Dr. Lothar Nitz, Die hohe Schule des Rades, Berlin 1907

Vorschau (16,7 MiB)

. DIEHOHESCHU = |DES RADES m) Ein Lern- und Lehrbuch für alle Freunde des Radfahrsportes im Saal und im Freien, auf der Bahn und der Landstrasse EEE? RER E EA IAU Die hohe Schule des Rades ATELIER (UETAIGE, EBUNG) LLORET SLG XLS FTE WE Ds ves 20 KIN Se RR are Die hone Schule des Rades Ein Lern- und Lehrbuch für alle Freunde des Radfahrsportes im Saal und im Freien, auf der Bahn und der Landstrasse Reigenfahren, Kunstfahren, Wettfahren, Ballspiel, Polospiel, Pyramiden, Korsofahren, Gymkl fahren, Bahnfahren, Strassenfahren, Erfindung und Geschichte des Fahrrades, Aufführu von Dr. Lothar Nitz Mit mehr als 900 Abbildungen nach dem Leben und zahlreichen erläuternden Zeichnungen » 9 Tafelbilder ern BERLIN Selbstverlag des Verfassers BL MCLE VARE ME TETA De Alle Rechte vorbehalten Nachdruck und Nachbildung sind verboten und werden strafrechtlich verfolgt Gedruckt in der Buchdruckerei „Strauss“ G. m. b. H., Berlin SW. 68 Inhalts-Verzeichnis 7 Vorwort 1. Teil: Geschichte des Rades Karl Drais, Erfindung des Zweirades Drais-Andenken Kulturgeschichtlicher Rückblick Weitere Entwicklung des Fahrrades Dreirad 2. Teil: Reigenfahren Allgemeines Gliederung Armverbindung Handverbindung Fahrfläche Kommando . Züge (Umzug, Längszug, Querzug, Schrägzug, Kreis- zug, Zirkelzug) Gegenzüge Gegenseitenzug und Gleichseitenzug Besondere Zugarten (Kehrzug, Schleifenzug oder Volte, Kelchzug, Schneckenzug, Schlangenzug) Wendungen, Halten, Nebenreihen, Einreihen, Ab- brechen y Kreuzen, Durchwechseln, Durchreihen Runde und ihre Abarten (Acht oder Wechselrunde, Gegenacht, Kreuzrunde) Reigenfiguren Wechseln in Fahrt Schere Torfahrt oder Brücke Kreuz (Quadrille) Turbine Umfahrt Doppelumfahrt Mühlenumfahrt Mühle Ring Flügelring (Ringmühle) Stern Kutsche Nebenformen der Kutsche Geschlossene Kette Fuchsjagd (Katze und Maus) Hexenkessel 33 36 36 61 Schlange Dicker Mann Durchzug Mühlendurchzug Rattenschwanz Besonderes Schulreigen, Schmuckreigen, Lichtreigen, reigen, Tonreigen Kunstreigen Kostümreigen Zeitdauer, Aufbau, Wettb > Wertung, Kleidung Ueben Fahrwart Kampfrichter Räder 3. Teil: Kunstfahren Vorbemerkungen, Allgemeines Einerkunstfahren Beispiele Elemente (Reit Damensitz, Seit Grundübung E Zinzelnes Kehrstand auf Vor Reitstellungen Obersitz Sattelknieen Lenkerbeugestand Wasserwage, Schwan Fisch, Wiege (Sitz Wageliegen Drehen des Lenkers, Laufen auf den Turen am Rade Rahmenwechseltritt Vom Kehrstand zum Kehrhang vw Aufsprung zum freien Reitsitz Rahmensprung Wende Wende im Lenker Gang um das Rad in Fahrt Gang um das Rad im Stand Legen des Rades : ; Durch den Rahmen Wechseln in Fahrt Durch den Rahmen Wechseln im Stand Vom Fronthang vor Lenker zurück zum Reitsitz Hocke und ihre Formen Grätsche Hochsprung Gipfelübungen Handstand Fahne Drehsprung Ko en im Reitsitz m Lenkersitz 2 Fahrer auf f 2 Rädern in Fahrt u. s. w rer auf 1 Rade rer auf 2 Rädern r auf 3 Rädern 11 ıf 1 Rade 4 Fahrer auf 2 Rädern Inhalts - Verzeichnis Seite 154 156 159 162 164 165 169 169 170 171 172 174 175 176 178 [02 4 Fahrer auf 3 Rädern 4 Fahrer auf 4 Rädern Einrad Radfahrer-Pyramiden Lustiger Ehemann Allerlei 4. Teil: Radball- Radballspiel und Radpolospiel Radpolospiel 5. Teil: Verschiedenes Korsofahren Schmuckkorso Festzug Turenfahren Wanderfahren Schnitzeljagd Gymkhanaspiele 6. Teil: Auszeichnungen Allgemeines (Urkunden, Medaillen, Ehrenpreise, Wander- preise, Herausforderungspreise, Meisterschaften) Berliner Reigenwanderpreis : Rund um Berlin und Hamburg — Berlin Bundesmeisterschaft von Preussen Hamburger Senatspreis 7. Teil: Wettfahren Allgemeines, Fliegerfahren, Malfahren, Vorgabefahren, Dauerfahren, Halbdauerfahren . ee ; Verein und Verband, Wettbewerbe, Fahren ausserhalb des Verbandes, Besonderes Wettfahren in den Verbänden, Verbandswettbewerbe, öffentliche Mannschaftsfahren, offenes und geschlossenes . Strassenwettfahren, Fernfahrten, Streckenfahren, Zeit- fahren, Fahren gegen Zeit Tafelbilder . Nationaldenkmal auf dem Niederwald am Rhein . Karl Drais ; Sportdenkmal bei Grünau . Germania vom Niederwald am Rhein >» DD >= 5. Hermannsdenkmal im Teutoburger Walde . Siegessäule in Berlin Haupt der Germania . Berliner Reigenwanderpreis . . 2 O 00 — . Kaiser Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser Alphabetisches Register . DD No DD Do No Do o o CGO == > Do vp VN D= 237 240 241 242 243 244 245 IT I Deere VORWORT er heute ein Rad sein eigen nennt, benutzt es nicht Er begnügt sich nicht damit, auf beflügeltem Stahlross seine Berufsstätte kürzen. bloss zu Verkehrs- und Beförderungszwecken. zu erreichen oder seine Geschäftswege abzu- benutzt er es in seiner freien Zeit Wenn und Sommer ins Land ziehen, eilt er auf seinem Rade so Viel lieber noch zur Erholung und zum Vergnügen. Frühling manches Mal hinaus in die freie, stille, verkehrsentlegene Natur. Kommt aber der Herbst ins Land und sinkt die Natur in den Winterschlaf, so findet das Rad eine schöne Verwendung im Saal zum Reigen- und Kunstfahren, sowie zu verschiedenen Spielen. Diese Verwendung des Rades zum Vergnügen und zur Erholung im Saal und im Freien ist unendlich reich und mannigfaltig. Reich und mannigfaltig ist auch die Literatur hierüber. In Zeitschriften und sonstigen Erscheinungen des Wortes und gedruckten ist sie niedergelegt, überall aber Sie schwer zugänglich und es fehlt ihr häufi iS S nur stückweise inhaltlich zerstreut. ist ausserdem oft infolge man- gelnder Illustrationen — die Anschaulichkeit und leichte dass in weiten, nicht Art, Wesen des der Erholung und dem Vergnügen gewidmeten Radfahrens Fasslichkeit. Daher rührt es auch radelnden Gesellschaftskreisen über und Natur eine so weitreichende Unkenntnis herrscht. Von ihr sind selbst viele Radler mehr oder weniger ebenfalls nicht frei. Verdienstvoll sind und bleiben die Arbeiten Robert Höfer Reigenfahren werden auf lange ihren Wert behalten. von Ihre Lehrbücher über Aber Daneben erfordert das prak- und Wilhelm Schmidt. sie behandeln nur ein Gebiet. tische Leben eine zusammenfassende und dabei anschauliche bildliche diese Lücke zu füllen ist das vorliegende Werk bestimmt. Darstellung. Diese wurde bisher vermisst und Sein Hauptwert sind daher seine Abbildungen. Nach diesen möge man es in erster Linie beurteilen und abschätzen. Er ist auf das bildliche Dar- Der Leser möge daher nach- Der Text soll nur der Erläuterung dienen. 8 Wesentliche beschränkt worden, um für stellungen Raum zu gewinnen. sichtig sein, wenn die erzählende Darstellung hinter der bildlichen manchmal zurückbleibt und der Text vielleicht nicht immer all das enthält und schildert, was im Bilde gezeigt wird oder was sonst aufmerksame Leser wird das etv Hand der 3ilder sich leicht Das Werk ist im wesentlichen eine Erzählung Bildern, in Schwer war es, diese Bilder Mit wenigen Aus liche Gelegenh nicht legenheiten geschaffen werden und dal Schwierigkeiten die ph sogar aus der Höhe Zahlreiche deut dabei alle selbstlos in den namhaft zu Sind Sie er) Zustandekommen des lich gewesen und gern ihnen allen hierdurch öff zu sagen. Viele verdankt Bemerkur der Verfasser Radfahrens. weitgehende Berücksichti möchte er hier an dieser Das wie es jetzt vorli Buch war Absicht, sich auf dachte zuerst nur an Artikel in Zeitsch e utze \ 9 Bald aber erkannte er chke SCS ens Es erwachte in 1 ein grösse € S Arbeit in Buchform. Aus den höchstens 50 Bilder! anfangs ins Auge gefasst waren, wu 1 2 300 bis 400 und mehr. Je mehr um so mächtiger wuchs die Aı Reigenfahren hinzu, das Ballsy stärker wurde der Verfasser von d gerissen. Entschlossen, etwas Ganzes zu on für ihn keinen Halt auf dem betretenen Wege, und schliesslich stand das Werk im jetzigen Umfange vor seinem Geiste. Durch diesen Werdegang ist das Buch hinausgewachsen über den Rahmen eines einfachen Leitfadens oder Lehrbuches. Es ist eine umfassende systematische Darstellung des gesamten Radfahrsportes geworden. Sein Hauptinhalt bleibt aber trotz- dem das sogenannte Saalfahren: Reigenfahren, Kunstfahren, Radball- und Radpolospiel. Ungefähr 1200 photographische Aufnahmen sind für das Werk gemacht worden. Ein erheblicher Teil davon hat als nicht gelungen oder aus anderen Gründen ausgeschieden werden müssen. Die übrigen sind grösstenteils verwendet worden. Viele von diesen Photographien mussten aber vor dem Druck nochmals technisch überarbeitet werden, um ihrem Zweck zu entsprechen. Erst dann wurden die Druckstöcke gefertigt. — Dadurch haben die gesamten Herstellungskosten des Werkes eine Höhe erreicht, die das erste Zehntausend weit hinter sich lässt. Ein eigener Verleger fand sich daher a nicht. Der Verfasser musste bis auf weiteres selber len Verlag übernehmen, und bei der naturgemäss nur geringen t er zu seinem Bedauern nicht in der Lage, den Preis ) M.) bei Einzelbezug herabzusetzen. Beim Bezuge mehrerer re ist er gern bereit, bis an die Grenze des für ihn abzugehen. rend des Druckes ergab sich manchmal aus Platz- die Notwendigkeit, einzelne Druckstöcke in der umzusetzen oder hin und wieder ganz aus- Daher fehlen zuweilen wirklich oder scheinbar folge der Bilder einzelne Stücke. Es sind das durchweg unwichtige Bilder. Auch sind es nur sig wenige. s Buches ist etwas ungewöhnlich gross. vählen, war nicht recht tunlich. Dies verbot Bilder, zuweilen auch ihre Grösse. im Februar 1907 Vorwort Der Hauptgrund für die Wahl des grossen Formats lag aber darin, dass häufig 4 bis 6 oder gar mehr Bilder ein ge- schlossenes Ganzes bilden. Sie mussten dann unbedingt auf einer oder zwei gegenüberliegenden Seiten vereinigt stehen, um gemeinsam betrachtet oder verglichen werden zu können. Eine Geschichte der Erfindung des Fahrrades durch Drais ist dem Buche vorangestellt worden, ebenso eine Dar- stellung seiner Entwickelung bis zur Neuzeit. Einen Teil der Abbildungen dazu verdanke ich dem Entgegenkommen der Adler-Fahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer in Frankfurt a. M., die mir ihr Material aus früheren Jahren bereitwilligst zur Verfügung gestellt haben. Ferner gedenke ich mit Dank der Verwaltung des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, die mir die photographische Aufnahme ihrer diesbezüglichen Sammlungen gestattet und auch sonst manche wertvolle Auskunft erteilt hat. Jede Tätigkeit des Einzelnen, seine Arbeit und seine Erholung, dient dem grossen Ganzen, seinem Volke und seiner Nation. Das gilt auch im Radfahren. Wer sich das vor Augen hält, wird auch verstehen und fühlen, warum diesem bilderreichen Werke die Abbil- dungen derjenigen Denkmäler eingereiht worden sind, die die nationalen Höhepunkte des deutschen Volkes und seiner Geschichte bezeichnen. Jederzeit ist der Verfasser gern bereit, weitere Mitteilungen und Bemerkungen entgegenzunehmen. Er bittet darum. Auch existieren im Verborgenen sicherlich noch zahlreiche Bilder, deren Aufnahme in das Werk erwünscht und angebracht gewesen wäre. Auch für deren nachträgliche Uebersendung ist er dankbar. Viel Mühe, Sorgen und Arbeit hat die Vollendung des Buches bereitet. Möge es jetzt, wo es in die Erscheinung tritt und in die Hände seiner Freunde gelangt, das erfüllen, was von ihm erhofft und erwartet wird. Der Verfasser er RR SUA Af Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn Grossherzogl. bad. Forstmeister a. D. und Professor der Mechanik Erfinder der Schnelllaufmaschine 1817. Geboren am 29. April 1785 in Karlsruhe, gestorben daselbst am 10. Dezember 185 Nach einer um die Mitte der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts in der Lithographischen Anstalt von Wahl & Berggötz in A Durlach hergestellten Zeichnung unter Benutzung des Hofmeister'Schen Aquarells gezeichnet und lithographiert W. B in Pforzheim im Jahre 1891 Oben das badische Staatswappen. E EE TE OAO TTT: af | © ( > JOL | | Has RADIS a) a SA MEINE eschichte des Kades KARL DRAIS Erfindung des Zweirades ARL DRAIS (sprich Dreis, nicht Dräs) wurde am April 1785 in Karlsruhe geboren. Sein Vater, aus Lothringen gebürtig, war Hof- und Regierungsrat des Markgrafen Karl Friedrich von Baden (f 1811). Der alte Drais gehörte zu den hervorragendsten badischen Staatsbeamten jener Zeit. Er genoss das Vertrauen seiner Landes- herren stets in besonderem Masse, was sich auch darin zeigte, dass der E rende Fürst selber den kleinen Drais über die Taufe hielt und ausserdem der Erbprinz nebst Gemahlin, 2 Prinzen, 3 Markgrafen und noch 10 weitere Personen Taufzeugen waren. Der Vater war epileptisch. Dies und dienstliche Versetzungen bewirkten einen häufigen Wohnungswechsel der Eltern. Wir finden sie nacheinander in Kirchberg, Pforzheim, Durlach, Rastatt, Karlsruhe, nochmals Rastatt, wiederum Karlsruhe, Freiburg, Bruchsal und erst seit 1810 ständig in Mannheim. Im 15. Lebens- Büst jahre starb dem jungen Drais seine Mutter Ernestine von Kaltenbach. Die Jugend desErfinders war mithin ziemlich bewegt und dies trug sicherlich dazu bei, dem jungen Drais jene unstäte Natur und den unruhigen Geist zu geben, die wir — sein Glück und sein Verhängnis an ihm bis an sein Lebensende wahrnehmen. Benutzt sind die verdienstvollen Abhandlungen und Ver Radfahrer-Zeitung“ (Essen a. R.), Jahrgang 1903 | ite 380, J in den „Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum N Als (aus SES AN 16101680 | ‚ar add CAS DIRALS vun SAUBRBRUNN \Þ . N (330 1233490000 10 BRRG? DAS PARRAL A ax 8 „QGIACXOM DIA: wun] AR ul RADIAL BUND. Su Gedenktafel am Draishause in Mannheim 1905 Drais-Andenken \ Altes Bild. Im Germanischen National-Museum in Nürn- Das Jahr der Entstehung ist gleichfalls unbekannt. Doch g befindet sich ein Bild „Draisinen-Rennen“ von unbekanntem dürfte es wohl aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts eber. Wir bringen eine Nachbildung davon (Abb. 10). stammen. Sein Charakter weist auf diese Zeit hin. Draisinen-Wettfahren Original-Bild im Germanischen"National Museum in Nüinberg g. le TAPPA TT ee E 967 MEPPEN! ae I Drais- Andenken Be 127, ERS 11 Grabmal in Karlsruhe 1891 Das Bild zeigt vier Draisinenfahrer in der Wettfahrt begriffen. Sie sind soeben um einen Hügel Ein Reiter sprengt hinter ihnen her, mehrere laut bellende herumgekommen. Hunde folgen ihnen. Ein fünfter Fahrer ist zurückgeblieben und schleppt seine Draisine an der Hand hinterher. Die Bauersleute auf dem Hügel begleiten das Schauspiel mit lebhaften Gebärden. Die Räder des ersten und vierten Fahrers tragen, wie aus dem Bilde deutlich zu ersehen, vorne Laternen. Der zweite Fahrer hat sogar sein Kind aufs Rad genommen: Mit einer Leine an den Vater gebunden, umklammert es von hinten dessen Leib. | Grabmal. Im Jahre 1891 wurden die Leichenreste des Barons unter einer sportlichen Feier auf den neuen Karlsruher Friedhof überführt (Abb. 11). Denkmal. 1892 wurde in Karlsruhe dem Erfinder des Fahrrades ein Denkmal errichtet. strasse und ist die Broncebüste des Freiherrn von Drais auf wuchtigem Granitsockel (Abb. 12). Gedenktafel. Am ehemaligen Wohnhause des Freiherrn von Drais in Mannheim, der jetzigen Hochschule für Musik, prangt heute eine eherne Gedenktafel (Abb. 9). Sie ist gewidmet vom Deutschen Radfahrer-Bunde, welcher damit dem Erfinder des Fahrrades gegenüber eine Pflicht der Dankbarkeit erfüllte. Am 24. September 1905 wurde sie feierlich in Gegenwart der städtischen und staatlichen Vertreter enthüllt. Es steht auf der Kriegs- - Draisdenkmal in Kassler-Rad. Ein merkwürdiges anscheinend sehr altes nd bis vor wenigen Jahren in Braunsdorf bei , Regierungsbezirk Merseburg. Eigentum der Frau Ottilie Walbe in Braunsdorf lieser jüngst dem Germanischen National- Museum 1. Teil: Geschichte des Rades Karlsruhe 1892 2. Jahrgang, Seite 15 und 16 abgedruckt sind) soll der Stell- macher Michael Kassler in Braunsdorf (geboren 22. Sep- tember 1733, gestorben 12. Februar 1772) der Erbauer gewesen sein. Ob dies richtig ist, bleibe dahingestellt. Die angeführten rg überwiesen worden. In diesem Museum steht Beweise erscheinen nicht ausreichend. (Abb. 13) Soviel lässt sich indessen sagen, dass das Rad einen Laufräder aus Holz tragen Eisenreifen. Der äussere von den Drais'schen Laufrädern so auffallend abweichenden sser des Hinterrades beträgt 95 cm, des Vorderrades Typ besitzt, dass man es wohl schwerlich als ein Drais- e Ma- Rad ansprechen n Rad kann. — gemessen, | Sein Erbauer - lang. Die — mag dies nun Naben Kassler oder ein ‚ em aus- | Späterer gewesen bekannt Aus- sagen der älteren Nach den Einwohner von Braunsdorf (vergl. die Urkunden, die im Sport - Album sein, schon 1836 soll das Rad „sehr alt“ gewesen sein — hat wohl eine echteDraisinenicht oder bloss von Hörensagen ge- kannt. Das Holz dieses Kasslerrades istdurch und durch der „Rad-Welt«, Kassler-Rad im Germanischen National-Museum in Nürnberg wurmstichig. Kulturgeschichtlicher Rückblick 17 Kulturgeschichtlicher Rückblick ie ersten Anfänge nicht des Zweirades, sondern des Rades überhaupt zu ergründen, hat schon viele gereizt. Gelehrte und Philosophen haben sich abgemüht, die erste Anwendung des Rades in der Menschheit zu erforschen und darüber die verschiedensten Theorien auf- gestellt. Eine Abhandlung hierüber von Dr. Georg Biedenkapp („Rad-Welt“ No. 10 vom 3. Februar 1906) ist sehr interessant. 14 Laufrad aus der Mitte des 19. Jahrhunderts Eigentum des Leipziger Bicycle-Clubs Dem modernen Kulturmenschen ist das Rad etwas Alltäg- liches; er kennt es von Kindesbeinen an, hat mit Wagen und Reifen gespielt und denkt kaum jemals darüber nach, welch ein Triumph der Technik das Rad für die Urmenschen war. Wer hat diese folgenreiche Erfindung gemacht, ohne die es keine Lokomotiven, Dynamomaschinen, Fahrräder und Automobile, mit einem Worte keine moderne Kultur gäbe? War es ein einziger oder waren es mehrere Erfinder? Niemand vermag darüber Auskunft zu geben, und nicht einmal darüber ist sich die Urgeschichte der technischen Kultur klar, wie, durch welche Anregungen oder durch welche Zufälligkeiten die Erfindung des Rades gemacht wurde. Wer da sagen sollte, es sei ja ganz gleichgültig, wie man sich diesen Fortschritt des Urmenschen zu denken habe, dem möchte ich erwidern, dass mit dem Rade nicht nur die rein technische Kultur einen hohen Aufschwung nahm, sondern auch der Geist mächtig beschwingt ward. Mit dem Rade geschah ein Schritt vorwärts zur Allgegenwart, deren sich heute die Besitzer von Telephon und Automobil im Vergleiche zu früheren Zeiten schon halbwegs rühmen können. Mit dem Rade bekam auch die Rede Schwung, zumal des Dichters Rede: eine Fülle von Gleichnissen g, tauchte in seinem Geiste auf und prägte sich dem ältesten uns überlieferten Denken ein. Das Rad mit seinen Speichen ward Symbol des Jahres mit den Jahreszeiten oder Monaten, der Sonne, des Kreislaufs der Wiedergeburten, der Anfangs- und End- losigkeit u. s. w. Wer daher die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Geistes schreiben wi SS Anfäng des Rades nachgehen Soweit wir in der hich Kul k gehen, soweit finden wir auch schon s Rad als B 1 mittel. Nicht nur im alten Aegypten, Sot und nördlichen Europa fir wir das Rad bereits Jahrtausend: vor unserer Zeitrechnung. Ein hölzernes Was enrad < Spur von Metall, also ve lich aus dem Steinalter fand sich im Gebiet der Pfahlbauten des Bodensees. Es Scheibenrad, ohne Speichen; die Nabe war aus ein Ba knorren gearbeitet. Auch in Ar Lag maggiore fand man Räder, die S dem dritten und zweiten Je S ( st Das die Indogermanen, also jenes Urvolk 5 a G manen, Griechen, Ke Römer, Perse S gingen, das Rad o N D Sprachvergleichung; ähnlich altindisch der Wagen. Der Vorgänger des Wagens edenfalls S den man sich aus dem denken kann. Man fand in Pfahl eigentümliche Flächen Schlitten als Gleitflächen die vom Schlitten z Wa 1g. friedigende Erklärur die ?, der rollend noch in historischer Z indem sie mit eingelassenen eines hölzernen Rahmens dr Dasselbe im Geb werden konnten; jedoch aus solchen Walzen das Rad entstehen zu lassen, hat seine grossen Schwierigkeiten. Näher läge es noch, an das primitive Schiff, den Einbaum zu denken, der auf runden Hölzern zum Wasser gerollt wurde. Ein auf Räder gestelltes Schiff bei öffentlichen Umzügen findet sich im grauen Altertum; Karneval wird erklärt als car navale Schiffswagen. Dass chwere Steine auf runden Pfählen gerollt werden, kann man auf 77 jedem Bauplatz beobachten. Immerhin wäre aber der Uebergang Befestigung des rollenden am gerollten Material eine grosse Demgegenüber erscheint eine Erklärung zur Entdeckungstat gewesen. nicht minder plausibel, die die Erfindung des Rades und des Wagens vorn Himmel stammen lässt, von der Sonne und kreisen- Sternen. Das klingt fast verwegen und wird doch ein- sobald man die ältesten Götterlieder und Götterüber- den leuchtend, sowie die ältesten Gebräuche bei den Feiern der Die Germanen bösen Geister brennende Sonnenräder über die lieferungen, Sonnenwende ins Auge fasst. liessen zur Ver- treibung der Flur laufen oder durch die Luft schwirren; sie machten sich also Bilder ihres runden Sonnengottes, sie bildeten ihn nach, und wenn sie durch die runden 1. Teil: Geschichte des Rades Inder und Iranier zusammengetragen hat, Viele dunkle Stellen im Veda und Avesta erhalten nämlich alsbald einen klaren und wenn man sie als Spuren einer Nordpolar- Ich erwähnte oben schon, dass verständlichen Sinn, erinnerung auffasst und deutet. auch europäische Gelehrte die Urheimat der Indogermanen in nordpolarem Gebiete suchten, und zwar auf Grund mannigfacher mythologischer Ueberlieferungen. Darnach die Weltesche der germanischen Mythologie die Weltachse, die ja am Nordpol früheren Erdaltern, als das wäre herauskommt. Menschen, die in Klima selbst am Pol ‚milde war, dort oben wohnten, hatten während der langen Polarnacht die schönste Gelegenheit, den Polarstern über ihrem Haupte zu sehen und die Sterne, die waren, auf Kreisbewegungen Was kann es wohl Merkwürdigeres alle Circumpolarsterne ihren ununterbrochen zu verfolgen. geben, als Verse im Rigveda, dem ältesten Liederbuch der Mensch- heit, in denen von Gott Indra gesagt wird, er halte Himmel und Erde auseinander „wie mit einer räderversehenen Achse“? Am Nordpol sieht man ja selbst die Sonne einen vollen Kreis am Himmel beschreiben, oder vielmehr deren über 180, denn ein gutes halbes Jahr geht ja das enscheiben in der Mitte ı Stab steckten, etwa zum Ab- ı und vielleicht, wie besserem yen oder lies tausendmal be- gen konnte, gleich solche Sonnenräder an demselben Stabe, las Vorbild zwei Rädern en Zufall ge der eben; ch Spiel konnte man zur Erfindung elangen, denn Tagesgestirn da oben nicht unter den Horizonthinab. Diese Natur- erscheinungen beobachteten also jene prähistorischen Menschen, gleichzeitig verehrten siejahinter den sichtbaren Himmelskörpern göttliche Mächte, die „Leuchten- den“ (deus, deva, Tiu, Dyaus, Zeus). Nun müssen wir uns er- innern, dass in spanischen, fran- zösischen und belgischen Höhlen überraschend lebensvolle Wand- malereien entdeckt wurden. Die abgebildeten Tiere, Mammut, Renntiere, Wisent lassen keinen Um 1868. Verstellbare Pedale, usendjährige Ver- uschreiben; im Das Original ist Eigentum rd er auf Grund Annahme erst recht verständlich! Alle neuerdings en Spuren, auf denen man in die Urheimat der n, Griechen, Inder, Römer, Perser, also der Indogermanen ngen sucht, laufen nach dem Norden Europas oder Asiens und zwar führen sie bis in das Gebiet der Nord- ht. Unsere Urahnen haben vor etwa 6-10 Jahrtausenden ht gekannt, mehrere Tage oder Wochen ohne Sonne - also, wenn sie das Fest der Wintersonnenwende Sonnenrädern begingen; die Sonne, die nicht zu ı war, bildete man in runden Scheiben nach! Das wäre die eine Möglichkeit, Rad und Wagen vom Himmel stammen zu lassen! Erst vor wurde auf dänischem Gebiete eine > wenigen Jahren runde Scheibe aus Bronze mit einem vorgespannten bronzenen Pferde gefunden: die Sonne mit dem Sonnenrosse. Dies Sonnen- bild von Trundholm besass ein Alter von mindestens 3000 Jahren. Eine zweite Möglichkeit, einen „himmlischen“ Einfluss auf die Erfindung des Wagens wahrscheinlich zu machen, ergibt sich aus der ehemaligen Heimat der Indogermanen am Nordpol, der vollkräftiges Beweismaterial aus den heiligen Schriften der alten wofür gelehrte Inder Bäl Gängädhar Tilak neuerdings ein Holzrad Zweifel, dass jene Grottenkunst Modell Michaux. = ereehiennarerlSattel aus der sogenannten älteren des Leipziger Bicycle-Clubs. Steinzeitstammt, ihre 10000 Jahre also mindestens alt ist. Wir wissen also, dass schon die Urzeitmenschen, die noch nicht die Bearbeitung des Metalls, ja nicht einmal die Herstellung polierter Steinwaffen und Werkzeuge kannten, doch schon eifrig dem Nachbilden oblagen. Wir wissen auch, dass die ältesten uns be- kannten Opferzeremonien zum Teil Nachahmungen von Natur- vorgängen waren, hinter denen man göttliches Wirken ver- Wir verfertigten mutete. sahen oben, dass die Germanen Sonnenräder den Irmen- Weltachse eine und haben gegründeten Anlass, in Nachbildungen das Himmelszelt säulen die alten deutschen der zu erblicken, um die sich drehte kommen Weltachse. Anschauung, selbst Eine die einem Nordpolarvolk Achse mit Rädern von musste. erschien jene Ueberlegt man sich alle so wird man es für durchaus möglich halten müssen, dass die von diese Umstände zusammen, Sternkreisen umzogene Weltachse das Urbild zur Nachahmung im Kleinen abgab, dass Spielereien mit solchen Weltachsen, die man sich aus Ehrfurcht vor den Göttern im Kleinen herstellte, zur Er- findung des Wagens führte. Wir sahen oben, dass Gott Indra Himmel und Erde auseinanderhielt, wie mit einer Räderachse. Möge man sich auch erinnern, dass gerade in allerjüngster Zeit durch die 17 Holzrad,mit Vorderradkurbeln Germanisches National-Museum in Nürnberg Vorderrad 100 cm, Hinterrad 82 cm. Abstand der Naben „von einander 92 cm babylonischen Forschungen der ungeheure Einfluss festgestellt wurde, den die Sternbeobachtung auf das ganze Denken und die ganze Weltanschauung einesVolkes ausübte. Besser als am Nordpol liessen sich aber in längst entschwundenen Jahrtausenden dieSterne nirgends beobachten, hier waren Rad und Achse in der Natur gegeben, es bedurfte nur spielender oder frommer Nachbildung im Kleinen, und die Wagenachse war gefunden. Man prüfe die anderen Er- klärungen, wie die Erfindung des Wagens vor sich gegangen sein soll, und man wird bei ihnen vielleicht mehr Sprünge und Klüfte entdecken, als in dieser „himmlischen“ Ableitung. Noch ein ganz hervorragend wichtiger Umstand kommt hinzu. Es gibt gewisse atmosphärische Erscheinungen, die durch ihre Merkwürdigkeit dem Menschen der Urzeit, der von physi- kalischen Erklärungen nichts wusste, sich viel nachdrücklicher einprägen mussten, als uns, Höfe um Sonne und Mond, dazu Nebelbilder, die alle wie Vorzeichnungen eines Rades wirken konnten; in Flammarions Werk L’Afmosphere befindet sich die Abbildung einer sogenannten Halo-Erscheinung, die ungemein lebhaft an ein Speichenrad erinnert. Von Nachbildungen solcher atmosphärischer, durch Brechung, Beugung oder Spiegelung der Lichtstrahlen entstandener Himmelsräder im Sand oder in Holz liesse sich ebenfalls der Weg zum Wagen leicht denken. Interessant ist, dass die Räder um die Sonne oder den Mond gerade in den Polargegenden besonders häufig und schön sind, weil die Luft dort fast immer von Eiskrystallen erfüllt ist, die die Luftstrahlen brechen und die Erscheinungen der Ringe ver- ursachen. In den Werken der Nordpolfahrer findet man die merkwürdigsten Räder um Sonne oder den Mond. Jene Urzeit- bewohner des Nordpols konnten solche Erscheinungen nun, trotz des angenommenen milden Klimas entweder in der kalten, langen Winternacht, die ja viele Wochen dauerte, oder zurzeit der durch die hereinbrechende Vereisung veranlassten Südwanderung Kulturgeschichtlicher Rückblick 19 beobachten. Wir kommen auch hier zu dem Ergebnis, dass der göttlich verehrte Himmel selber dem Menschen der Vorzeit das Rad vormalte: der Schüler musste es spielend verwenden, so konnte er auf die € verfallen. Zwar gibt Mutter Natur ja aucli Vorbild des Rades: in runden platten bissen, Schneckengewinden und in den die Radweber heissen, weil sie speichige Gebilde hatten nicht den göttlichen atmosphärischen Himmelserscheinungen oder die dem kreisenden Sternenzelt. Freilich ist diese hier dargel nicht bewiesen, aber gegen ihre ssen S kaum gewichtigere Gründe v« ie ge N - r W Scheinlichkeit, dass der Wagen Sich aus 1 oder dem über runde Pfähle rollenden Urkahn entw Dass der Himmel die Mensch Tragweite gebracht habe, wäre dastehendes: die Hü zu gar vielen Grosstaten des menschlichen Geistes Noch eine letz sei erwähnt. Im Kul hat man zu Tausenden ru Der Spinnwirtel als Schwungkö ebenfalls ein Stück Radachs zum Wagen leicht denkbar, jec 1 vielleicht schon früher ge und das Spinnrad wurde deutsche Erfindung wäre nach alledem vom Himmel. 1. Teil: Geschichte des Rades en RER SITTING? 1885 Sicherheitszweirad mit doppeltem Vorderradantrieb E 1888 Einseitiger Hinterradantrieb (nur einseitig Verstärkter Kreuzrahmen Um 1890 Steigender Rahmen, Luftreifen Sicherheitszweirad mit doppeltem Hinterradantrieb 1888 24 1888 26 1895 Hochrad mit Luftreifen (erlebt eine Nachblüte!) Weitere Entwicklung des Fahrrades 21 Weitere Entwicklung des Fahrrades ie Foribildung der schwer laufenden hölzernen Draisine geschah nicht im Heimatlande Deutschland, sondern im Auslande. Namentlich in Frankreich und England suchte die höher entwickelte Technik das Laufrad zierlicher und leichter zu bauen. Ganz blieb indessen auch Deutschland nicht zurück. Man verweilte aber immer noch beim Holze als Material und erhob sich nicht über die Idee des Abstossens mit den Füssen. (Abb. 14 und 15) Kurbeln. 1853 geschah endlich ein entscheidenderSchritt der Instrumentenmacher Fischer aus Schweinfurt versah das Aus dem Holzross war ein Stahlross geworden ir das Eis Jetzt Mit dem englischen Hochrade begann eine neue die Entwicklung fort. „Sicherheits“rad. 1885 verk! um die Sturzgefahr namentlich vorn über zu beseitigen am Vorderrad, rechts ut Kettenrädern. Die beiden gr etwas nach hinten verlegt, Laufrad mit Kurbeln. Fruchtbare Verwertung fand aber Seine ebenfalls mehr nach Z € Die Sturzge Idee zunächst nicht. Die deutsche Technik war noch nicht ge- war so erheblich verringert. Daher nügend vorgeschritten und Fischers Tat blieb ohne Wirkung. jetzt „Sicherheits“zweiräder. (Abb. 19) 27 1896 ff. Wieder übernahm das Ausland die Führung. Im des Hinte 8 Jahre 1862 - volle neun Jahre nach Fischer versah der Franzose Michaux aus Bar le Duc das Vorderrad von neuem mit Kurbeln. Die Zeitverhältnisse waren ihm günstig. Er ging mit seinem Kurbelrade 1867 auf die Weltausstellung nach Paris und erregte damit nicht geringes Aufsehen Michaux’sRad war aber immer noch ein Holzrad. (Abb. 16). Hochrad. - blieb wiederum die Entwicklung stehen. Die hölzernen Velocipede, 12 Jahre lang — von 1869 bis 1881 wie sie genannt wurden, mit ihren Vorderradkurbeln fandeı zwar eine Zahl Liebhaber, es bildeten sich verschiedene „Velocipeden-Clubs“. Weitere Verbreitung gewannen die Holz- velocipede aber nicht. (Abb. 17). Jetzt übernahm England die Führung. Der Wunsch nach grösserer Schnelligkeit führte 1882 in England zur Vergrösserung des Vorderraddurchmessers. So entstand das englische Hochrad, Bicycle genannt. (Abb. 18). Gleichzeitig verwendete man Stahl statt Holz. Auch legte man Gummireifen auf. Turnlehrer 1886 dadurch weiter an. 2 Ketten (eine an jeder Seite) behie Antrieb kannte man noch nicht. (A Niederrad. die heutige Form des Ni lager mit einseitigem Kettenantrieb Rahmens schwan te man noc lang hin und her. (Abb. 21 bi Es folgte in kurzer Zeit die der Tangentialspeichen und 1889 die einfache grossartige Erfindung des Luftreifens. Um 19 kan Freilauf und die Rücktrittbremse Stehen wir heute schon am Ende der Entwicklung des mit Menschenkraft getriebenen Rades? Wohl scl meiti@eschichteldesnRades a nr A SERN ENID Dreirad vorn und ein kleines Steuerrad hinten, später das kleinere Neben der Entwicklung des Zweirades ging diejenige des Dreirades einher. Rad vorn und zwei grössere hinten. -s machte im wesentlichen dieselben Phasen durch: Heute haben alle drei Räder am Dreirad wie beim nach dem Muster des Hochrades zwei grosse Räder m Anfangs Niederzweirad gleichen Durchmesser. 29 Dreirad- Tandem Dreirad 1885 Deutscher Reichsadler „Wilhelm dem Grossen der deutsche Sport“ Sportdenkmal bei Grünau a. d. Dahme (nahe Berlin) errichtet von den deutschen Sportvereinen zur Erinnerung an Kaiser Wilhelm I. aus Anlass der Hundertjahrfeie 1797 22. März — 1897. x ASS) (Zwi) PAINE eigenfahren D“ Reigenfahren entstand mit dem Hochrade. Um die Mitte der 80 er Jahre des vorigen Jahrhunderts kam es auf. Mit der zunehmenden Verbreitung des Hochrades gewann es an Ausdehnung. Namentlich in den Radlervereinen wurde es des Winters über gepflegt. Als um 1895 dann das Hochrad ver- schwand und das Niederrad siegreich über- all vordrang, er- lebte auch das Reigenfahren einen neuen Vom Nutzen des Reigenfahrens ist schon oft und viel in Wort und Schrift gesprochen worden: Ausfüllung der Winter- abende, Sicherheit in der Beherrschung des Rades, Bindemittel Gleichgesinnter, Selbstbeherrschung, gemeinsames Streben, Schulung des Körpers, Aufschwung, und die Jahre von 1896 bis 1900 sind die eigentlichen Geburtsjahre des modernen Reigenfahrens auf dem Niederradee Nach 1900 erfolgte die feinere Durchbildung und Ausbildung. Seitdem steht es technisch auf der Höhe, wenn es auch noch manche Fortbildung im einzelnen erfahren wird. muss. Zunächst kommen die allgemeinen Mannschaft und ihrer Gliederung, der verbindung, der Fahrfläche, vom Kommando, d Wendungen und der Runde. Später fol Den Schluss bildet die engere Reigenlehre Gliederung Zum Reigenfahren gehören geschlossene Mannschaften. Jede Mannschaft gliedert sich nach der Fahrweise in Stirn- oder Flankenreihen. Bei Zweiteilung spricht man von „Abteilungen bei Drei- oder Mehrteilung von „Rotten“. Z. B.: 1 Stirn- oder 1 Flankenreihe. Die Mannschaft bildet a) entweder eine Stirnreihe; nebeneinander, Schulter an Schulter: NT b) oder eine Flankenreihe; einzeln hintereinander: 2 Abteilungen. Die Mannschaft teilt sich in zwei Abteilungen; daher gibt es A: ; AAA AAA a) entweder 2 Stirnabteilungen: | | | @ | | | b) oder 2 Flankenabteilungen: — «— «— || «— «— 4-== In der Regel sind es Mannschaften von 6 bis 12 Fahrerı Ah 3 oder mehr Rotten. Die Mannschaft teilt sich in 3 oder mehr Rotten; daher gibt es a) entweder 3 oder mehr Stirnrotten: 4 A AA AA : = Y R N © © Eine Zweierstirnrotte heisst Paar | | | | b) oder 3 oder mehr Flankenrotten: ns Ls || <== </-= ll <— <4— Säule. Mehrere Rotten bilden eine Säule: 4 Jede Säule besteht daher aus hintereinander fahrenden u ii x Stirn- oder nebeneinander fahrenden Flankenrotten 1 26 2. Teil: Reigenfahren | _ Be: Gliederung einer Zwölfer-Mannschaft Zwölfer - Mannschaft in Stirnreihe. Zwei Sechser-Stirnabteilungen. Säule aus drei Vierer-Stirnrotten Säule aus sechs Säule aus Zweier= vier Dreier=Stirnrotten Stirnrotten Gliederung einer Zwölfer- Mannschaft Zwei Sechser-Flankenabteilungen 40 Säule aus drei Vierer-Flankenrotten “> 27 / = >= SF ZI Säule aus vier Dreier-Flankenrotten 12 Säule aus sechs Zweier-Flankenrotten zarte Reigenfalıren — — — — —————— D % | Armverbindung oecenseitiges Anfassen und Stützen. Es gibt verschiedene S“S Durch Anfassen gewinnen die Fahrer mehr Halt und Ss N a an : je gebräuchlichsten folgen hi Sicherheit. Ja viele Reigenfiguren sind undenkbar ohne Die gebräu gen hier. Arten sich anzufassen. 5 Doppelschultergriff Kommt im Schulreigen vor, ist aber besser zu vermeiden, weil zu schwerfällig rechts Schultergriff 14 links angewendet und sieht auch am gefälligsten aus. Die Hand darf nur leicht Die Kleidung des Nebenmannes darf nicht krampfhaft gefasst werden ten WM Ga Vorgeführt vom Spandauer R. C. Germania N 7, 16 rechts Armgriff 47 links f kommt häufig bei Schwenkungen vor und gibt der schwenkenden Mannschaft mehr Festigkeit und inneren Halt als der blosse Schultergriff 48 Schultergriff links 19 Schultergriff rechts So D op nellenKerzritt Lenkergriff rechts iff li 7 8 Lenkergriff links wird häufig auf Hochrädern angewendet Die x > selseitioe Je: oe 1 5 re > > Ir 7, 7 . Die wechselseitigen Verbindungen Abb. 48 bis 50 verleihen besonders hohe Festigkeit und sind daher namentlich in Standübungen angebracht Armverbindung 29 51 Flacher Handinhandgriff 52 Steiler Handinhandgriff freihändig auch Tor oder Brücke genannt he Emporstrecken der Arme sieht un x 1 Die Arme müssen, was sehr wichtig ist, kräftig steif tunlichst zu Beuge gehalten werden, damit jeder Fahrer am anderen t r Kor Halt hat, sonst stürzen beide rechts Ueberhandgriff links 55 5 Brust= Kreuzgriff Rücken= Mit Ueberhandgriff beginnen manche Reigenübungen Bei paarweis fre F z. B. das Wechseln in Fahrt „(4 > Y NV 5 < | 58 Ringgriff ’ Kreuzgriff, innen gleichzeitig Zweierkutsche selten verwendet 30 2. Teil: Reigentahren or Pr A Handverbindung der Umfahrt z. B. muss die Fingerverbindung so gewählt Die Verbindung zweier Reigenfahrer durch Griff ist as Umfahren ausführbar ist ohne jede noch so sein, dass d kurze Lockerung der Fingerverbindung. lassen sich vier verschiedene Handverbindungen sehr mannigfaltig. Am häufigsten sind Handinhandgriffe. Die Fingerstellung bei Handinhandgrift ist zuweilen Es entscheidend für das Gelingen einer Reigenbewegung. Bei unterscheiden: a) Handflächengriff Handfläche liegt gegen Handfläche gekreuzt. Die Finger sind umgelegt und ruhen auf dem Handrücken. Handflächengriif bei gleicher Front Handflächengriff bei Wechselfront und hochgestreckten Armen und gehobenen Armen Handflächengriff, gesenkt, Handflächengriff, gesenkt, bei gleicher Front bei Wechseliront b) Faltgriff Die Handflächen liegen aufeinander, in gleicher Richtung; die Finger sind gefaltet. Der Faltgriff kommt nur bei hobenen Armen vor. 64 Faltgriff bei gleicher Front Faltgriff bei Wechselfront n Ser Handverbindung c) Drehgriff Die eine Hand umfasst die vier Finger der anderen. Die Daumen liegen aussen an, sogenannter Tütengriff. Er i bei Umfahrten gewöhnlich, aber auch sonst sehr häufig, wohl am häufigsten von allen 27 Drehgriff bei gleicher Front > Drehgriff bei Wechselfront d) Spitzengriff Nur die Fingerspitzen berühren sich. einander entfernen sollen, ohne sich loszulassen. Spitzengriff bei gleicher Front Spitzengriff hakenförmig, bei gleicher Front Auf richtige Handverbindung kommt im Reigen sehr viel an. oft Namentlich bei Anfängern muss der Fahrwart richtigen Griff in jeder Uebung achten. Er spart dadurch sich und der Mannschaft viel Aerger und Verdruss auf Geübte Reigenfahrer haben den richtigen Griff bei jeder Uebung im Gefühl. Sie finden ihn von selber, ohne sich dessen bewusst zu sein. Er liegt ihnen sozusagen im Blute. Ein falscher Handgriff ist leicht die Ursache davon, dass eine Uebung unschön vor sich geht oder gar ganz misslingt. Dieser Griff kommt nur dann vor, wenn Er ist nicht schön, und deshalb möglichst die Fahrer sich m N Spitzengriff bei Wechselfront Spitzengriff hakenförmig, bei Wechseliront Auf schöne gefällige Griffe wird von d zu wenig geachtet Die Arme selbst müssen gehalten werden. Viele Uebungen lassen s Armen nicht ausführen. Daher stärkt das Reigenf die Muskelkraft im Arm, namentlich im Ober haupt ist es eine irrige Vorstellun Reigenfahren sei eine leichte Spielerei. Es strengend als leicht und so mancher Tropfen Scl dabei. ur Fahrfläche Die Fahrfläche ist ein Rechteck. Der Standpunkt des Fahrwarts ist in der Mitte einer Querseite und nach ihm unterscheidet man an der Fläche oben, unten, rechts und links. Dargestellt werden die Längsmitte, die Quer- mitte und die Kreismitte von 8 m Durchmesser. Wichtig wird häufig die obere Zirkelmitte: Mittelpunkt der oberen Hälfte, | die untere Zirkelmitte: Mittelpunkt der \ | / unteren Hälfte. | / \ / Tirkel, zmiere Zirkelmigie &/ Zur Darstellung der Längsmitte, der Quer- mitte und der- Kreismitte empfiehlt sich Kreide oder Wasserfarbe. Weisses Band, mit Heftzwecken befestigt, löst sich während des Fahrens zuweilen ab und die losen Heftzwecken gefährden dann die Gummireifen. Ein glatter Parkettsaal kann leicht durch | 'sebrannte Magnesia — magnesia usta, in jeder 1 | ee: “ | | Apotheke käuflich — vorübergehend stuı | | gemacht werden. | Yn al ue | ere Zirkelm! | 7 ; | | Y Unten (a. Ankündigung — b. Befehl) Das Kommando hat zwei Teile: Ankündigung und Es genügt dann der Befehl allein. Befehl; z. B. Rechtsum — Marsch. Der Befehl wird besser durch ein Signal: (Pfeife, Ol ke) Die Ankündigung darf nicht zu spät erfolgen. gegeben statt durch mündliches Wort. 2 2 of, Yew OÖ 1 Pi 2 I y Der Befehl lautet gewöhnlich Marsch, seltener Halt. Kommandos dürfen nur im Schulreigen erfolgen. Im Die Ankündigung kann unterbleiben, wenn die Kunstreigen muss jedes Kommando unterbleiben (Ankün- Fahrer ihren Reigen auswendig wissen. digung sowohl wie Befehl) Züge Die Grundlagen des gesamten Reigenfahrens sind die Züge, deren es sechs Grundformen gibt: Die Richtung d Namen, also z.B. 1. Umzug J Umzug Umzug links 9 2 5: 2. Längszug dem Uhrzeiger 3. Querzug N AUS Längszug unten 4. Schrägzug nach unten 5. Kreiszug Fu Querzug rechts 6. Zirkelzug = "ne: 2 £ = y M nach rechts Es gibt Einer-, Zweier-, Dreier-, Viererzüge u. s. w., nachdem hintereinander (d. Flankenreihe) folgen oder als Säule aus Paaren, Dreier- oder Viererstirnreihen u Je - ee a . E Schrägzug oben die Fahrer sich einzeln h. in | nach oben. N Kreiszug rechts . w. fahren. Geschlossen heissen die Züge, wenn die Fahrer dicht geschlossen (d. h. ohne Lücke) einander folgen. Abstand Mit den höchstens eine halbe Radlänge. Offen heissen die Züge, gekehrt wie in der Wetterkund W me wenn eine oder mehrere Lücken im Zuge vorhanden Sind. Ostwind ist Wind aus Osten, nicht nach Oste 1. Umzug Der Umzug geht dicht an den vier Seiten des Saales ent- lang. Die Ecken müssen stets gut ausgefahren werden. Wie a) Umzug links b) Umzug rechts er Züge gibt Richtung des Uhrzeig Namer W mannigfach die Züge al gende einfache Uebersicht der mögli auch den Zügen Umzug nach li Längszug n n der aus I ahildet gebildet aus Dreierstirnr gebildet aus Viererstirn 1. Einer-Umzug links geschlossen: eine geschlossene Flankenreihe 2. Einer-Umzug links offen: zwei oder mehr geschlossene 3. Einer- Umzug rechts geschlossen: wie 1 4. Einer-Umzug rechts offen: 2 5. Zweier-Umzug links geschlossen: Säule, aus Paaren gebildet. 6. Zweier-Umzug links offen: zwei oder mehr Säulen, jede 7. Zweier-Umzug rechts geschlossen: wie 5 8. Zweier-Umzug rechts offen: 6 9. Dreier-Umzug links geschlossen: Säule, aus Dreierstirnreihen 10. Dreier-Umzug links offen: zwei oder mehr Säulen, je 11. Dreier-Umzug rechts geschlossen: wie 9 12. Dreier-Umzug rechts offen: 10 13. Vierer-Umzug links geschlossen: Säule, aus Viererstirnreihen 14. Vierer-Umzug links offen: zwei oder mehr Säulen, je 15. Es folgt dann der Gegenumzug mit all Seinen Abarten (Siehe Seite 36) 34 2. Teil: Reigenfahren Ei a wb iz er KAEN ee la el nn BASE Be RR EIE oben — 2. Längszug Der Längszug geht im Saale von Schmalseite zu Schmalseite, d. h. von oben nach unten oder umgekehrt von unten nach oben, und zwar stets auf der Längsmitte. | Auch bei ihm gibt es Einer-, Zweierlängszug u. s. w., geschlossenen Längszug; bei zwei Abteilungen offenen Längszug: «<— unten a) Längszug oben b) Längszug unten 3. Querzug - - - - - - - - - — Die Fahrer wechseln auf der Quermitte von Langseite zu Langseite, d. h. von rechts nach links oder von links nach rechts. Daher gibt es einen Querzug links (d. h. nach links) und einen Querzug rechts (d. h. nach rechts). Ebenso gibt es Zweier-, Dreierquerzüge u. s. w., offene Querzüge, geschlossene Querzüge. a) Querzug links b) Querzug rechts N / N È = WG. D . Schrägzug % $ es E \5 : a | E Y N Fahrer wechseln durch den Saal aus einer Ecke in die andere N \ von links oben nach rechts unten | k hrä ' x <urz Schrägzug rechts genannt links unten nach rechts oben | 8708 Se \ N von rechts oben nach links unten | AN . E Ser N kurz Schrägzug links genannt > NEG gzug von rechts unten nach links oben | o \ €, D "2 m Schrägzuge gibt es alle Formen wie beim Umzuge, Längs- oder Querzüge / XS X 76 a) und b) Schrägzug links (oben oder unten) | c) und d) Schrägzug rechts C oben oder unten) 5. Kreiszug | Der Kreiszug ist Runde auf der Mitte des Saales (Kreismitte). Er geht rechts (= auf rechter Hand) oder links (= auf linker Hand) herum. Er kann offen (Lücken von mehr als einer halben Radlänge) oder geschlossen (Lücken von höchstens einer halben Radlänge) sein. Es gibt gleichfalls Einer-, Zweier-, Dreierkreiszüge u. s. w. a) Kreiszug rechts b) Kreiszug links a ZAE Züge 6. Zirkelzug Zirkel heisst kleiner Kreis. Der Zirkel ıg besteh ıher Z L aus zwei oder mehr kleinen Kreiszügen eleichzeiti: t einander im Saal N 7 Die Mannschaft wird dabei in zwei Teile (1. und At Zi teilung) oder in noch mehr Teile (Rotten) getrennt. Si S sämtlich einen kleinen Kreis für sich, d /. Diese Zirkel zusammen bilden den Zirkelzue r N / NEC: Ta / Beam: Zirkelzug Dreizirkelzug „ EN - ( ) LE E Se \ / Ser PQ a / DT: EN u -“ / ( \ 7 ) na i 7 — Ns SS — Vierzirkelzug Fünfzirkelzug Se ta ls 5 = SE A Formen des Zweizirkelzuges Wie mannigfaltig die Stellung des Zweizirkelzuges S Fe nn een oben auf Quermitte unten = x \ NG 2 e | ) | I ein ee links rechts auf Schräglinie auf Schräglinie nach rechts unten nach links unten 36 2. Teil: Reigenfahren Gegenzüge Zu Gegenzügen gehören stets zwei Abteilungen. Eine Jeder der 6 Grundzüge gestattet einen Gegenzug. fährt der anderen entgegen. Es wird dabei rechts ausgewichen, Daher . s \ . N = ? = : aher gibt es einen Gegenumzug, Gegenlängszug, nur auf besonderes Kommando. Nach der Art des Aus- ' : : Gegenquerzug, Gegenschrägzug, Gegenkreiszug und Gegen- weichens wird der Gegenzug benannt, z. B. Gegenumzug Aka > zirkelzug. Inte 11 TEN 1InKS U.S. W "2 A | Y | (7 ar M nn NY. Gegenumzug Gegenlängszug 7 Gegenquerzug C gs um > E A | SIS N u Y M il 1°) \ / Er N Sa 4 \ N Y M 5 Gegenschrägzug Gegenkreiszug Gegenzirkelzug ei einfachen offenen Umzug die beiden Abteilungen je auf den gegenüberliegenden Seiten, so tritt in diesem Augenblick der sogenannte Gegenseitenzug ein (Abb. 96). Gleiche Wichtigkeit hat der Gleichseitenzug (Abb. 97). Er ist ein Augenblick des Gegenumzuges: Beide Abteilungen stehen gegen- | | über g auf gleicher Höhe. | \ Die Namen Gegenseitenzug und Gleichseitenzug sind oft nützlich zur Ab- | | kürzung des Kommandos. Beide Zugstellungen sind nur von Bedeutung als Ausgangspunkt neuer Uebungen, = Gegenseitenzug z. B. Gegenacht Seite 44. Selbständige Bedeutung haben sie im Reigen nicht. Gleichseitenzug Besondere Zugarten Besondere Zugarten Ausser den behandelten sechs Grundformen der Züge gibt es nun eine Anzahl Abarten oder Spi 1ur l Kehrzug Der Kehrzug (zuweilen auch weniger klar „Gegen L F ET ZA ER? TR des Zuges kehrt macht und die folgenden Fahrer eben 5 Se En, stelle wie der Führer kehrt machen. Alle Züge können auf diese Weise umkehren und so ihre Fahrtrichtu: wechselr 5 entsteht aus dem Umzug rechts durch Kehrzug der Umzug link us E Längszug links u. s. w Man kann daher von einem Kehrumzug, Kel S BIZ Kehrschrägzug, Kehrkreiszug und Kehrzirkelzug sprechen Im Kommando muss angegeben werden, ob rechts oder links he kehrt gemacht werden soll. Kehrzug Durch Wechselschwenken entsteht der Doppel us dem Umzug links entsteht durch Umkehren der Umzug rechts Doppelkehrzug (auch Volte genannt) Der Schleifenzug entsteht dadurch, dass der Führer eine von zwei : volle Wendung in den Zug einlegt. Schleifen können auch Dann entst | | 4 } | Bere Y = y NE | | x j E | y \ A 7 Y | Y NS 100 01 Schleifenzug Zweischleifenzug Dreischleifenzug Vierschleife Die Schleife kann rund oder langgezogen (birnenförmig) Sein. Ya N / \ \ N A / > —— > 104 Lange Schleife von unten nach oben 38 2. Teil: Reigenfahren Der Schleifenzug wird gern aus der Runde heraus innen, die Achterschleife nach aussen und die Achterwechsel- ausgeführt Ueblich sind dabei die Achterschleife nach schleife (4 innen und 4 aussen). | | DS \ | Achteraussenschleife Achterinnenschleife (muss von allen acht Fahrern gleichzeitig ausgeführt werden, sonst behindern sie sich Á ] | I | I \ | Y Achterwechselschleife g seinen Namen von der Form im Saal. aussen. Der Kelchzug kann rund sein oder geradlinig. In Kelchzug nach innen und einen Kelchzug nach beiden Formen sieht er stets schön aus. DESSEN N \ S \ xl, Zu Y YV R 11“ | : | 44 | | Kelchzug innen Kelchzug aussen | radlin (geradlinig | 109 Kelchzug innen ( Kelchzug aussen (rund) in der fehlerlosen Auflösung. und häufig Der Schneckenzug bedarf Erklärung liegt im Namen selbst spannendsten. Erleichtert atmen gelingen sie nicht Besondere Zugarten Schneckenzug kaum einer Erklärung. Die Die Fahrer streben in allmählich sich verengernden Kreisen zur Mitte des Saales. Hier häufen sie sich. In diesem Augenblick ist der Schneckenzug auf der Höhe seiner Entwicklung. Dieser Augenblick ist für die Zuschauer am sie auf, wenn sich dann der Schneckenzug ohne Störung wieder aufrollt. Den Schneckenzug gut und schön zu fahren, ist nicht leicht. Die Schwierigkeit liegt Dabei kommen die Fahrer leicht in Verwirrung. Schneckenzüge werden deshalb nicht oft gezeigt recht. Ein gut durchgeführter S Schneckenzug verdient aber alle Anerkennung Schneckenzug Schlangenzug = Der Schlangenzug entsteht durch fortgesetzten Kehrzug. Er kann gerade (Abb. 114) oder rund (Abb. 115) sein. Wichtig ist ( Fe für das Gelingen, dass jeder Fahrer seinem Vormann genau en folgt und genau an derselben Stelle wie dieser wendet. Ein wird immer unschöner. (Abb. 275) 114 Gerader Schlangenzug häufiger Fehler ist, dass die späteren Fahrer zu früh wenden Dadurch verzerrt sich dann der Schlangenzug immer mehr und Wendungen Es gibt viertel, halbe, drei- viertel und ganze Wendungen. (90° — 180% — 270° 360°) Eine achtel Wendung 45°, die zuweilen 116 vorkommt, wird mit halbrechts (halb- Dreiviertel Wendung links) bezeichnet. ei Auf „Rechtsum-Marsch‘“ wen- den alle Fahrer gleichzeitig um ' (= 90°). Abb. 118. | Auf „Rechts schwenkt- ----> Marsch“ wendet nur der Fülırer um !/,. Abb. 117. „Rechtsum“ ist daher ein Kom- mando an jeden einzelnen Fahrer | Es wird von allen Fahrern gleich- -====- > zeitig ausgeführt. „Schwenkt“ ist ein Kommando allein an den Führer (oder die führende Stirnreihe). Es A 128 wird von den Fahrern (oder Stirn- Rechts Rechts um reihen) nacheinander an der vom schwenkt (Alle (nur der Führer wenden wendet 1/,) /) geführt. Führer gezeichneten Stelle aus- Der Unterschied zwischen FR ist scharf zu beachten. Jeder Sollen in einer Säule alle schwenken, so erhält das Kommando Beim Schwenken ist vor- wiegend Richtung nach innen zu nehmen Auf, ‚Rechtsum kehrt-Marsch' wenden alle Fahrer gleichzeitigum * (= 180°). Abb. 120 Auf, ‚Rechtsschwenkt kehrt- Marsch“ wendet nur der Führer um '/,. Abb. 119 Häufig muss die eine Ab- teilung nach rechts, die andere nach links wenden. Es würde dann an jede Abteilung ein besonderes Kom- mando erfolgen müssen. In solchen Fällen hilft man sich durch das Kom- mando „nach innen“ oder „nach aussen“ oder ähnlich. ES | | | | | 4 y | | | | | | y 4 y Kehrschneckenzug ER BS DEE 5 e Runder Schlangenzug € =» LEE | A le | | I A | rn A EN Kehrt Rechts um schwenkt kehrt 40 2. Teil: Reigenfahren Halten Einzelhalten ist schwer und im Schulreigen nicht gestattet. Halten in Paaren und Dreier- oder Mehrer-Stirnreihen ist leicht bei Schultergrif. Das ist auch im Schulreigen gestattet (Abb. 31). Die Kurbeln sollen im Halten nicht senkrecht stehen. Die Fahrer sind dann auf dem sogenannten toten Punkt und das Antreten ist erschwert. Halten mit Handinhandgriff ist auch nicht schwer, im Schulreigen aber nur gestattet, wenn jeder Fahrer mindestens eine Hand am Lenker behält. Dies ist nur bei Paaren (Tor oder Brücke) der Fall (Abb. 51 und 52). Das Halten ist wesentlich im Stern und Kreuz. Das Halten darf im Reigen nicht überschätzt werden, Es bezeichnet einen Ruhepunkt und soll daher nicht zu oft vorkommen. Nebenreihen (Auffahren) Aus einer Flankenreihe a entsteht durch Neben- reihen eine Stirnreihe bb Es kann rechts und links a erfolgen. | So entsteht z. B. aus einer 12- Flankenreihe eine Säule von 6 Paaren (Abb. 37) oder von 4 Dreierstirn- reihen (Abb. 36) oder von 3 Viererstirnreihen (Abb. 35) oder von 2 Sechserstirnreihen. Das Nebenreihen wird häufig auch Auffahren genannt, namentlich wenn es t 4 nicht nacheinander, Sondern in der ganzen Flanken- y reihe gleichzeitig erfolgt. Dies sieht auch schöner aus: Einreihen (Vorreihen — Hinterreihen) Durch Einreihen wird eine Stirnreihe c wieder zur Flankenreihe d. Es gibt Vorreihen und Hinterreihen. | Beim Vorreihen rechts fährt jeder vor seinen rechten Nebenmann, beim Vorreihen links jeder vor seinen linken Nebenmann. Ebenso fährt beim Hinter- reihen rechts jeder hinter seinen rechten Nebenmann, beim Hinterreihen links jeder hinter seinen linken Nebenmann. Hinterreihen ist leichter und häufiger als Vorreihen. 2 --> --» Abbrechen Eine Stirnreihe löst sich ausser durch Einreihen auch durch Abbrechen auf (Abb. 121). Gewöhnlich geschieht dies | aus dem Längszuge auf der Mitte —— — — A N | des Saales, indem Sich die Stirn- 3 rotten nacheinander vor der Quer- Abbrechen seite des Saales halbieren und die beiden Hälften dann rechts — +. —..> und links abschwenken. Auch die Fahrer einer Flankenreihe können abwechselnd rechts und links schwenken, d. h. wechselschwenken (nicht zu verwechseln mit abbrechen, d. h. halbieren) Abb. 122. 122 Wechselschwenken Kreuzen Was Kreuzen ist, ist ohne weiteres klar: ' Schneiden der Fahrtrichtung. Es gehören da- € zu mindestens zwei Fahrer. Fahrer auf einer Acht kreuzen z. B. ihre A | Fahrtlinien jedesmal, wenn sie auf den anderen Bogen übergehen, ebenso die Fahrer zweier Zirkel, wenn sie aus einem Zirkel in den anderen fahren. Das Kreuzen kann im Reigen mannigfach angewandt werden und wirkt zuweilen recht schön. Das Kreuzen erfolgt nacheinander auf nur einer Saal- stelle, nicht im ganzen Saale gleichzeitig. Dadurch unter- scheidet es sich vom Durchwechseln. > Durchwechseln (offene Kette) zweier Flankenreihen - > > > > > > Durchreihen zweier Stirnreihen Durchwechseln im Gegenkreiszuge fortgesetzt: offene Kette Kreuzen Durchwechseln, Durchreihen Durc ZE > € Namentlich ge rd h g gewec Beide Flan f der S © 2 ze nach innen durcl du J Flankenre k Se dort auf der Schr Zwei offene Stirnreihen, Front Fr ohne Wendung sofort „durchreihen was sehr sc sieht, wenn es gleichmässig geschieht. Es wird dabei rec ausgewichen (Abb. 124) innere Krei mit e Schlage SS der äussere 125 ınd D erfordert grosse A Wiederholtes Du C e ge Namentlich im Gege : sie gezeigt. Sie heisst offene Kette im Gegensat e Kette (Abb. 269) schlossene e dürfe ausgeführt wird en dabe sie Seite an Seite ed der rechte Aus ers S SSE bereits etwas e S S einander in N 2 S jedoch nicht; denn durch den p che dem andern Platz. Das Durch ). 124) e de e Alle Fahrer müssen stets auf gleicher Höhe se x Das Durchreihen Ho er eine Schönen Anblick. Doch St es, 2 geführt, Sehr wirkungsvoll Die Kette (Abb. 125) misslingt oft durch Unachts auch nur eines einzigen Fa Wr LEUCIN SAITEN NF FM DÄNEMARK.) ER II Die meisten Reigen beginnen mit € es auch nur eine Begrüssungs- Achterrunde rechts igste und häuf Fast in jeder Uebung hwanz u. s. w.) kommt D Teil: Reigenfahren Runde 19Ste Achterrunde links Freihandfahren Bei der Runde Sind einige Worte über das freihändige Fahren im Reigen angebracht Als Selbständige Leistung ist es im Kunst- reigen nicht ganz zu verwerfen. Freihändig im Saal zu fahren und dabei eine Reilie Wendungen zu vollführen, ist nicht so ganz leicht. Es erfordert Uebung und Schulung Minutenlanges, frei- händiges Umherfahren im Saal ist sogar spannend für Fahrer wie Zuschauer. Aber dieses Freihand- fahren darf nicht Selbstzweck werden Ein Reigen soll in allen seinen Teilen aus mehr bestehen als aus blossem freihändigen Fahren und ist einseitig, wenn dies nicht der Fall ist Die Armhaltung kann verschieden sein Verschränkt vor der Brust oder Hüfte fest oder endlich in Schulterhöhe seitlich gestreckt, sogen. Fliegerhaltung. Letztere kann wohl nicht als empfehlenswert bezeichnet werden. Sie erscheint zu unnatürlich und zu gesucht Runde Runde (Fortset -< Nach der Zahl ihrer Einheiten (I reihen) ist die Runde eine Einer-, Z Viererrunde u.s.w. Die Benennungswe Einklang mit derjenigen der Mühle (siehe Seit Eine Viererrunde z.B > 1) einer Viererflankenreihe (4 ander), Abb. 128 Einfache Viererrunde oder c) vier Dreierstirnreihen (-- 12 Fahrern) << 3 oder E d) vier Viererstirnreihen (— 16 F USSEW Die Zahl der Fahrer ist also für die Be \ nicht massgebend, sondern die Zahl ZSS fahrenden Einheiten. Jeder Flügel ist eine E Dreifache Viererrunde Sechserrunde links aus 6 Paaren Zweifache Viererrunde \ A vjYVYYY Vierfache Viererrunde A 2 = | x 3 ; => Kreuzrunde Wechselrunde Gegenacht 2. Teil: Reigenfahren Abarten der Runde Die Wechselrunde (die Fahrer „wechseln“ aus einer Runde ındere) heisst Acht. Die Fahrer vollführen dabei den Schriftzug einer Acht. Jeder folgt seinem Vordermann. Die eine 22 Runde ist dabei stets rechts, die andere stets links (Abb. 133). Die Acht ist sehr häufig. Namentlich im Schulreigen wird sie oft gezeigt. Sie findet die mannigfaltigste Verwendung. Eine rern hintereinander (d.h. in Flanken- us nur einzelnen I ist freilich nicht gerade eindrucksvoll. Will man dies er- so muss man zu Stirnreihen schreiten und Achten aus bilden. Eine Acht aus Achterstirnreihe, flott und in ıter Richtung gefahren, ist z. B. eine schöne und ansprechende Leistung Schön ist eine Acht von zwei Fahrern, die sich entgegen- und dabei auf der Mitte stets hinter einander vorbeifahren. e } Es ist dies die sogenannte Gegenacht (Abb. 134 und 135) ra : | 5 . — Die Gegenacht wird gern angewendet. Sie entwickelt sich us dem Gegense zuge (Abb. 96), indem die Fahrer von rechts d des Saales schwenken, dort hinter eit r vor zur anderen Seite des Saales eilen und g eitig jeder ückkehren, um jetzt dasselbe entgegen- Se auszuführen C 7 „ Zwei Fahrer, die Sich umfahren, vollführen Kreuzrunden, d. h. die Rundenkreise am Erdboden Schneiden („kreuzen“) Sich ! (Abb. 136) —— > Die Kreuzrunde kann auch von mehr als zwei Fahrern Tr > e 1 A 1 27 geführt werden (Abb. 137) Die Kreuzrunde ist nicht zu verwechseln mit der Acht und Gegenacht. Bei diesen beiden wechseln die Fahrer fortwährend s einer Runde in die andere, während bei der Kreuzrunde jeder Fahrer dauernd in seiner eigenen Runde bleibt und die fremde = Kreuzrunde Reigenfiguren Reigenfiguren Naclı den allgemeinen Lehren folgt die Darstellung der ein- zelnen Reigenfiguren. Aufgenommen sind alle bisher bekannten Wechseln Das Wechseln in Fahrt ist eigentlich ein wechselseitioes Umfahren zweier Fahrer untereinander in Fahrt. Beide be- halten stets dieselbe Front- und Fahrtrichtung bei Es beginnt mit Ueberhandgriff (Abb.138 und 142). Es kann nach Wahl rechts und auch links herum ausgeführt werden N? 97. Ueberhandgriff 2 bleibt zurück Gehen die Fahrer hintereinander vorbei, so muss sich der vordere weit nach hinten und der hintere weit nach vorn legen (Abb. 140), sonst radieren sie leicht (d.h. Hinterrad Vorder- und stossen zusammen) und der Hintermann kommt zum Sturz. Die Verbindung der Hände darf in Fahrt nicht wechseln oder gelöst werden Nicht ausgeschlossen ist. d 7 bisher unbekannt v / Das Wech in Fal N oe hintereinander auf der Rut SQ wenn Sich Stets alle wechselnde Fahrtstellung befinden SC Im Kunstreigen ist Zweierübungen nur g von Lücken 2. Teil: Reigenfahren Wechseln in Fahrt (2. Beispiel) ausgeführt links herum, d.h. der eine Fahrer umkreist den ) | | y CRS at ETT HAAN Beide Fahrer reihe oE ler der anderen in einer dem Laufe des Uhrzeigers entsprechenden Richtung. n sich wieder nebeneinander (haben jetzt gen die Grundstellung a ihre Plätze gewechselt Ungefährer Schere Grundriss der vorwärts Reigenfiguren: Schere Schere Die Schere bezweckt entgegengesetzten Richtuns I Krei Sie Ist eir ZW zuweilen von Vorteil sein, wechsel am Ort herbei 1 Das Paar, mit H dann rückwärts auseir | D in Seite oder gar Rü ) mit den Vorderräder Ist die Schere ot H läufig von statten gehe Das P stellung zurück Die Schere beigefüg ihr Gang k Probieren Die Schere kann jetzt ındriss Abb. 148) in Worten wieder rückläufig aus ngefährer Grundriss Schere rückläu 1 48 2. Teil: Reigenfahren Schere (Ansicht von vorn) 3 M BAE RAH Beide richten die Vorderräder nach aussen Grundstellung ATI EAC tI RA Hte Pad F A Y TATE ION E) NAUSEAS T7. ADAL AAS Narren nnd TALA eT 1 wendet das Vorderrad nach links, 2 nach rechts Reigenfiguren: Schere 19 1 fährt diesseits, 2 jenseits IN u" )\ /(C ANE D ETD YD Nunmehr beginnt dieselbe Bewegung rückläufig: 161 i Beide richten die Vorderräder nach aussen Beide fahren vorwärts und wieder rückwärts 2. Teil: Reigenfahren MOTH RER & [2% Beide richten die Vorderräder nach innen, und zwar 1 nach links, 2 nach rechts Tre ha 094081) D - ze KECHTELRTL TE 224 C TEIN LALO Vorbeifahrt aneinander vorn wieder zusammen Rückkehr in die Grundstellung: a Reigenfiguren: Torfahrt n Torfahrt oder Brücke Eine leichte und dabei doch schöne Uebung ist die Torfahrt. Sie ist in Fahrt und im Stand ausführbar: Zwei Aussen- leute, mit Handinhandgriff, stehen oder fahren. Die übrigen 2 Fahrer fahren einzeln oder zu Paaren hindurch, wie unter einer Brücke Daher führt die ganze x Uebung auch den Namen „Brücke“. Die Aussenleute können gleiche oder Gegenfront haben, ve Sc auch diese zu jenen. ebenso die Innenfahrer, ausserdem durch gibt es viele Spielarten der Torfahrt. Es i Fahrwarts, sie geschickt im Reigen zu verwerten Die Torfahrt ist eine Schulreigenübung. Doch im: Kunstreigen ist sie man mal als Schöner Ueber angebracht und dur 1 verachten Bei der Torfahrt Grundriss Gleiche Richtung Aussenleute und inneres Paar in gleicher Front) Aussenleute, stillstehend, in Wechselfront Innenfahrer in gleicher Front Gegenrichtung (Aussenleute und in 2. Teil: Reigenfahren Kreuz (Quadfrille) einfache leichte Reigenübung. Es lässig, nur müssen sich die Fahrer fahren iten, rückwärts zu fahren NN RSM EMT meer ACE (ARS UTA Innenkreuz a EN st kein Stern (Abb. 245) und nicht mit zu verwechseln SEATTLE hat im Reigen nur geringe selbständige | S ist eben zu einfach und zu leicht. Es können ber aus ihm sich andere Figuren entwickeln, wie z. B. der Stern (Abbildungen 247 und 248) oder wenigstens sternartige SECAS LN NARA STS 3 Zwischengebilde. Daher kommt es auch, dass das Kreuz | | - veilen g Stern genannt wird ; Die in Kreuzform stehenden vier Paare einer Achter- 7 ; mannschaft können am Ort leicht Zweierfiguren wie Umfahrt ; == (Abb. 182) oder Durchzug (Abb. 281) ausführen. Das Kreuz | ist dann sozusagen der Rahmen für Uebungen im Vierzirkel- E zuge (Abb. 80), welcher dann eine eigenartige Verteilung im : Saal hat 1 N T i u | ] \ussenkreuz | | N IN M | M ||| Viererkreuz Dreierwechselkreuz Das Kreuz wird namentlich in Süddeutschland Dreierinnenkreuz nicht selten als Stern bezeichnet Reigenfiguren: Turbine Turbine Turbine ist eine Drehübung Ein Fahrer in der Mitte steht still und wird von anderen ihn umfahrenden an den Händen mitsamt seinem Rade herumgedreht. Um sich drehen zu können, muss der mittlere Fahrer das Vorderrad heben (auf Hochrad das Hinterrad). Seine beiden Hände hat er dabei nicht zur Verfügung. Zum Steigen muss er daher Schenkel- druck verwenden. Zur Turbine gehört eine ungerade Zahl Fahrer. Die übrigbleiben- Es ist bestritten, ob die Turbine überhaupt übung gelten darf; denn der Mittelmann steigt und ‚ keine Reigenübung mehr ist eine Kunstfahr Die Tur dem Hinterrade. Es ist nich mitdreht. Er den müssen währenddessen andere Uebungen vor- führen. Im Achterreigen machen zwei Fahrer z. B. ge- wöhnlichMühle Ring oder ähn- liches auf der Kreismitte, währendaufden Zirkel- mitten je eine beiden einfacheTurbine (1+1 um 1) vor Sich geht Das wirkt gut. Doppelturbine auf Hochrad (Der Einfache Turbine auf Hochrad Mitteln Einfache Turbine auf Niederrad (Der Mittelmann t REITER RAA E IRP Ai 1, AIE AITA I 1 ; 2. Teil: Reigenfahren Umfahrt steigend mit der wachsenden Zahl der Fahrer. Dasselbe gilt S eine € chsten er Ents o des den Umfahrten rückwärts > M ezeig de, War SIE EIN Zur Doppelumfahrt gehört eine ungerade Fahrerzahl es eute nichts S t zwei Flügel, die sich entgegenf Abb. 197 > > = => Die beiden Flügel müssen auf der Uinfahrt zweimal S S € de SSE € le rbei. Der eine fährt dann innen, der andere en H SSE Deräussere Flügelmussso weit wie möglichaussen s Reige en erhält die lahreı INC | Flügel hinreichend Raum zu geben e eme e E S- De e Flüge gewöhnlich zuerst (d. h. vorn) innen er is es sie k durc Die Rollen können natürlich auch vertauscht werden e S er is B Be der Umfahrt tut jeder Flügelmann gut, ) ). Abb. 208 ichst etwas nach aussen zu schwenken, sonst kommt sein 4 3 S De Hinte 1 ıahe an Vorderrad des stehenden Mittel- , I 2 ind bleibt dort hängen. Die gleiche Vorsicht ist bei de e | € im Saale u er Vorbeifahrt hinten zu beobachten Richt st gut und Eigentümlich ist bei der Doppelumfahrt die Arm- € 1 erschlingung des Mittelmannes Scherzweise heisst die - ) Doppelt daher auch Darmverschlingung. Trotzdem e Flüge f e grösste Runde, er eht alles ganz natürlich zu. Ein Griffwechsel findet nicht statt 5 Auf ihn müssen dit Mühlenumfahrt |i vor, wenn sich beide Flügel 1 wiegend nach aussen nicht entgegen fahren, sondern in gleicher Richtung bewegen I ser IKıchtung Vor hinter dem Mittelmann ist dann jedesmal Hände e vechsel nötig, also zweimal in einer Umfahrt (siehe Turbine sind erel W Seite 53 und Abb. 180 Sowie 215) Reigenfiguren: Umfahrt Es folgen jetzt die Abbildungen | z A Umfahrt 1 um |] | auf Niederrad (leicht) || || Grundstellung 4 Paare im Vierzirkelzugt (andere Verteilung) Die Umfahrt wurde früher häufig Tirolienne 9 nannt. Man Sprach von einer Aussentirol im Gegensatz zum zug (Seite 82), welcher dann Innentirolienne hiess Nach ®/, Umfahrt Umfahrt vollendet. Rückkehr UE: Ri NESSE EES E MEE EFRE ME: LAUNE SIT TEMERE 3% A 2. Teil: Reigenfahren Umfahrt 1 um 1 auf Hochrad (Schwer) iS +| 188 ſz re ers ee] Beginn Grundstellung A TICE HTA Ce E EAN N LALA + Paare im Vierzirkelzuge uf Schräglinie nach rechts oben Diese Umfahrt ist nur auf Hochrad schwer, auf Niederrad dagegen leicht. 191 Nach ®/, Kreisfahrt und Rückkehr in die Grundstellung S or Reigenfiguren: Umfahrt | | a | | | | 192 R.-V. Wanderer Rixdorf 1897 Kr Umfahrt links 3 um 1 — na a Sch Umfahrt rechts 2 um 1 — nach !/, Schwenkung Umfahrt links 5 um 1 — nach '/, Schwen Umfahrt links 7 um 1 — nach !/, Schwenkung 2. Teil: Reigenfahren Doppelumfahrt I -H 1 um | (Mittelschwer) Die Doppelumfahrten haben stets zwei Flügel Grundstellung Das Einlenken vorn t Stillstar Die F eute 1 ur 3 richten 1 1 < 1 ı Fug ü 3 lenkt nach innen, 1 nach aussen DEZENT LEN ERLERNEN TETETER TEL AT ERTTEN oben: 1+1 um | 2 unten 2 um | en NEE / Durchfahrt vorn 5 3 fährt innen, 1 aussen herum C 01 8 Durchfahrt hinten Umfahrt hinten 3 und 1 kommen in ihre Grundstellung a zurück etzt aussen, 1 innen herum. Reigenfiguren: Doppelumfahrt Doppelumfahrt 1 +1 um 1 miteschwen 2. Beispiel | | | | | | 20 | Grundstellung. Mittelmann in Stillstand Die b D r | | | | | | | | | | | | 4 x i | H 1 | | | | | | | | EI: = | 4 5 Y Beginn der Umfahrt vorn Vorbeifahrt vorn | Der linke Flügelmann neigt Sich nach vorn, um innen dur De (M ht beginnende Armvers g ij rechte Flügelmann fährt aufgerichtet weit aussen "herum geb I Nar | DE 206 e Die beiden Flügelleute setzen die Umfahrt fort, um jetzt Umfahrt hinten. De hinten herumzufahren der rech } Vorbeifa t vorn, Abbild CZ BSN ET Fe hrs N! TE TRUE TAIS GAIA SUS STATE AOI E AULAS Pen ern adh NEN e TD Reigenfahren Doppelumfahrt 22 108 (schwer) Durchfahrt hinten Die beiden Flügel 1/2 und 4/5 nähern sich ihrer Grund- stellung (Abbildung a). Die Doppelumfahrt ist beendet | | | | | 1 Reigenfiguren: Doppelumfahrt Doppelumfahrt 3-3 um 2 (schwer) Die beiden Mittel- leute 4 und 5 nehmen zuerst auf der Kreismitte im Saale Stellung. Die anderen 6 Fahrer kommen in Dreierstaffel- reihen von beiden Seiten des Saales heran und fassen je die Hand von 4 und 5. Vorbeifahrt vorn Mühlenumfahrt | => Der mittlere Fahrer steht still. Die beiden Flügel fahren um ihn herum. Vor und hinter dem Mittelmann wechseln sie mit ihm die Hände. Unterbleibt der Handwechsel und dreht sich der Mittelmann mit, so entsteht die Turbine (Bild 180). Bei der Mühlenumfahrt darf der Mittelmann nicht auf dem sogenannten toten Punkt (senkrechte Pedalstellung) halten. Seine Pedale müssen vielmehr wagerecht stehen. Dann hat er sein Rad leicht in der Gewalt 3ei wagerechter Pedalstellung zu halten ist überhaupt eine wichtige Regel im ganzen Reigenfahren. Anfänger verstossen gern dagegen — Es eibt auch eine Mühlenumfahrt von vier x Fahrern. Die nebenstehende Skizze zeigt Sie. Die drei Aussenfahrer wechseln dann mit dem haltenden vierten fortwährend die Hände (sogenannte Dreier- mühlenumfahrt) Mühlenumfahrt ge NEN ERLERNEN DAUERN TR N N DIEL AE Mühle Kein Reigen ohne Mühle, wenigstens kein Kunstreigen, so kann man heute mit Recht sagen. Es giebt unzählige Arten: a) Rückwärts oder vorwärts. b) Aufgleicher Hand; die beiden Innen- leute reichen sich entweder die rechte oder linke Hand. Daher gibt es Mühlen rechts und Mühlen links. Die Innen- leute haben stets Wechselfront. Einfache Zweiermühle linker Hand R.-V. Wander Rixdo 897 x f A 1 ECO, c) Auf Gegenhand; der eine Innen- mann reicht die rechte, der andere die Freihändig linke Hand. Die Innenleute haben stets gleiche Front. Abb. 218. Zahl der Innenfahrer. Danach scheidet man Zweier-, Dreier-, Vierer-, Fünfer- | und Sechsermühlen. Mehr als 6 Innen- | fahrer sind des Raumes wegen nicht | möglich. Siehe Abb 230. | | d) 2, 3 oder mehr Flügel, je nach der | | e) Zweifach, dreifach, vierfach u.s.w., ) | je nachdem die Flügel 2, 3, 4 oder mehr | Fahrer haben. f) Gebunden oder freihändig. Oe- bundene Mühlen erfordern Stets Schultergriff. Freihändige Mühlen t.-C. Gross- Lichterfelde 1894 Einfache Zweiermühle über dritten Mann (Der Dritte n ıt Stillstand) lie einfache Dreiermühle (Bild 227 nn nach oben greift und sich einreiht haben in der Regel Handinhandgriff, b)rEreihändie können aber auch mit Hüfte fest oder gar mit Doppelschultergriff ausgeführt werden. Wesentlich ist für das Gelingen einer Mühle, dass die inneren Fahrer die Arme steif halten. Dadurch stützen sie sich gegenseitig. Mit schlaffen Armen in der Mitte lässt sich eine Mühle nur schlecht und schwer fahren. Viele Mühlen misslingen nur deshalb, weil die Fahrer in der Mitte ihre Arme nicht steif empor halten und sich so Namentlich Anfänger müssen dies beachten, sonst gegenseitig stützen. Zur Mühle gehört aus diesem Grunde mühen sie sich vergeblich. auch Muskelkraft. Der Griff ist der Handflächengriff, seltener der Faltgriff. Es gibt Mühlen aller Schwierigkeitsgrade. Mühlen vorwärts sind stets leichter als Mühlen rückwärts. Die Entstehung der einzelnen Mühlen ergibt sich von selbst durch Einreihen der gewünschten Fahrerzahl. Die Auflösung geschieht am leichtesten durch Loslassen der Hände. Aus vielen anderen Reigenfiguren ergibt sich die Mühle als guter Uebergang. Ebenso ist sie oft selbst ein guter Uebergang zu anderen Figuren. Der Kombinationsgabe des Fahrwarts bietet die Mühle in ihren unzähligen Arten ein unerschöpfliches Feld. Reigenfiguren: Mühle 6 | Zur Mühle wird Schultergriff oder Hand- inhandgriff angewendet. Die beiden Innenleute müssen aber natürlich stets Handinhandgriff haben In der Mühle mit Schultergriff (Abb. 221) haben die Aussenfahrer ge- wöhnlich Lenkergriff. Diese Schultergriffmühle ge- bundene Mühle genannt — wird ruhig, in mässigem, fast langsamem Tempo SE Zweifache Zweiermühle linker Hand | fahren. Dadurch wirkt Freihändige t Handir ff— H sie, namentlich als grosse Achtermühle (Abb. 226), fast majestätisch. Freier, lebhafter und lebendiger ist dagegen die Mühle mit Handinhandgriff (Abb. 222, 223). Die Aussen- leute nehmen in ihr gewöhn- lich Hüfte fest. Diese Frei- handmühle wird flott und behend gefahren, eben weil sie freihändig vor sich geht Freihandmühlen rück- wärts sind sehr schwer, aber auch sehr spannend. Bei rückwärts gehenden Sechser- oder Achterfreinandmühlen | verfolgen die Zuschauer nit Schultergrif | das Gelingen vor lauter | Spannung sozusagen mit ſ SET ; Ban: IE verhaltenem Atem. Zwei zweifache Zweiermühlen im Saal auf oberer und unterer Zirkel- mitte, Freihändig mit Har N D ak EEE RN Mm ee TR DEN ER In. ERENTO SLR a N rt 2. Teil: Reigenfahren Dreifache Zweiermühle linker Hand In jeder Mühle müssen die äusseren Fahrer schneller um genügend Richtung mit den inneren Fahrern zu halten. en als die inneren. Der Grund ist leicht einzusehen: sie Daher müssen die inneren Fahrer sehr Obacht geben, dass üssen in der gleichen Zeitspanne einen grösseren Kreis sie ihrerseits nicht zu schnell fahren. Eine grosse Mühle in Vierfache Zweiermühle linker Hand mangelhafter Richtung isf ein trauriger Anblick. Um stets als die Innenleute. InZeiner Achter- oder gar tritt dies besonders scharf hervor. Die Aussen- gute Richtung zu haben, müssen die Flügelleute nach innen ınen dann wohl manchmal kaum so schnell treten, und die Innenleute nach aussen scharf Richtung nehmen. al Vierfache Zweiergegenmühle Reigenfiguren: Mühle 65 An die Mühlen mit nur zwei Flügeln schliessen sich die Mühlen mit drei oder mehr Flügeln an. Die einfache Dreier mühle (Abbildung 227 und entsteht leicht aus der Zweier- mühle, indem ein dritter Fat die Zweiermühle einfährt, mit einer Hand dabei nach oben greift und auf der anderen Seite als dritter Mann einreiht Vergleiche Abbild 220 und folgende Skizze: | < E E e > ais 2 Hi ë Einfache Dreiermühle linker Hand Einfache Dreiermühle linker Hand, freihändig Die einfache Vierermühle (Abb. 229) wird gewöhnlich auf dem Zweizirkelzuge (Abb. 78) ausgeführt, d. h. auf der oberen und unteren Hälfte des Saales (den beiden sogenannten Zirkelmitten). Häuf ig wird sie dabei erst vorwärts, dann rückwärts gezeigt. Zu beachten ist dann, dass die obere und die untere Mühle beide gleichzeitig anfahren, halten und wieder antreten. (Siehe Skizze auf Seite 67.) Sonst ist es für das Auge ein störender Anblick. ziemlich schnell g Einfache Vierermühle linker Hand, freihändig Einfache Sechsermühle linker Hand HOSTIA ENG AA TATEN DME AA LEH LESS SE CAT N E AMMA LA NILE FRATE, pT ror: 66 2. Teil: Reigenfahren Be ] Es folgen jetzt die Mühlen, deren Flügel aus zwei oder mehr Fahrern gebildet sind. Nach der Länge der Flügel heissen sie zweifach, dreifach u. s. w. Aus der zweifachen Dreiermühle (Abb. 231) ist der Uebergang zum Sechserring nicht schwer, indem die 3 Aussenleute sich hinter ihre Nebenleute einreihen. Die 3 Innenfahrer haben dabei darauf zu achten, dass sie mit ihren Vorderrädern nach aussen kommen. Einige Skizzen mögen hier die übliche Verteilung er Mühlen im Saal verdeutlichen. Zweifache Dreiermühle aa) Zweifache Dreiermühle nker Hand Handinhandgriff freihändig EN Reigenfiguren: Mühle Die zwei- und mehrfachen (Abbildung 233, 234) sind am Vierermühlen schönsten. Der Grund liegt darin, dass sämtliche Fahrer in deı Mitte des Saales zu einer einzigen geschlossenen Gruppenübung vereinigt sind. Die (Abb. 231) Vierermühle wird mit Schultergriff | ebenfalls ruhiger gefahren als frei- händig mit Handinhandgriff (Abb. 234). | Die Vierermühle verdient es, im Reigen gezeigt zu werden. Sie ist leicht und dabei Schön. Auch gestattet Sie vielfache Uebergänge und ist daher für den Reigenaufbau sehr hand- lich und wertvoll Vierermühlen auf deı 1 Zweifache Vierermühle ni EIC Zirkelmitten, die obere rechts, die untere lin! 7 Erl ER SEA 2 s 5 7 EEE | SE I Vie 22 D SIE eine O r S ALA) S Q Zweifache Vierermühle Hand, Han uf linker linhandgriff, freihändig 3 en FE -. DEPT TE EAT EE TD aT M IRIS EEE AIDE TTI TEA pO TTT Tr | ENRON E È ) 2 | K ! CILE IAS AITA SAM x Ne Reken n TEMA MELMA AM MAS Clie 20 LIS STATE AIA LAA E NN 2. Teil: Reigenfahren Ring Zum Ring gehören mindestens 2 Fahrer. Zahl ist, um s0 besser. "Osser de Die Schwierigkeit des Ringfahrens liegt ass die Fahrer freihändig dicht hinter- müssen, ohne zu radieren dem Vordergummi den Hinter- ıes zu berühren). Um igkeit zu überwinden, müssen ussen laufen, d.h. seitlich I des Vordermannes oder direkt | in wie alle Reigenübungen herumgefahren werden Zweierring dem Uhr- denn alle Reigenfahrer sind — infol ahren auf linker Hand viel — ein Ring bilden. Die inneren Fahrer o Ringgriff, die Aussenleute Schultergriff. " fälschlich Mühle genannt. Richtiger ist der Der Ring ist aber auch mit Aussenfront nd schwerer, wenn nicht zu schwer. er Zweierring (Abb. 235) entsteht am leichtesten aus der Zweier- D. 216 Die beiden Fahrer brauchen nur den Griff zu ändern Zi LAT DUT Dreierring (Abb. 237 und 238) entsteht leicht aus der Dreier- 8 geändert wird Y | Der Viererring (Abb. 239) entsteht aus der Vierer- mühle oder aus der Vierer- etwas zurückbleiben) Viererring bilden. oben Dreierring I stirnreihe durch Staffelung (indem der Vordermann vorfährt und die Uebrigen Auch aus dem Vierer- rattenschwanz lässt sich ein )ie Fahrer greifen dabei nach Zweiergegenring ucn Ehemannsmühle genannı Dreierring links herum Viererring (vorwärts rechts oder rückwärts links) re Reigenfiguren: Ring Der Sechserring (Abb. 240) entsteht leicht | und gut aus der zweifachen Dreiermühle. (Siehe | Abb. 231). | Auch aus dem Sechserrattenschwanz (Abb. 299) kann er leicht gebildet werden, indem die Fahrer den Sattel des Vordermannes loslassen und sich die Hände reichen. Dies muss schnell geschehen. Der Sechserring löst sich durch kurzes Ein- schwenken leicht auf in den Sechserinnenstern = 0 (Abb. 247). TB | > > A A Y Y < | 2 241 a Entstehung eines Achterringes aus zweifacher Vierermühle n L 1 Ll < S ing Die 4 äusseren Fahrer bleiben zurück’und schieben sich Sechserring E + SEELE 0% 3 Er D E] Die Entstehung des Achterringes Ahh. 241) ı Izieht sic Se Entste n Del CEC SLE / | N e ( Ab LIZ | gangs Die | d T 1111 Ct Ri € Die Auflösung ges es Einschwe A A 239) x | gleichzeitig Mitte S | dabei die H: Kunst bei diese besteht d dass e 8 entre stellter Innenste ers Tues [ Ring is Gewöhnlic verae € | von 3 oder 4 È e S der Achte S Achterring = = RAR ZZ 77 ZIP: mon OTT N EA SERIEN ANA Terrore: + 70 2. Teil: Reigenfahren Die inneren Fahrer nehmen die äusseren Schultergriff ss ale er inneren | re f D eng Sg C KINC- e g 24) + AUSSE en“ SIC S € Viere ) enis der Achter- CDE gSI1g vi C Paariger Dreierring‘ oder Dreiilügelring x | Paariger Viererring oder Vierflügelring Is en aus 4 Paaren und hat 4 Flügel < < À Y > > Aus € einfachen Viererring auf der Kreismitt Ss Saale ıtstel 1 lurch Heran- Auch der paarige Dreierring (Abb. 243) ist nur eine Uebergangsfigur von der zweifachen Dreiermühle (Abb. 231) zum Sechserring. Vergleiche das soeben zum paarigen Viererring Gesagte. Er ist ein Dreiflügelring. Obwohl der Flügelring nach dem Gesagten nur Ueber- gang zwischen Mühle und Ring ist, gibt er doch ein SAE hübsches ansprechendes Bild im Saale und verdient im Reigenaufbau angemessene Berücksichtigung. Er sollte daher, wenn er vorkommt, wenigstens einmal herum ge- fahren werden, damit das Auge des Beobachters ihn als geschlossenes selbständiges Bild erkennt Y Y Grundriss eines paarigen Zweierringes — Zweiflügelring — PTT T4 Reigenfiguren: Stern Stern Der Stern geht strahlenförmig nach innen oder nach Achsen in der Reg aussen. Daher gibt es einen Innenstern und einen Aussen sich die Fahrer sonst nur schwer die Hände reichen könnten stern. Zwischen beiden steht der Wechselstern. Am leichtesten Der Dreierinnenstern (/ 1 t von 6 bis 8 Fahrern Dreierring (Abb. 237 29 1 und natürlichsten sind die Sterne Dann ist der vorhandene Raum genügend ausgefüllt. Die Fahrer 5 - - - här zerren Sich nicht. Bei vier oder weniger Fahrern bedarf es einer eigenartigen Stellung der Räder, um die Fahrer so nahe an einander zu bringen, dass sie sich bequem und natür- lich die Hände reichen können (Abb. 245). Die Sterne sind im all- gemeinen leicht, namentlich die Innensterne. Bei den Aussen- sternen ist es zuweilen schwer, die Räder gleichmässig rückwärts zusammenzubringen. Im Stern müssen die Längs- A | 7 A achsen der Räder sämtlich zum Mittelpunkt gerichtet sein und sich dort schneiden. Das ist das Dreierinnenstern C > > Kennzeichen des Sternes. Da- | durch unterscheidet Sich der Stern Scharf von allen übrigen Der Viererinnenstern (Abb. 245) ents | Reigenfiguren, z. B. vom Kreuz, in welchem die Längsachsen Dreierinnenstern aus m ring oder aus eine EFET- ] parallel und Senkrecht zu einander liegen, vom Halten auf der Stirnreihe. Eig lich ist a m die Stellung N Runde u.a. (Nur beim Dreier- und Viererstern weichen die Vorderräder | Der Viereraussenstern (A 2 entste | Rückwärtseinrollen Vie eihe e | | fahrt 3 um 1 5 las E C 1 als mittelschwer | sr Viererinnenstern Spandauer R.-C. Germania Viereraussenstern ATI AN ERNEST E NUE TAA WE Kahmen ed rer IMS et ALONE na x 2. Teil: Reigenfahren Sechserinnenstern Sechseraussenstern Die Dreier- und Vierersterne sind eigentlich noch unvollkommene Sterne. Sie verdienen den Namen Stern noch nicht recht; denn sie sind zu winzig und zu wenig wuchtig. Anders bei den Sechser- und Achtersternen, zu denen wir jetzt gelangen. Der Sechserinnenstern (Abb. 247) entsteht ebenfalls aus dem Sechserring (Abb. 240) durch kurzes Einschwenken oder aus einer Sechser- stirnreihe, indem deren Flügel vorgehen und sich gegenüber schliessen. Ein Stern sieht, wie die Bilder zeigen, schön aus, wenn alle Vorderräder gerade gerichtet nach innen stehen. Manchmal wird hierauf zu wenig geachtet. Die Fahrer lassen ihre Vorderräder nach Belieben herumfallen. Das gibt dann kein schönes Bild und sollte vermieden werden. Dies ist auch nicht allzuschwer Der Sechseraussenstern (Abb. 248) ist schwer. Er entsteht gewöhnlich durch Rück- wärtseinrollen aus einer Sechserstirnreihe. Er lässt sich leicht zu zwei Dreiergruppen auflösen, indem drei Fahrer nach oben oder rechts, die drei anderen nach unten oder links abfahren. Auch können die Fahrer paarweise ausfahren. Selten und schwer ist der Uebergang zum Sechserrattenschwanz (Abb. 299). Dabei wenden alle Fahrer aus dem Stand seitlich und greifen gleichzeitig zum Sattel des Nebenmannes. Der Stern kann an jeder Stelle aufgelöst werden, d.h. bei jedem Fahrer kann die Lösung der Hände beginnen. Dadurch hat es der Fahr- wart in der Hand, jeden beliebigen Fahrer für die nächste Uebung zum Flügelmann zu machen. Dies ist oft sehr erwünscht; denn bekanntlich sind die Fähigkeiten der einzelnen Fahrer ver- schieden und mancher ist in der Mitte besser zu gebrauchen als am Flügel oder umgekehrt. Derartige Möglichkeiten, die Stellung der Fahrer zu ändern, bieten sich im Reigen öfter. Ein gewiegter Reigenfahrwart weiss sie sich zu nutze zu machen. Und er soll es nie versäumen. Das gehört zu seiner Kunst. Er soll eben ver- stehen, jeden Fahrer unauffällig dorthin zu stellen, wo er am besten zu gebrauchen ist. Reigenfiguren: Stern 73 Von dem Achterinnen= und Achteraussenstern (Abb. 249 und 251) gilt dasselbe wie vom Sechserstern Der Achteraussenstern (Abb. 251) muss sogar als sehr schwer gelten, um deswillen, weil das Rückwärtseinrollen einer Achterstirnreihe schwer ist. Statt dessen können auch — was aber gleich- falls schwer ist — zwei Viererstirnreihen rückwärts zum Stern zusammenfahren Einen Achteraussenstern in regel- rechter Stellung aufzubauen, ist für eine | Mannschaft sehr schwer. Und doch ist dies durchaus nötig; denn unregel- mässig und fehlerhaft aufgebaut, wirkt er durchaus schlecht. Achterinnenstern H u | | | | | | Entstehung des Achterinnensternes aus | der Runde. Die 8 Fahrer sämtlich "gleichzeitig’nach innen | Der Achteraussenstern (Abb.251) wird auch häufig so gebildet, dass zunächst 3 Fahrer Stellung nehmen nun wur 1 | und die übrigen der Reihe nach von vorn zwischen ihnen durchschlüpfen und sich dann angliedern Diese Entstehung spielt sich dann folgender- massen ab: 3 Fahrer nehmen als Teil eines Achteraussensternes Stellung Dies ist leicht, indem die beiden Flügelleute einer Dreierstirnreihe etwas rückwärts fahren. Die 5 übrigen Fahrer | umrunden sie. Einer nach dem anderen | fährt dann von vorn durch die Dreierstirn- | reihe durch und schliesst sich hinter ihr rechts oder links an, z.B. Fahrer 4 rechts, 5 links, 6 rechts, 7 links, 8 rechts. So baut sich der Aussenstern allmählich auf Achteraussenstern 173 ESSA PR GAT UHE A 2 a 5 4 2 4 ; A MAR L aan ee 2. Teil: Reigenfahren Achterwechselstern rechte Fahrer jedes Paares ts r Schulter des Nebenmannes er Z | e t. In der Mitte € einer Fleck bleiben n Zusammenfahren e I er mit “llenbogen zu nahe nd zu < ingt stehen. Auch dies Noch weiter müssen die Fahrer auseinander e enn sie Schultergriff den weiten Zwölferreigen sind nicht häufig. Der Achterreigen hat sich als Grundreigen heraus- Idet. Er ist auch am höchsten entwickelt Und das wird wohl stets so bleiben; denn zwölf Fahrer zusammenzubringen und einzuüben ist nicht leicht. Bei acht Fahrern ist es viel eher Der Achterwechselstern (Abb. 252) ent- steht aus dem Achteraussenstern (Abb. 251), indem 4 Fahrer (die ungeraden) um die 4 anderen (die geraden) herumfahren. Er lässt sich aber auch noch anders bilden. Der Achterwechselstern ist mittelschwer. Auch er sieht wie der Achteraussenstern nur schön aus, wenn er regelrecht aufgebaut ist. Dies ist an ihm sogar noch wichtiger, weil sein Bild schon sowieso — durch die Wechselfront der Fahrer und Räder — auf den ersten Blick unregelmässig oder gar ungeordnet erscheint. Erst nach einigem Hinsehen erkennt das Auge die Idee, die ihm zu Grunde liegt: „Wechsel«-front! < eo > < o > < ® © > < eo > Zwei Viererstirnreihen_fahren rückwärts zusammen fZzum Achteraussenstern Paarweises Zusammenfahren zum,)Zwölferinnenstern Reigenfiguren: Kutsche Dreierkutsche | Zweierkutsche Kutsche Die Kutsche ist unstreitie die schönste ler heutigen S Es e Z Reigenübungen er A Ihre vollendete Einfachheit und durchsichtige Klarheit S A 95 im Bau sichern ihr dauernd ihre Wirkung e Die Kutsche ist das jüngste Kind im Reigen Es ge- m ( hören sichere, gut geschulte Fahrer dazu, um sie im engen ATS Rare < C Saale vorzuführen, und erst verhältnismässig spät wurde sie 2 A y entdeckt. Als schwer kann sie nicht bezeichnet werden, eher CR : is leicht. Sie beruht auf der Kunst des Freih indigfahrens. Eine Die Ents Mannschaft, die diese Kunst sicher beherrscht, vollbringt auct = - die Kutsche. Je mehr Fahrer teilnehmen, um so schöne: N | x wirkt sie. Es gibt auch Kutschen von mehr als acht Fahrern er ¿ (Omnibus genannt) Die Kutsche lässt sich mit anderen Figuren verbinden So lässt sie sich als Umfahrt 7 um 1 durchführen (Abb. 265) Zwei Kutschen lassen sich zur Mühle verbinden (Abb. 26 ZUGE ZT GEES GE Entstehung der Dreierkutsche aus eit Dreierstirnre mit een > Te 422 2.200065 Kreuzgriff: Die beiden Aussenfahrer heben ihre Innenarn ler Mittelmann fährt unter durch und vc Dreierkutsche E EEE TE A | 7 KOS PLN KUEN LNG ASTE LIL E ROTATE A LNE AS CAE, SE ACNE Saa e R HLA LIS ETERE ww Viererkutsche Die Viererkutsche (Abb. 258 und 259) entsteht aus handgriff, indem der zweite Fahrer vorfährt, der dritte zurückbleibt; 2 Brust- und Kreuzgriff: 1 und 3 Brust- he zur Viererstirnreihe re Fahrer (3) zwischen ? und chiebt 4) ein Sechserkutsche mit Zweierführung ewöhnlich übliche Form) TT UTE: . Teil: Reigenfahren Eine Achtermannschaft bildet zwei Viererkutschen. Beide fahren dann auf möglichst grosser Runde im Saal derart, dass beide sich immer einander gegenüber befinden. Dies ist ein schöner Anblick. (Vergl. Skizze auf Seite 77.) Sämtliche Kutschen müssen flott gefahren werden; denn es sind Freihandfiguren und diese gelingen nur in flottem Tempo. Die Sechserkutsche (Abb. 260) entsteht leicht und ein- fach aus einer dreifachen Zweiermühle (Abb. 224) durch Anschluss des einen Flügels an den anderen. Viererkutsche Die Auflösung geschieht ähnlich wie bei der Vierer- kutsche dadurch, dass sich die beiden hinteren Fahrer 5 und 6 (Abb. 260) zwischen die beiden Seitenfahrer (linken Spitzenfahrer 1 und linken Seitenfahrer 4) schieben. Gewöhnlich bilden zwei Fahrer die Spitze (vergl. Abb. 260). So ist die Sechserkutsche am leichtesten. Selten ist Einerführung (Abb. 262 und 263). So ist sie weniger leicht und weniger ungezwungen. Die Seitenfahrer nehmen Front nach innen. Denkbar und ausführbar ist aber für den einen Eckfahrer (Abb. 263) auch Aussenfront, zu empfehlen ist sie aber nicht. Dadurch erschwert sich die Mannschaft die Sache erheblich. Auch ist der einzige Spitzenfahrer dann zu einer unnatürlichen Haltung (Arme weit nach hinten gebogen!) gezwungen Reigenfiguren: Kutsche Grundriss der Sechserkutsche mit Einerführung Pen YıY = Y Sechserkutsche mit Einerführung (linker Eckfahrer mit Innen st Z 2 Viererkutschen im Saal Sechserkutsche mit Einerführung Die Achterkutsche | der Sechse S S eine | | Auch die A I is | x - ira F | WC WC UT 1 C cen DE \ ere Eck € > C ı Ve € SIC S O 1ASSIO | Bild. Der freie e R ss stets bleibe C e OC € e N | die Kutsche ihre Schönhe | | | | Zwi S € e e 00sBpB850 = h upt gut geschulteZwoöltermannschafter Schwenkende Achterkutsche (Omnibus gar nicht zu finden sind NE SEES PRD UO AVEC REED that 4.0403 H AE LS RATE eT ATTE OTTE: (05) Mühle aus zwei Viererkutschen or 2. Teil: Reigenfahren === Nebenformen der Kutsche Die Kutsche gestattet einige hübsche Ne- benformen. Zunächst lässt sie sich umformen zur Kutschenumfahrt (Abb. 265) Der Grundriss der Kutschenumfahrt \bb. 265) Fahrer 1 hält, steht still und lässt die übrigen sieben wie einen Kranz, dessen beide Enden er in Händen hat, um sich herumfahren Den Grundriss ergibt Abb. 266. Anderer Art ‘ist die Doppelkutsche (Abb. 267). Sie ist eine Zweiermühle, deren Flügel nicht aus Paaren oder Stirnreihen, sondern aus Viererkutschen bestehen. Diese Figur ist sehr hübsch. Die Doppelkutsche entsteht aus zwei Vierermühlen, die zur Mitte fahren und sich fassen. Dies ist leicht. Grundriss der Mühlenkutsche Einfache Zweiermühle, deren beide Flügel je einc Dreierkutsche tragen Noch einfacher und leichter vollzieht sich die Doppelkutsche aus der zweifachen Vierermühle (Abb. 233), indem je zwei Flügel zur Kutsche übergehen. Eine dritte Art ist die Mühlenkutsche (Abb. 268). Die beiden Flügelkutschen (Dreierkutschen) fassen sich dabei nicht direkt, sondern zwischen ihnen steht noch ein gewöhnliches Mühlenpaar. De Reigenfiguren: Geschlossene Kette, Fuchsjagd Gieschlossene Kette Die Kette (Abb. 269) entsteht aus 4 Paaren, indem je der eine Fahrer vor- fährt und die eine Hand nach vorn, die andere nach hinten reicht. Die Kette ist leichter als die Schlange (Abb. 275). Flott gefahren, macht sie einen lebendigen Eindruck. Mit dieser geschlossenen Kette ist nicht zu verwechseln die offene Kette im Gegenflankenzuge (Abb. 123) und im Gegenkreiszuge (Abb. 125). Es liegt nur Gleichheit des Namens vor. Sachlich sind es ganz verschiedene Uebungen Fuchsjagd (Katze und Maus) (1 wird von 2 verfolgt) Abb. 271 — Zuerst bilden 6 Fahrer eine zwei- fache Dreiermühle mit weitgestrecktem Handinhandgriff. Fuchs (1) und Jäger (2) kreisen ausserhalb und fahren erst ein, wenn die Dreiermühle im Gange ist Dieses Einfahren ist das Schwerste an der ganzen Uebung. Es muss dicht hinter dem Hinterrad eines Aussenmannes er- folgen. Während der Jagd haben Fuchs und Jäger ein für das Gelingen sehr wichtiger Wink ihre Vorderräder stets auf die Pedale der Aussenleute zu richten, gerade 50 als ob sie diesen mit ihren Vorderrädern die Pedale abfahren wollten Die Fuchsjagd muss als leicht gelten Sie wird oft und gern gezeigt. Den Grundriss zeigt Abb. 270. 9 À > =D. —_— e Grundriss der Fuchsiagd green nn EET SETT I I ne ln ATTE TTCN EAC KUrTFEÄNNE MARS | | CASCIA x ERA EEN Strebt zur Mitte lier fassen Sich beide zur einfachen Zweiermühle 216). Die übrigen 3 Fahrer jeder Vierer- e lösen h je zu einer Dreierflankenreihe 1.h. Reihe, au hintereinander, Seite 25 ınd Abb. 41) auf und fahren aus den beiden SIC r Ring: in einem grossen oder eine kleine Mühle stehen. Dann bewegt irts und der Aussenring vor- ı ein das Auge blendender teht in der Weise, dass 2. Teil: Reigenfahren Hexenkessel Schön sieht es aus, 2 Fahrer zur Kreismitte eilen. Hexenkessel 4 um 2 Hexenkessel 5 um 3 (die drei Mittelleute müssen sehr eng stehen) ) Längsseiten kommend, auf der Kreismitte zum Sechserring zu- sammen, diedortschon bestehendeZweiermühle einschliessend. Aehnlich bildet sich auch der Hexenkessel 5 um 3 aus zwei vierfachen Zweiergegenmühlen, indem von jeder 1 resp. EsgibtaberauchnochandereEntstehungsweisen desHexen- kessels, z. B. indem aus einem Achterrattenschwanz (Abb. 300) zwei gegenüberliegende Fahrer zur Mitte gehen und die übrigen 6 aussen herum sogleich Ringgrift nehmen. Der Hexenkessel kann sich mannigfach auflösen. Schwer ist der direkte Uebergang zur Achter- stirnreihe: Die Ringfahrer legen sich der Reihe nach sämtlich neben einen Innen- mann, der seinerseits neben seinen bisherigen Neben- mann geht Leicht ist aber der Uebergang zur zweifachen Vierermühle (Abb. 234), in- dem zuerst dielnnengruppe aus dem Ringe heraus auf 4 Fahrer vermehrt wird und die 4 Restfahrer sich aussen nebenlegen. Dies ist mit Lenkergriff einfach. eV Schlange Die Schlange entsteht aus einer Achterstaffelreihe, indem die Fahrer die eine Hand nach rückwärts, die andere nach vorn reichen Der Spitzenmann bleibt stehen und schwenkt sozusagen die übrigen wie eine Leine um sich herum. Abb. 275. Die Schlange ist mittelschwer Alle Fahrer müssen sich rückwärts nach innen legen Daher ist die Schlange etwas Schwerer als die geschlossene Kette (Abb. 269), mit der sie sonst manches gemeinsam hat Die Schlange gibt einen guten Uebergang zum dicken Mann (Abb. 276). Auch lässt sich aus ihr der Rattenschwanz (Abb. 300) bilden Der erste und letzte Fahrer nähern sich, alle greifen gleichzeitig zum Sattel des Vordermannes. Die Schlange ist nicht zu ver- wechseln mit dem Schlangenzug. (Abb. 114 und 115) I} | I G wr Dicker Mar (8 C Ku Reigenfiguren: Schlange, Dicker Mann Schlange Dicker Mann Der dicke M S Dahe S den. I S € JCS D x Hände aller I SS 10 EIERN 3 PRL) PL ADEG Cie RA LH IDE NEUN Neem ei | EEA % Ww 2. Teil: Reigenfahren Durchzug e gehören zu den Schwierigsten Reigen- mehrere Fahrer umfassen Die Grundidee ist höchst einfach: Der eine Fahrer ıes Nebenmannes hindurch beide Fahrer Gegendurchzug Fahrer im Schulter-- oder Rattenschwanzgriff anhängen, Die Durchzüge sehen sehr kompliziert aus. Infolge ihrer Schwierigkeit können sie nur langsam ausgeführt werden. Daher empfiehlt es sich, nicht zuviel Durchzüge in einem Reigen zu bringen, sonst sieht der ganze Reigen gequält aus und wirkt langweilig und A ermüdend auf die Zuschauer I In jedem Reigen müssen auch flott zu fahrende Figuren vorkommen. Dadurch wird er lebhaft und wirkt auch belebend. Das ist wesentlich Mühlendurchzug Einer-Gegendurchzug, Cesare EE Grundstellung H Einfahrt vorn Due? SS | 1 Paarc R.-V. H f 1894 ıchen Mühlendurchzug ıuf Längsmitte Ausfahrt hinten und Rückkehr in die Grundstellung a Reigenfiguren: Gegendurchzug 83 Gegendurchzug 7 zu | Der ( 7 | ehr F | er Act I f H r habe f er 2 N n Ra Die I gende S | | | | | | | | | | Lj | > = | | (Die Abbildu gen 284-287 folger Einfahrt | f Später auf Seite 84 und 85, j | [ r f i 4 und ) | | N | | M Sn | | Der Flügelfahrer 1 bewegt | | sich ebenfalls. Abb. 288 ver- | Y | glichen mit Abb. 289 zeigt | | | deutlich seine fortschreitende | 5 Bewegung. Auch muss er den | N | Arm weit strecken, um die | übrigen durchzulassen. | Aus dem Gegendurch- | H zug 7 zu 1 entsteht leicht der | dicke Mann (Abb. 276), indem | Fahrer 1 stehen bleibt und die | übrigen sich um ihn herum | legen. Auch der Uebergang zum Achterinnenstern (Abb. 249) | schliesst sich leicht und natür- | lich an. | Wird ein Gegendurchzug 7 zu 1 gut und schön aus- geführt, so zeigt dies, dass die Mannschaft auf der Höhe ist. REN NE Tig Ze) In der Durchfahrt begriffen KAP Y CEEAA AMANECER A vu NN ERTL N LE e DML EIT r ad Bien 9 > 2. Teil: Reigenfahren Gegendurchzug 4 zu 4. Der Gegendurchzug 4 zu 4 (Abb. 284 bis 287) ist sehr übrigen Fahrer — 6, 7, 8 an 5 und 3, 2, 1 an 4 — ziehen, schwer. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich auf engem ist erstaunlich gross. Dadurch werden 4 und 5 leicht rückwärts 1 Fahrer unter dem Arm eines andern sozusagen gerissen. Um sich dagegen zu wehren, müssen sie sich ingen sollen. Das ist leichter gesagt als getan. scharf nach innen legen und sich selber gegenseitig fest Grundstellung Innen Handinhandgriff. Flügel mit Schultergriff. °“Gleiche Front b Erste Einfahrt 6—7—8 schwenkt nach rechts innen ein. Flügel 1-2—3—4 schwenkt links ein, hält sich aber aussen. Leicht kommen dabei die beiden inneren Fahrer (No. 4 anfassen. Trotzdem entgleiten ihre Hände doch manchmal einander und die Uebung ist dadurch misslungen. Dieser starke 5) zum Sturz oder sind gezwungen, mit dem Fuss auf Zug nach rückwärts ist für die inneren Fahrer 4 und 5 sehr die Erde zu tippen. Namentlich in der Stellung c (Abb. 286) lies der Fall. Die Kraft, mit der die an ihnen hängenden lästige und störend. Er hindert ihre freie Bewegung stark. Reigenfiguren: Gegendurchzug Um ihn zu mildern, müssen die folgenden | Fahrer EZEEE el (0), M, dicht aufschliessen, so dicht wie nur möglich. Dadurch mässigt sich der Zug nach rückwärts. Dieses dichte Aufschliessen ist aber ebenfalls schwierig. Leicht geraten die Fahrer dabei zu dicht aneinander und behindern sich oder kommen selbst zu Fall. In diesem dichten, aber nicht zu dichten Aufschliessen lieg t die Schwierigkeit, aber gleichzeitig auch das Gelingen. Leicht und oft irren sich dabei die hinteren Fahrer 1 und 8. Sie glauben gern schon weit genug vor zu sein und dabei sind sie tatsächlich noch immer viel zu weit zurück. Ohne es zu | wissen, hindern sie dann den Fortgang des ganzen Durchzuges. In unserem Bilde 286 ist zum Beispiel | deutlich zu erkennen, wie Sehr der Fahrer 7 Seinen | Vormann 6 festhält und hindert. Das gleiche ist im andern Flügel am Fahrer 2 zu sehen. Dieser hält seinen Vormann 3 fest und behindert ihn, während 2 selbst wieder von 1 festgehalten und rückwärts gezogen wird. Die Fahrer 7 und 8 sowie 1 und 2 müssten bereits viel weiter vorgerückt sein. Ein scharfes Auge erkennt auch schon, wie sehr 1 ie Spi 5 7 Zweite Einfahrt bereits die Spitzen 4 und 5 durch den Zug nach weite i ze Kreisia t S ks innen ein Fi EIE hinten behindert werden. ; Aus dem Gegen Diese Auflös dann folgendes Bild - u we Rückkehr in die Grundstellung a <Q hr 1" 1 Lehrer ir ihre ıf Beide Flügel haben einen vollen Kreis gefahren und kehren in ihre Anf zurück. — Man beachte, wie stark sich Fahrer 4 und 5 nach innen legen müssen um ihre Handverbindung” zu erhalten Tan | | Einer- Mühlen- durchzug (Mühlendurchzug 1 zu 1) EFH Pr | TR. Mühlenstellung Narren rr IR AITA Gde LBA RCA EAA D AMAR AISI TL TALES = | Y / | |) \ E nn nn Du — — — | 5 Durchfahrt Ausfahrt vorn 2 unter dem Arm des Nebenmannes <| j Gil — = | ä 7 | | f 3 ur [ Der Mühlendurchzug beginnt in derselben Stellung R wie die gewöhnliche Zweier- | mühle. Die Flügel haben | Wechselfront (Abb. 290) Der eine fährt unter dem Arm des anderen hindurch. p | 2 | | R 295 1 Umwenden vorn Rückkehr in die Grundstellung a | [| | Im Mühlendurchzug können die Flügel aus mehr als einem Fahrer bestehen. Je grösser die Flügel sind, um so schwerer wird der ganze Durchzug und bei 4Fahrern an jedem Flügel ist er bereits schwer. Die Schwierigkeit liegt wie beim Gegen- durchzuge (Abb. 284 ff.) im engen Auf- schliessen. Dieses verbürgt den Erfolg Reigenfiguren: Mühlendurchzug Mühlendurchzug 4 zu Grundstellung Im Durchzuge begriffen — Der durchziehende Flü Y Wechselfront Anfangsstellung bei Mühle und Mühlen- durchzug Der Durchzug vollendet sich — Flügel 5 ff. kehrt in seine Or Gleiche Front gren m en eg ; [5 À NARR TEAS NN ELECTRA to are) 88 2. Teil: Reigenfahren Rattenschwanz Rattenschwanz ist ein Ring; nur reichen sich die Fahrer dabei [ | nicht die Hände, sondern erfassen mit der einen Hand den Sattel des Vormannes oder dessen hintere Gabel direkt unter dem Sattel, mit der anderen Hand steuern sie ihr eigenes Rad. Die Fahrer müssen gebeugt, eng gedrängt, hintereinander fahren. Die Vorderräder laufen aussen. Der Ring fährt flink. Der Rattenschwanz ist eine der wenigen Reigenübungen, die etwas Scherzhaftes an sich haben. Die Fahrer gleichen einer Schar Ratten, die aneinander gebunden hintereinander herlaufen. Der Zuschauer muss unwillkürlich lächeln und freut sich gleich- zeitig des Anblicks. Räder und Fahrer müssen stets schräg nach aussen geneigt en, sonst stürzen sie nach innen. Der Rattenschwanz entsteht ohne grosse Schwierigkeit aus dem Aussenstern, indem beim Herausfahren alle Fahrer das Rad ihres Nebenmannes gleichzeitig fassen. (Abb. 248 und 251.) Auch aus dem Mühlendurchzug ergibt sich ein schöner | | gang zum Rattenschwanz, z. B. aus dem Mühlendurchzug 209 R.-C. Sport Berolina, Berlin 1896 l zu 5 ein Sechserrattenschwanz, aus Mühlendurchzug 1 zu 7 ein 1 Sechserrattenschwanz Achterrattenschwanz. Auch die Schlange (Abb. 275) bietet einen Uebergang zum Rattenschwanz. Die Auflösung des Rattenschwanzes ist sehr mannigfach. Es können z.”B. alle Fahrer gleichzeitig loslassen und einzeln fahren. Oder der Rattenschwanz teilt sich in zwei Hälften: die eine fährt nach oben, die andere nach unten im Saal. Auch aus dem Rattenschwanz direkt zum Ring gewechselt werden, indem die Fahrer sich die Hände reichen. < 1 2 > y < 3 1 4 > A ZE < 5 y 4 6 > + = . > 8 > 7 eihe Staffel A R in Wechselfront Reigen zu 1 ist im Reigen zuweilen Ausgangspunkt mancher Uebungen, z. B. halbe Umfahrt der Geraden um die Ungeraden Spandauer R.-C. Wanderer 1885/93 Achterrattenschwanz Besonderes: Schulreigen 89 Besonderes Nach den allgemeinen Lehren und den Figuren ist noch von den Reigeı (Zeitdauer, Aufbau, Wettbewerb, Wertung, Kleidung Es wird üblicherweise Schulreigen und Kunstreigen unterschieder A. Schulreigen Der Schulreigen enthält nur Schulübungen Als Es lassen si hüt > solche gelten: lie a) Fahren vorwärts, einzeln oder in Stirnreihen; b) Halten in Stirnreihen Nicht gestattet im Schulreigen ist Einzelhalten, Rück- wärtsfahren, Freihändigfahren, Mühle, Ring, Rattenschwanz, Kutsche, Stern, Turbine, Hexenkessel u. s. w. Das Kreuz (Abb. 173 bis 177) ist im Schulreigen ge- stattet. Nur darf zu seiner Auflösung nicht Rückwärtsfahren angewendet werden. Gestattet ist ferner die Torfahrt (Abb. 169 bis 172), Durchreihen (124), Durchwechseln (123 und 125), auch der gar nicht so einfache Schleifenzug (Abb. 105 bis 107) Fahrer einer Stirnreihe dürfen Schultergriff (aber nur einseitig, Abb. 31) nehmen. Schmuckreigen Schmuckreigen ist ein Schulreigen, dessen Fahrer mit ob Scl C Blumen, Bändern, Wimpeln u. s. w. geschmückt De räc € ges Schmuck kann einfach oder auch sehr reichhaltig sein d) ob ı niedriger Schm Im Schmuckreigen sind Wettbewerbe ziemlich selten, verdienen aber Pflege und Beachtung. ragende Blumenwirtel, Wedel. S In der Ausschreibung soll, um für die nennenden Vereine die Aussichten des Kampfes tunlichst gleich zu ge- stalten, die Art des gestatteten Schmuckes angegeben sein Die Ausschreibung soll deshalb ergeben: meraveranstatfert E ege C a) ob Blumen oder nur Bänder gestattet sind; massvollen Grenzen e b) ob alle Farben oder nur einzelne und welche Der Schmuckreigen wird eig C gestattet sind; der s aus B S Lichtreig ichtreigen Lichtreigen ist ein Reigen mit Lämpchen im ver Es gibt auch Lichtreiger denen die B dunkelten Saale. Er bietet den schönsten und reizvollsten Fahrer aus der Höhe des Saales C eine t Anblick. Meistens werden Glühlämpchen benutzt. wechselnden Lichtkegel erfolgt (richtiger Beleuchtungs- Gewöhnlich ist es gleichzeitig ein Schmuckreigen reigen zu nennen arme men m} Tag = one mem — a 3 REN 34 È X + ® 3 1% È è E Aufwen 90 2. Teil: Reigenfahren Farbenreigen Einen guten Farbenreigen zusammenzustellen, ist nicht leicht. Es gehört viel Erfahrung dazu. Der Veranstalter tut ut, die Anforderungen zunächst nicht allzu hoch zu stellen. Auch im Farbenreigen soll die Mannschaft ihre ständige Galakleidung tragen. Es ist nicht angebracht, sie mit farbigen Jacken, Hosen, bunten Kappen oder ähnlichem zu vertauschen; C Besi2ml er in vier die sollen durch äusseren Schmuck hinzugetan, Auch die Art der Farben (weiss, gelb, icht durch bunte Kleidı erzielt werden. Sonst wird der S 1 es € 1 I um Kostümreigen d D S S I reisen sind den einfachen Schmuckreigen vor- er M s Saales de € iehe Sie regen I und Zuschauer mehr an. Mit e C B € dere SI g erwa neue Farbengruppierung blossen Schmuckreigen fehlt dieser fesselnde Reiz 2 > Tonreigen S Ta erlaubt ist, u. s. w Der Tonreigen harrt noch Nur ei S € dig der Pflege. Als wirklicher Wettbewerb wird er wohl kaum in A Angal enthalten über Nur als freiwillige Einlage ist er ausser Wettbewerb . B. Kunstreigen ren und mögliche Drehen des Lenkers ist dagegen unzulässig Im Kunstreigen sind Signale nicht gestattet. Verstösse Die Füsse lagegen sind Fehler in der Ausführung rder 8 Fahrer sind die übliche Zahl. Daher hat sich der t eine Kunst Achterkunstreigen als Normalreigen herausgebildet. 12 Fahrer Es ( Sie Sind zu Schwer zusammenzubringen und ird oft ımmenzuhalten. 6 Fahrer Sind meistens nur Notbehelf, leren Fahrer venn der siebente und achte fehlen Kostümreigen I ( t unendlich mannigfaltig: Bauern oder Phantasiebildes Es sind daher in ihm alle Schul- | 1 ( Ir eig( eine und Kunstreisenübungen durcheinander nach Belieben X erreige 7; nerreigen u 1 W gestattet oder sollten gestattet sein I | 1 ähnliche Stücke können die Zum Wettbewerb eignet Sich der Kostümreigen nicht Danr t man von Lanzenreigen, Fächer Er ist daher auch in keiner Weise an die Reigenregeln G tabreige gebunden J eigt y S lreige ‚ch Kunst Zur Ausstattung von Saalfesten kann er nicht genug Zweck ist die Vorführung eines Lebens-, Kultur empfohlen werden Besonderes: Kunstreigen 91 | Zeitdauer | Für jeden Reigen Sind 8 Minuten Zeit eingeführt las Zeichen „Los Er Sagt dann Minute für Minute | Erfahrungsmässig genügt diese Zeit. ınd deutlich värts zählend: 7, 6,5, 4 2 N | Der Zeitnehmer Stets ein Mitglied des Wettfahr- Schluss Uebungen, die nach dem Scl 2 O ausschusses gibt nach Beendigung der Begrüssungsrunde werden nicht mehr gewertet. Sie sind eig | | | Aufbau Die Lehre vom Reigenaufbau ist die schwierigste, aber langsam ausgefü werden n SS 2 3 C auch die wichtigste im ganzen Reigenfahren. Schlusse folgen dan g Fort und fort getrennte Zweierübungen in den vier Ecken | | des Saales zu zeigen, ist schlechter Aufbau. O a Alle Fahrer sollen vielmehr dauernd zu geschlossenen eihe | Gruppenübungen vereinigt werden. Nur in den Uebergängen R | dürfen sie sich lösen, um sofort wieder zu einer neuen die Fahrer in den versc sS C | Gruppenübung zusammenzustreben. zeitig lauter gleiche, sondern uter verschie e Fortwährendes freihändiges Umherfahren im Saal ist vorführen, z. B. das eine M S e | wohl spannend, aber im Aufbau minderwertig. Fortwährendes S - I € Rückwärtsfahren ist wohl Schwierig, aber im Aufbau gleich- © E falls minderwertig. Gefordert werden zum guten Aufbau viel- S Sche | mehr möglichst verschiedenartige Gruppenübungen einandergreifer | Der Uebergang von einer Gruppenübung zur anderen stehen sehr schöne Gruppenübunger ers e | muss leicht, Schnell und gefällig Sein. Viele kleine Füllsel- übungen N übungen dazwischen in auffälliger Art verraten schlechten Jeder Fahrwart sollte hierauf sein A 1 Aufbau Darin )SSes | Die Wirkung des Reigens muss zum Schlusse Steigen S Kunstreig ge | Daher Sind zuerst Solche Gruppenübungen zu bringen, die Aufbau | E 2 j | Wettbewerb | | | | Jede neue Mannschaft leidet zunächst an Lampenfieber. Jede Mannscl erweise 5 8 Es ist dies eine natürliche Befangenheit, die jedem Menschen grüssungsrunde mit der Mütze in der (E innewohnt, wenn er zum ersten Male aller Augen auf sich Hand an der Mütze (militärischer Gruss). Erst H gerichtet weiss Jede Mannschaſt soll daher zuerst einige der eigentliche Reigen auf das Zeichen: „I | Male auf kleineren Vereinsfesten ausser Wettbewerb fahren, Verliert ein Fahrer die Mütze, so ist sie SO S | namentlich wenn sie neue Fahrer in ihrer Mitte hat, um das wieder zuzureichen oder aufzusetze Fals | Lampenfieber los zu werden bis zum Schlusse vorzue / Jeder Reigen Sollte einige Stunden vor dem Wettbewerb Fahrer lässt Sich durch den Verlust Seiner Mütze | | probeweise nochmals durchgefahren werden. Dadurch ge und begeht Fel Au > das Fe M E | wöhnt sich die Mannschaft auch an den neuen Saal störend | In der Entscheidung selbst fährt die Mannschaft stets Ist der d < d | unwillkürlich schneller alsin der Uebungsstunde, eine Folge der Abnehmen der Mütze und f s. Weite | inneren Erregung und Spannung Sämtlicher Fahrer. Ein Umherfahren im Saal ist ten Be S 4 Reigen, der in der Uebungsstunde 8 bis 9 Minuten zu dauern nicht angebracht. Ebensowenig ist es gebracht C S pflegte, ist in der Entscheidung gewöhnlich 1 bis 2 Minuten den Saal zu betreten, um Sict r den Zuschauer ver | früher zu Ende. neigen, oder Sich gar hinterhe C 1er SS | | | I ES FB E [7 E “A nee LERNEN DARAN ÄRTEE) Tro n verschiedenen 2. Teil: Reigenfahren Wertung IruUndzuge SINnd > >) 3 13 Punkte, eines Schulreigens 5 +3 Die Höchstwertung eines Kunstreigens beträgt danach 8 Punkte. Es werten stets mehrere, in der Regel 5 Kampfrichter gleichzeitig Deren scheidend Die Schwierigkeit wird gemeinsamer Durchschnitt ist dann in jeder Minute gewertet. Es ist daher falsch von einem Verein, zuerst lauter leichte und eig rt) A ee st im zweiten Teile des Reigens lauter schwere Uebungen ST > 1 bringen. Dadurch verliert er in den ersten Minuten die ıohen Wertungsziffern für Schwierigkeit und kann den Verlust GEUNTEISCH ENDETE dann in den folgenden Minuten nie wieder gut machen. er Minuten) dividiert Unkundige Fahrwarte begehen oft diesen Fehler. Ebenso e B Verein, wenn er 8 Minuten nicht voll ausfährt, ¿ten oder der paar letzten Minuten; = Resultat wird immer durch 8 dividiert, wenn der Verein auc oder gar bloss 6 Minuten gefahren ist Die Wertung des Kampfgerichts ist unanfechtbar. Es st eine Ehrenpilicht aller Bewerber, sich ihr ohne weiteres u unterwerfen. Demonstrationen dagegen verstossen gegen Sitte und Anstand s ist allen Reigenfahrern nur dringend zu empfehlen, S mit den Wertungsbestimmungen bekannt zu machen Fahrwart muss vor allen Dingen mit ihnen vertraut Sein 4 P t Das ist nur seinem Vorteil Kleidung oO € Weisse Handschuhe sind Erfordernis Verein hat sicl Schwarze Schuhe und schwarze Strümpfe sind einfach ] angemesse zul Een. Helle Schuhe oder helle Strümpfe erscheinen nicht ! i selten geschmacklos Weisse Wäsche (Stulpen, Kragen, Binde, Vorhemd) ist N: selbstverständlicl d Das Jackett ist geschlossen. Der obere Knopf oder noch € Cao u mehr Knöpfe sind gewöhnlich zu en danı 1 1 Enganliegende Artistenanzüge, Trikots oder ähnliches, ran ind ganz unzulässig € SSt Farben- Jeder Fahrer trägt das Abzeichen Seines Vereins und Mütze z. B. sc eines Verbandes, aber keine Medaillen oder sonstige früher erworbene Auszeichnungen Ueben ( lossenen Türen Beim Ueben darf nicht geraucht werden ter Personen ist Pünktliches Erscheinen zu den Uebungsstunden ist eine wechselseitige Pflicht aller. ıöglich unter einander Den Angaben und Bestimmungen des Fahrwarts ist tets willig Folge zu leisten Ban rer a u e ad 3esonderes: Fahrwart 93 Jeder Fahrer erhält zweckmässig eine oder drei Fahrer kurze Zeit iben lässt. Dann folgen mit Mannschaft die Züge: U (Juerzug, Sch Nummer. Er wird vom Fahrwart mit dieser Nummer, nicht mit Namen gerufen Diese Nummer streift das Persönliche ab Jeder Fahrer hat sein Rad selbst in Weiter 1 ges er Stand zu halten und es nach Schluss des Zug ( G Uebens stets sofort selbst wieder an Ort Gleichseitenz zur S ek | und Stelle zu bringen Da n die Gegenz Die Ecken müssen stets gut ausge- R | SD fahren werden, worauf besonders zu K OS g, K achten ist. Wird dies unterlassen, dann S enzug, SC g kann sich der Fahrwart noch soviel Mühe Es ist se M geben. Es gelingt ihm der einfachste schaft in Zeit Ir Schulreigen nicht recht üb SySte S Schon beim Ueben müssen sich die ss sie Fahrer an gerade aufrechte Haltung, Kopf 1d C Be ge hoch, gewöhnen. Auf gute Haltung wird E syste scheS oft viel zu wenig geachtet. Auf manchen fe sin ft SHU B | Wettbewerben sieht man zuweilen Fahrer | denke € | mit auffallend krummer Haltung. Diese C O n cd e | ß verunzieren die ganze Mannschaft Mit I cht! D K es ! Wird durch den Saal lie Praxis S e 4 gewechselt, so ist — bei SC slic | ' fehlendem neuen Kom- erke 5 | mando stets wiedeı selbs 2 die frühere Fahrtrichtung C einzuschlagen (Abb. 303) )enke ; . . . . r 1 Dies ist eine wichtige Umfahrt rechts 5 um 1 ae: Keige =“ | Grundregel Sie erspart S S S eue erd A Sn viele Kommandos { Sind Lücken auszufüllen, so darf das Auf- müssen wie in jeder Kunst so eig holen nicht ruckweise geschehen. Es mussin allmählich beschleu- in Hand gehen 2 nigtem und allmählich wieder nachlassendem Tempo erfolgen Gesetzt, die I beherrsche einige A Auf linker Hand (d. h. links herum) fahren die meisten abenden die elen | Radler sicherer als auf rechter Hand. Die Fahrer müssen Jetzt ist es die e sh | | | aber auch auf rechter Hand, d. h. rechts herum, Sicher fahren Grundübun; Re 2 S D | können und es üben (sogenannte Schokoladenseite) und der erste leichte Schulreige ertig | Jeder Fahrer muss sich selbst mit den Grundbegriffen Darauf möge der Fahrwart einige weit I bekannt machen. Er muss den Unterschied kennen von fügen, wie Runde, Wect SEN O | Y N S| AAA} Stirnreihe und Flankenreihe, en LEI | a LEZEN x 3 An Abteilung „ Rotte Flank ähnliches und der zweite A LEISE N EE 04 Teile) (drei ode Teile) 05 Danh geht der Fahrwart zu leichten Kunstre = | Rechtsum u. rechts schwenkt — Abbrechen u. wechselschwenken über, und entwickelt seine Mannsch ı La e S Der Fahrwart muss diese Begriffe gleich in der ersten mehr. Wenn der Fahrwart so die Sache am richtige S <| Uebungsstunde den Fahrern beibringen, indem er je zwei wird er und seine Mannschaft Freude am Reige C | Die Aufgabe eines Reigenfahr- Warum? weiss er selber nicht und seine Z Fahrwart oa ; warts ist nicht leicht. Wähler wissen es noch wen er “| y | Ein Grundfehler wird gewöhnlich wird gewählt und er nimmt an. Solct Zug I bei der Fahrwartswahl gemacht. Der ein Fahrwart, meistens blutjung und selbeı |] | beste Fahrer des Vereins, der lustigste sehr fahrlustig, ist natürlich nicht geeignet, | ] fidelste Strampelbruder wird gewählt andere zu leiten, namentlich wenn dies : ; er sind als er. Zum Reigenfahrwart gehört vielmehr EF er i ıren. Dass er selber mit- ist @ ist auch gar nicht wünschens- € Er soll Direktiven geben, fort und fort das ganze Ueben schaue eden Fehler s t ıehmen. ‘Und das kann türlic m besten nur, wenn er selbst gar nicht mitfährt + AA M 1 N C vi D WIC Si = e es es rfen er | C dl in jedem C I € Dt seine o X Dass e Manns ten, die S N O € Sind ich wenlgel SS 9 sK erte 0 ï BR ES Q e 2 S D cne 5 = Fa I [x & oefahren ist. Naı f ) Y y x N O ZW; \ S ) = eute. Diese Fa Er W A te E € a 2 3 8 \ y ee 15 Cic 8 \ A en Beveister E ; I |! = F SS ; C € R € Obert! 1 € ; C SCI 111C1C i C ch 5 2 1 € € € 1 |; 3 E Zus e 1 i he I der den Erfolg ( eine geschlossene f ja, € r, dass einc x ei Sechs D I eren Jahre! 1 Ya 7 1 emporzusteigen larf enke eichte ende Fahrer Ge Starkbeleibte erreichen durch Ruhe H 19€ d NErVOSE S0 Ist es € D ewichtiger Fahrer gondeln oft 2. Teil: Reigenfahren mit einer geradezu meisterhaften Sicherheit durch den Saal und werden dadurch für das Gefüge der Mannschaft un- ersetzlich. Sie sind der ruhende Pol in der Erscheinungen Flucht. Wohl werden sie oft von den anderen geuzt. Der Dicke“, heisst es, kommt nicht um die Ecke, die „Tonne“, das „Fass“ kann nicht fahren. Dann mag sich „Fass“ und Tonne“ launig trösten wie jener dicke Professor, der seinen jaseweisen Studenten trocken erklärte: er wisse wohl, dass er von ihnen mit einem Fass verglichen werde. Doch dieser Vergleich passe nicht ganz, denn ein Fass sei von Reifen umgeben, er aber von Unreifen Manchmal wird der Reigenfahrwart grob Ist die Ma chwer von Begriffen, was öfter der Fall ist, fährt sie | ı wie besessen konfuse durcheinander, so schaut der Fahrwart eine Weile zu und ruft dann grimmig in den D Sch euch auf die Plätze!“ Und Sie tun es, um Selben Dummheiten noch ein- oder zweimal zu wieder- „Wenn ihr's jetzt nicht kapiert, dann Schlage ich euch die Karre holen. Wutschnaubend kommt der Fahrwart an dass ihr gleich an der Wand kleben bleibt“ Endlich klappt es oder wch nicht Ein andermal aber ist der Fahrwart die Liebenswürdigkeit selber. Dann lacht klappt es besser, und jeder hat vergessen vorletzten Abend gesagt hat; denn jeder wusste vornherein, wie es gemeint war. Und der Fahrwart s mit Gewalt nichts, mit Ruhe erl schliesslich selber, aas ıber etwas und schliesslich alles zu machen ist Der Fahrwart darf niemals unvorbereitet zum Uebungs- | kommen. Er muss wissen, was er will. Er muss im Kopfe haben, was er einüben will. Merken die Fahrer, dass ıs er will, dass er planlos Fa ırt nicht recht weiss, reeht, bald dieses, bald jenes vorhat, so verlieren die Fahrer ld Lust und Interesse zur Sache. Nichts lähmt eben Leben so auch im Reigenfahren die Tatkraft ehr als Ziellosigkeit ob ihr Fahrwart zielbewusst ist Gar Schnell merken die Reigenfahrer, Und ein zielbewusster Fahr rt findet stets leicht und willig Gehorsam, selbst wenn die Fahrer mal sein Endziel nicht gleich erkennen. Ein zielloseı Fahrwart dagegen bringt es zu nichts. Die Fahrer verlieren Vertrauen zu ihm, einer nach dem anderen verlässt ihn d schliesslich sitzt er eines schönen Abends ganz allein im weiten Saal vor acht leeren Maschinen, eben weil er Was sollen aber die Ziele des Fahrwarts Abend für Abend sein? Soll er aus irgend einem Lehrbuch einen Reigen ıblesen und einpauken? Nein, das ist das Verkehrteste, was er tun kan tändnislos eintrichtern, ist heller Unverstand. Wohl wird Einen fremden Reigen seiner Mannschaft ver las heute oft versucht, namentlich wenn der Club vor einem Feste steht. Der Erfolg ist dann zuweilen notdürftiges Ab chneiden vor den Gästen. Ist das Fest vorbei, so hüpft die Mannschaft interesselos wie eine Schar Saalflöhe auseinandeı und findet sich nicht wieder zusammen. Durch das Ein- trichtern des Reigens ist in ihr eben das Interesse am Reigen- fahren nicht geweckt, sondern getötet worden. Der Fahrwart muss anders vorgehen. Zunächst muss der Fahrwart sich selber über die Grund- figuren des Reigenfahrens orientieren. Er muss bei sich zu Hause im stillen Kämmerlein Reigenfahren „studieren“. Dazu gebraucht er ein Lehrbuch. Uebung für Uebung muss der Fahrwart darin nachlesen und im Geiste sich vorstellen. Die leichteren davon oder die er für leicht hält, merke er sich für den nächsten Uebungsabend vor. Auch sehe er inzwischen auf irgend einem fremden Saalfeste zu, wie andere Reigenmannschaften diese leichten Uebungen fahren. Ebenso studiere er Bilder So vorbereitet, versuche er auf dem nächsten Uebungs- abend eine der leichten Uebungen mit seiner eigenen Mann- schaft. Er lasse nicht locker. Eine Acht mit Achterstirnreihe sieht z. B. so leicht und einfach aus. Trotzdem sind, ehe sie fehlerlos und flott gelingt, soviel Einzelheiten und Feinheiten der Ausführung dabei zu erlernen und zu beachten, dass damit gut ein ganzer Uebungsabend ausgefüllt wird. Am nächsten Abend tritt eine andere leichte Uebung hinzu, am dritten Abend wieder eine u. s. w., bis die Mannschaft ein bis zwei Dutzend solcher einfachen Uebungen leicht und sicher fährt. Schreitet die Mannschaft so von Uebung zu Uebung fort, dann hat sie auch Lust und Freude am Ueben. Die Fahrer kommen gern und fehlen nicht. Alle leben sich ein, Fahrer und Fahrwart verstehen sich, und der Boden ist gegeben, auf dem die Mannschaft und ihr Fahrwart emporwachsen. Ganz von selber erkennen Fahrwart und Fahrer, wie diese oder jene Uebung sich aus einer anderen leicht entwickelt und ihr sich bequem und gut anschliesst. Hier ergeben sich jetzt für den Fahrwart die Anfänge des Reigen- aufbaues. Er muss die einzelnen Uebungen, die seine Mann- schaft gelernt hat, nunmehr aneinanderweben. Hierbei ist noch so manches zu lernen und zu bessern. Aber der erste Reigen ist fertig. Er ist selbst konstruiert, eigenes, nicht fremdes Produkt. Daher bereitet er dem Fahrwart und der Mannschaft auch am meisten Freude, und der Ansporn, immer mehr Uebungen einzubauen, immer mehr in der Kunst fortzuschreiten, ist damit gegeben. Auf diese Weise schafft sich der Fahrwart mit seiner Mannschaft selber den Reigen. Sie arbeiten ihn selber geistig aus. Das ist die Hauptsache. Das ist auch die Leiter zu weiterem Emporsteigen. Ganz falsch ist es, sich fremde gedruckte Reigen zu kaufen und mühsam einzuüben. Das führt auf die Dauer zu nichts. Selber denken sollen alle, Fahrwart wie Fahrer. Selber sollen sie sich ihren Reigen schaffen. Dieser erste selbst geschaffene Reigen ist zwar noch lange nicht der beste. Kein Meister fällt vom Himmel. Nur auf kleinen untergeordneten Wettbewerben kann sich die Mannschaft damit vorerst sehen lassen. Auf grossen Wett- bewerben im Kampfe mit berühmten Reigenmannschaften fällt sie natürlich noch kläglich ab. Alle berühmten Reigenmannschaften haben klein und unscheinbar begonnen. Sport (Bremen), Frisch Auf (Hainichen) z. B. haben monatelang geübt, ehe sie zum ersten Male hervor- Besonderes: Fahrwart 95 traten. Von einer Mannschaft, die jahrelang in Deutschland hervorragte, heisst es sogar, sie habe 9 Monate lang ihren ersten Reigen im Stillen geübt. Heute bilden sich manchmal Vereine ein, sie könnten in 4 Wochen eine „Mannsc schaffen! Die ist dann auch danach irren. Auch sie selber müs sich ebenso wie vorbereiten. Sie sollen ebenso wie er im stillen Kä ein „studieren“ und sich so theoretisch vorbereiten. Dadu er- leichtern sie sich und dem Fahrwart die Sache ganz erhebl Der Fahrwart hat dann nicht nötig, ihnen jede neue Figur erst lang und breit zu erläutern. Namen begriffe (Seite 25 bis 44) muss sich jeder Fahrer sell werben durch eigenes Le und Nachdenken zu Hause Sonst begreift er sie nie Es gibt im Reigenfahren zahllose Einzelheiten, Fe heiten, Winke und wenn man will Tri e eine Lehrbuch der Welt zu finden sind P S S Kein Reigenfahrer und kein Fahrw ist die sog. „Schulung Sie fel wart sowohl wie den Fahrern Alle auf den Uebungsabenden durch gemeinsames Prot Studieren aneignen. Nur d verbessern sich Fahrwart und wickelt sich erst ganz allmi gan es ist ja auch Tatsache, dass alle gros wie Bicycle-Club (Bremen), Diana (Leipzi u. s. W., erst im Laufe meh „Schulung“ erworben haben Scheidet aus aus, so ist die Mannsclh elegt. Sie muss sich erst einen neuen Fahrer su en zu C S oft nicht leicht. Und ist er gefunden, 50 muss er erst „ein- geschult“ werden. Dieses Ein SC zuschulende muss viel Anpassungs inn müssen Fahrwart und Mit So manche gute Mannschaft ist scho weil sie keinen Ersatz fand oder sich der Mühe des Einschulens nicht unterziehen wollte. Nur deshalb auf der Höhe stehende Manns scheiden. Solange es irgend geht, glücklich die Mannschaft, welche Von den Spandauer Wanderern wird erz Mannschaft binnen drei Jahren keinen Wechsel ge Diese sogen. Schulung befäh 10 !'S erst zur leichten ungezwungenen Ausführung In der Mühle z. B. dürfen die beiden Fahrer weder zu er noch zu weit stehen, im Rattenschwanz muss das V in einer bestimmten Stellung zum Hinterrade des Vorde mannes laufen, im Ring desgleichen, die Durchzüge erf gewisse Haltung der Innen- und Aussenflügel u. s. w. Je | Diese müssen den Fahrern im Blute liegen. Sie müssen instinktiv ru 10dal Uebung hat ihre bestimmten Ausf schon vor Beginn’ der Uebung — sich auf die richtige Stellung, Haltung, das Anfahren u. s. w. präparieren, um im u Tr, Y des Beginns gewappnet zu sein. Sonst ist es zu lie Uebung misslingt. Diese Fähigkeit, sich in richtige Position, Lage und Haltung ıgen, heisst Reigenschulung. Sie wird nur durch Mancher erwirbt sie schneller, dauernde erworben = che r. Aber jeder gewinnt allmählich diese Schulung, wenn ihm die Ungeschicklichkeit nicht geradezu € S geboren ist. Natürliche Begabung Spricht St aber nicht entscheidend. Richtiges Augenmass, treffende S C er Entfernungen, wie sie jeder Bahn- und Strasse esitzen spielen bei dieser Schulung eine ES S e. Eir tes Auge erkennt gar bald, wie es mit E S o ei h bestellt it. Das Richtung- E e riterium. Ist die Richtung dauernd E dies ein Zeichen guter Schulung, selbst wenn E € o SC cht eichte sein E g Sc g zei mn allein durch 5 N B früherer Zeit 3 Brandenburg Seiner Zeit auf Hochrad. In 3 er gezeigt werden, ist die Richtung natur- E 5 Krit Schulung a 3 nne S Sie ist zı 2 ; R sofort erkennen, ob ein Fahrer 5 U Das ist 2 £ a Fahrer se 5 e Blick erst M f+ | er jeden Fahr |; € iger Schatz für [ enfahrwart den Fehler, dass er einfallen, sofort auch einflicken 2 1 nschaft unnütz 4 5 icks-Neue Ye ıuss er sich ; € e die htigsten F So ncher Reigen ist da- ; 5 r Er schon verpfuscht R ( £ zielbewusstes Vorg n ist am Fahrwart die ji fesselt er seine Mannschaft dauernd E S ll er seinem Reigen einfügen, aber È A 5 t € ng, niemals zwei oder mehr H ein! Das Bessere ist auch im Reigen oft der F ] eine N nschaft bei einem Reigen E bt, mag er ihr auch noch so gut und schön er- ei Danr läft ihre Schulung ein; denn Stillstand ist Der Fahrwart muss dauernd auf Abwechselung 1 Ne öpfung bedacht sein. Und das Feld des Reigen- re weit und vielseitig, dass es von keiner Mann- N Kk 06 2. Teil: Reigenfahren Schaft je ganz durchmessen werden kann. Den Fahrwart und die Mannschaft möchten wir sehen, die von sich sagen könnten: bei uns schon alles dagewesen. Das gibt es nicht! Eine neue Mannschaft, die eben erst mit dem Reigen- fahren begonnen hat, fährt zunächst vorsichtig und langsam. Das ist verständlich, aber fehlerhaft; denn langsames Fahren ist schwerer als flottes Fahren. Der Fahrwart muss daher von vornherein auf etwas lebendiges Tempo halten. Flottes Tempo schärft zudem das Augenmass und zwingt zur Aufmerksam- keit. Natürlich darf es auch nicht übertrieben werden. Fahrer und Fahrwart werden bald das angemessene Tempo heraus- fühlen Bemerkt sei noch, dass so manche Uebungen nur in flotter Fahrt gelingen, z. B. Kutsche und alle Freihandfahr- Figuren. Auch sonst sieht eine immer nur ruhig und langsam fahrende Mannschaft schläfrig aus. Daher vermeide es der vart, einen Reigen aus lauter langsam zu fahrenden schwierigen Kunstfiguren (Durchzügen u. ä.) aufzubauen. Eı iat damit auf die Dauer keinen Erfolg und nimmt Seiner Mannschaft das aus der Schnelligkeit fliessende Selbstvertrauen. Manchmal legen sich Fahrwarte auf Spezialitäten. Sie bringen einen Reigen, der z. B. fast nur aus Rückwärtsfahren ‚der nur aus Steigern (Heben des Vorderrades) besteht. Auch das ist nicht richtig. Solche Reigen können unendlich schwierig sein, aber sie sind einseitig. Auch hat jede Einseitigkeit endlich gewisse Grenze. Ist diese erreicht, so steht der Fahrwart mit seiner Mannschaft vor einem leeren Nichts, und es hält schwer, ihr wieder die Freude an der Vielseitigkeit einzu- pflanzen. Das Fahrwartstalent besteht im Talent zu Willensüber- ren. Es berührt sich nahe mit dem Hang zur Herr- = mit der Freude an Macht und Befehlshaberei, die das Man kann den Fahr- Dieser Wille zur Macht, an sich eine allgemein menschliche Erscheinung, Feldherrn- und Fürstentalent begleitet wart den Kapellmeister der Mannschaft nennen kann auch ausarten. Dann sinkt der Fahrwart von seineı Höhe, die Erfolge verlassen ihn. Eine Zeit lang hält er die Mannschaft noch durch seinen Willen zusammen; schliesslich ıber verlässt sie ihn. Seelenadel hat ein Fahrwart nur, wenn er sich stets als im Dienste einer hohen Idee, seines Vereins, seines Verbandes und der Kunst stehend fühlt. „Bilde, Fahrwart, rede nicht!» Das gilt von jedem Künstler, auch vom Reigenfahrwart. Die Mannschaft will sich betätigen, will fahren, nicht belehrende Vorträge hören. Man muss sie in Atem halten, die Lust am Fahren sich entwickeln lassen, sie nicht durch lange hörende Aufmerksamkeit un- geduldig machen und ermüden. Es gehört nun einmal zur Seelenart der Reigenfahrer, dass sich ihnen der Reigen nicht aus dem allgemeinen Gedanken, sondern aus der eigenen Tätigkeit heraus erschliesst. Wo mündliche Belehrung von nöten ist, verspare sie der Fahrwart tunlichst bis nach der Uebung, wenn die technischen Schwierigkeiten erkannt und schon halb oder ganz überwunden sind. Häufig kann sich der Fahrwart auf kurze Zurufe und Bemerkungen beschränken. So oft eine neue schwere Figur begonnen wird, klagen die Fahrer und sagen gern, es geht nicht. Kein erfahrener Besonderes: Fahrwart, Kampfrichter 97 Fahrwart gibt darauf etwas. Er weiss, dass die Schwierigkeiten Uebung macht den Meister. Das gilt aı im Reigen- bald den Antrieb erwecken, sie zu überwinden. Gelungene fahren. Es muss reichlich geübt werden Teile tauchen bald wie Inseln im Chaos auf, immer grösser Ein bis zum Aeussersten eingeübter Reigen ist aber nicht und dichter, bis das Ganze im Zusammenhang von den das höchste Ziel. Der schönste Reig ist der, welcher der Fahrern erfasst und die Schönheit erkannt wird. Diese Art Fahrern noch einen Rest des Improvisierten, des vom Z | des Eindringens in den Reigen hat den Vorzug, dass die blick Eingegebenen lässt. Mit dieser Hochstimmung de | Fahrer sich gleichsam das Verständnis selbst erarbeiten, dass Mannschaft rechnet ein kundiger Fahrwart. das der Reigen ihnen Erlebtes und also lebendiges Wesen und besonders wichtige und festliche Gelegenheiten re nicht leere Form ist. über sich hinausheben. Jeder Reigen 1 Alles Ueben mit müden Kräften ist zwecklos. Im Irrtum Traum geträumt oder träumt ihn noch, Künstler verde | ist, wer in langen Uebungsabenden und möglichst langem Und wenn er es auch nicht geworden ist, bei besondere Fahren die sicherste Gewähr für das Gelingen sieht. Weiter- Anlässen erwacht seine bessere Natur, er wird ein | üben ist auch schädlich, wenn nach langen Mühen und vielen Mensch, vergisst die irdischen Nöte und lebt wäl | Versuchen eine schwere Uebung endlich gelungen ist. Dann Reigens im festlichen Saale ein höheres, ein ; Lebe |] versuche man Sie am Selben Abend nicht noch einmal; denn Hierin liegt der Grund, warum ein Ent- abgespannt und müde wird die Mannschaft die Figur nicht scheidung stets schneller gefahı wird als Ue O zum zweiten Male fertig bringen. Erst am nächsten Abend und warum er oft fehlerlos und vorzüglich gelingt versuche sie der Fahrwart wieder. wenn er in der Uebung niemals „gekla t Kampfrichter ] 3] ; | | Das Amt des Kampfrichters ist Schwierig und ver- vorlegen: Warum miss 9 6 S | antwortungsreich. Vom festen Willen beseelt, nach bestem weshalb spendeten die Zuschauer dd | Wissen und Gewissen zu richten, sieht sich ein Kampfrichter war dieses schöner oder jenes, de diese Ue = | vor immer neue Fragen und Zweifel gestellt. langsam und jene Schnell gefahren u.s sg S Z| Häufig erhebt ein Kampfrichter die Frage, wie er Sein hunderterlei Fragen, die auf jede ewe e 4 Amt führen, wie er verfahren müsse, um richtig zu werten, denkenden Zuschauer auftauchen ss dies | Eine zufriedenstellende Antwort erhält er darauf nie und wird verfolgen, sie sich zu beantworten e eile 4 sie selbst vom erfahrensten Kampfrichter niemals erhalten, bei den Fahrern direkt 1 SIC t - ] denn raten lässt Sich dabei nicht. sprechen u.s. w. Dieses geistige 2 - \ Zum Kampfrichteramt gehört Erfahrung, Erfahrung und schauten unterscheidet den wirkl Z| nochmals Erfahrung. äusserlichen Kampfrichter. Es bildet das | Erwünscht ist etwas praktische Erfahrung. Wer einen macht den Kampfrichter innerlich frei von de esse | Reigen werten will, dem wird es zu statten kommen, wenn Sitte, des allgemeinen V und sonstige ge | er selber Reigenfahrer gewesen ist. Im Kunstfahren wird Das Werten ist ein rein innerer seelisc jemand, der sich selber etwas wenn auch nur ganz wenig Das Geschaute geht über in die Se | darin versucht hat, sicherlich in vielen Punkten ein besseres wird dort mit einander verglichen. Die Seele ents 3 Verständnis mitbringen als jener, dem das ganze Kunstfahren ob dies oder jenes schöner u e 5 fremd ist. urteilen. Werten und richten ist nichts eite 5 S 4 | Aber diese praktische Erfahrung ist am Kampfrichter seelisches Urteilen. Um dies vermögen, muss S | das weniger Wichtige. selber empfindlich, rein und unbefleckt sein. Sie SS SC S| I Das, was den Kampfrichter macht, ist die innere, sozusagen viel geschaut haben und im Vergleichen geübt s 1 geistige Erfahrung. Zu ihr gehört zweierlei, urteilt sie am besten und sichersten. Schauen, sc e 3 erstens: das geübte Auge, der geschärfite Blick wieder schauen ist und bleibt daher die Grundforderung | | zweitens: Schönheitssinn und Schönheitsgefühl. den Kampfrichter, Und das Geschaute stets eiche S| | Das geübte Auge, den scharfen Blick kann man sich und an einander zu messen, ist die zweite Grundforderung a | erwerben. Man muss Schauen, Schauen und immer wieder Die Seele hat keinen irdischen Richter über Sich. Was S schauen. Alle Gelegenheiten muss man suchen, um Reigen- sie dem Kampfrichter sagt, is Wahrheit für e | fahren und Kunstfahren zu Schauen. Dies Schauen darf aber ist seine innere Stimme. Was sie spricht, ist unanfec es | | nicht bloss äusserlich sein, wie es bei der grossen Menge der halb ist die Wertung eines Kampfrichters Stets unanfechtbar | | Zuschauer der Fall ist. Häufig sind sie dabei dem Gähnen Neue Kampfrichter urteilen nicht se inner | | und Einschlafen nahe. Nein, dieses Schauen muss mit Denken frei und unabhängig. Bewunderungswürdig ist oft die fe | verbunden sein. Wenn ein Reigen im Saale vor sich geht, unbeirrte Empfindlichkeit ihrer jungen gefühlreichen Seele # s0 soll der angehende Kampfrichter sich stets die Fragen treffend daher auch ihr Urteil und ihre Wertung | | | KU N 2 5 X a 2 3 * IB TET TTT ort: 2. Teil: Reigenfahren Durch steigende Erfahrung wird mancher Kampfrichter unsicher. Er nimmt soviel Eindrücke in sich auf, vielerlei Fragen erheben sich vor ihm, er mag sich innerlich nicht durchzuringen, der Zweifel zieht in ihn ein und peinigt ihn, er wird schwankend in seinem Urteil, fragt andere, wo er allein seiner inneren Stimme gehorchen soll. Der Wille, htig zu werten, hat ihn dann verleitet, zu gewissenhaft zu werde Faktoren in sein Urteil mit einzusetzen, die nicht neingehören. Jeder Kampfrichter kommt mehr oder weniger einmal in diese seelische Phase. Erspart bleibt S 1em Er überwindet sie, indem er sich mannhaft sich selbst nur der eigenen unanfecht- sich in diesem Stadium der greift leicht fehl. Seine Wertung weicht rsichtlich vom treffenden Urteil ab Geändert darf sie enn jede Wertung ist unanfechtbar. sehende Wertung eines Kampfrichters ısgeschaltet werden. Sie kommt dann nicht mit in recht und billig. Sie hts Kränkendes. Sie rgebnis durch seine Jnrecht beeinflusst zu haben mung wird gern der ng gefordert, namentlich von ge en. Neuwertung gibt es nicht; » des Wertens kann nicht wieder- ıuch der Reigen selbst mit all 1 Fehlern gleichzeitig mit wieder- ein Unding. Der Ruf nach hit und ohne weiteres ab- des Wertens soll der Kampf- ng S treng genommen müsste er dies Das würde praktisch zu weit führen gewertet. Deshalb s Amt des Zeitnehmers geschaffen worden. Dieser Iber Kampfrichter umzusetzen. Dieses Abschätzen eelischen Vorganges in Ziffern ist nur Notbehelf. Ein Mittel als Ziffern hat man bis heut noch nicht und uch niemals haben Bei diesem Uebertragen in Ziffern können dem Kampf- Fehler und Versehen unterlaufen. Er kann zwei von einer Seele gleichwertig erachtete Uebungen ziffernmässig rleich schätzen, z. B. mit 3 und 4 statt beide mit 3. Diese falsche ziffernmässige Schätzung ist häufig. Viele falsche ıngen beruhen nur auf falsch geschätzten Ziffern. Durch Nachdenken und Rückerinnerung kann der Kampfrichter wohl eine falsche Ziffer nachträglich richtig stellen. Oft tun dies Kampfrichter, und abgeänderte Ziffern sieht man häufig auf Wertungsbogen. Aber bei diesem Versuch nachträglicher Berichtigung kann sich ein Kampfrichter noch viel leichter WIE irren als vorher, und mit dem Aendern Seiner Ziffern muss er daher Sehr vorsichtig Sein. Den Kampfrichtern jede nach- trägliche Aenderung zu verbieten, geht wohl zu weit. So- lange Sie ihren Bogen nicht abgeschlossen haben, dürfen Sie es tun Jeder Kampfrichter fängt mit niedrigen Ziffern an, um bei Steigenden Leistungen genügend Spielraum zu haben. Die ersten Fahrer und Vereine werden daher gewöhnlich auch bei guten Leistungen — niedrig gewertet, manchmal zu niedrig im Verhältnis zu den späteren. Das sind menschliche Schwächen, die ein erfahrener Kampfrichter allmählich zu überwinden lernt Ueber die Ziffer 5 darf ein Kampfrichter niemals hinaus- gehen. Das ist heute die obere Grenze. Die Ziffern 1 bis 5 bieten bei richtiger Anwendung tatsächlich auch genügend Spielraum, um sowohl gute wie schlechte Leistungen unter- zubringen. Mehr als 5 Ziffern sind nicht nötig. Die Wertung mit Ziffern ist und bleibt stets Notbehelf. Sie ist variabel. Schätzt ein Kampfrichter zwei Vereine in einer Minute mit 1 und 2 ein, ein anderer Kampfrichter aber mit 2 und 4, so haben beide Kampfrichter genau gleiche Wertungen gegeben. Der erste war nur vorsichtiger. Der zweite könnte, da er über 5 nicht hinausgehen darf, bei noch besseren Leistungen eines dritten Vereins leicht mit seinen 5 Ziffern nicht ausreichen. Er wäre dann genötigt, seine erste Wertung nachträglich ebenfalls herabzusetzen auf 1 und 2 Aber nochmals: Vorsicht bei jeder nachträglichen Aenderung! Sie wird leicht zum Unrecht. Jede Wertung ist subjektiv. Einen objektiven Massstab gibt es nicht. Deshalb gilt auch vom Kampfrichter: eines Mannes Rede ist keines Mannes Rede Man muss mehrere hören. In der Regel werden deshalb fünf gewählt. Deren Resultate werden addiert und durch 5 dividiert. Dieser Durchschnitt ist dann das Ergebnis. Es erhellt, dass darin eine grosse Gewähr für richtige Wertung liegt. Bei 5 Richtern fällt die Wertung eines Einzelnen nicht sehr ins Gewicht und kann das Endergebnis nur wenig oder gar nicht beein- flussen, selbst wenn sie etwas ungewöhnlich abweichend sein sollte. Die Fahrer selber schauen ihre Leistungen nicht. Sie bieten das Beste, das sie vermögen. Aber zum Vergleichen und urteilen kommen sie nicht oder nur sehr unvollkommen. Darauf beruht es, dass die Vollbringer der grössten Leistungen selber oft wenig gute Kampfrichter sind Die Kampfrichter haben Aeusseres und Inneres An- blick und Inhalt — zu werten. Das sind zwei verschiedene Dinge. Das Publikum urteilt nur oberflächlich nach dem äusseren Schein. Mit ihm begnügt es sich. Der Kampf- richter muss tiefer dringen. Er muss auch Schwierigkeit und Reihenfolge (Aufbau) beachten und werten. Für diesen Inhalt hat das Publikum kein rechtes Verständnis. Deshalb weichen die Wertungen der Kampfrichter nicht selten von der all- gemeinen Meinung ab Der Schiedsrichter ist kein Kampfrichter. Er hat nicht mitzuwerten. Besonderes: Räder 99 Uebersetzung Entfaltung 91 2,85 |9 1 m Die Räder haben im Saal viel auszuhalten | 36 € 1 Hauptsache ist daher innere Festigkeit, sogen 2 9 o ) Steifheit, namentlich des Rahmens N Die Höhe des Rahmens sei der Grösse deı 3 2,9212 > Fahrer angemessen, eher etwas kleiner als zu hoch. Mittelhoher, kurzer Rahmen empfiehlt sich 37 4 53 2 S Eine nur wenig 3 bis 4 cm nach vorn geschweifte Vordergabel verharrt leicht im 5 8|s einmal gegebenen Winkel und gehorcht bei Frei- u M y dn handfahren willig jedem leisen Pedaldruck. Je- Z E Zu tz] rfen A doch hat im Kunstfahren eine wenig geschweifte 28 5 = oder gar gerade Gabel neben Vorteilen bei | | Rade ei ( manchen Uebungen auch Nachteile Eg BIE Die I Die Klemmung darf nicht fest sein Der En ji 12 eng Z Gabelschaft muss sich frei und leicht im Gabel- 5 Q mn Kuns 39 973/140 rohr des Rahmens bewegen. Fest muss dagegen | 20 bis Z S im Kunstfahren der Lenker sitzen. Man taucht 100 412 Die Auftritte - ihn in verdünnte Salzsäure und lässt ihn mit dem = S S Innern der Gabel zusammenrosten a A| 73 ges | Eine Stell- oder Spannvorrichtung ist unnötig 40 € Is f Kann sie im Fahren benutzt werden, so ist sie | — 2| 3,2014 S ein Hilfsmittel zur erleichterten Ausführung frei- H C gene I | händiger Uebungen. Das soll nicht sein = 3/6 Reigenfahren not [ | Fusshaken erleichtern das Steigen (Heben 5 5 ( | des Vorderrades). Sie sollen daher auch nicht sein. | 41 4) SQ S S Y Klotzpedale bieten der Fusssohle eine breitere E x N lie H 4 Fläche und deshalb besseren Halt als Flügel- > [> SS g 1 pedale. Die Spitzen der Pedalbleche — an jedem Z 7 E 2 O O j Pedal 2 Bleche mit je Spitzen, an beiden R EIS | 4reihe € | Pedalen also zusammen 8 Spitzen werden 42 = Arc S = im Kunstfahren zweckmässig abgefeilt | ; 5 | Zelluloidgriffe sind zu glatt. Die Hand 8 913 e H | gleitet leicht daran ab. Vorzuziehen sind Kork- F: S “FB oder Gummigriffe mit schmalen Zelluloidzwingen ii 9| 34214 - C es | Kunstfahrer lieben statt der Griffe starke Gummi- = | Schw eiss “| kappen von 10 bis 12 cm Länge, oben 1 Shlo) 55 Der I € S | schlossen. entsche | Glatter, unbeweglicher Ledersattel, 1 ö7 R S I mit einem festen Tuchüberzuge, ist emp 44 Luxus. A € > | wert. Federn sind zu verwerfen, sie 2 3519 | CL 9 € ze. | leicht; denn der Sattel hat im Reigen wie im Weisse oder g Vel elte I | | Kunstfahren oft mehr Druck auszuhalten, als 3 9/0 n Schö Auch s C | Fernstehende ahnen. Federlose starke Sättel zum =S SS S | Saalfahren sind im Handel gewöhnlich nicht zu 45 + 3 7 C | haben. Sie müssen besonders bestellt und nach a Se. [ e | Angabe angefertigt werden. Die Sättel können | |: ein zweites ca. 1 s 12 cm 5 | nie stark genug sein 6 MICS TTE SC L ) Kleine kurze Maschinen erleichtern kleine er is K S | Kreise. Deshalb werden meistens 26zöllige Rädeı 46 7 SI c ges bevorzugt, und zwar vorn wie hinten | Stücke \ e € | Die Reifen werden hart aufgepumpt. Uebli 8| 37017 S SSE D / Sind 1*/, zöllige Reifen, Mantel mit Innenschlauc cke 9| 3|9 i Uebersetzung in englischen Zoll, 47 Angabe der Entfaltung y daneben in Centimetern | | in Metern 120 7 jo | di d 3 FE? |D ES IZ A ® EF Rahmen zur Erhöhung Seiner Steifigkeit. Auch Wettfahrer ihre Gabel gern in der erwähnten Weise. Reigenräder sind zweckmässig unauffällig fortlaufend zu numerieren Das Ventilkettchen wird von den meisten Kunstfahrern entfernt, weil es klimpert und auch manchmal hinderlich ist Die Uebersetzung eines Rades lässt sich leicht ermitteln der Zähne des grossen Kettenrades durch n dividiert. Das Resultat wird des Hinterrades multipliziert. Dann 100 2. Teil: Reigenfahren hat man die sogen. Uebersetzung. Sie wird gewöhnlich in engl. Zoll angegeben, weil die Fahrräder in England aufkamen, nach englischem Maass abgestimmt sind und der Hinterrad- durchmesser auch stets 26 oder 28 englische Zoll beträgt (der englische Zoll ist ungefähr */, mm kleiner als der deutsche Zoll). Hat man so die Uebersetzung in englischen Zoll be- rechnet, so lässt sich am vorseitig gegebenen Massstabe die entsprechende Zahl in Centimetern ersehen. Dort ist auch die Entfaltung angegeben, das heisst der Weg, den das Rad bei einer vollen Kurbeldrehung zurücklegt. Erheben des Vorderrades, sogen. Steigen. Mit Erlaubnis des Künstlers Prof. Dr. Johannes Schilling, Dresden-A., nach einer P ey |? | | | | = ZN = | — / SAFE | C \ I == | | | SE TENE 4 | 1s Kunstfahren hat dieselbe Geschichte wie das Reigen- Kunstfahrer Sind viel begehrt. SIC fahren: Um 1885 kam es mit dem Hochrade auf alle Aufforderungen anzunehmen. Ein cht Seit 1895 übertrug es Sich auf das Niederrad und überall bei fremden Leuten, in fremden Verbänden rnd I | auf diesem fremden Sei | ildung ge m R Kunst zum Beste e Hochrad | Er soll nic ich Artisten- i im Kunst er tre N fahren länger erhalten al so C eschr C | im Reigenfahren, Stirbt Solche Kreise, de ide tat È cj lessen jetzt a er persö g < | imer mehr ab Schaſtli es Das =| ] Zeit ist nicht fern, in stseinee | ler € nz verschwi n € e N ein ird St eig \ ! 4 Während das Reigen We N > | fahren zur Disziplin, Selbst S K 2 erleu und Unter I enerze C Y ordnung erzieht, fördert AUS 5 Kuns | das Ku ren im Gegen Handwe S| tz dazu das eigne Ich ) | € d erzieht leicht zur Art a 3 N ler Künstler und Schau E an We Z| piel: Nur ga 3 Zum Kunstfahren g« | ichs und ste | hört besondere Veran R sie Ss nz unmeı Vi lagung, wenigstens zum höheren Kunstfahren, und nur wenige nimmt sie zu, ohne dass es der Uebende selber weiss. Es | besonders Begabte erreichen die Vollendung. Doch lasse man kommt vor, dass er monatelang ich | ich dadurch nicht abhalten! Das Kunstfahren bietet soviel sucht. Plötzlich, ganz unvermute 1d i des leicht Ausführbaren, dass auch jeder junge Fahrer mit ihm nicht mehr verloren. Es ist dies nicht wie W | gesundem Körper es durch Fleiss und Ausdauer zu höchst fahren auf der Bahn oder Landstrasse eine bewusste Steigeru | ıchtbaren Leistungen bringen kann der Kraft durch dauernde Muskelgewöhnung, sondern e | Von Anfang an gewöhne man sich daran, den Haupt- Schulung und Erziehung der Nerven und Sehnen zu feine | wert nicht auf theatralische Effekte zu legen. Schlicht und Empfindung und eine Gewöhnung des Auges an sichere | einfach in Kleidung und Haltung, nur nach Natürlichkeit Blick. Kunstfahrer erhalten Sich ohne grosse Mühe lange j trebend, wird jeder Fahrer, der Seine Kunst nicht zur Er- ihrer einmal erreichten Höhe. Ihre Leistungen Sind Stehe | werbsquelle machen will, am Sichersten Sich Achtung und Selbst wenn Sie Wochenlang das Rad nicht besteigen, gehe | Erfolg erringen in den Kreisen, in denen er lebt und verkehrt sie in ihrer Fähigkeit nicht zurück oder vermögen die So wird er auch selbst an seinem Fahren Freude haben und Höhe durch kurzes Ueben schnell wieder zu gewinnen, we N innerlich befriedigt sein. sie wirklich etwas verloren haben | | | 104 3. Teil: Kunstfahren ‚0 K Vorb rkungen orbemerkunge Die Kleidung: ss sich allem Artistenhaften durchaus Lenkerschweifung nach oben höchstens 10 cm, nach C en. Er liegende Trikot ge sind lässig. Auc hinten höchstens 15 cm über die Gerade hinaus die Heı Se er 1€ g die B € 1 beiderseits an den Achsen der Räder, nicht st c CSS ermeide Ste pfehl 1 den Gabelscheiden st ein e d e SCHW Radf SS Ueben lässt sicl berall und zu jeder Tageszeit: auf stehe S e K S ( S Su ( SSt ASphaltplätzen, guten Strassen, in Sälen, € S die das KI e € eın- Tennis u s.w. Irgend eine Gelegenheit > 5 erw Die Farbe di Art | jeder Jünger des Kunstfahrens. Man übe, SC echs S e N 1 WEISS N ıeisten Lust hat Bestimmte Uebungsstunden S S se ber nic ınz vernachlässigt zu werden. E > st stels O1 gen, die elingen, setze nicht dauernd S € 1 gle I fort selten gelingen sie B s Rad K | Tage ohne Mühe [2 « rT 1 1 c FL SIC I | I er bestimmte Reihenfolge von S -N S U c Jräg d sie ir ler von neuem I I 4 Diese R wird daı ihlich durch Ein 3 e \ I S S l en vermehrt und erweitert [2 D 04 c M ef er halten sich an diese Regel nicht, sie E I der Entscheidung ver- 8 Reih loe ihrer vorgenommenen E 5 n I so S m Konze zeigen dann 3 2 K hrt € n vornherein die = Oe im Re hren auszubilden. Abgesehen A 2 Ic Vorteilen, die er dadurch hat, bewahrt 8 8 1 eit h anderen sen z xa Allgemeines C= P 1 ren ist also | 1 j ) 20, i öchstens 40 Punkte „Uebung“. Das K re Einer- ode rerfahren, je nach ere Fahrer daran teilnehmen. Daher gibt S 10 Klassen: = 1. Einerf. j 1 I 1 I 1 Rad 1 x gewertet: T B. Mehrerfahren I D ), a) Zweit ren: 2 Fahrer auf 1 Rad 3 € Die H ( b) 2 2 Rädern / [ betr 3. a) Dreierkunstfahren: 3 1 Rad | U f 6Mi b) Dre stfahren: 3 Fahrer auf 2 Rädern 1 ) 3 3 Pi ) P ; 1 ) t. a) Viererl ren: 4 1 Rad Y i ; j Pe ) 1 2 Rädern 11 unr C) 1 3 € Das Erge I de d) | 1 } 19er et. (Wertı ! Weitere Klassen werden nicht gebildet; denn mehr als Ra Bur ) + Fahrer sind nicht üblich Z | ( | der Pflichtübung« ol Ebensoviel Klassen gibt es für Hochrad. Doch ist das oder 4 W Hochrad heute als ausgestorben zu betrachten f 1; | H ( y 4, A See ie u - E | | | | Kunstfahren: Einer-Kunstfahren 3eispiele 105 . Einer- Kunstfahren Das Einerfahren ist die schwerste Klasse des gesamten haben sie auch etwas Eckiges und Kur brochenes Kunstfahrens; denn hier muss ein Fahrer alles allein auf sich namentlich bei schı ) sind N nehmen: er muss das Rad antreiben, es steuern und ausser- n vor r > dem Turnübungen machen. Im Mehrerfahren verteilen sich haben aucl € Mang diese Aufgaben auf mehrere Fahrer. Daher ist jedes Mehrer- n de SI z fahren stets leichter als das Einerfahren er die fesse Im Einerfahren zeigt sich der rechte Kunstfahrer. Es ıd | k S 1 gibt Fahrer, die im Mehrerfahren vorzügliche Partner Sind und Handst Auss € 2 und unschätzbare Dienste als Untermann leisten: im Einer Sie am Rade infolge ihrer I Z fahren aber versagen Sie und kommen über die Grundübungen ımen, die schwacher Sprıng TSagt S nicht wesentlich hinaus. Kunstfahrer im eigentlichen Sinne Besonders we st nıerb en I € e sind sie dann nicht. Das Einerfahren ist daher der Prüfstein Diese ermöglicht 7 das ve € für Kunstfahrer darin, bei welchen enDrec Unter den Kunstfahrern gibt es zwei Klassen: Springer würden 3 und Kraftnaturen. Springer sind in der Regel leicht, behend K 5 2 und gewandt. Ihr Fahren ist leicht und gefällig. Sie be- Sie be esc chke stechen durch ihre zierlichen Bewegungen, die meistens schöne Uebung Körperhaltung und Eleganz beim Schwunge der Glieder 9 S | Ihre Stärke sind die Sprungübungen am Rade: Hocke, Sprung e S | vor das Rad mit Lenkerdrehung, Sprungwechsel im Seiten- aber stets Fahrer zweiten Ranges. W erstklassig € stand u. dergl. Durch die vielen eingeflochtenen Sprung- werden will, e Kunst des S gens e S | übungen Sieht ihr ganzes Fahren Sehr lebhaft und lebendig 1 SIC cht erwerbe i aus. Dadurch verdecken sie auch leicht vor Zuschauern und Jug cke us | Kampfrichtern die Leichtigkeit einer Uebung oder einen ge- Nicht häufig finden sich beide — Sı erische 4 machten Fehler. Der Vorzug der Springer ist rasches Er Kraft in demselben Kö 9 Meistens gt fassen des Augenblicks, schnelle Entschlusskraft und sicherer die eine oder die andere sic ber beides ve gt S| Blick. doch nur sehr selten E - C st es 5 Kraftnaturen sind gedrungener und stämmiger gebaut alles überragende Extra In g Deuts j als Springer. Dadurch ist ihr Fahren Schwerer und ihre Be- | el eig | wegungen sind wuchtiger, derber und massiver. Zuweilen die u en erre 1 Y || | Beispiele (1 Fahrer, 1 Rad) a 10 Uebungen von je 1 Minute Dauer j Uebungsgruppen für das Niederrad von je ungefähr 2. Bei rollendem Rade von links Sprung zum Pedalst | | einer Minute Dauer gibt es unendlich viele. Auf den bis- rechts, Dameı rechts, über den R e E herigen Wettbewerben des Deutschen Radfahrer-Bundes sind zum Damer D si 8 eine ganze Anzahl als Pflichtübungen gefahren worden Die fahren, im Sei S echter Hanc 3 hauptsächlichsten werden hier angeführt:*) Pedal drehen, über den Rat I cke | Erfurt 1905 Zweites Einer-Niederradkunstfahren — 3. Bei rollendem Rade von rechts Spreizaufsitz | 1. Bei rollendem Rade von rechts Sprung zum Sattelbeuge- (1) mal den Lenker drehen K 4 Stand, rechtes Bein wagerecht, Reitsitz, mit Hüften fest stand, Wende zum Damensitz rechts, vom Damensit | Wechselrunde (Acht) rechts, nach vorn über den rechts mit Schwung fre C Stand auf S | Lenker abhocken. und Lenker, Absprung nach aussen, Rad ge | Vorn, hinten, rechts und links sind stets auf das Rad, nicht auf den Fal 2 eziehen. Es be tet C värts Vorderrades, rückwärts in der Richtung des Hinterrades, rechts n der Radseite des rechten Pedals 5 I er Radseit es R Fahrer z. B. im Kehrstand (Rücken zum Lenker, Gesicht n f S o des V 3 S | Richtung des Hinterrades. Würde man vorn, hinten, recht en er en, Ss 7 2 4 M Stets nur an das Rad denken. | N > 4 3. Teil: Düsseldorf 1904 — Zweites Einer- Niederradkunstfahren endem Rade von links Sprung um Sattelbeuge- Bein wagerecht, Reitsitz, mit Hüften fest hren, nach vorn rechts über den Lenker ab- C Rade e zum Pedal- S ) 1 KS S D ensi rechts DEIC es Ped drehe em Rade s Spreizaufsitz (Reitsitz) Le rechts drehen (2 volle Drehunge ter Bur S sters 2 ss S [ S 1 S I 111, Schere K S ) ı Kehrreitsi | Ho ım tritt € ener I S Te Stillstand lurc Ra e 1 K 1 rechte ( er St 1 l Lenkergriff von rechts Spreiz- Reitstand nuı t rechtem Fusse und linkem F Schere Kehr el erdr« y + e \ )rde Sprung von vorn mit beiden elge ıf der Vorderradfelge Ke ung vor dem Lenker, mit Hocke über 7 Kehrpedalstand rechts, im Kehr- Wechselrunde (Acht) links vorwärts Richtung des Vorderrades) fahren Rade freihändiger Stand auf den ftritt [ Z it S ng nach hinten Schwung na hinten zum Pedalstand rechts mit halber Schwung zum Kehrstand auf den lauftritten, mit halber Lenkerdrehung und Z Pedalstand links, Abschwung nach 1 men Kunstfahren 13% Bei rollendem Rade, mit rechter Hand Sattelgriff, von hinten Sprung in den Reitsitz, weiterfahren, über den Lenker einspreizen zum Damensitz links, über den Lenker einspreizen zum Damensitz rechts, Reitsitz, Halten, beide Füsse auf der Vorderradfelge, — sämtliche Uebungen ohne dass der Lenker gefasst wird Reitsitz, mit erhobenem Vorderrad Schnecke links Nürnberg 1906 — Bundesmeisterschaft 14 15 Bei rollendem Rade Sprung von vorn zum Kehrhang vor Lenker, Hocke über den Lenker zum Kehrreitsitz, im Kehrreitsitz Wechselrunde rechts vorwärts, Hocke rückwärts über den Lenker ab. Bei rollendem Rade Sprung von links zum freihändigen Reitsitz, freihändig anhalten und wieder anfahren, mit Lenkergriff Wechselrunde links rückwärts, freihändig nach hinten abgehen, Rad am Sattel auffangen Bundesmeisterschaft von Preussen, Berlin 1903 16 19 I) Rechte Hand am rechten Griff, linke Hand frei, linken Fuss auf rechtem Pedal, rechten Fuss frei, Runde links vorwärts fahren, ohne den Rahmen zu berühren, linken Griff fassen, zweimal Sprungwechsel, bei hoch- stehendem Pedal zum Stillstand kommen, Absprung über den Rahmen nach links Vom Reitsitz bei umgekehrtem Lenker Hocke zum Fronthang vor Lenker, in dieser Stellung Stillstand, rückwärts- und wieder vorwärts fahren, links seitlich vom Lenker zum Reitsitz zurückgehen. Im Seitenstand links linken Fuss frei fahren, viermal Trittwechsel über den Rahmen nach je einer halben Pedaldrehung, wenden zum Kehrseitenstand, im Kehrseitenstande Runde links (d. h. rechte Schulter zur Saalmitte) vorwärts (d. h. in der Richtung des Vorderrades) fahren, wenden zum Reitsitz, Absprung über den Lenker nach rechts Rückwärtsfahren im Stillstand Pedalaufstieg von rechts Acht Pedale frei zum Reitsitz, rückwärtsfahren, zum über- gehen, lassen, wieder vorwärts fahren, freihändig nach hinten abgehen. Nach dreimaligem Abstoss auf den hinteren Auftritten stehend Runde freihändig links fahren, rechten Griff fassen, Vorderrad einmal (1/1) drehen, übergehen zum Reitsitz, mit gehobenem Vorderrad Acht fahren, Ab- kippen nach hinten Bundesmeisterschaft von Preussen, Berlin 1904 21 Ohne Erfassen des Lenkers von hinten aufspringen und freihändig Acht fahren, freihändig zum Stillstand übergehen und wieder anfahren, freihändiger Ueber- links, Reitsitz, freihändig nach hinten abgehen. gang zum Damensitz freihändig zurück zum Im Seitenstand mit dem linken Fuss auf dem rechten Pedal Runde links fahren, Sprung zum Kehrhang vor Lenker mit Lenkerdrehung, Hocke über den Lenker zum Kehrstand, im Kehrstand Runde rückwärts fahren, Pedalabstieg rechts. Do vo Linke Hand am rechten Griff, rechte Hand frei, linken Fuss auf dem rechten Pedal, rechten Fuss auf hinterem Auftritt: Acht fahren, dieselbe Uebung entsprechend auf der linken Seite des Rades 24. Pedalaufstieg rechts zum Rückwärtsfahren im Reit- sitz, Acht rückwärts fahren, zum Stillstand übergehen und über den Lenker nach rechts abgrätschen. do O1 Viermaliger Trittwechsel über den Rahmen nach je einer halben (nicht eineinhalben) Pedaldrehung, im Reitsitz mit gehobenem Vorderrad Acht fahren Bundesmeisterschaft von Preussen, Berlin 1905 26. Sprung von rechts zum Damensitz links, Sprung- wechsel zum Damensitz rechts, freihändig Acht vorwärts fahren, mit Spreizen des linken Beines Absprung über den Lenker nach vorn zum Stand rechts vor dem Rade 27. Bei stehendem Rade mit dem linken Fuss auf dem rechten tiefstehenden Pedal, rechten Fuss frei, stehen Durch Schaukelbewegungen zur Fahrt im Seiten- schwebestand übergehen, linke Hand frei lassen, Runde links fahren, wieder linken Griff fassen und bei hochstehendem Pedal zum Stillstand kommen, Ab- sprung über den Rahmen nach links. 28. Bei umgedrehtem Vorderrad Hocke von vorn über den Lenker zum Fahren im Kehrstand, mit Anlehnen an den Lenker freihändig Acht vorwärts fahren, Wende und Uebergang zum Frontreitsitz, Hocke nach vorn über den Lenker zum Stand rechts neben dem Vorderrade 29. Im Seitenstand links, rechten Fuss auf dem linken Pedal, linken Fuss auf dem vorderen Auftritt, vorwärts fahren, Schwung zum Kehrhang vor Lenker ohne Lenkerdrehung. Im Kehrhang rückwärts und wieder vorwärts fahren, Uebergang zum Beugestand auf Rahmenrohr mit linkem Fuss, rechten Fuss frei, Kehrstand und abgrätschen nach hinten, Rad wieder auffangen 30. Im Reitsitz freihändig zum Stillstand übergehen, frei- händig wieder anfahren, Lenker fassen, Runde rückwärts fahren, mit halber Drehung das Rad auf dem Hinter- rade herumwerfen (Pirouette), Fahren mit linker Hand am Sattel, rechte Hand am Lenker. Einer-Kunstfahren: Beispiele 107 Bundesmeisterschaft von Preussen, Berlin 1906 31. Bei umgedrehtem Vorderrad Hocke über den Lenker zum Kehrstand, Acht rückwärts (d. h. in der Richtun; des Hinterrades) über den Lenker 32. Mit dem linken I Seitenstand fahrer WEC ber de nach halben Ped ge e S er de 33 5 edale A rückwärts f 1 Bog sitz rechts, den E TINO (mit link fahren, Absp e 34. Vom Stand | Spr 2 Sattel 1 Ke T & C Kehr o x X 1 de R cntun 9 des H r S Bundesmeisterschaft von Europa, Berlin 1907 35. Bei rollendem Rade Sprung zum freien S Stand, linken echt enke griff, Absprung nach rec O 36 Bei gewen er F e vorwärts z 2 I Cr Si A rückwärts, TV S A rung Hocke zurück zum Kehrstand rechts nel 37. Bei gewen I e S S vorn zum Fronthang vor Lenker, r wieder vorwärts fahren, H 38 d Ire SSI AC den einen Bogen im Damensitz links e Bogen im Seitenst echts SS Pedal, rechten Fuss auf rechtem vorwärts fa Abs links 39. Bei rollendem Rade freihändig Sp C um Reitsitz, freihändig Acht fahren, fre lig St stand und freihändig wieder e gehen nach hint 40. Mit gehobenem V« pimp M O 5 APRE PRO) Vi ATEC REA MEET ITCR ACHE Re À) (140A) y Y ; Tr nn. 108 3. Teil: Kunstfahren Elemente des Kunstfahrens Reitsitz, Damensitz, Seitenstand alles in seinen Bereich, was ein der Damensitz. Er ist nach dem Reitsitz das nächste, und aus ıde ausführen kann. Es umfasst ihm entstanden. Er hat bereits zwei Grundformen: rechts und das Ein hste. Jeder Mensch, der überhaupt links. Das dritte Element ist der Seifenstand. Er ist entstanden d ist sozusagen schon ein kleiner aus dem Damensitz und hat unendlich viele nach Hunderten Kunstfahrer und Tausenden zählende Formen. E t ıe Fähigkeiten durch Ueben Auf diesen drei Elementen baut sich das ganze Kunst- ers el um aus einem ganz kleinen fahren auf. Auf sie lässt es sich zurückführen. In diese grosser und schliesslich ganz grosser Kunstfahrer zu werden oder eins dieser Elemente kann jede, auch die höchste € o Kunstfahrübung 5 Kuns zu Be a ie er m aufgelöst werden < So einfach SS undunbedeutend diese Elemente auf den ersten Blick erscheinen mögen, so Wichtig werden sie bei näherer Betrach- = tung. An ihnen ( lassen sich alle Grundlehren des Kunstfahrens er- - = läutern und oft | . wird Sich dazu 7 im Folgenden rer 5 - 5 Ver Gelegenheit Da bieten. Je mehr x man überhaupt in das Kunst- d Sie sind vorweg fahren gedankenmässig eindringt, um s0 mehr erkennt man die st der Reitsit Er ist d einfache Wahrheit: Das Hohe fusst auf dem Tiefen, das Obere auf | ohne ihn gäbe es kein dem Unteren. Nichts Schwebt in der Luft. Das Kunstfahren ist ein e Grundform. Das zweite Element ist harmonisch aufgerichtetes Gebäude, kein willkürliches Mosaik. R . . eitsıtz F der Reits Er ist Das Fahren im Reitsitz muss Kunstfahrer in allen Abe ihn knüpfen sich eine Haltungen sicher können. Es ist gut und ratsam, es immer wieder zu üben: rechts herum, herum, zweihändig, m ist der Handgriff. Er kann sehr einhändig, freihändig u. s. w. Namentlich auch ganz kleine Zwei Grundformen des Handgriffs ziehen Kreise müssen in allen Haltungen geübt werden, ebenso Achten. roter Faden durch das ganze Kunst Gern und häufig beginnen Fahrer im Saal mit einer Es ist der normale gerade Griff (rechte freihändigen Runde (Abb. 314). Häufig schliesst sich daran Hand links) und der vertauschte Griff eine Acht oder sonstige Grundfigur ke Hand rechts). Nach diesen beiden Die Abb. 311 bis 314 zeigen sämtlich Reitsitz, und ( | die alle folgenden Gruppenbilder geschieden zwar der Reihe nach zwei-, rechts-, links- und freihändig. ( tets den normalen Griff, das andere den ver- 315 und 316 sind klare Wiederholungen von 311 und 314 Griff. Der vertauschte Griff führt verschiedene Im Reitsitz lässt sich auch freihändig und freifüssig Er heissst auch Wechselgriff, häufiger Ueberhandgriff schweben, das Rad wird dazu Schwung gesetzt. Die me Kreuzgriff wird oft gebraucht Pedale werden plötzlich frei gelassen Elemente: Reitsitz N SS K 1 Reitsitz Reitsitz ebunden Der Kreuzgriff hat verschiedene Formen (Abb. 317 Unendlich viel Kunstfahri ge ruhe bis 320). Er kann beiderseits, rechts, links oder verschränkt uf der vollendeten Kunst des St sein So kehrt er in allen folgenden Abbildungen wieder [ z. B. Fahren im tand I I Daneben lässt er Sich auch anders gestalten. Dann gibt es Spielarten, z. B. Hände im Kreuz auf dem Rücken. Dies ist Deshalb ist mit Kreu IME namentlich oft bei freihändiger Runde üblich Vorübung für das Kunstfahren Fahren im Reitsitz mit Kreuzgriff (Abb. 321) muss nament- lich im Anfang viel geübt werden. Es verleiht nach und nach immer mehr Sicherheit im Lenken mit vertauschten Händen Der Kreuzgriff heisst sehr treffend auch Ueberhandgriff = = € E Reitsitz Kreuzgriff Kreuzgriff links Kreuzgri S Kreuzgriff rechtshändig) inkshä AUF HE 110 3. Teil: Kunstfahren oft, im Damensitz Kreise Ei ar ae rt SINGEN BRUNNEN PA Damensitz rechts TE N RN n Formen sind ınd Der Uebergang vom Reitsitz zum Damensitz kann Sie € Schwierigkeiten vorn (Abb. 340, 341/2) oder hinten (Abb. 326 bis 331) geschehen )ies S Schönste Sie wird Beide Arten Sind leicht. Der nächstliegende Uebergang figsten gezeigt ist hinten am Sattel herum. Er möge daher hier zuerst vorgeführt werden. In Sechs kleinen Bildern iSt er anschaulich dargestellt: 326 bis 331 In umgekehrter Reihenfolge (331, 330 8 u. s. w.) ergeben diese 6 Abbildungen die x Rückkehr vom Damensitz zum Reitsitz. Es & vollziehen sich dabei alle Bewegungen in umgekehrter Reihenfolge 5 Die vorderen Formen des Ueberganges 5 > vom Reitsitz zum Damensitz sind aus den ; Z Abbildungen 340 bis 342 zu ersehen. Das F Ä eine Bein wird dabei vorn herumgebracht E Dieser vordere Uebergang vom N Reitsitz zum Damensitz vollzieht sich in i zweifacher Weise 5 = 1. Durchzug über dem Rahmen (Abb. 340) ) 2. Einspreizen vorn über dem Lenker (Abb. 341 und 342) L Beide Arten sind hier dargestellt. An d der Hand der Bilder ist ihr Gang deutlich zu erkennen. Eine kurze Erläuterung sei hier x noch gegeben F Uebergang vom Reitsitz zum Damensitz links i Die erste Art, Durchzug des einen | Beines vorn über das obere Rahmenrohr, ER zeigt Abb. 340. Hierbei braucht der Fahrer den Sattel überhaupt nicht zu verlassen. Die D F f nker ed D Pr, 7 ne einzige Bewegung, die er macht, ist die Bein- > bewegung. Daher sieht diese Art sehrruhig aus, Der Fahrer, verbleibt dabei immer aber auch nicht besonders behend und elegant. 7 Sattel. De Rei ET Mehr zu empfehlen ist die zweite Art: zt Damensitz Abb. 341 und 342. Das Bein wird dabei vorn Elemente: Damensitz 111 über den Lenker gehoben. Dabei muss der Fahrer der Reihe nach beide Hände | lüften, d. h. von den Griffen loslassen, aber sie sofort wieder fassen, sobald das Bein durch ist. Dieses Ueberheben des Beines und das kurze Lüften der Hände muss deshalb schnell geschehen Es muss ein Augenblick sein. Daher ist diese Art wohl etwas schwerer als die andere, aber immerhin noch leicht genug. Jeder Fahrer kann sie ausführen, ohne viel Versuche zu | machen. Es gehört nur ein klein wenig Keckheit dazu. | Damensitz links. Wir kommen | - = . | zum Damensitz links. Auch er ist R Ta T2 Nee: hier dargestellt in seinen üblichen Damensitz rechts mit Kreuzgriif H C 2 j | Rad gewe € gle S | Damensitz links rde 2 4 ud € S | ſy Tzielen, ist schwer. Es gehört viel Kunst es s € =) erZIeIEN, 15T SCHWE NOrt VIEl nst Zi Fahrer muss ein fein ausgebildetes Muskelge sitze | zu wenig Druck Su inzuwendei E Bei zu starkem x 3 Yy - 1 Druck Schlägt das k 1] 5 Vorderrad zu weit N | herum und der 2 | Fahrer stürzt | > +X A) Bei zu gerin- (15 ' gem Druck bleibt | das Rad im alten | Bogen und läuft darin weiter u ili Hier den Druck Î E U e a vom Reitsitz zum Damensitz links See abzumessen Uebergang vom Reitsitz zum Damensitz links 4 ebergang IZ Sitz S er mittels Durchziehen des rechten Beines ist die Kunst 112 3. Teil: Kunstfahren MT Damensitz auf > N Damensitz im Rande > Umzug Q ae - - E selten und wenig == E >- H 2, WE den in den Y Damensitz links mit Kreuzgriff Ecken im Freihand 9 Hand links H chts freihänd fahren Schwer ist Sattel. Auch ist dies bereits der Uebergang zum Reitsitz. Der Fahrer hat nur nötig, N das Bein auf der anderen Seite des Rahmens niederzulassen und das jenseitige Pedal zu fassen. Dann hat er Reitsitz. 2 Sehr schwer ist der Damensitz 2 freihändig und freifüssig. Ihn zeigt H S B Abb. 349. Der Fahrer hängt frei auf dem a o Sattel. Die Füsse Schweben in der Luft 5 Keiner berührt das Pedal. Dieses ! | Schweben im vollfreien Damensitz (d. h 8 Hände und Füsse frei) gelingt nur ge- 5 wandten Fahrern. Das Rad muss stark Z in Schwung sein. Willkürliche Wen- 5 dungen sind dabei ausgeschlossen. Der 2 Fahrer muss das Rad laufen lassen, wie es gerade läuft, bis es sich ausgelaufen hat 5 Das Ganze ist daher ein Schweben Damensitz freihändig und freifüssig 3 _ E Lon le E ar | 2 Kae D N 4 \ ZA | | X - i Wechselrunde oder Acht j | E m freihändigen Damensitz der ———— nn Damensitz links freihändig edesmalige Uebergang auf den 1 dasselbe R n nderen Bogen ist freihändigschwer das rechte Bein am Gabelkopf | | | Elemente: Seitenstand 11 Seitenstand Nach dem Reitsitz und Damensitz kommt der Seitenstand sich aus ihnen ergeben, sind Beispic 5 Der Seitenstand ist die wichtigste Vorübung des gesamten Stelle angeführt Kunstfahrens. Ja man kann sagen, das ganze Kunstfahren Bei Besprechung der Seitenstände werde uch vie | besteht überhaupt nur aus Seitenständen allgemeine Punkte des Kunstfahrens mitbehandelt Der Seitenstand hat unzählige Formen. Dem Fahrer Des besseren Verständnisses halber folgt hier z st stehen zwei Füsse, zwei Auftritte, ein Pedal, zwei Hände, ein Ueberblick über die im folgende s zwei Lenkergriffe, der Sattel und das Rahmenrohr, Lenkerknauf sprochenen Formen des Seitenstandes u.s. w. zur Verfügung. Das sind im ganzen ungefähr Die Einteilung der Seitenstände hat s 12 Stützpunkte an jeder Seite des Rades, im ganzen also Fusshaltung zu richten, nicht nach den H 24 Stützpunkte. Füsse sind im Seitenstand wichtiger lie H Bei wechselnder Benutzung lässt sich die Zahl der sogar entscheidend | Seitenstände nach Tausenden berechnen Je nach der Fussstellung is Seite Unter den Seitenständen gibt es leichte, die jeder sofort nach vorne gespreizt, nach hint E kann und unendlich schwierige, die auch einem Meister des (offen). 1 Kunstfahrens kaum gelingen. Das Sind die vier H 2 ; Die wesentlichsten Arten 72 an der Zahl — werden wechselnden Benutzung des Pedals 2 hier in Gruppen von je 4 vorgeführt. Einzelübungen, die an einer Radseite. | ] | 71 Zl Ueberblick über die Formen des Seitenstandes | E S| A. Geschlossener Seitenstand: es wird nur das Pedal benutzt; | i | 35 | 1. Beide Füsse auf dem Pedal I It > - E [ a normal 361 - 2 2. Aeusserer Fuss frei 11 ob nr a f | i Ts Ea 74 a 3. Innerer Fuss frei II | b | D b | : E | B. Vorwärts gespreizter Seitenstand: es wird das Pedal und der Vorderdorn benutzt; 2 4. Aeusserer Fuss auf dem Pedal, innerer Fuss auf Vorderdorn IV | | S| b e 34— 38 | 5. Innerer Fuss auf dem Pedal, äusserer Fuss auf Vorderdorn \ | N 4 e 2 .. | | | C. Rückwärts gespreizter Seitenstand: es wird das Pedal und der Hinterdorn benutzt; ES ! E] | S ; 4 (a 8 = 6. Aeusserer Fuss auf dem Pedal, innerer Fuss auf Hinterdorn VI | 1 DB) D CIE a + er i | 54 ) A 8 E) 7. Innerer Fuss auf dem Pedal, äusserer Fuss auf Hinterdorn VII Eh EE I Ba M = | | D. Weit gespreizter Seitenstand: es werden beide Dorne benutzt, das Pedal bleibt frei | | S 2 N 1 | a + 1 8. Aeusserer Fuss auf Vorderdorn, innerer Fuss auf Hinterdorn VIII | 1 ü | : ss H d 42 9 N Er (A 426—42 9. Innerer Fuss auf Vorderdorn, äusserer Fuss auf Hinterdorn IX EB 1 431 L C x) > \ J | | | | > FN Ten N NTSC IAT Rek CALA RAZA UNE ER hen ELTERN. Form rennen en u Vorc 3. Teil: Kunstfahren Gieschlossener Seitenstand Der geschlossene Seitenstand bedient sich des Pedals allein Diese Antriebsart ist aber sehr ungewöhnlich. Alle Seiten- ler- und Hinterdorn bleiben bei ihm völlig ausser Spiel. stände lässen sich auch in Kehrfront denken, d. h. mit dem Die Gruppen la und Ib zeigen den geschlossenen Gesicht zum Sattel gewendet. Abb. 355 zeigt einen solchen Seitenstand in Kehrseitenstand, Der Fahrer hat dabei gleichzeitig den Lenker ge- wendet, so dass dessen Griffe nach vorn stehen. Jeder Kehrseiten- stand erfordert die Fähigkeit des Steuerns mit ver- tauschten Hän- den, die auch zum Kreuzgriff (Abb. 321) er- forderlich ist. Der Kreuzgriff und Ze TG PT N das Fahren mit ihm ist daher die a. Geschlossener Seitenstand - Ces Vorschule für je- den Kehrseiten- de : Füsse rul wf dem Pedal Stand. Gleichfalls einen Kehrseitenstand zeigt Abb. 360. Es ist Der Knieantrieb (Abb. 354) ist eine fast humoristische derselbe wie Abb. 355, nur mit der weiteren Aenderung, dass Seitenstandes 350. Der Fahrer setzt die das innere Bein durch den Rahmen gesteckt ist und auf treibt das Rad so mit den Knieen dem jenseitigen Pedal ruht ls Ein Bein durch den Rahmen zu setzen heisst üblicher- ens ganz ıt aus. Nur darf veise durch den Rahmen treten. Unter diesem Namen ner ist es allgemein bekannt. Es sieht schwieriger aus, als es ist Kehrseitenstand rechts sogen Knieantrieb Kehrseitenstand rechts Durch den Rahmen treten“ _ Elemente: Geschlossener Seitenstand 115 | | | | Auch ist es lange nicht 50 gefährlich, wie es auf den ersten nach vorn oder hinten gespreizten Seitenständen (Gruppen IV Blick Scheint. Stürzt nämlich wirklich der Fahrer, 50 kommt bis VII). Bei diesen ruht wenigstens stets ein Bein auf dem er leicht mit dem Bein wieder aus dem Rahmen heraus Pedal und folgt dessen Bewe Ganz verschwindet das Mag das Rad hinüber oder herüber (d. h. jenseits oder dies Hüpfen an den weit gespreizten Seitenständen (Gruppen VIII seits hinfallen), der Fahrer hat sein Bein sofort frei und ein und IX). In ihnen bleibt eben das Beinbruch, den Pedal ganz frei und der ängstliche Ge- müter vielleicht befürchten, ist nichtzu besorgen. Ueberhaupt muss sich jeder Kunstfahrer von Aengstlichkeit frei halten. Es gibt wohl manch- mal Schrammen und Beulen. Das ist unvermeid- lich; denn Lehr- geld muss jeder zahlen. Aber ist es wohl schon E chauer | je vorgekommen, Ib. Geschlossener Seitenstand Abb. 365 dass ein Kunst- Beide Füsse auf dem Pedal Ueberhar if eigteinen Seite fahrer — abge- tand wie er sehen von den Akrobaten der Bühne — sich schwer verletzt häufiger zu sehen hat oder gar zu Tode gekommen ist, wie es zuweilen von eigen. Das äussere 1 | Wettfahrern auf der Bahn und der Landstrasse berichtet wird? Lenker. | Die Gruppen Ila und IIb zeigen den Seitenstand In diesem Seitensta etwas verändert. Das äussere Bein hat sich etwas gelüftet. Er ist aber dann ni Es schwebt seitlich frei in der Luft. Die Hacken sind daher nicht mehr geschlossen. Dieser Seitenstand sieht freier und leb- hafter aus als der mit geschlossenen Füssen. Namentlich im Fahren schwebt der Fahrer leicht und behend einher. Sein Fahren ist eigentlich kein Fahren mehr, ein das 8 Sondern ein Hüpfen. Das Pedal es B geht nämlich auf und nieder. Es E hebt und senkt den Fahrer bei | jeder Umdrehung. So entsteht Stütze d gle 9 ] Statt einer rollenden und fahren- helf j den Bewegung eine Art Hüpfen. oder beide Füsse dient. Es sind Handgelenk, um ihn sicher | Dieses Hüpfen tritt bei allen Dieser Seitenstand wird ger | | den Seitenständen hervor, in denen zu Pflichtübungen benutzt. \ | | | das Pedal als Stützpunkt für einen > Fahrern fehlt es an Kraft im | dies namentlich die geschlossenen zuführen . oe N . h, I He > Seitenstände (Gruppen I bis Ill). À Geschlossen heisst R a 5 Seitenstand G | or ; An ihnen ist das Hüpfen am dass beide Beide eng aneinander H . Linken Fuss auf rechtem Pedal, rechten Fuss fre Rechte Haı , R | deutlichsten zu erkennen. Wahr- Am wadittam Oh, file ik ie, — Sair ea, a Bileie liegen sollen, etwa Hacke aı ] nehmbar ist es aber auch an den übung geeignet, erfordert Kraft und Geschicklichkeit Hacke. An „Hacken geschlosseı RE 116 3. Teil: Kunstfahren ist dabei nicht Sonst verunziert zu denken. „Ge- sie ebenfalls das Fahren. Schien- schlossen“ heisst bein, Spann und die Fussspitze müssen fast in einerLinieliegen, jedenfalls dürfen sie nur einen ganz leichten Bogen bilden. Die Gruppen Illa und IIb zeigen ein an- | deres Bild des Tre Na; Seitenstandes: statt des äusseren NR) Ila. Geschlossener Seitenstand : N € Fus N ist das innere Bein frei. Das HT er 1 äussere ruht auf dem Pedal. Zwischen R Li x \ ihm und dem Rahmen sozusagen E eingeklemmt schwebt das innere Bein. 1: e Es kann Sich nicht frei bewegen. Der K nötige Spielraum fehlt ihm, Daher sieht auch dieser ganze 8 Seitenstand bei weiten nicht so = frei und ungezwungen aus als 3 St der aus Gruppe Il. Er ist auch | e weniger beliebt und wird von den i Fahrern weniger häufig benutzt als 5 jener, in dem das äussere Bein frei schwebt. 5 S Die Abb. 375 zeigt den Seiten- | Stand 373, jedoch nicht auf der linken, |; 2 Sondern auf der rechten Seite des 5 Rades. Das Bild (375) ist von der Seite 5 S aufgenommen i 75 = und deshalb be- 3 7 Sonders anschau- 2 = : € lich. Es lässt diese Form des i Seitenstandes 1 € klar und deutlich ; erkennen, ; € ere Der Fahrer E | stützt sich nur er- mit einer Hand und einem Bein: N (71 linke Hand auf te = linken Griff, - BE 3 = h rechten Fuss auf 17 ih e - rechtes Pedal. Im estreckt ein E ELTA FE : a übrigen schwebt Sie dari Keinen Il b, Geschlossener Seitenstand er völlig frei. Haker bilder Ac rer Fuss frei Ueberhandgriff Diese Form des I Seitenstandes ist schwer. Beson- ders wird dabei das Handgelenk beansprucht. Auf ihm ruht eigent- lich die ganze Kraft des Ober- körpers, wenig- stens muss das Handgelenk allein den Fahrer sowohl tragen, wie denLenker in gerader Richtung halten. Dazu unbewusst in seiner Wertung Fehler in dieser Hinsicht ge- macht Gerade die Kampfrichter im Kunstfahren gehört eine be- ns deutende Kraft. i Zwar sieht dieser Seitenstand, schön und behende ausgeführt, sehr einfach aus. Der Fahrer rollt, vom Pedal ge- wiegt, anscheinend so leicht und sicher dahin durch den Saal. Es sieht aus, als ob nichts einfacher wäre, als dies. Aber der Anblick täuscht. Man versuche nur einmal selber praktisch diesen Seitenstand. Bald wird man erkennen, wie schwierig er ist. Den meisten wird er überhaupt nicht gelingen. Schon mancher hat sich durch den Schein beirren lassen und für leicht gehalten, was sehr schwer ist. Gerade im Kunstfahren täuscht der Schein so oft. Eine leichte Uebung, langsam, unge- wandt und schwerfällig ausgeführt, sieht zuweilen sehr schwer aus. Im Grunde ist sie ganz ein- Geschlossener Seitenstand Innerer Karl Tei 1 R.-V. W Seitenstand Rechten Fuss auf rechtem Pedal Linke Hand an linkem Griff, — Schwer. Mit beiden Händen Stillstand möglich, aber ebenfal sich etwas prak damit besch Nach dieser At wir noch einr Seitenstand auch ¿m Standa ist er noch las unmog! allein ist | zustellen. Deshalb wi gewöhnlich Lenker au zeigt. Dann ber mit dem Still Mit beiden leichter, aber Die Pedalstell fach. Eine wirk- | . : | lich Schwere | E | Uebung dagegen | erscheintdem un- geschulten Auge oft leicht, wenn sie ein geübter Kunstfahrer ge- wandt und sicher vorführt. Schon man- cher gute Kunst- fahrer hat dies zu seinem Nachteil gespürt und mancher Kampf- richter hat schon 376 111 b. Geschlossener Seitenstand — Innere: Fuss frei U eberhanderiff “@ LAN PS LS 118 3. Teil: Kunstfahren Gespreizter Seitenstand |S Bisher hatten wir in den Gruppen EN D = I bis III lauter Seitenstände, in denen dem Fusse eine benutzt werden 2 dere D Dor fig ich iri Da S »N einen ! BR ere d eine deren Auftri EZ e wird e h 7 u | 5 IVa. Vorwärts gespreizter Seitenstand iR x > Auftri Ped innerer Fuss auf Vorderdorn — Normalgriff | e A ftritt gemeint st 3 S e inn auf dem Hinterdorn ruhen oder Der Fahrer muss die Beine spreizen, das eine nach vorn, E Vord rn Dat ist der Seitenstand nach hinten das andere nach hinten. Dadurch kommt er in Schrittstellung. A gespreizt (Gruppen IV bis VII) Die vier Gruppen IV und V zeigen diesen Seitenstand. Sad die CERES CHE IS ANdE Die hüpfende Bewegung, welche für den geschlossenen Seitenstand (beide Füsse auf dem Pedal) so bezeichnend war, sgelassen werden. Dann ruhen der eine auf dem Vorderdorn geht beim gespreizten Seitenstande über in eine mehr wellen- mässig wiegende Bewegung. Es kommt dies daher, dass das Das gibt dann den weit INE Semel (Giarre VIN al PA) eine Bein auf dem Dorn unverändert ruht. Es macht daher die wechselnd steigende und fallende Pedalbewegung nicht LALA SIAE D j mit. Der Körper des Fahrers steigt und fällt dadurch ebenfalls > Vorwärts gespreizter Seitenstand Er 2 . B nicht mehr im selben Masse wie früher. e ENDE tände behandelt, in Auch der Sattel kann Stützpunkt für die Hand sein. 5 i ach v Vorderdorn gesetzt Wie dies geschieht, zeigt der vierte Fahrer auf den Gruppen- 1 Bein ruht nach wie vor auf dem Pedal bildern IVa und IVb. In Abb. 387 hat er dabei sogar Aussen- 3 front. Sonst (Abb. 353, 359, 364, 370, è - 374, 379, 395, 401, 411, 415) hat er ji mehr oder weniger Innenfront. Sehr ; häufig wird überhaupt der Sattel 2 gefasst. Er ist im Kunstfahren für 1 Hände und Füsse ebenso wichtig ] wie Sonst Lenker und Pedale. Seine Fi Bestimmung als Sitz verblasst über- 3 haupt Sehr. Ein Kunstfahrer Sitzt Sehr wenig. Er turnt meistens; denn das ganze Kunstfahren ist ein Turnen am | Rade. Auch den Sattel benutzt der |E Fahrer daher ganz wie ein Turngerät. j Für Hände und Füsse dient er ihm 2 in gleicher Weise als Stütze. Lenker, ; 13 n Sattel und Pedale wechseln fortwährend > ihre Funktionen. Sie werden alle u I TE miteinander gleichwertig. Keines scheint eine besondere Bestimmung IVb. Vorwärts gespreizter Seitenstand ’edal \ zu haben oder zu behalten. x m Pe nnerer | ıf Vorderdorı Ueberhandgriff nu Elemente: Vorwärts gespreizter Seitenstand Kehrseitenstände sind schon E EE "428 | | erwähnt worden (Abb. 355 und 360). Auch Sie Sind unendlich zahlreich und mannigfaltig. Die Abbildungen 396 und 397 zeigen zwei weitere Formen. Beide entsprechen sich einander, indem der Fahrer zuerst (396) hinter dem Lenker, dann (397) vor dem Lenker steht, beide Male in Kehr- front. Seine Stützpunkte sind Pedal und Vorderdorn. Den Lenker hält er: mit vertauschten Händen: rechte Hand am linken Griff, linke Hand am rechten Griff. Auch hier zeigt sich von neuem, dass Kehrfront die Fähigkeit voraussetzt, mit vertauschten Händen zu steuern. Das ist der VE, VO SETS gespreizter Seitenstand Innerer Fuss auf dem Ped äusserer Fuss Kehrseitenstand vorwärts gespreizt umgekehrt wie No. 392 Bei Seiten IST C Ein Beispiel bietet Kurbel steht dort h wird es dem Fa halten; denn u se | | Fusses weicht sie leic I) hinten aus. Das Rad BEE > I | Antrieb, es kommt ins Ro er Stillstand ist mis stand wird deshalb auch stets ——— — HE YE ER DT EE wenige Augenblicke gezeigt. Seiner 02 393 4 )5 AR = i Vb. Vorwärts gespreizter Seitenstand Schwierigkeit halber wird er geı Innerer Fuss auf dem Pedal, äusserer Fuss auf Vorderdorn Ueberhanderiftf Pflichtübung gewä it 120 3. Teil: Kunstfahren Rückwärts gespreizter Seitenstand ' | ıach vorn auf den Vorderdorn wird das eine Bein dass die Seitenstände die Grundlagen des gesamten Kunst- auf den Hinterdorn gesetzt. Dadurch entsteht fahrens sind, | der rückwärts gespreizte Seitenstand, Die Armhaltung ist im Kunstfahren ebenso wichtig, Ihn zeigen die vier Gruppen VI und VI], wie eine gute Beinhaltung, über welche weiter oben bereits Auch bei diesem Seitenstande verschwindet die hüpfende gesprochen worden ist. Die Haltung der Arme kann sehr , des Fahrers und macht einer leicht wiegenden Platz, verschieden sein. Meistens ruhen sie ja am Griff oder sonst an einem Punkte a m SU FR des Rades. Häufig sind sie aber auch frei, sei es einer oder beide. Dann E = S dals - E a muss der Fahrer I T x suchen, den oder D S i die freien Arme ES Seiten- in eine mög- 5 e lichst natürliche 7 S € und ansprechende } Haltung zu x bringen. Einen x freien Arm Schlaff À herunterhängen zu 5 lassen, ist nicht zu | E - empfehlen. Häufig 2 RE = = IEA = D wird er leicht im | = ? en? y 2 | a Vla. Rückwärts gespreizter Seitenstand En SNES | 2 erer Fus auf HGO a TE und mit der Hand | a in Schulterhöhe 3 Se ki leicht mal gebracht. So zeigen es z, B. die Abb. 402 und 403. Auch E Seitenstand zu versuchen, sei es beim Abb. 417 zeigt diese Haltung. In den späteren Abbildungen ; der beim Absitzen. Es dürfte kaum findet Sie Sich noch Sehr oft. Diese Armhaltung lieben viele 2 len gebe der nicht schon unbewusst Fahrer und bevorzugen sie. Die Finger werden dabei 3 ne geschlossen und leicht gekrümmt. Der E Era | : Daumen liegt an. Diese Haltung hat Seitenstand | y zwar einen leisen Anflug von Gesuchtem lie | und kann auch leicht etwas geziert y S le | erscheinen. Trotzdem erscheint sie nicht 1 | 3 I | | unangemessen : K en Satte Weit in die Luft gestreckt erscheint ; I | der freie Arm in Abb. 375. Er entspricht i ein Ww | der Beinhaltung im selben Bilde, Die ent e eder- Handfläche ist zur Erde gewendet . D Mal wi | Eine andere Form der Armhaltung 1 en Sattel - iSt Hüftefest. Sie wird häufig von Fahrern ler Fahrer gewählt, dieschon viel Erfahrungen in ihrer [ h tie strecke Kunst gesammelt haben. Diese Haltung | Be recken verut t eine lang- | hat nicht das geringste Gesuchte oder Ge- 0 e Körperhaltung machte an sich. Deshalb bevorzugen sie : (€ L t s eine Knie oder wohl auch alle jeneFahrer, die auf Neben- eine Fu uf das obere Rahmen- | effekte keinen Wert legen nnd ihre r gesetzt w | Uebungen rein und ohne Zutaten bringen Möglichkeiten wollen. Meistens sind es vorgeschrittene cen, Aber immer und geübte Fahrer, die auf Aeusserlich- ler tritt uns die Grundlehre entgegen, e oben Abb, 399 mit Knie auf Sattel keiten verzichten können oder wollen. Elemente: Rückwärts gespreizter Seitenstand 121 Die Seitenstände finden namentlich im Zweierkunst- wirkt das ermüdend und langweilig. Zuerst wird fahren eine schöne Verwendung. Der eine Fahrer steht an sein Tun noch beobachtet, bald aber schweift die Aufmerksamkeit ab der rechten, der andere an der linken Seite des Rades. Das und es wird der Augenblick herbeigewünscht, in dem der | ergibt dann die Doppelseitenstände. Im später zu be- Fahrer aus dem Saal verschwindet. | handelnden Zweierkunstfahren (Abb. 687 ff.) werden eine ganze Zuweilen achten Kunstfahrer zu wenig auf diesen Wechsel Reihe davon bildlich vorgeführt werden. In diesen Doppelseiten- von Stand und Fahrübungen. Namentli begehen ständen fasst jeder Fahrer mit der äusseren Hand seinen Griff diesen Fehler häufiger. Ebenso wäre es fehlerhaft, immer nur N | Mit den inneren Armen umfassen sich die Fahrer wechsel- Runden zu fahren und auf ihnen sein Können zu zeigen. seitig. So sind sie fest verbunden und können dann | leicht alle Seiten- stände doppel- seitig vorführen, vom geschlosse- nen bis zum weit offenen. Der ge- schlossene Doppel- seitenstand hat z.B. dann die Natur einer Schaukel (Abb. 691). Die Fahrer gehen dabei abwechselnd auf und nieder: Hebt sich der eine, so C . _ we ER A ep D sinkt der andere. > 2 E 7 C | n, VI b. Rückwärts gespreizter Seitenstand | WARE! CE Aeusserer Fuss auf dem Pedal, m Er auf Hinterdorn Ue erif E se | Verweilens im Saal befindet sich ein Kunstfahrer bald hier, bald dort, bald in Runde ausgeführt werden, so gibt es doch wiede - £ dieser, bald in jener Ecke des Saales. Er ist fort und fort denen dies nicht der Fall ist in Bewegung. Bald hält er oben (Abb. 72) bald unten, bald Wenn nach dem Gesagten Kuns e 7 rechts, bald links, bald in der Mitte der Fahrfläche. Auch und quer im Saale umherf. so ist die 7 wenn er in Fahrt ist, vollführt er nicht etwa Stets regelrechte immer und Stets richtig. Es gibt manche Fa Figuren wie Runden, Achten u. s. w. Nein, er gondelt nach eine geordnete Figur erfordern oder ge Schwe Belieben kreuz und quer im Saale umher, werden. Eine wie es ihm der Augenblick eingibt. Dieser bunte Wechsel des Orts ist sehr 1 wesentlich. Dadurch belebt sich das Fertigkeit voll zur Entf ganze Kunstfahren. Wie eintönig würde es z. B. sein, wenn ein Fahrer sich immer nur in der Mitte des Saales befindet Y und dort seine Kunst übt! Ein Kunst- fahrer darf nie auf einer Stelle kleben. Er darf nirgends im Saale festwachsen und sich dort ansiedeln Er muss stets | auf der Wanderschaft sein und darf überall nur wenige Augenblicke rasten. Deshalb soll jeder Kunstfahrer sein Pro- | gramm derart zusammenstellen, dass auf | Standübungen stets Fahrübungen folgen. Falsch wäre es z.B, wenn er in der ersten Hälfte nur Uebungen am Ort, in der zweiten Hälfte nur Fahr- Seitenstand übungen brächte. Sieht man einen Fahrer 103 Der I l im S einer S fortwährend am selben Fleck halten, so wie Abb, 399 mit Fuss auf Sattel 3. Teil: Kunstfahren = ES ES ERDE HIER? | VIl a, Rückwärts gespreizter Seitenstand ALTA SSe Fuss auf Hinterdorn — Normalgrift re LA SALITE AML NSAR CLIEN OR USD ING | | 4 | EJ | | VIlb. Rückwärts gespreizter Seitenstand | F lem Pedal, äusserer Fuss auf Hinterdorn — Ueberhandgriff | j N | Elemente: Offener Seitenstand Offener Seitenstand (weit gespreizter Seitenstand) Wir kommen jetzt zur letzten, aber trotzdem sehr w ichtigen Form des Seitenstandes: zum offenen oder weit gespreizten Seitenstande. Das Pedal bleibt ganzfrei. Nur die beiden Dorne werden als Stützpunkte benutzt. Das eine Bein ruht auf dem Vorderdorn, das andere auf dem sm Hinterdorn. Diese beiden Dorne stehen am Rade weit auseinander, gewöhnlich etwas über 1 Meter. Das istmehralsdernor- male‘ menschliche Schrittbeträgt. Der Fahrer muss daher seine Beine etwas weit spreizen. Unnatürlich weit ist das zwar noch nicht, aber Pedal mit einem Fusse dreht, es schnell auf den Dorn setzt und Rade tragen lässt, bis es loslä das Bein ch vom rollenden ï, keinen eigenen Schwung mehr hat Hier schliesst sich die Kaffeemühle (Abb. 420) an. Sie doch etwas mehr als imLebenüblich (Abb. 425). Die Gruppen VIII und IX zeigen diesen offenen Seitenstand. Das Spreizen kann gemässigt werden dadurch, dass die Hacken einander zugekehrt, d. h. nach innen zum freien Pedal hin gewendet wer- den. So zeigt es z. B. Abb. 420, auch 416. Weiter wird die Spreiz- öffnung verringert dadurch, dass der Fahrer Front ge- gen den Rahmen nimmt (Abb. 420). Am offenen Seitenstande ver- schwindet das Hüpfen desFahrers völlig, weilerallein auf den beiden Dornen steht und Aeusserer Fuss auf Vorderdorn, innerer dies erkennen. gleitet wohl humoristischen auch ein Läch Villa. Weit gespreizter oder oifener Seitenstand Fuss auf Hinterdorn Norm Wer sie zum ersten Zuge träg sein Körper daher 121 422 den Bewegungen des Pedals nicht folgt. Der Fahrer rollt vielmehr mit dem Rade durch den Saal, er „Schwebt“. Dieses Schweben währt nur Solange, wie das Rad von Selber rollt. Der Fahrer muss ihm daher den erforder- lichen Schwung geben, indem er erst eine Zeit lang das Villb. Weit gespreizter oder offener Seitenstand Aeusserer Fuss auf Vorderdorn, innerer 1 f Hinterdorn Fuss Finger nicht i (in der Richtu n die Kette geraten ng des Uhrzeigers) Das Rad liegt etwas sehr ungewohnt Aber bald gewöhnt Die Rui zu fahrer Schrä Sich ist eine et sonderbar au sehende Seiten- ıınkKe Selle uber a C de ist d Tec Das ist zunächst der Fahrer daran tandsübung. Der U en 3. Teil: Kunstfahren | ferner, dass der Fahrer mit nur einer Hand steuern Am meisten verwendet wird der offene oder weit ge- Reitsitz ist das leicht und kaum der Rede wert. spreizte Seitenstand in der Form des Schwebens, wie es ıd aber bei der schwankenden Haltung des Abb. 425 zeigt. Der Fahrer hat das Rad in Schwung gesetzt dies nicht so ganz einfach und rollt mit ihm jetzt freihändig dahin. Mit dem Vorder- | fuss steuert er da- bei das Vorderrad 12 | und verhindert € dessen Herum- | | schlagen. Hat der Fahrer genügend Schwung, so kann er wohl ein- oder = | zweimal im Saale R S e herumschweben 5 € | Zum Schlusse rollt SS e das Rad natürlich | immer langsamer, bis es sich aus- iS S gerollt hat. Dann | | > - muss der Fahrer | [8 \ | | S - zu einer neuen O € _— — = — Uebung schreiten a SS JU e : R Dieses Rollen FE? IX a. Weit gespreizter oder oifener Seitenstand 1 Z 5 \ Fuss auf H N im weiten Seiten- 5 spreizstande heisst j 3 uch Seitenschwebestand. Jedoch ist diese Bezeichnung nicht a e .r . 2 e klar genug. Auch andere Seitenstände werden öfter damit 8 x . . 5 ) gemeint, z. B. die nach vorn oder hinten gespreizten (Benutzung & i ; 8 des Pedals und nur eines Dornes). In Ausschreibungen 7 jr | I 0 I ä |; | x] | „ E Weiter (offener) Seitenspreizstand 3 4 uch Seitenschwebestand genannt der Fall, so löst sich leicht die Schnur. Der und sonstigen Verlautbarungen, in denen es auf genaue j plötzlich dem Fahrer vom Fuss. Schaut zweifelsfreie Bezeichnung ankommt, vermeide man Sie daher bendrein noch die kleine oder grosse Zehe keck aus lieber ganz oder Setze die Stützpunkte hinzu, die gemeint Sind. dem Strumpf heraus und Sieht Sich vergnügt im Saale um, Abb. 430 zeigt wieder eine der zahllosen Spielformen fröhliche Wirkung dieser des Seitenstandes: an die Stelle des Vorderdornes tritt der lann kann man sich lebhaft die Auf diesen setzt der Fahrer den Vorderfuss. edlichen Episode auf die Festversammlung vorstellen. Gabelkopf. —— Elementc: Offener Seitenstand 125 Ueberhaupt lassen sich ausser Pedal, Vorder- und Hinter- haben hier zwei ganz einfache geschlossene Seitenstände. Für dorn noch viele Stützpunkte am Rade finden, mehr als man sich allein bietet keiner etwas Besonderes. Dur ie Verbin- gemeinhin denkt. Die Verwendung des Sattels ist schon dung beider Seitenstände an einem Rade ei früher erwähnt worden (Abb. 402 und 403). Jetzt haben wir ganz neue Uebung, nämlich die Schaukel pâte den Gabelkopf. ch (Abb. 691) die Ausserdem kann FEN TEE E z = =; Rede sein. Aber das obere Gabel- rohr sehr gut ein | Stützpunkt Sein. An die Stelle des Lenkergriffes kann | rch V der Lenkerknauf vas ganz N treten. Durch Wahl | - e o dieser Nebenstütz- | U 0 O punkte entstehen | So € dann viele neue | C Spielformen der | en. Be Seitenstände, deren | e Zahl dadurch | oe es schier ins Unend- | M e Aus liche geht. Zwei | Br Arf N Fahrer auf einem ee De Rad können leicht = nn i 4 eles er Sag SE IXb. Weit gespreizter oder offener Seitenstand doppelte Selten: Innerer Fuss auf Vorderdorn, äusserer Fuss auf Hinterd Ueber oriff WIr geir stände ausführen. Kuns Jeder Fahrer steht dann an einer Seite des Rades, z. B. jeder Seitenstände zurückgeführt werden kann. An den Seitenst auf seinem Pedal. Abb. 434a zeigt diesen doppelten Seiten- liessen sich noch viele Punkte b C stand. Es ist ein geschlossener; denn jeder Fahrer steht auf ihnen noch viele weitere Lehren entwic e dem Pedal allein und spreizt nach keinem Dorne aus. Wir weiteren Verlauf wird das immer wie ge WEST en; EZ 1 Schlussbemerkung Die Seiten- | dieser Resultate “> stände sind hier sind hier gehöri- etwas sehr, viel- een Orts einge- leicht inmanchen flochten worden Punkten etwas Aber es gibt zu ausführlich noch viele an- behandelt wor- dere Uebungen, den. Viele sind derenGrundform ja allerdingsnicht ein Seitenstand besonders wich- ist. Jeder, der | tig. Andere aber das Kunstfahren | sind, wie wir ge- treibt oder sich 134 a sehen haben, wie- damit befasst CS SOSSE NOP CISE ILENStanA der sehr wichtig. namentlich auch sogen. Schaukel, siehe Abb. 691 Y a R G \ ss auf ( Alles in allem alle Kampfrichter aber bleibt der Satz bestehen, dass die Seitenstände die sollten stets ihr Augenmerk dar ict vie S eine Grundlage des gesamten Kunstfahrens Sind. Alle Uebung auf einen Seitenstand zurückführen lässt. Dad Späteren Uebungen lassen Sich fast Stets mehr oder weniger gewinnen sie sehr oft ein besseres Verständnis und er leicht auf einen Seitenstand zurückführen. Wer sich die den Schlüssel zur richtigen Beurtei Ue g S Mühe nimmt, dies zu versuchen, kommt dabei bald zu den gibt noch einen Dornstand. Der Fat überraschendsten Resultaten. Nur wenige der wichtigsten allein (Abb. 687). Das ist aber kein 1. PERS ENT Tee 3. Teil: Kunstfahren = | \ | O i | rundübungen sitz und Seitenstand hältnismässig leicht, wenn sie dem Neuling zunächst auch sehr schwierig erscheinen. Er muss nur herzhaft an sie heran- | Stillstand, Kehrfront, gehen und darf sich durch die ersten notwendigen Fehl- | Schläge nicht abschrecken lassen. Tatsächlich Schwierig ist | sst der angehende aber die letzte Grundübung, das Rückwärtsfahren. Wenigstens | treten ihm in fast allen erfordert es langes, mühsames, wochenlanges Ueben und ihm nichts, sie zu mancher Tropfen Schweiss fliesst dabei. Wer es aber erst einmal Er muss an sie weg hat, dem erscheint es nachher leicht und einfach. Und en, bis er sie kann tatsächlich ist es dann auch spielend leicht. So geht es über- | rfront, sind noch ver- hauptmit den meisten anfänglich schweraussehenden Uebungen. E Fe Stillstand S all ie ) | | Die erste Grundübung, der Z |: Stillstand, ist abhängig von der M 4 | Stellung der Pedale und des Vor- IB ades. Beides ist gleich wichtig © die Stellung der H müssen unbedingt 5 5 stehen Auf ihnen 8 a ler vielmehr mit ihnen balanciert | 3 ler Fahrer. Er hält dadurch | sich und das Rad im Gleich- 4 ewicht Das eine Pedal ist ? bei nach vorn gerichtet, das : ena hinte | | , e | | 1 Stillstand links | Stillstand links, freihändig 4 Beide Füsse auf Vordergummi ( Am besten übt man anfangs den Still- 1 ( O Stand an einer Wand, gegen welche man sich | mit dem einen Ellenbogen leicht lehnt | i ; um nicht zu stürzen. Gut ist es, wenn an | : CARS ZE En > = dieser Wand in Lenkerhöhe ein Griff, eine | hj ; us E FS Latte oder ein Geländer ist. Dann kann | Fe, " sich der Uebende daran festhalten, wenn | E e Regel er nach der anderen Seite zu stürzen droht / Z e Pedal h I Die normale Art des Stillstandes | : rd lin} ist die gebundene (Abb. 435), d. h. beide |: Ze re e Ped Hände am Lenker. | | M d nac Etwas schwieriger ist er freihändig | Ireht seit In diesen Stellungen (Abb. 436). | | t der Stillstand am leichtesten (Vergl. Abb. 435) Die Oberschenkel müssen dabei | ur fortgesetztes Ueben und Versuchen gegen die Sattelspitze gedrückt werden. rt zum Ziel. Die Fähigkeit sicheren Stehen Dadurch hat der Fahrer den Rahmen kommt nur ganz allmählicl Dasselbe wie 438 (von vorn gesehen fester in der Gewalt. Grundübungen: Stillstand 127 Stillstand links Stillstand links freihändig Der Stillstand lässt sich mannigfach "ausgestalten durch Füssen geschehen (Abb. 438 und 439). In diesem Falle 3 veränderte Beinstellung. So kann ein Fuss auf den Vorder- balanciert der Fahrer das Vorderrad | gummi gesetzt werden (Abb. 437). Dasselbe kann mit beiden den Füssen. Pedale und Kette sind C € | | | a Pedalstand edalstan , } Bisher war nur vom Stillstand im Reitsitz die Rede. Gruppenbild (Abb. 44 € edene Im Reitsitz ist aber der Stillstand nicht allein möglich. Es Formen, die nur aus Y C ge 7 | gibt auch noch andere Stellungen. Der Fahrer kann den gebunden, einhändig rechts | Sattelsitz aufgeben, Sich erheben und freihänd freihändig Freih dabei aufrecht in den Pedalen stehen. Das ergibt dann den Stand in den Pedalen, kurz Pedalstand genannt. Dieser Pedalstand ist sowohl in Fahrt, wie im Stand, d. h. bei rollendem wie bei stehendem Rade das obere Ra möglich. dieses dadu Pedalstand in Fahrt erfordert Dann ist er leicht | natürlich gerade ausgerichtetes Vorder- ja auch, wie wir rad. Er ist ein gewöhnliches Fahren, freie Stillstan nur dass der Fahrer dabei nicht im ermöglicht Sattel sitzt, sondern auf den Pedalen Sattelspitze. An ) steht und den Oberkörper leicht auf jetzt das Rahmenr: den Lenker stützt. Dieser Pedalstand Auch der Pedal | in Fahrt bietet zwar einen etwas oder rechts, je nachdem das Vorder- sonderbaren Anblick, hat aber sonst rad nach links oder rechts gedre nichts Bemerkenswertes. Freihändig wird. Abb. 444 zeigt ihn links | ist er unmöglich. Auf dem Gruppenbild 440 bis 443 ris: E i 1 144 2 rScheint er gleichfalls durchweg | Pedalstand am Ort ist der DE TATSTN A NES LENA EIS ersche er gle C g übliche. Er ist sehr häufig. Das Hüfte fest links | | EEE UMILI TERT ANETT ITE LALA RADUNATI Li NR EL ART) NA RAR ee FETT ER o oft, 321) die Vorübung. \ At )b 3. Teil: Kunstfahren ist der Sitz auf dem Rade t entweder (Kehrle ıd Kehrsitz werden oft von dem einen, nt. Dadurch ht Irrtümer, die npfrichter sehr Deshalb ist von vorn herein rfe Scheidung zu halten. Bei Kehr- klings auf dem ler lehnt sich gegen ihn. Bei tzt der Fahrer verkehrt auf Die Abb. 446 und 448 zeigen ı Unterschied. ahren im Kehrstand ist ein nit vertauschten Händen: rechte linken Griff und linke Hand am Griff. Deshalb ist, wie schon uch hier wieder der Kreuzgriff Dieser Kreuz- rmalen Reitsitz, d. h. Frontsitz mit dem Gesicht Das Gegenstück dazu ist rer auf dem Lenker oder auf kersitz), kurz Kehrstand Kehrfront , zum Hinterrad gewendet. auch einhändig. griff wechseln, bald diesen, bald jenen haben. freihändig rhergehenden Seite — (Gesicht nach vorn) muss zuerst gründlich geübt werden. Der Lernende übe es nicht bloss zweihändig, sondern namentlich Sy Er muss rechts und links mit dem Kreuz- Durch Solch fortwährendes Wechseln des Kreuzgriffes erlangt er bald die Fahrer, das Fahren im Kehrstand (Kehrlenkersitz) erlernend Fährt an einer Wand oder Schranke Solange hin und her, bis er die Wand verlassend frei fahren kann. Nach mehrtägigem Ueben kommt die Fähigkeit plötzlich, ohne‘ dass der Fahrer es vorher ahnte erforderliche Sicherheit. Um so leichter und schneller lernt er dann das Fahren in Kehrfront, wie es Abb. 445 zeigt Um dies Fahren in Kehrfront (Abb. 445) zu erlernen, wird es am besten an einer langen Wand oder einem Geländer geübt. An diesen fährt der Uebende fortwährend hin und her. Mit der einen Hand stützt er sich dabei an die Wand oder richtiger gesprochen: er lässtseine Handfortwährendan dieser Wand oder auf dem Geländer entlang gleiten. Anfangs fährt der Fahrer langsam hin und her. Nach und nach beschleunigt er das Tempo und wird immer schneller. Die Fähigkeit, Wand und Geländer zu verlassen und völlig frei zu fahren, kommt dann ganz plötzlich und unvermutet, zur grossen Freude des Fahrers Der- arlige Augenblicke plötzlichen Gelingens und unvermuteter Freude hat übrigens jeder Jünger des Kunstfahrens öfter im Leben. Sie bezeichnen die Höhepunkte seines Fortschreitens, | | Grundübungen: Kehrfront Kehrstand Der Kehrstand lässt sich mannigfach ausführen. Der einfachste ist der: Füsse auf den Pedalen, Hände an den auf die beiden Griffen. Meistens wird er sofort freihändig gezeigt (Abb. 446). Ab Kehrreitstand freihändig auch Kehrlenkersitz genannt D Kehrsitz Mit dem Kehrstand nicht zu verwechseln ist der Kehrsitz. schwer. Der Fahrer sitzt dabei verkehrt auf dem Sattel (vergl. Abb. 448). Dieser Kehrsitz ist bedeutend schwerer als der Kehrstand. Freihändig, wie ihn Abb. 448 zeigt, ist er übrigens erheblich mals betont sei 129 So ist er ebenfalls leicht. Die Füsse können aber auch leicht hinteren Dorne gesetzt werden (Abb. 447). Dann rollt oder besser gesagt schwebt der Fahrer dahin || / | XE | | | i 4 | | 5 N 1] Im Keh ch Stillstand O A (Abb. 449). Diese: natürlic C 4] Kehrstand und K beide | unter den Begriff der „Ke | < | S | >} | =| = H 3) a | I | | | M |] 148 a 2 : 2 Kehrreitsitz Stillstand im Kehrreitsitz freihändig Schwer | nicht zu verwechseln mit Kehrstand k î | WRE 3. Teil: Kunstfahren Rückwärtsfahren )ie dritte und letzte Grundübung ist das Rückwärts- den einen und bald den anderen Fuss aufs Pedal zu setzen Es ist schwer. Wer es kann, dem fällt es leicht. Die versucht. Zuerst gelingen kleine Kreise rückwärts. Nach weiterer liegt daher eigentlich nur im Erlernen vieler Mühe gelingen allmählich grössere Kreise und dann, tel ist so weit wie möglich zurück zu stellen. ganz plötzlich wie angeflogen, kommt die Fähigkeit ständigen der Fahrer nach hinten sitzt, um so leichter fällt Rückwärtsfahrens. Ein Gefühl freudiger Erhebung wie wohl s R ren. Der Lernende bedarf langer Zeit kaum zum zweiten Mal überkommt den Jünger des Kunst- er Uebung entlich grosser Geduld. Nur fahrens, Sobald ihm das Schwere Rückwärtsfahren gelungen C Oo ıllmählich, wird das Rückwärtsfahren ist Durch stetes Ueben halte er diese Fähigkeit fest und Man stelle den Sattel so tief, dass man mit den Füssen entwickle sie weiter. Das Rückwärtsfahren muss der Lernende € e ıd schreite dann fort und fort in Reit- frühzeitig üben. — Jeder Kunstfahrer muss es können. Sonst em Rade rückwärts, indem man abwechselnd bald kann er als vielseitiger Fahrer nicht bezeichnet werden. Pirouette sehr schwer. Hervorragende Kunstfahrer fahren sogar nach vollbrachter halber endung sofort auf dem Hinterrade DL weiter, ohne das Vorderrad zu Boden inken zu lassen REN Die Pirouette kann fortgesetzt werden. Es wird nicht bloss eine halbe Wendung auf dem Hlinterrade ausgeführt, sondern eine ganze Wendung oder sogar noch eine zweite, dritte Wendung u. s. w Dann wird aus der Pirouette ein wirklicher Tanz auf dem Hinterrade. 7 SG 2 5 2 z 2 i a 2 5 1 E Dies ist natürlich sehr, sehr schwer Kunstfahrer von Fach benutzen zur i ; Pirouette meist untersetzte Maschinen mit 1 Sehr kurzen Kurbeln. ji 13 + 4 5 Pirouette > u |; (! - 5 E A | q 1 5 (“" IN |; IN INS I, GDI Z7= EN | GP m 1 D zug = Frontreitstand rechtshändig Freier Stand vor Lenker E IGET rechten Fuss auf Vorderfelge, linken Fuss auf linkem Pedal | || j Einzelnes: Frontstand auf Vorderrad 131 Einzelnes Nach den 3 Elementen (Reitsitz, Damensitz, Seitenstand) leicht und einfach. Manche sind zwar etwas weniger leicht. und den 3 Grundübungen (Stillstand, Kehrfront, Rückwärts- fahren) kommen eine ganze Zahl einzelner Uebungen und Als schwer können sie aber nicht gelten, wenigstens nicht in der gewöhnlich gezeigten Form Stellungen. Man kann sie die Bausteine des Kunstfahrens Diese Uebungen ı meist zur Füllung. Oft sind sie | nennen. geradezu Lückenbüsser Diese mehr oder weniger wichtigen Uebungen sind sehr geflochten, um dem Fahrer häufig. In jedem Fahren kommen sie vor. Viele davon sind einen Augenblick der Ruhe zu gewähren ) Frontstand auf Vorderrad rontstand au Orderſa | Das Vorderrad kann dem Fahrer | Eine weitere, aber nicht ganz in vielen Arten als Standpunkt dienen. leichte Form zeigt uns Abb. 454. Er kann darauf vielerlei Stellungen ein- Der r steht ei hoch = nehmen. Er kann auf dem Dorn, auf e der Felge, auf dem Gummi oder in den t e Speichen stehen. Erkann dies mit einem sein Aus- z oder mit beiden Füssen tun. Er kann einen Fuss hier, den andern dorthin C S =} setzen. Er kann dabei nach vorn Füsse D | Schauen und Vorderfront haben. Er 3. € S kannauch nach hinten zum Sattelschauen und dadurch Kehrfront haben. Das ergibt eine Unmenge von Formen des Stehens auf dem Vorderrade. Sie lassen sich eigentlich gar nicht alle ausdenken Zunächst mögen hier diejenigen Formen behandelt werden, in denen der Fahrer nach vorn schaut, d.h.Vorderfront hat. Es sind das die Frontstände auf dem Vorderrad. Sie sind etwas schwerer En ES Vor enGumm alsdienach- linken Fuss auf Feloe (schwer) gesetzt : | her zu be- lehnt Sic 3 | sprechenden Kehrstände aufVorder- dabei leicht an der )D f | rad. Die Abbildungen 451 und Mit dem hinteren C 453 zeigen zwei verwandte Formen. stützt der Fahrer den Lenker In beiden bleibt ein Fuss auf dem Das Gleichgewicht hält der Pedal. Der andere Fuss ist oben Fahrer allein mit dem auf Gummi N auf den Vordergummi gesetzt und an Felge ruhenden Bein. Im Bilde 451 bleibt der Fahrer Die Frontstände sind hier fast dabei noch hinter dem Lenker und alle freihändig dargestellt. Wer sie Frontreitstand freihändig setzt den Fuss jenseits hinüber über den Rahmen. Im Bilde 453 steht der Fahrer bereits ganz vor dem Lenker, behält aber den Fuss dies- seits auf dem Gummi. Besonders schön und deutlich ist das Bild 452, welches den Fahrer in der ersten Stellung, von vorn gesehen zeigt. erlernen will, muss natürlich anf die Hand an den Lenker lege Ganz allmählich muss er suchen den Lenker loszı Balancierend wird er dabei die Arme zunächst seitlich von sicl strecken. Dadurch komn.t er. in die sogenannte Fliegerhaltung Freieı Frontreitstand RER WON EN ERLITT Li NALI ISNT neh 3. Teil: Kunstfahren Kehrstand auf Vorderrad ler Stand auf dem Vorder- 1ST C gewendet. Der Fahrer hat dabei sein Rad ı vor Augen. Er kann leicht und bequem den Dadurch ist das Innehalten des Gleichgewichts erleichtert. Mit diesen Kehrständen beginne daher r \ FE ul Kehrstand, Tate 1 n genau 50 wie der Frontstand Felge, Gummi, Speichen g ge echselt t Abb. 456: eine Hand QGumn » Mit diesem Fuss am Gummi drückt der Fahrer das Vorderrad nach Bedarf bald rechts bald links Seitwärts. Dadurch bewahrt er das Gleichgewicht. Mit der Hand muss er den Lenker gleich- zeitig anziehen, als ob er ihn nach oben ziehen wolle. Abb. 457 zeigt das eine Bein frei. Der Fahrer balanciert allein mit rechtem Fuss und linker Hand Kehrstand, linkshändig Vorderdorn, links frei (leicht) Abb. 458 zeigt beide Hände frei. Der rechte Fuss, an den Gummi gesetzt, hält allein das Rad fest. Der Lenker ist dabei aber im Bilde ist dies nicht mehr zu sehen gegen den Vorderschenkel gedrückt. Abb. 459 zeigt den Kehrstand mit einem Fuss auf dem Rahmenrohr. Der Lenker ist an den Oberschenkel gelehnt Kehrstand, freihändig hts auf rechtem Vorderdorn, links auf oberem Rahmenrohr (leicht Einzelnes: Kehrstand — Reitstellungen 133 Abb. 460 zeigt uns den hohen Kehrstand. Der Fahrer steht auf dem höchsten Punkte des Vor- derrades. Es ist dieselbe Stellung wie in Abb. 454, nur mit gewendeter Front | Der Lenker ist aussen an das Knie gelegt. Da- durch verhindert der | FahrerdasHerumschlagen des Vorderrades. Abb. 461 endlich zeigt uns die gleiche Stellung, nur hat der Fahrer den Lenker zwischen dieKniee genommen. Dadurch wird die Uebung etwas leichter. 160 Richard Steyei, R.-C. Sport Berolina, Berlin 180( Kehrstand auf Vorderfelge 1 Kehrstand auf Vorderfelge Lenker zwiscl K | Lenker aussen am linken Knie Z| Z| Reitstellung eitstellungen | Wir kommen zur Gruppe der Reitstellungen. Schon Abb. 462 zeigt einen Frontreit S| der Pedalstand (Abb. 440 bis 444) war eine Rad-Reitstellung. Gabelkopf und Hinterdorn. | Der Fahrer stand dabei reitend über dem Rahmen. Diese Diese Art ist daher nur mit Schwung au r, kraft u reitende Stellung wiederholt sich jetzt, aber nicht bei stehendem, das Rad eine Zeit lang von selber roll. Der Fahrer 4 sondern bei rollendem Rade. Die Reitstellungen sind daher „schwebt“. Ist der Schwung verbrau so muss der Fahre 1 keine Stand-, Sondern Fahrübungen. Das Rad läuft dabei. diesen Reitstand aufgeben, um wieder Ped SS A Im Reitstand kann der Fahrer Front nach vorn oder Mit dem Knie hält er den Lenker [ = nach hinten haben. Deshalb scheiden sich die Reitstände in Fahrer darf aber nur ganz leise mit e | Front- und Kehrreitstände. wirken. Sonst Schlägt er herum. | | | Abb. 463 ist ebenfalls GEE IREN E| ein Schwebestand in Reit- | q 5 Stellung. Statt Vorderfront | S| iSt Kehrfront gewählt. Daher | > | ist es ein Kehrreitstand. SH Fusspunkte sind ein Hinter- R | und ein Vorderdorn. Die Dorne müssen natürlich an x verschiedenen Seiten des | Rades liegen, damit der 3 Fahrer Reitstellung über 5 dem Rahmen hat. Würden a die beiden Dorne an der | gleichen Radseite gewählt | werden, würde der Fahrer | ganz auf einer Seite des | Es EGM EES, SEGS ERD Rades stehen Aus dem Frontreitstand, freihändig Kehrreitstande wird dann Kehrreitstand, freil auf rechtem Gabelkopf und linkem Hinterdorn ein offener Kehrseitenstand. linkem Vorderdorn und ı j | { | & 3. Teil: Kunstfahren | Abb. 464 zeigt einen ähnlichen Kehrreitstand & : re F> wie die eben besprochenen. Er ist einhändig. Fa j Der Fahrer hat die linke Hand am rechten Griff. ? Die andere Hand Steht Hüfte fest. Das Pedal ist ausgeschaltet. Deshalb ist es ein Schwebestand, der nur solange dauert, als der erhaltene Schwung | des Rades vorhält | u | / ; / \ EE | x Karl T nann, R.-C, Wander Leipzig-West Reitstand, freihändig uf linkem Hinterdorn und rechtem Pedal, gestützt 6 „4 wf das obere Rahmenrohr Kehrreitstand, ZU g } X i Abb. 466 zeigt einen schönen hüpfenden Reitstand. È N Der Fahrer steht auf dem einen Pedal. So treibt er o 7 das Rad. Das andere Bein schwebt frei in der Luft. Je 0 a : Eine Hand ruht am Lenker, die andere ist frei (Hüfte 5 4 fest). So gleitet der Fahrer dahin. Sein Körper geht 2 ere fortwährend auf und nieder. Er folgt den Bewegungen ä des Pedals. Daher rührt die hüpfende Erscheinung. 3 Dieser Reitstand ist nahe verwandt mit dem Seitenstand 8 S Abb. 375. Der Fahrer hat nur nötig, das freie Bein Ä Schluss des frei- über den Sattel hinweg an die andere Seite des Rades ingens vy hinten Reitstand zu bringen. Dann hat er Seitenstand. Auch hier ist wieder zu erkennen, dass die Seitenstände die Grundlage unendlich vieler Uebungen sind. — Trete e | Obersitz Au Was Obersitz ist, zeigen m unsere Abbildungen. Der Fahrer sitzt auf Sattel oder Lenker und hat die Beine et nd ebenfalls heraufgenommen ERL D Ln Er streckt sie vor sich aus. Im Sattelsitz streckt er sie uf den Lenker (Abb. 467 nd 468), im Lenkersitz uf den Sattel (Abb 470); der Obersitz vom Sattel aus ist leicht, vom Lenker aus etwas schwerer. | Obersitz (St tz 68 Obersitz (Strecksitz I r vom Sattel zum Lenker, linkshändig (leicht Eine Art des Obersitzes ist der Kniebeugesitz vom dabei seine Füsse in den Lenker, Die Kniee werden gebeugt Sattel aus (Abb. 469). Er ist sehr häufig. Der Fahrer stemmt Mit den Füssen lenkt er dann das Rad. Die Hände sind frei, | j Einzelnes: Obersitz, Sattelbeugestand, Sattelknieen Werden gebeugt, die Kniee nicht sondern sie über Sattel hinaus, so ist der Obersitz Ab- bildungen zeigen das deut- Der Lenker ist ragen gestreckt den oder Lenker ein Strecksitz. Die lich Obersitz im ein Kehrsitz Der Fahrer hat dabei Kehr- front. Auf dem Sattel ist der Obersitz stets Frontsitz Der Fahrer hat Front nach EE X. | vorn. DerKehrobersitzwird \ cries Fe : | zur Wage (Abb. 484), in- SZ dem der Fahrer Sich nach Obersitz (Kniebeugesitz) hinten überlegt (Abb. 484) Obersitz (Kehrstrecksitz) vom Sattel zum Lenker, freihändig Lenk Sattel, fr mittelleicht Sattelbeugestand Aus dem Sattelknieen entwickelt sich leicht der Sattel- Würde der Fahrer den slass beugestand. Der Fahrer setzt statt der Kniee die Füsse auf auf dem Sattel stehen, dann S den Sattel. Dadurch muss er den Oberkörper sehr hoch Dieser aber ist eine Gipfelübun S bringen und die Arme Stark Strecken. Die Kniee werden durchgedrückt. Sonst fällt der Kniebeugestand nicht besonders wird Später behandelt Es kann der Lenker gewe gut aus. Abb. 473 zeigt beide Füsse auf dem Sattel, Abb. 474 nur einen Fuss. zuweilen den Beugest Das Bein des anderen Fusses ist frei. Auch schwerer. Es kommt dabei a der Sattelbeugestand ist leicht. er z.B. gross und schlank oder Sattelknieen Sehr leicht ist das Sattelknieen. Es ist eine der ersten oder beide Hinterdorne und setzt dar Sattel, erst das eine, danı Lenker. Dann wird dieses Bein < Uebungen, die der Lernende versucht. Es beginnt vom Hinterdorn aus: Der Fahrer bringt durch Abstossen vom Erd- Das eine Knie k boden aus das Rad in Schwung, stellt sich schnell auf einen Sattelknieen Sattelknieen beide Kniee auf Sattel (sehr leicht) linkes Knie frei (set 135 136 3. Teil: Kunstfahren Lenker- 5 «dia | beugestand €, #: x Der Lenkerbeuge- N SQ Z stand ist das Gegenstück x > E S m Sattelbeugestand T 2 Statt auf dem Sattel ruhen ZE I die Füsse auf dem Lenker Z Die Hände fassen den = eine Hand | edoch am [= Y Lenker ruhen. Dadurch x E erleichtert sich der Fahrer Ct N u das Steuern. Auch ruht — is Sattelbeugestand gewöhnlic “ ein Fuss Sattelbeugestand E IE en ee +0 B ) ) lere Weiteres hinzu. Die Füsse sind so- N gestand beg zusagen vertauscht. Der linke Fuss e s. Der Fahre ruht auf dem rechten Griff, der S eide rechte Fuss auf dem linken Griff. È es ste Diese Art Steuerung erinnert an den 2 x S Kreuzgriff (Abb. 321). Diese Kreuz- 5 S Steuerung, wie man Sie nennen 3 1 kann, ist mit den Füssen natürlich 3 viel schwerer als mit den Händen. i > ge Daher ist dieser Lenkerbeugestand Ä 7 Die schwer. Auch der Abstieg geht nicht 8 G Beide so leicht und einfach von statten. 3 Satte Die Würde der Fahrer einen Fuss ohne H e e veiteres auf den Vorderdorn setzen, S so würde ihm das übel bekommen. Der andere Fuss würde allein auf Lenkerbeugestand | x | eir B B = ax den Lenker drücken und diesen sofort es ( V x rn | È Re 1 1 7 herumwerfen. Polternd j j 2% | vürden Fahrer und | j Rad im Nu am Boden | | liegen. Sorgfältig muss i der Fahrer vielmehr \ a eine Hand vom Sattel | : lösen und an den Lenker | |: bringen. Dann kann er orsichtig das frei ge- | i vordene Bein zum Dorn hren, auch vorher | E oder nachher das andere | y Bein in die Mitte des | x \ =< Lenkers bringen. Aus- o es führbar, aber gewagt 2 Lenkerbeugestand | Be 4 Lenkerbeugestand a ; ist auch plötzliches Ab- E ee 5 DE Z Z Kehrstand auf Lenkereriffen, Bindung zum Satte Vorderdor orätschen nach hinten chwer beginnt vom Vorderdorn aus | 1] \ | Rahmenbeugestand in Front, cin*Bein frei mittelleicht) Rahmen- | Einzelnes: Rahmenbeugestand 137 Dasselbe, ein Fuss f Satt Rahmenbeugestand in Kehrfront, ein Bein fre (mittelschw beginnt vom Vo Der Rahmenbeugestand hat das obere Rahmenrohr zur Grundlage. Der Fahrer steht mit dem einen Fusse auf diesem Rohr. An die Stelle von Sattel und Lenker, welche beide im Sattel- und Lenkerbeugestand eine entscheidende Rolle spielten, ist mithin das Rahmenrohr getreten. | Der Rahmenbeugestand entsteht aus dem Sattelbeuge- Stand Der Fahrer hat einfach den Fuss vom Sattel auf das | Rohr zu Setzen. Dann ist er im Rahmenstand. Die Hände sind am Lenker. Der Gang ist also: von hinten Aufsteigen auf die Hinterdorne, Emporsteigen zum Sattel, vom Sattel Fortschreiten zum Rohr. Auf diese Weise entsteht leicht und einfach der Rahmenbeugestand mit Front nach vorn. Der Abstieg geht umgekehrt vor sich: vom Rohr zum Sattel zum Dorn. Die beiden Abbildungen 47 Rahmenbeugestand vom Sattel bei frei bleiben oder — wie S leicht mit der Spitze auf den Sattel gestützt werden Anders ist der Rahmenbeugestand mit Front zum (Abb. 480 (Abb. 475). Aus diesem entsteht er, inde Fahrer de Fuss vom Lenkerknauf weiter vor auf das Rohr setzt. Dies zum Sattel schauende Rohrstand ist erheblich s der nach vorn schauende Beide Hände sind Lenker und zwar vertauscht. Daher tritt uns hier wiederu der vertauschte Griff (sogen. Kreuzgriff, Abb. 321) entgegen Dieser Kehrrohrstand beginnt vom Vorderdorn aus NZ LE LP TE | DENT tt 9 ALM EDU: SLEDKEAINN EVORA IRSE | | 03 on 3. Teil: Kunstfahren Sitz auf Vorderrad Eindruck macht der Sitz auf dem Einen niedlichen und etwas gemütlichen Der Fahrer drückt Vorderrade (Abb. 481). Dieses muss dabei quer gestellt werden Hand den Lenker an das Rahmenrohr, indem er Rohr und Lenker mit der einen Die andere Hand kann frei bleiben gemeinsam mit Fingern und Daumen umschlingt. ur Erleichterung der Uebung kann er mit ihr Vordergummi nebst Felge fassen. oder 7 Mit ihnen drückt er auf es und treibt dadurch Die Füsse ruhen auf dem Pedal las Rad nach vorn. Mit der Hand am Gummi aber des Pedaldrucks doch nicht vorwärts rollt. hält er das Rad fest, so dass es trot So hält sich der Fahrer im Gleichgewicht. — Es kann der eine Fuss durch den Rahmen gesteckt und auf das jenseitige Pedal gesetzt werden. Dann kann der Fahrer durch Druck und Gegen- druck auf die Pedale allein das Rad im Stand erhalten und beide Hände freilassen. Kehrsitz links auf Vorderielge Pedaltreten Maus Bars a | Komisch wirkt die Maus Sie ist Hang hinter dem 182) Der Fahreı Es s 5 | | 1 | s ıst leı Hinterradgummi. Dort | | € CIES ve ber | Male im Saale sehen, um ihre | | 7 Wirkung | is Wirkung vo | I [Ei x ederholtem Ar Re Hang hinter dem Sattel Mat Pedaltreten Das Rad wird umgekehrt aufgestellt. Sattel und Lenker nach unten. Die Laufräder Dann Steigt der Fahrer in die Pedale. Hochaufgerichtet steht Die Räder beginnen Sich zu drehen, erst langsam und gehemmt, kommen eben frei in der Luft er auf ihnen und tritt Sie herum Durch keine Reibung (Berührung mit dem Erdboden Schwung, die Pedale wirbeln immer schneller, bald so schnell, dass hende Fahrer nicht mehr mithalten kann. Ihm geht der Atem aus böse zu stürzen, greift er schleunigst mit den Händen zum Gummi und :mmt dadurch die kreiselnden Pedale könnte allein durch Gegentreten die frei kurbelnden Man sollte meinen, der Fahreı Pedale hemmen. Dem ist nicht so. Er hat ausser den eine kurbelnde Einheit bildenden n keinen festen Angelpunkt, auf den er sich stützen kann. Und ohne einen festen Punkt kann er die Pedale nicht hemmen. nur wenige Augenblicke. Dann hemmt Deshalb dauert das Pedaltreten stets auch mit der Hand durch Aufhalten es der Fahrer oder vielmehr er muss es hemmen des Laufrades Das Pedaltreten ist gewöhnlich eine Einlage beim Legen des Rades. Davon wird später gehandelt werden. Auf kleiner Uebersetzung ist es schwer. Besser ist eine grosse, die sich von Natur langsamer dreht, Einzelnes: Wasserwage, Schwan 139 Wasserwage | Die Wasserwage (Abb. 484) entsteht aus dem Kehrobersitz (Abb. 470). Der Fahrer sitzt daher anfangs auf dem Lenker, die Füsse zum Sattel gestreckt. Aus dieser Stellung legt er sich nach hinten über. Sein Körper ist dann gerade gestreckt. Der Fahrer würde mit dem Oberkörper aber ganz überschlagen, wenn die Füsse nicht einen festen Halt hätten: sie werden deshalb unter den Sattel gehakt. Das Schienbein drückt gegen die untere Sattelfläche. | War der Kehrobersitz nicht mehr so ganz leicht, so ist die Wage noch etwas schwerer. Auf dem Rücken liegend muss der Wasserwage R : Strecklage ri ings auf Lenker Untersct Fahrer mit vertauschten Händen steuern. 3 Schwan Der Schwan ist ein Frontstand vor Lenker. zuerst den einen, dann den anderen. Den Schwanenstand zeigt Abb. 485. Der Fa linken und linke Hand am rechten Griff. Trotzdem mit vertauschten Händen; denn der Fahrer hat die zur rechten und die ‚linke Hand ebenso normal zur | hat Front nach vorn; nur der Lenker ist gedreht Hände nicht statt. Schwanenstand Frontreitstand auf vorderen Auftritten (mittelschwer Den Schwanensitz zeigt Abb. 486. Statt auf den Dornen fest zu stehen, sitzt der Fahrer auf dem gewendeten Lenker oder vielmehr in ihm; denn der Lenker ist gewendet. Der Fahrer schaut nach vorn. Das eine Bein hat er eigenartig um das untere Rahmenrohr geschlungen. Der andere Fuss ruht auf dem Dorn. Leicht kann der Fahrer das Rad mit dem Sitz steuern. Deshalb hat er die Hände frei. In dieser Haltung schwebt er dahin wie ein Schwan auf dem Wasser. Danach sind diese Uebungen auch benannt. Der Schwan ist nicht gerade schwer, aber auch nicht leicht. Es muss in allen Gliedern des Fahrers bereits ein sicheres Gefühl für Steuerung stecken. Dieses Steuerungsgefühl eine Gewöhnung der Muskeln an feinere Empfindung kommt erst nach längerer Uebung im Kunstfahren. Mit Gewalt kann man es nicht erwerben. Es steigert sich durch fortwährendes tägliches Ueben ganz allmählich. Es fliegt dem Fahrer sozusagen an, wenn er täglich auch nur ganz kurze Zeit übt. Aber er darf nicht wochenlange Pausen machen. Er hat zwei Formen: Schwanenstand und Schwane Vorderdornen, Front nach vorn. Der Lenker ist gewen der Fahrer leicht hinein. Das Rad hat dabei keinen Antrieb in Schwung gesetzt werden. Die Hände sind an den Gr > Frontlenkersitz (ohne Vorderdorn, linkes Bein RS 4 Ss [3 Witwen net TILA NER RAT A EEE ee ERLLETLINEND EURER AATE TED RE 1 Der Fisch (Abb. 487 und 488) ist eine Hangübung vor dem Fisch Im Fisch Wiege (Sitz im Rahmen) Lenker. Es ist Fronthang, kein Kehrhang. Das Aus- sehen hatihm den Namen gegeben: Rad und Fahrer rollen durch den Saal, beide vereinigt, aber lang- gestreckt wie ein Fisch im Wasser. Der Fisch ist leicht. Ungewohnt ist für den Lernenden zuerst nur die Haltung. Er musssich an das Treten schräg nach ES isch IT 2 } 1 hinten gewonnen mit etwas anderem Griff icht Rahmen, nu Wiege gezeigt Wiege Erich Telg, Stolp i. P tH ntrieb * a n etwas anderer Ausführung, beide Füsse auf den Vorderdornen Der Fahrer scheint im Pedal ist in Tätigkeit. Sonst ist alles ruhig am Fahrer und iege. Nur die Hand am doch bewegt er sich wie gewöhnlich fort. Diese Ruhe vereint einer W mit Bewegung verleiht der ganzen Uebung das Anheimelnde. Stillstand im Rahmen Im Rahmen ruhend A i tae u und mit dem Rade still zu stehen, ist eine oft be- nutzte Uebung (Abb. 491 und 492). Das Vorderrad steht quer. Mit beiden Händen fasst es der Fahrer Die Füsse oder Kniee ruhen auf einem Pedal. Mit den Händen haupt- Sächlich hält der Fahrer das Rad im Stand. Wichtig wird diese UebungbeidemWechseln von ist später die Rede. Im Rahmen, mit Rumpf und einem Bein Telg, Stolp i. P durch den Rahmen. Da- 192 Karl Teichmann, R.-V. Wanderer, Leipzig-West Einzelnes: Wageliegen Wageliegen Das Wageliegen ist ebenfalls in vielen Formen möglich Gewöhnlich erfolgen ist es nicht schwer. Manche Arten sind sogar leicht. Auf dem Lenker ist es schwerer als auf dem Sattel. a) rechte Har Am leichtesten ist das Sattelwageliegen (Abb. 496). Es hat nichts Besonderes und ist leicht ausführbar. Die eine Hand am Lenker, die andere am Pedal erfordert es nur einige Danach hat das Lenkerwageliegen 4 1 am Auch kann jedes beliebige Pedal rechten Pe Lenkerwageliegen ıdantrieb rechts am linken Pedal — mittelschwer t Hat Gewöhnung. Die Lage und Haltung ist anfangs ungewohnt. | Es ist ganz leicht zu erlernen. Höchstens gelingt das Steuern mit nur einer Hand nicht so- | gleich. | Schwerer ist aber das | Lenkerwageliegen. Eszeigen | die Abb. 493 bis 495. Der | Fahrer liegt im Lenker. Der | Kopf ist zum Sattel gerichtet Den Antrieb bewirkt der Fahrer {mit Handantr hts am re P: mit einer Hand. Es kann mit j der linken oder rechten Hand Hand und daher ist das Lenkerwageliegen auch : schwerer als das Sattel- wageliegen. Das Lenker- wageliegen beginnt vom Vorderrad aus. Erst tritt der Fahrer auf die Vorder- dorne. Dann legt er sich Leib in den Griff Pedal je mit einer Hand mit dem Lenker, fasst und und hebt gleichzeitig die Beine Auf Hochrad ist Sattel- und Lenkerwagc- liegen vereinigt(Abb.497); Sattel denn und Lenker stehen so dicht bei einan- Lenkerwageliegen der, dass der Fahrer auf mit Handantrieb links amı rechten Pedal mitte beiden zugleich ruht Wageliegen auf Hochrad 1 1 | 141 vählt werde 194); | j 1 | J Au TERN ZAHBBR DEN my Erz I IETI, 11 ' pr CT M4 at EA AUTFEREE CAY SALMAN UNNA 4 3. Teil: Kunstfahren Drehen des Lenkers Das Drehen des Lenkers ist eine sehr häufige Uebung. Ohne sie kommt kein Fahrer aus. In jedem einigermassen besseren Kunstfahren müssen die Griffe bald nach vorn, bald nach hinten weisen. Jedesmal muss dann das Vorderrad gewendet werden. In den meisten Fällen erzielt es der Fahrer durch Drehen des Lenkers. Er muss es sozusagen im Schlaf u; EEE RR ZERE Sa Rechte Hand am linken Griff. Wendung des Lenkers nach links in dem Augenblick, in welchem das linke Pedal nach vorn zeigt nach jeder Seite; denn Uebung macht | den Meister. Es gibt halbe und ganze | Lenkerdrehungen. Möglich ist auch, | das Vorderrad mehrmals hintereinander | selbsttätig herumfallen zu lassen. Dies | ist das sogenannte Trillern des Vorder- rades. Es ist aber sehr schwer. Laufen auf dem Vorderrade Das Laufen auf dem Vorderrade ist Ks (enigegengese” sehr beliebt. Der Fahrer trippelt auf Be Dern: dem Vorderrade so schnell, wie er kann (Abb. 501). Durch das Trippeln bringt und hält er das Vorderrad im Rollen. Er steuert dabei mit ver- tauschten Händen, weil er Kehrfront hat. Der Fahrer kann dabei das Hinterrad hochheben (Abb. 502). Er erreicht es da- durch, dass er sein Schwer- gewicht etwas mehr vor das Rad verlegt. Dadurch zieht er den Lenker an. Das Hinter rad hebt sich. Dieses Heben des Hinter- rades im Rol- Laufen auf dem Vordergummi nwer len ist aber 3, 1 Paul Lüders, R.-C, Sport- Berolina, Berlin 1896 n nicht leicht. Dasselbe mit Anheben des Hinterrades schwer < < Turen: Rahmenwechseltritt 143 Turen am Rade Wir hatten 3 Elemente gehabt: Reitsitz, Damensitz, Seitenstand. Dann hatten wir 3 Grundübungen kennen gelernt: Stillstand, Kehrfront, Rückwärtsfahren. Darauf hatten sich eine Reihe Einzelübungen angeschlossen, die sogenannten Bausteine des Kunst- fahrens. Alldiesen Dingen war eigentümlich, dass der Fahrer die einmal gegebene Stellung und Haltung beibehielt. Er wechselte darin nichts. Er verharrte in ihnen. Jetzt kommen wir zu den Turen am Rade. Charakteristisch ist a den Turen, dass jede 503 Otto Lüders, R.-C. Sport- Berolina, Berlin 1896 eine ganze Reihe von ‚echseltritt Q Ramen ee N Stellungen und Haltungen Seitenstand rechts. A euceres Bein frei am Rade umfasst. Der Fahrer nimmt sie nach- einander ein. In ihrer Gesamtheit bilden sie eine Tur. Zur bildlichen Darstellung einer Tur gehören daher stets mehrere Bilder. Jeder Akt ergibt ein Bild. Alle Bilder zu einer Reihe vereinigt, ergeben ein Gesamtbild der Tur von Anfang bis zu Ende. Am besten würde eine Tur sich kinematographisch abbilden lassen. Wir gehen nunmehr über zur Darstellung der einzelnen am Rade üblichen Turen Es gibt deren eine ganze Reihe; denn das Herum- turnen am Rade — das heisst „Tur“ — ist äusserst vielseitig. Man könnte eine Unzahl Turen zusammen- stellen. Es gibt aber eine Reihe, die man alsGrund- turen bezeichnen kann. Sie sind die aus der Natur des Rades selbst \ fliessenden. Auf diese X : " Aw MUSSEN WINUNSHEDEAU — — schränken. Durch Kom- bination kann sich dann jeder Fahrer leicht neue Turen zusammenstellen. Der Name „Tur“ ist aus die Gesamtheit einer Anzahl in sich ges Er ist deshalb hier gewählt worden. Schreibweise ist die deutsche vorgezogen Ww Rahmenwechseltritt Rahmenwechseltritt ist fortgesetzter Wechsel des Seiten- standes von rechts nach links, zurück nach rechts, wieder nach links u. s. w. Das Wechseln geschieht über den Rahmen hinweg. Das äussere Bein wird vor dem Sattel über den Rahmen gehoben, das innere Bein darauf hinter dem Sattel herum nachgezogen (Abb. 503 bis 507). Der Rahmenwechseltritt kann nach einer ganzen oder nach einer halben Pedaldrehung ausgeführt werden. Nach 506 505 c Der rechte Fuss fängt das aufsteigende Das rechte Bein wird diesseits (d. I, auf der linken Seite) gesenkt rechte Pedal frei einer halben Pedaldrehung Fahrer flinke Füsse haben, um stets rechtzeiti eder das jenseits hochkommende Pedal zu Elegant und leichtfüssig aı wechseltritt einen schönen Anblick Dem Lernenden fällt es zunächst schv hinten um den Sattel herum zu bringen. Deshalt zuerst auf einem Rade ohne Sattel linke Pedal auf. Der linke Fuss gibt das Das linke Bein wird Sat 3. Teil: Kunstfahren Vom | Kehrstand zum Kehrhang vor Lenker CRANE ROTA 5 Durchziehen des linken Fusses über den Rahmen | |) Stützen auf Sattel und Lenkergriff hinweg, es folgt Niedersenken an linker Rahmenseite, | N der linke Fuss kann auch direkt über den Lenker nach | N vorn gebracht werden i ebergehen vom Kehrstand (Abb. 446) hinter dem Darauf setzt der Fahrer das vor dem Rade schwebende 5 K g r wird häufig verwendet. Diese Bein um den Vordergummi herum auf das andere Pedal. Gleich- : en I ft notwendig. Er stützt sich dabei zeitig nimmt er Leibhang vor dem Lenker. So ist der 5 D Lenker. So schwebt er halb Uebergang zum Kehrhang vollendet (Abb. 512). z en beiden, die Füsse nur leicht auf die Pedale Bei dieser ganzen Tur steht das Vorderrad normal, d.h. 3 509 gt diese Anfangsstellung. Dann zieht die Griffe zeigen nach hinten zum Sattel. Es kann dabei ß 5 eine Bein den Rahmen an die andere aber auch der Lenker von Anfang an umgekehrt stehen 8 es aber noch immer hinter dem Lenker, Dann wird aus dem Kehrstande direkt rückwärts über den a S cer d Erst darauf (Abb. 511) Lenker gehockt. Beide Füsse gleiten dabei über den Lenker- S Seitlich am Lenker vorbei vor das Rad knauf hinweg vor das Rad und werden beide gleichzeitig weniger leicht ist auch der Uebergang auf die Pedale gesetzt. Diese Hocke ist aber Schwer (Siehe I u Bild c Das Bein wird dann später). Viel leichter ist es, wenn der Fahrer hockt, aber er den Lenker zwischen den Griffen hindurch dabei zum Stand vor dem Rade übergeht, statt nach den | Pedalen zu spreizen. | Diese Tur eignet 3 — = - u sich ganz gut zu einer | ; | leichteren Pflichtübung 3 Ueberhaupt ist es — wie tf | j hier bemerkt werden mag = | gar nicht richtig, zu x A 7 Pflichtübungen nurimmer ; die Schwierigsten Turen 4 | zu wählen Pflicht- E übungen sollen zwarnicht gerade leicht sein, sonst ; würde sie jeder Fahrer | j | fertigbringen. Sie würden | | | kein Urteil über ihn und | | die Höhe Seiner Aus- bildung ermöglichen. Sie 4 on nnn nn u] müssen deshalb schwer, Zi == 1 | È i brauchen aber nicht i C Vorbringen des linken Fusses vor das Vorderrad gleich zu schwer zu sein. Auffangen des rechten Pedals mit dem linken Fuss | be es Rumpf eitlict m Uebergehen zum vollen Kehrhang | | | Turen: Aufsprung, Rahmensprung 145 Aufsprung zum freien Reitsitz | | ist eine sehr ein- | bringt es so in drucksvolleund oft Lauf, dabei immer gezeigte Uebung, | selber mitlaufend. namentlich SO- Dann springt er gleich nach Be | plötzlich von hin- treten des Saales ten in den Sattel | als allererste Dar- Dieser Sprung bietung. Die Idee | muss blitzschnell ist: Das Rad zu | geschehen. Das besteigen und in Vorderrad darf Fahrt zu kommen, ohne den Lenker im mindesten zu | noc berühren, also alles | freihändig. Der ogen (Abb. 514). Der Fahrer fasst das ea SEE GEBE. -freih 3 Rad am Sattel . - Spr | Fi: 2. Der Fahrer fasst Rahmen und Sattel mit beiden Blitzschneller.,Sj Satte 1 | (Abb. 513). Et Händen und bringt laufend das Rad in Schwung ] € 9 stzıemlichsc < | Rahmensprung | ] Der Rahmensprung ist, | wie Schon der Name Sagt, | eine Sprungtur. Es ist der | Sprung aus dem Seitenstande Y über den Rahmen hinweg 1 auf den Erdboden jenseits 1 des Rades. Q | Die Anfangsstellung, 1 den Seitenstand, zeigt Abb. 2 515. Der Fahrer bereitet | | sich, auf dem Pedal stehend, | zum Sprung vor. Er holt | IT ES | ze mit dem einen Bein nach De ae 0 Der PES E RE | | Gi EE rechts vorn aus. Durch plôtzliches Schwung über den Sattel hinweg Sat 7 N Ausholen zum Schwung Zurückschleudern gibt Gl Be ein = 1: Re | I | sich den erforderlichen Schwung. 3 Abb. 516 zeigt den Fahrer im Sprung. ganze 2 | Er gleitet soeben über den Sattel Rahmensprunges vung hinweg. In Wirklichkeit hebt er den gelungen, so is selbe Rumpf noch viel mehr, als hier in gelungen; denn das Niederlassen 4 der Abbildung zu Sehen ist. Er der anderen Radseite ergibt sich von | Schwingt Sich viel höher über den Selbst. Abb. 517 zeigt den vollendete j Sattel, welcher überhaupt nicht be- Sprung. Der I t jer 5 | rührt werden darf. Sonst würde er neben dem Rade. | am Saltel hängen bleiben und der In allen Sprungturen kommt | Sprung über den Rahmen misslingt. auf gute Körperhaltung sehr viel | Auch sieht hoher Schwung viel Sie ist entscheidend für das ganze schöner und eleganter aus. Auf der Aussehen. Schlechte Haltung ver- Höhe des Schwunges muss der Körper unstaltet jede Sprungübung. Jeder | fast wagerecht in der Luft schweben, Fahrer muss daher auf eine echt 1 | nur mit den Händen auf die beiden turnerische Körperhaltung achten 517 | Absprung zum Stand neben dem Rade ienseits N Á D 4 Tr A | \ 3. Teil: Kunstfahren 146 Wende Die Wende d.h. Umwenden auf dem Rade steht Wende beginnen und ausführen soll. n der Schwelle des Kunstfahrens. Sie ist wohl am wichtigsten beherrschen muss, um überhaupt vorwärts zu kommen. Aber beginnt das das Wie! Ja, das Wie! Das macht ihm am meisten Kopf- schmerzen. Entscheidend ist bei jeder Form der Wende Er fühlt, dass er sie on allen Turen am Rade Erst mit ihr Turnen am Rade, d.h. das wirkliche Kunstfahren. in der verschiedensten Weise gewendet der erste Schritt. Ist dieser gewagt und gewonnen, so ergibt W ne IEE : — a Umdrehen auf D, | = 8 j N 5 Br N 1 22 Frilz Dumont X E R.- C. Fidelitas Trebbin 1896 | 1. Beispie las 2. Beispie wf nächster Seite : 5 | S D Sp g S l heben des Pedalfassen Griffwechsel 7 S k Fusses St S rechten Fusses über links und halbe Volle n Ralımen nmt der rechte len Rahmen nach Körper- Körperwendung ts ss aufs Ped links wendung BE 3 Í ten und umgekehrt von hinten nach sich alles andere von seibst. Es lassen sich im wesentlichen 8 oehen. Der springende Punkt dabei zwei Formen der Wende unterscheiden: Wende über dem u 4 F le rd nicht berührt. Alles geschieht in Rahmen und Wende über dem Sattel. e neren Turen am Rade erfordern den Ueber- Von beiden Formen bringen wir 2 Beispiele. Sattel zum Lenker oder umgekehrt. Das Mittel Die Wende über dem Rahmen vollzieht sich über dem 3 t die Wende Der Lernende steht zunächst vor Rahmenrohr mittels Durchziehen des einen Fusses. Sie ist y Rätsel. Er weiss nicht, wie er diese so einfache dargestellt in der Bilderreihe 518 bis 523. Ihr Gang ist dort i deutlich zu er- 3 Sehen. Jeder Akt HA E ist durch Unter- 5 ji schrift erläutert. 5 In einem zweiten ; Beispiel wird si 3eispiel wird sie vorgeführt durch i die Abbildungen 530 bis 535. ß : Die Wende vom Kehrstand zurück zum Reit- E 1 7 a Y sitz heisst Schere. ö| = 0 Der Fahrer y Se E schwingt beide ee 528 9 Paul Hagendorf, Beine gleichzeitig R.- C, Fidelitas Trebbin 1906 [j Wende über dem Sattel 1. Beispiel (das 2. Beispiel folgt auf Seite 148) ¿ ! hoch und Reit Linker Fus rl vechse Halbe Rechter Fuss am Griffwechsel wechselt sie im € hmen tatt des rechten Körperwendung auf Hinterrad vorbei Wende ist fertig! Schwunge nach | wird Sattel, mit Schwung zum N F f wuszuführen linken Pedal rechts und links P bracht scherenartig aus. f 1] J || [] | x \ | | Turen: Wende 147 | | = - Wende über dem || Rahmen | 2 Beispiel 1 I | | | ' I | (4 J 4 5 I S | | | Lebe TRATEN: Je schneller der Fahrer | den Oberkörper herumdreht, um so | leichter ist die Wende | | Griffwechsel mit Halt am Sattel Kehrstand e We { PT ENER ENTER ET Yo ATZE CALA SATANA UNE SE Tr 3. Teil: Kunstfahren Wende über dem Sattel > zeispie 148 Die Wende über dem Rahmen be Durc ene des Fusses Im Gegen Ve er dem Sattel. Der Fahrer drel € e b de Jatte erul Seitenstand rechts N Volle Wendung 4 Akte 1 ende Kehrstand ( Bilde D zwe 6 539) er d fortgelassen t dem Seitenstand Stand hauptsächlich I Salz da zu steht die t sich dabei hinten Die erste Stellung, sie dort C Zeigt um. Das Durchziehen vom Die Erläuterungen Bilderreihe worden (Abb JF 36 befindet ler Reitsitz, ) Die und Reihe Setzt Sich dann über vier Bilder bis zum vollendeten Kehrstand fort. Die Drehung über dem Sattel (Abb. 537) vollzieht Sich mit Schwung. Deshalb holt der Fahrer schon auf dem ersten Bilde a mit dem freien Fuss zum Schwung aus, wie deutlich Halbe Wendung 1 ı Satt 1 o kommt H hen isf. Der Schwung braucht nicht gerade sehr stark u sein. Er ist aber nötig, damit der Fahrer aus dem Seiten- le heraus und über den Sattel hinweg kommt. Jenseits Griffwechsel und Uebergang zum vollen Kehrstand Die Wende ist fertig muss er so schnell wie möglich das Pedal fassen (Abb. 538). Sonst würde das Gewicht des Körpers zu lange auf dem ersten Pedal allein ruhen bleiben. Die beiden Bilder b und c sind deshalb eigentlich ein einziger Akt. Hat der Falırer das Pedal gefasst, so hat er nur noch den Griff zu wechseln (Abb. 539). Dann ist die Wende über dem Sattel fertig. Turen: Wende im Lenker 149 Wende im Lenker Vom Kehrseitenstand zum Fronthang vor Lenker mit Lenkerdrehung Die Wende im Lenker ist nichts weiter als eine halbe Lenkerdrehung, bei welcher der Fahrer selbst im Lenker schwebt. Anfangs hat er daher Kehrstand an der Seite des 614 Rades /Abb. 614). Mit einem Kehrsei sta rechts I : I Fuss Er Surseltenstand starken Schwung, den er sich E een Beide Füsse auf dem rechten Ped Der Fahrer schweb* N = 7 Das O rücklings im Lenker Die Arme Sind Steif gibt, Schwenkt er Sich Samt dem Lenker herum (Abb. 616 und 617) und nimmt dabei Fronthang vor dem Lenker (Abb. 619). Das Gegenstück ist der Drehsprung (siehe später Abb. 653 ff.) Die Wendung c—d ist nur ein Moment. Sie ist ein einziger u der mit Schwung | FE geführt wird drehung beginnt. Der Fahrer stützt sich hau uf die Griffe. Den Oberkörper schleudert links herum, dadurch erzielt er den Schwung Die Wende im Lenker ist völlig verschieden von der | E “ 3 | Wende über dem Sattel oder I | dem Rahmen. Das beachte | man wohl! Hier kann sich die Hocke über den Lenker zurück zum Sattel anschliessen. Dies ist q . . die schwerste Hocke, die es gibt > (siehe Seite 168) | Fr 618 Der Schwung ist vollendet. Der Fahrer hat einc Der Ceh | halbe Wendung ausgeführt. Die Griffe Sind nach greift rückwärts KE C Der K S vorn gerichtet. Der Fahrer steht im Uebergange SIC 19 11 zum vollen Kehrhang ch )ie W 0) pe a BE 3. Teil: Kunstfahren Gang um das Rad so dass er Gesicht und Er geht um das Rad wie der Mond um die Erde, welcher ne äusserst umfangreiche Tur ist der Gang um das Front dauernd dem Rahmen zukehrt Dieser Gang ist ein weiter Weg: Vom Sattel zum ıstand, dann weiter seitlich am Lenker vorbei vor ihn uns bekanntlich auch immer stets dieselbe Seite zukehrt und dessen Rückseite noch keines Sterblichen Auge erblickt hat. Kehrhang, darauf wieder weiter an der anderen Seite r vorbei in den anderen Seitenstand und schliesslich Der Gang um das Rad ist sozusagen ein Mondgang Reitsitz. So hat der Fahrer, das ganze Rad um- Das Rad kann dabei rollen oder stellen. Der Gang : elnd, einen langen Weg gemacht. Zahlreiche Stellungen findet statt in Fahrt oder im Stand. Daher hat er zwei Formen 3 ge Rade gehören dazu, um ihn zu durchmessen a) Gang um das Rad in Fahrt \ diese Gange um das ganze Rad hat der Fahrer b) Gang um das Rad im Stand. S € Sein Gesicht ist dabei immer zum Rahmen Der Gang um das Rad in Fahrt ist der wichtigste. Er E F dreht sich langs sich selbst rd an zwei umfangreichen Bilderreihen (540—551 und 1 552-563) gezeigt. Weniger, aber immer Re N 2 ] Dr 2 Ep: E: noch wichtig genug ist der Gang im | & Stand. Ihn zeigt die Bilderreihe 564 y bis 574 i | Ï j Gang um das Rad È Kay | N in Fahrt 3 = | Vom gewöhnlichen Reitsitz (Abb E HE Ä 540) geht der Fahrer über in den Seiten- ! = ' LS stand links (541). Das ist leicht. Einer Erläuterung bedarf diese Bewegung nicht. £ Jetzt kommt ein Akt, der schon schwerer È ist. Der Fahrer will weiter, er will vor 5 len Lenker. Deshalb muss er seitlich an ? | S diesem vorbei. Zu diesem Zwecke Setzt er den äusseren Fuss auf den Vorderdorn 4 ) Der andere Fuss ruht auf dem Pedal und treibt es; denn es ist ja ein Gang um das Rad in Fahrt, und daher muss das ) | Rad dauernd Antrieb behalten Nun 7 EN folgt ein wesentlicher Akt: eine halbe i schnelleKörperwendung(Abb.543). Durch i sie kommt der Rumpf des Fahrers seitlich 7 neben den Lenker. Die Hände gewinnen ; Kreuzgriff. Die Spitze des rechten Fusses E dreht Sich auf dem Pedal. Gleichzeitig E schlägt der Fahrer dies ist ebenfalls wichtig — den anderen freien Fuss vor den Vordergummi. (Bei dieserhalbenschnellen Körperwendung kann der Fahrer auch mit einer Hand zum Sattel greifen. Dann ist die Wendung etwas leichter). Das nächste Ziel des Fahrers ist jetzt voller Kehrhang. Erst muss er dazu den Kreuz- | Kehrh griff aufgeben. Ein schneller Griff- wechsel (Abb.544/5) bewirkt es. Möglichst | gleichzeitig damit fasst der linke Fuss Turen: Gang um das Rad in Fahrt 151 das rechte Pedal. So ist der Kehrhang fertig. Der halbe Gang ist beendet. — Aehnlich vollzieht sich jetzt die zweite Hälfte des Ganges. Vorbereitet wird sie durch Herholen des Da 02 rechten Fusses auf den linken Vorderdorn (Abb. 546). Un- mittelbar an schliesst sich sein Herüberholen zum rechten Vorderdorn (Abb. 547). — Nun folgt wieder der entscheidende \ Akt: die halbe Körperwendung (Abb. 548). Sie bringt den | Fahrer Seitlich am Lenker vorbei. Der rechte Fuss weicht dabei vom rechten Vorderdorn auf das rechte Pedal. Auf G / diesem ruhen jetzt beide Füsse. (Erleichtern kann sich der E ER Fahrer diese halbe Körperwendung auch hier wieder dadurch, dass er zum Sattel greift). Es folgt der Schluss: der linke Fuss strebt zum Hintergummi und um diesen herum auf die andere Radseite (Abb.550). Schneller Wechsel des Griffes vollzieht sich Der Fahrer nimmt Reitsitz. Spielend leicht wäre dieser ganze Gang um das Rad, wenn es unbeweglich feststünde. Aber es rollt. Der Fahrer muss es fortwährend in Bewegung halten. Er darf die Pedale keinen Augenblick gleichzeitig freigeben. Dadurch wird die ganze Uebung kompliziert und auch schwierig. In gleicher Weise zeigt unsere zweite N 4 Bilderreihe (Abb. 552—563) den Gang um das | Rad in Fahrt. Diese Bilderreihe ist von der | Seite aufgenommen. Sie zeigt die ganze Tur deshalb noch etwas deutlicher. es I | Zwischen beiden Bilderreihen ist ausserdem Vorderdor V 3 ein Unterschied. Die erste Reihe zeigt den Gang nN 2 | rechts um das Rad, d. h. der Richtung des Uhr- | zeigers folgend. Die zweite Reihe zeigt ihn links | herum, entgegengesetzt dem Uhrzeiger. 3 Die zweite Reihe (552-563) zeigt dieselben 3 Phasen wie die erste. Sie sind leicht in der- Si selben Weise zu verfolgen. Auch die Unter- 5| Schriften geben die nötigen Erläuterungen. Der | erste Akt (Reitsitz) ist als selbstverständlich bei = dieser zweiten Bilderreihe fortgeblieben und erscheint nur zum Schluss. i Sie beginnt daher sofort mit dem Seiten- ] Stande. Auch ist dort in der zweiten Hälfte der | leichtere Griff zum Sattel (Abb. 561) gezeigt. | A | | 4 | || | | Linken Fuss zum Hinter- Linken Fuss weiter I Griffin gummi nken Radseite 1 | | = 152 3. Teil: Kunstfahren Gang um das Rad in Fahrt 2. Beispiel WR FRN 0 MIELE INDE (AINET NEMICA SCCI EAI Li NS RIESE TITER Ne hen LEER TOT SGN a Ban Ce + Meran 200407 Kehrhang vor Lenker Rechter ıf linken Vorderdorn Turen: Gang um das Rad in Fahrt 153 Rechten Fuss zum linken Pedal Linken F BR ag a ee Griffwechsel H / 11 Der Griff zum Sattelſerleichtert diese Uebung Volle Körperwendung Reitsitz -- Tur ist beendet 154 3. Teil: Kunstfahren Gang um das Rad im Stand Ganz anders als in Fahrt stellt sich der Gang um das schliesst sich das Nachholen des bisher freien Beines zum Rad im Stand. Statt zu rollen, steht das Rad still. Statt zu Pedal, so dass jetzt beide Füsse auf dem linken Pedal ruhen. eten, hat der Fahrer das Rad am Ort zu halten. Das ist Dabei senkt sich der Rahmen nach rechts hinüber (Abb. 566). Dies ist die Hauptstellung an der linken Radseite. Jetzt muss der Fahrer seitlich am Lenker vorbei | vor das Rad. Er bringt das äussere Bein am E u Z | [5 Vordergummi herum zum | = rechten Vorderdorn (567). | E Gleichzeitig vollzieht | I: sich eine halbe Körper- | 2 wendung Sie bringt (Abb. 568) den Fahrer seitlich neben den Lenker Auch vermag er dadurch den rechten Fuss vom linken Pedal zu lösen beri und ihn an den Vorder- gummizulegen (Abb.569) AINET Er DELE BU HIESS aut MALE Der halbe Gang ist beendet. Hier ist jetzt eine Ruhepause. Sie wird s Rad dreht sich ja gewöhnlich zu Einlagen benutzt. Der Fahrer richtet sich auf | und zeigt einen der vielen Stillstände auf dem Vorderrade, | SA RATTE ANL > > ıng lie wir in den Abbildungen 456 bis 461 kennen gelernt haben. Es ist | Be Be — — SSSR FE IT Le aber nicht rat- Sam, dass der Fahrer bei die- sen Einlagen CE E ar PMLI AE zu lange ver- weilt Der ranze Gang um das Rad ist schon an und für sich eine lange, fast | langweilige Standübung und es ist gut, sie nicht zu sehr auSzu- . x dehnen. Sonst Volle Körperwendung, l 1 7 iberkomm ıdung rechten Fuss an Vorderfelg« UDENKOI x dieGästeleicht ein leises Ge- o in der Richtung des Uhrzeigers), so weist fühl der Langeweile. Wie im Reigen, so gilt auch im nke Pedal nach vorn. Geht der Gang entgegengesetzt, also Kunstfahren die Regel: Fahr- und Standübungen sollen rasch ( (entgegen dem Uhrzeiger), so wird das rechte Pedal wechseln, lieber mehr Fahr- als Standübungen. Dadurch wird erichtet Es folgt der Seitenstand links (Abb. 565) das ganze Bild lebhafter und lebendiger. Die Vorführung Die e Hand fasst zur Vorderfelge Unmittelbar an erweckt dann mehr Interesse, weil in ihr mehr Bewegung ist. Turen: Gang um Wir schreiten weiter. Ganges um das Rad Auf dem Vorderdorn wechselt jetzt der Fuss auf den Vorderdorn. Erwirdsofort zum rechten Pedal ge- bracht (Abb. 571). Dabei vollzieht sich auch die hal- be Körper- wendung. Der Schwer- punkt von Rad und Fahrer liegt jetzt auf der anderen (rechten)Rad- seite.Deshalb Fahrer Füsse (Abb. 570). Statt des linken kommt dadurch der rechte Es beginnt die letzte Hälfte des Der linke Fuss ist frei geworden. das Rad im Stand 1 O1 n Reitsitz (Abb. 574) und kommt dadurch in die Ausgangs- stellung (Abb. 564) zurück Der volle Gang um das Rad ist beendet 3eide Formen des Gar um das ganze Rad, in Fahrt sowohl wie im Stand, wer gezeigt. Oft kommen aber auch nur Teile daraus vor Dannwerden sie durch an- wird jetzt der Rahmen des Radeszurück nach links übergelegt. zeigt deutlich den eingetretenen Wechsel in | des Rahmens. gegeben: Der Fahrer zieht den rechten Fuss Ein Vergleich der Abbildungen 569 und vom 571 der Neigung Das weitere Fortschreiten ist jetzt von Selbst rechten ausgeführt, der Gang im Stand Stelle des Saales. Man hart am Rande, Sondern ei zu liegt. Direkt auf der Mitt Auf der Runde Gang um das Rad in Fahrt Vorderdorn zurück (Abb. 572). er ihn gleichzeitig auf das rechte Pedal an Stelle des linken Fusses, der bisher darauf ruhte. Der frei gewordene linke Fuss wird üb hinweg bewegt (Abb. 573). Der Fahrer geht Sprungwechsel uf rechtem er den über in Durch Sprungwechsel bringt Sattel den Anfahreı Stand Es gibt drei grosse Turen, die im Saale am Ort im Stand, ausgeführt werden. Den Ga Stand haben wir eben kennen gelernt. Die Turen im Stand sind: Durch den Rahmen Wechseln im Stand und Legen des Rades. Zu diesen kommen wir noch N cn BEE 4s a aid | 156 3. Teil: Kunstfahren Legen des Rades | j 3 | Neigen des Rahmens nach rechts Stand auf Seitenstand links Rechte Hand am Knauf, linke Kurbellager und Hinterstrebe Hand an Vorderfelge Der Fahrer darf den Erdboden in keinem Augenblick be- st | s selbstvers ch f rühren. Das ist der Grundgedanke beim Legen des Rades S geht der Fahrer über Berührt er auch nur einmal wenn auch noch so wenig | S S den Boden, dann gilt die ganze Tur als misslungen 2 N fs = È À gen des Rades soll Das Legen des Rades wird 7) en Bode be- ziemlich oft gezeigt. Es vergeht s R lig eine ganze Spanne Zeit, ehe es 8 a den Erdbode vollführt ist. Der Fahrer soll es a 3 I be- daher nicht unnütz in die Länge 8 i ) e S t ziehen. Vorher und nachher sind a e 8 lie Zu- auch am besten Fahrübungen zu 4 entlich Solche, di wählen. Sonst könnten lauter 13 erste Male Standübungen am Ort doch er- 4 e müdend auf die Gäste wirken 2 Völliges Legen des Rades, rechten Fuss zum Sattel . Der Fahrer muss s stets feste Stützpunkte die € i D St ni PR Stre Er muss sie fort- ; S der linken Kurbel allmählich r lie Sattelgegend Ls j |“ 9 a fi i H H [ 79 e Drehen des Lenkers Rechten Fuss zum Lenker, linken Fuss zum Sattel )as V I n Boden (Abb. c) D Der Sattel hat sich völlig zu Boden gesenkt. Er liegt fest auf t er F tzt ireher Der Fahrer tritt mit dem linken Fuss auf den Sattel und hält ( x NIC = ihn dauernd nieder. Den linken Fuss setzt er in den Lenker ) I Es beginnt auch die Frontänderung des Körpers. Die Brust- 1 seite — bisher zu Sattel und Lenker gewendet — wird mehr zum vorderen Rahmenrohr gerichtet | | nN x r Turen: Legen des Rades 157 Das Legen des Rades hat verschiedene Pausen Sie werden gern zu Einlagen benutzt (Abb. 581 und 586 bis 589). >80 1 Hände zur Vorderfelge und zum Pedal ſ EE Bm Si 1. Einlage Der Fahrer wendet sich völlig herum. Er d a LZ i nimmt Front zum unteren Rahmenrohr. 7 SIS Dadurch gewinnt er die Möglichkeit, das Rad mit dem unteren Rahmenrohr hochzu- richten. Um dies zu bewirken, fasst er Vorderfelge und Kurbel oder Pedal. An beiden zieht er und drückt gleichzeitig mit den Füssen auf Lenker und Sattel DR EHRE Erheben des Rahmens — Der Fahrer ha Sattel und Lenker. Nun beginnt der zweite Das Rad soll sc auf den Kopf Laufräder frei Luft ragend Völliges Hochrichten Es folgt das völlige Aufrichten. Dies ist in der vorhandenen Stellung leicht ausführbar. Mühe macht es nicht. Nur ein etwas kräftiger Ruck oder Zug ist anzuwenden. Der Fahrer steht immer noch auf Sattel und Lenker. Die Erde C x darf er aber dabei keinen Augenblick berühren { oT I I g ] maler Fahrstellung des Rades N sie unten am Boden und nicht wie sonst ir rl nr BE 1 Lp VS DSCRRET E [2 A 40 Pelle re Tree RUE RCA PIMA LIA DI VHS Cde CBA ATENA LAR vs Mas NE Vila re IN sera) EN | 92 2 . Teil: Kunstfahren Das Legen des Rades ist keine Fahr- oder Stand- übung zu Rade, sondern ein Hantieren mit dem Rade. Es ist daher zweifelhaſt, ob es überhaupt zum Kunst- fahren gerechnet werden darf Uebersteigen i > 2. Einlage: Aufstieg soeben erwähnte neue Einlage ist der Der Fahrer steigt auf das Rad SS F S S Fusspunkte sind die beiden frei schwebenden S Pedale. Zur Aushülfe fasst der Fahrer den S Gummi eines Laufrades, gewöhnlich des S vorderen. Er muss den Aufstieg deshalb so S Steig einrichten, dass er dem Vordergummi Sich zuwendet. Den einen Fuss Setzt er dabei auf o \ das unten befindliche obere Rahmenrohr un’ Die etzung der Tur bilden: Abstieg auf 2 ler anderen Seite des Rades, Legen und Auf- S richten des Rades, Ueber g in den Sattel, S Anfahren Phasen wiederholen Sich dabei in umgekehrter Folge Die Ausführung ist o P; dabei genau die gleiche, wie Sie hier geschildert tzt worden ist t dem D Dalı Fahrer e H zu Hilfe ır einen Hand - X Stüz 1 al rd Laufrad Abe t dessen 1 Hinterrad Freier Stand auf den Pedalen n lässt der Fahrer die Hände von Pedal d los und sucht frei auf den n Das ist sehr nke sich ein schmales, nic ar rett über die Schneide 589 Otto Jensch, R.-C. Gross-Lichterfelde 1894 eines Messers o Darauf soll jemand = Ls 4 tehen. Das wird wohl keinem lange 3. Einlage: Sitz auf Vorderrad wenn er noch so sicher Eine andere Einlage ist das Sitzen auf dem Vorder- J eginnt das Pedaltreten rad oder richtiger auf dem Vordergummi. Das ist haben wir bereits eingehend natürlich viel viel leichter als das Pedaltreten. Einer gesprochen (vergl. Abb. 483) Erklärung bedarf es nicht. Das Bild zeigt es Turen: Durch den Rahmen Wechseln 159 Durch den Rahmen Wechseln Das Wechseln durch den Rahmen ist eine Tur, die mit dem Gang um das Rad manches gemeinsam hat. Es ist wie dieser in Fahrt möglich und im Stand; der Fahrer befindet sich erst an der einen, dann an der anderen Radseite. Diese Fortbewegung von rechts nach links oder umgekehrt geschieht aber nicht, indem der Fahrer um das Rad herumgeht, sondern dadurch, dass er durch den Rahmen schlüpft. In diesem Durchschlüpfen, gemeinhin oft Durchkriechen genannt, liegt der Unterschied beider Turen. Das Wechseln durch den Rahmen erfordert schon viel Uebung, namentlich in Fahrt. Gar zu leicht ist es nicht. Als Durch den Rahmen 1. Beispiel is Bein und dann der Kopf Erst d Im Seitenstand links durch den Rahmen treten rechts Der erste Akt (Reitsitz) ist hier als selbstverständlich fortgelassen worden Uebergang zum Rahmensitz Dieser Sitz im Rahmen gleicht der Wiege (Abb. 489). Es fehlt nur der Handantrieb. Der Fahrer hat mit einer Hand bereits durch den Rahmen gegriffen. Rechtes Bein und rechter Arm sind bisher durchgesteckt eine überaus schwierige Tur kann es aber nicht gelten. Seiner Bedeutung wegen geben wir es sowohl in Fahrt wie im Stand in ausführlichen Bilderreihen hier wieder. Das Wechseln in Fahrt wird sogar an einer doppelten Reihe gezeigt Die entsprechenden Bilder stehen sich jedesmal gegenüber Dabei ist hervorzuheben, es zwei Weisen Aus führung gibt: Es kann zu das und dann der Ko durch den Rahmen gebracht werden (1. Beispiel), oder es kann umgekehrt erst der Kopf und dann das Bein durch deı Rahmen geführt werden (2. Beispiel. Das ist g Unterschied in beiden Beispielen Wechseln in Fahrt 2. Beispiel Ba Seitliches Niedergehen Statt sich in den Rahmen zu setzen, nimmt der Fahre tiefen Seitenstand ein. Mit den und beide Füsse bef 7. ES KAUFTE LESE ANN ERSA ROTES UNN TL Sehr Ru Das Wechseln durch den Rahmen ist eine ungemein interessante Tur. Das Durchschlüpfen eines ganzen Fahrers durch den engen Rahmen erscheint wunderbar, namentlich wenn es in Fahrt geschieht. Auf den ersten Blick erscheint es kaum möglich. Wie soll der Fahrer denn eigentlich alle Durchbringen des Kopfes 3. Teil: Kunstfahren seine Glieder durchbringen, ist der fragende Gedanke, der sich jedem zuerst aufdrängt. Und trotzdem geht alles so einfach, leicht und natürlich vor sich. Das verblüfft; daher rührt auch das Staunen und das wachsende Interesse, das die Zuschauer an der Uebung nehmen. 199 Seitenhang links B B Der Seitenstand wird zum Seitenhang. Das treckt, damit der Rumpf so tief wie 1 g S m Satte Der Fahrer muss nicht ins Kreuz schlägt r nm er LA E Fe Durchziehen des Kopfes )er Kopf d durchgesteckt. Dadurch der Fahrer its etwas R Das ıusholende linke) Bein Ww etwas ein g gen rt jenseits der Kopf soweit, dass die linke Schulter nter dem oberen Rahmenrohr steht Nachziehen des linken Armes Der Fahrer zieht den linken Arm nach. Er hat Kopf und beide Arme jenseits. Der Rumpf hebt sich. Beide Füsse befinden sich noch auf der ınderen Seite. Der rechte Fuss stützt sich auf den linken Vorderdorn Turen: Durch den Rahmen Wechseln 161 609 € f rfassen des linken Pedals. Der Fa jie beiden noch hle nF 1 Pedalfassen rechts — der Fahrer hat rechtes Bein und Oberl gebracht, er schickt sich an, den noch fehlenden*linken Fuss r das bisher weit ausgestreckte rechte Bein zieht er auf das lin} Wiedere Ic u. cn ! > Erheben rechts. Der Fal || 6 5 N 1 Aufstehen auf dem rechten Pedal fussend erhebt sich 'der I el Ler SUB: E > TN ' jenseits. Er stützt sich stark auf den Lenker Das linke Bein hängt frei noc e und leicht im Rahmen : = Nachziehen des rechten Fus S 2 S S den frei hängenden rechten Fu S R rm T7 aT 32 ihn auf das rechte Ped Der I o 604 h Stellung, wie wenn er im Seitenstande r ts C en Ra C I Nachziehen des linken Beines. Fertig! Es folgt der Schluss: Nach- tritt, Der nächste Akt, der hier nich sichtbar-is l N ziehen des linken Beines. Das Wechseln durch den Rahmen ist beendet ziehen des linken Fusses. Dann folgt Uebergang dits S [8 EA NEAR. EASE ERISA A RTAS NT NER: TR hmm RTL UNLRF UN FIT gerne ARE 162 3. Teil: Kunstfahren Durch den Rahmen Wechseln im Stand Im Stand wird durch den Rahmen etwas anders ge- wechselt als in Fahrt. Das Rad rollt dabei nicht. Es bedarf keines Antriebs. Die Pedale stehen stil. Daher kann sich " besser auf sie stützen. Das Vorderrad rollt eben- IS Es steht schräg. Auch auf es kann sich der Fahrer stützen. Er kann mit den Händen fest auf den Vord Das gibt ihm weiteren Halt. Fahrt musste der Fahrer dauernd auf Antrieb bedacht sein. Er musste das Rad gleich zu Anfang 2 o SC g bringen. Er musste es während der F Schw ıalten und zuweilen mit der Hand zum Seitenstand links K I 1 / a Y 5 E EG Su 3° | I ı Rumpf sehr I er 1ur IZ n. De I D H egt fest ar )as Gle t rd vornehmlich durch Hin- ter Die nke Hand dient hierzu Pedal greifen, um von neuem zu kurbeln. Dies alles fällt im Stand fort. Dafür aber hat der Fahrer das Rad im Gleich- gewicht zu erhalten, damit es weder nach rechts noch nach links umfällt. Dazu bedient er sich im wesentlichen zweier Hilfsmittel: zeitweilig hat er beide Füsse auf den Pedalen. Durch ‘Treten und Gegentreten hält er so das Rad am Ort. Zweitens hat er dauernd eine oder beide Hände am Vorder- gummi. So kann er das schwankende Vorderrad festhalten und seinen (des Fahrers) gleitenden Schwerpunkt nach Bedarf unterstützen. Der Rahmen des Rades neigt sich im Fortgang der Uebung langsam von einer Seite zur anderen hinüber. Seitenstand Durch den Rahmen treten nach rechts. Der Fahrer hat so beide Pedale in seiner Gewalt. Das erleichtert ihm das Bewahren des Gleichgewichts Er bekommt so mehr Freiheit und Beweglichkeit für die nun folgenden Körperbewegungen Es beginnt die entscheidende Bewegung: Der Fahrer setzt den Kopf vorn oben durch den Rahmen und bringt ihn auf die andere Seite. Die rechte Schulter weicht gleichzeitig hindurch. Das Schwierigste ist hierbei das Innehalten des Gleichgewichts. Um sich dies zu erleichtern, legt der Fahrer die rechte Hand ebenfalls auf den Vordergummi. Mit beiden Händen, diesseits und jenseits des Rahmens, hält er somit das stets schwankende Vorderrad | | | win Turen: Durch den Rahmen Wechseln im Stand 163 | 1 | 1 1 | | | | 1 | | | | ae | Dem Durchstecken des Kopfes folgt unmittelbar das Nachbringen des SE st vollzog E E || Oberkörpers. Beide Arme gehen gleichzeitig mit, Im wesentlichen befindet F S Erg sich der Fahrer jetzt jenseits. Nur der eine (linke) Fuss ist noch diesseits St o Die zusammengedrückte Haltung aber kann der Fahrer noch nicht sogle F wfgeben n der alten Seit Die | | M 2 | | | | | { | 4 | | | | SA) a | | ZL 4 612 g 1 Der Fahrer zieht das linke Bein ganz nach. Er geht dadurch völlig an Das linke ti att S | die andere Seite. Noch aber muss er darauf bedacht Sein, das Rad im der Fahrer a zl Is 3 +4 Gleichgewicht zu erhalten. Rechte Hand am Gummi, rechtes Bein auf fahren. Damit is s Wechs S | | rechtem Pedal: so regelt er die zitternden Bewegungen des dauernd | | schwankenden Rades 1 I| | | = Das Wechseln durch den Rahmen ist eine Tur, die ganze Kunstfahren zu empfehlen. Es wäre € Si jeder Fahrer beherrschen muss. Um sie zu erlernen, ist es etwa von Anfang an einen festen Plan zu macher ! | aber nicht angebracht, sie von vorn zu beginnen. Zuerst Uebungen etwa in der Reihenfolge aı eibe | werden vielmehr einzelne hier abgebildete Stellungen geübt Sie zu erlernen gedenkt. Das führt zu nichts Rechtem. Mar | | Der Lernende wähle sich eine der hier dargestellten aus, muss erlernen und üben aus der | lle he | | ] | z. B. Abb. 608, oder eine beliebige andere, die ihm zusagt. bald dies, bald das. Aber darauf ets b | | Diese einzelne aus der Fülle herausgegriffene Stellung muss sein: das wirklich Erlernte auch anzuwenden, er- j er versuchen und üben, bis er sie kann. Dann wählter sich zureihen zu selbsterdachten Turen. Diese C | eine zweite aus und übt sie. Auf diese Weise schafft er sich Turen sind besser als alle aus Büchern zusammengelesenen | zuerst die einzelnen Bausteine für die ganze Tur nach und Das Buch soll wohl eine Richtschnur und ein Leitfaden sein | . . y E . a | nach herbei. Hat er deren genug beisammen, dann geht er aber nicht der Kopf, der des eigenen Denkens überhebt daran, Sie zusammenzufügen. So wird es ihm dann bald ge- Jeder Fahrer Soll Selber denken, nicht andere für Sich | lingen, etwas Ganzes zu erzielen. — Diese Weise des Uebens lassen. Genau so ist es übrigens im Reigenfahren. Aı 1 ] | im Wege des allmählichen Aufbauens ist überhaupt für das iSt eigenes Denken die Hauptsache. Das Buch ist Nebensache | | 2 | | | | | | | | | > d 3. Teil: Kunstiahren Vom Fronthang vor Lenker zurück zum Reitsitz TIER Los n des rechten Pedales. Der rechte Fuss wird frei mi LQ cht. Der Oberkörper hebt sich FE NE AT 0 | 1 Es beeinnt die entscheidendc Bewegung: Der Fahrer schiebt sich seitlich nach links. Das muss ziemlich weit geschehen, so weit, d rechte Körper- seite nahe am ECI A STATION NEAT TTCN A i Lenkergriff ist Z y d [7 5 ì ) 3 Vom Fronthang zum Reit- Ï sitz zurückTist eine Uebung, | j cie dem Lernenden anfangs 1 viel Kopfzerbrechen macht. Er R weiss nicht recht, wie er in | x ; Fahrt Seitlich am Lenker vor- ] beikommen Soll. Das ist auch kein Wunder; denn dieses Vorbeikommen kann nurSchritt für Schritt geschehen. Die Be- : wegungen müssen dabei genau hj 2 2 | abgepasst sein und sich in be- stimmter Reihe folgen. Der er Lenker bleibt während deı ganzen Uebung in umgekehrter Se )ie hieht DA SAF ! Das Weitere ergibt sich jetzt von selbst. Der Fahrer e Han Stellung, d. h. die Griffe stehen zieht den rechten (inneren) Fuss vom Vorderdorn p ur Leit nach vorn. zurück. Er stützt sich stark auf den umgekehrten Die Hauptb zung Lenker. Es folgt Uebergang zum Reitsitz, der hier icht mehr Sichtbar ist | [! I | Turen: Hocke 165 Hocke Die Hocke oder Hucke, wie Sie auch zuweilen genannt wird, ist die wichtigste Sprungübung im ganzen Einerkunst- fahren. Hocken heisst, sich zum Sprung ducken, um über ein Hindernis hinwegzusetzen. Wesentlich ist also der Sprung über etwas anderes hinweg. Am Rad ist dies der Lenker Ueber ihn hinweg wird „gehockt“. Hocke ist begrifflich nichts weiter als Sprung über den Lenker. Dieser Sprung über den Lenker kann aus allen Richtungen erfolgen. In Frage kommt naturgemäss am Rade nur die Richtung von vorn oder von hinten. Daher gibt es eine Hocke von vorn und eine Hocke von hinten. Anders aus- gedrückt: eine Hocke vom Vorderrad aus und eine Hocke vom Sattel aus. Beide gehen über den Lenker, die eine zum Sattel hin, die andere vom Sattel her In beiden Formen der Hocke kann der Fahrer Front nach vorn oder nach hinten haben. Hat er im Sattel Front nach vorn, so ist es für ihn ein Sprung vorwärts. Hat er umgekehrte Front, so springt er rückwärts. Es eibt daher folgende 4 Grundformen der Hocke am Rade a) von vorn über den Lenker vorwärts (Abb. 626ff. und 633ff.) blass cv ; nN „ rückwärts (Abb. 637 ff.) Cc) „ hinten vorwärts (Abb. 629ff.) d) y " y „ „ rückw. (Abb.628 rückwärtszählend) Diese 4 Grundformen haben wieder verschiedene Aus- führungsweisen. So kann eine Hocke von vorn vorwärts (a) z.B. vom Erdboden oder von den Vorderdor beginnen. Das Gleiche ist bei der Hocke b der I sie kann von der Erde oder vom Dorn aus beginnen. Die Hocken von hinten ferner (ce und d) können im Pedalsta oder im Reitsitz, ja sogar im Kehrstande oder K« beginnen. Der Fahrer C ihne Rade heraus, was er rückwärts oder vorwärts diese Be zeichnungen Sind hier vc seiner Person, nicht m R zu verstehen tun kann. Endlich gibt es S wird nicht in gerader Richtung über den Le seitlich über ihn gehockt. Dann kommt der | das Rad zu stehen. Solche Schräghocken sind s Wesentlich aber ist für jede H Lenker hinweg g Die Fü SSE 5 Lenkergriffen über den Knauf hinweg sche S keine Hocke mehr. Hocken über den R € Seite zur anderen oder gar über den Satte nweg zwar. So etwas heisst be Rahmensprung, Sattelsprun C A S in Längsrichtung über das ganze Rad (Lenker ı S gleichzeitig) hinweg ist keine Hocke Diese geschieht mit Beinspreizen, während I spreizen vor sich schlossen Hocke vom Stand vor dem Rade aus Leicht ist die Hocke vom Stand vor dem Rade aus. Dazu gehört umgekehrte Lenkerstellung. Die Griffe weisen nach vorn. Sonst würden sie zu weit rückwärts stehen und der Fahrer zu stark überfassen müssen. Er hätte dann nicht genügend Halt zum Abstoss. Die Pedale müssen fast wage- - IN C beiden Händen oder Art gebrac recht gestellt werden eigt s Der Fahrer Springt Sozt e Pedale mit den Füssen gut zielen cht fel S dem Sprung muss der Fahrer s« K S fahren. Dies muss er also bereits nnen (vel Seit = 626 1 ( Kırl Teichmann, R,-V. Wanderer, Leipzig-W Stand vor dem Rade Der Fahrer Der Lenker ist gewendet. Die Giuiffe orn. Die Pedale Sind nahezu Wager vordere Pedal neigt etwas nach unten 5 Der Lenkerkr ler hr n Im Sprung begriffen Absprung hc ch an den Le D S S mie Ee TE EI DE 4008 Fed FARE CIA SCATENA E SURAT FRAN SELTEN N et Re See Reitsitz Absprung nach vorn ist gleichfalls o S ıngsamer Fahrt ausgeführt. Am Fahrer in dem Augenblick, in welchem en. Dann kann er sich von beiden zeitig ziemlich kräftig abstossen. Sonst würde er das ze Gewicht seines Körpers mit den Armen allein heben Dies ist natürlich schwerer, zumal wenn der Lenker ist und die Griffe weit nach vorn stehen Die Hocke vom Reitsitz nach vorn ist stets Schräghocke, sie nicht gehen, weil der Fahrer sonst auf len Gummi des rollenden Vorderrades springen würde. Ein Sturz wäre die Folge; oder der Fahrer müsste die Beine 3. Teil: Kunstfahren Hocke vom Reitsitz | nach vorn Ansprung zum Lenker von den Pedalen kräftig > Füsse fest an; sie huschen ber den Lenkerknauf hinwe Stand vor dem Rade ı Erdboden erreicht und steht rechts Die rechte Hand hat sich vom Lenker inke ist vom Griff herunter zur Lenkermitte g Wichtig ist in diesem Augenblick eine rade, gute Haltung spreizen, so dass er reitartig das Vorderrad zwischen die Beine bekäme. Auch dies wäre nicht schön. Deshalb springt der Fahrer immer gleich schräg, entweder nach rechts oder links. So kommt er rechts oder links neben das Vorderrad zu stehen (Abb. 632) Ein wesentlicher Reiz liegt bei dieser Hocke in ihrem Schluss: Stand neben dem Vorderrade. Der unvermittelte Uebergang von Sprung zum Stand, von Bewegung zu Ruhe ist ungemein eindrucksvoll. Zur Geltung kommt dieser Eindruck durch eine gute gerade Schlusshaltung. Auf diese ist daher zu achten. Sie gibt überhaupt der ganzen Hocke erst den Charakter. Ende gut alles gut, heisst es von ihr. Turen: Hocke vom Kehrhang zum Kehrstand 167 Hocke vom Kehrhang zum Kehrstand Wir kommen zu einer Hocke, die weniger leicht ist als die bisher besprochenen: Hocke vom Kehrhang zum Kehrstand. Dabei berührt der Fahrer den Erdboden überhaupt nicht. Er springt von den Pedalen über den Lenker hinweg wieder auf die Pedale. Es ist also ein Sprung von Pedal zu Pedal. Solche Hocken Sind natürlich viel Schwerer als diejenigen, welche auf dem Erdboden beginnen (Abb. 626) oder auf ihm enden (Abb. 632). — Im Sprung von Pedal zu Pedal werden Arm- und Beinmuskeln gleichmässig stark beansprucht. Fritz Hagenhaus, Schöneberger R.-C. Germania 18 Kehrhang vora Die Füsse ruhen auf den Pedalen. Der Fahrer fährt langsam vorwärts Der Lenker ist gewendet. Die Hände an den Griffen, stützt sich der Fahrer kräftig auf den Lenker, Er sinnt darauf, den Sprung vorzubereiten 635 C Ansprung zum Lenker Aus Stellung b ist der Ansprung geschehen. Vom linken Pedal und rechten Vorderdorn hat sich der Fahrer gleichzeitig abgestossen. Die Füsse fest angezogen schwebt er einen Augenblick hoch über dem Lenkerknauf, nur mit den. Armen auf die Griffe gestützt Diese Hocke von Pedal zu Pedal kann nur im Fahren geschehen. Erst fährt der Fahrer im Kehrhang (Abb. 633), dann nach dem Sprung im Kehrstand (Abb. 636). Es ist von Anfang bis zu Ende eine Hocke in Fahrt. Diese Hocken in anhaltender Fahrt sind schwerer als solche vom oder zum Stand. Der Grund ist leicht einzusehen. Der Fah vor und nach dem Sprung noch auf Erhaltung des Glei gewichts bedacht sein. In dieser doppelten Tätigkeit lieg die Schwierigkeit Aus Stellung c hat Pedale wieder erfa keinen Augenblick aufgehört langsam zu rollen Ingsa der Fahrer weiter a | 5 es N RÍA HA) RR SCATENARE TITANE AIT TRAE IME rea aC 168 3. Teil: Kunstfahren Hocke vom Fronthang zum Reitsitz Nahe verwandt mit der eben be- PRE RA) sein Rad vorwärts rollt. Der Fahrer sprochenen Hocke vom Kehrhang zum | selbst bewegt sich dabei tatsächlich Ce Hocke vom Front- „> | rückwärts, d. h. in der Richtung, nach Sie ist das Gegen- , welcher Sein Rücken gewendet ist. S hat nur die Front / Bei den Worten vorwärts und rück- Spring y wärts, vorn und hinten ist daher stets genau zu beachten, welche Richtung gemeint ist. Gewöhnlich ist eben die Pers des s zu be- Richtung des Rades gemeint. Die Sonst is € ntlic Worte sind auf das Rad, nicht auf den \ S SSt im „ Fahrer zu beziehen. Bei der Hocke Sonst Ste Te rn ist dies anders. Da bezieht man sie o des \ el unwillkürlich auf den Fahrer. Dies ist s sonst ı act auch ganz natürlich; denn hocken oder 9 des Hinterrades Springen kann nur der Fahrer, nicht rStand (Abb. 636) z. B. Saot 2 ara = RE das Rad. Bei der Hocke ist daher die rts, wenn Ausnahme gestatte angebrac Fronthangkvor Denken L e gestattet und angebracht Ne BE LET 250500008 D F nn =O ---- > DT Das der Leser rt 8 € er irrtüm- “2,5 mn c- \ S en erna \ Ar I ( B S S | | " 4 gen Stets nur die Pe Dezlenet € ein I 1 1 — / k J eder Arme noch Füsse nocl res, Nu eine. Pe Kurbeln, Dorne > FEN EE A5 ein Rad, nict 4 } ( F € u d € Im Sprung rückwärts ist daher rechts und links stets Reitsattelsitz T ul a 1D R 1d ZU t C ziehe n \us Stellur DI { ch der x hrer rückw art be wegt cht spreizend, hat er den rechten Fuss auf ! Die Hocke vom Fronthane den linker ıf das linke lal gebracht E N vm III: Te Gleichzeitig hat er sich auf den Sattel gesenkt. Er hat a SZ UI NE a EL ı Reitsitz. Die Hocke ist beendet llerschwerste, d es giDI gsten kommenden Hocken Bei der Hocke kommt nun noch hinzu, dass der Fahrer durch lc Es gibt aber, wie schon auf sie plötzlich eine ganz andere Haltung und Stellung am Rade noch mehr Formen. Sie hier gewinnt als vorher. Vor den Blicken der Zuschauer steht rigt sich. Jeder Uebende wird sie sich plötzlich etwas ganz anderes. Das blosse Schauen hört auf € k n. Auch die führung wird ihm und eine Art Staunen verbunden mit Zurückdenken an das ler gegebenen Abbildungen vor Augen stehen vorher Gesehene tritt ein. Das verscheucht sofort ein etwa Die Hocken gehören zu den schönsten Uebungen des aufgetauchtes Gefühl der Langenweile, das bei einem ruhig nzen Kunstfahrer Sie sind so einfach anschaulich und und langsam verlaufenden Kunstfahren so leicht eintritt. Jeder Jeder kann ihren Gang leicht verstehen. Das Fesselnde Fahrer tut daher gut, Sprungübungen und namentlich Flocken r Sp Jede blitzschnelle Bewegung hat in seine Uebungsreihe einzuflechten. Auch er bewahrt sich hr Reiz als eine langsam ausgeführte dadurch die so notwendige Elastizität. Das ist sehr wichtig Turen: Gräts che, Hochsprung 169 | Grätsche Die Grätsche unterscheidet sich von der Hocke durch Spreizen der Beine. In der Hocke bleiben Füsse und Beine zwischen Armen und Händen. Diese sind daher aussen. In der Grätsche spreizen sich die Beine. Dieses Spreizen beginnt sofort nach dem Abstoss. Dadurch kommen die Füsse weit nach aussen. Sie sperren sich und die Oberschenkel stossen Am Rade wird die Grätsche in Längsrichtung ausgeführt Sie kann von vorn nach hinten zum Sattel oder umgekehrt von hinten nach vorn zum Le gehen. Daher gibt es eine Grätsche nach vorn und eine Grätsche nach hinten. Die Grätsche nach vorn zeigt Abb. 640. Sie beginnt | im Reitsitz oder auch vom Stand auf den Hinterd« Grätsche nach vorn Ansprung vom V« gegen die Rückseite des Unterarmes. Um nicht vorn über- zuschlagen, muss der Fahrer schnell die Hände frei machen, um den Absprung in aufrechter Haltung zu erreichen und jenseits zum Stand zu kommen. Schwer ist eine Grätsche als solche nicht. Jeder Mensch hat sie hundert- und tausendmal im Leben ausgeführt. Das natürliche Gefühl dafür liegt in jedem Menschen von Jugend auf. Des Lernens und Uebens bedarf es nicht. Hochsprung Der Hochsprung mit dem ganzen Rade wird ausgeführt im Reitsitz oder richtiger im Pedalstande. Er geschieht in ganz langsamer mässiger Fahrt. Es erscheint so wunderbar, dass ein Fahrer mitsamt seinem Rade aus eigener Kraft hoch- springt. Und doch ist es so. Man muss es sich folgender- massen denken: Erst springt der Fahrer | von den wagerechten Pedalen ohne Rad in die Höhe. Am Rahmenrohr zieht er dann das Sprung bei wagere Rad in die Luft nach. plötzlichen kräftigen Armruck rn aus A S | Der Fahrer stützt sich fest auf die beiden Ler g | kräftiger Ruck und Abstoss hebt ihn. Er Spre e Be h und gleitet über den Lenker s das 4 zeigt. Diese Grätsche nach vorn ges F Z| < 5 R a dem Absprung muss der Fahrer das Rad so g A| Sonst rollt es ihm in den Rücken. | | Die Grätsche nach hinten ist dargestellt | | Abbildungen 641 und 642. | | BE TE | I| | 8 | 1 | ] H j | [| Y | | | 1] | | x d 5 E RL en EIER EN NT ENE TERNATE AR CAS LATEIN A N eMC SETT) AS FAI AL ur IAI EE! Den Schluss des Kunstfahrens bilden die Gipfelübungen. x In di SIE yehande Alle K I A tand = Handstand en ıwer, meistens sogar sehr schwer. Nur ın sie heranwagen. 3. Teil: Kunstiahren Gipfelübungen vereinigt zur Anwendung. mit Recht „Gipfelübungen“. Gross ist die Zahl der Gipfelübungen nicht. Es sind Daher heissen diese Uebungen im wesentlichen: Handstand, Fahne, Drehsprung, Kopfstand, trifft alles zusammen, was an ngen einzeln und zerstreut zu freier Sattel- und Sattellenkerstand, Steigen. Fähigkeiten kommen in ihnen Manche haben verschiedene Formen der Ausführung in Fahrt Handstand Istand ist ein Stehen auf den Händen. Statt auf den Füssen steht der Fahrer auf den Händen. Er macht die Hände zu Füssen Abb. 645 zeigt einen Handstand bei stehendem Rade. Das Vorderrad steht schräg. Die linke Hand ruht auf ihm. Die rechte Hand hat Lenker und oberes Rahmenrohr gleichzeitig umschlungen. Der geneigt nach rechts über. Rahmen steht 1 Abb. 646 zeigt einen ähı d. Nur lichen Handsta fusst die rechte Hand auf dem unteren Rahmenrohr wird der Handstand etwas schwerer. Die ruht auf dem Lenker und stützt dadurch mit. Es ist gleichfalls ein Handstand im Stand. Abb. 647 zeigt einen Handstand in Fahrt beeinnt vom Vorderdorn aus. Das Rad wird D I vung gebracht hrer geht über E ae di m Handstand hnlich wie zum Le ıgestand vor der Sattelspitze | auf dem oberen Ralımenrohr. Abb.648 zeigt den gleichen Handstand in etwas geänderter Form: die eine Hand ruht nicht auf dem unteren Rahmenrohr, ondern am Pedal | Sie treibt es Da- durch hat das Rad | dauernd Antrieb. Der Fahrer kann diesen Handstand so- lange fortsetzen, bis ihm die Kraft versagt. Handstand f ıterem Ralımenrohr 1 Vorderfelge etwas hwerer ¡TC { Handstand in Fahrt len Abb. 648, links auf rechtem Pedal (Handantrieb), rechts auf linkem Lenkergriff — Schwer | | | | | Gipfelübungen: Handstand, Fahne 171 | | - | | Ein verhältnismässig leichter E | und einfacher Handstand ist deı | auf liegendem Rade (Abb.649) | Das Rad liegt auf der Seite. Es | unverrückbar. Auf ihm vollführt | der Fahrer den Handstand wie | auf festem Erdboden. Diesen Handstand hatten wir beim Legen des Rades als Ein- lage (Abb. 581) kennen ge Es | ommit jetzt der sch aller Handstände: der hohe ist daher bewegungslos fest und | Handstand uf Sattel > | Lenker (Abb. 650). Die ein Er + Hand ruht auf dem Sattel, die andere auf der Mitte des Lei H PERE Die Arme sind gesireckt. S Handstand auf liegendem Rade hoch wie möglich ricl Si clıwer — der Fahrer auf. Die Fussspitzen reichen so hoch, wie sie nur können. Höher zu steigen ist dem Fahrer über- haupt nicht möglich. Er steht auf den höchsten Punkten des Rades und hat die eigene Arm- und Körperlänge ausserdem noch voll ausgenutzt. = / c - | Dieser hohe Handstand beginnt folgendermassen: Der Fahrer tritt an die -4 Seite des Rades, Front zum Rahmen, eine Hand am Sattel, die andere in der j Hoher Handstand in Fahrt Mitte des Lenkers. Neben dem Rade laufend stösst er sich vom Erdboden ab S Fahne N | Dem hohen Handstand ähnlich ist die Fahne. Man Die Fahne kann m Vorderrad oder Hinterrad 4 kann sie einen gesenkten Handstand mit Ellenbogenbeuge vollführt werden. Deshalb hat sie zwei Formen nennen. Darin liegt der wesentliche Unterschied. sserdem Lenker ist die eine Fo er ( S | geht der Körper des Fahrers nicht gerade in die Höhe, Sondern Die Fahne über dem Lenker 3 streckt sich seitwärts wie das Tuch einer Fahne. Daher auch den Vord € s. Der Fahre eugt sic 1 der Name „Fahne“! Lenker hinüber. Die Beine Schweber | ſ Der Kopf ist nahe am Sattel. Diese F | | | | j 3 | | Lenker her) ist wie e Lenkerübung S | | | Sattel he | Die Fahne über dem Sattel (Abb.652) beg | EL N Si | hinteren Auftritten aus. Von ihnen stösst Ir Er =] | A] 2] | - — S M | | | — | Y | mh | — a 1 2 | = € = s R | / MZ j | 5 | | = Da 4 ii | N 7 S | Y / | m H I e Lenkerfahne Sattelfahne — schwerer als über dem Sattel — eichter als über l = 1 || | > d 3 ---- = er 72 3. Teil: Kunstfahren Drehsprung Der Drehsprung ist das Gegenstück zur Wende im nicht vor dem Rücken und bei der Drehung hat der Fahrer enker (Seite 149). Bei dieser hatte der Fahrer den Rücken Innenfront, nicht Aussenfront. In diesem Frontwechsel liegt der ım Lenker. Er sass fast im Lenker und drehte sich mit Unterschied von Drehsprung und Wende im Lenker. Eine blosse Während der Drehung hatte er Aussenfront. Beim Folge dieses Unterschiedes ist, dass die Wende im Lenker pri len wir jetzt behandeln, hat der Fahrer umgekehrt ohne viel Schwung vor sich geht, während der Drehsprung eines Drehsprung, d Lenker hin. Diesen hat er jetzt vor dem Leib, starken Schwunges bedarf und daher ein wirklicher Sprung: ist. 1. Beispiel 3 Ds wer NEAN CET TMA ZAE ze L = 1 3 5 NOL ET E 5 In der Drehung begriffen N Seitenstand rechts D sich abgestossen und in Schwung gesetzt. Er schwebt mit ä P Die } er- 1 herum, allein auf die Griffe gestützt. Der Oberkörper hat > 1 8 er H Stützt Sich 1 Sich derart gehoben, dass Sein Schwerpunkt nahezu über der Lenkermitte 2 Das ssig Ss S m. egt. Man erkennt deutlich das Schwungbein (rechtes Bein), das ziemlich [7 t Sict r Fahrer S ng veit aussen herumstreicht und durch seine Schwunekraft den Fahrer Sz Fuss P herumdrehen hilft 3 3 a fs À 3 5 | [; 4 H i 4 5 H 5 i Zz - | ; 656 d Schluss der Drehung Kehrhang - fertig nN ) ) Das (rechte) Schwungbein ist ganz herum Der rechte Fuss hat das linke Pedal gefasst. Der Fahrer Senkt den Ober- linke) Pedal zu fassen. Der Lenker körper zum Lenker, Er kommt dadurch in Leibhang. Gleichzeitig geht ) ıdet. Die Griffe stehen nach vorn gerichtet. der linke Fuss zum rechten Pedal zurück. Der Fahrer hat vollen Kehrhang ) t nach angenommen, Das linke Bein ist Der Drehsprung ist vollendet x € en worden u Schlägt ziemlich weit nach len Vordergummi) aus y Y |! | | ? [4 Der Drehsprung bietet einen lebendigen Anblick. Er | wirkt spannend. Die Schnelligkeit, mit der er vor sich geht, ist so ungemein fesselnd und Staunen erweckend. Diese Wirkung teilt er mit der Hocke, welche ja auch eine Sprung- übung ist. Allen Sprung- übungen ist diese fesselnde und anregende Wirkung überhaupt mehr oder we- niger eigen. Der Drelı- sprung erfordert vom Falı- rer sorgfältige Aufmerk- Vom Drehsprung wird hier noch ein weiteres Bei- spiel gegeben (Abb. 657 u 658). In zwei Bildern zeigt esBeginnundEnde:Abstoss und Kehrhang. Das zweite Beispiel zeigt den Dreh- 657 a Seitenstand links Abstossen vom linken Pedal Drehsprung Endlich folgt noch ein drittes Beispiel für den Dreh- sprung (Abb. 659 bis 661). Es zeigt ihn wie das erste Bei- spiel (653 ff) links herum. Das Mittelbild 660 gibt einen S Anblick von hinten, d. h. vom Sattel aus. 659 a 660 b Im Sprung Drehung vollendet Der Fahrer, auf den Lenker gestützt, Schwebt frei Der Fahrer greift mit den Der D in der Luft Füssen zu den Pedalen Der Drehsprung lässt Sich auch vom Sattel zum Sattel ausführen. Der Fahrer Steht gebückt in Kniebeuge Gipfelübungen: Drehsprung Drehsprung 2. Samkeit. Der richtige Auger werden. Die Pedalstellung blick muss genau abgepasst ist namentlich sehr wichtig. Am günstigsten ist Abstossen vom hochkommenden Pedal. Dann drückt das Pedal unter dem Zug der Kette stark gegen die Fusssohle, verstärkt den Abstoss und wirkt daher selbst wie ein Sprungbrett Abb. 653 zeigt diesen Augenblick des hoch- kommenden Pedals Beispiel sprung rechts herum, d. h. in der Richtung des Uhrzeigers, von der linken Radseite aus. Das erste Bei- spiel (Abb.653 b. 656) zeigt ihn links herum. 3. Beispiel auf dem Sattel, beide Hände am I in Fahrt vom Sattel ab, SCI um, die Füsse dabei dauernd dich und kehrt so auf zurück. Die Fü Drehsprung natü auch nur Nur nach vielen Versuche blick erheblich unter den Lenker f der Büh Kehrhang ıwebt mit dem Lenl der ander sinken dabei keinen -Tich TIIC ne zu sehen Kehrhang n gelingt der Drehs Uebende springe erst mit einem Fuss auf einen Vorderdorn RBB ERSTE ENRSERERS ETS EE ee SER MOA SUN ASTE Ee ABIES SRTL UNKRAUT POET SEDE elbueon 3. Teil: Kunstfahren Kopfstand Entstehen R Z P / f / x Kopfstand auf Niederrad des Kopfstandes Fahrer langsam aus dem Rahmen heraus (Abb. 665 und 666) Die Entstehung ist also ganz einfach und einleuchtend Schwerer ist natürlich die wirkliche Ausführung. Sie sogar sehr schweı Der Fahrer steuert im Kopfstand (Abb. 662) mit vertauschten Händen: rechte Hand links, linke hts. Grundübung ist daher auch hier wieder der Kreuzgrifi 391). Das Rad wird zuerst in Schwung gebracht. Ist der Schw zu so geht der Fahrer in den Kehrstand zurück, € er hoch gegangen ist. Er kann sich aber auch em Lenker auf die beiden Vorderdorne niederlassen = out und au bei insprechend gestreckter Körperhaltung. Darauf 1st daher besonders Kopfstand auf Hochrad Gipfelübungen: Freier Stand auf dem Rade 175 Freier Stand auf dem Rade Der freie Stand auf dem FES TT GGBG GZ e Rade hat zwei Formen. Ent- É weder steht der Fahrer auf dem Sattel allein, oder er setzt einen { Fuss vor auf den Lenker. Das ; > ergibt | a) den Sattelstand b) den Sattellenkerstand N Stand auf dem Lenker allein ist naturgemäss unmöglich Zuerst behandeln wir den freien Sattelstand (Abb. 668). Auf Niederrad ist er sehr schwer. Die Schwierigkeit liegt im Steuern. Der Fahrer hat nur einen Fuss auf dem Sattel. Durch Balan- cieren soll er das freie Vorderrad | lenken. — Dass dies äusserst | schwierig ist, kann sich jeder lebhaft vorstellen. Abb. 668 zeigt | die Art des Stehens auf dem 667 ErichMeIg Stolp Sattel. Nur der eine Fuss ruht Freier Sattellenkerstand A 2 Rg S Freier Sattelstand fest. Der andere Fuss Schwebt frei. “ = Dies freie Bein benutzt der Fahrer, um Sich das Balancieren zu erleichtern. Doch das { auch der Arme. Diese Streckt er balancierend in die Luft. Sie helfen ihm das Gleichgew freien Sattelstand 50 gut wie unmöglich. Dazu ist das Rad zu Schwankend und der Halt mit Das Aufsteigen geschieht von den hinteren Auftritten aus. Erst bringt der Fahrer das Rad in Schv er auf den Sattel. So kommt er ungefähr in den Sattelbeugestand (Abb. 474) 7 RD BE LP LTP, Schliesslich lässt er den Lenker los und | | richtet sich vollends auf. Wir kommen zum freien Sattellenker-= stand (Abb. 667). Der eine Fuss ruht auf | | | | | dem Sattel, der andere auf dem Lenker. Ge- | wöhnlich wird dieser Fuss auf einen der | Griffe gesetzt. Dann ist das Steuern mit dem | Fusse leichter. Stark drücken darf der Fahrer natürlich nicht. Sonst drückt er das Vorder- rad zu weit weg und stürzt. Daher ruht das Gewicht des Körpers vornehmlich auf dem zum Sattel gesetzten Fusse. Der Aufstieg zum freien Sattellenkerstand kann von der Seite oder aus dem Seitenstande heraus geschehen.. Den Sattellenkerstand auf Hochrad zeigen die Abbildungen 669 und 670. Das Hochrad ist wuchtiger und massiver als das leicht be- wegliche Niederrad. Es verbleibt auch leichter im einmal gegebenen Lenkungswinkel. Daher ist der Sattellenkerstand auf Hochrad etwas leichter. Trotzdem sind alle freien Stände | 669 Sattellenkerstand 4 | | | | = | auf Hochrad immer noch sehr schwer. DASSEIRE 3. Teil: Kunstfahren Be Steigen im Reitsitz Das Steigen ist die schwerste Uebung, die es gibt, sofern der Fahrer auf sich allein angewiesen ist. Kann sich der Fahrer aber dabei mit der einen Hand auf die Schulter eines Nebenfahrers stützen, so ist das Steigen ear nicht soschwer. Dalıer wird es am besten zuerst mit einem anderen Fahrer zusammen SZ geübt. Dieser dient dann als Stütze. Im en heisst es üben, üben, üben TC Das Steigen erfordert Treter treter Würde end N Ss tret S( ld in ein ent- Dasselbe währende Wegweichen des Hinterrades zu regulieren. Das erfordert Uebung. Gar so leicht [8 ß iSt es nicht. Aber durch aus- dauerndes Versuchen und Ueben lernt man es bald TUTZING: Dieses Ueben des Still- standes auf dem Niederrad an einer Leiter erfordert Anheben des Vorderrades, um dieses ERLERNEN ER | überhaupt erst hochzubringen. : | Man greift dabei mit der einen Hand zur Mitte des Lenkers, è lest den Oberkörper etwas zurück und zieht dann den rege Lenker mit einem Ruck kräftig i D I an. Dieser Ruck muss sehı re | Sein; denn der vordere Teil des i Rades, den man ja hoch heben will, ist 4 Schwer, Schwerer als man denkt. Bei den ersten Versuchen bekommt man das Vorderrad m vom Boden los. Erst D Í - ihlich bei immer Stärkerem Ruck hebt ; es Sich. Bald merkt man, wie wichtig E dabei gehöriges Zurücklehnen des | eigenen Oberkörpers ist |; N Diesen Stillstand unter der Leiter | | R ım Ort übe man recht oft. Bald wird er | leicht gelingen. Namentlich wird auch | das erst s0 schwer gewesene Anheben des | Vorderrades allmählich immer leichter werden. Ja dieses Anheben w ird schliess- | lich eine Spielerei und wenn man erst so- 2 Br EEE 2 weit ist, dann kann man daran denken, die Leiter zu verlassen und frei zu fahren. Rechte Hand frei | Statt einer Leiter kann natürlich auch ein Geländer, ein Haken in der Wand gewählt werden. Empfehlenswert ist bei vorgeschrittenem Ueben auch eine frei von der Decke Steigen freihändig sehr schwer herabhängende Leine. An ihr sich haltend, kann man mit kleinen Kreisen beginnen. Das Steigen zwingt dem Fahrer eine eigentümliche Haltung auf. Er muss dauernd den Lenker zur Brust ziehen. Deshalb sind die Arme gebeugt. Diese ganze Haltung, wie sie namentlich die Abbil- = dungen 671 und 672 zeigen, ist keine normale Haltung zu Rade mehr. Sie ist eine gezwungene. Im Kunstfahren ist sie natür lich nötig und nicht weiter zu beanstanden. Im Rei- genfahren aber soll solch eine anormale Haltung nicht vorkommen. Steigen gehört daher nicht ins Reigenfahren, wenigstens nicht das Steigen allein Steigen dagegen Fahrer, die durch Schultereriff verbunden sind, so mässigt sich diese anormale Hal- Steigen mit umgekehrtem Lenker R penaTstande tung erheblich. Deshalb gilt Steigen zu zweien, dreien u. s. w. im Reigenfahren als zulässig und wird oft gezeigt. Das Fahren mit erhobenem Vorderrade ist sehr schwer und erfordert lange Uebung. Ja, wer es bereits kann, ist dann noch lange nicht Herr seiner Fahrtrichtung. Er muss steuern, Gipfelübungen: Steigen im Reitsitz 177 wie es der Schwerpunkt seines Rades ihm gebietet, bald rechts hin, bald links hin. Er muss den Launen des Rades folgen. Das Rad gehorcht noch nicht ihm. Erst allmählich Richtung geben. Erst die Kunst des Steigens mit Recht sagen: „er kann stei- yen“ 0 In Pflich gen wird deshalb oft gefordert: mit m Vor- derrade Runde erhoben links oder Runde rechts, Achtlinks, Acht rechts, Schnecke und ähnlich. — „Acht rechts bedeutet dabei der erste Bogen rechts, der zweite links. „Acht links“ dagegen bedeutet der erste Bogen Steigen auf Hochrad links, der zweite rechts. Für die Benennung der Acht ist erste Bogen entscheidend. Da die Bogen einer Acht stets abwechselnd links und rechts sind, so heisst die Acht auc „Wechselrunde“ (siehe Abb. 133) Ye MONAT were EEE DE (7 (400 TA A RN ERLERNEN AR EAUTPEER TED TTA DS TETTO TIES Ie Fan 3 Matan area SCD WEST Pat Bee Steigen im ine der höchsten Gipfelübungen, die es gibt (Abb. 680) Kraft kann der Fahrer nur schwer in dieser Er muss sich erst von einer Hilfsperson n oder sich zum Steigen eines Klotzes, Stuhles 78 3. Teil: Kunstfahren Lenkersitz quergelegtem gehobenem Vorderrade Anlauf nimmt und so von hinten aus mit Abstoss vom Boden direkt zum Sitz vorn auf den Lenker springt. Dies ist natürlich sehr schwer, ebenso wie die ganze Uebung Gerätes bedienen. Doch kann der Fahrer Nötig ist eine sehr geringe Uebersetzung, noch viel fremde Unterstützung steigen, wenn er mit geringer als sie im Kunstfahren an und für sich schon üblich Steigen im Frontsitz vor Lenker Steigen im Frontsitz vor Lenker freihändig ge } Steigen im Frontsitz vor Lenker einl =S ist. Kunstfahrer von Fach haben deshalb uch unterseizte Räder. Diese Uebung wird sogar auf kurz gebautem Tanden gezeigt. Die Uebung wird auch freihändig ihren (Abb. 681) Der Fahrer hat vor sich das vordere Laufrad, hinter sich den Lenker. Die Hände kann er dabei nach Wahl an das Laufrad oder an den Lenker legen. Die Abbildungen, die hier gegeben sind, zeigen verschiedene Möglichkeiten. Bald ist Rad und Lenker wählt (Abb. 680), bald das Rad allein (Abb. 682), bald der Lenker allein (Abb. 683) Das Steigen im Reitsitz (Abb. 671 ff.) ist das Gewöhnliche und Uebliche. Das Steigen in anderen Sitzarten ist ganz un- gewöhnlich. Das ist ausserdem wohl das Schwierigste im ganzen Kunstfahren. Dahei sieht man es selten. Es ist wohl nicht ausgeschlossen, dass Steigen im Frontsitz vor Lenker das Steigen auch noch in anderen als den Unter dem Rade Lenke hier gezeigten Stellungen ausführbar ist. Mehrerfahren: 2 Fahrer 1 Rad 179 Zweier-Kunstfahren Das Zweierkunstfahren ist das gebräuchlichste Mehrer- fahren. Ueberwiegend sind es zwei Fahrer auf einem Rade, und in dieser Klasse hat es seine reichste Entwicklung gefunden Weniger reich ist es bei zwei Fahrern auf zwei Rädern. Das Zweierfahren ist leichter als das Einerfahren. Der Grund liegt darin, dass im Zweierfahren die Aufgaben der Fahrer geteilt sind. Der eine kann das Rad im Reitsitz ruhig und sozu- sagen gemütlich steuern und treiben. Der zweite turnt an ihm und dem Rade herum. Der erste Fahrer heisst Untermann, der zweite Obermann. Manchmal heissen sie auch je nach der augenblick- lichen Stellung anders,z.B.Vorder- und Hintermann, rechter und linker Fahrer oder | ähnlich. So sind die Aufgaben ge- teilt. Jeder kann sich der seinen allein widmen. Keiner hat zwei Tätigkeiten gleich- zeitig zu üben. 637 R.-C. Fidelitas, Trebbin 1896 (Paul Hagendorf Cen VEE End Fritz Dumont) einigen sich leichte Doppelter Dornstand Springerund krait- Die Fahrer sind soeben ge neinsam von hinten volle Turner zu aufgestiegen Paaren. Der kraft- vollgebauteTurner ist dann Unter- mann, er lenkt, treibt und regiert 2 Fahrer In der wechselnden 689 und so zu einem Zweierf Doppelter rückwärts gespreizter Seitenstand < aufbauen. Den beiden Fa Dieser Doppel-Seitenstand ist Sehr leicht und ohne jede Mühe ausführbar bleiben, sich das ihnen Zı Die erste Klasse des Zweierfahrens hat 2 Fahrer und 1 Rad. Sie wird jetzt behandelt. Stellungen lassen sich deutlich eine Reihe Turen unterscheiden, die im folgenden einzeln dargestellt werden. Mit den einfachen und leichteren wird begonnen. Später folgen die weniger leichten. Die einzelnen Turen können aneinander gereiht das Rad, wechselt weniger seine Stellung und wenn dies der Fall ist, dann vollziehen sich seine Bewegungen gemessen und ruhig. Auf, an, über, unter und neben ihm bewegt sich der leichte, behende Springer. Dieser ist Obermann. Auf dem starken, kraftvollen Untermann nimmt er als Obermann alle denkbaren Stellungen und Bewegungen ein, die möglich sind. Hand, Arm, Schulter, Kopf und Hals des Untermannes in Verbindung mit den oberen Teilen des Rades, Sattel und Lenker, sind der starke Grund, auf dem er sicher fusst Nicht alle Springer und Turner passen zu einander. Und haben sich zwei ge- funden, dann dauert es noch längere Zeit, ehe sie sich in allen Dingen an einander gewöhnt, sich einge- fahren haben Im Zweierfahren wiederholen sich alle jene Stellungen, Turen und Uebungen die im Einerfahren vorgekommen sind Vielfach aber ändern siesich durch dasHin- zutreten des neuen Stillstand Fahrers. Das Zweier- Nur durch den Druck der Fi fahren ist lebhafter ee a und lebendiger als das Einerfahren, denn statt eines Fahrers j ED sind zwei in Be- = wegung. Zara <=» Fülle der Formen und S (= ahren verbunden werden So lässt Sich leicht ein hübsches Zweierkunstfahren Stillstand Dieser Stillstand ist nicht schwer hrern muss es überlassen ısagende auszuwählen REN HI DR EEE O EB a As GT, e LRA RTLA AION E ARRE TRAA Se, been nah PL REIFE RECE NNEN 3. Teil: Kunstfahren Doppelseitenstände Von den Elementen des Einerfahrens (Reitsitz, Damensitz und Seitenstand) scheiden im Zweierfahren die beiden ersten: Reitsitz und Damensitz, aus; denn zwei Fahrer können nicht gleichzeitig auf dem Sattel sitzen. Dagegen behalten die Seitenstände auch im Zweierfahren ihre Bedeutung. Sie werden hier zu Doppelseitenständen, indem der eine Fahrer rechts, der andere links am Rade steht. Die Doppelseitenstände werden hier der Reihe nach vorgeführt. Von hinten steigen die Fahrer auf und schreiten dann vom Hinterdorn zum Pedal und noch weiter zum Vorderdorn, ja schliesslich sogar vor den Lenker. Auf diesem Wege ergibt sich eine ganze Zahl hübscher Stellungen. Ein Zweierfahren im Saal kann sehr gut mit ihnen beginnen. Natürlich müssen die Fahrer stets genau gleich- zeitig mit einander vorschreiten. Sonst N Offener Doppelseitenstand Doppelter nach vorn gespreizter Seitenreitstand 1 Jeder ist das Ganze ein gestörter Anblick. Nur mit den äusseren Armen steuern die beiden Fahrer. Die inneren haben sie frei und mit diesen halten sie sich fest umschlungen. Dadurch werde sie sozusagen ein einziger Körper Dadurch halten sie sich auch aneinander fest. Fast alle Doppelseitenstände sind auch als Stillstand möglich. Erst werden sie hier in Fahrt gezeigt. Dann wird das Vorderrad schräg gelegt und zum Stillstand geschritten. In Fahrt müssen die Fahrer gemeinsam treten und steuern. | Dies macht vielleicht zu Anfang einige Unbequemlichkeiten. Bald aber geht | es ganz glatt. 692 Schaukel im Stillstand Die Schaukel (Abb. 691) istfauch 1m Stillstand möglich.“ Dann ist sie aber Schwer und nur? kurze Zeit während Stillstand Offener Doppelseitenstand Offener Doppelseitenstand Stillstand Ir Einerfahren ist er Offener Doppelseitenstan - Dieser Stillstand ist ct M Schwer, besonde ek | Auch währ 1 fahren r einige Augenblicke 97 AD T SEN N ESS C= =») RSS 27) J \ D Doppelter Doppelstand vor dem Lenker nach vorn gespreizter Auch Doppelfronthang Seitenreitstand vor dem Lenker genannt Schwer ist e 1 x Fahrer reitet sozu- CNE E er me wenn ven auf Seiner 'Lenker auch nicht so JCI It WIC 696 Hälfte die Seitenstände hinter dem Lenker Doppelstand vor dem Lenker Fronthang vor Lenker und Kehrsattelsitz Der Vordermann hat den gewöhnlichen Front- hang vor Lenker (vergl. Abb. 487) und treibt das Rad. Der Hintermann hat Kehrsattelsitz — nicht Kehrreitsitz; denn er reitet nicht auf dem Sattel, hat auch die Füsse nicht auf den Pedalen, sondern auf den Dornen. Beide Fahrer halten sich gleich- zeitig am Lenker. Es’ruhen an 'ihm daher’4 Hände Leibhang und Kehrsattelsitz Ringgriff Eine sehr klare und durch- sichtige Uebung ist folgende: Der eine Fahrer steht auf einem hinteren Auftritt und treibt das Rad mit dem anderen Fuss, der zweite Fahrer wechselt während dessen durch den Rahmen. Bemerkenswert dabei ist der Augenblick, in dem dieser zweite Fahrer auf der anderen Seite aus dem Rahmen hervorkommt. Dann muss der hintere Fahrer, der bisher dort mit dem Fusse auf dem Pedal stand, ihm Platz machen und selbst an die andere Seite gehen. Auch er wechselt Mehrerfahren: 2 Fahrer 1 Rad Rücken gegen Rücken Der eine Fahrer hat den Lenker, der andere den Sattel inne Zeide wenden sich den Rücken zu. Der Fahrer am Lenker hat dabei Front nach vorn, der andere nach hinten Der Vordermann kann ausserdem vor oder hinter dem Lenker schweben. Daher ergeben sich eine ganze Zahl Stellungen. Einige davon werden hier vorgeführt. Leibhang und Kehrsattelsitz Ringgriff Der Vordermann geht zu- rück hinter den Lenker. Er kann dies ausführen c Hocke aus dem Lenkersit nach hinten über den Lenker (vergl. Abb.637 — 639). Hier im Zweierfahren ist sie vie leichter wie im Einerfahren. Der Vordermann hat jetzt Leibhang und treibt von neuem das Rad. Der Hinter- mann hat Kehrsattel Beide haben Ring Der Untermann wechselt in Fahrt durch den Rahmen 702 R.-V. Wanderer, Leipzig -West (Karl und Kurt Teichmann a Im doppelten Seitenstand. — Der eine Fahrer steuert und tritt, der andere hat die Hände am Sattel und Lenkerknauf, bereit niederzugehen Frontlenkersitz und Kehrreitsitz also, nur ı sondern hinten un Dieses Wechs die Abbildungen 702 Im Einer 59 605) war dieses durc den Rahmen ı so ganz leic Im Zweierfahren dagegen ; ist es leicht. Der Fahrer, welcher durc den Rahmen wechselt, ist der Mühe des Steuerns und Treibens überhoben. Dies besorgt ihm der stehende Fahrer 3. Teil: Kunstfahren MOHR 704 c PAB PROG) fen S I N Der durchwechselnde Fahrer setzt das innere Bein durch den Rahmen hin- 1f hten Vorderdorn, den linken Fuss auf den linken Vorder- rechten: Hand hängt er am? oberen Rahmenrohr STATA MWE LS Nage 17% CSA RATEN E NA ART THR SE ATICO RAN LE D mann ıt mit dem linken Fuss auf dem rechten Dorn. Der nann schiebt den Oberkörper mehr durch den Rahmen un Der Hintermar acht völlig Platz. Er zieht auch den rechten Fuss vom Der Untermann richtet sich aus dem Rahmen heraus auf ruht bereits auf dem linken Pedal Er hat gewechselt. Der Hintermann tritt ganz auf die linke Seite des Rades Der Untermann hebt sich jenseits aus dem Rahmen heraus Er hat ebenfalls gewechselt Hocke vom Vorderrad zum Kehrstand Der Vordermann steht auf den vorderen Auftritten. Er hat Kehrfront und macht Reitsitz ſ y I Fronthocke über den Lenker Kehrstand auf den vorderen Auftritten 5 = hinweg zum Kehrstand. ] Der Hintermann hat ein- | e - . . | fachen Reitsitz. Diese Hocke D ist sehr leicht, C Nu SEI) Front- und Die Hocke vollendet sich. Der Hintermann zieht seine Füsse fast ganz von den Pedalen zurück, damit ihm der Vordermann nicht gar zu sehr auf die Füsse springt Sitzwechsel Mehrerfahren: 2 Fahrer 1 Rad 183 Im Sprung " Der vordere Fahrer hat Kehrstand. Er hockt hoch, wendet sich dabei und lässt sich wieder nieder. Dadurch hat er Front- stand im Lenker. Jetzt weicht der Hinter- mannvom Sattelzurück auf die hinteren Auf- tritte. Dadurch macht er für den Vordermann den Sattel frei. Dieser nimmt auf ihm Reit- sitz ein. > A dea LE BANNE Alk % | TER AE A CAL APTA Li NARS eu m va ca Pot m gern m neo m seengnene: Es folgt der Hauptteil des Uebersteigen. Der Obermann steigt über den Untermann hinweg. Der Untermann hat dabei Reitsitz und behält ihn ununterbrochen nweg. Er | Hit 1 aus nehmen Es gibt daher ein Uebersteigen von vorn und ein Ueber- von hinten Steigen von hinten, Hinterrade aus, ist das ere. Es ist aber keineswegs Is von vorn. Beide Arten ersteigens sind gleich leicht -rhaupt beide Der Weg von hinten ist da auf den ern des f steigt er vorn Zeihenfolge, also von den zum Lenker, dann hinunter zum Sattel, zur Erde Der Untermann behält da- Stand auf den hinteren Auftritten Zweierkunstfahrens: das verändert bei. Der Obermann klettert sozusagen über ihn n dabei seinen Weg Kunstfahren 3. Teil: Uebersteigen Das Uebersteigen gestaltet sich also in der Idee ganz einfach. Praktisch aber ist es unendlich dehnbar und biegsam; Lichte zu zeigen. vom Vorderrad oder was eines Menschen > Balancierens, Voltigierens denn der Obermann hat auf seinem Wege über den Unter- mann hinweg die beste Gelegenheit, seine Künste im hellsten Und das tut er in reichem, ja überreichem Masse. Alles, Glieder in der Kunst des Kletterns, u. Ss. Ww. zu leisten vermögen, das kann der Obermann einflechten. Deshalb werden auch beim Stand hinten auf dem Sattel Abb. 720. Der Obermann ist Soeben von der Erde auf die hinteren Auftritte ge- Stiegen. Er legt die Hände auf die Schultern des Untermannes. Dies ist der gewöhnliche Anfang des Uebersteigens. Von hier aus kann er leicht höher steigen und seinen Weg fortsetzen Abb. 721. Der Vorder- und Hintermann nehmen Ringgriff. Dadurch gibt der Vorder- mann den Lenker frei. Für ihn ist es jetzt Freihandfahren. Er muss regelmässig treten, damit das Vorderrad in der gegebenen Richtung weiterrollt. Abb. 722. Der Hintermann ist empor- gestiegen auf den Sattel. Er lehnt sich mit den Knieenleicht gegen den Rücken des Untermannes, welcher unentwegtruhig und gleichmässig fährt. Der Hintermann steht nur mit den Fussspitzen auf dem Sattel. Der Untermann muss dabei ein wenig nach vorn rücken, damit der Hintermann mit seinen Füssen ebenfalls auf dem Sattel Platz hat. Uebersteigen diehöchsten Leistungen gezeigt, die es im Zweierfahren auf einem Rade gibt. Hier sehen wir jeneLeistungen, die zurBewunderung hinreissen: all jenekunstvollen Hand-, Kopf- und Schulterstände, die nie- mand vergisst, der sie einmal gesehen hat. Es kommt noch eins hinzu. Der Obermann kann auf seinem Wege einzelne Stufen überspringen. Er kann z. B. vom Erdboden direkt auf den Sattel oder gar noch höher springen. Ebenso kann er sich den Abstieg verkürzen durch Absprung aus der Höhe Durch all dies steigert sich die grosse Mannig- faltigkeit des Uebersteigens noch erheblich. In der Darstellung des Ueber- steigens folgen wir dem üblichen Wege vom Hinterrade aus. In dieser Reihenfolge werden hier die Bilder vorgeführt. Dornstand und Ringgriff Sattelstand und Ringgriff Abb. 725. Der Obermann ist vom Sattel höher gestiegen. Er hat auf dem Untermann Schultersitz genommen. Damit beginnen die Hochstellungen, die schliesslich im freien Stand auf dem Kopf des Unter- ihren erreichen. — mannes Höhepunkt Dieser Schultersitz ist eine der üblichsten Haltungen. Er wird kaum jemals über- Wichtig ist, mannigfach gestaltet werden kann. gangen. dass er unendlich S —— — 726 Schöneberger R.-C. Germania 1897 (Fritz Hagenhaus und Friedrich Nitze) Schultersitz Hüfte fest — Uebersteigen Abb. 723. nehmen Die beiden Fahrer Ringgriff. Dadurch wird das Fahren für den Untermann wiederum Freihandfahren. Abb. 724. bisher geschlossen, d. h. beide Fuss- Jetzt hebt der Obermann den einen Fuss Der Sattelstand war spitzen ruhten auf dem Sattel. nach hinten. Da- und streckt ihn durch kommt der Fahrer in den offenen Sattelstand. Schultersitz Abb. 727. Eigenartig ist die nun folgende Stellung. Der Ober- mann hat die Füsse gelüftet und auf die Lenkergriffe gesetzt. Mit ihnen steuert er das Rad. Dieses Steuern mit den Fussspitzen ist schwer. Es erfordert ein fein ausgebil- detesMuskelgefühl und viele Uebung. In diesem Fusssteuern wird aber der Obermann erheblich unterstützt von dem Untermann, der die Kunst des Freihandfahrens beherrscht und an- wendet. Beide Fahrer haben Ring- griff genommen. Die Füsse des Obermannes ruhen nur ganz leise auf den Griffen. Sie steuern eigent- lich kaum. Im wesentlichen steuert der Untermann durch ruhiges gleichmässiges Treten. Oifener Sattelstand Abb. 726. Hüften fest. Der Obe Diese Fe üblich. Sie ist die einfachste und leichteste Bis auf die Armi hergehenden (Abb. 7 Ausführung jedes S achten, dass der Obermann sitzt. Er darf nicht zu sieht er schwer aus. Deshalb empfiehlt es sic die Fü un NAINS TAE RRZE ENC TENA ERLITTEN NAUT SE Ea CZLE E Ras | K ri Schultersitz, Abb. 730. Stillstand Schulterstand 3. Teil: Kunstfahren Abb. 728. Diese Stellung ist ähnlich derjenigen in Abb. 727. Nur die Fusssteuerung fällt fort oder viel- mehr das Berühren der Griffe mit den Füssen. Der Obermann hat wieder gewöhnlichen Schultersitz mit der üblichen Beinhaltung. Beide Fahrer haben Ringgriff Abb. 729. Die Stellung ist genau die gleiche wie in Abb. 728: Schultersitz mit Ringgriff. In dieser Haltung macht das Paar Stillstand Das Vorderrad ist Schräg gelegt. Dabei wird anfangs die eine Hand zu Hilfe genommen. Ein geübter Unter- mann dagegen vollbringt das Anhalten und Schräglegen des Vorderrades auch ohne Hilfe der Hand Ueberhang und Ueberschlag Abb.5731. Der Obermann steigt auf die Schultern "des Untermannes und steht frei aufihnen. Häufig ist aus dieser Stellung der direkte Absprung zur Erde. Er erfolgt oft nach hinten, seltener seitwärts. Dieser Schulterstand gehört zu den eindruck- vollsten. Noch eindrucksvoller aber wird er bei Freihandfahren des Untermannes (Abb. 734) Abb. 732. Der Obermann hat Schulterstand eingenommen, aber nicht in der gewöhnlichen Art mit Front nach vorn, sondern umgekehrt mit Front nach hinten zum Sattel. Der Aufstieg zu dieser Stellung geschieht nicht vom Sattel, sondern vom Lenker aus. Schultersitz tingeriff über dessen Schultern. Mit den HändengreiftderObermannrücklings zu den hinteren Auftritten. Mit ge- streckten Armen stützt er sich auf sie. In dieser Stellung kann er leicht nach hinten abgehen. Dies geschieht durch Ueberschlag Kehrschulterstand Einseitiger Schulterstand Abb.735. Etwas komisch nimmt sich diese Stellung aus. Der Untermann hat die Füsse in den Lenker gesetzt und steuert mit ihnen. Die Hände hat er frei. Auf ihm hat freien Schultersitz der Obermann. Beide erscheinen Uebersteigen Abb. 733. Ein äusserst kunstvoller Schulter- stand ist der einseitige, wie ihn das Bild zeigt. Nur mit einem Fuss steht der Obermann fest auf der Schulter des Untermannes. Den anderen Fuss hält er frei nach derselben Seite, von der Hand des Untermannes leicht unterstützt. Abb. 734. Ober- und Untermann halten die Hände frei. Beide strecken sie seitlich von sich. Der Untermann fährt freihändig. Der Obermann steht auf seinen Schultern in gleicher Weise. Beide müssen sicher das Gleichgewicht halten. Auf der Zuverlässigkeit der Untermannes ruht das Gelingen dieser Stellung. 35 Sattellenkersitz — Schultersitz Abb. 736. Etwas Neues führt das jetzt kommende Bild vor. Der Untermann steigt, das heisst er hebt das Vorderrad und fährt auf dem Hinterrad allein. Und das alles, obwohl die Last des Obermannes auf seine Schultern drückt. In Gedanken kann man | sich kaum vorstellen, wie etwas so Schweres ausführbar ist. Schon das Steigen allein ist schwer. Nun noch gar mit einem zweiten Fahrer auf den Schultern! Abb. 737. Dies ist eine Zwischen- stellung Der Fahrer steigt vom Sattel zum 1 Lenker. Er muss dabei an einer Seite des Untermannes herum. Er steigt sozusagen über dessen eine Schulter hinweg. Leicht hält er sich mit den Händen am Kopf und der anderen Schulter des Untermannes. Dieselbe Stellung würde der Obermann ein- nehmen, wenn er im Uebersteigen von vorn 737 Uebergang aus zum Sattel schreiten will. Schulterstand, F in dieser Haltung wie zu ein Leib mit vier Armen. Schwung Es schwebt dahin mit d bis sein Schwung au Haltung und leich TZ 7% Schulterstand im Steigen Bey Terre | 3. Teil: Kunstfahren Abb. 738. Der Brustschwebehang be- ginnt vom Lenker aus. Der Obermann hat Kehrstellung auf dem Lenker (vergl. Abb. 743). Von hier aus beugt er sich mit der Brust über auf den Rücken des Untermannes, welcher anfangs seinen Kopf tief neigt und ihn dann allmählich wieder streckt. Der Obermann hebt gleichzeitig die Füsse in die Höhe und senkt den Oberkörper zum Sattel hin. Abb. 739. Der Brustschwebehang ann mehrfach ausgebaut werden. Statt die Arme über die Schultern des Unter- mannes zu legen, kann sie der Obermann vom Rücken aus um dessen Leib Schlingen. So zeiot es das jetzige Bild im Stillstand Brustschwebehang und Stillstand Abb. 742. Der Vordermann erhebt sich zum Handstand auf dem Lenker. a Ne, AIMS ETAT IMAME DAT M den Handstand f [3 > es. Er SS Er vollführt dies vom Kehrstand auf S ch den vorderen Auftritten aus (Abb. 749). Kerzengerade geht er in die Höhe. Lange würde er aber in dieser Haltung nicht stehen können. Um nicht nach vorne oder hinten überzuschlagen, be- ERLITTEN darf er eines dritten Stützpunktes. Dieser ist das Genick des Untermannes OS 5 |: j I h Ki Hi | i | Schulterhandstand auf Hochrad f Abb. 743. Der Kehrstand auf dem ; Lenker ist ebenfalls als eigene Stellung | . Y zu betrachten Er ist nicht bloss Uebergang Freies Stehen ist dabei natürlich h so gut wie ausgeschlossen. Der Vor- dermann muss sich mit beiden oder wenigstens mit einer Hand am Unter- mann halten. Gewöhnlich legt er die Kehrstand auf Lenker Handstand auf Lenker — Genickstand und Maus Hand an dessen Kopf. Abb. 744. Rahmenstand. Der Kehrlenkerstand lässt sich etwas ausgestalten. Der n® Fahrer tritt auf das obere Rahmenrohr. Dadurch wird der Lenkerstand zum Das andere Bein schwebt frei nach hinten Uebersteigen 189 Dornstand — Sattellenkerstand — Ringgriff Abb. 745. Eine Einlage bietet sich hier. Der Untermann verlässt den Sattel. Er tritt auf die hinteren Auftritte und kommt so in Dornstand. Der Vordermann geht über in den Sattel- Frontlenkerstand Abb. 747 Vom Frontlenker (Abb. 746) kommt der Obermann leicht in den vorderen Dornler Er steigt vom Lenker einfach Dabe lehnt er sich rückwä ker g lenkerstand. Sein Hauptstützpunkt ist der Sattel. Auf ihn verlegt er sein Schwergewicht. Abb. 746. Das Gegenstück zum Kehrlenkerstand ist der Frontlenkerstand. Der Vordermann blickt nach vorn über das Vorderrad hinweg. In diese Stellung kommt er leicht aus dem Schultersitz (Abb. 725 ff). Er hat nur nötig, die Füsse nach vorn auf den Lenker zu setzen und von den Schultern seines Untermannes über dessen Kopf hinweg nach vorn zu gleiten. 747 748 Frontstand auf den vorderen Auftritten Kehrrahmenstand Frontlenkersitz oder sitzt gar auf Stellung ist sehr ein ebenfalls ausgestaltet we Abb. 748. Fast genau die gleiche vorhergehenden Bilde wird hier gezeigt steht aber nicht mehr auf den vorderen Au vielmehr auf dem Lenker jetzt eine sitzende Abb. 749. Statt Front nach vorn auf den vorderen Auftritten jetzt Front nach Kehrstand auf den vorderen Auftritten un ‘ ) Ve TEE EEE ENTE NALET PEN NEE Ras IE Ie pS 3. Teil: Kunstfahren 190 | Besondere Stellungen An das Uebersteigen schliessen sich gut einige besondere Stellungen an, die sich während seines Verlaufes leicht und ungezwungen ergeben. Diese Stellungen hätten zwar bei der Darstellung des Ueber- steigens entsprechenden Orts eingeflochten werden können. Das ist unterblieben, um die Darstellung nicht zu stören. Eigen ist ihnen fast allen, dass der Untermann seinen Reitsitz ändert oder ihn ganz aufeibt. Dadurch werden sie besondere Stellungen. Dadurch fallen sie auch aus dem eigentlichen Rahmen des Uebersteigens heraus Stillstand Stand auf Vorderdorn Ringgriff Abb. 751. Der Vordermann macht | de Bei L ebersteigen rbar. Diesen hat n steht auf € Den anderen Fuss Der Vordermanr hwebestellung Schwung gesetzt worden Rahmen und Sattelsitz Abb. 756. Statt Leibhang hat der Vordermann Fronthang genommen. Der Hintermann hat Sattelbeugestand zum Lenker. Diese Stellung ist an sich leicht und einfach. Leibhang und Sattelbeugestand Doppelter Dornstand vorn und hinten Abb. 753. Aus dem doppelten Dornstand (Abb. 752) ergibt sich leichtdieRolle. Beide Fahrernehmen Kniebeugestand. Jeder erfasst ein Pedal. So treiben sie das Rad. Diese Rolle sieht gut und fast drollig aus. Abb.754. Beide Fahrer stützen sich auf die Auftritte, der eine auf die vorderen, der andere auf die hinteren. Abb. 755. Der vordere Fahrer ist zum Leibhang im Lenker über- gegangen und treibt mit den Füssen das Rad. Der Hintermann hat Sattelbeugestand (Abb. 474), aber nicht zum Lenker, sondern zu den erhobenen Händen des Vorder- mannes. 56 Fronthang und Sattelbeugestand Zweierfahren: Kehrstand 191 | K m ehrstand € | | Im Ueber- Uebungen findet, | 4 Wer steigen hatte der in denen Kehr Untermann Reit- stand erscheint A = | Sitz. Diesen be- Es ist nicht mög- hielt er dauernd lich, alle Kehr- bei. Das war standübungen wesentlich und hier jetzt zu- entscheidend sammenzudrän- beim Ueber- gen. Nur solche, steigen. die für sich allein | Der Unter- ein selbständiges mann kann statt Dasein haben, Reitsitz auch die auch lösge- | == 757 Kutsche in Kehrfront Kehrstand ein- löst von anderen E = KehrieaLez Ringgriff nehmen. Dann für sich allein und Kehrsattelsitz ergeben sich eine bestehen und ge- ganze Zahl neuer Uebungen und Stellungen. Oft hat im zeigt werden können, sollen jetzt bel 1. Dass Zweierfahren der Untermann Kehrstand. In Verbindung mit sie auch sonst noch in anderem Z ge W | vielen anderen Uebungen kommt dies vor. Der Leser möge vorkommen, ist damit nicht ausgescl Tro S | sich daher nicht wundern, wenn er auch später noch und bleiben sie selbständige Uel | 2 Abb. 757. Beide Fahrer | rT | haben Kehrfront, d.h. Front nach | kersitz | hinten. Der eine sitzt im Lenker, | re | treibt und steuert das Rad, der | | andere hat Sitz auf dem Sattel. | | Er reicht Seine Hände rücklings | | zum Vordermann, der mit ihm | N ) Ringeriff nimmt. Diese Stellung der beiden Fahrer hintereinander mit Ringgriff ist die Kutsche des Zweierfahrens auf einem Rade. E 1 a. Male Sattelbeugestand zum Lenker Abb. 760. Der Hintermann ist nach vorn auf die vorderen Auftritte gestiegen. Der Hintermann hat unentwegt Kehrstand. Ihm obliegt es dauernd, das Rad zu treiben. Auf den Vorderdornen Steht in Kehrfront der Vordermann und lässt Sich fahren. Abb. 761. Der Hintermann geht über zum Sattelbeugestand und Stützt Sich gleichfalls auf die jriffe. Di i y des Rades v ai 7 er- | 159 CUE LRC ERTE C teSae Griffe. Die Leitung des Rades vent dem Vorder a Kata Ringgriff mann, der den Kehrlenkerstand nicht aufgegeben hat. und Kehrlenkersitz mpg Ka ACI | 8 [8 È [E FS 4 RCT an ER BE? nd LAN A5 NA hen ne VE Sattelbeugestand zum Vordermann (Schultern Abb. 763. Aus dem Sattelbeugestand der gerade gestreckte Sattel- erfahren würde der so freie Sattelstand (Abb. 668) ent- Zweierfahren ist dies noch er Fal Der aufrecht stehende rnochmitLeichtigkeit und sich an Sattellenkerstand Halbgriff 3. Teil: Kunstfahren Abb. 762. Ebenfalls einen Sattelbeugestand enthält die hier zu sehende Stellung. Er ist aber nicht so tief wie gewöhnlich. Statt auf die Lenkergriffe legt der Sattel- mann seine Hände auf die Schultern des Lenkermannes. Im Einerfahren war der Sattelbeugestand (Abb. 474) nur zum Lenker denkbar. Im Zweierfahren dagegen treten alle Oberteile des Vorder- mannes (Kopf, Schultern u. s. w.) hinzu. Sattellenkerstand Abb. 765. Das Bild zeigt uns die gleiche Stellung wie Abb. 764. Nur der Ringgriff ist zur Hälfte gelöst und dafür haben beide Fahrer an der einen Seite die Hüfte fest genommen. Abb. 766. Der Hintermann hat freien Sattelstand inne, nicht bloss wie bisher geraden und auf- rechten. Er hat sich völlig vom Vordermann gelöst. Der freie Sattelstand im Einerfahren so unendlich schwer (Abb. 668) — ist im Zweierfahren unendlich leicht; denn die Leitung des Rades hat der Vordermann. Aufrechter Sattelstand Ringgriff Abb. 764. Der Hintermann setzt einen Fuss auf den Lenker. Er hat jetzt Sattellenkerstand. Trotzdem verharrt er dabei aber im geraden aufrechten Sattel- stand; denn der Fuss drückt nicht auf den Lenker. Er liegt nur ganz leise auf. Die Leitung des Rades verbleibt nach wie vor dem Vordermann im Kehrreitstand. Beide Fahrer haben Ringgriff. 1574| [| > = [5 W 766 Freier Sattelstand Az | zu Zweierfahren: Kehrstand 193 Abb. 767. Der Sattel- | @> mann wendet. Er geht aus E 5 a demFrontsattelstand (Abb 766) SF N über in den Kehrsattelstand Y Bei dieser Wendung kann er sich zur Erleichterung vor- übergehend auf die Schulter des Lenkermannes stützen Abb. 768. Auch im Kehrstand gibt es Schultersitz und Schulterstand genau s0 wie im Reitsitz des Unter- | mannes. Der Schultersitz im Kehrstand ist aber erheblich schwieriger. Der Sitz auf den Schultern weicht vom sonst üblichen (Abb. 725 ff.) in keiner Weise ab. | > Schultersitz im Kehrstand 20 Schultersitz und Kehrreitsitz Abb. 769. Eine Einlage ist hier ge- steht frei aufrecht auf den Scl stattet. Der Untermann kann vom Kehr- Untermannes Dieser Schu reitstand übergehen zum Kehrreitsitz, d. h. häufig bei Rei s Untermannes (A | er rückt vor oder vielmehr — mit Bezug 731 ff.). Bei Kehrstand ist er etwas schwerer |] auf das Rad gesprochen — weiter rückwärts Der Aufstieg erfolgt vom Satte | zum Sattel hin. — ] i Abb. 772. Bei Kehrstand des Unter- i Abb. 771. Vom Schultersitz geht der N ne ae ale { = ? : = mannes ist auch Brustschwebehang m + Obermann über in den Schulterstand. Er a a, T = Im Reitsitz begann eı I | (Abb. 738 und 739). Hier e | gegen vom Sattel aus 1 | | | i | I vs | | e I ; | 3 | : 3 ? 8] | ¡ | | En | ] e | Y 1] 5 | A \ A 771 | Schulterstand bei Kehrstand | . . . . . ||] Hier Schliesst die Reihe der Abbildungen | mit Kehrstand. Auch im Kehrstand lassen Sich, | | | wie gezeigt, zahlreiche Stellungen und Haltungen 3x : Bo E | einnehmen. D: 76 Uebergang Nur wenige konnten hier vorgeführt werden. Brustschwebehang und Kehrstand | | X N TZ 194 3. Teil: Kunstfahren Kehrhang Abb. 775. Eine der leichtesten und einfachsten Uebungen bei Kehrhang besteht darin, dass der Hintermann auf den hinteren Auf- tritten steht. Er hat hinten Dorn- stand. Er kann ihn frei inne- | haben, die Hände zum Vorder- mann bringen, einen Fuss frei schweben lassen u. s. w. D Abb. 776. Der Hintermann | wendet sich und nimmt Kehrsitz auf dem Sattel ein. Die Leitung des Rades behält der Vordermann Dieser hat auch die Füsse an den me Pedalen. Der Hintermann nimmt Kehrhang und Kehrsattelsitz Kehrhang und Dornstand auf dem Sattel eine ruhige, an sprechende Haltung ein Der Kehrhang spielt im Zweierfahren eine erhebliche | Abb. 777. Der Hintermann steigt auf den Sattel und E " zum Sattelstand. Zunächst wählt er ihn als Rolle. Der eine Fahrer beschränkt sich auf ihn. Er hat ihn | . Beide Hände zum Lenker. dauernd inne. Der andere Fahrer wechselt die Stellung. 5 778. Vom Sattelbeugestand geht der Sattelmann So ergeben Sich eine grosse Zahl neuer Formen des Zweier- ber zum geraden aufrechten Sattelstand. Dieser wird Sogleich fahrens, vielfach Formen, die nicht bloss Uebergänge sind, t zum Sattellenkerstand, indem der Fahrer einen Fuss setzt. Sein Hauptgewicht bleibt natürlich Auf den Lenkergriff darf er nicht sondern sehr oft selbständige Bedeutung haben. Der Kehrhang ist anstrengend. Lange darin zu verweilen ist für einen Fahrer nicht tunlich. Sonst ermüdet er zu leicht. Kehrhangübungen dürfen daher im Zweierfahren nicht fort Sonst würde er dem Vordermann die TEN EAU LERALE TFA TE, und fort aufeinander folgen. Sie müssen abgelöst werden A Steuerung erschweren oder ganz unmöglich machen. Ei Abb. 779. Im Zweierfahren ist die Sattelfahne leicht durch Uebungen, in denen sich der betroffene Fahrer aus- |; Schwierigkeiten, die Sie im Einerfahren ruhen und erholen kann. Im Kehrstand (Seite 191) trat dies 1 bre dort gehörte sie sogar zu den Bedürfnis nach Abwechslung weniger hervor; denn der | | ( , fallen im Zweier- Kehrstand ist weniger anstrengend. Bei À fast ganz weg. Der Fahnende 2 Reitsitz liegt solch Bedürfnis überhaupt | ; r Steuerung des Rades enthoben | nicht vor. i 1 | I : | j | ‘ ein N ae eu E i | R Kehrhang und Sattelbeugestand Kehrhang und freier Sattellenkerstand Kehrhang und Sattelfahne Abb. 780. Der Kehrhang kann zum Kehrleibhang werden und der Ober- mann auf den Rücken des Untermannes treten. Das zeigt das letzte Bild dieser Reihe. Der Untermann erscheint schwer belastet. Um sich besser zu stützen, lässt er einen Lenkergriff frei und greift fest zum hinteren Rahmenrohr. Auf seinem Rücken hoch aufgerichtet, steht kerzengerade der Obermann. Je leichter er ist, um so besser. Vom Sattel ist er auf den Untermann getreten; zum Sattel tritt er auch wieder zurück. Lenkerwageliegen Das Lenkerwageliegen kommt im Zweierfahren oft vor. Es findet sich gewöhnlich verbunden mit dem Sattelbeugestand. Der eine Fahrer hat Wage- lage, er greift mit einer Hand zum Pedal und dreht es. Dadurch erhält er das Rad im Lauf. Der zweite Fahrer steht auf dem Sattel und hat mit den Händen Bindung zum Sattel. Seine Stellung ist dann Sattelbeugestand. Das Wageliegen kann auf dem Lenker alle jene Formen annehmen, die früher (Seite 141) behandelt worden sind. — Der Sattelbeugestand des zweiten Fahrers kann | ebenfalls mannigfach gestaltet wer- den.': Allge- | mein üblich | ist aber das | | 81 Lenkerwageliegen und Sattelbeugestand untereinander einseitiger Handantrieb aneinander eine ein- zige Masse zu bilden scheinen, sehen wenig ansprechend aus. Das Auge des Be- trachters verlangt ausser Leben und Be- wegung auch Durch- blicke. Auch das Sattel- wageliegen könnte im Zweierfahren leicht Anwendung finden Statt mit dem Sattel- beugestand müsste es dann mit dem Lenker- 82 Lenkerwageliegen und Sattelbeugestand beugestand verbun- einseitiger Handantrieb Griff zum unteren Rahmenrohr den werden. Zweierfahren: Lenkerwageliegen 19 eine Bein frei, beide Hände an den Griffen alle drei Abbildungen. Die Steuerung des beide Fahrer verteilt. Jeder muss sie führen. Die Stellungen im Lenkerwageliegen Sattelbeugestand geben ein schönes Bild Auge zunächst sehr kunstvoll. Es erkenr verteilten Funktionen der Fahrer nur nach und nach. Dab ist die ganze Verbindung der Fahrer mit dem überall gestattet. Dieser lichte Durchblick ist überhaupt sel wesentlich im Zweierfahren. Stellungen, in denen die Fahr I oO Kehrhang und Rückenstand an ihr fällt aber dem Sattelmanne zu. nicht eng, sondern weit. Der Lenkerwageliegen und Sattelbeugestand zweiseitiger Handantrieb N REZA Rege / AUE Teer URN DE ERLERNEN EAU rade ist im Einerfahren (Seite 142) eit 1e eis + aber nicht leicht ren wird es gleich Laufen auf dem Vorderrad Das Laufen auf dem Vorder- beliebte Darbietung. Dort ist Im Zweier- s verwendet. Trippeln und Kehrreitsitz sen oder absteigen H rten sind schor berührt worden, z. B. d Ab- de S Ge eser ist im Ueber 186) hr häufig Auch aus dem Schulter- anderen Stellungen direkte Absprung zur Erde die e Form des Abgehens Hier möge noch eine besonders senartige Art des Abgehens nach inten dargestellt werden. Abb. 787 3. Teil: Kunstfahren Abb. 786. Eine Hintermann führt sie ihm dabei das Rad steuern oder über nimmt wohl auch fast ausschliesslich dessen } t ausgeschlossen Abgehen Abkippen nach hinten eine beliebte Schlussübung Abb. 785. Der Hintermann hat vom Reitsitz gewechselt in den Kehrreitsitz. Den Antrieb behält er bei, die Füsse hat er dabei nach wie vor auf den Pedalen. Die Hände ruhen am Lenker. So steuert er das Rad. Der Vordermann hat aber gleichfalls den Lenker gefasst und wirkt ebenfalls auf die Steuerung ein Der Sattelmann könnte auch recht wohl die Füsse auf die beiden Hinterdorne setzen und zum vollen Kehrsattelsitz übergehen. Dann würde der Vordermann allein das Rad in Bewegung erhalten. — Un- tunlich ist es aber für den Hinter- C. Sport-E na, Berlin Trippeln und Fahn zeigt den Schlussakt. Es gehen dabei beide Fahrer, nicht bloss der Obermann, ab. Der Obermann springt nach hinten zur Erde wie üblich. Der Untermann gleitet gleichzeitige vom Sattel nach hinten herunter, das Vorderrad dabei hochziehend. So sind beide Fahrer zur Erde abgegangen. Der Untermann hält das vorne hochgekippte Rad, der Obermann steht hinter ihm in Kehr- oder halber Kehrfront. Diese Art des Abgehens nach hinten führt den Namen Abkippen. Am schönsten nimmt sie sich aus im Zweierfahren. Zweierfahren: Durchwechseln 197 Durchwechseln | Das Durchwechseln im Zweierfahren ist | nicht zu verwechseln mit dem Wechseln durch | den Rahmen, das im Einerfahren (Seite 159) | | so wichtig war. Im Einerfahren geschah es | | durch den Rahmen von einer Seite auf die | andere. Im Zweierfahren erfolgt es in der | | Längsrichtung des Rades vom Lenker zum | Sattel oder umgekehrt. | Im Zweierfahren gibt es daher ein Durch- | wechseln von vorn und ein Durchwechseln | von hinten. Beide Formen werden hier bildlich dargestellt. 789 750 Durchwechseln von vorn nach hinten Der Hintermann springt sanft von den hinteren Auftritten mit Sp Untermann hinweg auf die Pedale. Der Untermann tet Obermann hindurch auf den Sattel zum Kel Durchwechseln von vorn (Abb. 789 und 790). Der Vordermann hat Kehrstand, gebeugt zum Sattel, und Sattelgriſf. Der Hintermann hat Dorn- stand mit Handbindung zum Lenker. Das ist die Grundstellung. Der Hinter- | mann springt hoch nach vorn, spreizt die Beine und fasst die Pedale. Der ] | Vordermann schlüpft währenddessen unter ihm durch zum Sattel hin. Beide ; müssen ihre Bewegung genau gleichzeitig vollführen. Sonst misslingt das | glatte Durchschlüpfen. 4 An das Durchschlüpfen von vorn Schliesst Sich gut der Kutscherbock 1 an (Abb. 791). Der Hintermann geht wieder etwas zurück oder im | Hinblick auf das Rad gesprochen — vor, d. h. zum Lenker hin. Er legt | den Leib auf den Sattel und ergreift mit den Füssen die Pedale. Der | mann setzt sich auf seinen Rücken, die Füsse auf den Lenker. Diese ) Stellung bietet den Anblick eines auf Seinem Bocke Sitzenden Kut | Daher der Name „Kutscherbock«. S| Durchwechseln von hinten nach vorn (Abb. 792 bis 794). Der D - ) | schlüpfende hängt hinten am Sattel in Kniebeugestand auf den beiden Aı a Vor ihm springt der Vordermann aus den Pedalen in die Höhe. In | Kutscherbock Augenblick schlüpft der Hintermann durch, nimmt Reitsitz ein. Der Vordermann schiebt sich nach hinten und steht jetzt auf den beidenHin | || I | | E | | nN | | | aii |] 792 793 Schöneberger R. - € Fritz Hager ind Fr; N Durchwechseln von hinten nach vorn a b 1 Reitstand und Dornbeugestand Sprung des Obeımannes nach hinten. Gleich- Der Obermann h zeitig Durchschlüpfen des Hintermannes hinten, der Untermann Reitsitz 198 3. Teil: Hand- und Der Hand- und Kopfstand findet im Zweierfahren mehr- fache Verwendung. Auch er ist natürlich hier viel leichter als im Einerfahren, weil die Leitung des Rades dabei auf den zweiten Fahrer übergeht. Die Formen, in denen Hand- und Kopfstand ausgeführt werden, sind im Zweierfahren ebenfalls mannigfaltiger als im Kunstfahren Kopfstand Der Fahrer senkt sich wieder langsam zurück auf die beiden vorderen Auftritte. Statt dessen kann er aber auch seitlich direkt auf den Erdboden niedergehen. Einen Kopfstand auf dem Rücken des Untermannes führen die Abbildungen 797 bis 799 vor Augen. Der Unter- mann hat den Reitsitz verlassen und befindet Sich im Kehr- Stand. Er treibt und ahren. Nur einige werden hier vorgeführt nd zwar die wesent- welche am vorkommen Handstand auf Lenker zeigen die Ab- und 796 | | | | i ; | | | ] eitsitz Handstand auf dem Lenker — Steuert das Rad. Auch hier geht der Vorder- mann vom Vorderrade Er Setzt Seine Ellen- Hinter- Auf diesen aus hoch. Hände auf die bogen des mannes. richtet er Sich auf. Um nicht überzuschlagen, Setzt er ferner Seinen Kopf in das Genick des andern So haterdrei Sichere Stützpunkte Dieser Kopfstand im Kehrstand ist schwer, für beide gleicher Weise. Fahrer in Das Niedergehen erfolgt wieder zum Vorderrad hin. K nävorderer Erhe um Handstand auf den Auftritt Lenkergriffen | I ( Y 798 b 799 Kopf- und Handstand auf dem Untermann — Kehrreitstand Emporsteigen auf den Lenker npor Einnehmen der Genickstellung Erheben zum Kopfstand im Genick Hände auf den Ellenbogen Zweierfahren: Kopfstand 199 Ein ganz eigenartiger Kopf- und Hand- stand zeigt sich in den Abb. 801 und 802. Bezeichnend ist darin die Stellung Kopf gegen Kopf. Daraus folgt alles übrige. Der Hintermann weicht vom Sattel zurück nach hinten. Er hat dadurch Hang hinter dem Sattel, sogen. Maus (Abb. 482). Der Vordermann hat Kehrstellung auf dem Lenker. Von vorn aus ist er aufge- stiegen. Er hat regelrechten Lenkerstand, aber mit Handbindung zu den Griffen. Auf diese stützt er sich, auf ihnen vollbringt er auch den Hand- stand. Der Kopf steht auf dem Kopf des Sattel- mannes. So richtet er sich auf, den Leib leicht gebogen. Etwas merkwürdig und sonderbar sieht die ganze Stellung aus. Der Vordermann kann wie gewöhnlich wieder nach vorne nieder- und abgehen. Aber er hat eine viel bessere und viel schönere Ge- legenheit zum Abgehen. Das führt uns jetzt weiter zur folgenden Abbildung. Untermann Obermann Handstand Kopf auf Kopf im Hang hinter dem Sattel Emp igen im Lenkerstand, setzt den Fortsetzung s Kopf auf den des Untermannes. Ueberschlag Eine Fortsetzung ist der Ueberschlag (Abb. 303 und 804). Der Untermann schiebt sich wieder vor auf den Sattel hinauf Aus der Maus strebt er zum Reitsitz. Auch sein Kopf kommt dadurch weiter nach vorn. Der Vordermann kann nunmehr seinerseits seinen eigenen Kopf in das Genick des Hinter- mannes gleiten lassen. Er tut es. Gleichzeitig sinkt er dabei mehr und mehr nach! hinten über. Halb freiwillig, halb gezı er so zum Ueberschlag. Die Hände vom | lassend, gelangt er zum Stand hinter dem Rade Der Vordermann richtet sich völlig im Reitsitz weiter. Auch dieser Ueberschlag Form des Abgehens nach hinten. Sı z| leicht wie die meisten anderen denn aber doch nicht. Mit Leichtigkeit lasseı neue Formen des Hand- und Kopfstandes im Zweierfahren ersinnen. Sie alle hier vorzuführen ist nicht gut mög hauptsächlichsten sind geschildert worden 1 1e das möge hier genügen. 303 a 804 b Ueberschlag nach hinten Vorschieben des Untermannes und gang zu Rücken auf Rücken Ueberschlag und Abgehen nach Durchbiegen des Kreuzes, Ueber- hinten N ce RE 5 x? TETTI rn 3 200 3. Teil: Kunstfahren Zu den schönsten Stücken im Zweier- fahren gehören die < Sprungübungen. In = ihnenkann einSpringer A Kraft und Gewandtheit entwickeln und voll zur Geltung bringen. Sprungübungen WEr- den deshalb auch fast . => Stets gezeigt. Unend- lich mannigfach ist ihre Zahl. Es gibt gaı kleine unscheinbare, i denen man kaum einen Sprung erkennt, und re, die ein einziger gewaltiger Sprung sind. — Spri kann aus allen Richtungen kommen: von vorn, Der Seiten- sprung t eine Sprung auf den Sattel Hände z Sprung Nacl lem Sprung ines. Fassen des Satte ' Sprungübungen Sein (Abb. 806) Der Springer Setzt im Sprung Seine Hände auf den Rücken des Unter- mannes. Die Er- schütterung des Rades ist dabei geringer, als man denken sollte Der Sprung auf den Lenker (Abb. 807 bis 809) ist sehr beliebt Der Fahrer hat Fahrtrichtung zum Seitensprung bei Stillstand Springer und steuert langsam auf ihn zu. Im rechten Augen- blick ist der Springer mit einem Satz auf dem Lenker Sprung auf den Lenker Der Sprung beginnt 2; Stützen auf die Schultern des s mit den Fussspitzen Nach vollendetem Sprung Er hat dann Kehrlenkerstand. Dieser Aufsprung ist ein Teil des Uebersteigens von vorn (vergl. Seite 184). Der Sprung auf den Sattel (Ab- bildung 810 und 811) ist leichter als der Sprung auf den Lenker. Der Springer tritt hinter das Rad, legt die Hände auf die Schultern des Fahrers und schwingt sich hinauf. Dieser Sprung auf den Sattel gehört ins Uebersteigen von hinten (Abb. 7 Er schaltet dabei die hinteren Dorne aus und der Springer kann vom Sattel aus sofort seinen Weg zum Schultersitz u. s. w. über den Fahrer hinweg fortsetzen. Der Fahrer muss bei diesem Sprung auf dem Sattel etwas nach vorn rücken, damit der Springer für seine Füsse Platz erhält. I Zweierfahren: Sprungübungen 201 Der Sprung | vom Vorderrad | aus (Abb. 812 | | bis 814) beginnt | | vorn auf dem | Rade und endet | jenseits auf der | j Erde. Der Sprung Y vom Hinterrad EN N aus, der hier ) nicht besonders / abgebildet ist, > vollzieht sich in Er y E Degen S AR 812 1 813 gleicher Weise, Sprung vom Vorderrad aus nur umgekehrt. Beginn im Dornstand vorn} Sprung über den Untermann mit Absprung nach hinter St | Spreizen der Beine / ] | | C+ { 4 | Der Sprung S | ganze Rad vollzi | 815 1 816 - | Sprung von hinten über das Rad der Länge Anlauf. Aufsprung mit Spreizen der Beine Absprung zum Stand vor dem Rad N Der Untermann beugt sich tief Der Untermann richtet sich auf | Er ist der Schönste, Br SS -FZFSSIIIIRSSSSSSSSSSSN SSS ESWE ESRI HENG a | zugleich aber auch der D Si | Schwierigste. Ein tüch- A tiger Springer freilich È; fühlt die Schwierigkeit | nicht mehr, die in dem | mächtigen Sprunge liegt. | Er ist Meister. Lernende dagegen werden mit | | diesem Sprunge ihre | helle Mühe haben. Sie | mögen ihn erst halb | ausführen, d. h. oben | auf dem Rücken des | Fahrers Sitzen bleiben. Hier können Sie lang- Sam abgleiten. Erst 817 818 y | allmählich beherrschen Sprung von vorn über das ganze Rad | | sie den Sprung. Daus Langsatuesräntahren es folgt ALDER ii il zum Stand Ke 202 3. Teil: Kunstfahren Sprung bei Kehrstand (Kehrlenkersitz) Die bisherigen Sprungübungen fanden statt bei Reitsitz des Fahrers. Reitsitz ist das Uebliche, aber nicht das allein Mögliche. Der Fahrer kann auch noch andere Sitzweise en. Am meisten kommt hier in Frage der Kehrstand oder besser Kehrlenkersitz. Bei Kehr- Dieser hat den üblichen Kehrlenkersitz. Es folgt der Abstoss (a), der Fahrer schiesst in die Höhe und schwebt einen Augen- blick über dem Fahrer mit gespreizten Beinen (b), gleitet aber sofort nach hinten herunter zum Stand hinter dem Rade (ce). Der Sprung vollzieht sich in der gewöhnlichen Weise wie lenkersitz sind Kehrstand: Sprung vom Hinterrad aus S f 7 ıteren Auftritt Sprung über den Untern Auftritten aus. Auch der Sprung auf den Lenker die Sprungübungen natürlich Reitsitz. Allzuschwer sind sie aber auch nkersitz inne hat, muss nur ann mit Absprung nach hinten zum Stand n der Bein alle Sprünge. Der Fahrer muss natürlich den Kopf senken, wenn der Springer über ihn hinwegsetzt. Kehrstand und Kehrlenkersitz ist im allgemeinen gleich- bedeutend. Zwischen beiden ist kein grosser Unterschied. Trotzdem besteht solch ein Unterschied und hier beim Sprunge wird er jetzt von Bedeu- tung. Er ist kurz folgen- der: Im Kehr- stand steht der Fahrer auf den Pedalen und lehnt sich gar nicht oder nur ganz leise gegen den Lenker. Im Kehrlenkersitz ı Un ler Beine etwas fester und sicherer halten als sonst. Dann gelingt auch bei Kehrlenkersitz jeder Sprung Der Sprung vom Hinterrad aus (Abb. 819 bis 821) beginnt auf den hinteren Auftritten. Auf ihnen steht der Springer. Die Hände legt er auf die Schultern des Fahrers. Kehrreitstand: Sprung von vorn ler ann hinweg sitzt der Fahrertatsäch- Absprung nach hinten zum Stand = lich auf dem Lenker. Den Sprung vom Vorderrad aus (Abb. 822 bis 824) beginnt der Springer von den hinteren Auftritten aus. Aufihnen steht er (a). Mit den Händen stützt er sich auf die Schultern des Fahrers. Er stösst sich in der üblichen Weise ab, steigt (b) und gleitet über den Fahrer hinweg zum Stand hinter dem Rade (c). Zweierfahren: Sprung bei Kehrstand Der Sprung auf den Sattel bei Kehrstand bietet keine erheblichen Schwierigkeiten. Der Sattel ist frei, der Springer hat hinauf zu springen. Dies ist an sich keine grosse Kunst. Anders aber gestaltet sich die Sache, wenn der Fahrer im Kehrstand freihändig fährt. So zeigt | es die Bilderreihe 825 und 827. Dann | Schwankt das Rad Sehr. Die Erschütterung, | die es durch den Sprung erfährt, ist stark. Der Fahrer im Kehrlenkersitz, mit freien Händen, hat alle Sorgfalt anzuwenden, es im Gleichgewicht zu erhalten. Ihm stehen dazu nur die Füsse auf den Pedalen zur Verfügung. Etwas wirkt er zwar mit seinem Unterkörper noch auf den Lenker Anlauf Spr b: Akt des Aufsp ns siehe Abb. 826 Sprung auf den Sattel bei freiem Kehrstand ein. Viel ist das aber auch nicht. Der Springer ml geschickt und sanft springen. Sonst wird die Erschütteı Rades leicht zu heftig, der Fahrer vermag es nicht meh und muss schleunigst mit den Händen zum Lenker greifen, wenn er dazu überhaupt noch Zeit hat. Der Akt des Aufspringens bedarf besonderer Betı Der A erfolgt zuerst mit dem einen Fusse. Das Bein des a Er ist auch besonders dargestellt in der Abb. 826. schwebt frei in der Luft. Mit ihm balanciert der Springer dem Sattel überhaupt erst das Gleichgewicht zu gewi hat er die Arme in der Luft. Auch sie zeigen die c balancierende Bewegung. — Der Fahrer im Kehrlen sich ebenfalls, das vom Springer plötzlich erschüttert Ruhe und gleichmässigen Gang zu bringen. Mit den Arı er ebenso wie der Springer in der Luft. Mit den Füssen hält er die Pedale. Am leichtesten fällt dem Fahrer die Benu 826 b (Diese Abbildung steht zwischen Abb. 825 und 827) Akt des Aufspringens auf den Sattel bei freiem Kehrstand Sprung zum Frontlenkersitz Zum Schlusse wird hier der Sprung zum Lenkersitz gezeigt (Abb. 828 und 829). Der Fahrer hat den gewöhnlichen Reitsitz. Er fährt langsam. An seiner Seite steht der Springer, des Augenblicks gewärtig, in welchem er auf- zuspringen hat (a). Es ist der Moment, in dem er ungefähr neben dem Vorderdorn sich be- findet. Scharf beobachtet er den Gang des Rades. Dann ein blitzschneller Entschluss, ger ein ebenso Schneller Sprun der Sprin Sitzt vorn auf dem Lenker (b). 828 A Anfahren — Stand seitlich vom Rade Sprung zum Sitz auf den Lenk Sprung zum Frontlenkersitz ng RE 3. Teil: Kunstfahren zum 2 Fahrer aut 2 Rädern | 5 ] e TE Das Zweierfahren auf zwei Rädern hat im | | - - n a S des À a .. wesentlichen Fahrübungen. Beide Fahrer be- | R it Hand in Hand führen Sie ıch Reigen- m Teile über das Reigen- hend behandelt worden sind fahren wird daher hier nach- drücklic oewiesen. Dort möge man die eic Jungen Reitsit chschlagen | = sie nur nebenbei nocl er- 3 Mitteilung einiger Grundrisse 5 Zweierfah es aber | Reit € Fal € Sit 1 Doppelter Dornstand ben z.B. Seiten Doppelter Dornstand Beide TEA ıngen sind einfach, aber anspre chend er Ae HOE 2 ] | ZD, Ep 2 2 3 3 A 8 5 Ä & > Doppelter Damensitz links Doppelter Aussenseitenstand 4 — hinten preizt — Handinhand ) 1? 4 | ] | | | | | | 1 Doppelter Aussendornstand Doppelter Innenseitenstand Doppelter Innendornstand | hinter I t Handinhandgriff uf hinteren Auftritten Handinhandgriff k Zweierfahren: Doppeltes Steigen im Reitsitz Handinhandgriff Das Steigen (Seite 100 und 176) ist recht eigentlich eine Kunstfahrübung. Im Einerkunstfahren (Abb. 671 ff.) ist es schwer und eine Gipfelübung. Im Zweierfahren auf zwei Rädern könnens ich dagegen die Fahrer auf einander stützen. Daher ist das Steigen hier häufig und wird in den verschiedensten Weisen gern gezeigt. Es ergeben sich dabei sehr schwierige Uebungen. Schere eine Zweierfahrübung, im Reigenfahren üblich (siehe Seite 47 bis 50 eignet sich als Fahrübung auch für das Zweierkunstfahren 2 Je ahrer 2 Räder 205 Doppeltes Steigen im Reitsitz Wechseln in Fahrt Mühlen (vergleiche Seite 62) A A Y Y uf linker Hand wä uch A A N Y wf r r Hand V i ru t 1 Y Y Gogenmühle In der Mühle bewegen sich stets beid Fahrer gleichzeitig. In der Umfahrt steht der eine Fahrer stets still und nur der D Fal 1 1 n 1 € i ihrer können in dieser Haltu andere allein fährt : N ae A machen. Dieser doppelt e Stillstand heisst „Td Steigende Mühle ung auch stillstehen, d. h. St Umfahrten Mühlenumfahrten De a EEEIRETLINEEIEN III HLA LS TEN 206 3. Teil: Kunstfahren “7 / 5 e é _ 4 4 ia G JF Kehrreitsitz x «& wer Eine ganze Reihe Schöner Fahrübungen lassen sich im Kehrreitsitz ausführen. Beide Fahrer nehmen ihn ein. Auf | diese Weise können z.B. Mühle, Gegenmühle, Ring, Gegen- ring und andere im Kehrreitsitz führt werden 6 ee Gegenmühle im Kehrreitsitz Doppelter Kehrreitsitz = E 1 EBD NEE LANE Ring Kutsche EEE LAV ASIATEN LAURIER FERN TASTE WERTET 27 ne ne ſr SEI ELA EN Ring im Kehrreitsitz Gegenring im Kehrreitsitz 852 Grundstellung — Steiler Handinhanderiff Gegendurchzug 1970081 Die Durchzüge sind bereits im Reigenfahren eingehend be- sprochen worden. (Vergl.Seite 82). Die Einerdurchzüge (Durch- züge 1 zu 1) fallen auch sämtlich in das Zweierkunstfahren. Der Einer-Gegendurchzug wird hier in 5 Abbildungen nochmals aus- (Abb. 852ff) Einerdurchzüge führlich dargestellt Die übrigen werden zumVergleich ebenfalls als Skizzen nochmals angeführt. Es istnur noch der Mühlendurchzug. Zweierfahren: Gegendurchzug 1 zu 1 207 854 Grundriss des Gegendurch- Zuges Gleiche Front ¿— ==> = x ve 4 v Beginn der, Einfahrt Gegendurchzug und Mühlendurchzug unter- scheiden sich nur durch die abweichende Front- stellung der Fahrer: Im Gegendurchzug haben sie gleiche Front, im Mühlendurchzug da- gegen Wechselfront. Ein Beispiel für den Mühlendurchzug (Wechselfront) befindet sich auf Seite 86. Durchzug innen | | \ | N L Aus S ei | « | a | ° i 4 | = ] 1 | | H | E | S| } | | | = 3. Teil: Kunstfahren Dreier- | Kunst- fahren Das Dreierkunstfahren auf 1, 2 oder 3 Rädern ist ohne Zweifel das | schönste und formenreichste Gruppenfahren, das es gibt. 5 Kehrdornstand vorn PI > Kehrlenkersitz Kehrsattelsitz Frontlenkersitz Frontreitsitz Hang auf dem Sattel Die Zahl der Fahrer gestattet die mannigfachsten Wechsel- 7 N seits noch nicht so gross, | dass der Zuschauer den | | Ueberblick verliert. Das I Dreierkunstfahren, an sich 5 gar nicht so schwer, wird D trotzdem selten gezeigt. | 3 stellungen und ist anderer- ELENA NN A 3 Fahrer auf Doppelter Seitenstand, - 1 Rad 2 Reitsitz Lenkerwageliegen S Lenkerwageliegeu Brustschwebehang BEL RERRI RER | = | Das Dreierkunstfahren E x | auf einem Rade bietet | reiche Formen. Die drei | Fahrer können mannigfach | wechselnde Leistungen | zeigen: Der eine steuert hj | und treibt, die beiden ande- ; ren turnen. | | Nur um eine Vorstellung ! | zu geben von dem, was g E | boten werden kann, folgen È | hier eine Reihe Abbildungen. | | Sie stammen sämtlich vom h | Radfahrer-Club „Fidelitas“, | | Trebbin 1896 | N | | | | | | Doppelter Seitenstand, 64 Reitsitz — Kehrlenkerstand e ten gespreizt Kehrlenkerstand Frontsattelstand Oben Ringgriff nn en y „= >» „ Fronthang Sattelreithang Schultersitz Dreierkunstfahren: 3 Fahrer 1 Rad 209 Die Abbildungen zeigen viel mannigfaltige Formen des Dreier- kunstfahrens auf einem Rade, Man beachte namentlich die Stellungen mit Schultersitz in den Abb. 865, 866 und 868. Einen Schulterstand zeigt Abb. 869. Ein Fahrer am Vorderrad kann Fronthang, Kehrhang, Lenkersitz, Kehrlenkersitz, Lenkerstand, Wage- liegen und ähnliche Haltungen einnehmen. Schon dadurch allein wechselt das Bild fortwährend. Die Armwelle in Abb. 867 gibt ein besonders gutes Bild. Sie endet, indem der Fahrer sich nach hinten niedersinken lässt. & ws 5 Lenkerwageliegen Sattelreithang | Schultersitz 867 Kehrhang Sattelreithang Armwelle Die natürliche Verteilung der Fahrer am Rade ist folgende: a) ein Fahrer am Vorder- rad oder Lenker; b) der zweite Fahrer auf dem Sattel; c) der dritte Fahrer am Hinterrad oder in der Höhe. Eine solche Verteilung zei- gen fast alle hier gegebenen Bilder. Kehrlenkersitz Sattelreithang — Schultersitz Kehrdornstand vorn Reitsitz Schulterstand eme 210 3. Teil: Kunstfahren TAN PRIEN Zwischenfrontstand auf den hinteren Auftritten Z Zwischenfrontstand auf den hinteren Ueberschulter=- und Ringgriff Zwischenfrontstand auf vorderen Auf= Hinten Doppelschultergriff Auftritten — Vorn Doppelschultergriff tritten 3 Fahrer auf 2 Rädern Der dritte Fahrer kann recht gut das ATI ng 17 Uebersteigen von hinten nach vorn aus- & br | : E | ; | führen: von der Erde auf die hinteren Auf- D | tritte, den Sattel, die Schultern; dann wieder a € C el e abwärts zum Lenker, den vorderen Auf- 5 F ; tritten, zur Erde. So ergeben Sich alle hier e iht de 5 Rädern Ansehen und gezeigten Bilder. NN A > 4 4 | H [ J ? ee Ze sel ! Reitsitz mit Doppelschultergriif, Ueberschlag ———— ——— zu 5 und Abgehen nach hinten 3 <2 EE R — | -- | Geb | - En j _ 4 = | 9 I j [3 u H ; | H ] Reiisitz mit Doppelschultergriff Reitsitz mit Doppelschultergriff Frontlenkerstand Reitsitz mit Doppelschultergriff — Zwischensattelstand In der Mitte lUeberhang Dreierkunstfahren: 3 Fahrer 2 Räder 211 Reitsitz vorn | Reitsitz ' Hinten Zwischensattelstand Steiger ] Ring- und Doppelschultergriff Schultersitz Reitsitz mit Doppelschultergriff i Handstand auf Lenkern ; mit Unterstützung in der Mitt | | H, d | E f | | | | 2 | N | Be ) | BEN | | en | | | | | | = | N |] | | 2) | S| | | | | | | | A | | | S1 882 Reitsitz Reitsitz Reitsitz ] Steiger Kehrlenkerstand mit Doppelschultergriff Schulterstand — Ringgriff — Schulterstand 212 3. Teil: Kunstfahren 3 Fahrer auf 3 Rädern yy MT, PE = Dreierstirnreihe ) IF L| 1 |... in EN _ Se we. = = N | T „ey A er Wird der Reitsitz nicht ver- < er se oe 5 lassen, so sind alle diese 2 Herum Dreierfahrübungen gleichzeitig 2 zZ Reigenübungen. Es gilt in dieser x 8 Hinsicht dasselbe, was vom 8 = Zweierfahren auf zwei Rädern 7 R ; A gesagt worden ist. Y E : Wechselstirnreihe — H j mmi iM: 8 I 4 / ER, Ring Ta | ei | e 1 wii 4 “ Y E 3 D .. 4 y E ö AY y Flügelring Dreierring im Reitsitz Steigende Dreierstirnreihe 1 vorwärts oder rückwärts x “A Dreifacher Sattelbe Schultergriff lir Dreier ugestand ıks Umfahrten 2 um I (v DE ) A A A A A link wärt chts rückwä A A A À A echt x ks rückwärts Doppelumfahrt 1 1 um 1 A A À kunstfahren: 3 Fahrer — 3 Räder Dreifacher Sattelbeugestand | | Mühlen 4 » | A > | « r | | Wechselmühle 4 x F SS ges es | Mittelfahrer im Sattellenkerstand geführt von beiden Aussenseitern 897 Dreifacher Leibhang Steiler Handinhandgriff Mühlenumifahrt Turbine 900 Dreifacher Kehrlenkersitz - EE 214 3. Teil: Kunstfahren I» we vy Dreierkutschen I a = © > Ss y Drei Fahrer auf drei Rädern können im Kunstfahren zahlreiche Formen der Kutsche bilden. Die Fahrer können dabei Front naclı ı oder nach vorn oder WVechsel- Das oleiche ist bei der Fall Durch Ver- u eider lassen sich viele nken. Einige werden E ler C stellt E Dreierkutsche im Reitsitz 1 1 1 £ Dreierkutsche im Kehrlenkersitz Dreierwechselkutsche S Richt ? Fahrer vorn im Kehrlen 1 Fahrer hinten im Reit > 5 | A we her: = 2 ur) aud = = Y FF | \ 22 ee Dreierwechselkutsche Dreierwechselkutsche tz Spitze vorn im Kehrreitsitz auf Sattel 2 Falırer hinten im Fronttreitsitz Vierer- Kunst- fahren 907 Lenkerfrontsitz R. - C. Fidelitas, Trebbin 1 8 Kehrdornstand vorn A (Otto Schulze, Paul Hag > E Rahmenrohrsitz Gustav Schulze, Fritz Dumont) Kehrreitstand Sattelreitsitz Reitsattelsitz Dornstand hinten Dornstand rechtsfüssig hinten Das Viererkunstlahren — auf 1, 2, 3 oder 4 Rädern häufigsten ist es noch auf 4 Rädern als sogenz besitzt ebenso wie das Dreierkunstfahren eine ungemein Quartett. Das ist die Hälfte einer Achterreigenmann reiche Ausbildungsfähigkeit. Es ist aber selten zu sehen, Solch ein Reigenquartett beschränkt sich e e weil sich nicht oft vier eingefahrene Fahrer finden. Am auf Reigenfiguren 4 Fahrer auf I Rade Das Viererkunstfahren auf einem Rade wirkt durch die Zahl von 4 Fahrern auf einem einzigen Rade massiv, fast erdrückend. Der Zuschauer hat leicht das Gefühl der Ueberlastung eines gebrechlichen Fahrzeuges, und es gehört Geschick und Eleganz auf seiten der Fahrer dazu, um den Zuschauer viel dieses beklemmende Gefühl des möglichen Zusammenbruchs vergessen zu lassen. Nichtsdestoweniger ist das Vierer- fahren auf einem Rade ein schöner An- blick, namentlich wenn der Zuschauer gelernt hat, das anfangs beklemmende Gefühl in seinem Innern zu überwinden. Hauptsache ist ruhiges sicheres Steuern, ohne Schwanken nach rechts oder links. Das ist unter der Last von vier Fahrern etwas schwer. Der Steuernde muss mehr Kraft anwenden, als er sonst gewohnt ist. Auch das Treiben ist natürlich schwerer. Deshalb muss im Viererfahren auf einem Rade | ein Fahrer stets den Reitsitz beibehalten. Seine Kraft wird voll beansprucht durch 909 Venkertahne ar C Ca sprucht durc Sattelreitsitz das Steuern und Treiben des Rades Brustschwebehang Turnübungen können nur die drei Frontdornstand hinten übrigen Fahrer vornehmen. Kehrdornstand vorn und Kehrschultersitz Sattelreitsitz und Schulterstand oben Ringgriff np EEE 3. Teil: Kunstfahren Sattelreitsitz und Schultersitz Beiderseits Seitenhang Kehrstand auf Fussruhen, Kehrreitstand, Frontdornstand hinten und Schultersitz Die vier Bilder dieser Seite zeigen ein Viererfahren aus älterer Zeit auf altertümlichem Rade. Dadurch ist es besonders interessant. Die Räder haben noch Auftritte an den Gabel- eiden. Der Rahmen hat ge- PEINENT CORSTEN CASD ITO TMN GT O DEPCEN CITE MOTTE pONEDCDE chweifte Rohre. 914 Frontlenkersitz mit Schulterhandstand Kehrlenkerstand, Sattelreitsitz mit Schultersitz Sattelreitsitz mit Schultersitz und Schulterstand Viererkunstfahren: 4 Fahrer — 2 Räder 217 | | 4 Fah rer Fahrer gewöhnlich hinten auf dem | f 2 ad Sattel, der andere vorn auf dem au Rä ern Lenker. Oder die Lenkerleute x hy steigen auf die Schultern der Das Viererfahren auf 2 Rädern j ee iofalti Sattelleute. Das ergibt dann die ässt wieder mannigfaltige Formen ; î 5 i 118 = hübschen Stockwerksachen wie zu, indem die beiden freien Fahrer N À rl in sh Beer z. B. die Stockwerkmühle in ihren bald unten, bald oben sein können. De | verschiedenen Formen Von den vier Fahrern verteilen sich in der Regel je zwei auf ein Rad. Das ergibt dann 2 Paare und 2 Räder, eine recht passende und harmonische Zusammenstellung. Von jedem Paare weilt der eine m UA 915 Reitsitz und Rahmenrohrsitz — Or | en Er =D AER | „IS | eE = EX ga == | ME 2 S \ chen '2 a es | M en A f | 0 & ] | 17 Y | | | 1 | | | ( 2 | | | | | || | | SE BER SER] | 916 Kehrlenkersitz mit Handinhandgriff 17 | Kehrreitsitz mit Brustkreuzgriff mit Han gg | 4 | | | | | Reitsitz mit fl Kehrlenkersitz mit 915 Reitsitz und Kehrlenkersitz — Grosser Ringgriff 3. Teil: Kunstfahren Diese Bilder gleichen dem Uebersteigen Die Oberleute steigen über die Unter- (S. 184) leute hinweg. W- E Y A 2 I 5 PE f | | | | S'ockwerkmühle, oben und unten Handinhandgriff E | eitsitz Rahmenlenkerstand — Ring- Reitsitz Kehrlenkerstand Vierergriff NI ENT Es lassen sich noch viele andere Stellungen lenken. FE a = Die beiden Oberleute bewegen sich auf den Unterleuten. | REDEN ZOLL FS gge LL LLE ZZ E NNN ENGNG Reitsitz mit Handinhandgriff Fronthang vor Lenker Reitsitz mit Handinhandgriff Sattelstand mit Handinhandgriff Schulterstand desgl. Schultersitz desgl. Im Viererfahren auf 3 Rädern ist der vierte Fahrer frei. Er ist Turner, während die übrigen steuern und treiben. Die übliche Form ist die, dass drei Fahrer eine Stirnreihe bilden und der vierte Fahrer der eigentliche Turner auf dieser Stirnreihe wech- selnde Stellungen einnimmt. Er kann dies um so leichter, da er drei Räder und drei Unterleute hat. Der Mittelmann der Stirnreihe ist im Ganzen sozusagen der Stamm Um ihn herum gruppieren sich die übrigen. Zunächst hat er an seinen Seiten die beiden Aussenseiter. Sie sind mit ihm meistens durch Schultergriff ver- bunden. Auf ihn sich stützend, steigen sie (Abb. 926 und 927). Das ereibt dann gute Bilder. Viererkunstfahren: 4 Fahrer 3 Räder 4 Fahrer auf 3 Rädern Schulterstand auf Mittelmann Die Aussenleute steigen Schultersitz auf Mittelmann Die Seitenfahrer steigen R Er D Mi I I Er S er Fre In der Mitte Kehrlenkerstand ER 4 Fahrer | = auf 4 Rädern Das Viererfahren ıf 4 Rädern gestattet vese CNE n Jungen ume 3. Teil: Kunstfahren Ring (Seite 68) > < A A Y Y < > Hand aufrechterHand Wechselring C arts oder wärts À A CD eit ( \ Mühlenumfahrt (Vergl. Seite 61) A 4 Steigende Vierermühle a a NEE EEE Mühle À AA Y Y | A A MZA Viererkutsche Seiten Frontreitsattelsitz Viererring im Kehrlenkersitz Umfahrt 3 um 1 e 57) A AAA AA A À links rwärts rect i t rückwärts link À À À À À Durchzug 1 zu 3 (Seite 82) a ABN A A A A Y Naar; N AGA Y Y Doppel= Doppel- umfahrt umfahrt 14-2 um 1 1--1 um 2 do w Einrad - Radfahrer-Pyramiden Einrad 3 938 Grosses Einrad ohne Lenker Kleines Einrad mit Lenker Wird ein Hochrad zerlegt, so ent- slehen zwei Einräder, ein grosses und ein kleines. Von jedem Einrade kann der Lenker abgenommen werden. Daher gibt es folgende 4 Arten Einräder: 1. Grosses Einrad mit Lenker = | 2. Kleines » » S | 7 - | 3. Grosses „ ohne geworden, E 1 lei |] 4. Kleines n y Grosses Einrad mit Lenker ne ns | = Al Radfahrer- Pyramiden | Der Pyramidenbau ist eine Schöpfung der Turner. Von N diesen haben ihn die Radfahrer übernommen. Pyramiden sollen rechte sser se a) Erforderlich ist eine grössere Anzahl Fahrer. Pyramiden am schönsten. | von nur 3 bis 4 Personen Sind zu klein und wirken nicht. Pyramiden müssen nach ge A) Die Zahl der Räder muss geringer sein werden, SS als die der Fahrer; denn nur die unteren unten, die kleinen oben | Fahrer haben Räder. = Die Kleidı ist cle | Die oberen Fahrer stehen auf ihren A A wie im Reig A i Unterleuten. AlaAlA Turnerkleidu ist | Pyramiden lassen sich in den mannig- Nr |E/ EIN Freien — h fachsten Gestalten errichten, als Rund- AAS AREA Der Aufbau der Pyr: geschie oder Vollpyramiden in der Mitte des > 4 vor den Augen der Zus Schne i Saales, als Flächen- oder Bogenpyramiden : Es | Einige Augenblicke bleibt Stehe | vor einer Wand. ee WREN REET Dann erfolgt der Abbrı schne | Auch fahrende Pyramiden sind denk- E pO H HE 4 as wie vorher der Aufbau | bar, aber schwer. EEE CS REN muss vor den Augen der Pyramiden müssen weit, nicht kom- sonst brechen die unteren F zusagen erstehen wie aus pakt, gebaut werden, d. h. zwischen den mit ihren REGEN MINEN WGET RT AN geschaffen, um wieder in das Nichts Personen müssen möglichst viel lichte en zurückzusinken 940 222 3. Teil: Kunstfahren Pyramide im Freien ä | t ' ıdeı Wimpel und Fähnchen auf der Spitze erhöhen die nStig Insignien und Symbole können mit Vorteil eingefügt € erden Der Pyramidenbau der Radfahrer ist noch wenig ver- en Hilfsmittel wie Stäbe breitet und daher noch wenig durchgebildet. Als Wettbewerb er gar nicht in Frage. Was hier im Schosse der heute noch nicht Sagen Pyramide im Freien 14 ırer und 6 Räd Lustiger Ehemann 223 Lustiger Ehemann Der „Lustige Ehemann“ wurde zum ersten Male am 15. Januar 1902 vom Radfahrer - Club Sport - Berolina, Berlin, auf dem Vereinsfeste „Ueberradl“ vorgeführt. Er fand allgemeinen Anklang und hat Seitdem die Runde durch die radsportliche Welt gemacht. Zwei Radler — einer als Dame, der andere als Herr gekleidet — stellen die Eheleute dar. Zuerst fährt die Dame in den Saal, vollendet ein oder zwei Runden und grüsst dabei die Fest- versammlung, sich leicht nach den Zuschauern hin verneigend. Darauf fährt der Herr ein. Von Ungefähr begegnet er der Dame, verneigt sich und zieht tief vor ihr seinen hellen Zylinder. 2 So leben wir LEE Xx en | 949 Ehemannsring 950 Himmelsleiter 3 Walzerring Der Herr reicht der Dame die Hand. Beide fahren vereint weiter. Die Klänge eines lustig hüpfenden Walzers driı Nunmehr vollführt das Ehepaar die verschiedensten Zweier- leicht und lebhaft, aber nicht laut durch den Saal. Ent | übungen: Ring, Mühle, Durchzug, Umfahrt, Schere u. s. w. ist ein nettes, ansprechendes, modernes Phan 1 952 Ich Steige! 933 Ein Herz und eine Seele 54 Du steigst! 3. Teil: Kunstfahren Allerlei Das Rad gibt von jeher der Phantasie Gelegenheit zu allerlei eigenartigen, lustigen, scherzhaften oder auch mehr oder weniger wag- halsigen Dingen. Berühmt ist die lebensgefährliche Schleifenfahrt. Wer tte von ihr nicht schon gehört? Alljährlich fast tauchen neue Dinge im Todesring, Rennen im Globus u. s. Ww. Auf Einrad in Frack und Zylinder Korso wiederholt gezeigt. — Es ist ein sonderbarer Anblick, einen Radfahrer hoch oben auf solch einem Turm sich ohne fremde Hilfe fortbewegen zu sehen. Im Geiste sieht man ihn jeden) Augenblick Eiffelrad stürzen und der Länge nach in die Reihen der Zuschauer hinein- schlagen. Aber nichts der- gleichen passiert. Langsam und majestätisch fährt er ruhig und sicher dahin wie ein gewöhnlicher Fahrer. Das Eiffelrad hat seinen Namen vom französischen Eiffel- turm in Paris, welcher 1889 zur L Weltausstellung errichtet wurde 61 . N Einrad mit Spannring : i En Ueber Kerzen - und 300 Meter hoch ist. Sein Erbauer war der Ingenieur Eiffel. x wre, KR Hermannsdenkmal auf der Höhe Grotenburg im Teutoburger Walde Nach einer überarbeiteten Photographie von F. Albert Schwartz, Berlin W. 8. Die Deutschen unter Hermanns Führung vernichteten im Jahre 9 nach Christi Geburt die römischen Legionen — Grotenburg heisst „Grosser Berg“ — Der Knabe ıweilen auf Saalfesten sehe M ıd Füssen fest in den R epress sich durch den Saal. Das ist, im Rollen das Gleich- Vermag der Ringfahrer das zur Seite um und das Spiel ist misslungen SGN een i 2 KW — —_ \f EEE III RR I eh 4. TEIL Radball- und Radpolospiel Radballspiel as Radballspiel wurde Ende des vorigen Jahrhunderts llspiel ist K es r von Irland und England aus nach Deutschland ein- es ist au schwer geführt. Es hat sich schnell eingebürgert und fehlt Die erste Regel ist: Der Ball darf n S | heute auf fast keiner radsportlichen Veranstaltung. Die Grund- mit dem Rade | idee ist einfach: Zwei Parteien von je 2 bis 4 Spielern suchen Vorderrad wie t e | Sich einen Ball gegen- der F 4 seitig durch das Tor i zu treiben. Sieger ist Spie | die Partei, der dies en | | am häufigsten gelingt. | | | Das was dem D | 4 Ballspiel für Fahrer DE | | und Zuschauer Seinen [] © H fesselnden Reiz ver- O | | leiht, ist der Kampf o ° | o | Mann gegen Mann | | O | Ein Reigen geht in SE | | den vorher eingeüb- S | | S | ten und einstudierten | C S | Bahnen vor Sich. Das Spielbeobachter | Tes =| Kunstfahren wickelt 5| Sich ab im ruhigen 22 Spielfeld zu Beginn des Spieles S O = Geleise, das ihm der In der Mitte der Ball Toren die b Part À S S Der | Fahrer vorher ge- MESAS E = geben hat. Reigen und Kunstfahren lassen beide dem Walten des Augenblicks darf nur einer / keinen Raum. Wie eine Uhr nehmen Sie ihren Lauf. Schutz vor ihr (A N S | Anders das Ballspiel! Hier ist Sichtbarer Wettkampf dass die SC le S | Man Sieht die Fahrer kämpfen in mehrfacher Art: Sie ringen denn les S ] in der Kunst der Geschicklichkeit miteinander, Sie ringen schuld C | miteinander in der Schnelligkeit des Entschlusses und im ele | Erfassen des raschen Augenblicks. Geistig und körperlich Für jede Uebertretung S | zugleich ist ihr Wettkampf. Keine vorgeschriebenen vorher Manchmal lässt ein I ss festgelegten Bahnen hat das Spiel, wirr und regellos scheint mit dem Fusse zu stossen. Das ist natürlich auch nicht eı es sich abzuspielen und doch ist es zum Schlusse ein Ganzes Die Gegenpartei erl d einen Freischlag von wunderbarer Ordnung. So ist es noch in vielen anderen I E E er Be en nn EAN | a er 4. Teil: Radball- Sehr häufig ist es z.B., dass der Ball aus dem Spielfelde usrollt. Das soll nicht sein. Keine Partei soll so stark loch was natürlich praktisch unver- vorkommt —, so wird der Ball zunächst usgerollt ist, ungefähı A )as ende Herausrolle alles S e Spieifelde ıst se S € das Ss e erde 1 C 3 eu „anspielt«. Zweckmäss /. S € e eiden | gseiten des Spiel- > 2 Tr L )er F F D 'd se Das Spiel wird nic W N \ = Viele Vere € d C S H 1zs KEN S S € S ge t } e- Sie © 1 ( fh rt es M C r Bal och bis zur Arm- e. Abs d mit de C 2 € Ki } oef gen O e I SC Dagegen \ selber d Bal K QS | ESITECK erden G ı Freis ST = ei Zuf S | | Br -2 | Ball am R ode Körper eit Fahrers ab. Rollt er dabei Der} Grenze gilt als schuldig der Ss I r 1 q 7 q D) Fahrer, von dem der Ball abgeprallt ist Der | )er B ei an. (Es ist also vor dem Ab- nicht schuldig) Leicht kommen die Fahrer im Eifer des Spiels in Ver- hung, sich gegense zu hindern. Das darf nicht sein hinderung verwirkt einen Freischlag für die Gegenpartei und Radpolospiel Die Fälle der Behinderung sind unendlich zahlreich und mannigfaltig. So kommt es z.B. vor, dass ein Fahrer zu Rade vor dem Balle stehen bleibt, um die Gegner nicht heran- zulassen. Dieses Stehenbleiben vor dem Balle ist unstatthaft. Ebenso ist unstatthaft das Umkreisen des Balles. Es ist ebenfalls unerlaubte Behinderung des Gegners Auch Schieben, Stossen, Anfassen, Fest- halten das Gegners ist unerlaubte Behinderung und verwirkt einen Freischlag. — Derartiges kommt freilich bei scharfem Spiel leicht und unabsichtlich oft vor und ist nie ganz zu \ vermeiden. Ist es nicht gar zu grob, so tut der Spielleiter gut, es ungestraft hingehen zu lassen. Ist es aber allzu auffällig, grob und unentschuldbar, so muss der Spielleiter zur Sühne der Gegenpartei einen Freischlag erteilen. An- und Umfahren eines Gegners wird meistens durch einen Freischlag zu B a 78 ahnden Sein; denn auch grobe Ungeschick- s an die lichkeit ist zu bestrafen. B Nur Behinderung nahe am Ball ver- 5 wirkt Freischläge. Hindern sich zwei Gegner weit entfernt vom Ball auf einer abgelegenen Stelle des Spielfeldes, so ist das ihr Sonder- vergnügen. Der Spielleiter wird sich gar nicht darum kümmern und nur die Gegner beob- achten, die um den Ball ringen. Auch ist praktisch nur die Behinderung nahe am Ball im Spiel erheblich und von Bedeutung. Nur sie ist durch Freischläge zu sühnen Häufig berührt ein Fahrer im Spiel mit dem Fusse den Boden oder kommt gar ganz zu Fall. Dann ist er nicht mehr spielberechtigt. Er hat sich bis zu seinem Tor zurückzuziehen und darf dann erst von Rt dort aus wieder in das Spiel eingreifen Dieses Zurückfahren zum eigenen Tor hat jeder Fahrer im Spiel ohne weiteres ohne jede besondere Aufforderung vorzunehmen. Es ist eine einfache Spiel- und Ehren- pflicht Statt zum eigenen Tor darf der Fahrer auch seitlich aus dem Spielfelde herausfahren, wenn ihn daran keine Holz- schranken hindern Nicht selten kommt ein Fahrer vor dem Ball zu Fall oder fällt gar mit seinem Rade auf ihn. Dann hat er sein Rad be- n\vendung hutsam emporzuheben. Er darf dabei den Vorderfelg« Ball nicht mitschleifen, sondern hat ihn = liegen zu lassen, wo er liegt, selbst dicht ris vor dem eigenen Tore. Den Gegnern ist dann zwar oft ein Torschlag sicher. Das g darf aber den gestürzten Fahrer doch nicht verleiten, den Ball schnell noch im Erheben vom Tore fortzuschleifen. Tut er es doch, so ist den Gegnern ein Freischlag zuzusprechen von der Stelle aus, wo der Ball vor dem Fortschleifen lag. Sn Um einen Torschlag zu vereiteln, könnte eine Partei den Ball schnell selbst durch das eigene Tor schlagen, wenn er dicht davor liegt. Dann würde der Gegenpartei dieser bereits Sicher gewesene Torschlag wieder entgehen. Das Soll nicht sein. Ein solches Zuvorkommen ist unstatthaft. Es verstösst gegen gute Spielsitte. Daher gilt der Satz: Ein Torschlag Radballspiel Schlag, durch Boden rollen, wenn durch das eigene Tor rechnet stets zugunsten der Gegenpartei. Das Tor darf nicht gesperrt Fahrer darf sich 4 7 2 > Tor stellen a davorstellen, werden. Kein direkt in das Er darf um es zu schützen und den heran- Ball Er darf sich daher sich wohl rollenden zurückzuschlagen. aber nicht ins Tor hinein (d. h. nicht zwischen die Torpfosten) stellen. Auch darf sich niemand auf die Torpfosten stützen. Auch das Durchfahren des Tores ist gestattet. Erfahrungsmässig ist das Spiel vor dem Tore stets am heissesten. Dort kommen die meisten Behinderungen, Zusammenstösse und Stürze vor. Sie würden noch vermehrt werden, wenn Fahrer durch das Tor (z. B. durch es auf das Spielfeld) fahren dürften Verbot, Daher ist das durch das Tor zu fahren — sei es hinein oder heraus — sehr berechtigt. Die Spielzeit beträgt üblicherweise 10 Minuten. Im Freien wird sie nicht selten auf 15 bis 20 Minuten verlängert. Zu bedenken bleibt aber stets, dass Ballspiel nicht leicht ist Es ist vielmehr anstrengend, mitunter sehr anstrengend In der Verlängerung der Spielzeit ist daher Vorsicht zu üben. nicht währer sser Ueblich ist Seitenwechsel nach Ablauf der Hälfte der Spiel- zeit. Die Radler folgen darin dem Beispiel der Fussballspieler. Im Freien ist der Seitenwechsel zum BIN Ausgleich derNachteilevonSonne, E Wetter und Wind notwendig. Im N Saal fällt diese direkte Notwendig- keit fort. Trotzdem ist auch im Saal Seitenwechsel üblich und unterbleibt nur ausnahmsweise bei ganz kurzen Spielen (Vor- Fahrer 2 (P: ( und Zwischenspielen). bei z LS dem Spielfel Nicht selten ist ein Spiel De En Be 7 nach Ablauf der festgesetzten S Spielzeit unentschieden Beide Parteien haben gleich viel Tore gewonnen und verloren Zweckmässig wird dann bis zum nächsten gültigen Torschlage weitergespielt. Spielen beide Mannschaften gleich gut, so zieht sich dann ein Spiel zuweilen ziemlich lange hin. Nur fehlerfreie Torschläge sind gültig. Ungültig ist daher ein auch F er stürzt od berührt Bal i dur las Tor der Spielleiter len Schlag gültig z der I re davo t € Rad te CZW I D k € S f [ |] LI WIC INH IN e Q Er FE ) rT ) F R 1 [ S D 1 Schlag 8 H r | a Er | = 4 | e Kuge | ( Ue S 1] 1 Du esse 2 S| | S S | eie | j z 3 S S | N 1 e ge 2 1 = =| zd es g =| Y _— ” - Sg - Q H = er | R | E S | ? = | > | M . ¿ E Er | ges S )e Spie S | | g i | VC st das ae ve nicht. Das Anlege iger 1 S Falle ein leichtes d bequemes Aus S € Den Gang S Opleles ge de Auge obachten, den Ball allein 1St [Z E 7 |= LAS EDU NT ur. TS STATUA Li NARR 4. Teil: Radball- und Radpolospiel Spielbeobachter und Spielleiter werden; denn der Ball selber ist Nebensache. Hauptsache ist der Spieler, der schlägt. Zu beobachten ist dieser Spieler und sein Vorderrad. Nur wer unverwandt sein Auge auf Spieler und Rad nicht auf den Ball richtet, wird jeden Augenblick über den Gang des Spieles unterrichtet und in der Lage sein, Auskunft zu geben Diese Spielbeobachtung will gelernt sein. Sie wächst mit der Uebung. Und ein guter Spielleiter und Spielbeobachter wird jemand erst nach und nach im Laufe der Zeit. — Die grosse Menge der Zuschauer richtet ihre Blicke gewöhnlich Ruckschlag rückwärts Drehschlag rückwärts (auch vorwärts ausführbar) Der Fahrer bringt den Ball neben < die Vorderfelge. Durch eine Voll- drehung links schnellt er den Ball nach hinten, durch eineVolldrehung < rechts direkt nach vorn in seiner Nähe, um den Ball in Empfang zu nehmen und weiter zu treiben, wenn ihn | S ter soll TREE TEL TEE ERA ihr erster Spieler verliert Nähert sich e ien Hochschlag das Spiel gefährlicher Weise dem e F er is utes SEIN LIOCHSCHLASTISTISEUEI Ner be- eigenen Tore, so übernimmt einer die | Ss eder auf is 4 ee Rolle des Torhüters. Ein anderer hält SS 1f n lasseı sich bereit, um sofort an seine Stelle treten e 2 Das > an zu können Es gibt so eine unend- hri liche Zahl Fälle, in denen sich die Fahrer e e E En E = einer Mannschaft gegenseitig zu unter- an seiner eigene 5 hi stützen und auszuhelfen haben. Es ist so Ss ) es unmöglich, Sie alle aufzuzählen. Aber S S te 3 : E Ä dieses wechselseitige Helfen und Unter- stützen heisst Zusammenspiel. Eine Hinterradschlag [ Der I lie Z an der Hinter- Der Fahrer schleudert das Hinterrad in de Der Fahrer durch Ruck und Schenkeldruck gegen t Sich, Stellt Sich auf die Pedale und den Sattel Seitwärts, etwa 1 bis 2 Hände klemmt den Sattel mit den Ober- breit. Der Ball, von der Hinterfelge chenkeln ein tige Augenblicke sind oft en!sc1 end fü sen. Der getroffen, rollt seitwärts führt, bedeutendes Geschick. Wichtig wird er aber oft im Spiel; denn gar oft ist der hn nicht mehr zu fassen. Dann bietet der Schlag mit dem Hinterrade noch im letzten 2 Spiel Spi ele: Radballspiel Mannschaft, die dies versteht, ist gut „eingespielt“. 3 gute Ball spieler z. B. sind an sich noch keine gute Mannschaft. Erst wenn sie sich an einander gewöhnt, sich und ihre Eigenarten kennen gelernt haben, sind sie eine gute Mannschaft; erst dann sind sie „gut eingespielt“. Ballspiel-Wettbewerbe sind oft sehr zahlreich beschickt. 6 bis 12 Nennungen sind nichts Un- gewöhnliches. Dann ist die Ausscheidung oft schwer. Folgende Grundsätze sind f jeide Parteien suche zu empfehlen: Beide Parteien suchen Der Angriff Der Schlag 3 fasst den Ball und schlägt ihn nach links seinem Partner 4 zu. ist absichtlich etwas zurückgeblieben. plötzlich ausser Spiel gesetzt. Die Gegner 1 und 2 sind < Ball und fährl vorläufig seitlich neben 3 einher Sie sind beide vom ıbgedrä 1 ist gar I. 3 Bewerber: Es spielt a mit b; der Unter- liegende mit c; dann die beiden Sieger gegen einander (oder jeder mit jedem: a—b, b--c, a—c, bis einer ausscheidet, der zweimal unter- legen ist. Die beiden übrigen kommen dann in die Entscheidung). 4 Bewerber: Es spielt a mit b und c mit d; dann die beiden Sieger gegeneinander. III. 5 Bewerber: Einer wird ausgelost, z. B. c. Dann spielt a mit b und d mit e. Von den beiden Unterlegenen wird wieder einer aus- gelost, der mit c spielt. Dann sind 3 Sieger vorhanden. Diese spielen wie 3 Bewerber (I). Das ergibt dann im ganzen mindestens 6 Spiele. Soll Auslosung vermieden werden, so spielt a mit b, c mit d; die beiden Unterlegenen und e werden behandelt (siehe I). darauf wie 3 Bewerber für sich Der Beste von an den Ball heranzukommen. Scha ewendeten Lenkern. Dadurch b rK ihnen bil dar den Siegert den beiden ersten c—d) wieder e 3 werbern für s di l 4 hat dies erv 1 1 1 Ee RESTE = yet . = beider ten DIeger I lurch das Vo 3 ngt. 2 wende die Entscheidung. se Is 12 abgedrängt 7 2 D 3 hat den Ball nach links ge dann den Ball zwischen sì — \ TE TIEREN 7 AS ERDE NETT Er SVL ANA E PSII TS: BT Jean en Be Can nenn 4. Teil: Radball- und Radpolospiel 232 . Radpolospiel Das Polospiel stammt wie das Radballspiel aus England allgemeinen Grundsätze gelten fast ausnahmslos auch für das und Irland. Die grünen wiesenreichen Inseln des britischen Polo. Abweichungen ergeben sich nur aus der Natur der Reiches waren für dieses Reiterspiel wie geschaffen Spielgeräte, die im Polo anders sind als im Ballspiel Die E haben das Spiel aus Indien mitgebracht. Radpolo ist wie das Reiterpolo in erster Linie ein Spiel Dort le die e sche kennen und nahmen fürs Freie. Es wird auf grünem Rasen oder festgestampftem es die He Die I rseits sollen es wieder Erdboden gespielt. Es kann aber auch im Saal gespielt werden a | =] F Es ; / I > \ I | u «x 4 gt a 9 2 ZZ ee] 4 Kurzer Schlag Langer Schlag S S D einen ausholenden Schlag weit It dadurch dem Bereiche des Spielers leshalb meistens nicht ratsam S d Me g t Um das Holzgepolter dabei zu dämpfen, werden Ball und S S Hammer mit Filz oder Leder bekleidet S J Spielgeräte sind ein langgestielter Schläger oder Hammer r e aus Holz und ein Holzball von 10 cm Durchmesser. D eug gew e L Wichtig ist auf dem Spielfelde die „Balllinie“. Sie ist S em Stahlross zu keine Sichtbare Linie, Sondern nur gedacht Das ges \ lem Pony- ee ee er ac Man denkt sich durch den Ball eine Linie wurde so ein Radpolo. In England | 2 parallel zu den Langseiten gezogen e R S Do Dadurch wird das ganze Spielfeld in € Jal lerts zwei Längshälften geteilt. Die Grösse dieser 0 enger An- beiden Längshälften wechselt je nach der D eg SHR ) Lage des Balles. Steigt die eine, so sinkt € en J s Jahr erts die andere. (Vergl. Abb. 980 ff.) I Deuts Von dieser Balllinie hängt im Polospiel die sogenannte Schlagberechtigung ab. Zu v in € I Vere Monachia ihr kommen wir jetzt M n sich des Spieles Du Die Schlagberechtigung ist im Polo es weitere elt und allmählich anders geregelt als im Ballspiel. Das ist die Deutschland verbreitet. Dies geschah Hauptabweichung in den Spielregeln. Im namentlich durch eine Reihe internationaler Ballspiel darf jeder Fahrer den Ball schlagen, seit 1903 in München, sofern er ihn mit seinem Rade fassen kann. nderen Städten aus oa Es ist gleichgültig, von welcher Seite oder 2 gulüg ar aus welcher Richtung er den Ball erreicht. x Dribbeln 2 2 - £ i lehnt sich eng an das Der Si ESE den Ball dicht an di Er darf dabei nur keinen Gegner hindern le dort entwickelten Felge des Hinterrades einher Sonst ist für diesen ein Freischlag verwirkt. ' | 7 Radpolospiel 233 GR > Hl N 1 oe I res 1 a b a < b ZE © un un — a E 980 981 Balllinie Bal S € | Anders und strenger ist es im Polo. Mit den lang- Das Spielfeld ist € gestielten Holzhämmern ist der Ball leichter zu erreichen als hohen Schranke zu umgeber Tore B mit den Vorderrädern. Deshalb brauchen die Fahrer nicht Oeffnung. Im Freien ger \ so nahe an den Ball heran. Das wäre auch für sie selbst grenzung des Spielfeldes ur Tore gefährlich; denn leicht könnten sie mit den Hämmern statt Im Wesentlichen gelten die Rege 5 des Balles die Person des Gegners treffen oder dessen Rad. Zallspieles analog. Hier B Dichtes Umdrängen des Balles ist 1 IT S daher zu verhindern. Deshalb besteht - (t Rade e die Regel: Jeder Spieler ist nur ge links von der Balllinie schlag- it er berechtigt. Befindet er sich rechts S E von ihr, s0 darf er nicht schlagen. 2. Das Stütze 5 Durch dieBalllinie(Abb.984) wird das gest ir ] Spielfeld in zwei meistens ungleiche Tore | Längshälftengeteilt. DieGrössedieser 3% Jamie 5 | Längshälften wechselt, wie gesagt, seiner SC ; fortwährend, je nachdem der Ball A die Spieler S mehr zur einen oder anderen Lang- das Spiel s links | seite des Feldes hinrollt. Die Idee s, wobei s Reits | ist, dass durch diese Balllinie das Schläge S N Spielfeld unter beide Parteien ver- B: st 4) teilt wird. Jede Partei soll sich den Bz e | immer nur in ihrer Hälfte — d. h. Sie wechse r 5 links von ihrem Tore aus — befinden. ! OHO E Ss Lage des Balles 2 ? Nur von dort aus darf Sie Schlagen. Veriehlter Schlag über Hand Bei der Zusammenste | Wird diese Regel befolgt, dann kann Der Spieler links will seinem Gegner rechts den B Vorspielen tut man g 5 keine Partei die andere jemals im EE on vergucht Ss 2 Ei S gute eine wenig | Schlagen behindern. Gepner den. B D E spie SS S| Andererseits kann auf Grund g 3. gleic den ersten S | dieser Regel auch jede Partei durch gute Manns S| geschicktes Spielen die feindliche Spielfeldhälſte verkleinern und Mannschafte ä die eigene Hälfte zum eigenen Vorteil vergrössern. Sie braucht ausscheiden. Dafür w schle eM 4 nur den Ball von ihrem Tore aus gesehen — recht die Entscheidung kommen. Das muss vermiede er dicht an die rechte Langseite des Spielfeldes heranzutreiben Zu erschiedene Spie 3 Dann wird die Gegenpartei dadurch in ihrer Entfaltung sehr anstalten, g \ e &| beengt. zweite nur für e 4 | 92 | u er L I L E E: > = S: ° 4 = | | | Balllinie und Schlagberechtigte Spieler Der Ball liegt auf der Längs Die ) I beider Parteien — in Kehrrichtung (Fahrt- beiden Spielfeldhälften sind Die Spie richtung zum eigenen Tore) Beide diesem Augenblick gleich st 1 g Spieler müssen „über Hand“ schlagen se TOSS warn 234 4. Teil: Radball- und Radpolospiel noch für solche Mannschaften, die bisher noch nicht hervor- | y getreten und noch wenig geschult sind. Es lässt sich dies leicht erreichen, indem gleich in der Ausschreibung die Zu- lassung an Bedingungen geknüpft wird. 87 1 988 b Ausholen zum Schlag über Hand Durchgepasst! Um einem gefahrdrohenden Schlage über Hand (a) seitens des Gegners zu entgehen, ist das „Durchpassen“ des Balles unter dem 2 h (b) auf die andere Seite ein geschicktes nnd beliebtes Verteidigungsmittel. Der Gegner wird dadurch ausser Ein [ſauf dem Bilde (b) nicht mehr Sichtbarer] Partner nimmt den Ball in Empfang und treibt ihn weiter c89 990 991 | 92 993 9)4 | Ponypolo Diese Bilderreihe veranschaulicht das Polo zu Pferde. Die drei oberen Bilder zeigen die üblichen langen und kurzen Schläge. Die unteren Bilder zeigen einige zu Pferde oft vorkommende Spiellagen und den Schlag über Hand splatze in Berlin Oo O | Siegessäule auf dem Kön 1 / 1866 1870 1864 NEU MY WUT Fa U RT TT N A er — BE ſecre El Gr: S0 \ Dane Verschiedenes Reigenfahren, Kunstfahren und Radballspiele sind behandelt worden. Wir kommen jetzt zu einer weiteren Reihe radfahr- mässiger Betätigungen. Es ist das schöne und weite Gebiet des Hinausfahrens ins Freie und dessen, was damit zusammenhängt. Vornehmlich ist es Korsofahren, Festzüge, Turenfahren und Wanderfahren. Hinzu treten ferner Schnitzeljagden und Gymkhanaspiele Korsofahren Korsofahren ist eine deutsche Eigentümlichkeit. Im Aus- viele ist es neben dem Turenfahren die einzige lande findet es sich nicht oder nur wenig. Viele behaupten, der Betätigung nach aussen. Und erfahrungsmässig es sei ein Ausfluss des den Deutschen angeborenen militärischen erhält es und stärkt es die Vereine Es führt ihnen Sinnes. Möge dies neue Krälte zu sein, wie es wolle. hebt das ganze Leben Das Korsofahren ist und Dasein eines ein reicher und schöner Vereins Zweig des Radfahrens. In grossen Städten Er entspringt dem freilich ist das Korso- Streben der Vereine fahren weniger und Verbände nach und heimisch Dort geschlossenem Auf- verschwindet es zu treten und steht voll- sehr im Getr berechtigt neben den täglichen Lebens und übrigen Arten. wird wenig oder gar Korsofahren ist wie nicht beachtet. Seinen das Reigenfahren eine besten Boden hat es Form des Mannschafts- in den Landstädten fahrens Nur fährt nicht ein kleiner Teil Dort erweckt ein Korsozug allgemeine des Vereins, sondern Aufmerksamkeit Er es fahren seine sämt- findet Beachtung und lichen Mitglieder. Je- wird wenig oder gar der, der ein Rad hat, nicht durch den übri- muss antreten. Im gen Verkehr gestört Korso soll der ganze Die zahlreichsten Kor- Verein in voller Stärke sozüge finden deshalb mit dem Banner an auf dem Lande ausseı der Spitze vor die halb der grossen In- Oeffentlichkeit treten. dustriestädte statt. Und Ersoll zeigen, was er ist. die Radler der Gross- Das Korsofahren städte vermögen ja spielt eine grosse Rolle auch so leicht dort- im Leben der Rad- hin zu gelangen 997 R.-V. Blitz, Rixdorf 1894, in Halle a, S., am 23. Juni 1C01 fahrer-Vereine, Für Korso in Auffahrt zu Vieren Auf ihrem schnellen a pe Fa NER ER LEN | | % 5. Teil: Verschiedenes Fahrzeug eilen Sie in einer kurzen Spanne Zeit hinaus zum Korsoort. Auffahrt. Es wird in Reihe und Glied gefahren, d.h. in Stirnreihen. Man nennt dies Auffahrt und spricht Verhalten. Alle Fahrer müssen gleichmässig aufrechte Haltung haben (daher sämtlich hochgebogene Lenkstangen). Nach vorn und nach rechts ist stets genau Richtung zu halten. Rauchen, Singen, lautes Sprechen, Klingeln u. s. w. muss ver- Ideale Korsohaltung Auffahrt zu Dreien, zu Vieren u.s. w. Abb. 997 eine AL rt zu Vieren. Je höher die Auffahrt ist, pe fährt, abweichend gegliedert, des Vereins, sozusagen sein Haupt gt der Rumpf, die grosse Zahl der fahrenden Mitglieder Kleidung. Gefahren wird in Gala. Anzulegen ist dabei zeichen. Medaillen dürfen nicht r müssen gleich gekleidet sein. Schärpen oder Achselschleifen Vereine. Ein Schild mit dem deutlich lesbaren Namen ne im Zuge vorauf. r Bannerträger oft auf einem altehrwürdigen m mit Sei- tenfühlung von un- gefähr Armlänge. Die Fahrer sind nach der Grösse zu ordnen. Die grossen n, die kleineren folgen. erzielt ein Verein bessere Wirkung, als wenn die kleineren voran fahren Auffahrt zu Dreien mieden werden. Die Begrüssung bekannter Zuschauer ist gleichfalls zu vermeiden. \Wechselseitiges Anfassen ist nur bei Zugstockungen erlaubt. Räder. Gepäck, Laternen und ähnliches sind vorher abzulegen und die Räder sämtlich möglichst gleichartig in Farbe und Aussehen herzurichten Hochgebogene Lenker sind notwendig. Sonst sind die Fahrer zu einer krummen Haltung gezwungen. Aufstellung. Für das Gelingen des ganzen Korsos entscheidend ist die Art seiner Aufstellung. Am besten geeignet ist ein grosser, freier, ebener Platz. Brauch- bar Germania 1883, in Magde , am 5. August 1900 Korso mit Viererauffahrt ist auch eine grosse, breite, freie Strasse. Schliesslich genügen auch eine Anzahl sternförmig zusammenstrebender Strassen. Die Korsofahrer nehmen dort möglichst dicht zusammen Aufstellung, um sofort Anschluss an einander zu finden und zu behalten. Falsch ist es, bereits am Aufstellungsort grosse Lücken zwischen den Vereinen zu lassen. Setzt sich der Korsozug in Bewegung, dann sind diese anfänglichen Lücken oft gar nicht oder nur schwer aufzuholen. Orosse |J Korsofahren 239 14 schöne Korsozüge nehmen dadurch leider sehr oft einen 4. Entsteht wirklich eine Lücke, so darf der folgende wenig guten Verlauf. Sie zerreissen häufig in Teile, die Verein sein Tempo nicht plötzlich, sondern nur ganz 4 Lücken werden grösser und grösser, andere Stockungen und allmählich beschleunigen, um die Lücke auszufüllen 4 Störungen kommen hinzu, Schliesslich ist von einem ge- Ebenso darf er sein Tempo nur allmählich, nicht | ordneten Zuge nichts mehr plötzlich wieder verlang- i zu sehen. 5 1 samen. Es ist eben eine 5. Ausser den Musikwagen | schwere Kunst, einen Korso dürfen keine anderen Fahr- richtig in Gang zu setzen \ zeuge mitgeführt werden. und richtig von Anfang bis Sie dürfen nur zum zu Ende zu führen. Schlusse folgen. Dieser a : Grundsatz ist besonders Deshalb mögen hier ee wicht einige auf | ruhende | Erfahrung be- 4 Radfahrern Grundsätze und ; Sie versperren Winke gegeben werden: blick und beirren die fol- genden Fat und Ver- 3 Grundsätze und eine. | Winke für Korsozüge = x 6. Jeder Ve 1. Alle Korsoteilnehmer nehmer sollen die Abfahrts- 1000 B. R. V. Frisch auf 1888 stelle (d. h. die Stelle, an der die Spitze des Britz-B STOLTE schon Korso in Auffahrt zu Dreien Zuges hält) sehen können, oder sie müssen es wenig- und wo er sich aufzustellen stens hören, wenn die Musik an der Spitze zum Auf- bruch spielt. Zwischen den Vereinen am Aufstellungsorte dürfen nicht grosse Lücken sein. Jeder Verein muss dicht hinter oder neben seinem vorauffahrenden Verein stehen. Hiergegen wird am häufigsten gefehlt. Oft stehen die Vereine viel zu weit auseinander, und nach dem Aufbruch die Lücken aufzuholen, gelingt ihnen dann nicht. ein gedruckter Korsoplan mit Aufstellungspunkte. Soweit tunlich, ist jedem Verein sein St punkt nach Strasse und Hau zugeben. Für jeden Verein gen Platz von 10 bis 20 Meter Länge. Oft i Verein zugemessene Raum viel zu Das gibt dann Lücken von Ar 4 | | | | j 001 B. R. C 83 I X C | Korso in Auffahrt zu Dreien Die Spitze des Zuges muss ein mässig langsames 7. Jeder Verein muss so stehen, dass er sofort Anschluss Tempo dauernd gleichmässig von Anfang bis zu Ende hat an seinen vorauffahrenden Verein. Auch hierg innehalten. Der Führer darf sich in seinem gleich- wird leicht gefehlt. mässigen Tempo durch nichts beirren lassen. Fährt er 8. Auf pünktliches Abfahren ist streng zu achten. bald schnell, bald langsam, so zerreisst der Zug bald, 9. Bei der Abfahrt sind die vorgeschriebenen Abstände bald staut er sich. Zerreissen und Stauen sind die beiden gefährlichsten Feinde eines geordneten Zuges. (Reihenabstand Y/s Radlänge, Vereinsabstand 5 Rad- längen) sofort einzunehmen. 10. Für die Auflösung des Korsos muss ebenfalls genügend freier Raum (Feld, breite freie Strassen, Plätze oder dergl.) vorhanden sein, sonst staut sich der Zug noch vor dem Ziel zu einem grossen Knäuel zusammen. 11. Die Vereine des Festortes bilden gewöhnlich den Schluss. Hinter ihnen folgt dann die Reihe der Fest- wagen. 12. Reklame irgend welcher Art darf im Korso nicht geduldet werden. Wertung Meistens ist der Korso gleichzeitig ein Wettbewerb, sogenanntes Korso „wett“ fahren. Gewertet wird dann gewöhnlich fünffach: der Gesamt- ck, das Fahren, das Banner, die Zahl der Fahrer, die vom Festort. Diese Wertungsweise hat sich im Radfahrer-Bunde herausgebildet. In ihren Grund- erscheint sie zweckmässig und dürfte auch ferner halten werden. In Nebenpunkten sind aber Aenderungen t ausgeschlossen. 5. Teil: Verschiedenes Eine Korsowertung stellt sich danach folgendermassen: a) Gesamteindruck (Gleichheit und Schönheit der Kleidung, Gleichheit und Sauberkeit der Räder, Schönheit der Bannergruppe) höchstens 5 Punkte b) Fahren (Richtung, Haltung, Abstände) höchstens 5 y c) Mitführen eines Banners rechnet . . .. I, d) Zahl der Fahrer (je Yıo Punkt, vom 21. Fahrer ab je "/so Punkt). . höchstens 21, „ e) Entfernung des Vereinssitzes vom Festort (für je 25 km Luftlinie 10 Punkt) höchstens 2 y Zusammen höchstens 15 Punkte Die Wertungen zu a, c und d werden von den Korso- richtern bereits am Aufstellungsorte vollzogen, so dass sie das Fahren (b) mit ungeteilter Aufmerksamkeit bei Vorüber- fahrt des Zuges beobachten und werten. Die Entfernung (e) wird vorher oder nachher berechnet an Hand einer Karte. Schmuckkorso Korso ist der Schmuckkorso. Er macht fiehlt sich, anzugeben: b Bänder oder auch Blumen gestattet sind; ıenschmuck niedrig oder auch hoch (über den Lenker oder die Schultern der Fahrer hinausreichend) und Räder untereinander durch Guir- Täub- dergl ) t werden dürfen; 6. ob Wagen und ftwagen gestattet sind. besteht der Blumen. Dann spricht man von m Blumenkorso Grelle Farben, z. B. feuerrote Blumen, wirken oft nicht gut. Viel schöner und ansprechender ist eine es nicht auf Vielheit der Farben an, sondern auf schöne ge- schmackvolle Zusammenstellung. Blumenschmuck wird im einfachen Korso nicht gewertet, sondern nur im Blumenkorso. Die Allgemeine Radfahrer- Union pflegt den Blumenschmuck dagegen auch im einfachen Korso regelmässig besonders zu werten und auszuzeichnen. So kommt es, dass bei ihr häufig der Verein A Sieger im Korso ist, während der Verein B oder C oder gar ein noch weiter zurückstehender Verein den Preis für den schönsten Blumenschmuck — den sogenannten Blumen- preis — erhält. — Die Union kennt daher keinen besonderen Schmuckkorso, jeder ihrer Korsos ist viel- mehr gewöhnlich bereits ein Schmuckkorso. Der Schmuckkorso ist vor allen Dingen ge- eignet, auf weitere Kreise zu wirken. Er gibt am besten ein Bild von dem, was die Radfahrerschaft zu leisten vermag. Es ist aber nicht gut, ihn zu oft zu veran- stalten. Sonst wird er zu alltäglich. Auch die Kosten- Zusammenstellung milder 002 R. V. Wanderlust Berlin 1886 am 28, September 1898 in Berlin-Westend frage spielt mit; denn Farben. Ueberhaupt kommt Bannergruppe im Schmuckkorso guter Schmuck ist teuer. Einem Korso folgen in der Regel eine Menge festlich geschmückter Wagen. Sie bilden dann den Festzug. (Häufig wird aber unter Festzug auch der Korso- zug selbst mitverstanden). Im Wagenzuge werden Bilder aller Art gezeigt: landschaftliche Sitten und Gebräuche, Industriebilder, Städtesymbole, Vereinsbanner u. s. w. Ein Festzug kann dadurch hervorragend schön werden. Jeder Wagen, jede Gruppe muss ein gedrucktes, leicht lesbares Schild — an beiden Seiten — tragen, z. B. „Eberhard der Rauschebart“, „Weltpost“, „Perlach- turm von Augsburg“, „Frühling, Sommer, Herbst, Winter“ u. s. w. Das unterbleibt leider zu oft, und die schönsten Gruppen Festzug Festzug Engländer im Festzuge ziehen dann in wenigen Sekunden uner- kannt und unverstanden an den Augen der Zuschauer vorüber — Die schönsten Gruppen zeigt heute die Allgemeine Radfahrer - Union auf ihren jährlichen Kongressen. Festzüge finden häufig im öffent- lichen Leben statt. Die ganze Bevölke rung beteiligt sich dann, nicht bloss Radfahrerschaft. Die Radfah sollten es nie versäumen, an solchen Festzügen als eigne Gruppe teilzune Gerade Radfahrergruppen I gewählt, einen hervorra; Anblick. Und erfahrungsmässig Radfahrergruppen in besonderem Masse die Aufmerksamkeit auf sich. 1003 Baldachingruppe im Festzuge 242 5. Teil: Verschiedenes Turenfahren ist ein Veilchen, das im Verborgenen blüht, aber es blüht allenthalben. Es ist der schönste Zweig des Radfahrens überhaupt. Es ist für Alt und Jung. Es ist ein steter Quell der Erholung und Erfrischung, namentlich für die in enge Strassen und Steinhäuser gebannten Grossstädter. Das Turenfahren richtig auszuüben, ist gleichfalls eine hohe Kunst. Viel, viel wird darin gesündigt, besonders von jugendlichen Fahrern. Nur wenige Winke mögen hier folgen. Die Uebersetzung möge sich zwischen 60 und 70 engl.Zoll halten. Was darüber ist, das ist vom Uebel. Die Lenkstange nderen davon- oder immer rn fahren durch es Zurück- leiben die anderen ndern. Jeder muss h dem Ganzen willig verleug- SSEN SSEN Rennturen berei- kräftigen Fahrern einen hohen Subjektiven ne Freude mehr für ältere Fahrer. nährung, Gesundheit, Schönheit, Natur, Geschichte, g, Ruhe, Ausrüstung — lauter reiche Gebiete — müssen S wir hier übergehen Vereinsturen Die Vereine haben das Turenfahren von jeher gepflegt, in ihrer Mitte gelten für das gemeinschaftliche Turenfahren > ® > Reihe besonderer Grundsätze. Sie sind ungefähr folgende: 1. Beim Passieren grösserer Ortschaften und belebter Strassen fahre man stets wohlgeordnet paarweise zu Zwei und Zweien hintereinander in Abständen von höchstens einer Radlänge. 2. Der führende Fahrwart gehört an die Spitze. Er gibt das Tempo an. Alle anderen haben sich nach ihm zu richten. — Der Nebenmann des Fahrwarts hat dies vor allen Dingen zu beachten Ein Ausflug Turenfahren Vorfahren ist streng verboten. Dadurch gefährdet man die Ge- sundheit der Mitfahrer. Beim Einreihen nach rechts fährt jeder hinter seinen rechten Nebenmann, beim Einreihen nach links jeder hinter seinen linken Nebenmann. Die Kommandos des Fahrwarts seien laut, klar,scharf und deutlich: links — her-an..... rechts — vor—bei.... Nach — rechts — ein—rei—hen.... u.S. W. Es ist töricht von den Fahrern, die Kommandos ihres Fahrwarts zu wiederholen. Dadurch entsteht ein all- gemeines Rufenund Schreien, aus wel- chem keiner der hinteren Fahrer ein Wort versteht. Wer das Kom- mando nicht ver- standen hat, hat ruhig zu warten, bis er aus den Be- wegungen der vor- deren Fahrer sieht, was zu tun ist. Glockenzeichen =] gibt nur der füh- rende Fahrwart. Klingelei im ganzen Zuge ist überflüssig und zwecklos, mei- Stens Schädlich. Scheidet ein Fahrer aus, so rücken die a folgenden sofort auf, um die Lücke zu füllen. Aus- geschiedene und Nachzügler reihen sich hinten an. Der Aufbruch wird vom Fahrwart 5 bis 10 Minuten vorher angekündigt, damit sich jeder rechtzeitig fertig macht. Beim Aufbruch darf niemand früher abfahren als der Fahrwart, Bei geschlossener Fahrweise ist es vor den Augen des Publikums nicht gestattet, die Hand auf die Schulter des Nebenmannes zu legen oder sich sonst anzufassen, Beim Reihefahren (auf Banketts, schmalen Wegen u.s. w.) hat jeder selbst auf genügenden Abstand zu achten. Fährt der Hintermann gegen den Vordermann oder auf cin Hindernis, so ist es seine eigene Schuld, und er wird mit der Behauptung, der Vordermann habe zu plötzlich gehalten oder das Hindernis nicht rechtzeitig angesagt, nicht gehört. EZ Turenfahren 13. Rauchen auf dem Rade ist als unschicklich verpönt 14. Alle Fahrer sollen gleich gekleidet sein. 15. Der Fahrwart ist der Herr der ganzen Tur. Er bestimmt Weg, Strecke, Einkehr u. s. w. Jeder hat sich ihm zu fügen. Auf freier Landstrasse löst sich natürlich gewöhnlich die geschlossene Ordnung und jeder fährt nach Belieben, wie und wo es ihm gefällt 3ergfahren Nur ganz kurze Steigungen darf man sich gestatten, im Renntempo zu nehmen Wanderfahren 243 Gegen längere Steigungen fährt man langsam mit leichtem Tritt an. In der gleichen Zeiteinheit soll nicht viel mehr Kraft aufgewendet werden als sonst auf ebener Strasse. So geht es ruhig die ganze Steigung durch Man gewöhnt sich bald an das Bergfahren und kann bei einer mässigen Uebersetzung selbst in bergigen Gegenden mit Genuss tagelange Turen machen Kommt man von einer Höhe in schneller Fahrt herunter, so wird der Schwung ausgenutzt so lange wie möglich, aber ohne grosse Anstrengung. Durch Zurücklehnen im Sattel lässt sich der Lauf des Rades bergab erheblich hemmen Wanderfahren Wanderfahren unter- scheidet sich vom Turen- fahren durch längere Dauer und längere Strecken. Der \Wanderfahrer kommt durch weite Länder. Er lernt Land und Leute kennen und hat den höchsten Genuss, wenn er Geschichte und Vergangenheit der von ihm durchradelten Gegenden kennt und ihre Zeugen mit kundigem Auge betrachtet Vor dem Fussgänger voraus hat der Wanderfahrer zu Rad den Vorteil schnelle- ren Vorwärtskommens. Der Wanderfahrer folgt den alten geschichtlichen Landstrassen und ihrer reichen Um- gebung. Der Eisenbahnfahrer eilt, von fremder Kraft getragen, abseits und schnell daran vorbei. Der Wanderfahrer bleibt Land und Leuten nahe. Er nimmt Stunde für Stunde den Charakter der Gegend lebendig in sich auf. Der Eisenbahnfahrer fliegt daran vorbei Der Bahnfahrer lernt nur Städte kennen. Der Wander- fahrer lernt beides, Städte und Land zugleich, kennen. Das Wort von der Flucht durch das Land ist für den Wander- fahrer eine Fabel. Es trifft eher zu für den Bahnfahrer. Das Wanderfahren währt oft wochenlang. 2 bis 4 Wochen sind üblich. Bei längerer Dauer verliert es leicht den sub- jektiven Reiz und bietet dann nur noch geringen Genuss; Jäger neben seinem Rade das Wetter, das eigene Befinden u. s. w. sprechen entscheide auf der Fahrt von Stunde zu Stund Das Verhalten auf der Fa sonst früh aufsteht, breche auch Jeder behalte seine Gewohnheiten bei und ändere sie der Fahrt nur, soweit es nötig ist, oder es ihm sonst d erscheint, um höheren Genuss zu haben Wanderfahren in Begleitung gew als Wanderfahren allein Ueber das Wanderfahren besteht eine reiche Lit Es gibt unzählige Karten, Kartenwerke, Wegeschilderun g g Turenbücher, Reisebücher u. s. w., die : Wanderfahrer bestimmt sind. Mit jeder verschaffen. 244 5. Teil: Verschiedenes Schnitzeljagd Schnitzeljagd ist eine nachgeahmte Fuchsjagd: Ein Radler, der „Fuchs“, wird mit einem Vorsprung entlassen. Die übrigen, nimmt, ist der glückliche Schütze. Der Fuchs gilt erst als erlegt, wenn ihm der Fuchsschwanz genommen ist. Im letzten die „Meute“, folgen ihm bald darauf, um ihn zu fangen. Augenblicke kann er noch entwischen. Am besten geeignet ist eine Wald- und Wiesengegend Der Fuchs muss seinen Weg durch Papierschnitzel mit recht vielen für Radfahrer gangbaren Wegen. Vor Beginn (daher der Name „Schnitzeljagd“) einigermassen kennzeichnen, der Jagd werden die Grenzen des Gebietes allen Teilnehmern damit die Meute seine Spur nicht verliert. Eine Fuchsjagd | | m | WE | | Halali! | gena Gute Grenzen sind z. B. Flüsse, ohne Papierschnitzel ist für die Meute planlos und Chausseen, Eisenbahnlinien. ermüdend. Der Ausgangspunkt der Jagd kann recht wohl ausserhalb Der Fuchs soll recht oft Kreuz- und Quersprünge machen. des gewählten Jagdreviers liegen. Auch ‘darf er Wege nur eine kurze Strecke weit bestreuen Der Fuchs, mit rotem Käppi und einem Fuchsschwanz und dann umkehren, um einen anderen Weg einzuschlagen. an der linken Schulter, wird mit einem Vorsprung von einigen Auch darf er gelegentlich vom Wege abgehen, um auf einen Minuten entlassen Dann folgt ihm die Meute ins grüne Revier. Die Aufgabe des Fuchses ist es, die Meute im Revier und Je schlauer der Fuchs um so besser gelingt ihm das. Die Meute hat die Aufgabe, den Fuchs zu suchen und zu fangen. Wer den von der Schulter irre zu führen ihr so zu entwischen. 1st, der Meute dem Fuchs Schwanz au Nebenweg überzuspringen. Gräben, Sümpfe, Bäche u. s. w. sind für den Fuchs kein Hindernis. Vorübergehendes Verstecken, Ducken im Orase u. S. w. ist erlaubt, darf aber nicht lange währen. Die Meute darf sich teilen, um den Fuchs einzukreisen. Der Führer der Meute bestimmt darüber. N 7 Schnitzeljagd — Gymkhana-Spiele 245 Das Jagdrevier darf nicht so gross gewählt werden, länger als zwei Stunden soll- die Jagd nicht dauern dass das Auffinden des Fuchses unmöglich wird. Wenige Ist sie bis dahin erfolglos gewesen, so sa Quadratkilometer genügen zuweilen. Oder das Revier kann Teilnehmer der Jagd von selbst an einem langgestreckt sein und einen bestimmten Zielpunkt haben. Erfrischungspunkte. Dort gibt es dann viel zu erzähle | . Gymkhana-Spiele Gymkhanaspiele Sind Unterhaltungsspiele zur Belustigung Erheben im Sattel gegriffen b einer Gesellschaft. Der Scherz kommt in ihnen vorwiegend werden. Wem das gelingt, ka t lte zur Geltung Apfelstechen: Aepfel oder ähnliches an der I Auch in einer Radlergesellschaft gibt es deren unzählige. Fahrt mit Lanzen aufzuspiesse Es lassen sich immer neue ausdenken. Die gebräuchlichsten Ringstechen: Einen Stab in einen Ring zu stecke ler seien hier genannt: an einer Schnur von der Deck gt Langsamfahren: Wer zuletzt ankommt, ohne zu kippen, Hindernisfahren: Ueber eine Hürde, N ( gewinnt. oder dergl. so schnell wie mi em I = Wettfahren auf untersetzten Rädern: Im Saale gern geübt. hinwegzueilen. Eierfahren: Die Teilnehmer tragen in einer Hand auf einem Schirmfahren: Einen Schirm in voller Falır Löffel ein Ei. Wer zuerst am Ziel ankommt, ohne Kannenfahren: In Fahrt um einen Ti V 5 das Ei zu verlieren, gewinnt. Kanne in die daneben s K g Brettfahren: Auf einem langen, ungefähr 12 cm breiten Rechenfahren: Auf einer entfe 5 Brett, ohne herunterzugleiten. Reihe von Taf ı nicht e S Scheibenschiessen: Während des Fahrens schiessen die exempel aufgeschr Alle Bewerber 1 Teilnehmer nach einer Scheibe. gleichzeitig hin. Jeder darf erst Kegelfahren: Die Teilnehmer fahren zwischen aufgestellten zurückkehren Z Flaschen oder Kegeln durch und dürfen dabei Blindekuh- Fahren: Mit verbundenen Aug =| keine umfahren (oder es müssen alle umgefahren nicht zu weiten Ziel | werden). Apfeltauchen: Aus einer W S | Stuhlfahren: Zwei Stühle werden 50 eng gestellt, dass der Hände Apfe : das Rad mit den Pedalen gerade noch hindurch- dann wird C | kommt. Die Teilnehmer fahren dann hindurch, im Munde dürfen dabei aber keinen Stuhl anfahren. (Lösung: Nadelfadelfahren: In I Faden e | Während des Durchgleitens beide Beine in die Höhe Schlipsbindefahren : S | Strecken!) ele SS | Apfelgreifen: Ein etwas hoch gehängter ele s | Apfel (oder ähnliches) soll = C =| während des Fahrens unter | | | SA | | | | N ? nN SW Q | em nn | C IJ II | j | | |] H | 18 1009 | Das Rad im Kriege | Haupt der Germania vom Nationaldenkmal auf dem Niederwald a. Rhein Künstler rof. Dr. Johannes Schilling, Dresden -A., nach einer Photographie von F. & O. Brockmann’s Nachf. R. Tamme, Dresden -A AL Í INS RIEF EHE ZUS O. IEM Auszeichnungen Ser ist Wettkampf. Der Sieger wird ausgezeichnet. Wodurch? Das ist die Sofort auftauchende Frage. In ihrer Lösung offenbart sich, wie hoch ein Sportverband und seine Mitglieder stehen, und in der Wahl der Auszeichnungen zeigt sich Geschmack, Bildung und Erziehung von Geber und Nehmer. Die Anschauungen über das, was als Auszeichnung zu geben ist, sind dem Wandel unterworfen. Sie wechseln im Laufe der Zeiten. Aus dem Altertum ist der Zweig vom heiligen Oelbaum berühmt, der den Olympischen Siegern gereicht wurde. Neben ihm steht die Palme. Später kam Lorbeer auf. In Deutschland trat an dessen Stelle die Eiche. Palme, Eiche und Lorbeer sind heute noch die Symbole für Mut, Tapferkeit und endlichen Sieg. Fahrer von Fach fordern und erhalten regelmässig bares Geld. Es ist das der Beruf im Sport, der von jeher die Sport- treibenden in zwei Lager gespalten hat. Wer Sport treibt zur Erholung und zum Vergnügen, nimmt nur Ehrenauszeichnungen, kein Geld. Diese Ehren- auszeichnungen sind mannigfachster Art. Es gibt kostbare und ganz einfache. Ihre Arten lassen sich zählen. Es haben sich aber eine Reihe be herausgebildet, die sich mehr oder weniger zu allen Zeite und bei allen Völkern wiederfinden. Es aus Papier, Medaillen aus Metall, und Ehre oder Handwerk. Sie werden hier der Reihe nach Urkunden. Urkunden sind die einfac würdigsten Auszeichnungen. Ihnen fehltderHauch desMateriellen Sie haben die verschiedensten Namen und Formen: Diplome Gedenkblätter, Erinnerungsblätter und ähnlich. Sie Urkunden bedürfen schöner künstlerischer Ausf Einfache Handschrift ist zwar der Idee nach genügend tägliche Leben begnügt sich aber nicht mit ihr. Es fordert Schmuck und Kunst an der Urkunde. Deshalb werden sie oft sehr farbenprächtig ausgestellt. Symbole und Insignien werden aufgemalt. Die Schrift nimmt künstlerische Formen an, Die Urkunde ist dann mehr als eine einfache schriftliche Be- urkundung: Sie meldet nicht nur etwas früher Geschehenes, sie ist auch stets wieder von neuem eine Freude für das Auge. TREE TSE 15 LESA Mad TIL TR 248 6. Teil: Auszeichnungen Medaillen. Die Medaille gehört zu den vornehmsten Auszeichnungen. Sie ist nur in bedeutenden Wettbewerben zu verleihen und darf nie in grösserer Zahl gegeben werden, S Die Medaille darf nicht zu winzig sein. Je grösser sie ist, 0 S um so schöner kann sie gebildet werden. Sie muss das ı geprägte Abzeichen des Verleihers und volle Widmung ZS n sind keine Orden und daher — entgegen einer n Ansicht nicht zum persönlichen Tragen auf der Brust bestimmt. Die An- schauungen über die Me- daille sind sehr wechselnd Manche treten sehr für sie ein, andere wieder möchten sie ganz beseitigen. Mit der Medaille geht es wie mit vielen anderen Dingen. Wird sie allgemein und überall gegeben, so sinkt sie gewaltig in der all- gemeinen Achtung und Schätzung. Wird sie nur selten gegeben, so ist sie -gehrt. Daher muss vor dem Me- daillenunfug gesteuert wer- SS Er besteht darin, dass viele wertlose Medaillen erlienen werden. Jeder dann und trägt sie uf der Brust. Soweit darf es nicht kommen. Nur die höchsten und besten dürfen mit ausgezeichnet eisterschafts= Medaille schen Radfahrer=Bundes Und die Medaillen worin auch all- wertvoll sein. Sie der Silber, sein. Dann kann es zum ınd dann wird auch nie- komm dem Bade aı schütten. die Medaillen nicht zu sein. Gewöhnlich Nötig ist das aber nicht. Auch eine Oese icht erforderlich; denn zum Tragen sind Medaille nur einseitig geprägt, so wird sie zur In dieser Form kann sie sehr gross und sogar erden wie ein Bild. Die Plakette ist dann der ng von der Urkunde zur Medaille oder umgekehrt Ehrenpreise. Am häufigsten ist Auszeichnung durch Ehrenpreise. Sie können aus allen möglichen Stoffen sein, Met Holz, Glas, Stein u. s. w. Alle Gegenstände, die Erden existieren, können als Preise gegeben werden Jedoch sind dabei eine Reihe Grundsätze zu beachten, die ne zu halten sind, wenn die Gegenstände ihren Achtungs- wert: und damit die Natur eines Preises behalten sollen, Sie folgen hier kurz. Zunächst scheiden Gebrauchssachen aus. Sie sollen nicht gegeben werden und können auch ihrer Natur nach nie ein Preis im eigentlichen Sinne sein. — Hiergegen wird oft gefehlt. Metallpreise sollen nicht aus wertlosem Metall bestehen. Auf die Grösse eines Preises und seinen äusseren Glanz kommt es nicht an. Zu wünschen ist vielmehr, dass Metall- preise echt sind. Neben Gold und Silber kommt auch Bronze in Frage. Ein echter Preis, wenn auch klein, ist einem grossen, blanken, aber wertlosen durchaus vorzuziehen. Die Kunst adelt jeden Preis Ein Kunstwerk aus Holz oder wertlosem Kupfer ist in jeder Hinsicht ein schöner Preis. Gemälde z. B. sind aus wertlosem Stoff. Die Kunst allein gibt ihnen ihren Wert. Deshalb sind sie vor allem schöne oft viel zu wenig beachtete Ehrenpreise. Der Wert eines Ehrenpreises sollte in Ausschreibungen nie an- gegeben werden. Die Person des Ausschreibenden soll Gewähr dafür bieten, dass er nichts Wertloses verabreicht. Besonderes. Die Auszeich- Meisterschafts-Medaille des Deutschen x 3 Radfahrer = Bundes aus Sein, Sonst verlieren Sie ihren der Hochradzeit nungen dürfen nicht zu zahlreich Achtungswert. Aufzwei Nennungen soll höchstens eine Auszeichnung entfallen. Anerkennungen für gute, aber nicht prämiierte Leistungen erfolgen am besten durch Ehrenurkunden. „Anerkennungspreise“ sollten ver- mieden werden, Das blosse Streben und Trachten nach immer mehr Auszeichnungen (sogen. Preisjägerei) ist ohne Wert. Jeder soll sich vor ihr hüten. Die Preise auszuwählen und anzuschaffen, obliegt stets dem Veranstalter. Dies den Fahrern zu überlassen, ist eine nicht zu billigende Unsitte, Das Zusammenrechnen mehrerer Auszeichnungen zu einer einzigen ist nicht statthaft. Wohl können mehrere gleichartige Leistungen durch eine einzige Urkunde be- urkundet werden. Sonst aber muss der Grundsatz gelten: Jede Leistung wird für sich ausgezeichnet. Widmung. Jede Auszeichnung muss eine Widmung tragen. Sie muss enthalten: a) Namen des Gebers; b) Vor- und Zunamen des Empfängers; c) Vereinsangehörigkeit des Empfängers; d) Art der Leistung; e) Tag der Leistung. In vielen Widmungen fehlt leider das eine oder das andere. Erst die Widmung aber macht einen Gegenstand wirklich zum Preis. Abzeichen. Jede Auszeichnung muss das Abzeichen des verleihenden Vereins oder Verbandes tragen. Auch dies fehlt oft. Das Abzeichen gehört zum Namen des Gebers. Es fortzulassen, ist nicht richtig. Symbol. Jede Auszeichnung soll die Ehre des Sieges dar- stellen. Es soll daher auf ihr der Siegerkranz abgebildet sein, bildlich Kampf und Sieg darstellen, z. B. durch oder sie soll Eiche, Lorbeer, Viktoria oder ähnliches. Praktisch wird dieser 1017 Grundsatz bei der Anfertigung Germania auf Adler S der Anfertigung (mit Szepter und Lorbeerkranz) von Auszeichnungen gewöhnlich befolgt. Häufig aber findet man Auszeichnungen ohne Symbol. Das sind dann gewöhnlich unzulässige Gebrauchssachen. Beziehung zur Leistung. jede Auszeichnung soll Be- ziehung zur Leistung haben. Radsportliche Auszeichnungen sollen daher Beziehung zum Radfahren haben. Ein bronzener Hirsch ist z. B. wohl ohne weiteres eine Auszeichnung für Jäger, würde es aber für Radfahrer erst sein, wenn etwa der Wettbewerb in einem Hirschgarten oder in einem Jagdschlosse stattgefunden hätte. Auf die sachliche Beziehung zur Leistung ist bei Anschaffung der Preise stets zu achten. Es wird dies aber oft unterlassen. Die Beziehung kann übrigens sehr verschieden her- gestellt werden. Fast stets lässt sich ein Zusammenhang leicht vermitteln. Aber nicht selten werden auch Gegenstände aufs Gerate- wohl angeschafft und gegeben, die schlechterdings keine Beziehung zur Leistung, zur Person des Veranstalters oder zum Ort des Wettbewerbes haben. Kranz. Ein grüner Eichen- oder Lorbeerkranz ist die natürliche Auszeichnung des Siegers. In hervorragenden Wettbewerben (Meisterschaften, Wanderpreisen u. a.) wird bei der Verkündung des Ergebnisses dem Sieger ein Kranz über- reicht. Auf der Bahn fährt der Sieger damit die Ehrenrunde. Nur der Sieger — nicht auch der Zweite — erhält einen Kranz. Der Kranz ist kein Preis, sondern nur ein Symbol. Der eigentliche Preis kann später gegeben werden, sobald die Widmung besorgt ist. Trotzdem werden Kranz und Preis oft verwechselt. Wanderpreise Wanderpreise können nie endgültig gewonnen werden. Sie bleiben nur ein Jahr lang im Besitze des Siegers und werden dann von neuem ausgefahren oder sind dem Ver- anstalter zur Verfügung zu stellen. Ein Beispiel ist der Berliner Reigenwanderpreis. Herausforderungspreise Ein Herausforderungspreiskann nach mehrmaligem Siege endgültig gewonnen werden. Die Bedingungen festzusetzen, ist Sache des Stifters. Kaiser-, 1019 Königs- und Fürstenpreise sind Eichenkranz häufig Herausforderungspreise. Auszeichnungen 249 Meisterschaften Eine ideale Form der Aus- zeichnung ist die Meisterschaft Der Sieger wird ausgezeichnet mit dem Titel: „Meisterfahrer“ Als Urkunde als Patent sozusagen erhält er ein Diplom oder eine Medaille. nn Ausserdem noch einen AEtoriagauigEeisen materiellen Preis zu geben, ist Meister nur statthaft unter den Mitgliedern ein und desselben sportlich falsch, geschieht aber oft. Fremde Fahrer dürfen nicht zugelassen werden. Bundesmeisterschaften unter Bundesmitglied meisterschaften unter Unionsmitgliedern u. s. w Meisterschaften umfassen stets ein egrenztes Gebiet, z. B. Meisterschaft von © OS Sachsen u.s.w., Meisterschaft von Branden Meisterschaft von Berlin, Meisters Ueber das eigene Gebiet hinaus kann k band eine Meisterschaft erteilen ohne in Betracht kommenden fremden Verbä Ira Mai Keine MEI Radfahrer-Bund kann z. B. ausschreiben ohne Zustimmung des französischen, englisc und der nichtdeu ohne Wert. Auch die Meis übrigen LerSCI nicht ausgefahren werden ohne Z der fremden Erdteile. Daher müs die Landesverbände zu einem zusammenschliessen. Dieser bestimmt dann über die Wel | | 1] kommen Sollen. 4] Meisterschaften dürfen nicht zu zahlreich s | werden Sie zum Gespött der Meng | Meisterschaften genügen in einem Ve Mehr ist vom Uebel. Zur Gründung einer Meister die Erlaubnis der obersten Verbandsbehörde einzuh Meisterschaften sind nur im Eir Mehrerfahren zulässig. Gegen kunstfahren, Einerbahnfahren (Eiı einzuwenden. Eine Meistersch leistung!) ist aber logisch unri Meisterschaften sollen alljährlich von neuem ausgefal werden. Der vorjährige Sieger hat sie da Meisterschaften sind ange- bracht nur auf der Bahn oder im Saal Auf der Strasse sind sie zwe ASSI zuunterlassen. DerGrundistleichtein- zusehen: Auf derBahn ist das Resultat stets leicht und einwandsfrei festzu- stellen. Auf der Landstrasse sprechen leicht Zufälligkeiten mit zu Gunsten des einen oder des anderen. Lorbeerkranz 6. Teil: Es war im Januar 1902. Die Zeit des aufblühenden Reigenfahrens hatte überall im Gau Berlin die Herzen gehoben. Hoher Schwung und ideales Streben ging durch die Reihen der Gauvereine, und einer glücklichen Ein- gebung folgend, beschloss damals der Berliner Gau- las Reigen- Ausserordent- Auszeichnungen Berliner Reigenwanderpreis Der Wanderpreis hat 3 Teile: a) Wanderpreis mit Pergamenturkunde (Abb. 1022): Das Hauptstück, ein silberner Lorbeerbaum mit Eichen- kranz unter Glas und Rahmen, wird stets nur auf ein Jahr verliehen und geht niemals in das Eigentum des Siegers über. Die Pergament- urkunde, welche alljähr- lich erneuert wird, ver- bleibt dauernd dem siegenden Verein. liches zu tun b) 3 Kranzdiplome (Ab- bild. 1022b): Silberkranz mit silbernem Gau- abzeichen in Form eines LEE Diploms, unter Glas und Sehe Rahmen, für die drei REIGENWANDER- besten Vereine (einschl. DES SAUES Sieger), sie gehen dau- ne ernd in das Eigentum der Vereine über. Jährlich werden drei neue Kranz- diplome gegeben. GEDENKBLATT: c) 24 Gedenkblätter(Ab- PD ERRN (Vor-&Zuname) bildung 1021): Für die En ar Fahrer der 3 besten Gedenkblatt zum Berliner Reigenwanderpreis Achtermannschaften (ein- schliesslich Sieger) zur persönlichen Auszeich- nung und dauernden Erinnerung. Dem Sieger fällt da- nach zu: der Wanderpreis auf ein Jahr, ein Kranz- Ber mit dem Schild des Gaues, dem Fahrer den I Tag und Ort des Wettkampfes. Unten die 7 " > ä - W g r einer Votivtafel, vor welcher Lorbeer und Eiche ruht. dij lom dauernd, 8 Gedenk Grösse 25 cm. blätter dauernd, die Perga- (Die Fahrer der drei besten Vereine erhalten alljährlich dieses Gedenkblatt inenturkunde dauernd Ergebnisse zum Berliner Reigenwanderpreis 8. März 1902 Sieger: R-V. Wanderer, Rixdorf 1897 14,38 Punkte R.-C. Sport-Berolina, Berlin 1896 14347 B. B.-C. Argo 1886 13,82 14. März 1903: Sieger: R-V. Wanderer, Rixdorf 1897 10,63 Punkte R.-V. Möwe, Britz . 10,30 B. B.-C. Argo 1886 9,80 12. März 1904: Sieger: R.-V. Wanderer, Rixdorf 1897 . 10,66 Punkte Spandauer R.-C. Wanderer 1885/93 . 10,45 R.-V. Hohenzollern, Zehlendorf 1896 9,49 'ettbewerbe um den Reigenwanderpreis fanden bisher stets auf dem Grossen Winterfeste des Gaues- 20 Berlin harmonie statt. Sie bestanden stets in einem Achter-Niederradkunstreigen. 11. März 1905: Sieger: Spandauer R.-C. Wanderer 1885/93 11,14 Punkte R.-V. Wanderer, Rixdorf 1897 . 10,81 BSR GH Velocitasel 887er 055 10. März 1906: Sieger: Spandauer R.-C. Wanderer 1885.93 11,63 Punkte R.-V. Wanderer, Rixdorf 1897 3 10500077 R.-V. Blitz, Rixdorf 1894 . . : 2910 Im Jahre 1902 galten noch die alten Wertungsbestimmungen des Deutschen Radfahrer-Bundes. Daher erklärt sich die hohe Punktzahl. Seit 1903 gelten die neuen Wertungsbestimmungen. Daher trotz höherer Leistungen seitdem die geringere Punktzahl. I Re SE TTRERER NT SEES SSH IR u AALE er RACWANDERER"RIXDORF 18974 SIEGER. kerrer NZ REICLN-WAKDERPREG ere 1022 Berliner Reigenwanderpreis mit Urkunde aus dem Jahre 1902) Silberner Lorbeerbaum auf silbergrauem Plüsch. Am Fuss Tafel t und Bundesabzeich Vom Stamm nach beiden Seiten ansteigend ein goldener Eichenkranz. — Von der Krone ıerabhängend die In der Krone die Pergamenturkunde, auswechselbar, welche jährlich erneuert wird und dem siezend Darüber die Inschrift: „Wanderpreis für Reigenfahren“, gekrönt vom Gauabzeichen Der Grund, aus dunkelbraunem Samt, trägt rings die Abzeichen der Vereine, welche Beiträge gestif Das Ganze unter Glas in Eichenrahmen mit Goldleiste - Grösse: 140 X 111 cm. 4 RE nn TERRA ENT SH RER? RD 252 6. Teil: Auszeichnungen Satzungen den Reigenwanderpreis des Gaues 20 Berlin D. R.-B O 8 ch während des Besitzjahres ist der Gauvorstand jederzeit \ 9 \ « | s Gaues be auf den Wanderpreis bezügliche Anordnungen zu treffen 2 Sr War SW 1 Ve ien oder ihn zurückzufordern, Sobald er das für geboten erachtet. 3 rl SON ENGE EHMANN: gültig g N 84 om O seeschr nen > wern a N 5 ) In dem jährlichen Wettbewerbe um den Wanderpreis den ausserdem hrenpreise gegeben. Sie gehen dauernd ) : S 2 S n der Gewinner über und bestehen aus Silbernen S S M Der Preis € 52 Siegend Vere Startet nur ein Verein, so darf ihm einer dieser Kränze als An- dy Rechtsweg auch über he. 6. 1uUtages, erkennung gegeben werden. Die Fahrer der preistragenden Ver- eine erhalten Gedenk- blätter. Die dem Wander- preise eingefügte Ur- kunde ist alljährlich zu erneuern und ver- bleibt dem siegenden Vereine. Mit Ausnahme des Einspruchs, der Be- schwerde und der serufung im Sinne der Bundeswettfahr- bestimmungen werden alle Streitigkeiten, welche über oder mit Bezug auf den Wan- derpreis oder aus diesen Satzungen ent- stehen, vom Vorsitzen- den des Bundessport- ausschusses endgültig entschieden. Bei dessen Behinderung desvorsitzenden auf Anrufen einer ist ausgeschlossen. etwa von einer Delle ıd Aenderungen bedürfen zu ihrer Gültig- 3erlin, Hauptgautag 29. November 1903. und dessen Wert, Auch über- URKUNDE-D>2, uf dem Sundesfanlmettfahren in der&hilharmonie am ll:Mär'z 1905 x ging nach dem Spruche des Kampfgerichts aus dem Wettbewerb um > den Keigenwanderpreis des Baues ACHTER-NIEDERRAD- KUNSTREIGEN) Sr 9 9% > ln —» der SPANDAUER RADFAHRER-TLUB WANDERER "65/93. nls S IEG ER 5 hervor E wird ihm deshalb der REIGEN -WANDERPREIS ſatzungsmäfig für dasgahr 1905/06 zuerkannt Berlin, den 11. Marz 1903 Der Vorſtand des Gau 20 Berlin des DR? B; Urkunde aus dem Jahre 1905 Schiedsrichter vom Bur N Rücl Part rnannt Der ordentliche D Schiedsrichter entscheidet ne Ansprüche und ihre H 8 F Diese Sat en Zustimmung des Hauptg 5 F Anhang Empfangsbestätigung und Bürgschaft Reigenv lerpreis zürgschaft für den Wanderpreis ( 7 | nehmen Sie Sä iche Stempelkosten Zeit oelt Satzungen de Objekt 2000 M Wer hn hierdurch zerlin, den hzeit 1 jetzigen und Vor- und Zuname G 0 B les Deutschen Radfahrer Stand Genaue Adresse HEE 1022b - WG EN Berliner Reigenwanderpreis EHREN- URKUNDE: uf Jem Bandesſaal-ecttfähren Bin N erzielte nach dem Spruche di (Pum denKcigenwanderprrie des Da) (ACHTER - NIEDERRADKUNSTREIGEN der SPANDAUER AADFAHRER-CLUB WANDERER 13355 mit4tt4 Punkten "DIE BESTE LEISTUNG: Verlin, den-11März 1905. Der Vorftand des Gau 20 Berlin des D-R-B Kranzdiplom zum Berliner Reigenwanderpreis auf dunkelfarbigem Samt, die Ehrenurkunde aus Pergament, welche an schwarz-weiss-rotem Bande das Bundesabzeichen trägt. Darüber ein silberner Eichenkranz, das silberne Gau- abzeichen halb EHREN = URKUNDE: uf öem/Vundeoſanlwettfohren m der Philharmonie am 1'Mürz 1905 N erzielte nach dem Fpruche des Fam) fieriche in &m Wettbewerb Sum den Beigenmanderpreis des Alles ACHTER-NIEDERRADKUNST REIGEN) DER, BERLINER RÄDFAHRER"CLUB WELDCITAS: 1837 mit Y$5 Punkten DIE DRÜTBESTE LEISTUNG: | Berlin, den 11. März 1905 - Dov Vorſtand des Gau 20 Berlin des D-R: B° umschliessend. Eine goldene Fassette ee am he des Kunpfgerichts erpre> Ü Baues ACHTER "NIEDERRAD-KUNSTREIGEN DERRY, WANDERER "RIXDDRE e mit 10,9% Punkten SPIETZWEITBESTE LEISTUNG? Berlin am 12 Rârz 9%. Der Wörſtand ds Kues 2 Berlin des DAB: vonn Cis RRTENTESNTINN 922 Fa) ‚dr Bhilbarmanic nm NARAr; 1% Kampfgerichts m örm Wettbewerb = / = umschliesst es. Im Grunde Lot er Ganze unter Glas in Eichenrahmen G Grösse 80 X 70 cm. Die drei besten Vereine erhalten dieses Kranzdip EHRENFÜRKUNDE: € x NEL dem Y g 31 & sg ACHTER- NIEDERRAD-KUNS GEK ver Re M BEETZ 155 RIXDORE :DIE DRITITBESTE .bEISTUNG = y 106 Zorſtand des Qiu BE dre RD: N nen a Einerkunstfahren wie im Bahnfahren über Zum Schlusse folgt hier noch die Darstell einer Reihe Auszeichnungen, 1000 m. Für alle diese Wettbewerbe 2 die der Deutsche Radfahrer- Bund in hat der Gau für das Gelingen seinem Gau Berlin geschaffen hat. Es klassischer Wettbewerbe sehr wesentlich sind die berühmt gewordenen Wett- ständige jährlich wiederkehrende be dieses Gaues: Die Dauerfahrt Auszeichnuneen eeschaffen g g Sie folgen hier Berlin“ und „Die Bundes- sowohl im Grosse silberne Denkmünze des Gaues20 | Berlin des Deutschen Radiahrer-Bundes | D | E || n ) Ei u | | O Fig I | I JOS ES Fig l : || ) \ Fels | ) | ASE \ Rückseite 1903 == Rückseite 1904 Rund um Berlin Bundesdauerfahrt des Deutschen Radfahrer-Bundes (Gau 20 Berlin) 1896, Zosse ssen 320 km, Gustav Gräben, Brandenburger Turen R.-V. 14 Std. 19 Min. 46 Sek 320 Gustav Gräben, Brandenburg a. H 13 38 9° 2 S -Potsd Otto Götzke, B. R.-C. Zugvogel 9 15 Otto Götzke, B. R. -C. Zugvogel 9 16 42 Franz Scholz, Friedenauer R.-V 9 33 14 3 Klein-M x Adolf Böhm, R.-V. Sport 1888, Berlin 9 15 28 , 242 Otto Götzke, B. R.-C. Zugvogel 9 42 ER) LAC = R — AT XS (Datum) 4X ZR hörigkeit - S A | N CD "Vereinsange 748 Vorderseite Rückseite Silbernes Erinnerungszeichen von „Rund um Berlin‘ I\ € en Fahre € en er bestimmten Zeit ) \ Z Siegers 1 Dauerfahrt beenden (@ A \ Hamburg — Berlin desdauc rt, anfa Gau 20 Berlin als Ersatz für die 1898 polizeilich verbotene Fahrt „Rund um Berlin“ veranstaltet, eit 1905 von den beiden Gauen 1 Hamburg und 20 Berlin gemeinschaftlich alljährlich veranstaltet om 10. September 1899, Hamburg 3erlin 257 km, Johannes Kratz, B. B.-C. Argo 1886 9 Std. 36 Min. 18 Sek. 1900 257 Johannes Kratz, B. B.-C. Argo 1886 . : en 038 1901 2570007; Alfred Görnemann, R.-V. Sport 1888, Berlin 10 14 150007 3 1 1905, Berlin — Hamburg 250 „ Wilhelm Dietes, Hamburg . . . . kd) 1 20) a 29 ] 1906, Hamburg Berlin 257 Arno Härtel, Hamburg OO 40 Pr 7 Bundesmeisterschaft von Preussen 255 Bundesmeisterschaft von Preussen | Die Bundesmeisterschaft von Preussen wurde im Jahre geboren oder darin seit mindestens sechs Monaten ständig 1903 gegründet. Alljährlich ist sie seitdem vom Gau 20 ansässig sind. Berlin des Deutschen Radfahrer-Bundes ausgefahren worden. Die Meisterschaft ist zweifach: einmal im Kunsifahre Zugelassen werden nur Bundesmitglieder, welche in Preussen das zweite Mal im Bahnwettfahren i 1000 Mete / u Preussenmeisterschafts - Medaille | | | 1033 Vorderseite 4 Rückseite + \ =| H == 5 si | | 1. Bundesmeisterfahrer von Preussen im Einer- Niederradkunstfahren 5 14. März 1903 Bundessaalwettfahren in Berlin (Philharmonie) an Arthur Samnee, R.-C. Alstaden- e S| 12. März 1904 y " y y Ia ISET derS ER: 8 = 11. März 1905 1 ji 1 „ Be . . Berthold Klaut 3 10. März 1906 n Dh 1 E: . „ Berthold Klautsch, 8 4 II. Bundesmeisterfahrer von Preussen im Bahnwettfahren über 1000 Meter | 28. Juni 1903 Bundesbahnwettfahren in Berlin-Friedenau . 3 Hermann Martens, R.-C. Sport-Berolina, Berlin 189t = 26. Juni 1904 „ y „ „ Ss . . . Hermann Martens, R.-C. Sport-Be 189 2. Juli 1905 „ „ » -Zehlendorf . . . . . Bruno Götze, B. R.-C. Concordia 1897 I 15. Juli 1906 y y „» -Steglitz LR Bruno Götze, B. R.-C. Concordia 1897 - 8 ] | 4 D TEES = TREND SR FE s aan y y BEA nn ah La Fe IMSTTTITTTT 256 6. Teil: Auszeichnungen Hamburger Senatspreis (Herausforderungspreis) Vom 31. Juli bis 4. August 1903 fand in Hamburg der 20. Bundes- tag des Deutschen Radfahrer-Bundes statt. Der Hohe Senat der Freien und Hansestadt Hamburg stiftete dazu einen Herausforderungspreis für Reigen- fahren. Es wurde bestimmt, dass er jährlich zweimal — auf den Bundes- WW = (EBEAEEUAD Hans: STA tagen und dem jährlichen Winterfeste des Hamburger Gaues zum xS eu 97 Austrag kommen sollte und erst nach dreimaligem Siege in das Eigentum eines Bundesvereins übergehen dürfe. Als Wettbewerb wurde ein Achter- Niederradkunstreigen festgesetzt. Dieser Hamburger Senatspreis einer der berühmtesten Reigenpreise in Deutschland ist siebenmal ausgelahren worden und jetzt dauerndes Eigentum der Spandauer Wanderer. Die 7 Wettbewerbe sind: 3. August 1903: 20. Bundestag in Hamburg (Sagebiel) R.V. Die Wanderer, Strassburg i. E. 10. März 1904: Hamburg, Winterfest des Gaues (Sagebiel) Bremer Bicycle- Club v. 1881 August 1904: 21. Bundestag in Düsseldorf (Tonhalle) R-Club Diana, Leipzig - West ) 2. März 1905: Hamburg, Winterfest des Gaues (Sagebiel) Bremer Bicycle - Club v. 1881 16. Juli 1905: 22. Bundestag in Erfurt (Reichshallentheater) Spandauer R.- C. Wanderer 1885/93 3, März 1906: Hamburg, Winterfest des Gaues (Sagebiel) Spandauer R.- C. Wanderer 1885/93 22. Juli 1906: 23. Bundestag in Nürnberg (Kulturverein) Spandauer R.- C. Wanderer 1885,93 Hamburger Senatspreis Die Spandauer Wanderer haben den Preis dreimal errungen. Damit ist er bestimmungsmässig ihr Eigentum geworden. Niemals zuvor war ein Reigenpreis mehrere Jahre hindurch so heiss Wap] umstritten gewesen wie der Hamburger Senatspreis. IE BR COPIES TEES Wettfahren eigen- und Kunstfahren ist kein eigentliches Wett- fahren; denn es fehlt der sichtbare Wettkampf. Nur künstlich wird dieser Wettkampf geschaffen durch das Hilfs- mittel der Wertung. Dadurch entsteht ein unsichtbarer Wett- kampf, ein Wettkampf auf dem Papier, in der Idee. Reigen- fahren und Kunstfahren sind daher kein eigentlicher Sport, sondern nur eine sportlich betriebene Kunst. Im Ball- und Polospiel tritt der Wettkampf schon sicht- bar hervor Diese Spiele sind aber auch nur sportlich geübte Spielkunst, kein wirkliches Wettfahren. Wirkliches Wettfahren findet sich nur auf der Bahn und der Landstrasse. Hier hat der Radfahrsport seinen Ausgangs- punkt gehabt und hierhin wird er auch immer wieder zurück- kehren. Das Wettfahren auf der Bahn und der Landstrasse ist der ewige Born, aus dem der Radfahrsport immer wieder neue Kräfte zieht, dort im sichtbaren Wettkampf läutert sich immer von neuem die sportliche und die allgemeine Moral, dort erwachsen klare Begriffe, und das Wettfahren auf der Bahn und der Landstrasse war und ist heute noch der feste Sockel, auf dem das gesamte Saalfahren geistig und moralisch ruht. Ohne die läuternde Kraft des Bahn- und Strassenwett- fahrens kann auch das Saalfahren nicht dauernd gedeihen und deshalb muss — wenn auch nur in grossen Zügen das Wettfahren auf der Bahn und der Landstrasse hier behandelt werden. Seit langem unterscheidet man Flieger und Steher, Fliegerfahren und Steherfahren. Fliegerfahren Fliegerfahren passen nur für die Bahn. Sie gehen über kurze Strecken. Die Entscheidung liegt kurz vor dem Ziele. Anfangs wird langsam gefahren zur Schonung der Kräfte, es wird „gebummelt«. Dann bei Beginn der letzten Runde oder schon etwas vorher, zur Zeit der Glocke, wird das Feld lebendig. Jeder Fahrer” sucht sich in Position zu bringen. Kurz vor dem Ziele beginnt dann schiesst mit voller Kraft vor, passieren Im Fliegerfahren sieg nutzung des führenden Vorderr hat, sich nicht hat einschliessen I einsetzt und genügend Kraft hat, ihn durcl Der Positionskampf in der letz und der urplötzliche Antritt — die sind das Spannende am Fliegerf vielen Zuschauern ein Buch mit sieben Siegeln Die Fliegerfahren sind a) Malfahren, alle fahren g b) Vorgabefahren, den schwäc Vorgaben bewilligt o a) Malfahren. Fliegerfahren v Mehr als 4 bis 6 Fahrer sollen zu einem Felde vereinigt werden. so regelrechter ist auch der Kaı Das Malfahren war frül des Tages. Daher hiess es der sich bis heute erhalten b) Vorgabefahren. \Vorgal messen, dass die starken und die schwächeren Fa zeitig am Ziel ankommen und alle dann Diese \ bemessen, ist natürlich sehr schwer und viel Kraft zum Endspurt haben. der die Fahrer und ihre Leistungen sozusagen tagtäglich Augen hat. Unter heimatlichen Fahrern rga Ire daher allenfalls angebracht, nicht aber, wenn er weithe aus lauter verschiedenen Gegenden kommen, bi gar nicht miteinander in Wettkampf getreten Sir einen richtigen Massstab zur Beurteilung ihrer Leistungsfähi hat. Auf der Bahn werden Streckenvorgaben (10, 20, 30 u. Ss. w.) gegeben, auf der Landstrasse dagegen Zeitvorgaben (nach Sekunden und Minuten) DD 09 längere oft meh Dauerfahren (auct Strecken. Ein rere Stunden. Vorläufe Sind im 1 für die k iur eine kurze Dauerfahren 1 Steherfahren genannt) gehen Dauerfahren währt daher längere Zeit, Dauerfahren auf jeden Fall sportlich denn ist die Strecke kürzer als in der o kommen leicht Fahrer in die Entscheidung, l ze Strecke gut sind, nicht aber für end die für die lange Strecke befähigten vorher Strecke befähigten weichen müssen. 1d ist die Strecke die gleiche wie in der Entscheidung, so die Vorläufe bereits lauter vorweggenommene Ent- gen und die Hauptentscheidung ist dann nur eine ere Spielerei. Vorläufe sind daher im Dauerfahren stets D ren können mit und ohne Führung gefahren und zer Kraf zwei Verbär D ( doppel ist wohlbe I oder Verei! ır einem er Grundsatz gilt a Niedergange Dauerfahren mit Führung "rüher war dagegen von e ıg (Zwei-, Drei- und Vier- gleich g schnelles Die Fahrer Wettfahren in Das Wettfahren im Verbande ht bloss der körperlichen Aus- ebensosehr der Die ıno BE dienen. Verbandes sollen Glied des grossen Die Pflichten gegen nschen, gegen Verein, schaft, Staat, stehen Gesell im Sportgetriebe Das unter- ichen Wettfahren, vom ofllen t soll zwei Vereinen einem Vereine leichzeitig o S5 kann zwei Vereinen gleich- einem Verbande angehören. Auch len gleichzeitig angehören. ter Verein s- oder doppelter Verbands- Es mit seinen Pflichten in Konflikt gerät. rechtigt soll verhindern, dass Herrn treu und aufrichtig dienen. ıch im Sport. Doppelgängerei führt über Wettfahrer umkreisen die Bahn in dauernd schneller Gangart. Der Stärkere überholt den Schwächeren. Dauerfahren ohne Führung kommen heute auf der Bahn zwar noch vor, sind aber selten. Im Dauerfahren starten alle Fahrer gleichzeitig vom Mal aus. Das Feld darf nicht zu gross sein, sonst ist das Ergebnis zu sehr vom Zufall abhängig. Ein Feld von 10 bis 15 Fahrern SS genug; ist allermeist gross genug; wird Führung gestattet, sogar noch zu gross. Der Veranstalter hat die Ausschreibung danach zu beschränken. Ein modernes öffentliches Dauerfahren des Verbandes Deutscher Radrennbahnen mit Kraftführung und einer Ge- schwindigkeit von 70 bis 100 km in der Stunde ist eine hoch- spannende Schaustellung ersten Ranges. Halbdauerfahren Häufig spricht man von Halbdauerfahren. Es ist das ein Zwischending zwischen Fliegerfahren und Volldauerfahren. Es rechnen dazu alle Fahren, die über Fliegerfahren (3000 m) hinausgehen, aber die Zeitdauer einer halben Stunde (ohne Führung ungefähr 20 km, mit Führung ungefähr 50 km) Doch nicht oder nicht wesentlich überschreiten. sind dies keine festen Grenzen. den Verbänden Verbandswettbewerbe. Jeder Verband muss seinen Mitgliedern Gelegenheit zum Deshalb muss jeder Verband sogenannte Verbands- Wettbewerb untereinander bieten wettbewerbe veranstalten, die nur für die eigenen Mitglieder und Vereine offen sind. Fremde Fahrer oder fremde Ver- nicht zugelassen werden dies sollen sie in einer besonderen Gruppe unter sich bleiben. eine dürfen oder, wenn dennoch geschieht, Absolut hohe Leistungen zu erzielen ist nicht der Zweck der Verbandswettbewerbe. Leistungen, welche Fahrer von Fach auf öffentlichen Wettbewerben zeigen, können natürlich von Verbandsfahrern auf Verbandswettbewerben nicht geboten werden. Es ist der Verbands- wettbewerbe, an die Leistungen der Fahrer von Fach heran- auch gar nicht der Zweck zureichen. Zweck ist allein der, den eigenen Mitgliedern Gelegen- heit zum Wettkampf unter einander zu geben. Oeffentliche Wettbewerbe sind solche, die von Unter- nehmern gewerbsmässig abgehalten werden. Der Veranstalter gewöhnlich ein Rennbahnbesitzer, seltener ein Theater- will aus den Fahrern Er engagiert direktor, Gastwirt oder dergleichen und dem ganzen Weitbewerbe Gewinn ziehen. deshalb die Fahrer häufig’ gegen Geld, namentlich solche Wettfahren bekannten Namens, treibt mit ihnen Reklame und benutzt sie zur öffentlichen Schaustellung. Verbandsfahrer dürfen sich zu solchen Schaustellungen oder öffentlichen Wettbewerben überhaupt nicht benutzen lassen. Fahren ausserhalb des Verbandes. Verbandsfahrer dürfen auf fremden Wettbewerben nur mit Erlaubnis ihres eigenen Verbandes fahren. Das Fahren auf fremden Wettbewerben darf dabei nicht zur Gewohnheit werden. Auch Vereine bedürfen dieser Erlaubnis, wenn sie ausserhalb ihres Verbandes fahren wollen. Auch sogenanntes Fahren „ehrenhalber“ darf ausserhalb des eigenen Verbandes nicht ohne diese Erlaubnis geschehen und es darf ebenfalls nicht zur Gewohnheit werden. Dieses Gebot, nicht ohne Zustimmung des eigenen Verbandes auf fremden Veranstaltungen zu fahren, ist eine Folge des Grundsatzes, dass Verbandsmitglieder nicht öffent- lich fahren sollen. Sie sollen unter sich bleiben. Wollen sie aus diesem Kreise ausnahmsweise einmal heraustreten, so ist es ihre natürliche Pflicht, die Zustimmung des eigenen Verbandes dazu einzuholen. Fliegerfahren (Mal- und Vorgabefahren) sind auch auf Verbandswettbewerben gut angebracht und sollten dort gepflegt werden. Besonderes. Tandemfahren sind nicht mehr so häufig wie früher. Werden sie aber von Verbänden gepflegt, so sollen beide Tandempartner demselben Vereine angehören. Dauerfahren werden in den Verbänden mit Vorliebe gepflegt. Am bekanntesten ist heute wohl das Dauerfahren des Deutschen Radfahrer-Bundes über 25 km auf den jähr- lichen Bundestagen. Auch Dauerfahren mit Führung ist auf Verbands- wettbewerben wohl angebracht. Nur müssen dann Fahrer und Führer demselben Vereine angehören. Abschieber — auf der Bahn bei Fahrern von Fach üblich werden auf Verbandswettbewerben besser nicht gestattet. Kleidung. Die Fahrer desselben Vereins müssen auf Verbandswettbewerben unbedingt einheitlich gekleidet sein. Das ist eine Pflicht gegen den eigenen Verein und den eigenen Verband. Mangel einheitlicher Kleidung zeugt von Verwahrlosung des Vereins und seiner Fahrer. Auf der Bahn haben Verbandsfahrer geschlossenes Trikot. Fahrer von Fach lieben offenes, weit ausgeschnittenes Trikot. Auf der Landstrasse muss die Kleidung völlig geschlossen sein. Eng anliegendes Trikot ist — ausser dem Schwitzer — auf der Strasse unstatthaft. Programm. Zu jedem grösseren Wettbewerb wird in der Regel ein gedrucktes Programm herausgegeben, welches den veranstaltenden Verein oder Verband, Ort, Zeit und Art des Wettbewerbes ersehen lassen muss. Das Programm wird häufig Sehr unvollkommen abgefasst. Es soll nicht zu viel und nicht zu wenig enthalten. Es soll ersehen lassen: a) den vollen unverkürzten Text der Ausschreibung (fehlt bedauerlicherweise oft), Pflichtübungen, Strecke u.s. w.; b) die Namen der Fahrer und Vereine; c) die Startfolge, Vorläufe, Vorwettbewerbe u. dergl.; in den Verbänden 259 d) die Namen der Kampf- und Zielrichter; e) die Namen der Mitglieder des Wettfahrausschusses (Vorsitzender, Schriftführer, Fahrwart, Ablasser, Runden- zähler, Zeitnehmer, Fahrbeobachter, Abteilungsführer, Beisitzer, Arzt u. s. w.); f) den Namen des Schiedsrichters. Den Namen der Kampf- und Zielrichter ist im Programm deren Vereinsangehörigkeit beizufügen, da sie zuweilen aus- zuscheiden haben, wenn ihr eigener Verein mitfährt. Der Schiedsrichter gehört wohlgemerkt nicht zum gericht und wertet nicht mit. Er muss aber anwesend se wiesenen Beschwe um einen vom Wettfahrausschuss abg führer (nach Zahlung von 5 Mk.) zu hören und seinen F nach Prüfung sofort zu entscheiden. Ein klares übersichtliches Programm ist — nament auf grösseren Wettbewerben — ungem und korrekt abgefasst ist es häufig entscheidend für den un- gestörten glatten Verlauf der ganzen Verans freilich auf das Programm viel zu wenig Sor Dann sind auch die Gäste oft über die ı des Wettbewerbes mangelhaft unterrichtet gar leicht das Interesse Inserate und Annoncen gehören nic Werden sie notgedrungen trotzdem auf on sie nur am Ende, nicht im Text 1 stalter dulden in ihrem gedruckten Prog keine Reklame. Mannschaftsfahren Das Mannschaftsfahren eignet sich vor allem wettbewerben. Es hat zwei Formen: die offe | geschlossene. Z| | Das offene Mannschaftsfahren — nur für die passend — ist ein Fliegerfahren i i 1000 bis 2000 Meter. Jeder Verein stellt eine Manns Bewerber sind welche in ebensoviel einzelne Läufe verteilt we wird nach Punkten, indem jeder Verein für jeden Lauf s Punkte erhält, wie sein Fahrer Platz f Nur die drei Besten jedes La Die vierten und folgenden Fahrer e vier Punkte. Bei gleicher Punktzahl en 3 Lauf B-A—( w G% 4. Lauf A—D-B 1 3 w 5. Lauf ( E— D ! 4 1 G w 11 13 14 ) Sieger ist der Verein A mit der geringsten Punktzahl (11 Punkte). M E N Et ee ER RED 3 = a a 2 a I I x 4 x 3 Das geschlossene Mannschaftsfahren eignet sich in gleicher Weise für die Bahn wie für die Strasse. Die Mannschaft jedes Vereins soll geschlossen bleiben ing bis zu Ende, d. h. vom Start bis zum Ziel. alb wird nicht jeder Fahrer einzeln gewertet, sondern nur einer, bei Sechsermannschaften gewöhnlich der Viertbeste, bei Zwölfermannschaften der Achtbeste urückgebliebene Fahrer scheiden aus, sobald sie keine ht mehr haben wieder heranzukommen. Auf der Bahn rer abzusteigen, sobald er von der eigenen überrundet worden ist. Er darf sich ihr nicht dienste leisten. Auf der die vor dem Wendepunkt auf- ückkehrenden Mannschaft nicht Bahn starten je 2 Vereine von den Mitten der ‚szahl startet der letzte Trader Nen! n in Abständen die Mannschafte ssen der Bahn wie auf der Land- stens 1 deutsche Meile = 7500 Meter. d da die Mannschaften ihre Leistung er Kraft erzielen sollen am Ablauf Strassenwettfahren wird heute nur in rassenwettbewerbe sind heute 1 e. Nur Sehr Selter Sucht zuweilen ein einen öffentlichen n. Verbandsfahrer ken gehören auf die Bahn ler Landstrasse Sind nur R rechnet auf der s ein Fahrer binnen 24 Stunden leisten rten werden ohne Unterbrechung (ohne Nacht- hrer sind nicht gestattet, ein Verbot, Bef ng zwar schwer zu überwachen ist, das zu be- das eigene Ehrgefühl ge- Dauerfahrten auf der Landstrasse sind sehr zahlreich. kehrende berühmte Verbands -Wett- Rund um Berlin, Hamburg —Berlin, Hamburg —Hadersleben, Rund um Wien u. a. Nicht selten über 100 Fahrer teil. Sie werden durch das Los Gruppen von gewöhnlich 10 Fahrern geteilt. Die Gruppen tarten in Abständen von einigen Minuten. Die Fahrer der en suchen dann die vorderen Fahrer so schnell up] einzuholen. Das wirkt unbewusst belebend und nspornend auf ihr Tempo. Und gewöhnlich — aber nicht 7. Teil: Wettfahren immer — wird Sieger auch tatsächlich ein Fahrer. aus den hinteren Gruppen. Deshalb freut sich jeder Strassen- fahrer, wenn er durchs Los einer der hinteren Gruppen zugeteilt worden ist. Am beliebtesten sind Strassendauerfahrten von 200 bis 250 km. Die Fahrzeit ist dann meistens 9 bis 12 Stunden. Diese Fahrten sind nicht übermässig lang, aber lang genug, um die wirkliche Leistungsfähigkeit der Fahrer zu erproben. Dauerfahrten auf der Landstrasse bedürfen sorgfältiger Vorbereitung. Die Organisation (Kontrollen, Streckenbesetzung, Verpflegung u. s. w.) ist nicht leicht und erfordert zahlreiches Personal. Nur grosse, starke Verbände können Dauerfahrten veranstalten. Die Dauerfahrer werden meistens durch eine Binde mit Nummer gekennzeichnet. Den Fahrern werden häufig von weitem Signale gegeben durch Winken mit einer Fahne oder einem Tuche. Senk- rechtes Winken (von oben nach unten) bedeutet: Strecke frei! Fahren! — Wagerechtes Winken (Winken quer) bedeutet: Vorsicht! Langsam fahren! Absteigen! Fernfahrten Fernfahrten sind Strassenfahrten von mehr als 500 km Länge. Sie erfordern mehr als 24 Stunden Zeit und werden mit Unterbrechung (Nachtruhe) gefahren. Auch hier sind wie überhaupt im Strassenfahren Führer und Begleitfahrer unstatthaft. Fernfahrten bedürfen gleichfalls einer sorgfältigen Vor- bereitung Das Kontrollwesen, die Verpflegung u. s. w. zweck- mässig zu regeln, erfordert viel Umsicht und Sachkenntnis. Berühmt ist die Fernfahrt Wien—Berlin vom 29. und 30. Juni 1893, 580 km; Sieger war Josef Fischer aus München in 31 Stunden. Sie war ein Gegenstück zu dem berühmten Distanzritt der deutschen und österreichischen Offiziere im Oktober 1892. Der beste Reiter hatte damals 71 Stunden und 35 Minuten gebraucht, der Radfahrer noch nicht einmal die Hälfte der Zeit. Streckenfahren Im Streckenfahren wird eine Strecke (1, 5, 10, 100 km u. s. w.) vorher fest bestimmt, die zurückzulegen ist. Am Ziel wird mit der Uhr in der Hand die dazu gebrauchte Zeit gemessen, d. h. die Fahrer werden der Reihe nach „gezeitet“. Sieger ist der Schnellste. Weitaus die meisten Wettfahren auf der Bahn, wie der Landstrasse sind Streckenfahren. Häufig wird eine Maximalzeit festgesetzt, z. B. „130 km binnen längstens 6 Stunden“ oder „Hamburg — Berlin binnen 3 Stunden über die Zeit des Schnellsten hinaus“. Das sind alles Streckenfahren, weil die Strecke von Anfang an feststeht. Kaiser Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser 1 | 4 | | | | > WIRTES EAI VUN SCHR ESA NEE NE FON Zeitfahren Im Zeitfahren wird — umgekehrt wie im Streckenfahren die Zeit (1, 2, 3, 6 Stunden u. s. w.) vorher fest bestimmt nd die bewältigte Strecke an den Masssteinen (auf der > an den Kilometersteinen) gemessen. Der eine Fahrer t bei Ablauf der Zeit dann mehr, der andere weniger Zeitfahren sind seltener. Auf der Bahn werden Zeit- hr Stunden zuweilen veranstaltet men Zeitfahren über 6 (wohl auch 12 ‚2 7. Teil: Wettfahren In Zeitfahren steht also die Zeit von Anfang an fest. Zeitfahren und Streckenfahren werden oft verwechselt, wenigstens im Namen. Sie sind aber begrifflich scharf geschieden. Fahren gegen Zeit. Mit dem Zeitfahren nicht zu ver- wechseln ist das Fahren „gegen Zeit“. Der Fahrer fährt dabei ganz allein, ohne jeden Mitbewerber. Es ist daher keine gemeinschaftliche Wettfahrt, sondern ein Fahren mutter- seelenallein. Es sind keine Mitbewerber zu schlagen, sondern nur die Zeit. Rekordversuche einzelner Fahrer auf der Bahn sind stets Fahren gegen Zeit. Der Fahrer kämpft dabei so- zusagen gegen die Zeit an, er fährt „gegen Zeit“. Der grosse Bruder E Alphabetisches Register (Ein Stern Seite Abbrechen N 1.2308 AN? Abgehen . . . 196 Abkippen . N 2 : - 196 Abstand im Korso er 230 Abteilung . . . 25 INDZeICH er EE x 248 Acht, siehe Wechselrunde Allerlei rg ne 0 2224 Altes Bild . ; } red Anerkennungspreis . in: 248 Ankündigungskommando. . . . . 32 Anspielen . . . . Sch 2228 Anzug, siehe Kleidung Apfelgreifen . . . ur 245 IN DielStecl Cr NE ur 245 Apfeltauchen . . . 2245 Armgriff . er ee 28* Armhaltung . . . : Se 120 Armverbindung . 28 AUIDaAUREE I een 2.010205 Auffahren = Nebenreihen N - 4 Auffahrt im Korso . Unser. 2238 Aufsprung zum freien Reitsitz . . 145* Aufstellung im Korso 238 Auftritt, siehe Dorn A UST USE E79 Ausscheidungsspiele . . 3.0.9. 2X) Auszeichnungen | SE: 247, Baidachingruppe 241 Balllinie 232 Ballspiel 227 Bankettfahren . 242 Befehl ee: 32 Behandlung der Saalfläche . 32 Behinderung . a 228 Beinnaltuncz EEE 1116 Beleuchtungsreigen. . . . . . 89 Benachrichtigungskommando, s. Befehl BAREN 0 5000008505028 Beugestand N 1352192 Blumenkorso, siehe Schmuckkorso Blumenreigen, siehe Schmuckreigen Bluse, siehe Kleidung RSE 0550050 7 245 Brücke E a END = des 51* Brustkreuzgriff . . . . er: 29 Brustschwebehang . . . . 188%, 193 Damensitz Darmverschlingung (Abb. 205, Dauerfahren Denkmünze, Berliner Diamantrahmen weist noch be Dicker Mann Diplom siehe, Url Doppelkehrzug Doppelkutsche Doppelmühle, siehe Müh Doppelseitenstand Doppelumfahrt Dorn Dornstand Drais Draisinen Draisinen - Wettfahren Drehen des Lenkers Drehgriff Drehschlag Drehsprung Dreierdrehsta Dreierkunstfahren Dreiermühle, siehe Mühle Dreierring, siehe Ring Dreierstern, siehe Stern Dreirad Dreiradtandem Dribbeln Durchpassen Durchwechseln Durchzug Ecken Ehemannsring Ehrenpreise Eierfahren . Eiffelrad Einerfahren Einrad Einreihen Einzelhalten, siehe Halten Elemente Fahne Fahren gegen Zeit Fahrfläche . "ahrtrichtung "ahrwart altgriff . "arbenreigen . Fassung, siehe Armverbindung Fernfahrten Festzug . Fisch Fischer . Flankenpaar, siehe Flankenreihe Flankenreihe Flankenrotte, siehe Flankenr ANAL TS | rta HEEE Da Vg (400 110 NR ARI RNAI A 2 ; x re Mur Alphabetisches Register Handstand auf liegendem Rade 157, Hang hinter dem Sattel, siehe Maus Hemdbluse, siehe Bluse Her Hermannsdenkmal Hexenkessel usforderungspreis Himmelsleiter Hinterradschlag Hinterreih Ho Hocke 5 e 105% 199 08 Seite Kreuzgriff 29*, 109* KTEUZIUNCdCTE SE Br sn BAAR KünSstahren E E I e103 Kunstreigen, 24:02:99 E290 Kurbeln «nto fn ee ee | (siehe auch Räder) Kürübung, siehe Uebung Kutsche im Reigen) 2 1 0 00009 0075X Kutsche im Kunstfahren 191*, 206, 214* Kutschenumfahrt : 78* Kutscherbock . Sur OT Kyffhäuser see er I . 261 Lampentieber ; ee] Längsmitte . . ee, ide 32 Längszug u: E 34 Laufen auf dem Vorderrade 142*, 196 Laufrad 1775 Legen des Rades 5 156* Lenker, siehe Räder Lenkerbeugestand . er 136* Lenkerdrehen, siehe Drehen Lenker Lenkerwageliegen, siehe Wageliegen riti Leuchtreigen, siehe Beleuchtungsreigen Lichtreigen SN R TEE SO Links . . . » . 32 und Anm. 105 Linksum, siehe Wendungen Lustiger Ehemann 223 Malfa Mannschaft . . . . 25 Mannschaftsfahren . . . ... 259 Marsch, siehe Kommando Maus (siehe auch Katze) . . . . 138% Medaille . s 24S Mehr hren 2 A : 104 Meisterschaften 3 5 249 Meute: | 08244 Michaux Fo N ZA Mühle ir: Dr 0282905 Mühlendurchzug 254088507 Mühlenkutsche . ; ERBE Mühlenumfahrt 54, 61*, 205 Mütze, siehe Kleidung Nadelfadelfahren a y 245 Nebenreihen . . 3 40 Neuwertung ; LE ia 0708 Niederrad . . ee] Oben . te o) po Vio WL To Co 32 Obersitzy "Aa ee ren] 545 Oeffentliche Wettbewerbe 258 Offen . 33 Omnibus 7m Paar . 25 Pedalstand . Sr 7 ra 27 Pedaltreten E 382813 Pflichtübung (siehe auch Uebung) 144 Pirouette 130* Seite Plakette . 248 Polospiel . 232 Ponypolo . , . 234 Preis, Siehe Auszeichnung PTreiSJägereit one: 248 Preussen, Meisterschaft 255 Programm es >59 Pyramiden 221 Quartett 215 Quermitte 32 Querzug 34 Querlinie, siehe Quermitte Rai . KE De . 99, 104, 238 Räder. ann a R SE O0 1048238 Radballspiel a me 227 Radfahranzug, siehe Kleidung Radpolower SUEHEN: ZU UTE 232 Rahmen, durch den Rahmen treten 114 Rahmen, durch den Rahmen WEeCchSeln EE UE EEE UE SUD ONNEN! Rahmenbeugestand . 137 Rahmensprung 145* Rahmenstand . 189 Rahmenwechseltritt . 143 Rattenschwanz Se Si 88 Rauchen (siehe auch Ueben) 243 Rechts s 22.20... LR 9210 Rechtsum 39 Rechtsschwenkt 39 Reigenfahren . 26 Reigenschulung 95 Reigenwanderpreis 250 Reiterpolo . 234 Reitsitz 108* Reitstellungen 133* Richtung, siehe Ueben Ring EN R fo LEL Su (olieh A] 6) Ring, Knabe im Ring 226 Ringgriff RO 29* Ringmühle, siehe Flügelring Ringstechen 245 Rolle 6,0 190 Rotte 25 Ruckschlag . . . 230 Rücken gegen Rücken 181* Rückenkreuzgriff 29 Rückenstand 195* Rückwärts . 105 Rückwärtsfahren . 130 Rund um Berlin 254 Runde 42* Sal siehe Fahrfläche Sattelbeugestand, siehe Beugestand Sattelknieen 135* Sattellenkersitz 187* Sattellenkerstand . 175% Sattelstand, freier o LS Sattelwageliegen, siehe Wageliegen 2320 ZBL 5 0.050004 Schärpe, Siehe Kleidung 7 Alphabetisches Register 265 1 | Seite | Seite Seite ScCHAUKel 2 ee E12 198125981'80Z | Sprung auf den Sattel nr 203* Untermann . 2 | ET A Scheibenschiessen rd | Sprung mit dem Rade, siehe E Urkunden 2 22 822 2247 SIEM a Ee BESprungüubungen ee -200* SchereSmBReicen AT | MEStatfe lF ILI E E 888 NV erbandsfähren u 258 Kunstfahren . . . 146, 205 Stand auf Vorderrad . Fa 131* Vereinsturen g 1 . 242 Schiedstich ter 4 ee 2 UE 2.08 Steigen im Reigen 53* (Turbine), 100, 177 Viererkunstfahren ir: EDS Schläger, siehe Polospiel | Steigen im Kunstfahren . 176°, 187, 205 Viererkutsche u.s.w... . . . 220 | Schlag über Hand. . . . . 233, 234 SICHER E le Volte, siehe Schleife Schlagberechtigt ; 232 Stillstand . . . 2.22... . 126% Vorderrad, Sitz auf . .. 138% Schlange im Reigen . east Stillstand im Rahmen. . . . . 140* Vorgabefahren 257 Schlangenzug . . 2 2 2.2.0. .39* | Stockwerkmühle. . . . . . 217, 218 Vorläufe, Vorspiele 2 Schleife, Schleifenzug . . . . . . 37* Strassenwetfahren . » . . . .» 260 Vorreihen ; 10 Schleifenfahrt . . C DOA | Streckenfahrn . ...., 200 Vorwärts | Schlipsbindefahren . . . : . 245 Strümpfe, siehe Kleidung Schlüpfen durch den Rahmeni siehe Stuhlfahren . . . OO E 245 Wührer * 1 Rahmen (wechseln) Sweater, siehe Schwitzer Walzerring 92 Schirmiahren. 2.023 ee re 24 Sno EE EEE SE . 249 Wanderfahren 2 SCNMmMUCcKKorS 240 Wanderpreis 2 SCHMUÜUCKTEIZEN UE E89 köfeme Be | Wasserwage 4 Schneckenzug . . . Acer 39% Todesrine E DL | Wechseln 1 1 Schnitzelagd.. . er 244 Tonne i Ee 905 Wechseln im Gegenkreiszug Schokoladensete . » . . . .93, 109 Tonreign. 2 22.2. ‘ 90 Wechseln in Fahrt . 45*, 2 SCNräghocke 100% OrTorschlaes a 0599 | Wechseln von Stirn 1 Schrägzug.. . . . at To C LE | 51% | Wechselkreuz . Schrittmacher, siehe Führung Toter Punkt, siehe Halten | Wechselkutsche 2 | Schuhe, Siehe Kleidung Tour, siehe Tur Wechsel = 4 | Schuhspitzen . . . Bere 24 Trikot, siehe Kleidung | (rech 1d links Schulreigen . ae E 2489 Te 22.2149 | Wechselschwenken, siehe 4 Schultersitz 187*, 193 Trippeln, Siehe DIDIER | Wechselmühl Sl Schulterstand 187*, 193 Tu E Ruth; aa Wechselstern S| SCHU UNSERE a erg Turbine 53* | Wende 4 Schultergiff 238 UT ENfAHren 949 Wende im L 1 Schweben . ; ee 2A Te oa a en 179 Wendungen N Schwenkenn nr Satans 199 Wertung, s DCHWILZEINN UN IR 250 Wertung im > Seitensprung . .. Ber 200% U eben er, EPS 09275104 Wertung im 4 Seitenstand . . ee, Uebergang . Er 2193 Wertung im a Seitenschwebestand . . Seel 24 Weberhanderitt nr 2 2 729571098 Wettfahren ; | Seitenwechsel . . ET EE 229 Ueberhang ſ . ? . 186* | j Senatspreis . . RR 2256 Ueberradel . . Re 223 n Signal, siehe Kon: ER Ueberschlag WIER 186*, 199, 210 | Sitz im Rahmen, Siehe Wiege Webersetzungyy.: 1. LO Sitz auf Vorderrad . . . . . 138*, 158* Uebersteigen. .». ... aan 184 ; | Spine oo ou ov 0 Gar 224 Uebung . . le: : 104 Zeitnehmer . =) Spielteldlewgpres res. 2.0 2007227, Uebungsbeispiele . . . re 105 Zirkel = SITZEN STU NENN ara Wmfa hr E54 205 Zirkelzug À Sportdenkmal bei Grünau ke ni =N23 Umzug . 33 ZUSCHUEN 4 SPLINS eH Von Unten 32 Zweierkunstfahren 4 |] | Uy] | | ] ) | N N ar EEN daß N RAR VANONI T SCORE TSE EE TETEN REIEN LET IE RETTET A SAITO

Dr. Lothar Nitz, Die hohe Schule des Rades, Berlin 1907


Von
1907
Seiten
272
Art
Buch
Land
Deutschland
Marke
Doktor Lothar Nietz
Quelle
Karl-Friedrichs Marks
Hinzugefügt am
28.02.2020
Schlagworte
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