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100 JAHRE HERCULES°
EIN JAHRHUNDERT
FUR ZWEI RADER
100 Jahre
Hercules
Carl Marschütz
Gründer der Nürnberger Hercules-Werke
Hundert Jahre Hercules, das ist mehr als
irgend ein herkömmliches Firmenjubi-
läum. Diese 100 Jahre umfassen gleich-
zeitig die Zweiradgeschichte Deutsch-
lands und sie bedeuten weltweit, daß die
Nürnberger Hercules Werke mit das
älteste noch existierende und ununter-
brochen produzierende Zweiradwerk
der Welt sind. Darum ist die Firmenge-
schichte auch ein kleiner Rückblick
auf die Entwicklung der Zweiräder, und
es ist die Geschichte des Carl Mar-
schütz, des Begründers der Nürnberger
und der Deutschen Zweiradindustrie.
Schon seit altersher versuchte der
Mensch, mit eigener Kraft sich schneller
fortzubewegen als ihn seine eigenen
Beine tragen konnten. Die Erfindung des
Rades, 5000 Jahre vor unserer Zeit-
rechnung, gab die Idee, aber es dauerte
lange, sehr lange sogar, bis erst im
17./18. Jahrhundert sich die Ideen um das
Zweirad zu konzentrieren begannen.
Viele versuchten sich, viele verzweifelten
an der Idee. Viele wurden verlacht
und verspottet, einige wurden bewun-
dert, wie der Baron de Sivrac, der
1790 ganz Paris mit seinem Reitpferd-
chen „Celerifer“ überraschte. Aber
weder er, noch der Grazer Trexler mit
seinem „Pirutsch“ oder der Schwein-
furter Fischer wurden ernst genommen.
Drais und
die Folgen
Erst am 10. Juli 1813 war es dann so weit,
daß der Badische Forstmeister Freiherr
Karl Friedrich Drais von Sauerbronn in
Mannheim seine „Laufmaschine“ vor-
stellte und das Patent erhielt. Das Fahrrad
war erfunden. Aber dem armen Baron
brachte seine Erfindung nichts ein, nur
Hohn und Spott waren sein Lohn. Ver-
armt und vergrämt starb er, bevor seine
Umwelt die Tragweite seiner Erfindung
in vollem Umfang begriff.
Originalbrief des Freiherrn von Drais, in dem
er die Vorzüge Seiner Laufmaschine erläutert
(Im Besitz der Hercules- Werke)
Doch so sehr auch der Baron verzweifelt
war, seine Idee hatte gezündet. Vor
allem im Ausland regten sich die Geister,
1868 entstand in Paris die erste Fahr-
radfabrik der Welt. Der Gründer hieß
Michaux und er war es auch, der das
erste Motorrad baute - mit einer Dampf-
maschine angetrieben, da der Verbren-
nungsmotor noch gar nicht erfunden war.
Etwa zu dieser Zeit begab es sich, daß
der 1863 als Lehrerssohn in Burghaslach
bei Nürnberg geborene und später in
Fürth zur Schule gehende Carl Marschütz
ein altes Holzfahrrad „System Drais“
geschenkt bekam. Von diesem neuen Fort-
bewegungsmittel war er fasziniert. Der
Zufall wollte es, daß durch Neumarkt, wo
Marschütz mittlerweile in der Eisen-
handlung und Ofenfabrik Goldschmidt
als Volontär tätig war, ein Engländer
kam. Hoch zu „Stahlross“ kam er und
war auf der Fahrt von London nach
Wien.
Marschütz
und die
Begeisterung
für eine neue
Dynamik
In seiner Freude am Radfahren merkte
Marschütz rasch, wie groß das Interesse
an diesem neuen Sport war und daß
nur der hohe Preis der Velozipede eine
rasche Verbreitung dieser Fahrzeuge
bremste. Immer wieder dachte er nach,
wie man wohl den Preis senken könn-
te und immer klarer sah er als einzigen
Weg, daß man hier in Deutschland
beginnen müßte, Fahrräder zu produzie-
ren. Das war die Lösung und dieser
Aufgabe stellte er sich. Er, der 19jährige
Volontär Carl Marschütz!
Geholfen hat ihm dabei die Bekannt-
schaft mit dem Ansbacher Mechaniker
Eduard Pirzer, der in Nürnberg eine
Werkstatt eröffnete. Diesen Fachmann
brachte Marschütz mit seinem Chef,
Herrn Goldschmidt, in Verbindung, be-
geisterte beide für seine Idee und
die erste Fahrradfabrik Deutschlands,
die späteren Express-Werke in Neu-
markt bei Nürnberg, wurde gegründet.
Bereits für das Jahr 1882 wird in den
Annalen verzeichnet, daß in diesem Jahr
20 Räder produziert wurden. Der
Anfang war also gemacht.
Hier lernte der junge Marschütz, wie man
Fahrräder baut. Sein Lehrmeister war
ein englischer Ingenieur, der den Betrieb
leitete. Nachdem er sich auch das not-
wendige kaufmännische Wissen angeeig-
net hatte, war es am 5. April 1886 so
weit: er gründete seine eigene Velozi-
pedfabrik.
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Der Gewerbeschein vom 5. April 1886
120 Fahrräder
im ersten Jahr
Diese neue Firma Marschütz & Co. eta-
blierte sich zuerst in einer kleinen
gemieteten Werkstatt in der Nürnberger
Bleichstraße. Zum Antrieb der vor-
handenen 5 Maschinen diente ein 4-PS-
Gasmotor. Beschäftigt wurden im
ersten Jahr 10 Arbeiter, die im Anfangs-
jahr bereits 120 Hochräder produzier-
ten. Im Jahr 1887 schaffte man 186 Rä-
der und 1888 stieg die Produktion gar
auf 400 Räder, womit die Werksräume
zu klein wurden. Man übersiedelte in
die Obere Fürther Straße Nr. 61 und die
Firma hieß nun ab 15.2.1887 Nürn-
berger Velozipedfabrik Hercules, vor-
mals Carl Marschütz & Co.
Der erstmals auftauchende Markenname
Hercules war, wie man sich erzählt,
symbolisch für Kraft und Ausdauer der
Marschütz-Räder vom Volksmund
geprägt worden. Und die Änderung des
Firmennamens ergab sich auch aus
der Tatsache, daß der Bruder Heinrich
Marschütz als kaufmännischer Leiter
in die Firma eintrat.
Die Firma entwickelte sich weiter gut
und Nürnberg selbst wurde mehr
und mehr zum Mittelpunkt der deut-
schen Zweiradindustrie.
Werksansicht Fürther Straße Nr. 61
NÜRNBERGER VÉLOCIPEDFABRIK
CARL MARSCHÜTS & C2
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Drei große
Konkurrenten
Als erste Konkurrenz von Hercules ent-
standen bereits im Herbst 1886 die
Victoria Werke. Mit Express hatten sich
so im mittelfränkischen Raum bereits
3 Fahrradfabriken konzentriert. Diese
Entwicklung beobachteten die Eng-
länder sehr genau und bereits 1888 er-
richteten die englische Premier & Co
Ltd., London, in Nürnberg ein Zweitwerk,
das bis zur Übersiedlung nach Eger Fahr-
räder baute. 1894 begann die Herdfabrik
Mars AG in Nürnberg-Doos mit der
Fahrradfabrikation. 1895 entstanden in
Nürnberg die Sirius-Fahrradwerke,
die bis 1899 produzierten und 1896 grün-
ete eine weitere englische Firma, die
[riumph Cycle & Co Ltd., Coventry, ein
/,weigwerk, das dann 1897 in der
Fürther Straße die Produktion aufnahm.
Hercules ging es bergauf. Im Jahre
1889 wurden bereits 70 Arbeiter
yeschäftigt, die Zahl der Maschinen stieg
auf 45 und die Chronik verzeichnete,
laß 800 Fahrräder im Jahr gebaut wur-
den. Und so positiv zeigten sich auch
lie folgenden Jahre:
1890| 1891 |1892 11893 11894
Beschäftigte | 85 | 110 | 135 | 146 | 170
laschinen 54 | 56 ı 63 | 90 | 97
Produktion
1000| 1600|2400|3600|4700
Fahrräder
...und
erfolgreich
durch die
erste Krise
Um 1900 setzte jedoch die erste schwere
Krise in der Fahrradbranche ein. Zu
viele Betriebe versuchten ihr Glück im
Fahrradgeschäft, und die Einfuhr
billiger amerikanischer Räder verschärf-
te den Wettbewerb.
Daß Hercules festen Boden unter den
Füßen behielt, darüber lesen wir in dem
Büchlein „Die bayrische Fahrrad-
Industrie“ von R. Ritter von Paller, der
schreibt: „...Die Ende der 90er Jahre
über die deutsche Fahrradindustrie her-
eingebrochene Krisis, welche schwere
Opfer forderte, berührte die Nürnberger
Hercules Werke AG (so heißt die Firma
seit 18. Juni 1900) kaum merklich. Dank
der vorzüglichen Geschäftsleitung, der
großen Vorsicht in der Fabrikation und
der alten anhänglichen Kundschaft gin-
gen diese Krisisjahre so gut vorüber, daß
die Fabrik zu den wenigen deutschen
Zweiradfabriken gezählt werden muß,
welche nie mit einer Unterbilanz
arbeiteten ...“. Nein, Hercules hatte zu
dieser Zeit sogar expandiert. Das
gemietete Werksgelände an der Fürther
Straße 61 war zu klein geworden, ein
neues Gelände, Fürther Straße 191-193,
wurde erworben, eine neue Fabrik
gebaut und 1895 bezogen.
Marschütz war als aktiver Radfahrer
gerade an den Themen der Technik be-
sonders interessiert. Aus der Praxis
heraus erkannte er darum die Zukunft
des Niederrades und bereits 1891/92
liefert er diese neuen Räder. Und die
Hercules-Fahrräder der damaligen
Zeit zeigen, wie nach der günstigsten
Form und Konstruktion gesucht wurde.
Die Werksanlage Fürtber Straße 191/193 im
Jahre 1908
Hercules-Fahrradmodelle der Jahre 1891 und 1892
Marschütz erkannte aber auch rechtzeitig
die Schwankungen der Branche und,
daß die Fahrradbranche zum Überleben
auch andere Artikel in die Produktion
nehmen mußte, denn die Zeit im Jahr war
zu kurz, in der Fahrräder gekauft wur-
den. Darum war es zu jener Zeit um die
Jahrhundertwende üblich, daß die
Fahrradproduktion im Spätherbst be-
gann und bis Ostern, höchstens bis
Pfingsten, anhielt. Dann wurden die
meisten Arbeiter entlassen und nur
der sogenannte „Stamm“ blieb im Werk.
Die Hercules-
Rikscha
Was die Erweiterung des Fertigungspro-
gramms anbelangte, so war es nahe-
liegend, daß Hercules sehr bald mit dem
Bau von Dreirädern aller Art begann.
Diese Fahrzeuge waren für den Trans-
port leichter Güter sehr gefragt und
es gab die verschiedensten Modelle bis
zu einer Personendroschke - einer
Art „Rischka“ - und als Spezialität wur-
den auch Fahrräder zum Invaliden-
und Krankentransport gebaut.
Aber auch branchenfremde Artikel
wurden aufgenommen, denn es ging
darum, Arbeit zu schaffen. Leider
existiert keine vollständige Zusammen-
stellung der Hercules-Zusatzartikel,
denn in den Bombennächten ist das
Hercules-Archiv genauso wie das
kleine Werksmuseum vollkommen aus-
gebrannt. Aus Überlieferungen wissen
wir aber, daß z.B. 1902 sogenannte Stau-
ferbüchsen gefertigt wurden. 1904
kamen Hängelager für Riemenantriebe
dazu. Dann gab es Schraubenschlüssel-
Sortimente, Fahrrad-Doppellenker, Kin-
derschlitten aus Stahlrohren (1909),
fahrbare Krankentragen und Tischchen
für Krankenhäuser. Es wurden aber
auch Stiefelputzmaschinen (1908), Glie-
derstreckapparate, Stahlmöbel gefertigt
und auch die Säbel der Kürassiere des
Nürnberger Hausregiments der Chevaux
leger wurden bei Hercules geschliffen.
Außerdem war dem Werk von 1905 bis
1936 eine Sonderabteilung für isolierte
Leitungsrohre (die sogenannten Bougier-
Rohre) und die diversen Verteilerdosen
für elektrische Leitungen angeschlossen.
Aber auch Rüstungsmaterial mußte
Hercules im Ersten Weltkrieg fertigen,
2.B. Radkufen für Geschütze, Steig-
bügel für die Kavallerie und Klemmbol-
zen für die Artillerie.
Das Werk selbst war natürlich mit der
technischen Entwicklung stets mit-
gewachsen. Den Antrieb aller Maschinen
(1908 waren es bereits stolze 213
Stück) übernahm eine 180-PS-Konden-
sations-Dampfmaschine und auch
eine 60-PS-Reserve-Dampfmaschine
stand zur Verfügung. Beide wurden
von zwei Cornwallkesseln mit zusammen
250 m? Heizfläche gespeist. Die Kraft-
übertragung erfolgte elektrisch durch
Gruppenantrieb. Jede einzelne Maschi-
nengruppe konnte durch Elektromotore
ein- und ausgeschaltet werden. Außer-
dem waren Akkumulatorenbatterien vor-
handen, die z.B. bei Überstunden
einzelner Abteilungen ohne Mithilfe der
Dampfmaschinen den Betrieb aufrecht
erhalten konnten. Übrigens, das ganze
Fabrikterrain umfaßte im Jahr 1908
insgesamt 17 670 m’, wovon 7 345 m’
bebaut waren.
Das erste
Hercules-
Auto: umwelt-
freundlich!
Im Jahre 1898 überraschte Hercules die
ganze Branche, als das erste Vierradfahr-
zeug, eine viersitzige Elektro-Chaise,
vorgestellt wurde. Dieses erste Hercules-
Auto war 40 km/h schnell und konnte
mit einer Batterieladung 40 km weit fah-
ren. Dann mußten über Nacht die Bat-
terien wieder aufgeladen werden. Auch
aus heutiger Sicht war dies eine groß-
artige technische Leistung.
Die Hercules-Electro-Chaise
FT
Und dann
das Motorrad,
der erfolg-
reiche Start ın
eine neue
Bewegung
Ja, und dann kam das Motorrad. Natürlich
konnte Marschütz an dieser neuen Idee
nicht vorübergehen, um so mehr, als sein
Konkurrent, die Victoria-Werke, gleich-
falls an so einem hochmodernen Gefährt
bastelten. Im Jahre 1904 war es dann so-
weit, daß beide Firmen ihre Prototypen
vorstellten und ab 1905 wurden Motor-
räder in Nürnberg serienmäßig gebaut.
Motorrad Modell 1905
rste Hercules
Dieses Hercules-Motorrad war mit einem
belgischen FN-Motor ausgerüstet, hatte
eine Leistung von 4,5 PS, Magnetzündung,
Spritzvergaser und Keilriemenantrieb
In Folge wurden auch deutsche Fafnir-
Motoren eingebaut und schon damals
entschied man sich, daß Hercules selbst
keine Motoren bauen wollte, sondern
sich lieber nur auf das Fahrwerk konzen-
trierte und entsprechende bewährte
Motoren aus dem damaligen großen An-
gebot nach Leistung und Qualität
wählte. All die Jahre wurde diese Ent-
scheidung beibehalten.
Parallel zur technischen Entwicklung des
Werkes ist auch der wirtschaftliche
Aufschwung zu sehen. Eine kleine Stati-
stik zeigt, was der bereits zitierte Ritter
von Paller über die Hercules-Entwicklung
zu berichten weiß.
Deutlich zeichnen sich die Schwankun-
gen ab, denen die Zweiradbranche schon
immer unterworfen war. Geschäftsbe-
richten kann aber entnommen werden,
daß z.B. im Geschäftsjahr 1911/12 ein
Bruttogewinn von 484.547,- Mark ausge-
wiesen wurde. Und im Bericht über
1914/15 wird von einem neuen Fabrik-
neubau auf dem gegenüberliegenden
Gelände an der Adam-Klein-Straße be-
richtet. Ein Neubau für die LKW-Fer-
tigung!
Jahr Beschäftigte Maschinen Produktion Dividende
1895 190 112 4100 E
1896 250 | 120 6500 Z
1897 340 | 135 8000 16%
1898 | 260 | 146 7200 16%
1899 220 | 147 6500 | 12%
1900 190 | 150 6300 8%
1901 195 | 159 6600 4%
1902 | 200 163 7200 ohne Unterbilanz
1903 240 170 Tr ee E
1904 Peer] Sa SN
[00 EREN SEREN URRNNTOTE 9800 | 12%
1906 a 270 À 204 es: 12000 12%
1907 | 276 | 250 14600 12%
1906 220 213 13.000 10%
/000 Mark
für einen
Brummi
Ja, Hercules baute LKW'S bereits Seit 1908.
Begonnen hat es mit einem leichten
Lastwagen bis 1250 kg Nutzlast, der als
Stadtfahrzeug konzipiert war. Laut
einem erhaltenen Angebotsschreiben aus
dem Jahre 1909 war der LKW mit einem
2-Zylinder-Motor von 14 PS ausgerüstet,
der eine Höchstgeschwindigkeit von
18 - 20 km/h brachte. Gekostet hat die-
ses Modell übrigens 7 000 Mark und
der Mehrpreis für Doppelzündung, also
Magnet und Batterie, betrug 200 Mark.
Bald folgte ein schwereres Modell für
3000 - 4000 kg Nutzlast und dann
wuchs der LKW-Bau zu einem wichtigen
Nebenzweig des Unternehmens. Fahr-
räder waren und blieben aber in all den
Jahren stets das Hauptprodukt.
Wie sich der Bau von Lastwagen auswei-
tete, zeigt nicht nur der Neubau der
bereits erwähnten Halle, sondern vor
allem die Preisliste III aus dem Jahre
1916. Nicht weniger als 6 Grundmodelle
mit Motoren zwischen 22 und 44 PS
und einem Ladegewicht von 1500 bis
5000 kg waren im Angebot. Auf diese
Chassis wurden entsprechend den Käufer-
wünschen die Karosserie-Aufbauten
montiert. Die genannte Preisliste zeigt
bebildert 36 verschiedene Ausführun-
gen als Beispiele auf. Es gab Variationen
für alle Wünsche und alle Zwecke.
Selbst für die Königlich Bayerische Post
lieferte Hercules LKW’s. Auch spezielle
Sanitätsautos waren im Programm.
Der Motor-
rad-Boom
der 20er und
30er Jahre
Krieg und Inflation wurden gut über-
standen. Die Auslastung mit diesen Pro-
dukten war die Erklärung dafür, daß
Hercules erst spät wieder mit dem Motor-
radbau begann. In den späten 20er
und 30er Jahren erlebte Nürnberg und
seine engste Umgebung einen wahren
Motorradboom, den auch Hercules für
sich nutzen konnte. Zu den bereits
genannten Nürnberger Motorrad-Firmen
waren die Zändapp-Werke und die
Ardic-Werke.gekommen. Und dann ging
es Schlag auf Schlag. Dem Buch von
Erwin Trakatsch kann man entnehmen,
daß in diesen Jahren nicht weniger als
43 Firmen in und um Nürnberg mit dem
Bau von Motorrädern beschäftigt waren!
Diese Neugründungen hielten sich oft
nicht länger als ein bis zwei Jahre. Die
Namen der Firmen sind längst ver-
klungen. Wer kennt schon Namen wie
ABAKO, ASTORIA, ENAG, EPA, ERKA
oder ERMAG? Und so ging es weiter im
Alphabet bis ZIEJANU, einer Firma, die
1.B. 1924 begann und 1926 die Fabrika-
tion wieder einstellte.
Hercules begann mit dem Motorradbau
wieder 1929 und wiederum auf der Basis
des „Konfektionärs“, d.h., daß Hercules
weiterhin nicht daran dachte, eigene
Motoren zu entwickeln. Es gab eine gan-
ze Palette hervorragender „Einbau-
motoren“, unter denen man ganz nach
Wunsch wählen konnte. Um so inten-
siver widmete sich aber Hercules den
Fahrwerken und so entstanden Jahr für
Jahr neue Modelle, die allgemein großen
Anklang fanden und die auch heute
noch, wie z.B. im Rückblick der bekannt
kritischen Fachzeitschrift „Das Motor-
rad“ als „Glanzstücke des deutschen Vor-
kriegs-Motorradbaues” bezeichnet
werden.
Die ersten
Motoren
von Sachs
All diese Modelle waren mit den besten
und bewährtesten Motoren ausgerüstet.
Namen wie JAP, VILLIERS, COLUMBUS,
BARK. MOSER, KUCHER, JLO waren selbst-
verständlich und dann ab 1930 natür-
lich Sachs-Motoren aus Schweinfurt.
1933 gab es aber noch etwas ganz ande-
res - den dreirädrigen „Motorradwagen“
mit 200 ccm JLO-Motor, 5,5 PS und
Hurth-4-Gang-Getriebe mit Schnellgang
und Rückwärtsgang. Ein Dreirad-
wagen also, für 2 Personen, Höchstge-
schwindigkeit 51 km/h - und was
ganz wichtig war - steuer- und führer-
scheinfrei!
Verweilen wir aber erst noch bei den
stärkeren Motorradmodellen, mit denen
Hercules so sehr an der Geschichte des
deutschen Motorradbaues beteiligt war.
In all den Jahren entstanden mit den
genannten „Einbaumotoren“ neue präch-
tige Motorradmodelle, die zu Ihrer Zeit
einen hervorragenden Namen hatten und
deren Qualität hoch geschätzt wurde.
Bevorzugt war natürlich die damals steu-
erfreie Klasse bis 200 ccm. Aber auch
Modelle der 250-, 350- und 500-ccm-
Klasse standen im Angebot. Leider
sind komplette Listen mit all den notwen-
digen technischen Angaben nicht mehr
erhalten - sie verbrannten wie das Werk
in den Bombennächten des Zweiten
Weltkrieges.
Lesen wir, was Dr. H. Krakowizer in
seinem Buch „Motorräder“ (erschienen
1981 im Verlag Welsermühl, Wels-
München) gerade über diese Zeit sagt:
el Anfang der 30er Jahre, als die Klasse
bis 200 ccm zur Ankurbelung der Wirt-
schaft steuerfrei wurde, gab es natürlich
Hercules-Motorräder der 30er Jahre - Beispiele
deutschen Motorradbaues
Hercules Maschine mit 5 PS, 1930
1936, Columbus-Motor
bei Hercules auch noch größere Modelle,
mit den steuerfreien 200-cem-Maschinen
insgesamt vier. Je eines mit sv- und
ohv-JAP-Motor, je eines mit 2-Takt-Moto-
ren von Villiers und Bark. Dann kamen
noch größere 250-ccm-, 350-ccm-Bark
und 200- bis 500-cem-JAP-Modelle
hinzu. Auch solche mit kopfgesteuerten
Sport- und Renn-Motoren sowie ein
Halbliter-sv-Modell mit Kücher-Motor.
Mit173 und 198 ccm Hubraum gab
es auch ohv-Modelle mit dem Schweizer
Moser-Motor. Alles zusammen eine
['ypenvielfalt, die nicht lange durchge-
halten werden konnte und bald dem
Motorfahrrad-Programm mit Fichtel &
Sachs-Motoren wich...“
Das große
Programm
1935 stellte Hercules anläßlich der Berli-
ner Automobil- und Motorradausstellung
das folgende Programm vor:
In der Motorfahrradklasse mit 98-cem-
Fichtel & Sachs-Motor je ein Herren- und
Damenmodell. Das erstere mit einer
kräftigen Parallelogramm-Gabel, das
letztere mit einer Pendelgabel. Füh-
rerscheinfreie und steuerfreie Modelle
unter 200 ccm gab es mit 2-Takt-
Motoren von Bark mit angeblocktem
3-Gang-Getriebe in zwei Ausführun-
gen und ebenso mit Bark-4-Takt-Moto-
ren und Kette im Ölbad, jedoch schon
mit 3-Gang-Getriebe versehen. Das Ge-
wicht wurde mit 120 kg beziffert, die
Höchstgeschwindigkeit mit 96 km/h. In
der 350-ccm-Klasse gab es ebenfalls
zwei Geländesportmodelle, wie man
damals jene Motorräder nannte, die
hochgezogene Auspuffrohre aufwiesen.
Eines dieser mit Columbus-Motoren
versehenen 350er Modelle hatte ein
3-Gang-Getriebe mit „Schwertschal-
tung“, wie man die Handschaltung auch
nannte. Das andere war mit einem
fußgeschalteten 4-Gang-Getriebe ausge-
rüstet. In der Halbliterklasse wurde
nurmehr ein seitengesteuertes Modell
mit Kücher-Motor gezeigt.
Und die
legendäre
Saxonette
1938 gab es bei Fichtel & Sachs einen
neuen Motoren-Schlager: die Saxonette.
Das war ein nur 60 ccm großer 2-Takt-
Motor, der zusammen mit der Torpedo-
Freilaufnabe in das Hinterrad eines
normalen Fahrrades integriert war. Man
konnte damit jedes stärkere Ballonrad
motorisieren. Ein komplettes Hinterrad
mit Saxonette-Eingangmotor wog ca.
14,5 kg und das ganze damit motorisier-
te Fahrrad etwa 35 kg. Die Leistung
der Saxonette betrug 1,2 PS, was für ein
Tempo von 30 km/h reichte. Auch die
unumgängliche Kupplung war in diesen
„Naben-Motor“ mit eingebaut und über-
dies lieferte die Zünd-Lichtanlage auch
genügend Strom für die Fahrradbeleuch-
tung.
Saxonette B
Krieg und
Emigration
1939 wurde das Hercules-Programm, das
sich inzwischen ausschließlich auf
Motorfahrräder und Kleinkrafträder be-
schränkte, durch ein neues 125er Modell
(3,5 PS) ergänzt, mit dem Fichtel &Sachs
eben noch auf dem Markt kam, bevor
der 2. Weltkrieg ausbrach.
Vorher aber noch, 1938, mußte Carl
Marschütz sein Werk, Nürnberg und
Deutschland verlassen. Er war Jude, sein
Werk wurde „arisiert“ und ihn selbst
verschlug es nach Kalifornien. Von dort
aus nahm er noch regen Anteil am
Wiederaufbau „seines“ Werkes, meldete
sich in diversen Briefen an Fachzeit-
schriften zu Wort und verstarb in Los An-
geles am 19. April 1957 im 94. Lebens-
jahr.
Fern der Heimat hat Carl Marschütz die
Augen für immer geschlossen, aber sein
Herz hing, trotz aller bitteren Erfahrun-
gen, an Deutschland, an Nürnberg. Als
letzten Wunsch hat man seine Urne in
Nürnberg in aller Stille an der Seite sei-
ner Gemahlin auf dem Westfriedhof
beigesetzt. Die Fürther Firma Dr. Carl
Soldan erwarb 1941 den Besitz, 1944
wurde die Hercules AG in die Nürnber-
ger Hercules Werke GmbH umgewan-
delt.
Mit dem Krieg begann eine furchtbare
Zeit und sie endete mit einem zerstörten
Deutschland, einem ausgebrannten
Nürnberg, und auch die Hercules-Werke
waren zu 75% vernichtet. Bombardiert,
ausgebrannt und letztlich ausgeplündert
stand nur noch ein Torso des Werkes da.
Aber es gab Menschen, die das Inferno
überlebten. Menschen, die an die Zu-
kunft glaubten, die arbeiten wollten, um
zu überleben. Und es gab eine Geschäfts-
leitung, die Ziele setzte, den Glauben
stärkte und die Möglichkeit zum Wieder-
aufbau schuf.
Ein Anfang
mit „Wasser-
wagen“ und
Molkerei-
geraten
Das Erbe, das man 1945 vorfand, war
erschreckend. 75% Kriegsschaden durch
4 Bombentreffer und Phosphorkanister.
Kein Quadratmeter heiles Dach. Überall
nur Schutt, verkohlte Balken, einge-
stürzte Mauern, verschüttete Maschinen.
Ein Chaos!
Und trotzdem wurde begonnen - mit
30 Mann. Zuerst mußte der Schutt besei-
tigt werden, dann wurden Maschinen
freigeschaufelt, Wände neu errichtet,
Decken eingezogen, Dächer aufge-
setzt. Und dann wurde nach Arbeit ge-
sucht, um die Mitarbeiter zu bezahlen.
So fing man an, Fahrräder zu reparieren.
Ja, und man baute sogar Geräte für
die Dentalindustrie. Man baute „Wasser-
wagen" zum Transport von Wasser,
das Wasserleitungsnetz der Stadt war ja
ebenfalls schwer beschädigt worden.
Man suchte und suchte nach Arbeit, und
man hatte Glück. Man bekam die Ge-
nehmigung der Besatzungsmacht für die
Fertigung von Molkereigeräten und
man bekam für dieses so lebenswichtige
Gut die notwendigen „Eisenscheine”,
die den Materialeinkauf erst ermöglich-
ten. Diese Molkereigeräte wurden üb-
rigens bis in das Jahr 1950 bei Hercules
gefertigt.
Hercules arbeitete wieder, konnte Men-
schen einstellen und konnte seine
Leute bezahlen. Der erste Silberstreifen
zeigte sich am Horizont, wenn auch
bis dato die Amerikaner als Besatzungs-
macht immer noch keine „Eisenschei-
ne“ für Fahrräder übrig hatten. Fahrrä-
der, das waren für die motorisierten
Amerikaner damals nur Spielzeuge, da-
für hatte man keine Eisenscheine übrig.
Demontage
und Zwangs-
verwaltung
Trotzdem, man war bei Hercules optimi-
stisch, bis auf einmal das Unfaßbare
eintraf. Für Hercules war im Zeichen
der Wiedergutmachung von der
Besatzungsmacht die Totaldemontage
angeordnet worden! Ein englischer
Captain überbrachte die Schreckens-
nachricht. Das hieß also, daß die so
mühsam geborgenenMaschinenbeschlag-
nahmt wurden und in das Ausland ge-
bracht werden sollten. Hercules sollte als
Firma ausradiert werden. Sollte all die
Mühe umsonst gewesen sein? Zum Glück
gelang es in zähen Verhandlungen, das
Urteil auf „Teildemontage“ abzumildern.
Da waren aber die wichtigsten Maschi-
nen bereits in das Ausland gebracht wor-
den.
Sowohl diesen Schlag wie auch die zwi-
schenzeitlich angesetzte „Zwangsver-
waltung“ haben die Hercules-Leute ver-
kraftet. Im Gegenteil, der Aufbauwille
wurde nur noch mehr gesteigert und da
sich in allen Teilen Deutschlands diese
unbändige Kraft rührte, zeigte es sich
bald, daß man Rohre, Bleche, dies und
das gegen „Eisenscheine” kaufen konnte.
Und „Eisenscheine“ blieben zum Glück
bei geschickter Disposition aus der Milch-
kannenfertigung übrig. Langsam, ganz
langsam hatte man Material beisammen,
um mit der Fahrradfertigung zu begin-
nen. Die ersten Nachkriegsräder bei Her-
cules waren allesamt in brauner Farbe
gehalten, denn auch diese Farbe blieb von
den Milchkannen übrig. Aber es gab
wieder Hercules-Fahrräder - die Produk-
tion lief an!
Im April 1950 berichtete die „Fränkische
Tagespost" über Hercules und verzeich-
nete mit Erstaunen die Tatsache, daß der
Betrieb zwei Jahre nach der Währungs-
reform 400 Menschen beschäftigte gegen-
über 250 vor dem Kriege. Und es wird
noch besonders hervorgehoben, daß ein
Viertel davon Heimatvertriebene waren
Diese genaugenommen 257 Beschäftig-
ten, davon 66 Angestellte, waren in dem
9
Rechnungsjahr 1937/38 bei Hercules
tätig. Die nachfolgende Statistik zeigt,
ges. Beschäftigte
davon Angestellte
394
32 35 43 53 =
FD iz | |
1949
1948
1945 1946 1947
Das Auto
kommt
Das Sind die Zahlen, die die Nachkriegs-
Hochkonjunktur der Zweiradindustrie
einschließen. Dann änderte Sich das Bild.
Das Zweirad war nicht mehr so gefragt,
ıs Auto kam in Mode und der Verkaufs-
slogan für Fahrräder „Auf zwei Rädern
bleibt man jung“ war noch nicht aktuell.
Wie schon öfter in der Geschichte war
der Fahrradboom gebrochen, eine Krise
setzte ein, die viele Firmen erfaßte -
nicht aber Hercules. Ganz im Gegenteil!
Gerade jetzt zeigte sich, wie grundsolide
das gemeinsame Konzept Hercules-
Sachs geplant war und wie weit die ge-
meinsame Zusammenarbeit beider
Firmen gediehen war. Und noch etwas
zeigte sich: die mustergültige und ver-
trauensvolle Zusammenarbeit zwischen
dem Handel und den beiden Firmen
trieb Früchte. Hercules blieb auf Erfolgs-
kurs
wie sich die Nachkriegsentwicklung in
der Beschäftigtenzahl wiederspiegelte:
653 648
[F=] rm]
590 | |
524 ns] ee)
400 435 || | |
-- |
114 114
| | [FE] [527]
72 83 89 9 | |
— [5 2] [29] [SS
|W BEE BE ME mm
1950 195 1952 1953 1954 1955
Hercules
und Sachs
Die Partnerschaft Hercules-Sachs begann
bereits im Jahre 1905, als Geheimrat
Ernst Sachs die Torpedo-Bremsnabe er-
fand und für eine Revolution im Fahr-
radbau sorgte. Diese Zusammenarbeit
wurde wesentlich ausgeweitet, als 1930
Fichtel & Sachs in den Motorenbau ein-
stieg; gerade der 98 ccm-Motor gab das
Startzeichen für die immer enger wer-
verlangte er einen geschulten Kun-
dendienst und eine fachkundige Händ-
lerschaft. Gemeinsam mit Sachs
wurde eine vorbildliche Händlerschu-
dende Zusammenarbeit. Wie jeder Motor
Die Hercules-Werke Ende der 50er Jahre, nach dem Umbau
lung organisiert, und auf breiter Basis
wurden Fahrradhändler zu Sachs-
Kundendienststellen, die für einen
mustergültigen Sevice sorgten. Der
Hercules-Fahrer war in ganz Deutsch-
land, ja in ganz Europa, engmaschig
technisch betreut - ein Verkaufsargu- !
ment, das nicht zu überbieten war,
umso mehr, als die hohe Qualität der
„Saxer“ weltweite Anerkennung
gefunden hatte.
In Deutschland entstand eine Verkaufs-
organisation, die mit mehr als 3 000 Ver-
tragshändlern das ganze Bundesgebiet
erfaßte. Der Kontakt zwischem dem
Werk und den Vertragshändlern war so
eng, daß man mit Recht von der
„Hercules-Familie“ sprach. Diese enge
Zusammenarbeit, ja diese Partner-
schaft, brachte beiden Teilen größten
Nutzen und Erfolg. Der Begriff „Mar-
keting“ war damals fast noch ein Fremd-
wort, aber was man aus Sach- und
Fachkenntnis alles plante und in enger
Zusammenarbeit mit der Technik so-
wohl in Schweinfurt, wie in Nürnberg,
Jahr für Jahr auf den Markt brachte,
entsprach so sehr den Marktanforderun-
gen, daß der Erfolgskurs für Hercules
und auch Sachs vorgezeichnet war. Wie
diese Entwicklung verlief, zeigt sehr
deutlich die Graphik der Jahre 1955 bis
1960, als es doch in Deutschland zeit-
weilig noch 35 Motorradhersteller gab.
Hercules 32%
Motorrad-Zulassungen
1955-1960
21,1%
14,1%
10,5 %
4,9%
1,9%
EZ
1955 1956 1957 1958 1959 1960
Gesamtzulassungen
% der
Sporterfolge
auf der Lang-
strecke und
im Gelände
322, 250 ccm
K 100
Zu diesem Erfolg trug das Engagement
im Geländesport bei. Vor dem Krieg war
es der Name Kahrmann-Fulda, der Deut-
scher Straßenmeister auf Hercules mit
250 cem-JAP-Motor wurde. Dann waren
es die Geländefahrer Geffers - Berlin,
Grenz - Nürnberg und viele andere, die
auf der damals so beliebten Reichs-
Langstrecke und den späteren Gelände-
fahrten Hercules-Technik und Zuver-
lässigkeit demonstrierten. Und nach dem
Krieg begann es zuerst mit den Deutsch-
landfahrten und dann ging es ins Gelände.
Die Deutsche Geländemeisterschaft
wurde ausgeschrieben, 2- und 3-Tage-
Fahrten gab es in Deutschland, Italien,
in Österreich und natürlich alljährlich
die Internationalen 6-Tage-Fahrten.
Sonntag für Sonntag waren sie unter-
wegs, die Werks- und die Privatfahrer,
und sie zeigten nicht nur das eigene
Können, sondern auch die Zuverlässig-
keit und das Leistungsvermögen der
Hercules-Maschinen und der Sachs-
Motoren.
Die Erfolge dieser Jahre aufzuzählen, über-
schreitet den Umfang dieses Druckes.
Als kleines Beispiel soll aber wenigstens
herausgestellt werden, daß z.B. im
Jahre 1964 die 222 Hercules-Werks- und
Privatfahrer nicht weniger als 1049
Gold-, 151 Silber- und 58 Bronzemedail-
len errangen. 1960 war Hercules bei
der Internationalen 6-Tage-Fahrt das ein-
zige Fabrikat, das alle 16 gestarteten
Fahrer ohne Ausfall ins Ziel brachte. Bei
den Six Days auf der Isle of Man war
Hercules unter 86 gestarteten Mannschaf-
ten die einzige, die den goldenen
Mannschaftspreis der FIM errang. Hercu-
les-Fahrer waren sowohl beim Gewinn
der Trophy, als auch der Silbervase be-
teiligt, und bei der so gefürchteten
3-Tage-Fahrt in Bergamo gewann Hercu-
les sowohl den Mannschaftspreis, als
auch den Absolutsieg aller Klassen. Ja,
selbst bei der schwersten Motorrad-
veranstaltung der Welt - der Baja Mexi-
cana in den USA - waren Hercules-
Maschinen (unter dem Exportnamen
DKW) drei Jahre hintereinander
nicht nur Klassensieger, sondern erran-
gen auch im Gesamtklassement 1971
die Plätze 2 und 5!
Heinz Brinkmann
Das waren Sporterfolge, die nicht nur
für Schlagzeilen in der Sportpresse sorg-
ten. Diese Erfolge waren gleichzeitig
die Bestätigung der Hercules- und Sachs-
Qualität. Darum wurde die Betreuung
der Fahrer von Hercules und Sachs ge-
meinsam durchgeführt. Der Hercules-
Sachs-Sportpokal war ein Wettbewerb,
der von den Fahrern höchsten Einsatz
forderte. Dafür gab es für die Privatfah-
rer nicht nur Pokale, sondern auch
beachtliche Geldpreise und unter beson-
derer Bestimmung das Hercules-Sachs-
Sportabzeichen - ein Auszeichnung be-
sonderer Art.
Hercules-GS-Maschinen wurden übrigens
ab 1961 serienmäßig hergestellt und
aus dem Hercules-GS-Modell entstand
auch die „Military“ - das Krad der
Bundeswehr, das auch heute noch in
technisch aktualisierter Form im Ein-
satz steht.
Die berühmte
Zerreißprobe
All diese Sporterfolge waren ein ganz
wesentlicher Teil der Hercules-Werbung,
wie überhaupt Hercules in der Öffent-
lichkeitsarbeit vor allem aktionsbezo-
gene Aussagen in den Vordergrund
stellte. So z.B. die damals (1952) so
populäre „Zerreißprobe“: Von Journa-
listen wurde der laufenden Fertigung ein
Fahrrad entnommen und mit 2 Haken
sozusagen als Kupplung zwischen eine
Lokomotive und 8 vollbeladenen Wag-
gons gehängt. Mühelos widerstand der
Rahmen dieser Belastung. Erst als ein
sogenannter Bremsschuh die rollenden
Waggons jäh stoppte und die Loko-
motive weiter zog, dehnte sich das Ober-
rohr des Rahmens und riß, ohne daß
die Lötung der Muffen nachgab. Eine
plausible Demonstration der Hercules-
Rahmenlötung.
Und um zu zeigen, wie genügsam
Hercules-Mopeds mit Sachs-Motoren
waren, fuhr man mit einer Tankfül-
lung gleich durch 4 Länder, und zwar
von Lindau über Österreich nach
Liechtenstein und über die Schweiz
wieder zurück
"6 AEI
Hercules-Moped mit Zündapp-Motor
Ab 1953 begann Hercules mit Mopeds.
Sie wurden immer aktueller und Victoria
und NSU waren die großen Vorbilder.
12
Leider konnte Sachs anfangs noch kei-
nen passenden Motor liefern. Da ergab
sich eine Zusammenarbeit mit Zündapp,
die einen Motor anboten. Triumph
schloß sich an und Hercules baute für
alle drei Firmen die Fahrzeuge.
Seit 1963:
Sachs-Iochter
Ein Meilenstein in der Geschichte von
Hercules war der Zeitpunkt, da Fichtel &
Sachs sich entschloß, das Unternehmen
zu kaufen. Ganz ohne Probleme war das
Vorhaben aber nicht - vor allem mit
Rücksicht auf all die anderen Firmen, die
Sachs-Motoren einbauten. So kaufte
Sachs über die Schweizer Holding-Firma
Kurotag 1963 die Nürnberger Hercules-
Werke und ein neuer Abschnitt des Wer-
kes begann - die Zusammenarbeit
wurde noch enger und der Hercules-
Erfolgskurs noch steiler.
Es war die Zeit der Mopeds und Mokicks,
dann der Kleinkrafträder und ab 1965
gab es die führerscheinfreien Mofas. Das
Motorradprogramm dieser Jahre stützte
sich auch weiterhin noch auf die 98 ccm-
Modelle mit und ohne Kickstarter. Er-
folgreich war das Modell mit dem 150 cem-
Sachs-Motor und dann bekam die so
erfolgreiche Hercules K 100 ihre Nachfol-
gemodelle. Die 175 ccm-Maschinen gab
es mit Kickstarter und auch mit elek-
trischem Anlasser, und nach wie vor gab
es den Hercules-Roller R 200.
Moped 220 Y
Umzug in
die Nopitsch-
Straße
1962 kam der Sachs 50/S-Motor mit
5 Gängen und 4,5 PS auf den Markt und
Hercules baute das Erfolgsmodell, die
K 50, mit dem das Werk seine Position
festigte. Als 1965 die Mofas in Mode
kamen, da war es wieder einmal so weit
- das Werk war zu klein geworden.
Man dachte an einen Neubau, ein ent-
sprechendes Areal war in Fürth gefun-
den. Da ergab sich für Sachs und Hercu-
les eine andere Chance. Die Zweirad
Union, die die Marken Victoria, Express
und DKW vereinte, war in Schwierig-
keiten geraten und stand zum Verkauf.
Kurz entschloß sich Sachs und kaufte
1966 das Werk an der Nopitschstraße,
um dort die Produktion zusammenzu-
fassen.
Nach einer schwierigen Phase der Neu-
organisation begannen die Umsätze zu
steigen. Zuerst lief die Fertigung unter
den Marken der Zweirad Union, also un-
ter Victoria, Express und DKW parallel
zur Hercules-Modellreihe. Dann wurden
die Modelle vereint, die Zweirad Union
übernahm nun den Vertrieb der
eigenen Marken, bis sich schließlich
alle Anstrengungen nur noch auf die
Immer neue
Modelle - das
Programm
wachst
So entstanden Jahr für Jahr neue Modelle.
Die Angebotspalette wurde den Markt-
bedürfnissen angepaßt. Neues wurde er-
dacht, vieles gewagt, nicht alles brachte
den gewünschten Verkaufserfolg. Aber
Hercules demonstrierte Jahr für Jahr
den Mut zum Fortschritt. So z.B. 1971, als
die Schneeschlitten (natürlich mit
Sachs-Motor) in Mode kamen, übernahm
Hercules den Verkauf für den schwe-
dischen Snotric.
Marke Hercules konzentrierten.
Die Werksanlage in der Nopitschstrafe 70
Immer wieder gab und gibt es neue
Fahrradmodelle. Klappräder z. B., die in
einen Koffer passen, superleichte
Rennsporträder für allerhöchste Ansprü-
che, Fahrräder für den täglichen Ge-
brauch, angepaßt den hochgesteckten
Marktanforderungen, und natürlich
Fahrräder, die den Freizeitbedürfnissen
der Kunden gerecht wurden. Die Mofa-,
Moped-, Mokick-Modelle wurden immer
wieder den Wünschen des Marktes
angepaßt. Ja sogar ein Elektro-Mofa, das
sogenannte Accubike, kam 1974 auf
den Markt.
Motorräder bereiteten der deutschen
Industrie Sorgen - die Japaner machten,
insbesondere wegen der Lohnkosten-
vorteile und des eigenen großen Heimat-
marktes, das Rennen. Aber auch
Hercules trumpft noch einmal auf, als
gemeinsam mit Sachs die Hercules
W 2000, das erste Motorrad der Welt mit
Sachs-Wankelmotor, serienmäßig
geliefert wurde.
mercedes N
Hercules-Accubike
/
Hercules W 2000 mit Sachs- Wankelmotor
Spezialitäten:
Mofa und
Kleinkraftrad
Mit einer umfassenden Angebotspalette
war Hercules im motorisierten Bereich
bis zu 50 ccm Marktführer vor seinen hart-
näckigen Mitbewerbern Zündapp und
Kreidler. Im Fahrradbereich wurde be-
wußt nur das qualitativ hochwertige
Marktsegment ausschließlich über den
Fachhandel bedient. Der Trend zum
billigen Massenrad wurde seit jeher ab-
gelehnt, weil dies den Firmengrund-
sätzen widersprochen hätte.
Die Zweiradbranche befand sich zum
Ausgang der siebziger Jahre auf ihrem
13
Höhepunkt. Zwar hatten sich japa-
nische Anbieter über das aufblühende
Motorradgeschäft auch in der deut-
schen Mokick-Klasse etablieren können,
das Mofa und das Kleinkraftrad blie-
ben jedoch eine Domäne der deutschen
Industrie. So wurden zwischen 1977
und 1980 in Deutschland zwischen
150.000 und 200 000 Mofas produziert,
und gerade hier unterstrich Hercules
seine führende Rolle.
Doch plötzlich setzte eine Trendwende
ein: Am 1.4.80 wurde vom Gesetzgeber
eine Prüfbescheinigung für Mofa-Fah-
rer und damit eine erste Reglementierung
eingeführt mit der deutlich erkenn-
baren Folge, daß das Interesse der brei-
ten Bevölkerung am Mofa nachließ.
Mit dem 1.1.1981 wurde weiterhin die
Klasse der „Leichtkrafträder“ mit
80 ccm als Ersatz für die bisherigen, in
der Leistung unbegrenzten Kleinkraft-
räder mit 50 ccm eingeführt. Diese neue
Klasse war für die japanischen Motor-
radriesen aufgrund der festgelegten
technischen Kriterien geeignet, mit
Billigmodellen die deutschen Hersteller
nahezu zu verdrängen; die vormals
bestehende deutsche Überlegenheit ins-
besonders bei der Motorleistung
wurde durch gesetzliche Drehzahl- und
Geschwindigkeitsgrenzen egalisiert.
Konkurrenz
aus Fernost
Im Laufe der Jahre 1981 bis 1983 erlebte
der Markt für Leichtkrafträder in
Deutschland einen beispiellosen Boom.
Die Absatzzahlen stiegen 1982 auf
135000 Einheiten vor allem wegen der
Niedrigpreispolitik der Japaner und
der sehr günstigen Versicherungsprä-
mien. Die deutschen Anbieter mit
14
ihrer kleinen Produktionsbasis bei ver-
gleichsweise sehr hohem Lohn-
niveau wurden in eine Nebenrolle ge-
drängt. Gleichzeitig ging die Nachfrage
nach Mofas dramatisch zurück. So belief
sich die deutsche Mofa-Produktion
schon 1981 auf nur noch 50% (!) des
Niveaus von 1978.
Diese in schnellem Tempo sich vollzie-
hende Strukturverschiebung am
deutschen Markt konnte nicht von allen
deutschen Anbietern verkraftet wer-
den: So mußte 1981 die renommierte
Firma Kreidler aus dem Markt aus-
scheiden, aber auch die verbleibenden
deutschen Unternehmen konnten die
finanzielle Krise nicht vermeiden. Für
Hercules begann ein schmerzvoller
Anpassungsprozeß an die veränderten
Marktverhältnisse: mit der Schrump-
fung des Zweiradmarktes ging eine not-
wendige Schrumpfung der Betriebs-
kapazität einher. In dankenswerter
Weise unterstützte die Muttergesell-
schaft, die Fichtel & Sachs AG in Schwein-
furt, die Bemühungen, die Existenz des
Unternehmens zu sichern.
Jahr der
Anpassung
Für Hercules komplizierte sich diese Ent-
wicklung noch durch zusätzlich entstan-
dene Schwierigkeiten im Fahrradgeschäft,
dem zweiten Standbein des Unterneh-
mens. Betrug die Inlandsanlieferung von
Fahrrädern 1980 4,8 Mio Einheiten,
so verringerte sich das Niveau in den
Folgejahren erheblich bis auf rund
3 Mio Einheiten 1985. Parallel dazu sank
der Anteil des Fachhandels gegenüber
branchenfremden Vertriebswegen mit
der Folge, daß sich die Absatzbasis
für Hercules-Fahrräder in doppeltem Sinn
verringerte. Dennoch wurde von
Hercules mit voller Überzeugung das
Konzept der fachhandelstreuen Belie-
ferung aufrechterhalten.
Der Anpassungsprozeß im Unternehmen
nahm insgesamt die Jahre 1981 bis 1985
in Anspruch. Er wurde konsequent, ziel-
strebig und erfolgreich für das Unter-
nehmen durchgesetzt. Damit konnte die
Existenz von Hercules gesichert wer-
den, obwohl das Marktvolumen weiter
zurückging. Im Gegensatz dazu mußte
der Mitbewerber Zündapp, ein Unter-
nehmen mit glanzvoller Geschichte,
1984 das Schicksal von Kreidler teilen:
Die Pforten des Unternehmens wurden
wegen mangelnder Rentabilität geschlos-
sen. Ebenso erging es dem Hersteller
Rixe, und auch manche Zulieferfirma
konnte sich der Strukturkrise im Zwei-
radbereich nicht entziehen und mußte
aufgeben. Damit vollzog sich wieder-
um ein Wellental in der wechselhaften
Geschichte der deutschen Zweirad-
industrie, das von Hercules nur durch
konsequente und schmerzvolle, letzt-
endlich aber doch erfolgreiche Sanie-
rungsmaßnahmen durchgestanden
werden konnte. Hercules wurde damit
zum einzigen überlebenden Zweirad-
werk in Deutschland mit einer Produkt-
palette vom Kinderfahrrad bis zum
Motorrad.
Die Marke
und der Fach-
handel als
solide Basıs
Ab 1983 begann auch für Leichtkraft-
räder eine steile Talfahrt, deren Ende
1985 mit nur noch 37 000 Zulassungen
noch nicht erreicht war. Lag der Markt-
anteil von Hercules 1980 in der Klasse
bis 80 ccm noch bei 20%, so konnte
trotz ausländischer Konkurrenz 1985 der
Anteil auf 31% erhöht werden, eine
Quote, die niemals zuvor erreicht wurde.
Oder anders ausgedrückt: Durch konse-
quente Markt- und Produktpolitik wurde
erreicht, daß erstmals fast jedes dritte
Motorfahrzeug bis 80 ccm in Deutschland
unter dem Markenzeichen „Hercules“
verkauft wurde. Daneben wurde das Fahr-
radgeschäft forciert. Durch eine erfolg-
reiche Werbestrategie, die gleichzeitig
zur Unterstützung des Fachhandels
beitrug, wurde Hercules auch bei Fahr-
rädern die bekannteste Marke in
Deutschland, sicherlich auch ein Hinweis
dafür, daß eine fachhandelsorientierte,
qualitativ und optisch anspruchsvolle
Produktpolitik Erfolg hat.
Hercules Prima 5 S
Das meistgekaufte Mofa der letzten Jahre
1985 wurden in Deutschland nur noch
gut 40.000 Mofas produziert bei einem
Gesamtmarkt von rund 85 000 Einhei-
ten. Hercules hatte mit seiner erfolg-
reichen Geschäftspolitik erreicht, der mit
Abstand wichtigste Lieferant für den
deutschen Markt bis 80 ccm zu werden.
Mit immer neuen Ideen versucht Hercu-
les das Geschäft zu forcieren. Jüngstes
Zeugnis ist hier die Entwicklung eines
„Lärmarmen Mofas“ in Zusammen-
arbeit mit dem Umweltbundesamt, das
im Frühjahr 1986 in Produktion geht.
Nach
100 Jahren:
Stark auf zwei
Rädern mit
Technik plus
EB
Das Sanierungskonzept ist inzwischen
nahezu abgeschlossen. Es liegt nicht im
Einflußbereichvon Hercules, mit des älte-
sten Zweiradunternehmens der Welt,
den massiven Marktrückgang aufzuhal-
ten. Wurden 1979 noch rund 450 000
Motorfahrzeuge bis 50/80 ccm in Deutsch-
land verkauft, so waren es 1985 nur
noch 118000 Einheiten. Dies entspricht
einem Rückgang von 75 %, eine Schrump-
fung, die kaum jemals von einer Bran-
che in so kurzer Zeit hingenommen wer-
den mußte. Sehr wohl konnte aber das
Unternehmen auch die jüngste Zweirad-
krise durch den energischen Einsatz
aller Mitarbeiter und die Unterstützung
der Fichtel & Sachs AG durchstehen.
Ja, es fand sogar die Kraft und den
Mut, neben den klassischen Produktions-
bereichen Motorrad und Fahrrad ein
drittes Standbein aufzubauen: Seit Mitte
1985 wird mit wachsendem Produktions-
volumen ein Bereich „Sonderfertigung“
eingerichtet, in dem vorwiegend Zu-
lieferteile für die Automobilindustrie
hergestellt werden. Diese Maßnahme
dient der weiteren längerfristigen Ab-
stützung des Unternehmens und zeigt,
daß Hercules trotz aller durchlebten
Schwierigkeiten gewillt ist, das zweite
Jahrhundert der Firmengeschichte
mit gleichem Schwung und gleicher Ein-
satzbereitschaft anzugehen wie die
ersten hundert Jahre. Die Politik von
Hercules steht als Fortsetzung des
Willens von Carl Marschütz, der 100 Jahre
zuvor gewagt, gearbeitet und schließlich
gesiegt hatte.
Ein hundertjähriges Jubiläum: in der
deutschen Industriegeschichte ein nicht
häufiges Ereignis. Das es gelingen
konnte, dafür sei an dieser Stelle allen
früheren und derzeitigen Mitarbeitern
herzlich gedankt. Der Dank gilt ebenso
den Kunden von Hercules; und hier
vor allem dem deutschen Zweirad-Fach-
handel, zu dem eine besonders herz-
liche, partnerschaftliche Beziehung be-
steht, zum Wohle beider Seiten, auch
und gerade in schwierigen Zeiten. Am
5. April 1886 wurde Hercules gegrün-
det; am 5. April 1986, hundert Jahre spä-
ter, ist Hercules ein modernes, leistungs-
orientiertes Unternehmen. So soll und
wird es bleiben.
Hercules Monte Carlo,
Fahrradtechnik in Bestform
Ein Unternehmen der Fichtel & Sachs-Gruppe
8500 Nürnberg, Postfach 33 36
Hercules, Broschüre 100 Jahre Hercules 1986
- Von
- 1986
- Seiten
- 16
- Art
- Werbematerial
- Land
- Deutschland
- Marke
- Hercules
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 03.01.2021
- Schlagworte
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Änderungshistorie
- 20.08.2022: "1986" statt "1990"