer Winklhofer und Jaenicke mußten eben so gut
die Massenfertigung richtig und gewissenhaft betrieben wird.
Winklhofer wußte, was dazu gehört, und hat das Streben nach
Qualität und Zuverlässigkeit jedem Wanderer-Mann eingeimpft.
Der Erfolg gab ihm Recht. In den ersten 10 Jahren wurden
10.000 Fahrräder gebaut, und heute sind es über 1 Million. Der Name „Wanderer” war schon dem
ersten Kinde des jungen Unternehmens als wertvolles Patengeschenk in die Wiege gegeben worden,
nicht nur als Name schlechthin, sondern als Programm. Denn man wollte aus den Wanderer-Fahr-
rädern, die zunächst nur von einigen Käuzen zu einem etwas zweifelhaften Vergnügen benutzt wurden,
das Gerät für einen gesunden Volkssport und das Mittel für einen billigen Massenverkehr schaffen.
So weit war alles in Ordnung. Aber der Fahrradabsatz hing in den Anfangsjahren außerordentlich
von der Witterung und der Jahreszeit ab. Diese Ungleichmäßigkeit beeinträchtigte die Wirtschaftlichkeit
des Werkes und hinderte die volle Auswirkung der an sich richtigen Winklhoferschen Grundsätze.
Deshalb suchten die Wanderer-Werke sehr bald nach einem weiteren Erzeugnis, das eine gleichmäßige
Beschäftigung und bessere Ausnützung ihrer Werkstätten sicherte. Da man Werkzeugmaschinen für die
Fahrradherstellung nicht in der Ausführung und Güte bekam, wie man sie brauchte, stellte Wanderer
sie teilweise selbst her und sammelte auf diese Weise
Erfahrungen. Gelegentlich wurde auch mehr aus Ge-
fälligkeit die eine oder andere Maschine verkauft.
Das war die Grundlage für den Wanderer-Werkzeug-
maschinenbau. Er machte dieselbe Entwicklung durch
wie der Fahrradbau. Von der Einzelanfertigung ging
man sofort zur Reihenfertigung über. Um das tun zu
können, wurde von vornherein ausschließlich eine
Art von Werkzeugmaschinen, nämlich Fräsmaschinen,
gebaut, und gleich in so großer Zahl, daß sich eine
Reihenfertigung ergab. Das war wieder völliges Neu-
land sowohl in der Herstellung als auch im Vertrieb.
Aber Winklhofers Grundsätze haben sich auch hier als
richtig erwiesen und gelten heute nicht nur für Wan-
derer, sondern im Werkzeugmaschinenbau überhaupt.
1899 — Die erste Wanderer-Fräsmaschine Heute ist der Werkzeugmaschinenbau eine starke
Säule der Wanderer-Werke sowohl zahlenmäßig als auch im Ansehen und trägt einen wesentlichen
Anteil des Wanderer-Exportes. Seine Werkstätten an der Adolf-Hitler-Straße in Siegmar-Schönau ge-
hören zu den größten und best eingerichteten der Werkzeugmaschinenindustrie in der ganzen Welt.
Aber Werkzeugmaschinen sind verhältnismäßig schwere Maschinen und fallen mehr in das Gebiet
des Schlossers als das des Mechanikers. Sie werden auch nicht in solchen Stückzahlen gebraucht, daß
man dafür eine Massenfertigung einrichten könnte. Das aber war Winklhofers eigentliches Gebiet,
und darnach suchte er, bis die Jahrhundertwende mit der Einführung des Wagner-Getriebes und der
sichtbaren Schrift der Welt die erste wirklich brauchbare Schreibmaschine bescherte. Winklhofer er-
kannte sofort die großen Möglichkeiten, die sich hier boten: Stückzahlen für eine wirkliche Massen-
fertigung, niedrige Preise als Folge der Mengenherstellung, damit wieder großer Absatz und die
Voraussetzung für eine Erweiterung der Erzeugung. Die Vorbereitungen dauerten mehrere Jahre;
denn zum Fabrizieren gehört vor allem ein herstellungsreifes Erzeugnis. Die Summe an Arbeit, Geld
und Zeit, die dafür aufgewendet wird, gestattet keine nachträglichen Änderungen. Deswegen muß
alles wohl überlegt und erprobt sein, ehe die endgültige Ausführung festgelegt wird. Dann besteht
aber auch die Gewähr, daß das Erzeugnis verkaufsreif ist.
So entstand das, was die Welt seit
dem Jahre 1904 als Continental
Schreibmaschine kennt. Sie war voll-
kommen von Anfang an und hat sich
infolgedessen im Grundsätzlichen bis
heute nicht geändert, wenn sie auch
im Laufe der Zeit selbstverständlich
zahlreiche Verbesserungen und Zu-
satzeinrichtungen erhielt. Aus der
Schreibmaschine entwickelten sich
später die Continental Buchungs-
Schreibmaschine mit Rapidus-Ein- 1904 — Die erste Continental Schreibmaschine sieht auch heute noch ganz modern aus
werfer und die rechnende Continental Buchungs-Schreibmaschine. Die Standard Schreibmaschine erhielt
in der Continental Klein-Schreibmaschine eine jüngere Schwester und stand Pate, als im Jahre 1934
die deutsche geräuschlose Schreibmaschine „Continental Silenta” geschaffen wurde.
Zum Schreibmaschinenbau trat im Jahre 1916 der Bau von Addier-, Saldier- und Buchungsmaschinen.
Die Vorarbeiten dafür gehen bis auf das Jahr 1909 zurück und lieferten im Jahre 1915 das erste fa-
brikationsreife Modell einer Continental Addier- und Subtrahiermaschine. Daraus hat sich im Laufe der
Zeiteine geschlossene Reihe von Addier-, Saldier- und Buchungsmaschinen entwickelt, so daß heute für
sämtliche Arbeiten in den Büros von Handel, Industrie, Gewerbe, Banken, öffent-
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lichen Unternehmungen, Behörden von der Klein-Schreibmaschine bis zum S S
Buchungsautomaten bewährte Continental Büromaschinen zur Verfügung stehen. R Eee
Das ist in großen Zügen die Entwicklung des Unternehmens, das heute die ganze Welt als die Wanderer-
Werke kennt und achtet. Der Weg dahin war steil und steinig; aber die Mittel und die Zähigkeit,
ihn zu bewältigen, sind immer die gleichen geblieben. Er führte über den Versuch, die Entwicklung
So wurden aus den 2 Mann von 1885
22 Mann Ende 1886
245 Mann Ende 1895
2000 Mann Ende 1912
3000 Mann Ende 1913
3300 Mann Ende 1933
6100 Mann Ende 1935
8000 Mann Ende 1937
Seichäfts-&mpfehlung.
Den biefigeu und auswärtigen Sportömannern,
} "fowieden geehrten Einivohuern von Chemirip und Umgenenb
bringen wir zur gefl. Kenntnigtahme, daß wie muter unfenne
ftehenber Birma ei @ res Lager in
eröffnet Daben!- ‚Wir Hberuahmen die WVertretnng der
größten engl. Firma d. Budge & Co. iu Coventry
und hoffen wit deren wveltberiiimten Babrifaten unfere
wertden Abnehmer in jeder Weile zu befriedigen.
Cigene Reparatur: Werfftätte Halten wir bei
vorfonmenden Schäven beilens empfohlen,
Nohtbeife zur Seltitfabrifation, Grfagtbeile,
Glpden, Katernen 2c. lets anf Lager, z
Gfeichzeitig beehrem wie mus ansuzeigen, boß Wir
nächfler Tage im Sacle de5 „Elyshanı* einen
fttandigen Lehrenrs
eröffnen und iverdein Humelbungen hierzu con jet iur
gegeigenontneit. Der Unterricht wird zit jeder gewänjgteir
Tageszeit eriheilt,
Unter Aufiherung reeller Bedienung zeichnen
ochadıtend x
Winklhofer & Jaenicke,
Boititraße Nr. 38.
| Chemnitzer Velociped- Depöt,
Jetzt heißt die Firma
2- und Jrädrigen Veloeipedes.
Goutor des Geidäftes, Portiteage Nr, 38, it DM
der Konstruktion und der Herstellungsweisen
zum Bau der Maschinen und Vorrichtungen,
zur Schaffung der Vertriebsweise und Ver-
kaufsorganisation und schließlich zur Massen-
fertigung des verkaufsreifen Erzeugnisses.
Das Chemnitzer Velociped-Depöt Winkl-
hofer & Jaenicke hieß seit dem 4. 1. 1887
Chemnitzer Velociped-Fabrik Winklhofer &
Jaenicke, dann Maschinen- und Fahrräder-
fabrik Winklhofer & Jaenicke, schließlich
Wanderer-Fahrradwerke vorm. Winklhofer
& Jaenicke Akt.-Ges. und seit dem 15. Januar
1908 Wanderer-Werke vorm. Winklhofer &
Jaenicke Akt.-Ges.
WANDERER-WERKE AKTIENGESELLSCHAFT.
Sie hat ihren Sitz in Siegmar-Schönau, einer aufstrebenden Stadt in unmittelbarer Nähe von Chemnitz.
Angefangen haben Winklhofer und Jaenicke in Chemnitz, Poststraße 38/39 in 2Zimmern im Erdgeschoß.
Dieses Stammhaus steht noch, kann allerdings leider von den Wanderer-Werken nicht erworben und
erhalten werden, weil es der Stadterweiterung zum Opfer fallen wird. Am 1. 2. 1886 brauchte man
bereits 2 Stockwerke und zog in die Theaterstraße 14. Schon nach einem weiteren Jahr wird daraus
10
Die ersten Bauten in Schönau
eine regelrechte Fabrik in der Hartmannstraße 11. Für eine großzügige Entwicklung wird seit
1894 durch den Erwerb der ersten Grundstücke in Schönau der erforderliche Raum geschaffen.
1!/2 Jahre später, am 1. 10. 1895, werden hier die ersten Räume bezogen, von denen einige noch
heute als Werkstätten oder Verwaltungsgebäude ihren Dienst tun. 1896 und 1898 wird der größte
Teil des heutigen Fahrradwerkes fertiggestellt. 1912 beginnt der Bau des Büromaschinenwerkes, des
heutigen Schreibmaschinenbaues; er kann bis 1918 vollendet werden. Im Jahre 1917 werden die
ersten Grundstücke für das Werk Siegmar gekauft und bis 1928 erweitert und abgerundet. 1923 ent-
steht dort als erster Bau das Kraftwerk, 1924/25 der Flachbau, der heute das Werkzeugmaschinenwerk
beherbergt, 1927 das (inzwischen verpachtete) Automobilwerk und 1934 als vorläufiger Abschluß das
Verwaltungsgebäude. 1935 setzt wieder eine Bautätigkeit in Schönau ein. Der „Eckbau” entsteht, für
Werkstätten bestimmt, vorläufig aus Raummangel für Büros in Anspruch genommen. 1936 wird der
Addiermaschinenbau errichtet, mit Recht der besondere Stolz der Wanderer-Werke.
Aber auch im Innern der alten Räume ist im Laufe der Zeit sozusagen kein Stein auf dem anderen
geblieben. Wir dürfen besonders jetzt nach der großen Umstellung in den letzten Monaten jedem
Besucher mitStolz unsere Werkstätten und Büros zeigen, die allen Anforderungen an Sicherheit, Betriebs-
ablauf und Schönheit der Arbeit gerecht werden. Eine eigene Reichsbahngüterabfertigung „Wanderer-
Werke” sichert eine glatte und schnelle Abwicklung des Güterverkehrs vom und zum Werk.
Auch eine Reichsbahnhaltestelle „Wanderer- Werke” für den Personenverkehr ist
unmittelbar am Werk vorgesehen. I
11
Wanderer Werkstätten
En Same elureh die Wanne erer: Werkstätten in Bildern
Das Schreibmaschinenwerk
12
Im obersten Stock werden die
Continental Klein-Schreibmaschinen
gebaut,
im dritten Stock die
Continental Silenta-Schreibmaschinen,
im zweiten und ersten Stock die
Continental Standard - Schreibmaschinen.
Jede Abteilung besteht aus einer mecha-
nischen Abteilung, der Teilefertigung und
dem Zusammenbau. Das erste Stockwerk
beherbergt außerdem die Packerei für alle
Erzeugnisse des Büromaschinenwerkes.
Alle mechanischen Abteilungen liegen im
Ostflügel, der Zusammenbau im West-
flügel, damit hier die erforderliche Ruhe
herrscht.
13
Das
Addiermaschinenwerk
Im Erdgeschoß befinden sich das Zentrallager,
im ersten Stock die mechanische Abteilung für den Buchungsmaschinenbau,
im zweiten Stock die mechanische Abteilung für den Addiermaschinenbau,
im dritten und vierten Stock der Zusammenbau der Addier- bezw. Buchungsmaschinen
und im fünften Stock einige Räume für technische Büros,
En
ers
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15
Das Fahrradwerk
Die Werkstoffe und Zulieferungen für den Fahrradbau gehen im Untergeschoß des Addiermaschinen-
baues ein. Das Erdgeschoß des Fahrradwerkes nimmt die Schleiferei für das ganze Werk, die
mechanische Abteilung und den Lenkerbau, die Galvanisieranlage für das ganze Werk, Schwarz-
Lackiererei, Packerei und Versandabteilung auf. Im ersten Stock finden wir die Buntlackiererei, den
Rohbau der Rahmen und Gabeln und den Zusammenbau der Laufräder. Im zweiten Stock schließen
sich daran der Zusammenbau der Lenker, Tretlager, Bremsen usw. und der Fertigbau für alle Fahr-
räder und Motorfahrräder. Stoßlager für Rahmen, Zulieferungen und Halbteile nehmen den übrigen
Raum des zweiten und einen Teil des dritten Stockwerkes ein. Für Sonderausführungen, Versuche und
Vorrichtungsbau sind die erforderlichen Räume vorgesehen.
Radspannerei
16
Das Wanderer-Rad ist fast fertig
Solche Mengen Wanderer-Fahrräder
verlassen täglich das Werk
17
Die Stanzerei, Presserei und Zieherei liefern Einzelteile
in großen Mengen, — schnell, sauber und genau
Eine solche Fünf-Spindel-Presse macht
in wenigen Sekunden aus einem Stück
Blech fertige Maschinenteile
Härten ist ein wichtiger Veredlungs-
prozeß für viele Maschinenteile
Für das gesamte Werk arbeiten die
sogenannten Lieferbetriebe. Dazu
gehören die Stanzerei, Presserei und
Zieherei, die Schleiferei, die Feder-
macherei, der Automatensaal, der
Bau von Werkzeugen, Lehren und
Vorrichtungen, das Zentrallager, die
Parkerei, Schwärzerei, Sandstrahl-
und Trommelanlage. Sie haben im
Erd- und Kellergeschoß des Schreib-
maschinenbaues ihren Platz. Im
sogenannten Shedbau, der ersten
im Werk Schönau errichteten Werk-
statt des Fahrradbaues, befindet
sich die Lackiererei für die Büro-
maschinenteile und im alten Kessel-
haus eine Härterei mit modernen
Gas- und Elektroöfen.
YY7
Das Werkzeugmaschinenwerk
Der Werkstofflauf durch die Werkzeugmaschinentabrik beginnt an der Gleisanlage; auf dem west-
lichen Gleis treffen die Eisenbahnwagen mit den Werkstoffen und Zulieferungen ein und werden in
die Lager längs des Gleises innerhalb der Halle entladen. Von dort aus wandert z.B. der Stahl durch
die Abstecherei in die mechanische Werkstatt und von dieser zu den Teile- und Gruppenmontagen.
Die dort hergestellten Gruppen, wie Tische, Kreuzschieber, Konsole, Getriebe usw., werden in den
einzelnen Montageabteilungen in die Maschinen eingebaut. Auf dem Prüfstand wird jede Maschine
einer genauen Durchsicht unterzogen, ehe sie das Werk verläßt.
Das Werkzeugmaschinenwerk enthält außerdem die Werkzeugfabrik, den Vorrichtungsbau, eine
Versuchsabteilung, eine Tischlerei, eine Härterei, die Werkstoffprüfanstalt und die Lehrlingswerkstätten.
19
Z ar
Wanderer-Fräsmasck
entstehen
Hier
Die Gründer der Wanderer-Werke sind Johann Baptist
Winklhofer und Gustav Adolf Jaenicke, von denen Winkl-
hofer, insbesondere als stellvertretender Vorsitzer des Auf-
sichtsrates, dem Werke auch heute noch mit Rat und Tat
jederzeit ein Förderer ist. Die Gründer sind Vorbild für uns
alle: Winklhofer, der Mechaniker und Ingenieur, der Fach-
mann mit dereisernen Tatkraft und tiefgründigen Menschen-
kenntnis, und Jaenicke, der Maschinenbauer, der reiche
Erfahrungen in der Maschinenindustrie des In- und Auslandes
gesammelt hat. Ihr Geist lebt fort im Werke und ist verankert
in dem Kernspruch:
Ehret die Arbeit und achtet den Arbeiter!
Heute unter den wesentlich größeren Verhältnissen werden
Joh. Baptist Winklhofer steht noch heute dem
die Wanderer-Werke von einem Vorstand geleitet, der unter
WerkmitseinenreichenErfahrungen zurSeite
einem Vorsitzer die vielseitigen Aufgaben nach Herstellung,
Verwaltung, Finanzen und Vertrieb getrennt bearbeitet. Die gleiche Teilung der Verantwortung ist auch
bei der Leitung der 3 Werke durchgeführt. Das Fahrradwerk, das Werkzeugmaschinenwerk und das
Büromaschinenwerk haben je ihren technischen und kaufmännischen Leiter. Allen gemeinsam sind die
Abteilungen für Verwaltung, Finanzen, Einkauf, Werbung, Menschenführung und -betreuung, ferner
die Werkstoffprüfanstalt und die Lehrwerkstatt.
So vermag der Vorstand die ihm obliegende Verantwortung für das gesamte Geschehen bei den
Wanderer-Werken, für dieGüte derErzeugnisse, für den Absatz im In- und Ausland und im besonderen
für das Wohl von 8600 Volksgenossen freudig zu tragen. Unter seiner Leitung arbeitet in der
Wanderer-Gefolgschaft jeder am richtigen Platz als Glied einer lebendigen Betriebsgemeinschaft, P
die ihre Vertretung findet in dem vom Betriebsführer geführten Vertrauensrat und dem Betriebsobmann
mit den ihm beigegebenen Waltern für Jugend, Frauen, Kultur, Schönheit der Arbeit und Fürsorge.
Die Kernmannschaft der Gefolgschaft bildet die Werkschar, die unter sich und mit den übrigen j
Arbeitskameraden einen edlen Wettstreit führt in Bezug auf Einsatzbereitschaft und Gemeinschafts-
geist. Eine Werkfrauengruppe betreut die weiblichen Gefolgschaftsmitglieder in der besonderen Art :
und Weise, die den Bedürfnissen der Frau im Betriebe angemessen ist.
An einigen charakteristischen Köpfen aus dem großen Heer der Wanderer-Leute lernen wir den
typischen Menschenschlag kennen, wie ihn das heimatliche Erzgebirge hervorbringt und wie er durch
die Tradition der Werke und die Pflege seiner besonderen Eigenschaften undBegabungen geprägt wird.
ie a ia a a de u un
Aufmarsch zum Betriebsappell; im Vordergrund die Wanderer-Werkschar
22
Der Motorfahrradschlosser
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23
Der Werkzeugdreher
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26
Jede Arbeit schafft einen Menschentyp, der am stärksten bei
denen ausgeprägt ist, die seit einem Menschenalter und mehr
in treuester Pflichterfüllung und engster Verbundenheit in den
Wanderer-Werken schaffen, an den Jubilaren, die 25, ja 40 Jahre
und mehr zur Wanderer-Betriebsgemeinschaft gehören.
Unser aller besondere Freude, unser Stolz und gelegentlich auch
unsere Sorge ist der Nachwuchs, sind die Lehrlinge. Wenn
am 1. April eines jeden Jahres die sorgfältig ausgewählten Jungen,
heute meist stolz im Dienstanzug derHitlerjugend und desDeutschen
Jungvolkes, antreten zum ersten Appell, wenn wir die Jungen be- Arbeitskamerad Berth. Rudolph ist seit
obachten, wie sie in den ersten Wochen in rührender Unbeholfen- 45 Jahren Wanderer - Gefolgsmann
heit und mit tapferem Zähnezusammenbeißen in ihrem neuen blauen Arbeitskleid an den Schraub-
stöcken der Lehrwerkstatt wirken, wie dann aus ihnen junge Männer werden, die viel gelernt haben,
die sich in einer technischen Zeichnung genau so zurechifinden, wie die meisten Erwachsenen allenfalls
in einemKursbuch oder in der Zei-
tung, die geschickte Handwerker
sind und darüber hinaus Wan-
derer-Art angenommen haben,
dann wissen wir, daß es gut
bestellt it um die Zukunft der
Wanderer-Werke auch in dieser
Beziehung. Freilich ist der Lehr-
brief der Wanderer-Werke kein
Versicherungsschein für ein mühe-
loses und gesichertes Berufsleben,
sondern ein Verpflichtungsschein
i } für Fleiß, Klugheit und Treue.
Das Wanderer Hai in Rerkin
In der Reichshauptstadt ist das „Wanderer-Haus” entstanden und Anfang 1938 seiner Bestimmung
übergeben worden. Es liegt bequem erreichbar in der Kochstraße 60/61 mitten in der Friedrichstadt.
Das Wanderer-Haus ist der Mittelpunkt für den Verkauf der Wanderer-Erzeugnisse in Berlin und
seiner Umgebung, ist Treffpunkt für alle Geschäftsfreunde, die bei einem Aufenthalt in Berlin auch
die Wanderer-Werke aufsuchen möchten, und sichtbarer Ausdruck des Wanderer-Kundendienstes.
Drei große Schaufenster vermitteln dem Vorübergehenden einen Einblick in die Continental Büro-
maschinen. Er findet dort Maschinen aller Gattungen in sinnvoller Zusammenstellung. Dem Eintretenden
bietet sich im Erdgeschoß ein großer übersichtlicher Ausstellungsraum von etwa 230 qm Fläche dar, in
dem alle Continental Büromaschinen besichtigt werden können und dem Besucher eingehend erklärt
und vorgeführt werden. Eine Besprechungsecke ladet zu sachlicher Überlegung und Aussprache ein
28
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Im ersten Stock liegen die Büro-
räume, in einem Flügel das von der
Diele gebildete große Sitzungs-
zimmer, die Räume für den Vorstand
und die Leitung des Büromaschinen-
werks sowie Sprechzimmer und
Aufenthaltsräume für die Verkäufer.
Daran schließen sich Vorführungs-
und Schulungsräume.
Im zweiten Stockwerk liegen helle,
große und zweckmäßig ausgestattete
Werkstätten, in denen der Kunden-
dienst an Continental Büromaschinen
geleistet wird. Von hier aus be-
treuen geschulte Mechaniker die
gelieferten Maschinen, stellen neue
Maschinen auf und stehen allen
Kunden hilfsbereit mit Rat und Tat
zur Verfügung.
Im anderen Flügel des Hauses be-
finden sich die Räume der Con-
tinental Büromaschinen Gesellschaft
m. b. H., die im Bezirk Großberlin
den Verkauf der Continental Büro-
maschinen betreut.
Das Wanderer-Haus ist nicht nur
für die Berliner Verkaufsstellen be-
stimmt, sondern steht im Dienst des
Gesamtwerkes. Jeder Continental
Büromaschinenhändler und über-
haupt jeder, der sich für Wanderer-
Erzeugnisse interessiert, ist herzlich
eingeladen das Haus und besonders
29
Eine Besprechungsecke ladet zu sachlicher Überlegung und Aussprache ein
den Ausstellungsraum ZU besuchen
und sich dort Aufklärung zu holen
über alles Wissenswerte auf unseren
Schaffensgebieten.
Die zweite Gruppe der Wanderer-
Erzeugnisse hat in diesem Hause
ebenfalls ihre Vertretung: die Wan-
derer - Werkzeugmaschinen. Der
Vertrieb der Wanderer-Werkzeug-
Das große Sitzungszimmer maschinen und Werkzeuge für Berlin
und Umgebung wird von einem werkseigenen Vertriebsbüro betreut. Dieses erwies sich bald als
eine wertvolle Verbindung zu den vielen Verbrauchern und Interessenten. die entweder ihre Werke
a Ee
oder ihre Verwaltung in Berlin haben oder dort bei Zentralstellen verkehren. Es verstand außerdem
mehr und mehr, die Verbindung zu den Ausländern aufzunehmen, die ihren Bedarf an deutschen
Ren
Werkzeugmaschinen in Berlin zu decken pflegen, und zu vielen Einkaufstellen, die vom Ausland in
Berlin eingerichtet worden sind.
Auch die Wanderer-Fahrräder und -Motorfahrräder haben im Wander: ıus selbstverständlich |
eine Stätte gefunden. Das Fahrradgeschäft braucht von jeher an den wichtigsten Plätzen Auslieferungs- I
lager für eine schnelle, zuverlässige und billige Zustellung der Erzeugnisse «a ihlreichen Wieder- 1
verkäufer. Dem Fahrradwerk stehen hierfür im Wanderer-Haus etwa 500 ıgerraum und ein |
Ausstellungsraum von etwa 50 qm zur Verfügung.
Außer den Aufgaben des eigentlichen Verkaufes ergeben sich für eine groß ıngesehene Firma 1
vielerlei Verpflichtungen, die die breite Öffentlichkeit, die Volksgemeinschafl ıre Führung, die
Organisationen der Wirtschaft, Wissenschaft und Presse ihr auferlegen. Die Wanderer-Werke sind
sich der Verpflichtung bewußt, mit allen diesen Stellen ständig in Verbindung zu bleiben und zu
ihrer Verfügung zu stehen. Das alles läßt sich zweckmäßig und reibungslo r von einer zentralen
Stelle bewältigen, an der dann naturgemäß auch die drei Vertriebsabteilungen für Berlin zusammen-
gefaßt werden mußten. 4
4
So entstand das Wanderer-Haus. Es soll künden von Wanderer-Art und Wanderer-Leisiung
und soll ein Bindeglied sein für alle die, die sich dem Werk und seinen Erzeuanissen verbunden
fühlen. Ein frohes Schaffen soll von ihm ausgehen. Seine Besucher mögen draußen in aller Welt
von ihm sprechen und den Namen „Wanderer“ gern und mit aufrichtiger Anerkennung nennen
Wanderer-letriebsgemeinschaft
Wenn man von Betriebsgemeinschaft im nationalsozialistischen Sinne sprechen will, so muß man
eigentlich alle Maßnahmen und Einrichtungen für Herstellung, Vertrieb und Verwaltung aufführen,
deren Zusammenwirken erst eine wahre Betriebsgemeinschaft ergibt. Von einem deutschen Werk wird
außerdem erwartet, daß es seiner Betriebsgemeinschaft eine Eigenart verleiht. Die Wanderer-Werke
besitzen eine ausgeprägte Eigenart, so daß mit Recht von einer Wanderer-Betriebsgemeinschaft ge-
sprochen werden kann. Jeder, derlängere Zeit dazu gehört, kennt diese Art und nimmt sie in sich auf.
Man kann sie schlecht in Worte fassen und braucht es auch kaum, da sie für alle Wanderer-Werkleute
ein fester Begriff ist, die Grundlage ihres Stolzes, zur Wanderer-Betriebsgemeinschaft zu gehören.
An dieser Stelle soll deshalb nur von den Dingen die Rede sein, die sozusagen am Rande der
Führung der Betriebsgemeinschaft liegen und doch von besonderer Wichtigkeit sind, weil sie den
Gefolgschaftsmitgliedern die freudige und notwendige Gewißheit geben, daß das Arbeitsverhältnis bei
Wanderer nicht mit den Worten „Leistung“ und
„Lohn“ erschöpft ist. Sie sollen wissen, daß das
Jahr bei Wanderer nicht nur 300 Arbeitstage
sondern auch manche Stunde der Freude hat,
und daß durch vielerlei Einrichtungen für sie,
ihre Angehörigen und für den Nachwuchs ge-
sorgt wird. 5 Gruppen umfaßt dieses Gebiet:
die Verbesserung der Arbeitsstätten und Ar-
beitsbedingungen, die Berufsfortbildung, die
Gemeinschaftsveranstaltungen, die Gemein-
schaflseinrichtungen, die Werksfürsorge.
Die Verbesserung der Arbeitsstätten und Arbeitsbedingungen geschieht nach dem Grundsatz, daß
das technisch Richtige und Gute auch schön ist. Eine Werkstatt, die zweckmäßig aufgebaut und
in den Jahren nach der Machtergreifung durch
ausgerüstet ist, ist auch schön, sauber und hell. Die
waltig gestiegenen Anforderungen haben umfangreiche Neubauten und Umstellungen
den Führer ge
erfordert. Dabei konnten wir Werkstätten und Einrichtungen schaffen, die diesen Anforderungen voll
gten Bilder und vor allem ein Besuch in unserem Werk werden das besser
entsprechen. Die beigefü
zeigen und erläutern als alle Worte
“
Selbstverständlich müssen solche Einrich-
tungen auch erhalten und richtig angewendet
werden. Das fängt schon beim Kleinen an,
z.B. bei der Frage, wie dem Bedürfnis nach
frischer Luft Rechnung getragen werden kann,
ohne daß es anallen Ecken und Enden zieht
und die Arbeitskameraden für ihre Gesund-
heit besorgt sein müssen. Wascheinrichtungen,
die Möglichkeit zum Aufbewahren und Wär-
men des mitgebrachten Essens, eine von der
Gefolgschaft selbst betriebene leistungsfähige
Kantine mit Erfrischungen und guten Eß-
und Trinkwaren gehören ebenso dazu, wie
die Ausgabe von Tee an heißen Tagen, eine
laufende Überwachung der Beleuchtung,
der Temperatur d des Feuchtigkeits-
gehaltes der Luft und vor allem Sauberkeit.
Auch für das leibliche Wohl der Arbeitskameraden ist gesorgt Alle Bemühungen ie Vermeidung und
Einschränkung von Betriebsunfällen werden von einem Sicherheitsingenie eitlich geleitet, dem
in allen Betriebsabteilungen Sicherheitswarte zur Seite stehen. Weitbewerbe ı und Auszeichnung
von Verbesserungsvorschlägen, Schulung und Übung sichern die Beiteil ; der Gesamtheit bei
diesen wichtigen Aufgaben. Der Erfolg ist offensichtlich: Die Unfallziff:
Die für eine verständnisvolle Befolgung und Beachtung von Anordnungen erboten wünschens-
werte Aufklärung der Gefolgschaft wird über den Betriebsobmanı ı Vertrauensrat und die
Zellen- und Blockwalter der Deutschen Arbeitsfront angestrebt und in lichem Maße erreicht.
In der Arbeitspause bietet der Rundfunk oder der Musikzug guie Mu © Werke Siegmar
und Schönau haben ihre eigene Kapelle. Die Rundfunkanlage erstre: ast auf jeden Raum
im Werk, so daß auch bei schlechtem Wetter ein Gemeinschaftsempfa ‚ll
| gewährleistet ist.
An der Spitze unserer Bemühungen um
die Berufsfortbildung steht natürlich das
Lehrlingswesen. Jedes Jahr am 1. April
tritt eine über den Eigenbedarf an Nach-
wuchs erheblich hinausgehende Zahl von
jungen Menschen in die Wanderer-Ge-
meinschaft ein, um eine Berufsausbildung
Handwerker oder Kaufmann zu
als
genießen. Alle gewerblichen Lehrlinge
lernen 4 Jahre und werden während der
ersten 2 Jahre in der Lehrwerkstatt be-
treut, gleichgültig, ob sie Schlosser, Me-
chaniker, Dreher, Fräser, Schleifer oder
sonst etwas werden wollen;; denn für alle
ist die handwerkliche Grundlage die
gleiche und von gleicher Wichtigkeit. Der
Lehrplan liegt fest und entspricht den
Grundlagen, die die Deutsche Arbeitsfront
gemeinsam mit der Industrie ausgearbeitet
hat. In geeigneten Zeitabschnitten werden
die Lehrlinge den Betrieben überwiesen,
kommen aber von Zeit zu Zeit wieder in
die Lehrwerkstatt zurück, um überprüft zu
werden bezw. sich für den neuen Ab-
schnitt ihrer Lehre vorzubereiten. Ein
großer Teil der zur Verfügung stehenden
Zeit wird vom Besuch der Berufsschule in
Anspruch genommen. Auch hier über-
wachen wir die Lehrlinge nicht nur in ge-
. . ar. Gauobmann Peitsch der DAF übergibt den Wanderer-Werken das
wissenhafter Erfüllung des mit ihreniElfert Leistungsabzeichen für anerkannte Berufserziehungsstätten
geschlossenen Lehrvertrages, sondern auch
nach dem guten Wort, daß Elternhaus und
Schule Hand in Hand arbeiten müssen.
Bild oben
Zur Flaggenparade — Augen rechts! =
Morgenappell der Lehrlinge
Bild unten
Hau-Ruck! — Lehrlinge beim Sport
33
PR 5 | Der körperlichen Ertüchti-
gung dient der Sportbetrieb
unter einem Berufssport-
lehrer. Die weltanschauliche
Ausrichtung ist dadurch ge-
währleistet, daß nur Jungen
bei uns Aufnahme finden,
die dem Deutschen Jungvolk
bezw. der Hitlerjugend an-
gehören und sich dort be-
währthaben.Das alleskommt
auch bei der Aufnahmefeier
900 Arbeitskameraden des Werkzeugmaschinenbaues
i 1. April
auf der Leipziger Messe 1935 gen Lehnlngskarm Bu
eines jeden Jahres zum Aus-
druck; daran nehmen außer dem Betriebsführer und den Werksdirektoren alle Gefolgschaftsmitglieder
teil, denen die Lehrlinge anvertraut sind. Als Gäste dürfen wir dabei regelmäßig die Vertreter der
Partei, der Deutschen Arbeitsfront, der städtischen Behörden, der Hitlerjugend, des Deutschen Jungvolkes
und eine stattliche Anzahl von Eltern unserer neuen jungen Arbeitskameraden begrüßen. Jedem
Lehrling wird vom Betriebsführer das Werk des Führers „Mein Kampf” übergeben, damit es ihm Richt-
schnur für sein ganzes Leben ist. Alle Lehrlinge ohne Ausnahme beteiligen sich am Berufswettkampf
und unterliegen auch in jeder anderen Beziehung einer scharfen Auslese nach Charakter und Leistung.
Daß wir mit unseren Bemühungen um die Berufserziehung auf dem richtigen Wege sind, hat uns am
13. Januar 1937 die Verleihung des Leistungsabzeichens der Deutschen Arbeitsfront für anerkannte
Berufserziehungsstätten bestätigt. Es soll uns ein Ansporn zu weiteren Leistungen auf diesem Gebiet sein.
In wöchentlichen Appellen werden alle Lehrlinge und Jungarbeiter durch den Betriebsjugendwalter
zusammengefaßt und mit einem Wort des Führers auf die großen Gesichtspunkte hingelenkt, die unser
Leben als Nation bestimmen. Sie sollen es nicht leichter haben als die vorangegangenen Generationen,
aber auf jeden Fall besser.
Um vorwärtsstrebenden Gefolgschaftsmitgliedern den Weg zu vermehrtem Wissen und besseren
Leistungen und damit zum Aufstieg in verantwortungsvollere Tätigkeit zu erleichtern besteht bei den
Wanderer-Werken ein Fortbildungsstipendium in Höhe von RM 100000. - , dessen Erträgnisse all-
jährlich manchen Arbeitskameraden den Besuch eines Lehrinstitutes, von Kursen, oder eine Ausbildungs-
reise und dgl. ermöglichen.
Auch gemeinsame Schulungsfahrten sind veranstaltet worden. So besuchte im Jahre 1934 die gesamte
Gefolgschaft des Büromaschinenwerkes die Internationale Büromaschinen-Ausstellung in Berlin
34
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Im folgenden Jahre fuhren 900 Gefolgschaftsmitglieder des Werkzeugmaschinenwerkes zur Früh-
jahrsmesse nach Leipzig und seitdem Jahr für Jahr mehrere Hundert Arbeitskameraden. Dabei erstatten
die Teilnehmer über ihre Eindrücke vielfach Berichte, die sorgfältig zur Beurteilung des Erfolges unserer
Bestrebungen ausgewertet und gelegentlich auch mit einem Preis bedacht werden.
Eine Schreibmaschinenfabrik stellt natürlich besonders hohe Anforderungen an die Maschinenschreiber
und den Schreibmaschinenbrief. Wanderer veranstaltet deshalb zusammen mit der DAF laufend
Unterrichtskurse, in denen das
„Vernunftgemäße Maschine-
schreiben” auf allen Continen-
tal-Modellen gelehrt wird, und
fördert dadurch seine Gefolg-
schaftsmitglieder weitüberden
Durchschnitt üblicher Schreib-
leistungen.
Den Gemeinschaftsveranstal-
tungen an den Festtagen der
deutschen Nation, besonders
am 1. Mai und bei den von der
An den Wettbewerben in Kurzschrift und Maschine-
Regierung bekanntgegebenen schreiben beteiligen sich viele Arbeitskameraden
Anlässen geben wir einen eindrucksvollen und würdigen Rahmen. Denn es kommt uns vor allem auf die
Art und Weise an, in der sie durchgeführt und von den Beteiligten aufgenommen werden. Bei den Mai-
feiern und Kameradschafts-
Die Wanderer-Gefolgschaft marschiert auf zur Kundgebung
abenden fassen wir unsere am Nationalen Feiertag des deutschen Volkes am 1. Mai
Gefolgschaftsmitglieder zum
ernsten Besinnen und fröhlichen
Tun zusammen und bringen
ihnen durchVorträge und künst-
lerische Darbietungen Anre-
gung und Freude. Ausstel-
lungen von Werken bildender
Künstler und Vortragsreihen
über weltanschauliche und all-
gemein interessierende The-
men fördern das Bildungsstre-
ben der Wanderer-Werkleute.
Und zum Schluß ein fröhlicher Tanz
auch keiner eigene Wege gegangen. Alle haben ein Bild
einer wirklichen Betriebsgemeinschafl, der Kameradschaftlich-
keit und vorbildlicher Disziplin geboten.
In diesem Zusammenhang dürfen wir an die Jubelfeier des Wer-
kes zuseinem 50-jährigen Bestehen am 15. Februar 1935 erinnern.
Der Tag wurde im Sinne der Gründer und Führer unseres
Werkes als Arbeitstag begangen. Ein kleiner Kreis versammelte
sich am Vormittag zu einer Feierstunde, die durch die Rundfunk-
\ anlage auf die Werkstätten übertragen wurde. Festgaben und
Das gemeinsame Essen
Um allen Gefolgschaftsmitglie-
dern einmal auch das äußere Bild
der Geschlossenheit und das Ge-
fühl der Zusammengehörigkeit
zu vermitteln, wurde am 8. und
9. Mai 1937 der Gedanke einer
wirklichen Gemeinschaftsveran-
staltung in die Tat umgesetzt. Die
Wanderer-Gefolgschaft mit ihren
Angehörigen, im ganzen 11000
Menschen, fuhren in zwölf Son-
derzügen nach der Reichshaupt-
stadt, lernten sie vor allem in den
vom nationalsozialistischen Staat
geschaffenen Gebäuden und An-
lagen kennen und versammelten
sich am Abend in der Deutsch-
Iandhalle zu der ersten großen
Gemeinschaftsfeier der Wan-
derer-Werke, die diesen Namen
im vollen Sinn des Wortes ver-
dient. Der Erfolg hat alle Erwar-
tungen übertroffen. Es hat sich
niemand ausgeschlossen; es ist
eine Festschrift „Vom Werden der Wanderer-Werke” brachten allen Gefolgschaftsmitgliedern und
darüberhinaus einem weiten Kreis von Freunden des Hauses die Bedeutung des Tages zum Bewußtsein.
Eine großzügige Sport- und Freizeitanlage unmittelbar am Werk Schönau geht der Verwirklichung
entgegen. Sie bietet der Gefolgschaft die Möglichkeit zur Erholung und zu sportlicher Betätigung in
frischer Luft unter fachmännischer Anleitung.
Die Werkbücherei hat besonders in den
letzten Jahren eine gründliche Umgestal-
tung erfahren und eine recht erfreuliche
Entwicklung genommen. Unter einer im
Büchereiwesen geschulten Kraft konnte im
engsten Einvernehmenmitden zuständigen
Stellen der Partei etwas ganz Neues
geschaffen werden. Die Bücherei umfaßt
heute rund 3500 Bände, darunter etwo
250 Bücher in 2 und mehr, ja bis zu 10 und
20 Stücken. Am Ausbau wird weitergearbeitet; denn er ist durch die bisher erzielten Erfolge
mehr als gerechtfertigt. In 2% Jahren sind 46000 Bücher ausgeliehen worden, im Jahre 1937
allein etwa 23000. Bei 8000 Gefolgschaftsmitgliedern macht das etwa 3 Bücher im Jahr auf
jedes Gefolgschaftsmitglied. Das sind Zahlen, deren sich große öffentliche Büchereien nicht zu schämen
brauchen, ja, die nur von wenigen erreicht werden. Bei den Jugendlichen dürfen wir eine besonders
rege Beteiligung verzeichnen. 85% aller Lehrlinge sind aktive Leser.
An einigen wenigen Tagen im Jahr ist es uns auch vergönnt, unseren Gefolgschaftsmitgliedern oder
einigen unter ihnen eine besondere Freude zu machen. Für alle gilt das zur Zeit des für die tech-
nischen Betriebe gemeinsamen Urlaubs. In den letzten Jahren erhielt jedes Gefolgschaftsmitglied eine
Urlaubsspende als willkommenen Zuschuß zu den Reisekosten. Sie wurde mit einer von Künstlerhand
geschmückten Karte überreicht, die die Wünsche der Betriebsführung für gute Erholung zum Ausdruck
brachte. Gleichzeitig wurde die Erfolgsprämie
verteilt, die den Anteil jedes Arbeitskameraden
am Gesamterfolg des vorigen Jahres darstellt.
Die Gemeinsamkeit des Urlaubs fördert die
Veranstaltung gemeinsamer KdF-Reisen, wo-
von in jedem Jahr auch ausgiebiger Gebrauch
gemacht worden ist.
Geteilte Freude ist doppelte Freude
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I >... Weihnachten beiWanderer-
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Das Weihnachtsfest hat uns ebenfalls des öfteren eine willkommene Gelegenheit, Freude zu bereiten,
geboten. Das geschah neben festlichen Weihnachtsfeiern mit den Altkameraden und Kinderreichen
durch eine Weihnachtsgratifikation. Wir haben es uns seit Jahren angelegen sein lassen, diese in eine
Form zu kleiden und in einer Weise zu ergänzen, die selbst in die nüchternen Räume einer Werk-
stätte und eines Büros Weihnachtsstimmung und Weihnachtsfreude einziehen läßt. Erzgebirgische
Weihnachtsfiguren waren die Träger der Spende, Nahrungsmittelpakete und Ähnliches ergänzten die
Gabe. Gerade diese heimatliche und persönliche Art hat den Arbeitskameraden gezeigt, daß auch diese
Dinge mitSorgfaltund Liebe überlegt und vorbereitet werden. Alle Spenden werden nach ein-
heitlichen Grundsätzen gewährt, wo-
beiderVerheiratetedemLedigenvor-
angeht, die Kinderzahl weitgehend
entscheidet und zuletzt auch die Zeit
der Zugehörigkeit zur Wanderer-
Gefolgschaft ausschlaggebend ist.
38
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Das Kapitel „Fürsorge“ gehört eigentlich unter die Überschrift „Laßt die Rechte nicht wissen,
was die Linke tut”. Der Ausdruck „Werksfürsorge” ist auch nicht das richtige Wort für das, was
hier getan und angestrebt wird. „Fürsorge“, das schmeckt so etwas nach Sozialempfinden und
liberalistischer Zeit. Unser Bemühen soll aber von sozialistischem Geist durchzogen sein. Das
Entscheidende dabei ist also nicht die Gabe, sondern die seelische Hilfe und Wiederaufrichtung
und Ausrichtung der Kameraden, die von unverschuldeter Not betroffen werden. Ihnen kann man zu
einer anderen Auffassung oder zu einem Schritt in ein neues Leben hinein allerdings sehr häufig erst
dadurch den Weg frei machen, daß man sie von einer materiellen Bürde befreit. Insofern spielen selbst-
verständlich auch materielle Unterstützungen
in diesem Zweig unserer Fürsorge für die
Gefolgschaftsmitglieder eine Rolle. Hierfür
stehen die Zinsen von RM 800000.- zur
Verfügung. Für unsere Altkameraden sorgt
die „Wanderer-Stiftung für Altersbeihilfe” mit
über RM 500 000.— Kapital.
Den Kindern und der Familie gilt unsere be-
sondere Aufmerksamkeit. Sie werden zu
Weihnachten und zum Muttertag mit Gaben ?.
bedacht, und zwar ganz unabhängig davon, a
in welchem Einkommensverhältnis ihre Väter
bei uns stehen. Jedem in einer Familie unserer
Gefolgschaft geborenen Kind legen wir eine
Spende in dieWiege. WeiblicheGefolgschafts-
mitglieder erhalten für die Zeit der durch
Schwangerschaft und Niederkunft bedingten
Erwerbsbeschränkung oder Erwerbsunfähig- Die Wanderer StemmerBeitersiediung
keit den Unterschied zwischen ihrem EN ==
normalen Arbeitseinkommen und der | N
Krankenkassenwochenhilfe, stillende
Mütter darüberhinaus entsprechend
verlängerte Arbeitspausen und Milch-
geld. Wir bemühen uns um Kinder-
Ferienaufenthalte und Hausfrauen-
Ablösung, um auf diese Weise eben-
falls der Familie zu dienen.
39
Seit einigen Jahren besteht auch eine Stammarbeitersiedlung, in der bisher 50 Siedlerstellen errichtet
sind. Die Bedingungen sind so gestellt, daß die siedelnden Stammarbeiter bei erträglicher Belastung
allmählich Besitzer des Hauses mit Grund und Boden werden. Wir möchten auf diese Weise beitragen
zu der gesunden Entwicklung eines Industriearbeiterstammes, der in fester Verbundenheit mit dem
Werk sich einen Teil der Ernährung auf eigenem Grund und Boden selbst schafft und damit gleichzeitig
einen Ausgleich findet zwischen der Tätigkeit in Industriewerkstätten und dem „Segen der Erde“.
Die Wanderer-Werke beteiligen sich als Bauherren oder durch Hergabe von Hypotheken in umfang-
reichem Maße am Wohnungsbau, vor allen Dingen in den Chemnitzer Vororten Siegmar, Raben-
stein usw. Sie kümmern sich ständig und nachdrücklich um die Verbesserung des Verkehrs zum und
vom Werk mit Straßenbahn, Omnibus und Eisenbahn, für Fußgänger und Radfahrer. So ist die
Entstehung eines sicheren und bequemen Radfahrweges zum Werk auf ihr Eingreifen zurückzuführen.
Auf vielerlei Weise streben wir die wahre Betriebsgemeinschaft an. Betriebsführer und Gefolgschaft
bemühen sich in gleicher Weise ernsthaft darum und dürfen schon manchen Erfolg feststellen. Sie
werden in ihrem Eifer nicht erlahmen und sind sich stets ihrer Aufgabe bewußt:
Wir wollen dem deutschen Volk dienen alstreue Arbeitsbeauftragte des Führers.
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Wanderer Broschüre 1940
- Von
- 1940
- Seiten
- 44
- Art
- Firmenschrift
- Land
- Deutschland
- Marke
- Wanderer
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 30.04.2019
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