Vorschau (418 KiB)
Erteilt auf Grund des Ersten Überleitungsgesetzes vom 8. Juli 1949
(WiGBI. 5.175)
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM
26. NOVEMBER 1951
DEUTSCHES PATENTAMT
Ba EIN TDOGERRFEN
NM. 822 350
KLASSE 63k
GRUPPE 16
p 8900 II/63k D
Kurt Donath, München, Alfred Böning, München und
Hermann Behringer, München
sind als Erfinder genanht worden
Bayerische Motoren Werke A.G., München
Geschwindigkeitswechselgetriebe für Fahrräder
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 2. Oktober 1948 an
Patenterteilung bekanntgemacht am 11. Oktober 1951
Der Erfindung liegt ein Wechselgetriebe für
Fahrräder zugrunde, das im Tretlagergehäuse
untergebracht ist. Gegenüber den bisher bekannten
derartigen Getrieben wird nach der Erfindung die
Verwendung Umlaufrädergetriebes vor-
geschlagen mit direkten und einer unter-
setzten Stufe, die mit Hilfe eines längs verschieb-
baren und lose drehbar. gelagerten Schaltrades ein-
gerückt werden, derart, daß das Schaltrad entweder
mit der Innenverzahnung der mit der Tretwelle
drehsteif verbundenen Antriebsglocke und mit den
Umlaufrädern unter Blockierung der Umlaufräder
oder mit einer Verzahnung des feststehenden Ge-
triebegehäuses im Eingriff steht, wobei dann die
Umlaufräder auf dem Schaltrad abrollen und den
Umlaufradträger und damit das Kettenrad unter-
Setzt antreiben.
Diese Arbeitsweise des Getriebes bringt den Vor-
teil, daß im direkten Gang eine unmittelbare Kraft-
übertragung von der Tretwelle zum Kettenrad
erfolgt, so daß keinerlei zusätzliche Reibungswider-
eines
einer
stände, z. B. durch leer kämmende Zahnräder o. dgl.,
auftreten.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand
im Schnitt dargestellt. Der Umlaufradträger ı ist
frei tragend zwischen dem Getriebegehäuse 2 und
der Nabe der Antriebsglocke 3 über die Kugellager
15 bzw. ı3 gelagert. Ferner ist auf der gleichen
Seite noch eine Führungsbüchse 16 zwischen An-
triebsglocke und Umlaufradträger vorgesehen. Auf
der anderen Seite wird der Umlaufradträger ledig-
lich durch den Zahneingriff der Umlaufräder 17
zentriert.
Diese Bauart ermöglicht einen äußerst gedräng-
ten Zusammenbau des Getriebes und eine weit-
gehende Verringerung aller Reibungskräfte. Die
dadurch erzielte Leichtgängigkeit ist von beson-
derer Bedeutung, da ja der Antrieb durch Körper-
kraft erfolgt:
Die Antriebsglocke 3 ist mit der Tretwelle 4
drehsteif verbunden, und die Tretwelle 4 ist auf
einer Seite über die Nabe der auf der Tretwelle
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befestigten Antriebsglocke 3 in der Nabe des Um-
laufradträgers ı auf einem Kugellager 13 und auf
der anderen Seite im Getriebegehäuse 2 über ein
Kugellager 14 gelagert.
Zur Schaltung der beiden Getriebestufen ist in
einer Bohrung der Tretwelle 4 eine Schaltstange 5
angeordnet, mit deren Hilfe das Schaltrad 6 ver-
schoben wird. Die Schaltstange 5 ragt beiderseits
aus der Tretwelle 4 hervor und ist an ihren beiden
Enden mit Schutzkappen 7 versehen, über die von
dem Fuß des Fahrers die Steuerstange jeweils in
ihre rechte oder linke Endstellung gedrückt wird.
Das Schaltrad 6 ist frei drehbar auf Keilen 8
gelagert, die in einem Schlitz 9 der Tretwelle 4 ge-
führt sind, und es kann Schaltrad 6
durch die Schaltstange 5 axial verschoben werden.
Auf der Schaltstange 5 sind zwei Federn ıo und Iı
angeordnet, von denen sich jede gegen einen Bund
an der Steuerstange anlegt und mit ihrem freien
Ende gegen die Keile 8 drückt. Zum Aufbringen
der Federn ro und ı1 ist die Schaltstange 5 zusam-
mengeschraubt. Soll nun das Schaltrad 6 zum Ein
rücken der Untersetzungsstufe in seine rechte End-
lage gebracht werden, so wird es über die Keile 8
unter Zwischenschaltung der Feder 10 von der
Steuerstange 5 verschoben. Die Durchführung der
Schaltbewegung erfolgt dabei zwangsläufig, jedoch
wird durch die Zwischenschaltung der Feder 10
bzw. ıı einerseits eine Dämpfung erzielt, die not-
wendig ist, um dem schlagartigen und rauhen
Schaltvorgang Rechnung zu tragen, und außerdem
wird es dadurch ermöglicht, in jedem Betriebszu-
stand zu schalten, da das Schaltrad6 in die ent-
sprechende Gegenverzahnung durch Federdruck
dann eingerückt wird, wenn die zu kuppelnden
Teile übereinstimmen. Um die beiden Endstellun-
gen der Schaltstange 5 festzulegen, ist eine feder-
belastete Kugelraste vorgesehen, wobei die
Steuerstange zwischen den beiden Einrastnuten für
die Kugel derart ausgewölbt ist, daß es für die
Steuerstange unmöglich wird, eine Zwischenlage
zwischen ihren beiden Endstellungen einzunehmen.
Trotz der Unterbringung der Schaltvorrichtung
im Inneren der Tretwelle bedingt die erfindungs
gemäße Ausbildung keine Schwächung der Welle,
da außer der Bohrung für die Steuerstange ledig-
lich der schmale Führungsschlitz 9 für die Keile 8
erforderlich ist. Somit weist die Tretwelle bei ver
hältnismäßig kleinem Außendurchmesser eine aus
reichende Festigkeit auf.
Die Arbeitsweise des Getriebes in der Unter
setzungsstufe ist dabei folgende: Durch die Schalt-
stange 5 wird das Schaltrad 6 in seine rechte End
lage verschoben und greift in dieser Stellung mit
seiner Verzahnung in eine am Getriebegehäuse an-
gebrachte Innenverzahnung ıg ein und wird da-
durch vom Getriebegehäuse festgehalten. Hierbei
wälzen sich auf dem stillstehenden Schaltrad 6 die
Umlaufräder 17 ab und treiben somit über den
Umlaufradträger ı das Kettenrad 18 untersetzt an.
somit das
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In der anderen, auf der Abbildung gezeigten
Stellung des Getriebes, wobei das Schaltrad6 durch
die Schaltstange 5 in seine linke Eindstellung ver-
schoben ist, greift die Verzahnung des Schaltrades 6
in eine an der Antriebsglocke 3 angebrachte Innen
verzahnung 20 ein. Dadurch ist die Antriebsglocke 3
mit den Umlaufrädern 17 fest verbunden, und es
läuft somit der Umlaufradträger ı und das mit
diesem fest verbundene Kettenrad ı8 synchron mit
der Tretwelle 4 um.
PATENTANSPRÜCHE:
I. Geschwindigkeitswechselgetriebe im Tret-
lagergehäuse von Fahrradrädern, gekennzeich
net durch Verwendung eines Umlaufgetriebes
mit zwei mittels eines längs verschiebbaren und
lose drehbar gelagerten Schaltrades einrück-
baren Getriebestellungen, derart, daß in der
einen Schaltstellung das Getriebe gesperrt und
die Antriebsdrehzahl gleich der Abtriebsdreh-
zahl ist, wobei das Schaltrad (6) mit den Um-
laufrädern (17) und einer Innenverzahnung der
mit der Tretwelle (4) drehsteif verbundenen An-
triebsglocke (3) und in der anderen Schaltstel-
lung mit einer Verzahnung des feststehenden
Getriebegehäuses (2) im Eingriff steht, so daß
dann die Umlaufräder auf dem Schaltrad (6)
abrollen und den Umlaufradträger (1) und so-
mit das Ketfenrad (18) untersetzt antreiben.
2. Geschwindigkeitswechselgetriebe nach An-
spruch ı, dadurch gekennzeichnet, daß der mit
dem Kettenrad drehsteif verbundene Umlauf-
radträger (1) auf der einen Seite auf Kugel-
lagern (13 und 15) zwischen der Nabe der An-
triebsglocke (3) und dem feststehenden Getriebe
gehäuse (2) und zusätzlich über eine Führungs-
büchse (16) auf der Antriebsglocke (3) gelagert
ist und sich auf der anderen Seite über die Um-
laufräder abstützt.
3. Geschwindigkeitswechselgetriebe nach An-
spruch ı und 2, bei dem das Schaltrad (6) mit
Hilfe einer in der Längsbohrung der Tretwelle
(4) angeordneten Schaltstange (5) verschoben
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Schalt-
rad (6) auf Keilen (8) gelagert ist, die in der
Tretwelle (4) axial geführt sind und sich gegen
beiderseitig.angeordnete, sich gegen je einen
Bund der Schaltstange (5) abstützende Druck-
federn (10 bzw. ıı) anlegen, so daß beim Ver-
schieben der Schaltstange (5) von der einen in
die andere Endstellung das Schaltrad (6) durch
die der betreffenden Schaltrichtung zugeordnete
Feder (ro bzw. ıı) mittels der Keile (8) in die
neue Schaltstellung gedrückt wird.
4. Geschwindigkeitswechselgetriebe nach An-
spruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schaltstange (5) zur Festlegung ihrer beiden
Endstellungen durch eine federbelastete Kugel-
raste (12) zwei Eitirastnuten mit einer da-
zwischenliegenden Auswölbung aufweist,
Hierzu ı Blatt Zeichnungen
© 2343 11.51
Zu der Patentschrift 822 350
K1.63k Gr.16
0 020 68 17 7%
BMW Geschwindigkeitswechselgetriebe für Fahrräder Patentschrift 1949
- Von
- 1949
- Seiten
- 3
- Art
- Patentschrift
- Land
- Deutschland
- Marke
- BMW
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 16.04.2019
- Schlagworte
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