Vorschau (16,7 MiB)
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= |DES RADES
m)
Ein Lern- und Lehrbuch für alle
Freunde des Radfahrsportes im
Saal und im Freien, auf der Bahn
und der Landstrasse
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Die hohe Schule des Rades
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Die hone Schule des Rades
Ein Lern- und Lehrbuch für alle Freunde
des Radfahrsportes im Saal und im Freien,
auf der Bahn und der Landstrasse
Reigenfahren, Kunstfahren, Wettfahren, Ballspiel, Polospiel, Pyramiden, Korsofahren, Gymkl
fahren, Bahnfahren, Strassenfahren, Erfindung und Geschichte des Fahrrades, Aufführu
von
Dr. Lothar Nitz
Mit mehr als 900 Abbildungen nach dem Leben und
zahlreichen erläuternden Zeichnungen » 9 Tafelbilder
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BERLIN
Selbstverlag des Verfassers
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Alle Rechte vorbehalten
Nachdruck und Nachbildung sind verboten und werden
strafrechtlich verfolgt
Gedruckt in der Buchdruckerei „Strauss“ G. m. b. H., Berlin SW. 68
Inhalts-Verzeichnis
7
Vorwort
1. Teil: Geschichte des Rades
Karl Drais, Erfindung des Zweirades
Drais-Andenken
Kulturgeschichtlicher Rückblick
Weitere Entwicklung des Fahrrades
Dreirad
2. Teil: Reigenfahren
Allgemeines
Gliederung
Armverbindung
Handverbindung
Fahrfläche
Kommando .
Züge (Umzug, Längszug, Querzug, Schrägzug, Kreis-
zug, Zirkelzug)
Gegenzüge
Gegenseitenzug und Gleichseitenzug
Besondere Zugarten (Kehrzug, Schleifenzug oder
Volte, Kelchzug, Schneckenzug, Schlangenzug)
Wendungen, Halten, Nebenreihen, Einreihen, Ab-
brechen y
Kreuzen, Durchwechseln, Durchreihen
Runde und ihre Abarten (Acht oder Wechselrunde,
Gegenacht, Kreuzrunde)
Reigenfiguren
Wechseln in Fahrt
Schere
Torfahrt oder Brücke
Kreuz (Quadrille)
Turbine
Umfahrt
Doppelumfahrt
Mühlenumfahrt
Mühle
Ring
Flügelring (Ringmühle)
Stern
Kutsche
Nebenformen der Kutsche
Geschlossene Kette
Fuchsjagd (Katze und Maus)
Hexenkessel
33
36
36
61
Schlange
Dicker Mann
Durchzug
Mühlendurchzug
Rattenschwanz
Besonderes
Schulreigen, Schmuckreigen, Lichtreigen,
reigen, Tonreigen
Kunstreigen
Kostümreigen
Zeitdauer, Aufbau, Wettb
>
Wertung, Kleidung
Ueben
Fahrwart
Kampfrichter
Räder
3. Teil: Kunstfahren
Vorbemerkungen, Allgemeines
Einerkunstfahren
Beispiele
Elemente (Reit Damensitz, Seit
Grundübung
E
Zinzelnes
Kehrstand auf Vor
Reitstellungen
Obersitz
Sattelknieen
Lenkerbeugestand
Wasserwage, Schwan
Fisch, Wiege (Sitz
Wageliegen
Drehen des Lenkers, Laufen auf den
Turen am Rade
Rahmenwechseltritt
Vom Kehrstand zum Kehrhang vw
Aufsprung zum freien Reitsitz
Rahmensprung
Wende
Wende im Lenker
Gang um das Rad in Fahrt
Gang um das Rad im Stand
Legen des Rades : ;
Durch den Rahmen Wechseln in Fahrt
Durch den Rahmen Wechseln im Stand
Vom Fronthang vor Lenker zurück zum Reitsitz
Hocke und ihre Formen
Grätsche
Hochsprung
Gipfelübungen
Handstand
Fahne
Drehsprung
Ko
en im Reitsitz
m Lenkersitz
2 Fahrer auf
f 2 Rädern
in Fahrt u. s. w
rer auf 1 Rade
rer auf 2 Rädern
r auf 3 Rädern
11 ıf 1 Rade
4 Fahrer auf 2 Rädern
Inhalts - Verzeichnis
Seite
154
156
159
162
164
165
169
169
170
171
172
174
175
176
178
[02
4 Fahrer auf 3 Rädern
4 Fahrer auf 4 Rädern
Einrad
Radfahrer-Pyramiden
Lustiger Ehemann
Allerlei
4. Teil: Radball-
Radballspiel
und Radpolospiel
Radpolospiel
5. Teil: Verschiedenes
Korsofahren
Schmuckkorso
Festzug
Turenfahren
Wanderfahren
Schnitzeljagd
Gymkhanaspiele
6. Teil: Auszeichnungen
Allgemeines (Urkunden, Medaillen, Ehrenpreise, Wander-
preise, Herausforderungspreise, Meisterschaften)
Berliner Reigenwanderpreis :
Rund um Berlin und Hamburg — Berlin
Bundesmeisterschaft von Preussen
Hamburger Senatspreis
7. Teil: Wettfahren
Allgemeines, Fliegerfahren, Malfahren, Vorgabefahren,
Dauerfahren, Halbdauerfahren . ee ;
Verein und Verband,
Wettbewerbe,
Fahren ausserhalb des Verbandes, Besonderes
Wettfahren in den Verbänden,
Verbandswettbewerbe, öffentliche
Mannschaftsfahren, offenes und geschlossenes .
Strassenwettfahren, Fernfahrten, Streckenfahren, Zeit-
fahren, Fahren gegen Zeit
Tafelbilder
. Nationaldenkmal auf dem Niederwald am Rhein
. Karl Drais ;
Sportdenkmal bei Grünau
. Germania vom Niederwald am Rhein
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5. Hermannsdenkmal im Teutoburger Walde
. Siegessäule in Berlin
Haupt der Germania
. Berliner Reigenwanderpreis . . 2
O 00 —
. Kaiser Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser
Alphabetisches Register .
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237
240
241
242
243
244
245
IT
I Deere
VORWORT
er heute ein Rad sein eigen nennt, benutzt es nicht
Er
begnügt sich nicht damit, auf beflügeltem Stahlross seine
Berufsstätte
kürzen.
bloss zu Verkehrs- und Beförderungszwecken.
zu erreichen oder seine Geschäftswege abzu-
benutzt er es in seiner freien Zeit
Wenn
und Sommer ins Land ziehen, eilt er auf seinem Rade so
Viel lieber noch
zur Erholung und zum Vergnügen. Frühling
manches Mal hinaus in die freie, stille, verkehrsentlegene
Natur. Kommt aber der Herbst ins Land und sinkt die
Natur in den Winterschlaf, so findet das Rad eine schöne
Verwendung im Saal zum Reigen- und Kunstfahren, sowie
zu verschiedenen Spielen.
Diese Verwendung des Rades zum Vergnügen und zur
Erholung im Saal und im Freien ist unendlich reich und
mannigfaltig. Reich und mannigfaltig ist auch die Literatur
hierüber. In Zeitschriften und sonstigen Erscheinungen des
Wortes
und
gedruckten ist sie niedergelegt, überall aber
Sie
schwer zugänglich und es fehlt ihr häufi
iS
S
nur
stückweise inhaltlich zerstreut. ist ausserdem oft
infolge man-
gelnder Illustrationen — die Anschaulichkeit und leichte
dass in weiten, nicht
Art, Wesen
des der Erholung und dem Vergnügen gewidmeten Radfahrens
Fasslichkeit. Daher rührt es auch
radelnden Gesellschaftskreisen über und Natur
eine so weitreichende Unkenntnis herrscht. Von ihr sind
selbst viele Radler mehr oder weniger ebenfalls nicht frei.
Verdienstvoll sind und bleiben die Arbeiten
Robert Höfer
Reigenfahren werden auf lange ihren Wert behalten.
von
Ihre Lehrbücher über
Aber
Daneben erfordert das prak-
und Wilhelm Schmidt.
sie behandeln nur ein Gebiet.
tische Leben eine zusammenfassende und dabei anschauliche
bildliche
diese Lücke zu füllen ist das vorliegende Werk bestimmt.
Darstellung. Diese wurde bisher vermisst und
Sein Hauptwert sind daher seine Abbildungen. Nach
diesen möge man es in erster Linie beurteilen und abschätzen.
Er ist auf das
bildliche Dar-
Der Leser möge daher nach-
Der Text soll nur der Erläuterung dienen.
8
Wesentliche beschränkt worden, um für
stellungen Raum zu gewinnen.
sichtig sein, wenn die erzählende Darstellung hinter der
bildlichen manchmal zurückbleibt und der Text vielleicht nicht
immer all das enthält und schildert, was im Bilde gezeigt
wird oder was
sonst
aufmerksame Leser wird das etv
Hand der
3ilder sich leicht
Das Werk ist im wesentlichen eine Erzählung
Bildern,
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Schwer war es, diese Bilder
Mit wenigen Aus
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lich gewesen und gern
ihnen allen hierdurch öff
zu sagen.
Viele
verdankt
Bemerkur
der Verfasser
Radfahrens.
weitgehende Berücksichti
möchte er hier an dieser
Das
wie es jetzt vorli
Buch war
Absicht, sich auf
dachte zuerst nur an
Artikel in Zeitsch e utze \ 9
Bald aber erkannte er chke SCS ens
Es erwachte in 1 ein grösse € S
Arbeit in Buchform. Aus den höchstens 50 Bilder!
anfangs ins Auge gefasst waren, wu 1 2
300 bis 400 und mehr. Je mehr
um so mächtiger wuchs die Aı
Reigenfahren hinzu, das Ballsy
stärker wurde der Verfasser von d
gerissen. Entschlossen, etwas Ganzes zu
on
für ihn keinen Halt auf dem betretenen Wege, und schliesslich
stand das Werk im jetzigen Umfange vor seinem Geiste.
Durch diesen Werdegang ist das Buch hinausgewachsen
über den Rahmen eines einfachen Leitfadens oder Lehrbuches.
Es ist eine umfassende systematische Darstellung des gesamten
Radfahrsportes geworden. Sein Hauptinhalt bleibt aber trotz-
dem das sogenannte Saalfahren: Reigenfahren, Kunstfahren,
Radball- und Radpolospiel.
Ungefähr 1200 photographische Aufnahmen sind für
das Werk gemacht worden. Ein erheblicher Teil davon hat
als nicht gelungen oder aus anderen Gründen ausgeschieden
werden müssen. Die übrigen sind grösstenteils verwendet
worden. Viele von diesen Photographien mussten aber vor
dem Druck nochmals technisch überarbeitet werden, um ihrem
Zweck zu entsprechen. Erst dann wurden die Druckstöcke
gefertigt. — Dadurch haben die gesamten Herstellungskosten
des Werkes eine Höhe erreicht, die das erste Zehntausend
weit hinter sich lässt. Ein eigener Verleger fand sich daher
a nicht. Der Verfasser musste bis auf weiteres selber
len Verlag übernehmen, und bei der naturgemäss nur geringen
t er zu seinem Bedauern nicht in der Lage, den Preis
) M.) bei Einzelbezug herabzusetzen. Beim Bezuge mehrerer
re ist er gern bereit, bis an die Grenze des für ihn
abzugehen.
rend des Druckes ergab sich manchmal aus Platz-
die Notwendigkeit, einzelne Druckstöcke in der
umzusetzen oder hin und wieder ganz aus-
Daher fehlen zuweilen wirklich oder scheinbar
folge der Bilder einzelne Stücke. Es sind das
durchweg unwichtige Bilder. Auch sind es nur
sig wenige.
s Buches ist etwas ungewöhnlich gross.
vählen, war nicht recht tunlich. Dies verbot
Bilder, zuweilen auch ihre Grösse.
im Februar 1907
Vorwort
Der Hauptgrund für die Wahl des grossen Formats lag aber
darin, dass häufig 4 bis 6 oder gar mehr Bilder ein ge-
schlossenes Ganzes bilden. Sie mussten dann unbedingt auf
einer oder zwei gegenüberliegenden Seiten vereinigt stehen,
um gemeinsam betrachtet oder verglichen werden zu können.
Eine Geschichte der Erfindung des Fahrrades durch
Drais ist dem Buche vorangestellt worden, ebenso eine Dar-
stellung seiner Entwickelung bis zur Neuzeit. Einen Teil der
Abbildungen dazu verdanke ich dem Entgegenkommen der
Adler-Fahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer in Frankfurt a. M.,
die mir ihr Material aus früheren Jahren bereitwilligst zur
Verfügung gestellt haben.
Ferner gedenke ich mit Dank der Verwaltung des
Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg, die mir die
photographische Aufnahme ihrer diesbezüglichen Sammlungen
gestattet und auch sonst manche wertvolle Auskunft erteilt hat.
Jede Tätigkeit des Einzelnen, seine Arbeit und seine
Erholung, dient dem grossen Ganzen, seinem Volke
und seiner Nation. Das gilt auch im Radfahren. Wer
sich das vor Augen hält, wird auch verstehen und
fühlen, warum diesem bilderreichen Werke die Abbil-
dungen derjenigen Denkmäler eingereiht worden sind, die
die nationalen Höhepunkte des deutschen Volkes und seiner
Geschichte bezeichnen.
Jederzeit ist der Verfasser gern bereit, weitere Mitteilungen
und Bemerkungen entgegenzunehmen. Er bittet darum. Auch
existieren im Verborgenen sicherlich noch zahlreiche Bilder,
deren Aufnahme in das Werk erwünscht und angebracht
gewesen wäre. Auch für deren nachträgliche Uebersendung
ist er dankbar.
Viel Mühe, Sorgen und Arbeit hat die Vollendung des
Buches bereitet. Möge es jetzt, wo es in die Erscheinung
tritt und in die Hände seiner Freunde gelangt, das erfüllen,
was von ihm erhofft und erwartet wird.
Der Verfasser
er
RR SUA
Af
Karl Friedrich Christian Ludwig Freiherr Drais von Sauerbronn
Grossherzogl. bad. Forstmeister a. D. und Professor der Mechanik
Erfinder der Schnelllaufmaschine 1817.
Geboren am 29.
April 1785 in Karlsruhe, gestorben daselbst am 10. Dezember 185
Nach einer um die Mitte der vierziger Jahre des 19. Jahrhunderts in der Lithographischen Anstalt von Wahl & Berggötz in A
Durlach hergestellten Zeichnung unter Benutzung des Hofmeister'Schen Aquarells gezeichnet und lithographiert W. B
in Pforzheim im Jahre 1891
Oben das badische Staatswappen.
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RADIS
a) a SA
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eschichte des Kades
KARL DRAIS
Erfindung des Zweirades
ARL DRAIS (sprich Dreis, nicht Dräs) wurde am
April 1785 in Karlsruhe geboren. Sein Vater,
aus Lothringen gebürtig, war Hof- und Regierungsrat
des Markgrafen Karl Friedrich
von Baden (f 1811). Der alte Drais
gehörte zu den hervorragendsten
badischen Staatsbeamten jener Zeit. Er
genoss das Vertrauen seiner Landes-
herren stets in besonderem Masse, was
sich auch darin zeigte, dass der E
rende Fürst selber den kleinen Drais
über die Taufe hielt und ausserdem
der Erbprinz nebst Gemahlin, 2 Prinzen,
3 Markgrafen und noch 10 weitere
Personen Taufzeugen waren. Der Vater
war epileptisch. Dies und dienstliche
Versetzungen bewirkten einen häufigen
Wohnungswechsel der Eltern. Wir
finden sie nacheinander in Kirchberg,
Pforzheim, Durlach, Rastatt, Karlsruhe,
nochmals Rastatt, wiederum Karlsruhe,
Freiburg, Bruchsal und erst seit 1810
ständig in Mannheim. Im 15. Lebens- Büst
jahre starb dem jungen Drais seine
Mutter Ernestine von Kaltenbach. Die
Jugend desErfinders war mithin ziemlich
bewegt und dies trug sicherlich dazu bei, dem jungen Drais
jene unstäte Natur und den unruhigen Geist zu geben, die
wir — sein Glück und sein Verhängnis an ihm bis an
sein Lebensende wahrnehmen.
Benutzt sind die verdienstvollen Abhandlungen und Ver
Radfahrer-Zeitung“ (Essen a. R.), Jahrgang 1903 |
ite 380, J
in den „Mitteilungen aus dem Germanischen Nationalmuseum
N
Als (aus SES AN 16101680 |
‚ar add CAS DIRALS vun SAUBRBRUNN \Þ
. N (330 1233490000 10 BRRG? DAS PARRAL A
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8 „QGIACXOM DIA: wun] AR ul RADIAL BUND. Su
Gedenktafel am Draishause in Mannheim 1905
Drais-Andenken
\
Altes Bild. Im Germanischen National-Museum in Nürn- Das Jahr der Entstehung ist gleichfalls unbekannt. Doch
g befindet sich ein Bild „Draisinen-Rennen“ von unbekanntem dürfte es wohl aus dem ersten Drittel des 19. Jahrhunderts
eber. Wir bringen eine Nachbildung davon (Abb. 10). stammen. Sein Charakter weist auf diese Zeit hin.
Draisinen-Wettfahren
Original-Bild im Germanischen"National Museum in Nüinberg
g.
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ee E 967 MEPPEN!
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I
Drais- Andenken
Be 127,
ERS
11 Grabmal in Karlsruhe 1891
Das Bild zeigt vier Draisinenfahrer in der Wettfahrt
begriffen.
Sie sind soeben um einen Hügel
Ein Reiter sprengt hinter ihnen her, mehrere laut bellende
herumgekommen.
Hunde folgen ihnen.
Ein fünfter Fahrer ist zurückgeblieben und schleppt
seine Draisine an der Hand hinterher.
Die Bauersleute auf dem Hügel begleiten das Schauspiel
mit lebhaften Gebärden.
Die Räder des ersten und vierten Fahrers tragen, wie
aus dem Bilde deutlich zu ersehen, vorne Laternen. Der
zweite Fahrer hat sogar sein Kind aufs Rad genommen: Mit
einer Leine an den Vater gebunden, umklammert es von
hinten dessen Leib.
|
Grabmal. Im Jahre 1891 wurden die Leichenreste des
Barons unter einer sportlichen Feier auf den neuen Karlsruher
Friedhof überführt (Abb. 11).
Denkmal. 1892 wurde in Karlsruhe dem Erfinder des
Fahrrades ein Denkmal errichtet.
strasse und ist die Broncebüste des Freiherrn von Drais auf
wuchtigem Granitsockel (Abb. 12).
Gedenktafel. Am ehemaligen Wohnhause des Freiherrn
von Drais in Mannheim, der jetzigen Hochschule für Musik,
prangt heute eine eherne Gedenktafel (Abb. 9). Sie ist gewidmet
vom Deutschen Radfahrer-Bunde, welcher damit dem Erfinder
des Fahrrades gegenüber eine Pflicht der Dankbarkeit erfüllte.
Am 24. September 1905 wurde sie feierlich in Gegenwart
der städtischen und staatlichen Vertreter enthüllt.
Es steht auf der Kriegs-
- Draisdenkmal in
Kassler-Rad. Ein merkwürdiges anscheinend sehr altes
nd bis vor wenigen Jahren in Braunsdorf bei
, Regierungsbezirk Merseburg.
Eigentum der Frau Ottilie Walbe in Braunsdorf
lieser jüngst dem Germanischen National- Museum
1. Teil: Geschichte des Rades
Karlsruhe 1892
2. Jahrgang, Seite 15 und 16 abgedruckt sind) soll der Stell-
macher Michael Kassler in Braunsdorf (geboren 22. Sep-
tember 1733, gestorben 12. Februar 1772) der Erbauer
gewesen sein.
Ob dies richtig ist, bleibe dahingestellt. Die angeführten
rg überwiesen worden. In diesem Museum steht Beweise erscheinen nicht ausreichend.
(Abb. 13) Soviel lässt sich indessen sagen, dass das Rad einen
Laufräder aus Holz tragen Eisenreifen. Der äussere von den Drais'schen Laufrädern so auffallend abweichenden
sser des Hinterrades beträgt 95 cm, des Vorderrades Typ besitzt, dass man es wohl schwerlich als ein Drais-
e Ma- Rad ansprechen
n Rad kann. —
gemessen, | Sein Erbauer
- lang. Die — mag dies nun
Naben Kassler oder ein
‚ em aus- | Späterer gewesen
bekannt
Aus-
sagen der älteren
Nach den
Einwohner von
Braunsdorf (vergl.
die Urkunden, die
im Sport - Album
sein, schon 1836
soll das Rad „sehr
alt“ gewesen sein
— hat wohl eine
echteDraisinenicht
oder bloss von
Hörensagen ge-
kannt. Das Holz
dieses Kasslerrades
istdurch und durch
der „Rad-Welt«, Kassler-Rad im Germanischen
National-Museum in Nürnberg wurmstichig.
Kulturgeschichtlicher Rückblick 17
Kulturgeschichtlicher Rückblick
ie ersten Anfänge nicht des Zweirades, sondern des
Rades überhaupt zu ergründen, hat schon viele gereizt.
Gelehrte und Philosophen haben sich abgemüht, die
erste Anwendung des Rades in der Menschheit zu
erforschen und darüber die verschiedensten Theorien auf-
gestellt. Eine Abhandlung hierüber von Dr. Georg Biedenkapp
(„Rad-Welt“ No. 10 vom 3. Februar 1906) ist sehr interessant.
14 Laufrad aus der Mitte des 19. Jahrhunderts
Eigentum des Leipziger Bicycle-Clubs
Dem modernen Kulturmenschen ist das Rad etwas Alltäg-
liches; er kennt es von Kindesbeinen an, hat mit Wagen und Reifen
gespielt und denkt kaum jemals darüber nach, welch ein Triumph
der Technik das Rad für die Urmenschen war. Wer hat diese
folgenreiche Erfindung gemacht, ohne die es keine Lokomotiven,
Dynamomaschinen, Fahrräder und Automobile, mit einem Worte
keine moderne Kultur gäbe? War es ein einziger oder waren es
mehrere Erfinder? Niemand vermag darüber Auskunft zu geben,
und nicht einmal darüber ist sich die Urgeschichte der technischen
Kultur klar, wie, durch welche Anregungen oder durch welche
Zufälligkeiten die Erfindung des Rades gemacht wurde. Wer da
sagen sollte, es sei ja ganz gleichgültig, wie man sich diesen
Fortschritt des Urmenschen zu denken habe, dem möchte ich
erwidern, dass mit dem Rade nicht nur die rein technische
Kultur einen hohen Aufschwung nahm, sondern auch der Geist
mächtig beschwingt ward. Mit dem Rade geschah ein Schritt
vorwärts zur Allgegenwart, deren sich heute die Besitzer von
Telephon und Automobil im Vergleiche zu früheren Zeiten schon
halbwegs rühmen können. Mit dem Rade bekam auch die Rede
Schwung, zumal des Dichters Rede: eine Fülle von Gleichnissen
g,
tauchte in seinem Geiste auf und prägte sich dem ältesten uns
überlieferten Denken ein. Das Rad mit seinen Speichen ward
Symbol des Jahres mit den Jahreszeiten oder Monaten, der Sonne,
des Kreislaufs der Wiedergeburten, der Anfangs- und End-
losigkeit u. s. w. Wer daher die Entwicklungsgeschichte des
menschlichen Geistes schreiben wi SS Anfäng
des Rades nachgehen
Soweit wir in der hich Kul k
gehen, soweit finden wir auch schon s Rad als B 1
mittel. Nicht nur im alten Aegypten, Sot
und nördlichen Europa fir wir das Rad bereits Jahrtausend:
vor unserer Zeitrechnung. Ein hölzernes Was
enrad <
Spur von Metall, also ve lich aus dem Steinalter
fand sich im Gebiet der Pfahlbauten des Bodensees. Es
Scheibenrad, ohne Speichen; die Nabe war aus ein Ba
knorren gearbeitet. Auch in Ar Lag
maggiore fand man Räder, die S
dem dritten und zweiten Je S ( st Das
die Indogermanen, also jenes Urvolk 5 a G
manen, Griechen, Ke Römer, Perse S
gingen, das Rad o
N D
Sprachvergleichung;
ähnlich
altindisch der Wagen.
Der Vorgänger des Wagens edenfalls S
den man sich aus dem
denken kann. Man fand in Pfahl
eigentümliche Flächen
Schlitten als Gleitflächen die
vom Schlitten z Wa
1g.
friedigende Erklärur
die ?, der rollend
noch in historischer Z
indem sie mit eingelassenen
eines hölzernen Rahmens dr
Dasselbe im Geb
werden konnten; jedoch aus solchen Walzen das Rad entstehen
zu lassen, hat seine grossen Schwierigkeiten. Näher läge es noch,
an das primitive Schiff, den Einbaum zu denken, der auf runden
Hölzern zum Wasser gerollt wurde. Ein auf Räder gestelltes
Schiff bei öffentlichen Umzügen findet sich im grauen Altertum;
Karneval wird erklärt als car navale Schiffswagen. Dass
chwere Steine auf runden Pfählen gerollt werden, kann man auf
77
jedem Bauplatz beobachten. Immerhin wäre aber der Uebergang
Befestigung des rollenden am gerollten Material eine grosse
Demgegenüber erscheint eine Erklärung
zur
Entdeckungstat gewesen.
nicht minder plausibel, die die Erfindung des Rades und des
Wagens vorn Himmel stammen lässt, von der Sonne und kreisen-
Sternen. Das klingt fast verwegen und wird doch ein-
sobald man die ältesten Götterlieder und Götterüber-
den
leuchtend,
sowie die ältesten Gebräuche bei den Feiern der
Die Germanen
bösen Geister brennende Sonnenräder über die
lieferungen,
Sonnenwende ins Auge fasst. liessen zur Ver-
treibung der
Flur laufen oder durch die Luft schwirren; sie machten sich also
Bilder ihres runden Sonnengottes, sie bildeten ihn nach, und
wenn sie durch die runden
1. Teil: Geschichte
des Rades
Inder und Iranier zusammengetragen hat, Viele dunkle Stellen
im Veda und Avesta erhalten nämlich alsbald einen klaren und
wenn man sie als Spuren einer Nordpolar-
Ich erwähnte oben schon, dass
verständlichen Sinn,
erinnerung auffasst und deutet.
auch europäische Gelehrte die Urheimat der Indogermanen in
nordpolarem Gebiete suchten, und zwar auf Grund mannigfacher
mythologischer Ueberlieferungen. Darnach die Weltesche
der germanischen Mythologie die Weltachse, die ja am Nordpol
früheren Erdaltern, als das
wäre
herauskommt. Menschen, die in
Klima selbst am Pol ‚milde war, dort oben wohnten, hatten
während der langen Polarnacht die schönste Gelegenheit, den
Polarstern über ihrem Haupte zu sehen und die Sterne, die
waren, auf Kreisbewegungen
Was kann es wohl Merkwürdigeres
alle Circumpolarsterne ihren
ununterbrochen zu verfolgen.
geben, als Verse im Rigveda, dem ältesten Liederbuch der Mensch-
heit, in denen von Gott Indra gesagt wird, er halte Himmel und
Erde auseinander „wie mit einer räderversehenen Achse“? Am
Nordpol sieht man ja selbst die Sonne einen vollen Kreis am
Himmel beschreiben, oder vielmehr deren über 180, denn ein
gutes halbes Jahr geht ja das
enscheiben in der Mitte
ı Stab steckten, etwa zum
Ab-
ı und vielleicht, wie
besserem
yen oder
lies tausendmal be-
gen konnte, gleich
solche Sonnenräder an
demselben Stabe,
las Vorbild
zwei Rädern
en Zufall ge
der
eben;
ch Spiel konnte man
zur Erfindung
elangen, denn
Tagesgestirn da oben nicht unter
den Horizonthinab. Diese Natur-
erscheinungen beobachteten also
jene prähistorischen Menschen,
gleichzeitig verehrten siejahinter
den sichtbaren Himmelskörpern
göttliche Mächte, die „Leuchten-
den“ (deus, deva, Tiu, Dyaus,
Zeus). Nun müssen wir uns er-
innern, dass in spanischen, fran-
zösischen und belgischen Höhlen
überraschend lebensvolle Wand-
malereien entdeckt wurden. Die
abgebildeten Tiere, Mammut,
Renntiere, Wisent lassen keinen
Um 1868.
Verstellbare Pedale,
usendjährige Ver-
uschreiben; im Das Original ist Eigentum
rd er auf Grund
Annahme erst recht verständlich! Alle neuerdings
en Spuren, auf denen man in die Urheimat der
n, Griechen, Inder, Römer, Perser, also der Indogermanen
ngen sucht, laufen nach dem Norden Europas oder Asiens
und zwar führen sie bis in das Gebiet der Nord-
ht. Unsere Urahnen haben vor etwa 6-10 Jahrtausenden
ht gekannt, mehrere Tage oder Wochen ohne Sonne
- also, wenn sie das Fest der Wintersonnenwende
Sonnenrädern begingen; die Sonne, die nicht zu
ı war, bildete man in runden Scheiben nach! Das wäre die eine
Möglichkeit, Rad und Wagen vom Himmel stammen zu lassen!
Erst vor wurde auf dänischem Gebiete eine
> wenigen Jahren
runde Scheibe aus Bronze mit einem vorgespannten bronzenen
Pferde gefunden: die Sonne mit dem Sonnenrosse. Dies Sonnen-
bild von Trundholm besass ein Alter von mindestens 3000 Jahren.
Eine zweite Möglichkeit, einen „himmlischen“ Einfluss auf
die
Erfindung des Wagens wahrscheinlich zu machen, ergibt
sich aus der ehemaligen Heimat der Indogermanen am Nordpol,
der
vollkräftiges Beweismaterial aus den heiligen Schriften der alten
wofür gelehrte Inder Bäl Gängädhar Tilak neuerdings ein
Holzrad
Zweifel, dass jene Grottenkunst
Modell Michaux. =
ereehiennarerlSattel aus der sogenannten älteren
des Leipziger Bicycle-Clubs. Steinzeitstammt, ihre 10000 Jahre
also mindestens alt ist. Wir
wissen also, dass schon die Urzeitmenschen, die noch nicht die
Bearbeitung des Metalls, ja nicht einmal die Herstellung polierter
Steinwaffen und Werkzeuge kannten, doch schon eifrig dem
Nachbilden oblagen. Wir wissen auch, dass die ältesten uns be-
kannten Opferzeremonien zum Teil Nachahmungen von Natur-
vorgängen waren, hinter denen man göttliches Wirken ver-
Wir
verfertigten
mutete. sahen oben, dass die Germanen Sonnenräder
den Irmen-
Weltachse
eine
und haben gegründeten Anlass, in
Nachbildungen
das Himmelszelt
säulen die alten deutschen der
zu erblicken, um die sich drehte
kommen
Weltachse.
Anschauung, selbst
Eine
die einem Nordpolarvolk
Achse mit Rädern
von
musste. erschien jene
Ueberlegt man sich alle so
wird man es für durchaus möglich halten müssen, dass die von
diese Umstände zusammen,
Sternkreisen umzogene Weltachse das Urbild zur Nachahmung im
Kleinen abgab, dass Spielereien mit solchen Weltachsen, die man
sich aus Ehrfurcht vor den Göttern im Kleinen herstellte, zur Er-
findung des Wagens führte. Wir sahen oben, dass Gott Indra Himmel
und Erde auseinanderhielt, wie mit einer Räderachse. Möge man
sich auch erinnern, dass gerade in allerjüngster Zeit durch die
17 Holzrad,mit Vorderradkurbeln
Germanisches National-Museum in Nürnberg
Vorderrad 100 cm, Hinterrad 82 cm. Abstand der Naben „von einander 92 cm
babylonischen Forschungen der ungeheure Einfluss festgestellt wurde,
den die Sternbeobachtung auf das ganze Denken und die ganze
Weltanschauung einesVolkes ausübte. Besser als am Nordpol liessen
sich aber in längst entschwundenen Jahrtausenden dieSterne nirgends
beobachten, hier waren Rad und Achse in der Natur gegeben, es
bedurfte nur spielender oder frommer Nachbildung im Kleinen,
und die Wagenachse war gefunden. Man prüfe die anderen Er-
klärungen, wie die Erfindung des Wagens vor sich gegangen
sein soll, und man wird bei ihnen vielleicht mehr Sprünge und
Klüfte entdecken, als in dieser „himmlischen“ Ableitung.
Noch ein ganz hervorragend wichtiger Umstand kommt
hinzu. Es gibt gewisse atmosphärische Erscheinungen, die durch
ihre Merkwürdigkeit dem Menschen der Urzeit, der von physi-
kalischen Erklärungen nichts wusste, sich viel nachdrücklicher
einprägen mussten, als uns, Höfe um Sonne und Mond, dazu
Nebelbilder, die alle wie Vorzeichnungen eines Rades wirken
konnten; in Flammarions Werk L’Afmosphere befindet sich die
Abbildung einer sogenannten Halo-Erscheinung, die ungemein
lebhaft an ein Speichenrad erinnert. Von Nachbildungen solcher
atmosphärischer, durch Brechung, Beugung oder Spiegelung der
Lichtstrahlen entstandener Himmelsräder im Sand oder in Holz
liesse sich ebenfalls der Weg zum Wagen leicht denken.
Interessant ist, dass die Räder um die Sonne oder den Mond
gerade in den Polargegenden besonders häufig und schön sind,
weil die Luft dort fast immer von Eiskrystallen erfüllt ist, die die
Luftstrahlen brechen und die Erscheinungen der Ringe ver-
ursachen. In den Werken der Nordpolfahrer findet man die
merkwürdigsten Räder um Sonne oder den Mond. Jene Urzeit-
bewohner des Nordpols konnten solche Erscheinungen nun, trotz
des angenommenen milden Klimas entweder in der kalten, langen
Winternacht, die ja viele Wochen dauerte, oder zurzeit der durch
die hereinbrechende Vereisung veranlassten Südwanderung
Kulturgeschichtlicher Rückblick 19
beobachten. Wir kommen auch hier zu dem Ergebnis, dass der
göttlich verehrte Himmel selber dem Menschen der Vorzeit das
Rad vormalte: der Schüler musste es
spielend verwenden, so konnte er auf die €
verfallen. Zwar gibt Mutter Natur ja aucli
Vorbild des Rades: in runden platten
bissen, Schneckengewinden und in den
die Radweber heissen, weil sie speichige
Gebilde hatten nicht den göttlichen
atmosphärischen Himmelserscheinungen oder die
dem kreisenden Sternenzelt.
Freilich ist diese hier dargel
nicht bewiesen, aber gegen ihre ssen S
kaum gewichtigere Gründe v« ie ge N -
r W
Scheinlichkeit, dass der Wagen Sich aus
1
oder dem über runde Pfähle rollenden Urkahn entw
Dass der Himmel die Mensch
Tragweite gebracht habe, wäre
dastehendes: die Hü
zu gar vielen Grosstaten des menschlichen Geistes
Noch eine letz
sei erwähnt. Im Kul
hat man zu Tausenden ru
Der Spinnwirtel als Schwungkö
ebenfalls ein Stück Radachs
zum Wagen leicht denkbar, jec
1
vielleicht schon früher ge
und das Spinnrad wurde
deutsche Erfindung
wäre nach alledem
vom Himmel.
1. Teil: Geschichte des Rades
en RER SITTING?
1885
Sicherheitszweirad mit doppeltem
Vorderradantrieb
E 1888
Einseitiger Hinterradantrieb (nur einseitig
Verstärkter Kreuzrahmen
Um 1890
Steigender Rahmen, Luftreifen
Sicherheitszweirad mit doppeltem
Hinterradantrieb
1888
24 1888
26 1895
Hochrad mit Luftreifen (erlebt eine Nachblüte!)
Weitere Entwicklung des Fahrrades 21
Weitere Entwicklung des Fahrrades
ie Foribildung der schwer laufenden hölzernen Draisine
geschah nicht im Heimatlande Deutschland, sondern
im Auslande. Namentlich in Frankreich und England
suchte die höher entwickelte Technik das Laufrad
zierlicher und leichter zu bauen. Ganz blieb indessen auch
Deutschland nicht zurück. Man verweilte aber immer noch
beim Holze als Material und erhob sich nicht über die Idee
des Abstossens mit den Füssen. (Abb. 14 und 15)
Kurbeln. 1853 geschah endlich ein entscheidenderSchritt
der Instrumentenmacher Fischer aus Schweinfurt versah das
Aus dem Holzross war ein Stahlross geworden
ir das Eis
Jetzt
Mit dem englischen
Hochrade begann eine neue
die Entwicklung fort.
„Sicherheits“rad. 1885 verk!
um die Sturzgefahr namentlich
vorn über zu beseitigen
am Vorderrad, rechts ut
Kettenrädern. Die beiden gr
etwas nach hinten verlegt,
Laufrad mit Kurbeln. Fruchtbare Verwertung fand aber Seine ebenfalls mehr nach Z € Die Sturzge
Idee zunächst nicht. Die deutsche Technik war noch nicht ge- war so erheblich verringert. Daher
nügend vorgeschritten und Fischers Tat blieb ohne Wirkung. jetzt „Sicherheits“zweiräder. (Abb. 19)
27 1896 ff.
Wieder übernahm das Ausland die Führung. Im des Hinte 8
Jahre 1862 - volle neun Jahre nach Fischer versah der
Franzose Michaux aus Bar le Duc das Vorderrad von neuem
mit Kurbeln. Die Zeitverhältnisse waren ihm günstig. Er
ging mit seinem Kurbelrade 1867 auf die Weltausstellung
nach Paris und erregte damit nicht geringes Aufsehen
Michaux’sRad war aber immer noch ein Holzrad. (Abb. 16).
Hochrad. - blieb
wiederum die Entwicklung stehen. Die hölzernen Velocipede,
12 Jahre lang — von 1869 bis 1881
wie sie genannt wurden, mit ihren Vorderradkurbeln fandeı
zwar eine Zahl Liebhaber, es bildeten sich verschiedene
„Velocipeden-Clubs“. Weitere Verbreitung gewannen die Holz-
velocipede aber nicht. (Abb. 17).
Jetzt übernahm England die Führung.
Der Wunsch nach grösserer Schnelligkeit führte 1882
in England zur Vergrösserung des Vorderraddurchmessers.
So entstand das englische Hochrad, Bicycle genannt. (Abb. 18).
Gleichzeitig verwendete man Stahl statt Holz. Auch legte
man Gummireifen auf.
Turnlehrer
1886
dadurch weiter
an. 2 Ketten (eine
an jeder Seite) behie
Antrieb kannte man noch nicht. (A
Niederrad.
die heutige Form des Ni
lager mit einseitigem Kettenantrieb
Rahmens schwan
te man noc
lang hin und her. (Abb. 21 bi
Es folgte in kurzer Zeit die
der Tangentialspeichen und 1889 die einfache
grossartige Erfindung des Luftreifens. Um 19 kan
Freilauf und die Rücktrittbremse
Stehen wir heute schon am Ende der Entwicklung des
mit Menschenkraft getriebenen Rades? Wohl scl
meiti@eschichteldesnRades a nr A SERN ENID
Dreirad
vorn und ein kleines Steuerrad hinten, später das kleinere
Neben der Entwicklung des Zweirades ging diejenige
des Dreirades einher. Rad vorn und zwei grössere hinten.
-s machte im wesentlichen dieselben Phasen durch: Heute haben alle drei Räder am Dreirad wie beim
nach dem Muster des Hochrades zwei grosse Räder
m
Anfangs Niederzweirad gleichen Durchmesser.
29 Dreirad- Tandem
Dreirad 1885
Deutscher Reichsadler
„Wilhelm dem Grossen der deutsche Sport“
Sportdenkmal bei Grünau a. d. Dahme (nahe Berlin)
errichtet von den deutschen Sportvereinen zur Erinnerung an Kaiser Wilhelm I. aus Anlass der Hundertjahrfeie
1797 22. März — 1897.
x
ASS)
(Zwi)
PAINE
eigenfahren
D“ Reigenfahren entstand mit dem Hochrade. Um die
Mitte der 80 er Jahre des vorigen Jahrhunderts kam
es auf. Mit der zunehmenden Verbreitung des Hochrades
gewann es an Ausdehnung. Namentlich in den Radlervereinen
wurde es des
Winters über
gepflegt. Als um
1895 dann das
Hochrad ver-
schwand und
das Niederrad
siegreich über-
all vordrang, er-
lebte auch das
Reigenfahren
einen neuen
Vom Nutzen des Reigenfahrens ist schon oft und viel in
Wort und Schrift gesprochen worden: Ausfüllung der Winter-
abende, Sicherheit in der Beherrschung des Rades, Bindemittel
Gleichgesinnter, Selbstbeherrschung, gemeinsames Streben,
Schulung des
Körpers,
Aufschwung,
und die Jahre
von 1896 bis 1900 sind die eigentlichen Geburtsjahre des
modernen Reigenfahrens auf dem Niederradee Nach 1900
erfolgte die feinere Durchbildung und Ausbildung. Seitdem
steht es technisch auf der Höhe, wenn es auch noch manche
Fortbildung im einzelnen erfahren wird.
muss. Zunächst kommen die allgemeinen
Mannschaft und ihrer Gliederung, der
verbindung, der Fahrfläche, vom Kommando, d
Wendungen und der Runde. Später fol
Den Schluss bildet die engere Reigenlehre
Gliederung
Zum Reigenfahren gehören geschlossene Mannschaften.
Jede Mannschaft gliedert sich nach der Fahrweise in Stirn- oder Flankenreihen. Bei Zweiteilung spricht man von „Abteilungen
bei Drei- oder Mehrteilung von „Rotten“. Z. B.:
1 Stirn- oder 1 Flankenreihe.
Die Mannschaft bildet
a) entweder eine Stirnreihe; nebeneinander, Schulter an Schulter:
NT
b) oder eine Flankenreihe; einzeln hintereinander:
2 Abteilungen.
Die Mannschaft teilt sich in zwei Abteilungen; daher gibt es
A: ; AAA AAA
a) entweder 2 Stirnabteilungen: | | | @ | | |
b) oder 2 Flankenabteilungen: — «— «— || «— «— 4-==
In der Regel sind es Mannschaften von 6 bis 12 Fahrerı
Ah
3 oder mehr Rotten.
Die Mannschaft teilt sich in 3 oder mehr Rotten; daher
gibt es
a) entweder 3 oder mehr Stirnrotten: 4 A AA AA
: = Y R N © ©
Eine Zweierstirnrotte heisst Paar | | | |
b) oder 3 oder mehr Flankenrotten:
ns Ls || <== </-= ll <— <4—
Säule.
Mehrere Rotten bilden eine Säule: 4
Jede Säule besteht daher aus hintereinander fahrenden
u
ii
x
Stirn- oder nebeneinander fahrenden Flankenrotten 1
26 2. Teil: Reigenfahren | _ Be:
Gliederung einer Zwölfer-Mannschaft
Zwölfer - Mannschaft in Stirnreihe.
Zwei Sechser-Stirnabteilungen.
Säule aus
drei Vierer-Stirnrotten
Säule aus sechs
Säule aus Zweier=
vier Dreier=Stirnrotten Stirnrotten
Gliederung einer Zwölfer- Mannschaft
Zwei Sechser-Flankenabteilungen
40 Säule aus drei Vierer-Flankenrotten “>
27 /
= >=
SF ZI
Säule aus vier Dreier-Flankenrotten
12 Säule aus
sechs Zweier-Flankenrotten
zarte Reigenfalıren — — — — ——————
D
%
|
Armverbindung
oecenseitiges Anfassen und Stützen. Es gibt verschiedene
S“S
Durch Anfassen gewinnen die Fahrer mehr Halt und
Ss N a an : je gebräuchlichsten folgen hi
Sicherheit. Ja viele Reigenfiguren sind undenkbar ohne Die gebräu gen hier.
Arten sich anzufassen.
5 Doppelschultergriff
Kommt im Schulreigen vor, ist aber besser zu
vermeiden, weil zu schwerfällig
rechts Schultergriff 14 links
angewendet und sieht auch am gefälligsten aus. Die Hand darf nur leicht
Die Kleidung des Nebenmannes darf nicht krampfhaft gefasst werden
ten
WM Ga
Vorgeführt vom
Spandauer
R. C. Germania
N
7,
16 rechts Armgriff 47 links
f kommt häufig bei Schwenkungen vor und gibt der schwenkenden Mannschaft mehr Festigkeit und
inneren Halt als der blosse Schultergriff
48 Schultergriff links 19 Schultergriff rechts So D op nellenKerzritt
Lenkergriff rechts iff li 7
8 Lenkergriff links wird häufig auf Hochrädern angewendet
Die x > selseitioe Je: oe 1 5 re > > Ir 7, 7 .
Die wechselseitigen Verbindungen Abb. 48 bis 50 verleihen besonders hohe Festigkeit und sind daher namentlich in Standübungen angebracht
Armverbindung 29
51 Flacher Handinhandgriff 52 Steiler Handinhandgriff freihändig
auch Tor oder Brücke genannt he Emporstrecken der Arme sieht un x 1
Die Arme müssen, was sehr wichtig ist, kräftig steif tunlichst zu Beuge
gehalten werden, damit jeder Fahrer am anderen t r Kor
Halt hat, sonst stürzen beide
rechts Ueberhandgriff links 55 5 Brust= Kreuzgriff Rücken=
Mit Ueberhandgriff beginnen manche Reigenübungen Bei paarweis fre F
z. B. das Wechseln in Fahrt
„(4
>
Y NV
5
<
|
58 Ringgriff ’ Kreuzgriff, innen
gleichzeitig Zweierkutsche selten verwendet
30 2. Teil: Reigentahren or Pr
A
Handverbindung
der Umfahrt z. B. muss die Fingerverbindung so gewählt
Die Verbindung zweier Reigenfahrer durch Griff ist
as Umfahren ausführbar ist ohne jede noch so
sein, dass d
kurze Lockerung der Fingerverbindung.
lassen sich vier verschiedene Handverbindungen
sehr mannigfaltig.
Am häufigsten sind Handinhandgriffe.
Die Fingerstellung bei Handinhandgrift ist zuweilen Es
entscheidend für das Gelingen einer Reigenbewegung. Bei unterscheiden:
a) Handflächengriff
Handfläche liegt gegen Handfläche gekreuzt. Die Finger sind umgelegt und ruhen auf dem Handrücken.
Handflächengriif bei gleicher Front Handflächengriff bei Wechselfront
und hochgestreckten Armen und gehobenen Armen
Handflächengriff, gesenkt, Handflächengriff, gesenkt,
bei gleicher Front bei Wechseliront
b) Faltgriff
Die Handflächen liegen aufeinander, in gleicher Richtung; die Finger sind gefaltet. Der Faltgriff kommt nur bei
hobenen Armen vor.
64
Faltgriff bei gleicher Front Faltgriff bei Wechselfront
n
Ser Handverbindung
c) Drehgriff
Die eine Hand umfasst die vier Finger der anderen. Die Daumen liegen aussen an, sogenannter Tütengriff. Er i
bei Umfahrten gewöhnlich, aber auch sonst sehr häufig, wohl am häufigsten von allen
27
Drehgriff bei gleicher Front
>
Drehgriff bei Wechselfront
d) Spitzengriff
Nur die Fingerspitzen berühren sich.
einander entfernen sollen, ohne sich loszulassen.
Spitzengriff bei gleicher Front
Spitzengriff hakenförmig, bei gleicher Front
Auf richtige Handverbindung kommt im Reigen
sehr viel an.
oft
Namentlich bei Anfängern muss der Fahrwart
richtigen Griff in jeder Uebung achten. Er spart dadurch
sich und der Mannschaft viel Aerger und Verdruss
auf
Geübte Reigenfahrer haben den richtigen Griff bei jeder
Uebung im Gefühl. Sie finden ihn von selber, ohne sich
dessen bewusst zu sein. Er liegt ihnen sozusagen im Blute.
Ein falscher Handgriff ist leicht die Ursache davon, dass
eine Uebung unschön vor sich geht oder gar ganz misslingt.
Dieser Griff kommt nur dann vor, wenn
Er ist nicht schön, und deshalb möglichst
die Fahrer sich m
N
Spitzengriff bei Wechselfront
Spitzengriff hakenförmig, bei Wechseliront
Auf schöne gefällige Griffe wird von d
zu wenig geachtet
Die Arme selbst müssen
gehalten werden. Viele Uebungen lassen s
Armen nicht ausführen. Daher stärkt das Reigenf
die Muskelkraft im Arm, namentlich im Ober
haupt ist es eine irrige Vorstellun
Reigenfahren sei eine leichte Spielerei. Es
strengend als leicht und so mancher Tropfen Scl
dabei.
ur Fahrfläche
Die Fahrfläche ist ein Rechteck.
Der Standpunkt des Fahrwarts ist in der Mitte
einer Querseite und nach ihm unterscheidet man
an der Fläche oben, unten, rechts und links.
Dargestellt werden die Längsmitte, die Quer-
mitte und die Kreismitte von 8 m Durchmesser.
Wichtig wird häufig
die obere Zirkelmitte: Mittelpunkt der
oberen Hälfte,
| die untere Zirkelmitte: Mittelpunkt der
\ | / unteren Hälfte.
| /
\ /
Tirkel,
zmiere Zirkelmigie &/
Zur Darstellung der Längsmitte, der Quer-
mitte und der- Kreismitte empfiehlt sich Kreide
oder Wasserfarbe. Weisses Band, mit Heftzwecken
befestigt, löst sich während des Fahrens zuweilen
ab und die losen Heftzwecken gefährden dann
die Gummireifen.
Ein glatter Parkettsaal kann leicht durch
| 'sebrannte Magnesia — magnesia usta, in jeder
1 | ee: “
| | Apotheke käuflich — vorübergehend stuı
| | gemacht werden.
| Yn al ue
| ere Zirkelm!
| 7 ;
| | Y
Unten
(a. Ankündigung — b. Befehl)
Das Kommando hat zwei Teile: Ankündigung und Es genügt dann der Befehl allein.
Befehl; z. B. Rechtsum — Marsch. Der Befehl wird besser durch ein Signal: (Pfeife, Ol ke)
Die Ankündigung darf nicht zu spät erfolgen. gegeben statt durch mündliches Wort.
2 2 of, Yew OÖ 1 Pi 2 I y
Der Befehl lautet gewöhnlich Marsch, seltener Halt. Kommandos dürfen nur im Schulreigen erfolgen. Im
Die Ankündigung kann unterbleiben, wenn die Kunstreigen muss jedes Kommando unterbleiben (Ankün-
Fahrer ihren Reigen auswendig wissen. digung sowohl wie Befehl)
Züge
Die Grundlagen des gesamten Reigenfahrens sind die
Züge, deren es sechs Grundformen gibt:
Die Richtung d
Namen, also z.B.
1. Umzug J
Umzug Umzug links
9 2 5:
2. Längszug dem Uhrzeiger
3. Querzug
N AUS Längszug unten
4. Schrägzug nach unten
5. Kreiszug
Fu Querzug rechts
6. Zirkelzug =
"ne: 2 £ = y M nach rechts
Es gibt Einer-, Zweier-, Dreier-, Viererzüge u. s. w.,
nachdem hintereinander (d.
Flankenreihe) folgen oder als Säule aus Paaren, Dreier- oder
Viererstirnreihen u
Je -
ee a . E Schrägzug oben
die Fahrer sich einzeln h. in |
nach oben.
N Kreiszug rechts
. w. fahren.
Geschlossen heissen die Züge, wenn die Fahrer dicht
geschlossen (d. h. ohne Lücke) einander folgen. Abstand Mit den
höchstens eine halbe Radlänge. Offen heissen die Züge, gekehrt wie in der Wetterkund W me
wenn eine oder mehrere Lücken im Zuge vorhanden Sind. Ostwind ist Wind aus Osten, nicht nach Oste
1. Umzug
Der Umzug geht dicht an den vier Seiten des Saales ent-
lang. Die Ecken müssen stets gut ausgefahren werden. Wie
a) Umzug links
b) Umzug rechts
er Züge gibt
Richtung des Uhrzeig
Namer
W
mannigfach die Züge al
gende einfache Uebersicht der mögli
auch den Zügen
Umzug nach li
Längszug n
n der
aus I
ahildet
gebildet
aus Dreierstirnr
gebildet
aus Viererstirn
1. Einer-Umzug links geschlossen: eine geschlossene Flankenreihe
2. Einer-Umzug links offen: zwei oder mehr geschlossene
3. Einer- Umzug rechts geschlossen: wie 1
4. Einer-Umzug rechts offen: 2
5. Zweier-Umzug links geschlossen: Säule, aus Paaren gebildet.
6. Zweier-Umzug links offen: zwei oder mehr Säulen, jede
7. Zweier-Umzug rechts geschlossen: wie 5
8. Zweier-Umzug rechts offen: 6
9. Dreier-Umzug links geschlossen: Säule, aus Dreierstirnreihen
10. Dreier-Umzug links offen: zwei oder mehr Säulen, je
11. Dreier-Umzug rechts geschlossen: wie 9
12. Dreier-Umzug rechts offen: 10
13. Vierer-Umzug links geschlossen: Säule, aus Viererstirnreihen
14. Vierer-Umzug links offen: zwei oder mehr Säulen, je
15. Es folgt dann der Gegenumzug mit all Seinen Abarten (Siehe Seite 36)
34 2. Teil: Reigenfahren Ei a wb iz er KAEN
ee la el nn BASE Be RR EIE
oben —
2. Längszug
Der Längszug geht im Saale von Schmalseite zu Schmalseite, d. h. von oben nach unten
oder umgekehrt von unten nach oben, und zwar stets auf der Längsmitte. |
Auch bei ihm gibt es Einer-, Zweierlängszug u. s. w., geschlossenen Längszug; bei zwei
Abteilungen offenen Längszug:
«<— unten
a) Längszug oben
b) Längszug unten
3. Querzug
- - - - - - - - - — Die Fahrer wechseln auf der Quermitte von Langseite zu Langseite, d. h. von rechts
nach links oder von links nach rechts. Daher gibt es einen Querzug links (d. h. nach links)
und einen Querzug rechts (d. h. nach rechts).
Ebenso gibt es Zweier-, Dreierquerzüge u. s. w., offene Querzüge, geschlossene
Querzüge.
a) Querzug links
b) Querzug rechts
N /
N È
= WG. D
. Schrägzug % $
es E
\5
: a | E Y N
Fahrer wechseln durch den Saal aus einer Ecke in die andere N
\
von links oben nach rechts unten | k hrä ' x
<urz Schrägzug rechts genannt
links unten nach rechts oben | 8708 Se \
N
von rechts oben nach links unten | AN . E Ser
N kurz Schrägzug links genannt > NEG
gzug von rechts unten nach links oben | o \ €,
D "2
m Schrägzuge gibt es alle Formen wie beim Umzuge, Längs- oder Querzüge / XS
X
76
a) und b) Schrägzug links
(oben oder unten)
| c) und d) Schrägzug rechts
C oben oder unten)
5. Kreiszug
| Der Kreiszug ist Runde auf der Mitte des Saales (Kreismitte). Er geht rechts (= auf
rechter Hand) oder links (= auf linker Hand) herum. Er kann offen (Lücken von mehr als
einer halben Radlänge) oder geschlossen (Lücken von höchstens einer halben Radlänge) sein.
Es gibt gleichfalls Einer-, Zweier-, Dreierkreiszüge u. s. w.
a) Kreiszug rechts
b) Kreiszug links
a ZAE
Züge
6. Zirkelzug
Zirkel heisst kleiner Kreis. Der Zirkel ıg besteh
ıher Z L
aus zwei oder mehr kleinen Kreiszügen eleichzeiti: t
einander im Saal N 7
Die Mannschaft wird dabei in zwei Teile (1. und At Zi
teilung) oder in noch mehr Teile (Rotten) getrennt. Si S
sämtlich einen kleinen Kreis für sich, d /.
Diese Zirkel zusammen bilden den Zirkelzue
r
N /
NEC:
Ta
/
Beam:
Zirkelzug Dreizirkelzug
„
EN -
( ) LE E Se
\ /
Ser PQ a
/
DT: EN u -“
/ ( \ 7
)
na i 7
— Ns SS —
Vierzirkelzug Fünfzirkelzug Se
ta ls
5 = SE A
Formen des Zweizirkelzuges
Wie mannigfaltig die Stellung des Zweizirkelzuges S
Fe nn
een
oben auf Quermitte unten
= x
\
NG 2
e |
) |
I
ein ee
links rechts auf Schräglinie auf Schräglinie
nach rechts unten nach links unten
36 2. Teil: Reigenfahren
Gegenzüge
Zu Gegenzügen gehören stets zwei Abteilungen. Eine Jeder der 6 Grundzüge gestattet einen Gegenzug.
fährt der anderen entgegen. Es wird dabei rechts ausgewichen, Daher . s \ . N =
? = : aher gibt es einen Gegenumzug, Gegenlängszug,
nur auf besonderes Kommando. Nach der Art des Aus-
' : : Gegenquerzug, Gegenschrägzug, Gegenkreiszug und Gegen-
weichens wird der Gegenzug benannt, z. B. Gegenumzug Aka
> zirkelzug.
Inte 11 TEN
1InKS U.S. W
"2 A
|
Y |
(7 ar M
nn
NY.
Gegenumzug Gegenlängszug 7 Gegenquerzug
C gs um
> E A |
SIS
N u
Y M
il 1°)
\ / Er N
Sa 4 \
N Y
M 5
Gegenschrägzug Gegenkreiszug Gegenzirkelzug
ei einfachen offenen Umzug die beiden Abteilungen je auf den gegenüberliegenden Seiten, so tritt in
diesem Augenblick der sogenannte Gegenseitenzug ein (Abb. 96).
Gleiche Wichtigkeit hat der Gleichseitenzug (Abb. 97).
Er ist ein Augenblick des Gegenumzuges: Beide Abteilungen stehen gegen- | |
über g auf gleicher Höhe. | \
Die Namen Gegenseitenzug und Gleichseitenzug sind oft nützlich zur Ab- | |
kürzung des Kommandos.
Beide Zugstellungen sind nur von Bedeutung als Ausgangspunkt neuer Uebungen, =
Gegenseitenzug z. B. Gegenacht Seite 44. Selbständige Bedeutung haben sie im Reigen nicht. Gleichseitenzug
Besondere Zugarten
Besondere Zugarten
Ausser den behandelten sechs Grundformen der Züge gibt es nun eine Anzahl Abarten oder Spi
1ur l
Kehrzug
Der Kehrzug (zuweilen auch weniger klar „Gegen L F
ET ZA ER? TR des Zuges kehrt macht und die folgenden Fahrer eben 5
Se En, stelle wie der Führer kehrt machen.
Alle Züge können auf diese Weise umkehren und so ihre Fahrtrichtu: wechselr 5
entsteht aus dem Umzug rechts durch Kehrzug der Umzug link us E
Längszug links u. s. w
Man kann daher von einem Kehrumzug, Kel S BIZ
Kehrschrägzug, Kehrkreiszug und Kehrzirkelzug sprechen
Im Kommando muss angegeben werden, ob rechts oder links he
kehrt gemacht werden soll.
Kehrzug
Durch Wechselschwenken entsteht der Doppel
us dem Umzug links entsteht
durch Umkehren der Umzug
rechts Doppelkehrzug
(auch Volte genannt)
Der Schleifenzug entsteht dadurch, dass der Führer eine von zwei :
volle Wendung in den Zug einlegt. Schleifen können auch Dann entst |
|
4
}
| Bere Y =
y NE | |
x j
E |
y
\
A 7
Y
|
Y NS
100 01
Schleifenzug Zweischleifenzug Dreischleifenzug Vierschleife
Die Schleife kann rund oder langgezogen (birnenförmig) Sein.
Ya N
/ \
\
N
A
/
> —— >
104
Lange Schleife von unten nach oben
38 2. Teil: Reigenfahren
Der Schleifenzug wird gern aus der Runde heraus innen, die Achterschleife nach aussen und die Achterwechsel-
ausgeführt Ueblich sind dabei die Achterschleife nach schleife (4 innen und 4 aussen).
|
|
DS
\
|
Achteraussenschleife Achterinnenschleife
(muss von allen acht Fahrern gleichzeitig ausgeführt
werden, sonst behindern sie sich
Á ]
|
I
|
I
\
|
Y
Achterwechselschleife
g seinen Namen von der Form im Saal. aussen. Der Kelchzug kann rund sein oder geradlinig. In
Kelchzug nach innen und einen Kelchzug nach beiden Formen sieht er stets schön aus.
DESSEN
N
\ S
\ xl,
Zu Y YV
R 11“
| :
| 44
| | Kelchzug innen Kelchzug aussen |
radlin (geradlinig |
109
Kelchzug innen ( Kelchzug aussen (rund)
in der fehlerlosen Auflösung.
und häufig
Der Schneckenzug bedarf
Erklärung liegt im Namen selbst
spannendsten. Erleichtert atmen
gelingen sie nicht
Besondere Zugarten
Schneckenzug
kaum einer Erklärung. Die
Die Fahrer streben in allmählich
sich verengernden Kreisen zur Mitte des Saales. Hier häufen sie
sich. In diesem Augenblick ist der Schneckenzug auf der Höhe
seiner Entwicklung. Dieser Augenblick ist für die Zuschauer am
sie auf, wenn sich dann der
Schneckenzug ohne Störung wieder aufrollt. Den Schneckenzug
gut und schön zu fahren, ist nicht leicht. Die Schwierigkeit liegt
Dabei kommen die Fahrer leicht
in Verwirrung. Schneckenzüge werden deshalb nicht oft gezeigt
recht. Ein gut durchgeführter
S
Schneckenzug verdient aber alle Anerkennung
Schneckenzug
Schlangenzug
=
Der Schlangenzug entsteht durch fortgesetzten Kehrzug. Er
kann gerade (Abb. 114) oder rund (Abb. 115) sein. Wichtig ist
( Fe für das Gelingen, dass jeder Fahrer seinem Vormann genau
en folgt und genau an derselben Stelle wie dieser wendet. Ein
wird immer unschöner.
(Abb. 275)
114
Gerader Schlangenzug
häufiger Fehler ist, dass die späteren Fahrer zu früh wenden
Dadurch verzerrt sich dann der Schlangenzug immer mehr und
Wendungen
Es gibt viertel, halbe, drei-
viertel und ganze Wendungen.
(90° — 180% — 270° 360°) Eine
achtel Wendung 45°, die zuweilen
116 vorkommt, wird mit halbrechts (halb-
Dreiviertel Wendung links) bezeichnet.
ei Auf „Rechtsum-Marsch‘“ wen-
den alle Fahrer gleichzeitig um '
(= 90°). Abb. 118.
| Auf „Rechts schwenkt-
----> Marsch“ wendet nur der Fülırer
um !/,. Abb. 117.
„Rechtsum“ ist daher ein Kom-
mando an jeden einzelnen Fahrer
| Es wird von allen Fahrern gleich-
-====- > zeitig ausgeführt. „Schwenkt“ ist
ein Kommando allein an den Führer
(oder die führende Stirnreihe). Es
A 128 wird von den Fahrern (oder Stirn-
Rechts Rechts um reihen) nacheinander an der vom
schwenkt (Alle
(nur der Führer wenden
wendet 1/,) /) geführt.
Führer gezeichneten Stelle aus-
Der Unterschied zwischen FR
ist scharf zu beachten. Jeder
Sollen in einer Säule alle
schwenken, so erhält das Kommando
Beim Schwenken ist vor-
wiegend Richtung nach innen zu
nehmen
Auf, ‚Rechtsum kehrt-Marsch'
wenden alle Fahrer gleichzeitigum *
(= 180°). Abb. 120
Auf, ‚Rechtsschwenkt kehrt-
Marsch“ wendet nur der Führer
um '/,. Abb. 119
Häufig muss die eine Ab-
teilung nach rechts, die andere nach
links wenden. Es würde dann an
jede Abteilung ein besonderes Kom-
mando erfolgen müssen. In solchen
Fällen hilft man sich durch das Kom-
mando „nach innen“ oder „nach
aussen“ oder ähnlich.
ES |
| |
|
|
4 y |
| | |
|
| y
4
y
Kehrschneckenzug
ER BS
DEE
5
e
Runder Schlangenzug
€ =» LEE
|
A le
|
|
I
A | rn
A EN
Kehrt Rechts um
schwenkt kehrt
40 2. Teil: Reigenfahren
Halten
Einzelhalten ist schwer und im Schulreigen nicht
gestattet.
Halten in Paaren und Dreier- oder Mehrer-Stirnreihen
ist leicht bei Schultergrif. Das ist auch im Schulreigen
gestattet (Abb. 31).
Die Kurbeln sollen im Halten nicht senkrecht stehen.
Die Fahrer sind dann auf dem sogenannten toten Punkt und
das Antreten ist erschwert.
Halten mit Handinhandgriff ist auch nicht schwer, im
Schulreigen aber nur gestattet, wenn jeder Fahrer mindestens
eine Hand am Lenker behält. Dies ist nur bei Paaren (Tor
oder Brücke) der Fall (Abb. 51 und 52).
Das Halten ist wesentlich im Stern und Kreuz.
Das Halten darf im Reigen nicht überschätzt werden,
Es bezeichnet einen Ruhepunkt und soll daher nicht zu oft
vorkommen.
Nebenreihen
(Auffahren)
Aus einer Flankenreihe a entsteht durch Neben-
reihen eine Stirnreihe bb Es kann rechts und links
a erfolgen.
| So entsteht z. B. aus einer 12- Flankenreihe eine
Säule von 6 Paaren (Abb. 37) oder von 4 Dreierstirn-
reihen (Abb. 36) oder von 3 Viererstirnreihen (Abb. 35)
oder von 2 Sechserstirnreihen. Das Nebenreihen wird
häufig auch Auffahren genannt, namentlich wenn es t 4
nicht nacheinander, Sondern in der ganzen Flanken- y
reihe gleichzeitig erfolgt. Dies sieht auch schöner aus:
Einreihen
(Vorreihen — Hinterreihen)
Durch Einreihen wird eine Stirnreihe c wieder
zur Flankenreihe d. Es gibt Vorreihen und Hinterreihen.
| Beim Vorreihen rechts fährt jeder vor seinen
rechten Nebenmann, beim Vorreihen links jeder vor
seinen linken Nebenmann. Ebenso fährt beim Hinter-
reihen rechts jeder hinter seinen rechten Nebenmann,
beim Hinterreihen links jeder hinter seinen linken
Nebenmann.
Hinterreihen ist leichter und häufiger als
Vorreihen.
2 --> --»
Abbrechen
Eine Stirnreihe löst sich
ausser durch Einreihen auch durch
Abbrechen auf (Abb. 121).
Gewöhnlich geschieht dies
| aus dem Längszuge auf der Mitte
—— — —
A
N | des Saales, indem Sich die Stirn-
3 rotten nacheinander vor der Quer-
Abbrechen seite des Saales halbieren und
die beiden Hälften dann rechts — +. —..>
und links abschwenken.
Auch die Fahrer einer
Flankenreihe können abwechselnd
rechts und links schwenken,
d. h. wechselschwenken (nicht
zu verwechseln mit abbrechen,
d. h. halbieren) Abb. 122.
122
Wechselschwenken
Kreuzen
Was Kreuzen ist, ist ohne weiteres klar:
' Schneiden der Fahrtrichtung. Es gehören da-
€ zu mindestens zwei Fahrer.
Fahrer auf einer Acht kreuzen z. B. ihre
A
| Fahrtlinien jedesmal, wenn sie auf den anderen
Bogen übergehen, ebenso die Fahrer zweier
Zirkel, wenn sie aus einem Zirkel in den anderen fahren.
Das Kreuzen kann im Reigen mannigfach angewandt werden
und wirkt zuweilen recht schön.
Das Kreuzen erfolgt nacheinander auf nur einer Saal-
stelle, nicht im ganzen Saale gleichzeitig. Dadurch unter-
scheidet es sich vom Durchwechseln.
>
Durchwechseln (offene Kette)
zweier Flankenreihen
- >
>
>
>
>
>
Durchreihen zweier Stirnreihen
Durchwechseln im Gegenkreiszuge
fortgesetzt: offene Kette
Kreuzen
Durchwechseln, Durchreihen
Durc
ZE > €
Namentlich ge rd h g gewec
Beide Flan f der S © 2 ze
nach innen durcl du J
Flankenre k Se
dort auf der Schr
Zwei offene Stirnreihen, Front Fr
ohne Wendung sofort „durchreihen was sehr sc
sieht, wenn es gleichmässig geschieht. Es wird dabei rec
ausgewichen (Abb. 124)
innere Krei mit e Schlage SS
der äussere 125
ınd D erfordert grosse A
Wiederholtes Du C e ge
Namentlich im Gege : sie
gezeigt. Sie heisst offene Kette im Gegensat e
Kette (Abb. 269) schlossene e dürfe
ausgeführt wird en dabe
sie Seite an Seite ed
der rechte Aus ers S SSE
bereits etwas e S S
einander in N 2 S
jedoch nicht; denn durch den p che
dem andern Platz.
Das Durch ). 124) e de e
Alle Fahrer müssen stets auf gleicher Höhe se x
Das Durchreihen Ho er eine
Schönen Anblick. Doch St es, 2
geführt, Sehr wirkungsvoll
Die Kette (Abb. 125) misslingt oft durch Unachts
auch nur eines einzigen Fa
Wr
LEUCIN
SAITEN
NF FM
DÄNEMARK.)
ER II
Die meisten Reigen beginnen mit
€ es auch nur eine Begrüssungs-
Achterrunde rechts
igste und häuf
Fast in jeder Uebung
hwanz u. s. w.) kommt
D
Teil: Reigenfahren
Runde
19Ste
Achterrunde links
Freihandfahren
Bei der Runde Sind einige Worte über das
freihändige Fahren im Reigen angebracht
Als Selbständige Leistung ist es im Kunst-
reigen nicht ganz zu verwerfen. Freihändig im
Saal zu fahren und dabei eine Reilie Wendungen
zu vollführen, ist nicht so ganz leicht. Es erfordert
Uebung und Schulung Minutenlanges, frei-
händiges Umherfahren im Saal ist sogar spannend
für Fahrer wie Zuschauer. Aber dieses Freihand-
fahren darf nicht Selbstzweck werden Ein
Reigen soll in allen seinen Teilen aus mehr
bestehen als aus blossem freihändigen Fahren
und ist einseitig, wenn dies nicht der Fall ist
Die Armhaltung kann verschieden sein
Verschränkt vor der Brust oder Hüfte fest oder
endlich in Schulterhöhe seitlich gestreckt, sogen.
Fliegerhaltung. Letztere kann wohl nicht als
empfehlenswert bezeichnet werden. Sie erscheint
zu unnatürlich und zu gesucht
Runde
Runde (Fortset
-< Nach der Zahl ihrer Einheiten (I
reihen) ist die Runde eine Einer-, Z
Viererrunde u.s.w. Die Benennungswe
Einklang mit derjenigen der Mühle (siehe Seit
Eine Viererrunde z.B
>
1) einer Viererflankenreihe (4
ander), Abb. 128
Einfache Viererrunde
oder
c) vier Dreierstirnreihen (-- 12 Fahrern)
<< 3 oder
E d) vier Viererstirnreihen (— 16 F
USSEW
Die Zahl der Fahrer ist also für die Be
\ nicht massgebend, sondern die Zahl
ZSS fahrenden Einheiten. Jeder Flügel ist eine E
Dreifache Viererrunde
Sechserrunde links aus 6 Paaren
Zweifache Viererrunde
\
A
vjYVYYY
Vierfache Viererrunde
A
2
=
|
x
3
;
=>
Kreuzrunde
Wechselrunde
Gegenacht
2. Teil: Reigenfahren
Abarten der Runde
Die Wechselrunde (die Fahrer „wechseln“ aus einer Runde
ındere) heisst Acht. Die Fahrer vollführen dabei den
Schriftzug einer Acht. Jeder folgt seinem Vordermann. Die eine
22
Runde ist dabei stets rechts, die andere stets links (Abb. 133).
Die Acht ist sehr häufig. Namentlich im Schulreigen wird
sie oft gezeigt. Sie findet die mannigfaltigste Verwendung. Eine
rern hintereinander (d.h. in Flanken-
us nur einzelnen I
ist freilich nicht gerade eindrucksvoll. Will man dies er-
so muss man zu Stirnreihen schreiten und Achten aus
bilden. Eine Acht aus Achterstirnreihe, flott und in
ıter Richtung gefahren, ist z. B. eine schöne und ansprechende
Leistung
Schön ist eine Acht von zwei Fahrern, die sich entgegen-
und dabei auf der Mitte stets hinter einander vorbeifahren.
e } Es ist dies die sogenannte Gegenacht (Abb. 134 und 135)
ra : | 5 .
— Die Gegenacht wird gern angewendet. Sie entwickelt sich
us dem Gegense zuge (Abb. 96), indem die Fahrer von
rechts d des Saales schwenken, dort hinter
eit r vor zur anderen Seite des Saales eilen und
g eitig jeder ückkehren, um jetzt dasselbe entgegen-
Se auszuführen
C 7
„ Zwei Fahrer, die Sich umfahren, vollführen Kreuzrunden,
d. h. die Rundenkreise am Erdboden Schneiden („kreuzen“) Sich
!
(Abb. 136)
—— >
Die Kreuzrunde kann auch von mehr als zwei Fahrern
Tr > e 1 A 1 27
geführt werden (Abb. 137)
Die Kreuzrunde ist nicht zu verwechseln mit der Acht und
Gegenacht. Bei diesen beiden wechseln die Fahrer fortwährend
s einer Runde in die andere, während bei der Kreuzrunde jeder
Fahrer dauernd in seiner eigenen Runde bleibt und die fremde
=
Kreuzrunde
Reigenfiguren
Reigenfiguren
Naclı den allgemeinen Lehren folgt die Darstellung der ein-
zelnen Reigenfiguren. Aufgenommen sind alle bisher bekannten
Wechseln
Das Wechseln in Fahrt ist eigentlich ein wechselseitioes
Umfahren zweier Fahrer untereinander in Fahrt. Beide be-
halten stets dieselbe Front- und Fahrtrichtung bei
Es beginnt mit Ueberhandgriff (Abb.138 und 142). Es kann
nach Wahl rechts und auch links herum ausgeführt werden
N? 97.
Ueberhandgriff
2 bleibt
zurück
Gehen die Fahrer hintereinander vorbei, so muss sich der
vordere weit nach hinten und der hintere weit nach vorn
legen (Abb. 140), sonst radieren sie leicht (d.h.
Hinterrad
Vorder- und
stossen zusammen) und der Hintermann kommt
zum Sturz.
Die Verbindung der Hände darf in Fahrt nicht wechseln
oder gelöst werden
Nicht ausgeschlossen ist. d 7
bisher unbekannt
v
/
Das Wech in Fal N oe
hintereinander auf der Rut SQ
wenn Sich Stets alle wechselnde
Fahrtstellung befinden SC
Im Kunstreigen ist
Zweierübungen nur g
von Lücken
2. Teil: Reigenfahren
Wechseln in Fahrt
(2. Beispiel)
ausgeführt links herum, d.h. der eine Fahrer umkreist den
)
|
|
y
CRS at ETT HAAN
Beide Fahrer reihe
oE
ler
der
anderen in einer dem Laufe des Uhrzeigers entsprechenden Richtung.
n sich wieder nebeneinander (haben jetzt
gen die Grundstellung a ihre Plätze gewechselt
Ungefährer
Schere
Grundriss der
vorwärts
Reigenfiguren: Schere
Schere
Die Schere bezweckt
entgegengesetzten Richtuns I Krei
Sie Ist eir ZW
zuweilen von Vorteil sein,
wechsel am Ort herbei 1
Das Paar, mit H
dann rückwärts auseir | D
in Seite oder gar Rü )
mit den Vorderräder
Ist die Schere ot H
läufig von statten gehe Das P
stellung zurück
Die Schere
beigefüg
ihr Gang k
Probieren
Die Schere kann
jetzt
ındriss Abb. 148)
in Worten
wieder rückläufig aus
ngefährer Grundriss
Schere rückläu
1
48 2. Teil: Reigenfahren
Schere
(Ansicht von vorn)
3
M BAE RAH
Beide richten die Vorderräder nach aussen
Grundstellung
ATI EAC tI RA Hte Pad
F
A
Y
TATE ION E) NAUSEAS T7.
ADAL AAS
Narren nnd TALA eT
1 wendet das Vorderrad nach links, 2 nach rechts
Reigenfiguren: Schere 19
1 fährt diesseits, 2 jenseits
IN
u"
)\ /(C
ANE D
ETD
YD
Nunmehr beginnt
dieselbe
Bewegung
rückläufig:
161 i
Beide richten die Vorderräder nach aussen Beide fahren vorwärts und wieder rückwärts
2. Teil: Reigenfahren
MOTH
RER
&
[2%
Beide richten die Vorderräder nach innen, und zwar
1 nach links, 2 nach rechts
Tre ha 094081)
D
-
ze
KECHTELRTL TE
224 C TEIN LALO
Vorbeifahrt aneinander vorn wieder zusammen Rückkehr in die Grundstellung: a
Reigenfiguren: Torfahrt
n
Torfahrt oder Brücke
Eine leichte und dabei doch schöne Uebung ist die
Torfahrt.
Sie ist in Fahrt und im Stand ausführbar: Zwei Aussen-
leute, mit Handinhandgriff,
stehen oder fahren. Die übrigen 2
Fahrer fahren einzeln oder zu
Paaren hindurch, wie unter
einer Brücke
Daher führt die ganze x
Uebung auch den Namen
„Brücke“.
Die Aussenleute können
gleiche oder Gegenfront haben, ve Sc
auch diese zu jenen.
ebenso die Innenfahrer, ausserdem
durch gibt es viele Spielarten der Torfahrt. Es i
Fahrwarts, sie geschickt im Reigen zu verwerten
Die Torfahrt ist eine
Schulreigenübung. Doch
im: Kunstreigen ist sie man
mal als Schöner Ueber
angebracht und dur
1 verachten
Bei der Torfahrt
Grundriss
Gleiche Richtung
Aussenleute und inneres Paar in gleicher Front)
Aussenleute, stillstehend, in Wechselfront
Innenfahrer in gleicher Front
Gegenrichtung
(Aussenleute und in
2. Teil: Reigenfahren
Kreuz (Quadfrille)
einfache leichte Reigenübung. Es
lässig, nur müssen sich die Fahrer
fahren
iten, rückwärts zu fahren
NN
RSM EMT
meer ACE (ARS UTA
Innenkreuz
a EN
st kein Stern (Abb. 245) und nicht mit
zu verwechseln
SEATTLE
hat im Reigen nur geringe selbständige |
S
ist eben zu einfach und zu leicht. Es können
ber aus ihm sich andere Figuren entwickeln, wie z. B. der
Stern (Abbildungen 247 und 248) oder wenigstens sternartige
SECAS LN NARA STS
3 Zwischengebilde. Daher kommt es auch, dass das Kreuz |
| - veilen g Stern genannt wird
; Die in Kreuzform stehenden vier Paare einer Achter-
7 ; mannschaft können am Ort leicht Zweierfiguren wie Umfahrt
; == (Abb. 182) oder Durchzug (Abb. 281) ausführen. Das Kreuz
| ist dann sozusagen der Rahmen für Uebungen im Vierzirkel-
E zuge (Abb. 80), welcher dann eine eigenartige Verteilung im
: Saal hat
1 N T
i u |
] \ussenkreuz | |
N
IN
M
|
M
|||
Viererkreuz
Dreierwechselkreuz
Das Kreuz wird namentlich in Süddeutschland
Dreierinnenkreuz
nicht selten als Stern bezeichnet
Reigenfiguren: Turbine
Turbine
Turbine ist eine Drehübung Ein Fahrer in der Mitte
steht still und wird von anderen ihn umfahrenden an den
Händen mitsamt seinem Rade herumgedreht. Um sich drehen
zu können, muss der mittlere Fahrer das Vorderrad heben
(auf Hochrad das Hinterrad). Seine beiden Hände hat er dabei
nicht zur Verfügung. Zum Steigen muss er daher Schenkel-
druck verwenden.
Zur Turbine gehört eine ungerade Zahl Fahrer. Die
übrigbleiben-
Es ist bestritten, ob die Turbine überhaupt
übung gelten darf; denn der Mittelmann steigt und
‚ keine Reigenübung mehr
ist eine Kunstfahr
Die Tur
dem Hinterrade.
Es ist nich
mitdreht. Er
den müssen
währenddessen
andere
Uebungen vor-
führen. Im
Achterreigen
machen zwei
Fahrer z. B. ge-
wöhnlichMühle
Ring oder ähn-
liches auf der
Kreismitte,
währendaufden
Zirkel-
mitten je eine
beiden
einfacheTurbine
(1+1 um 1)
vor Sich geht
Das wirkt gut.
Doppelturbine auf Hochrad
(Der
Einfache Turbine auf Hochrad
Mitteln
Einfache Turbine auf Niederrad
(Der Mittelmann t
REITER
RAA E IRP Ai 1,
AIE AITA I
1
;
2. Teil: Reigenfahren
Umfahrt
steigend mit der wachsenden Zahl der Fahrer. Dasselbe gilt
S eine € chsten
er Ents o des den Umfahrten rückwärts
> M ezeig de, War SIE EIN Zur Doppelumfahrt gehört eine ungerade Fahrerzahl
es eute nichts S t zwei Flügel, die sich entgegenf Abb. 197
> > = => Die beiden Flügel müssen auf der Uinfahrt zweimal
S S € de SSE € le rbei. Der eine fährt dann innen, der andere
en H SSE Deräussere Flügelmussso weit wie möglichaussen
s Reige en erhält die lahreı INC | Flügel hinreichend Raum zu geben
e eme e E S- De e Flüge gewöhnlich zuerst (d. h. vorn) innen
er is es sie k durc Die Rollen können natürlich auch vertauscht werden
e S er is B Be der Umfahrt tut jeder Flügelmann gut,
) ). Abb. 208 ichst etwas nach aussen zu schwenken, sonst kommt sein
4
3
S De Hinte 1 ıahe an Vorderrad des stehenden Mittel- ,
I 2 ind bleibt dort hängen. Die gleiche Vorsicht ist bei
de e | € im Saale u er Vorbeifahrt hinten zu beobachten
Richt st gut und Eigentümlich ist bei der Doppelumfahrt die Arm-
€ 1 erschlingung des Mittelmannes Scherzweise heisst die
- ) Doppelt daher auch Darmverschlingung. Trotzdem
e Flüge f e grösste Runde, er eht alles ganz natürlich zu. Ein Griffwechsel findet nicht statt
5 Auf ihn müssen dit Mühlenumfahrt |i vor, wenn sich beide Flügel
1 wiegend nach aussen nicht entgegen fahren, sondern in gleicher Richtung bewegen
I ser IKıchtung Vor hinter dem Mittelmann ist dann jedesmal Hände
e vechsel nötig, also zweimal in einer Umfahrt (siehe Turbine
sind erel W Seite 53 und Abb. 180 Sowie 215)
Reigenfiguren: Umfahrt
Es folgen jetzt die Abbildungen
| z A Umfahrt 1 um |]
| auf Niederrad
(leicht)
|| ||
Grundstellung
4 Paare im Vierzirkelzugt
(andere Verteilung)
Die Umfahrt wurde
früher häufig Tirolienne 9
nannt. Man Sprach
von einer Aussentirol
im Gegensatz zum
zug (Seite 82), welcher dann
Innentirolienne hiess
Nach ®/, Umfahrt
Umfahrt vollendet. Rückkehr
UE: Ri NESSE EES E MEE EFRE ME: LAUNE SIT TEMERE 3% A
2. Teil: Reigenfahren
Umfahrt 1 um 1
auf Hochrad
(Schwer)
iS
+| 188
ſz re ers ee] Beginn
Grundstellung
A TICE HTA Ce E EAN
N
LALA
+ Paare im Vierzirkelzuge
uf Schräglinie nach rechts oben
Diese Umfahrt ist nur auf
Hochrad schwer,
auf Niederrad dagegen
leicht.
191
Nach ®/, Kreisfahrt und Rückkehr in die Grundstellung
S
or
Reigenfiguren: Umfahrt
|
|
a |
|
|
|
192 R.-V. Wanderer Rixdorf 1897 Kr
Umfahrt links 3 um 1 — na a Sch
Umfahrt rechts 2 um 1 — nach !/, Schwenkung
Umfahrt links 5 um 1 — nach '/, Schwen
Umfahrt links 7 um 1 — nach !/, Schwenkung
2. Teil: Reigenfahren
Doppelumfahrt I -H 1 um |
(Mittelschwer)
Die Doppelumfahrten haben stets zwei Flügel
Grundstellung Das Einlenken vorn
t Stillstar Die F eute 1 ur 3 richten 1 1
< 1 ı Fug ü 3 lenkt nach innen, 1 nach aussen
DEZENT
LEN ERLERNEN TETETER TEL AT ERTTEN
oben: 1+1 um |
2
unten 2 um |
en NEE
/
Durchfahrt vorn
5 3 fährt innen, 1 aussen herum
C
01 8
Durchfahrt hinten
Umfahrt hinten
3 und 1 kommen in ihre Grundstellung a zurück
etzt aussen, 1 innen herum.
Reigenfiguren: Doppelumfahrt
Doppelumfahrt 1 +1 um 1 miteschwen
2. Beispiel
| |
|
| |
|
20
| Grundstellung. Mittelmann in Stillstand Die b
D r
|
|
|
|
| | |
| | |
|
| 4
x
i
|
H
1
| |
| |
|
| |
|
EI: = |
4 5 Y
Beginn der Umfahrt vorn Vorbeifahrt vorn |
Der linke Flügelmann neigt Sich nach vorn, um innen dur De (M ht beginnende Armvers g ij
rechte Flügelmann fährt aufgerichtet weit aussen "herum geb I Nar |
DE
206 e
Die beiden Flügelleute setzen die Umfahrt fort, um jetzt Umfahrt hinten. De
hinten herumzufahren der rech }
Vorbeifa t vorn, Abbild
CZ
BSN
ET
Fe hrs N!
TE
TRUE
TAIS GAIA SUS STATE AOI E AULAS
Pen ern adh NEN e TD
Reigenfahren
Doppelumfahrt
22 108
(schwer)
Durchfahrt hinten
Die beiden Flügel 1/2 und 4/5 nähern sich ihrer Grund-
stellung (Abbildung a). Die Doppelumfahrt ist beendet
|
|
|
|
|
1
Reigenfiguren: Doppelumfahrt
Doppelumfahrt
3-3 um 2
(schwer)
Die beiden Mittel-
leute 4 und 5 nehmen
zuerst auf der Kreismitte
im Saale Stellung.
Die anderen 6 Fahrer
kommen in Dreierstaffel-
reihen von beiden Seiten
des Saales heran und
fassen je die Hand von
4 und 5.
Vorbeifahrt vorn
Mühlenumfahrt | =>
Der mittlere Fahrer steht still. Die beiden Flügel fahren um ihn
herum. Vor und hinter dem Mittelmann wechseln sie mit ihm die
Hände. Unterbleibt der Handwechsel und dreht sich der Mittelmann
mit, so entsteht die Turbine (Bild 180).
Bei der Mühlenumfahrt darf der Mittelmann nicht auf dem sogenannten
toten Punkt (senkrechte Pedalstellung) halten. Seine Pedale müssen
vielmehr wagerecht stehen. Dann hat er sein Rad leicht in der Gewalt
3ei wagerechter Pedalstellung zu halten ist überhaupt eine wichtige
Regel im ganzen Reigenfahren. Anfänger verstossen gern dagegen
— Es eibt auch eine Mühlenumfahrt von vier
x Fahrern. Die nebenstehende Skizze zeigt Sie. Die
drei Aussenfahrer wechseln dann mit dem haltenden
vierten fortwährend die Hände (sogenannte Dreier-
mühlenumfahrt)
Mühlenumfahrt
ge
NEN ERLERNEN DAUERN
TR N N DIEL AE
Mühle
Kein Reigen ohne Mühle, wenigstens
kein Kunstreigen, so kann man heute mit
Recht sagen.
Es giebt unzählige Arten:
a) Rückwärts oder vorwärts.
b) Aufgleicher Hand; die beiden Innen-
leute reichen sich entweder die rechte
oder linke Hand. Daher gibt es Mühlen
rechts und Mühlen links. Die Innen-
leute haben stets Wechselfront.
Einfache Zweiermühle linker Hand
R.-V. Wander Rixdo 897 x f A 1
ECO, c) Auf Gegenhand; der eine Innen-
mann reicht die rechte, der andere die
Freihändig
linke Hand. Die Innenleute haben
stets gleiche Front. Abb. 218.
Zahl der Innenfahrer. Danach scheidet
man Zweier-, Dreier-, Vierer-, Fünfer-
| und Sechsermühlen. Mehr als 6 Innen-
| fahrer sind des Raumes wegen nicht
| möglich. Siehe Abb 230.
|
| d) 2, 3 oder mehr Flügel, je nach der
|
| e) Zweifach, dreifach, vierfach u.s.w.,
)
| je nachdem die Flügel 2, 3, 4 oder mehr
| Fahrer haben.
f) Gebunden oder freihändig. Oe-
bundene Mühlen erfordern Stets
Schultergriff. Freihändige Mühlen
t.-C. Gross- Lichterfelde 1894
Einfache Zweiermühle über dritten Mann
(Der Dritte n ıt Stillstand)
lie einfache Dreiermühle (Bild 227
nn nach oben greift und sich einreiht
haben in der Regel Handinhandgriff,
b)rEreihändie können aber auch mit Hüfte fest oder
gar mit Doppelschultergriff ausgeführt
werden.
Wesentlich ist für das Gelingen einer Mühle, dass die inneren
Fahrer die Arme steif halten. Dadurch stützen sie sich gegenseitig.
Mit schlaffen Armen in der Mitte lässt sich eine Mühle nur schlecht
und schwer fahren. Viele Mühlen misslingen nur deshalb, weil die
Fahrer in der Mitte ihre Arme nicht steif empor halten und sich so
Namentlich Anfänger müssen dies beachten, sonst
gegenseitig stützen.
Zur Mühle gehört aus diesem Grunde
mühen sie sich vergeblich.
auch Muskelkraft.
Der Griff ist der Handflächengriff, seltener der Faltgriff.
Es gibt Mühlen aller Schwierigkeitsgrade. Mühlen vorwärts sind
stets leichter als Mühlen rückwärts.
Die Entstehung der einzelnen Mühlen ergibt sich von selbst durch
Einreihen der gewünschten Fahrerzahl. Die Auflösung geschieht am
leichtesten durch Loslassen der Hände.
Aus vielen anderen Reigenfiguren ergibt sich die Mühle als guter
Uebergang. Ebenso ist sie oft selbst ein guter Uebergang zu anderen
Figuren. Der Kombinationsgabe des Fahrwarts bietet die Mühle in
ihren unzähligen Arten ein unerschöpfliches Feld.
Reigenfiguren: Mühle 6
| Zur Mühle wird
Schultergriff oder Hand-
inhandgriff angewendet.
Die beiden Innenleute
müssen aber natürlich stets
Handinhandgriff haben
In der Mühle mit
Schultergriff (Abb. 221)
haben die Aussenfahrer ge-
wöhnlich Lenkergriff. Diese
Schultergriffmühle ge-
bundene Mühle genannt —
wird ruhig, in mässigem,
fast langsamem Tempo SE Zweifache Zweiermühle linker Hand
| fahren. Dadurch wirkt Freihändige t Handir ff— H
sie, namentlich als grosse
Achtermühle (Abb. 226), fast
majestätisch.
Freier, lebhafter und
lebendiger ist dagegen die
Mühle mit Handinhandgriff
(Abb. 222, 223). Die Aussen-
leute nehmen in ihr gewöhn-
lich Hüfte fest. Diese Frei-
handmühle wird flott und
behend gefahren, eben weil
sie freihändig vor sich geht
Freihandmühlen rück-
wärts sind sehr schwer, aber
auch sehr spannend. Bei
rückwärts gehenden Sechser-
oder Achterfreinandmühlen
|
verfolgen die Zuschauer nit Schultergrif |
das Gelingen vor lauter |
Spannung sozusagen mit ſ SET ; Ban: IE
verhaltenem Atem.
Zwei zweifache Zweiermühlen im
Saal auf oberer und unterer Zirkel-
mitte, Freihändig mit Har
N
D
ak
EEE RN
Mm
ee
TR DEN
ER
In.
ERENTO
SLR a N rt
2. Teil: Reigenfahren
Dreifache Zweiermühle linker Hand
In jeder Mühle müssen die äusseren Fahrer schneller um genügend Richtung mit den inneren Fahrern zu halten.
en als die inneren. Der Grund ist leicht einzusehen: sie Daher müssen die inneren Fahrer sehr Obacht geben, dass
üssen in der gleichen Zeitspanne einen grösseren Kreis sie ihrerseits nicht zu schnell fahren. Eine grosse Mühle in
Vierfache Zweiermühle linker Hand
mangelhafter Richtung isf ein trauriger Anblick. Um stets
als die Innenleute. InZeiner Achter- oder gar
tritt dies besonders scharf hervor. Die Aussen- gute Richtung zu haben, müssen die Flügelleute nach innen
ınen dann wohl manchmal kaum so schnell treten, und die Innenleute nach aussen scharf Richtung nehmen.
al
Vierfache Zweiergegenmühle
Reigenfiguren: Mühle 65
An die Mühlen mit nur zwei Flügeln schliessen sich die Mühlen mit drei
oder mehr Flügeln an.
Die einfache Dreier
mühle (Abbildung 227 und
entsteht leicht aus der Zweier-
mühle, indem ein dritter Fat
die Zweiermühle einfährt, mit einer
Hand dabei nach oben greift
und auf der anderen Seite
als dritter Mann einreiht
Vergleiche Abbild 220
und folgende Skizze:
| <
E E e > ais 2 Hi ë
Einfache Dreiermühle linker Hand Einfache Dreiermühle linker Hand, freihändig
Die einfache Vierermühle (Abb. 229) wird gewöhnlich
auf dem Zweizirkelzuge (Abb. 78) ausgeführt, d. h. auf der
oberen und unteren Hälfte des Saales (den beiden sogenannten
Zirkelmitten). Häuf
ig wird sie dabei erst vorwärts, dann
rückwärts gezeigt. Zu beachten ist dann, dass die obere und
die untere Mühle beide gleichzeitig anfahren, halten und
wieder antreten. (Siehe Skizze auf Seite 67.)
Sonst ist es für das Auge ein störender Anblick. ziemlich schnell g
Einfache Vierermühle linker Hand, freihändig Einfache Sechsermühle linker Hand
HOSTIA ENG AA
TATEN DME AA
LEH LESS SE CAT N E AMMA LA NILE FRATE,
pT ror:
66 2. Teil: Reigenfahren
Be ] Es folgen jetzt die Mühlen, deren Flügel aus zwei
oder mehr Fahrern gebildet sind. Nach der Länge der
Flügel heissen sie zweifach, dreifach u. s. w.
Aus der zweifachen Dreiermühle (Abb. 231) ist der
Uebergang zum Sechserring nicht schwer, indem die
3 Aussenleute sich hinter ihre Nebenleute einreihen. Die
3 Innenfahrer haben dabei darauf zu achten, dass sie mit
ihren Vorderrädern nach aussen kommen.
Einige Skizzen mögen hier die übliche Verteilung
er Mühlen im Saal verdeutlichen.
Zweifache Dreiermühle
aa)
Zweifache Dreiermühle
nker Hand Handinhandgriff freihändig
EN
Reigenfiguren: Mühle
Die zwei- und mehrfachen
(Abbildung 233, 234) sind am
Vierermühlen
schönsten. Der
Grund liegt darin, dass sämtliche Fahrer in deı
Mitte des Saales zu einer einzigen geschlossenen
Gruppenübung vereinigt sind.
Die
(Abb. 231)
Vierermühle wird mit Schultergriff |
ebenfalls ruhiger gefahren als frei-
händig mit Handinhandgriff (Abb. 234).
|
Die Vierermühle verdient es, im Reigen
gezeigt zu werden. Sie ist leicht und dabei
Schön. Auch gestattet Sie vielfache Uebergänge
und ist daher für den Reigenaufbau sehr hand-
lich und wertvoll
Vierermühlen auf deı
1 Zweifache Vierermühle
ni EIC
Zirkelmitten, die obere rechts, die untere lin! 7 Erl ER SEA 2 s 5
7 EEE |
SE I
Vie 22
D
SIE eine O
r S
ALA) S Q
Zweifache Vierermühle
Hand, Han
uf linker linhandgriff,
freihändig
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2. Teil: Reigenfahren
Ring
Zum Ring gehören mindestens 2 Fahrer.
Zahl ist, um s0 besser.
"Osser de
Die Schwierigkeit des Ringfahrens liegt
ass die Fahrer freihändig dicht hinter-
müssen, ohne zu radieren
dem Vordergummi den Hinter-
ıes zu berühren). Um
igkeit zu überwinden, müssen
ussen laufen, d.h. seitlich
I des Vordermannes oder direkt |
in wie alle Reigenübungen
herumgefahren werden Zweierring
dem Uhr-
denn alle Reigenfahrer sind — infol
ahren auf linker Hand viel
—
ein Ring bilden. Die inneren Fahrer
o
Ringgriff, die Aussenleute Schultergriff.
" fälschlich Mühle genannt. Richtiger ist der
Der Ring ist aber auch mit Aussenfront
nd schwerer, wenn nicht zu schwer.
er Zweierring (Abb. 235) entsteht am leichtesten aus der Zweier-
D. 216 Die beiden Fahrer brauchen nur den Griff zu ändern
Zi LAT DUT
Dreierring (Abb. 237 und 238) entsteht leicht aus der Dreier-
8
geändert wird
Y | Der Viererring (Abb.
239) entsteht aus der Vierer-
mühle oder aus der Vierer-
etwas zurückbleiben)
Viererring bilden.
oben
Dreierring
I
stirnreihe durch Staffelung
(indem der Vordermann
vorfährt und die Uebrigen
Auch aus dem Vierer-
rattenschwanz lässt sich ein
)ie
Fahrer greifen dabei nach
Zweiergegenring
ucn Ehemannsmühle genannı
Dreierring
links herum
Viererring
(vorwärts rechts oder rückwärts links)
re
Reigenfiguren: Ring
Der Sechserring (Abb. 240) entsteht leicht |
und gut aus der zweifachen Dreiermühle. (Siehe |
Abb. 231). |
Auch aus dem Sechserrattenschwanz
(Abb. 299) kann er leicht gebildet werden, indem
die Fahrer den Sattel des Vordermannes loslassen
und sich die Hände reichen. Dies muss schnell
geschehen.
Der Sechserring löst sich durch kurzes Ein-
schwenken leicht auf in den Sechserinnenstern
= 0
(Abb. 247).
TB
|
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A A
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| 2
241 a
Entstehung eines Achterringes aus zweifacher Vierermühle
n L 1 Ll < S ing
Die 4 äusseren Fahrer bleiben zurück’und schieben sich Sechserring
E + SEELE 0% 3 Er D E] Die Entstehung des Achterringes
Ahh. 241) ı Izieht sic Se
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Die Auflösung ges
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Achterring
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2. Teil:
Reigenfahren
Die inneren Fahrer nehmen
die äusseren Schultergriff
ss ale er inneren | re
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eng Sg C KINC-
e g 24)
+ AUSSE en“ SIC
S € Viere
) enis der Achter-
CDE gSI1g vi C
Paariger Dreierring‘ oder Dreiilügelring
x |
Paariger Viererring oder Vierflügelring
Is en aus 4 Paaren und hat 4 Flügel
< <
À
Y
> >
Aus € einfachen Viererring auf der Kreismitt
Ss Saale ıtstel 1 lurch Heran-
Auch der paarige Dreierring (Abb. 243) ist nur eine
Uebergangsfigur von der zweifachen Dreiermühle (Abb. 231)
zum Sechserring. Vergleiche das soeben zum paarigen
Viererring Gesagte. Er ist ein Dreiflügelring.
Obwohl der Flügelring nach dem Gesagten nur Ueber-
gang zwischen Mühle und Ring ist, gibt er doch ein
SAE
hübsches ansprechendes Bild im Saale und verdient im
Reigenaufbau angemessene Berücksichtigung. Er sollte
daher, wenn er vorkommt, wenigstens einmal herum ge-
fahren werden, damit das Auge des Beobachters ihn als
geschlossenes selbständiges Bild erkennt
Y Y
Grundriss eines paarigen Zweierringes
— Zweiflügelring —
PTT
T4
Reigenfiguren: Stern
Stern
Der Stern geht strahlenförmig nach innen oder nach
Achsen in der Reg
aussen.
Daher gibt es einen Innenstern und einen Aussen sich die Fahrer sonst nur schwer die Hände reichen könnten
stern. Zwischen beiden steht der Wechselstern. Am leichtesten Der Dreierinnenstern (/ 1 t
von 6 bis 8 Fahrern Dreierring (Abb. 237
29 1
und natürlichsten sind die Sterne
Dann ist der vorhandene Raum
genügend ausgefüllt. Die Fahrer 5 - - - här
zerren Sich nicht.
Bei vier oder weniger Fahrern
bedarf es einer eigenartigen
Stellung der Räder, um die Fahrer
so nahe an einander zu bringen,
dass sie sich bequem und natür-
lich die Hände reichen können
(Abb. 245).
Die Sterne sind im all-
gemeinen leicht, namentlich die
Innensterne. Bei den Aussen-
sternen ist es zuweilen schwer,
die Räder gleichmässig rückwärts
zusammenzubringen.
Im Stern müssen die Längs-
A | 7
A
achsen der Räder sämtlich zum
Mittelpunkt gerichtet sein und
sich dort schneiden. Das ist das
Dreierinnenstern C > >
Kennzeichen des Sternes. Da-
|
durch unterscheidet Sich der Stern Scharf von allen übrigen Der Viererinnenstern (Abb. 245) ents |
Reigenfiguren, z. B. vom Kreuz, in welchem die Längsachsen Dreierinnenstern aus m ring oder aus eine EFET- ]
parallel und Senkrecht zu einander liegen, vom Halten auf der Stirnreihe. Eig lich ist a m die Stellung N
Runde u.a. (Nur beim Dreier- und Viererstern weichen die Vorderräder |
Der Viereraussenstern (A 2 entste |
Rückwärtseinrollen Vie eihe e |
| fahrt 3 um 1 5 las E C 1
als mittelschwer |
sr
Viererinnenstern Spandauer R.-C. Germania Viereraussenstern
ATI AN
ERNEST E NUE TAA
WE Kahmen ed rer
IMS et ALONE na x
2. Teil: Reigenfahren
Sechserinnenstern
Sechseraussenstern
Die Dreier- und Vierersterne sind eigentlich
noch unvollkommene Sterne. Sie verdienen den
Namen Stern noch nicht recht; denn sie sind zu
winzig und zu wenig wuchtig. Anders bei den
Sechser- und Achtersternen, zu denen wir jetzt
gelangen.
Der Sechserinnenstern (Abb. 247) entsteht
ebenfalls aus dem Sechserring (Abb. 240) durch
kurzes Einschwenken oder aus einer Sechser-
stirnreihe, indem deren Flügel vorgehen und sich
gegenüber schliessen.
Ein Stern sieht, wie die Bilder zeigen, schön
aus, wenn alle Vorderräder gerade gerichtet nach
innen stehen. Manchmal wird hierauf zu wenig
geachtet. Die Fahrer lassen ihre Vorderräder
nach Belieben herumfallen. Das gibt dann kein
schönes Bild und sollte vermieden werden. Dies
ist auch nicht allzuschwer
Der Sechseraussenstern (Abb. 248) ist
schwer. Er entsteht gewöhnlich durch Rück-
wärtseinrollen aus einer Sechserstirnreihe.
Er lässt sich leicht zu zwei Dreiergruppen
auflösen, indem drei Fahrer nach oben oder
rechts, die drei anderen nach unten oder links
abfahren. Auch können die Fahrer paarweise
ausfahren.
Selten und schwer ist der Uebergang zum
Sechserrattenschwanz (Abb. 299). Dabei wenden
alle Fahrer aus dem Stand seitlich und greifen
gleichzeitig zum Sattel des Nebenmannes.
Der Stern kann an jeder Stelle aufgelöst
werden, d.h. bei jedem Fahrer kann die Lösung
der Hände beginnen. Dadurch hat es der Fahr-
wart in der Hand, jeden beliebigen Fahrer für
die nächste Uebung zum Flügelmann zu machen.
Dies ist oft sehr erwünscht; denn bekanntlich
sind die Fähigkeiten der einzelnen Fahrer ver-
schieden und mancher ist in der Mitte besser zu
gebrauchen als am Flügel oder umgekehrt.
Derartige Möglichkeiten, die Stellung der
Fahrer zu ändern, bieten sich im Reigen öfter.
Ein gewiegter Reigenfahrwart weiss sie sich zu
nutze zu machen. Und er soll es nie versäumen.
Das gehört zu seiner Kunst. Er soll eben ver-
stehen, jeden Fahrer unauffällig dorthin zu stellen,
wo er am besten zu gebrauchen ist.
Reigenfiguren: Stern 73
Von dem Achterinnen= und
Achteraussenstern (Abb. 249 und 251)
gilt dasselbe wie vom Sechserstern
Der Achteraussenstern (Abb. 251)
muss sogar als sehr schwer gelten, um
deswillen, weil das Rückwärtseinrollen
einer Achterstirnreihe schwer ist. Statt
dessen können auch — was aber gleich-
falls schwer ist — zwei Viererstirnreihen
rückwärts zum Stern zusammenfahren
Einen Achteraussenstern in regel-
rechter Stellung aufzubauen, ist für eine
| Mannschaft sehr schwer. Und doch
ist dies durchaus nötig; denn unregel-
mässig und fehlerhaft aufgebaut, wirkt
er durchaus schlecht.
Achterinnenstern H
u
|
|
|
|
|
|
Entstehung des Achterinnensternes aus |
der Runde. Die 8 Fahrer
sämtlich "gleichzeitig’nach innen
| Der Achteraussenstern (Abb.251)
wird auch häufig so gebildet, dass
zunächst 3 Fahrer Stellung nehmen
nun wur
1
| und die übrigen der Reihe nach von
vorn zwischen ihnen durchschlüpfen
und sich dann angliedern Diese
Entstehung spielt sich dann folgender-
massen ab: 3 Fahrer nehmen als Teil
eines Achteraussensternes Stellung
Dies ist leicht, indem die beiden
Flügelleute einer Dreierstirnreihe etwas
rückwärts fahren. Die 5 übrigen Fahrer
| umrunden sie. Einer nach dem anderen
| fährt dann von vorn durch die Dreierstirn-
| reihe durch und schliesst sich hinter ihr
rechts oder links an, z.B. Fahrer 4 rechts,
5 links, 6 rechts, 7 links, 8 rechts. So
baut sich der Aussenstern allmählich auf
Achteraussenstern
173
ESSA PR GAT UHE
A
2
a
5
4
2
4
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A
MAR L
aan
ee
2. Teil: Reigenfahren
Achterwechselstern
rechte Fahrer jedes Paares
ts r Schulter des Nebenmannes
er Z
| e t. In der Mitte
€ einer Fleck bleiben
n Zusammenfahren
e I er mit “llenbogen zu nahe
nd zu < ingt stehen. Auch dies
Noch weiter müssen die Fahrer auseinander
e enn sie Schultergriff den weiten
Zwölferreigen sind nicht häufig. Der
Achterreigen hat sich als Grundreigen heraus-
Idet. Er ist auch am höchsten entwickelt
Und das wird wohl stets so bleiben; denn zwölf
Fahrer zusammenzubringen und einzuüben ist
nicht leicht. Bei acht Fahrern ist es viel eher
Der Achterwechselstern (Abb. 252) ent-
steht aus dem Achteraussenstern (Abb. 251),
indem 4 Fahrer (die ungeraden) um die
4 anderen (die geraden) herumfahren. Er
lässt sich aber auch noch anders bilden.
Der Achterwechselstern ist mittelschwer.
Auch er sieht wie der Achteraussenstern nur
schön aus, wenn er regelrecht aufgebaut ist.
Dies ist an ihm sogar noch wichtiger, weil
sein Bild schon sowieso — durch die
Wechselfront der Fahrer und Räder — auf
den ersten Blick unregelmässig oder gar
ungeordnet erscheint. Erst nach einigem
Hinsehen erkennt das Auge die Idee, die
ihm zu Grunde liegt: „Wechsel«-front!
< eo >
< o >
< ® © >
< eo >
Zwei Viererstirnreihen_fahren rückwärts zusammen
fZzum Achteraussenstern
Paarweises Zusammenfahren zum,)Zwölferinnenstern
Reigenfiguren: Kutsche
Dreierkutsche
| Zweierkutsche
Kutsche
Die Kutsche ist unstreitie die schönste ler heutigen S Es e Z
Reigenübungen er A
Ihre vollendete Einfachheit und durchsichtige Klarheit S A 95
im Bau sichern ihr dauernd ihre Wirkung e
Die Kutsche ist das jüngste Kind im Reigen Es ge- m (
hören sichere, gut geschulte Fahrer dazu, um sie im engen ATS Rare < C
Saale vorzuführen, und erst verhältnismässig spät wurde sie 2 A y
entdeckt. Als schwer kann sie nicht bezeichnet werden, eher CR :
is leicht. Sie beruht auf der Kunst des Freih indigfahrens. Eine Die Ents
Mannschaft, die diese Kunst sicher beherrscht, vollbringt auct = -
die Kutsche. Je mehr Fahrer teilnehmen, um so schöne: N | x
wirkt sie. Es gibt auch Kutschen von mehr als acht Fahrern er ¿
(Omnibus genannt)
Die Kutsche lässt sich mit anderen Figuren verbinden
So lässt sie sich als Umfahrt 7 um 1 durchführen (Abb. 265)
Zwei Kutschen lassen sich zur Mühle verbinden (Abb. 26 ZUGE ZT GEES GE
Entstehung der Dreierkutsche aus eit Dreierstirnre mit een > Te 422 2.200065
Kreuzgriff: Die beiden Aussenfahrer heben ihre Innenarn
ler Mittelmann fährt unter durch und vc Dreierkutsche
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KOS PLN
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SE ACNE Saa e R HLA LIS
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Viererkutsche
Die Viererkutsche (Abb. 258 und 259) entsteht aus
handgriff, indem der zweite
Fahrer vorfährt, der dritte zurückbleibt;
2
Brust- und Kreuzgriff: 1 und 3 Brust-
he zur Viererstirnreihe
re Fahrer (3) zwischen
? und chiebt
4) ein
Sechserkutsche mit Zweierführung
ewöhnlich übliche Form)
TT UTE:
. Teil: Reigenfahren
Eine Achtermannschaft bildet zwei Viererkutschen. Beide
fahren dann auf möglichst grosser Runde im Saal derart,
dass beide sich immer einander gegenüber befinden. Dies
ist ein schöner Anblick. (Vergl. Skizze auf Seite 77.)
Sämtliche Kutschen müssen flott gefahren werden; denn
es sind Freihandfiguren und diese gelingen nur in flottem
Tempo.
Die Sechserkutsche (Abb. 260) entsteht leicht und ein-
fach aus einer dreifachen Zweiermühle (Abb. 224) durch
Anschluss des einen Flügels an den anderen.
Viererkutsche
Die Auflösung geschieht ähnlich wie bei der Vierer-
kutsche dadurch, dass sich die beiden hinteren Fahrer 5
und 6 (Abb. 260) zwischen die beiden Seitenfahrer (linken
Spitzenfahrer 1 und linken Seitenfahrer 4) schieben.
Gewöhnlich bilden zwei Fahrer die Spitze (vergl.
Abb. 260). So ist die Sechserkutsche am leichtesten. Selten
ist Einerführung (Abb. 262 und 263). So ist sie weniger
leicht und weniger ungezwungen.
Die Seitenfahrer nehmen Front nach innen. Denkbar
und ausführbar ist aber für den einen Eckfahrer (Abb. 263)
auch Aussenfront, zu empfehlen ist sie aber nicht. Dadurch
erschwert sich die Mannschaft die Sache erheblich. Auch
ist der einzige Spitzenfahrer dann zu einer unnatürlichen
Haltung (Arme weit nach hinten gebogen!) gezwungen
Reigenfiguren: Kutsche
Grundriss
der
Sechserkutsche
mit Einerführung
Pen
YıY =
Y Sechserkutsche mit Einerführung
(linker Eckfahrer mit Innen
st Z
2 Viererkutschen im Saal
Sechserkutsche mit Einerführung
Die Achterkutsche
| der Sechse S S eine
|
| Auch die A I is
| x -
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| WC WC UT 1
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C ı Ve € SIC S O 1ASSIO
| Bild. Der freie e R ss stets
bleibe C e OC € e N
| die Kutsche ihre Schönhe
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e 00sBpB850 = h upt gut geschulteZwoöltermannschafter
Schwenkende Achterkutsche (Omnibus gar nicht zu finden sind
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SEES PRD UO AVEC REED
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4.0403
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eT ATTE OTTE:
(05)
Mühle aus zwei Viererkutschen
or
2. Teil: Reigenfahren
===
Nebenformen der Kutsche
Die Kutsche gestattet einige hübsche Ne-
benformen. Zunächst lässt sie sich umformen
zur Kutschenumfahrt (Abb. 265) Der
Grundriss der Kutschenumfahrt
\bb. 265)
Fahrer 1 hält, steht still und lässt die übrigen
sieben wie einen Kranz, dessen beide Enden
er in Händen hat, um sich herumfahren
Den Grundriss ergibt Abb. 266.
Anderer Art ‘ist die Doppelkutsche
(Abb. 267). Sie ist eine Zweiermühle, deren
Flügel nicht aus Paaren oder Stirnreihen,
sondern aus Viererkutschen bestehen. Diese
Figur ist sehr hübsch.
Die Doppelkutsche entsteht aus zwei
Vierermühlen, die zur Mitte fahren und sich
fassen. Dies ist leicht.
Grundriss der Mühlenkutsche
Einfache Zweiermühle, deren beide Flügel je einc
Dreierkutsche tragen
Noch einfacher und leichter vollzieht
sich die Doppelkutsche aus der zweifachen
Vierermühle (Abb. 233), indem je zwei
Flügel zur Kutsche übergehen.
Eine dritte Art ist die Mühlenkutsche
(Abb. 268). Die beiden Flügelkutschen
(Dreierkutschen) fassen sich dabei nicht
direkt, sondern zwischen ihnen steht noch
ein gewöhnliches Mühlenpaar.
De
Reigenfiguren: Geschlossene Kette, Fuchsjagd
Gieschlossene Kette
Die Kette (Abb. 269) entsteht aus
4 Paaren, indem je der eine Fahrer vor-
fährt und die eine Hand nach vorn, die
andere nach hinten reicht.
Die Kette ist leichter als die Schlange
(Abb. 275). Flott gefahren, macht sie
einen lebendigen Eindruck.
Mit dieser geschlossenen Kette ist
nicht zu verwechseln die offene Kette im
Gegenflankenzuge (Abb. 123) und im
Gegenkreiszuge (Abb. 125). Es liegt nur
Gleichheit des Namens vor. Sachlich
sind es ganz verschiedene Uebungen
Fuchsjagd (Katze und Maus)
(1 wird von 2 verfolgt)
Abb. 271 —
Zuerst bilden 6 Fahrer eine zwei-
fache Dreiermühle mit weitgestrecktem
Handinhandgriff. Fuchs (1) und Jäger (2)
kreisen ausserhalb und fahren erst ein,
wenn die Dreiermühle im Gange ist
Dieses Einfahren ist das Schwerste an der
ganzen Uebung. Es muss dicht hinter
dem Hinterrad eines Aussenmannes er-
folgen. Während der Jagd haben Fuchs
und Jäger ein für das Gelingen sehr
wichtiger Wink ihre Vorderräder stets
auf die Pedale der Aussenleute zu richten,
gerade 50 als ob sie diesen mit ihren
Vorderrädern die Pedale abfahren wollten
Die Fuchsjagd muss als leicht gelten
Sie wird oft und gern gezeigt.
Den Grundriss zeigt Abb. 270.
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À
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e
Grundriss der Fuchsiagd
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EET SETT I I ne
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ATTE TTCN EAC
KUrTFEÄNNE
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|
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CASCIA x ERA
EEN
Strebt zur Mitte
lier fassen Sich beide zur
einfachen Zweiermühle
216). Die übrigen
3 Fahrer jeder Vierer-
e lösen h je zu
einer Dreierflankenreihe
1.h. Reihe, au
hintereinander, Seite 25
ınd Abb. 41) auf und
fahren aus den beiden
SIC
r Ring: in einem grossen
oder eine kleine Mühle
stehen. Dann bewegt
irts und der Aussenring vor-
ı ein das Auge blendender
teht in der Weise, dass
2. Teil: Reigenfahren
Hexenkessel
Schön sieht es aus,
2 Fahrer zur Kreismitte eilen.
Hexenkessel 4 um 2
Hexenkessel 5 um 3
(die drei Mittelleute müssen sehr eng stehen)
)
Längsseiten kommend, auf der Kreismitte zum Sechserring zu-
sammen, diedortschon bestehendeZweiermühle einschliessend.
Aehnlich bildet sich auch der Hexenkessel 5 um 3 aus
zwei vierfachen Zweiergegenmühlen, indem von jeder 1 resp.
EsgibtaberauchnochandereEntstehungsweisen desHexen-
kessels, z. B. indem aus einem Achterrattenschwanz (Abb. 300)
zwei gegenüberliegende
Fahrer zur Mitte gehen
und die übrigen 6 aussen
herum sogleich Ringgrift
nehmen.
Der Hexenkessel kann
sich mannigfach auflösen.
Schwer ist der direkte
Uebergang zur Achter-
stirnreihe: Die Ringfahrer
legen sich der Reihe nach
sämtlich neben einen Innen-
mann, der seinerseits neben
seinen bisherigen Neben-
mann geht
Leicht ist aber der
Uebergang zur zweifachen
Vierermühle (Abb. 234), in-
dem zuerst dielnnengruppe
aus dem Ringe heraus auf
4 Fahrer vermehrt wird
und die 4 Restfahrer sich
aussen nebenlegen. Dies ist
mit Lenkergriff einfach.
eV
Schlange
Die Schlange entsteht aus einer
Achterstaffelreihe, indem die Fahrer
die eine Hand nach rückwärts, die
andere nach vorn reichen Der
Spitzenmann bleibt stehen und
schwenkt sozusagen die übrigen wie
eine Leine um sich herum. Abb. 275.
Die Schlange ist mittelschwer
Alle Fahrer müssen sich rückwärts
nach innen legen Daher ist die
Schlange etwas Schwerer als die
geschlossene Kette (Abb. 269), mit
der sie sonst manches gemeinsam hat
Die Schlange gibt einen guten
Uebergang zum dicken Mann
(Abb. 276). Auch lässt sich aus ihr
der Rattenschwanz (Abb. 300) bilden
Der erste und letzte Fahrer nähern
sich, alle greifen gleichzeitig zum
Sattel des Vordermannes.
Die Schlange ist nicht zu ver-
wechseln mit dem Schlangenzug.
(Abb. 114 und 115)
I} |
I G wr
Dicker Mar
(8 C Ku
Reigenfiguren: Schlange, Dicker Mann
Schlange
Dicker Mann
Der dicke M
S Dahe S
den. I S
€ JCS D x
Hände aller I SS
10
EIERN
3
PRL) PL ADEG Cie
RA
LH
IDE
NEUN
Neem ei
|
EEA
%
Ww
2. Teil: Reigenfahren
Durchzug
e gehören zu den Schwierigsten Reigen-
mehrere Fahrer umfassen
Die Grundidee ist höchst einfach: Der eine Fahrer
ıes Nebenmannes hindurch
beide Fahrer
Gegendurchzug
Fahrer im Schulter-- oder Rattenschwanzgriff anhängen,
Die Durchzüge sehen sehr kompliziert aus. Infolge ihrer
Schwierigkeit können sie nur langsam ausgeführt werden.
Daher empfiehlt es sich, nicht zuviel Durchzüge in einem
Reigen zu bringen, sonst sieht
der ganze Reigen gequält
aus und wirkt langweilig und
A ermüdend auf die Zuschauer
I In jedem Reigen müssen
auch flott zu fahrende Figuren
vorkommen. Dadurch wird
er lebhaft und wirkt auch
belebend. Das ist wesentlich
Mühlendurchzug
Einer-Gegendurchzug, Cesare EE
Grundstellung H
Einfahrt vorn
Due?
SS | 1 Paarc
R.-V. H f 1894 ıchen Mühlendurchzug
ıuf Längsmitte
Ausfahrt hinten und Rückkehr in die Grundstellung a
Reigenfiguren: Gegendurchzug 83
Gegendurchzug
7 zu |
Der ( 7
| ehr F
| er Act
I f H r
habe f er 2
N
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|
| |
|
|
| | |
|
| Lj
| > = |
| (Die Abbildu gen 284-287 folger Einfahrt |
f Später auf Seite 84 und 85, j
| [ r f i 4 und ) |
| N | |
M Sn | |
Der Flügelfahrer 1 bewegt | |
sich ebenfalls. Abb. 288 ver- | Y
| glichen mit Abb. 289 zeigt | |
| deutlich seine fortschreitende | 5
Bewegung. Auch muss er den | N
| Arm weit strecken, um die |
übrigen durchzulassen. |
Aus dem Gegendurch- | H
zug 7 zu 1 entsteht leicht der |
dicke Mann (Abb. 276), indem |
Fahrer 1 stehen bleibt und die |
übrigen sich um ihn herum |
legen.
Auch der Uebergang zum
Achterinnenstern (Abb. 249) |
schliesst sich leicht und natür- |
lich an. |
Wird ein Gegendurchzug
7 zu 1 gut und schön aus-
geführt, so zeigt dies, dass die
Mannschaft auf der Höhe ist. REN NE Tig Ze)
In der Durchfahrt begriffen
KAP Y CEEAA AMANECER A
vu
NN ERTL N
LE e DML EIT r
ad
Bien
9
>
2. Teil: Reigenfahren
Gegendurchzug 4 zu 4.
Der Gegendurchzug 4 zu 4 (Abb. 284 bis 287) ist sehr übrigen Fahrer — 6, 7, 8 an 5 und 3, 2, 1 an 4 — ziehen,
schwer. Die Schwierigkeit besteht darin, dass sich auf engem ist erstaunlich gross. Dadurch werden 4 und 5 leicht rückwärts
1 Fahrer unter dem Arm eines andern sozusagen gerissen. Um sich dagegen zu wehren, müssen sie sich
ingen sollen. Das ist leichter gesagt als getan. scharf nach innen legen und sich selber gegenseitig fest
Grundstellung
Innen Handinhandgriff. Flügel mit Schultergriff. °“Gleiche Front
b
Erste Einfahrt
6—7—8 schwenkt nach rechts innen ein. Flügel 1-2—3—4 schwenkt links ein, hält sich aber aussen.
Leicht kommen dabei die beiden inneren Fahrer (No. 4 anfassen. Trotzdem entgleiten ihre Hände doch manchmal
einander und die Uebung ist dadurch misslungen. Dieser starke
5) zum Sturz oder sind gezwungen, mit dem Fuss auf
Zug nach rückwärts ist für die inneren Fahrer 4 und 5 sehr
die Erde zu tippen. Namentlich in der Stellung c (Abb. 286)
lies der Fall. Die Kraft, mit der die an ihnen hängenden lästige und störend. Er hindert ihre freie Bewegung stark.
Reigenfiguren: Gegendurchzug
Um ihn zu mildern, müssen die folgenden
| Fahrer EZEEE el (0), M, dicht aufschliessen,
so dicht wie nur möglich. Dadurch mässigt sich
der Zug nach rückwärts.
Dieses dichte Aufschliessen ist aber ebenfalls
schwierig. Leicht geraten die Fahrer dabei zu
dicht aneinander und behindern sich oder kommen
selbst zu Fall. In diesem dichten, aber nicht zu
dichten Aufschliessen lieg
t die Schwierigkeit, aber
gleichzeitig auch das Gelingen.
Leicht und oft irren sich dabei die hinteren
Fahrer 1 und 8. Sie glauben gern schon weit
genug vor zu sein und dabei sind sie tatsächlich
noch immer viel zu weit zurück. Ohne es zu
| wissen, hindern sie dann den Fortgang des ganzen
Durchzuges. In unserem Bilde 286 ist zum Beispiel
| deutlich zu erkennen, wie Sehr der Fahrer 7 Seinen
| Vormann 6 festhält und hindert. Das gleiche ist
im andern Flügel am Fahrer 2 zu sehen. Dieser
hält seinen Vormann 3 fest und behindert ihn,
während 2 selbst wieder von 1 festgehalten und
rückwärts gezogen wird. Die Fahrer 7 und 8 sowie
1 und 2 müssten bereits viel weiter vorgerückt sein.
Ein scharfes Auge erkennt auch schon, wie sehr
1 ie Spi 5 7 Zweite Einfahrt
bereits die Spitzen 4 und 5 durch den Zug nach weite i ze
Kreisia t S
ks innen ein Fi EIE
hinten behindert werden.
; Aus dem Gegen
Diese Auflös
dann folgendes Bild
- u we
Rückkehr in die Grundstellung a
<Q hr 1" 1 Lehrer ir ihre ıf
Beide Flügel haben einen vollen Kreis gefahren und kehren in ihre Anf
zurück. — Man beachte, wie stark sich Fahrer 4 und 5 nach innen legen müssen
um ihre Handverbindung” zu erhalten
Tan
|
| Einer-
Mühlen-
durchzug
(Mühlendurchzug
1 zu 1)
EFH
Pr
|
TR.
Mühlenstellung
Narren
rr IR
AITA
Gde LBA RCA EAA D AMAR AISI TL
TALES
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E nn nn Du — — —
|
5 Durchfahrt Ausfahrt vorn
2 unter dem Arm des Nebenmannes
<|
j Gil — =
|
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| | f 3
ur
[ Der Mühlendurchzug
beginnt in derselben Stellung
R wie die gewöhnliche Zweier- |
mühle. Die Flügel haben |
Wechselfront (Abb. 290)
Der eine fährt unter
dem Arm des anderen
hindurch.
p | 2
| | R
295 1
Umwenden vorn Rückkehr in die Grundstellung a
|
[|
|
Im Mühlendurchzug können die
Flügel aus mehr als einem Fahrer bestehen.
Je grösser die Flügel sind, um so schwerer
wird der ganze Durchzug und bei 4Fahrern
an jedem Flügel ist er bereits schwer.
Die Schwierigkeit liegt wie beim Gegen-
durchzuge (Abb. 284 ff.) im engen Auf-
schliessen. Dieses verbürgt den Erfolg
Reigenfiguren: Mühlendurchzug
Mühlendurchzug 4 zu
Grundstellung
Im Durchzuge begriffen — Der durchziehende Flü
Y
Wechselfront
Anfangsstellung bei
Mühle und Mühlen-
durchzug
Der Durchzug
vollendet sich — Flügel 5 ff. kehrt
in seine Or
Gleiche Front
gren
m en eg
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NARR TEAS
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are)
88 2. Teil: Reigenfahren
Rattenschwanz
Rattenschwanz ist ein Ring; nur reichen sich die Fahrer dabei [ |
nicht die Hände, sondern erfassen mit der einen Hand den Sattel
des Vormannes oder dessen hintere Gabel direkt unter dem Sattel,
mit der anderen Hand steuern sie ihr eigenes Rad.
Die Fahrer müssen gebeugt, eng gedrängt, hintereinander
fahren. Die Vorderräder laufen aussen. Der Ring fährt flink.
Der Rattenschwanz ist eine der wenigen Reigenübungen, die
etwas Scherzhaftes an sich haben. Die Fahrer gleichen einer
Schar Ratten, die aneinander gebunden hintereinander herlaufen.
Der Zuschauer muss unwillkürlich lächeln und freut sich gleich-
zeitig des Anblicks.
Räder und Fahrer müssen stets schräg nach aussen geneigt
en, sonst stürzen sie nach innen.
Der Rattenschwanz entsteht ohne grosse Schwierigkeit aus
dem Aussenstern, indem beim Herausfahren alle Fahrer das Rad
ihres Nebenmannes gleichzeitig fassen. (Abb. 248 und 251.)
Auch aus dem Mühlendurchzug ergibt sich ein schöner |
|
gang zum Rattenschwanz, z. B. aus dem Mühlendurchzug
209 R.-C. Sport Berolina, Berlin 1896
l zu 5 ein Sechserrattenschwanz, aus Mühlendurchzug 1 zu 7 ein
1 Sechserrattenschwanz
Achterrattenschwanz.
Auch die Schlange (Abb. 275) bietet einen Uebergang zum Rattenschwanz.
Die Auflösung des Rattenschwanzes ist sehr mannigfach. Es können z.”B. alle Fahrer gleichzeitig loslassen und einzeln
fahren. Oder der Rattenschwanz teilt sich in zwei Hälften: die eine fährt nach oben, die andere nach unten im Saal. Auch
aus dem Rattenschwanz direkt zum Ring gewechselt werden, indem die Fahrer sich die Hände reichen.
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y
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+ = .
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8 >
7 eihe
Staffel A R
in Wechselfront
Reigen zu 1
ist im Reigen zuweilen
Ausgangspunkt mancher
Uebungen, z. B. halbe
Umfahrt der Geraden
um die Ungeraden
Spandauer R.-C. Wanderer 1885/93
Achterrattenschwanz
Besonderes: Schulreigen 89
Besonderes
Nach den allgemeinen Lehren und den Figuren ist noch von den Reigeı
(Zeitdauer, Aufbau, Wettbewerb, Wertung, Kleidung
Es wird üblicherweise Schulreigen und Kunstreigen unterschieder
A. Schulreigen
Der Schulreigen enthält nur Schulübungen Als Es lassen si hüt >
solche gelten: lie
a) Fahren vorwärts, einzeln oder in Stirnreihen;
b) Halten in Stirnreihen
Nicht gestattet im Schulreigen ist Einzelhalten, Rück-
wärtsfahren, Freihändigfahren, Mühle, Ring, Rattenschwanz,
Kutsche, Stern, Turbine, Hexenkessel u. s. w.
Das Kreuz (Abb. 173 bis 177) ist im Schulreigen ge-
stattet. Nur darf zu seiner Auflösung nicht Rückwärtsfahren
angewendet werden.
Gestattet ist ferner die Torfahrt (Abb. 169 bis 172),
Durchreihen (124), Durchwechseln (123 und 125), auch der
gar nicht so einfache Schleifenzug (Abb. 105 bis 107)
Fahrer einer Stirnreihe dürfen Schultergriff (aber nur
einseitig, Abb. 31) nehmen.
Schmuckreigen
Schmuckreigen ist ein Schulreigen, dessen Fahrer mit ob Scl C
Blumen, Bändern, Wimpeln u. s. w. geschmückt De räc € ges
Schmuck kann einfach oder auch sehr reichhaltig sein d) ob ı niedriger Schm
Im Schmuckreigen sind Wettbewerbe ziemlich selten,
verdienen aber Pflege und Beachtung. ragende Blumenwirtel, Wedel. S
In der Ausschreibung soll, um für die nennenden
Vereine die Aussichten des Kampfes tunlichst gleich zu ge-
stalten, die Art des gestatteten Schmuckes angegeben sein
Die Ausschreibung soll deshalb ergeben: meraveranstatfert E ege C
a) ob Blumen oder nur Bänder gestattet sind; massvollen Grenzen e
b) ob alle Farben oder nur einzelne und welche Der Schmuckreigen wird eig C
gestattet sind; der s aus B S
Lichtreig
ichtreigen
Lichtreigen ist ein Reigen mit Lämpchen im ver Es gibt auch Lichtreiger denen die B
dunkelten Saale. Er bietet den schönsten und reizvollsten Fahrer aus der Höhe des Saales C eine t
Anblick. Meistens werden Glühlämpchen benutzt. wechselnden Lichtkegel erfolgt (richtiger Beleuchtungs-
Gewöhnlich ist es gleichzeitig ein Schmuckreigen reigen zu nennen
arme men m} Tag = one mem —
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Aufwen
90
2. Teil: Reigenfahren
Farbenreigen
Einen guten Farbenreigen zusammenzustellen, ist nicht
leicht. Es gehört viel Erfahrung dazu. Der Veranstalter tut
ut, die Anforderungen zunächst nicht allzu hoch zu stellen.
Auch im Farbenreigen soll die Mannschaft ihre ständige
Galakleidung tragen. Es ist nicht angebracht, sie mit farbigen
Jacken, Hosen, bunten Kappen oder ähnlichem zu vertauschen;
C Besi2ml er in vier die sollen durch äusseren Schmuck hinzugetan,
Auch die Art der Farben (weiss, gelb, icht durch bunte Kleidı erzielt werden. Sonst wird der
S 1 es € 1 I um Kostümreigen
d D S S I reisen sind den einfachen Schmuckreigen vor-
er M s Saales de € iehe Sie regen I und Zuschauer mehr an. Mit
e C B € dere SI g erwa neue Farbengruppierung
blossen Schmuckreigen fehlt dieser fesselnde Reiz
2 >
Tonreigen
S Ta erlaubt ist, u. s. w Der Tonreigen harrt noch
Nur ei S € dig der Pflege. Als wirklicher Wettbewerb wird er wohl kaum
in A
Angal enthalten über Nur als freiwillige Einlage ist er ausser Wettbewerb
.
B. Kunstreigen
ren und mögliche Drehen des Lenkers ist dagegen unzulässig
Im Kunstreigen sind Signale nicht gestattet. Verstösse
Die Füsse lagegen sind Fehler in der Ausführung
rder 8 Fahrer sind die übliche Zahl. Daher hat sich der
t eine Kunst Achterkunstreigen als Normalreigen herausgebildet. 12 Fahrer
Es ( Sie Sind zu Schwer zusammenzubringen und
ird oft ımmenzuhalten. 6 Fahrer Sind meistens nur Notbehelf,
leren Fahrer venn der siebente und achte fehlen
Kostümreigen
I ( t unendlich mannigfaltig: Bauern oder Phantasiebildes Es sind daher in ihm alle Schul-
| 1 ( Ir eig( eine und Kunstreisenübungen durcheinander nach Belieben
X erreige 7; nerreigen u 1 W gestattet oder sollten gestattet sein
I | 1 ähnliche Stücke können die Zum Wettbewerb eignet Sich der Kostümreigen nicht
Danr t man von Lanzenreigen, Fächer Er ist daher auch in keiner Weise an die Reigenregeln
G tabreige gebunden
J eigt y S lreige ‚ch Kunst Zur Ausstattung von Saalfesten kann er nicht genug
Zweck ist die Vorführung eines Lebens-, Kultur empfohlen werden
Besonderes: Kunstreigen 91
|
Zeitdauer
| Für jeden Reigen Sind 8 Minuten Zeit eingeführt las Zeichen „Los Er Sagt dann Minute für Minute
| Erfahrungsmässig genügt diese Zeit. ınd deutlich värts zählend: 7, 6,5, 4 2 N
| Der Zeitnehmer Stets ein Mitglied des Wettfahr- Schluss Uebungen, die nach dem Scl 2 O
ausschusses gibt nach Beendigung der Begrüssungsrunde werden nicht mehr gewertet. Sie sind eig
|
|
|
Aufbau
Die Lehre vom Reigenaufbau ist die schwierigste, aber langsam ausgefü werden n SS 2 3 C
auch die wichtigste im ganzen Reigenfahren. Schlusse folgen dan g
Fort und fort getrennte Zweierübungen in den vier Ecken |
| des Saales zu zeigen, ist schlechter Aufbau. O a
Alle Fahrer sollen vielmehr dauernd zu geschlossenen eihe
| Gruppenübungen vereinigt werden. Nur in den Uebergängen R |
dürfen sie sich lösen, um sofort wieder zu einer neuen die Fahrer in den versc sS C |
Gruppenübung zusammenzustreben. zeitig lauter gleiche, sondern uter verschie e
Fortwährendes freihändiges Umherfahren im Saal ist vorführen, z. B. das eine M S e |
wohl spannend, aber im Aufbau minderwertig. Fortwährendes S - I €
Rückwärtsfahren ist wohl Schwierig, aber im Aufbau gleich- © E
falls minderwertig. Gefordert werden zum guten Aufbau viel- S Sche |
mehr möglichst verschiedenartige Gruppenübungen einandergreifer |
Der Uebergang von einer Gruppenübung zur anderen stehen sehr schöne Gruppenübunger ers e |
muss leicht, Schnell und gefällig Sein. Viele kleine Füllsel- übungen N
übungen dazwischen in auffälliger Art verraten schlechten Jeder Fahrwart sollte hierauf sein A 1
Aufbau Darin )SSes |
Die Wirkung des Reigens muss zum Schlusse Steigen S Kunstreig ge |
Daher Sind zuerst Solche Gruppenübungen zu bringen, die Aufbau | E
2
j
|
Wettbewerb |
| |
|
Jede neue Mannschaft leidet zunächst an Lampenfieber. Jede Mannscl erweise 5 8
Es ist dies eine natürliche Befangenheit, die jedem Menschen grüssungsrunde mit der Mütze in der (E
innewohnt, wenn er zum ersten Male aller Augen auf sich Hand an der Mütze (militärischer Gruss). Erst H
gerichtet weiss Jede Mannschaſt soll daher zuerst einige der eigentliche Reigen auf das Zeichen: „I |
Male auf kleineren Vereinsfesten ausser Wettbewerb fahren, Verliert ein Fahrer die Mütze, so ist sie SO S |
namentlich wenn sie neue Fahrer in ihrer Mitte hat, um das wieder zuzureichen oder aufzusetze Fals |
Lampenfieber los zu werden bis zum Schlusse vorzue /
Jeder Reigen Sollte einige Stunden vor dem Wettbewerb Fahrer lässt Sich durch den Verlust Seiner Mütze |
| probeweise nochmals durchgefahren werden. Dadurch ge und begeht Fel Au > das Fe M E
| wöhnt sich die Mannschaft auch an den neuen Saal störend |
In der Entscheidung selbst fährt die Mannschaft stets Ist der d < d |
unwillkürlich schneller alsin der Uebungsstunde, eine Folge der Abnehmen der Mütze und f s. Weite |
inneren Erregung und Spannung Sämtlicher Fahrer. Ein Umherfahren im Saal ist ten Be S 4
Reigen, der in der Uebungsstunde 8 bis 9 Minuten zu dauern nicht angebracht. Ebensowenig ist es gebracht C S
pflegte, ist in der Entscheidung gewöhnlich 1 bis 2 Minuten den Saal zu betreten, um Sict r den Zuschauer ver |
früher zu Ende. neigen, oder Sich gar hinterhe C 1er SS |
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n verschiedenen
2. Teil: Reigenfahren
Wertung
IruUndzuge SINnd > >) 3
13 Punkte, eines Schulreigens 5 +3
Die Höchstwertung eines Kunstreigens beträgt danach
8 Punkte.
Es werten stets mehrere, in der Regel 5 Kampfrichter
gleichzeitig Deren
scheidend
Die Schwierigkeit wird
gemeinsamer
Durchschnitt ist dann
in jeder Minute gewertet. Es
ist daher falsch von einem Verein, zuerst lauter leichte und
eig rt)
A ee st im zweiten Teile des Reigens lauter schwere Uebungen
ST > 1 bringen. Dadurch verliert er in den ersten Minuten die
ıohen Wertungsziffern für Schwierigkeit und kann den Verlust
GEUNTEISCH ENDETE dann in den folgenden Minuten nie wieder gut machen.
er Minuten) dividiert Unkundige Fahrwarte begehen oft diesen Fehler. Ebenso
e B Verein, wenn er 8 Minuten nicht voll ausfährt,
¿ten oder der paar letzten Minuten;
= Resultat wird immer durch 8 dividiert, wenn der
Verein auc oder gar bloss 6 Minuten gefahren ist
Die Wertung des Kampfgerichts ist unanfechtbar. Es
st eine Ehrenpilicht aller Bewerber, sich ihr ohne weiteres
u unterwerfen. Demonstrationen dagegen verstossen gegen
Sitte und Anstand
s ist allen Reigenfahrern nur dringend zu empfehlen,
S mit den Wertungsbestimmungen bekannt zu machen
Fahrwart muss vor allen Dingen mit ihnen vertraut Sein
4 P t Das ist nur seinem Vorteil
Kleidung
oO
€ Weisse Handschuhe sind Erfordernis
Verein hat sicl Schwarze Schuhe und schwarze Strümpfe sind einfach
] angemesse
zul Een. Helle Schuhe oder helle Strümpfe erscheinen nicht
! i selten geschmacklos
Weisse Wäsche (Stulpen, Kragen, Binde, Vorhemd) ist
N: selbstverständlicl
d Das Jackett ist geschlossen. Der obere Knopf oder noch
€ Cao
u mehr Knöpfe sind gewöhnlich zu
en danı
1 1 Enganliegende Artistenanzüge, Trikots oder ähnliches,
ran ind ganz unzulässig
€ SSt Farben- Jeder Fahrer trägt das Abzeichen Seines Vereins und
Mütze z. B. sc eines Verbandes, aber keine Medaillen oder sonstige früher
erworbene Auszeichnungen
Ueben
( lossenen Türen Beim Ueben darf nicht geraucht werden
ter Personen ist Pünktliches Erscheinen zu den Uebungsstunden ist
eine wechselseitige Pflicht aller.
ıöglich unter einander Den Angaben und Bestimmungen des Fahrwarts ist
tets willig Folge zu leisten
Ban rer a u e
ad
3esonderes: Fahrwart 93
Jeder Fahrer erhält zweckmässig eine oder drei Fahrer kurze Zeit
iben lässt. Dann folgen mit
Mannschaft die Züge: U
(Juerzug, Sch
Nummer. Er wird vom Fahrwart mit
dieser Nummer, nicht mit Namen gerufen
Diese Nummer streift das Persönliche ab
Jeder Fahrer hat sein Rad selbst in Weiter 1 ges er
Stand zu halten und es nach Schluss des Zug ( G
Uebens stets sofort selbst wieder an Ort Gleichseitenz zur S ek |
und Stelle zu bringen Da n die Gegenz
Die Ecken müssen stets gut ausge- R | SD
fahren werden, worauf besonders zu K OS g, K
achten ist. Wird dies unterlassen, dann S enzug, SC g
kann sich der Fahrwart noch soviel Mühe Es ist se M
geben. Es gelingt ihm der einfachste schaft in Zeit Ir
Schulreigen nicht recht üb SySte S
Schon beim Ueben müssen sich die ss sie
Fahrer an gerade aufrechte Haltung, Kopf 1d C Be ge
hoch, gewöhnen. Auf gute Haltung wird E syste scheS
oft viel zu wenig geachtet. Auf manchen fe sin ft SHU B
| Wettbewerben sieht man zuweilen Fahrer | denke €
| mit auffallend krummer Haltung. Diese C O n cd e |
ß verunzieren die ganze Mannschaft Mit I cht! D K es !
Wird durch den Saal lie Praxis S e 4
gewechselt, so ist — bei SC slic |
' fehlendem neuen Kom- erke 5
| mando stets wiedeı selbs
2 die frühere Fahrtrichtung C
einzuschlagen (Abb. 303) )enke ;
. . . . r 1
Dies ist eine wichtige Umfahrt rechts 5 um 1 ae: Keige =“ |
Grundregel Sie erspart S S S eue erd A
Sn viele Kommandos {
Sind Lücken auszufüllen, so darf das Auf- müssen wie in jeder Kunst so eig
holen nicht ruckweise geschehen. Es mussin allmählich beschleu- in Hand gehen 2
nigtem und allmählich wieder nachlassendem Tempo erfolgen Gesetzt, die I beherrsche einige A
Auf linker Hand (d. h. links herum) fahren die meisten abenden die elen |
Radler sicherer als auf rechter Hand. Die Fahrer müssen Jetzt ist es die e sh | |
| aber auch auf rechter Hand, d. h. rechts herum, Sicher fahren Grundübun; Re 2 S D
| können und es üben (sogenannte Schokoladenseite) und der erste leichte Schulreige ertig
| Jeder Fahrer muss sich selbst mit den Grundbegriffen Darauf möge der Fahrwart einige weit I
bekannt machen. Er muss den Unterschied kennen von fügen, wie Runde, Wect SEN O |
Y N S|
AAA} Stirnreihe und Flankenreihe, en LEI | a LEZEN x 3
An Abteilung „ Rotte Flank ähnliches und der zweite A LEISE N EE
04 Teile) (drei ode Teile) 05 Danh geht der Fahrwart zu leichten Kunstre = |
Rechtsum u. rechts schwenkt — Abbrechen u. wechselschwenken über, und entwickelt seine Mannsch ı La e S
Der Fahrwart muss diese Begriffe gleich in der ersten mehr. Wenn der Fahrwart so die Sache am richtige S <|
Uebungsstunde den Fahrern beibringen, indem er je zwei wird er und seine Mannschaft Freude am Reige C |
Die Aufgabe eines Reigenfahr- Warum? weiss er selber nicht und seine
Z
Fahrwart oa ;
warts ist nicht leicht. Wähler wissen es noch wen er “| y
| Ein Grundfehler wird gewöhnlich wird gewählt und er nimmt an. Solct Zug I
bei der Fahrwartswahl gemacht. Der ein Fahrwart, meistens blutjung und selbeı |] |
beste Fahrer des Vereins, der lustigste sehr fahrlustig, ist natürlich nicht geeignet, | ]
fidelste Strampelbruder wird gewählt andere zu leiten, namentlich wenn dies : ;
er sind als er. Zum Reigenfahrwart gehört vielmehr
EF er i ıren. Dass er selber mit-
ist @ ist auch gar nicht wünschens-
€ Er soll Direktiven geben, fort und fort das ganze Ueben
schaue eden Fehler s t ıehmen. ‘Und das kann
türlic m besten nur, wenn er selbst gar nicht mitfährt
+ AA M 1
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larf enke eichte ende Fahrer
Ge Starkbeleibte erreichen durch Ruhe
H 19€ d NErVOSE S0 Ist es
€ D ewichtiger Fahrer gondeln oft
2. Teil: Reigenfahren
mit einer geradezu meisterhaften Sicherheit durch den Saal
und werden dadurch für das Gefüge der Mannschaft un-
ersetzlich. Sie sind der ruhende Pol in der Erscheinungen
Flucht. Wohl werden sie oft von den anderen geuzt. Der
Dicke“, heisst es, kommt nicht um die Ecke, die „Tonne“,
das „Fass“ kann nicht fahren. Dann mag sich „Fass“ und
Tonne“ launig trösten wie jener dicke Professor, der seinen
jaseweisen Studenten trocken erklärte: er wisse wohl, dass er
von ihnen mit einem Fass verglichen werde. Doch dieser
Vergleich passe nicht ganz, denn ein Fass sei von Reifen
umgeben, er aber von Unreifen
Manchmal wird der Reigenfahrwart grob Ist die
Ma chwer von Begriffen, was öfter der Fall ist, fährt
sie | ı wie besessen konfuse durcheinander, so schaut
der Fahrwart eine Weile zu und ruft dann grimmig in den
D Sch euch auf die Plätze!“ Und Sie tun es, um
Selben Dummheiten noch ein- oder zweimal zu wieder-
„Wenn
ihr's jetzt nicht kapiert, dann Schlage ich euch die Karre
holen. Wutschnaubend kommt der Fahrwart an
dass ihr gleich an der Wand kleben bleibt“
Endlich klappt es oder wch nicht Ein andermal aber
ist der Fahrwart die Liebenswürdigkeit selber. Dann lacht
klappt es besser, und jeder hat vergessen
vorletzten Abend gesagt hat; denn jeder wusste
vornherein, wie es gemeint war. Und der Fahrwart
s mit Gewalt nichts, mit Ruhe
erl schliesslich selber, aas
ıber etwas und schliesslich alles zu machen ist
Der Fahrwart darf niemals unvorbereitet zum Uebungs-
| kommen. Er muss wissen, was er will. Er muss im
Kopfe haben, was er einüben will. Merken die Fahrer, dass
ıs er will, dass er planlos
Fa ırt nicht recht weiss,
reeht, bald dieses, bald jenes vorhat, so verlieren die Fahrer
ld Lust und Interesse zur Sache. Nichts lähmt eben
Leben so auch im Reigenfahren die Tatkraft
ehr als Ziellosigkeit
ob ihr Fahrwart zielbewusst ist
Gar Schnell merken die Reigenfahrer,
Und ein zielbewusster Fahr
rt findet stets leicht und willig Gehorsam, selbst wenn die
Fahrer mal sein Endziel nicht gleich erkennen. Ein zielloseı
Fahrwart dagegen bringt es zu nichts. Die Fahrer verlieren
Vertrauen zu ihm, einer nach dem anderen verlässt ihn
d schliesslich sitzt er eines schönen Abends ganz allein im
weiten Saal vor acht leeren Maschinen, eben weil er
Was sollen aber die Ziele des Fahrwarts Abend für
Abend sein? Soll er aus irgend einem Lehrbuch einen Reigen
ıblesen und einpauken? Nein, das ist das Verkehrteste, was
er tun kan
tändnislos eintrichtern, ist heller Unverstand. Wohl wird
Einen fremden Reigen seiner Mannschaft ver
las heute oft versucht, namentlich wenn der Club vor einem
Feste steht. Der Erfolg ist dann zuweilen notdürftiges Ab
chneiden vor den Gästen. Ist das Fest vorbei, so hüpft die
Mannschaft interesselos wie eine Schar Saalflöhe auseinandeı
und findet sich nicht wieder zusammen. Durch das Ein-
trichtern des Reigens ist in ihr eben das Interesse am Reigen-
fahren nicht geweckt, sondern getötet worden.
Der Fahrwart muss anders vorgehen.
Zunächst muss der Fahrwart sich selber über die Grund-
figuren des Reigenfahrens orientieren. Er muss bei sich zu
Hause im stillen Kämmerlein Reigenfahren „studieren“. Dazu
gebraucht er ein Lehrbuch. Uebung für Uebung muss der
Fahrwart darin nachlesen und im Geiste sich vorstellen.
Die leichteren davon oder die er für leicht hält, merke er
sich für den nächsten Uebungsabend vor. Auch sehe er
inzwischen auf irgend einem fremden Saalfeste zu, wie andere
Reigenmannschaften diese leichten Uebungen fahren. Ebenso
studiere er Bilder
So vorbereitet, versuche er auf dem nächsten Uebungs-
abend eine der leichten Uebungen mit seiner eigenen Mann-
schaft. Er lasse nicht locker. Eine Acht mit Achterstirnreihe
sieht z. B. so leicht und einfach aus. Trotzdem sind, ehe
sie fehlerlos und flott gelingt, soviel Einzelheiten und Feinheiten
der Ausführung dabei zu erlernen und zu beachten, dass damit
gut ein ganzer Uebungsabend ausgefüllt wird. Am nächsten
Abend tritt eine andere leichte Uebung hinzu, am dritten Abend
wieder eine u. s. w., bis die Mannschaft ein bis zwei Dutzend
solcher einfachen Uebungen leicht und sicher fährt.
Schreitet die Mannschaft so von Uebung zu Uebung fort,
dann hat sie auch Lust und Freude am Ueben. Die Fahrer
kommen gern und fehlen nicht. Alle leben sich ein, Fahrer
und Fahrwart verstehen sich, und der Boden ist gegeben,
auf dem die Mannschaft und ihr Fahrwart emporwachsen.
Ganz von selber erkennen Fahrwart und Fahrer, wie
diese oder jene Uebung sich aus einer anderen leicht entwickelt
und ihr sich bequem und gut anschliesst. Hier ergeben
sich jetzt für den Fahrwart die Anfänge des Reigen-
aufbaues. Er muss die einzelnen Uebungen, die seine Mann-
schaft gelernt hat, nunmehr aneinanderweben. Hierbei ist noch
so manches zu lernen und zu bessern. Aber der erste Reigen
ist fertig. Er ist selbst konstruiert, eigenes, nicht fremdes
Produkt. Daher bereitet er dem Fahrwart und der Mannschaft
auch am meisten Freude, und der Ansporn, immer mehr
Uebungen einzubauen, immer mehr in der Kunst fortzuschreiten,
ist damit gegeben.
Auf diese Weise schafft sich der Fahrwart mit seiner
Mannschaft selber den Reigen. Sie arbeiten ihn selber geistig
aus. Das ist die Hauptsache. Das ist auch die Leiter zu
weiterem Emporsteigen. Ganz falsch ist es, sich fremde
gedruckte Reigen zu kaufen und mühsam einzuüben. Das
führt auf die Dauer zu nichts. Selber denken sollen alle,
Fahrwart wie Fahrer. Selber sollen sie sich ihren Reigen
schaffen.
Dieser erste selbst geschaffene Reigen ist zwar noch
lange nicht der beste. Kein Meister fällt vom Himmel. Nur
auf kleinen untergeordneten Wettbewerben kann sich die
Mannschaft damit vorerst sehen lassen. Auf grossen Wett-
bewerben im Kampfe mit berühmten Reigenmannschaften
fällt sie natürlich noch kläglich ab.
Alle berühmten Reigenmannschaften haben klein und
unscheinbar begonnen. Sport (Bremen), Frisch Auf (Hainichen)
z. B. haben monatelang geübt, ehe sie zum ersten Male hervor-
Besonderes: Fahrwart 95
traten. Von einer Mannschaft, die jahrelang in Deutschland
hervorragte, heisst es sogar, sie habe 9 Monate lang ihren
ersten Reigen im Stillen geübt. Heute bilden sich manchmal
Vereine ein, sie könnten in 4 Wochen eine „Mannsc
schaffen! Die ist dann auch danach
irren. Auch sie selber müs sich ebenso wie
vorbereiten. Sie sollen ebenso wie er im stillen Kä ein
„studieren“ und sich so theoretisch vorbereiten. Dadu er-
leichtern sie sich und dem Fahrwart die Sache ganz erhebl
Der Fahrwart hat dann nicht nötig, ihnen jede neue Figur
erst lang und breit zu erläutern. Namen
begriffe (Seite 25 bis 44) muss sich jeder Fahrer sell
werben durch eigenes Le und Nachdenken zu Hause
Sonst begreift er sie nie
Es gibt im Reigenfahren zahllose Einzelheiten, Fe
heiten, Winke und wenn man will Tri e eine
Lehrbuch der Welt zu finden sind P S S
Kein Reigenfahrer und kein Fahrw
ist die sog. „Schulung Sie fel
wart sowohl wie den Fahrern Alle
auf den Uebungsabenden durch gemeinsames Prot
Studieren aneignen. Nur d
verbessern sich Fahrwart und
wickelt sich erst ganz allmi
gan
es ist ja auch Tatsache, dass alle gros
wie Bicycle-Club (Bremen), Diana (Leipzi
u. s. W., erst im Laufe meh
„Schulung“ erworben haben
Scheidet aus
aus, so ist die Mannsclh elegt. Sie
muss sich erst einen neuen Fahrer su en zu C S
oft nicht leicht. Und ist er gefunden, 50 muss er erst „ein-
geschult“ werden. Dieses Ein
SC
zuschulende muss viel Anpassungs
inn müssen Fahrwart und Mit
So manche gute Mannschaft ist scho
weil sie keinen Ersatz fand oder sich der Mühe des Einschulens
nicht unterziehen wollte. Nur
deshalb auf der Höhe stehende Manns
scheiden. Solange es irgend geht,
glücklich die Mannschaft, welche
Von den Spandauer Wanderern wird erz
Mannschaft binnen drei Jahren keinen Wechsel ge
Diese sogen. Schulung befäh
10
!'S
erst zur leichten ungezwungenen Ausführung
In der Mühle z. B. dürfen die beiden Fahrer weder zu er
noch zu weit stehen, im Rattenschwanz muss das V
in einer bestimmten Stellung zum Hinterrade des Vorde
mannes laufen, im Ring desgleichen, die Durchzüge erf
gewisse Haltung der Innen- und Aussenflügel u. s. w. Je
| Diese
müssen den Fahrern im Blute liegen. Sie müssen instinktiv
ru 10dal
Uebung hat ihre bestimmten Ausf
schon vor Beginn’ der Uebung — sich auf die richtige
Stellung, Haltung, das Anfahren u. s. w. präparieren, um im
u
Tr,
Y
des Beginns gewappnet zu sein. Sonst ist es zu
lie Uebung misslingt. Diese Fähigkeit, sich
in richtige Position, Lage und Haltung
ıgen, heisst Reigenschulung. Sie wird nur durch
Mancher erwirbt sie schneller,
dauernde erworben
= che r. Aber jeder gewinnt allmählich diese
Schulung, wenn ihm die Ungeschicklichkeit nicht geradezu
€ S geboren ist. Natürliche Begabung Spricht
St aber nicht entscheidend. Richtiges Augenmass, treffende
S C er Entfernungen, wie sie jeder Bahn- und
Strasse esitzen spielen bei dieser Schulung eine
ES S e. Eir tes Auge erkennt gar bald, wie es mit
E S o ei h bestellt it. Das Richtung-
E e riterium. Ist die Richtung dauernd
E dies ein Zeichen guter Schulung, selbst wenn
E € o SC cht eichte sein
E g Sc g zei mn allein durch
5 N B früherer Zeit
3 Brandenburg Seiner Zeit auf Hochrad. In
3 er gezeigt werden, ist die Richtung natur-
E 5 Krit Schulung
a
3 nne S Sie ist zı
2
;
R sofort erkennen, ob ein Fahrer
5 U Das ist
2 £ a Fahrer se
5 e Blick erst
M f+
| er jeden Fahr
|; € iger Schatz für
[ enfahrwart den Fehler, dass er
einfallen, sofort auch einflicken
2 1 nschaft unnütz
4
5 icks-Neue Ye ıuss er sich
; € e die htigsten F
So ncher Reigen ist da-
; 5 r Er schon verpfuscht
R ( £ zielbewusstes Vorg n ist am Fahrwart die
ji fesselt er seine Mannschaft dauernd
E S ll er seinem Reigen einfügen, aber
È A 5 t € ng, niemals zwei oder mehr
H ein! Das Bessere ist auch im Reigen oft der
F ] eine N nschaft bei einem Reigen
E bt, mag er ihr auch noch so gut und schön er-
ei Danr läft ihre Schulung ein; denn Stillstand ist
Der Fahrwart muss dauernd auf Abwechselung
1 Ne öpfung bedacht sein. Und das Feld des Reigen-
re weit und vielseitig, dass es von keiner Mann-
N
Kk
06 2. Teil: Reigenfahren
Schaft je ganz durchmessen werden kann. Den Fahrwart und
die Mannschaft möchten wir sehen, die von sich sagen
könnten: bei uns schon alles dagewesen. Das gibt es nicht!
Eine neue Mannschaft, die eben erst mit dem Reigen-
fahren begonnen hat, fährt zunächst vorsichtig und langsam.
Das ist verständlich, aber fehlerhaft; denn langsames Fahren
ist schwerer als flottes Fahren. Der Fahrwart muss daher von
vornherein auf etwas lebendiges Tempo halten. Flottes Tempo
schärft zudem das Augenmass und zwingt zur Aufmerksam-
keit. Natürlich darf es auch nicht übertrieben werden. Fahrer
und Fahrwart werden bald das angemessene Tempo heraus-
fühlen Bemerkt sei noch, dass so manche Uebungen nur
in flotter Fahrt gelingen, z. B. Kutsche und alle Freihandfahr-
Figuren. Auch sonst sieht eine immer nur ruhig und langsam
fahrende Mannschaft schläfrig aus. Daher vermeide es der
vart, einen Reigen aus lauter langsam zu fahrenden
schwierigen Kunstfiguren (Durchzügen u. ä.) aufzubauen. Eı
iat damit auf die Dauer keinen Erfolg und nimmt Seiner
Mannschaft das aus der Schnelligkeit fliessende Selbstvertrauen.
Manchmal legen sich Fahrwarte auf Spezialitäten. Sie
bringen einen Reigen, der z. B. fast nur aus Rückwärtsfahren
‚der nur aus Steigern (Heben des Vorderrades) besteht. Auch
das ist nicht richtig. Solche Reigen können unendlich schwierig
sein, aber sie sind einseitig. Auch hat jede Einseitigkeit endlich
gewisse Grenze. Ist diese erreicht, so steht der Fahrwart
mit seiner Mannschaft vor einem leeren Nichts, und es hält
schwer, ihr wieder die Freude an der Vielseitigkeit einzu-
pflanzen.
Das Fahrwartstalent besteht im Talent zu Willensüber-
ren. Es berührt sich nahe mit dem Hang zur Herr-
=
mit der Freude an Macht und Befehlshaberei, die das
Man kann den Fahr-
Dieser Wille
zur Macht, an sich eine allgemein menschliche Erscheinung,
Feldherrn- und Fürstentalent begleitet
wart den Kapellmeister der Mannschaft nennen
kann auch ausarten. Dann sinkt der Fahrwart von seineı
Höhe, die Erfolge verlassen ihn. Eine Zeit lang hält er die
Mannschaft noch durch seinen Willen zusammen; schliesslich
ıber verlässt sie ihn. Seelenadel hat ein Fahrwart nur, wenn
er sich stets als im Dienste einer hohen Idee, seines Vereins,
seines Verbandes und der Kunst stehend fühlt.
„Bilde, Fahrwart, rede nicht!» Das gilt von jedem
Künstler, auch vom Reigenfahrwart. Die Mannschaft will sich
betätigen, will fahren, nicht belehrende Vorträge hören. Man
muss sie in Atem halten, die Lust am Fahren sich entwickeln
lassen, sie nicht durch lange hörende Aufmerksamkeit un-
geduldig machen und ermüden. Es gehört nun einmal zur
Seelenart der Reigenfahrer, dass sich ihnen der Reigen nicht
aus dem allgemeinen Gedanken, sondern aus der eigenen
Tätigkeit heraus erschliesst. Wo mündliche Belehrung von
nöten ist, verspare sie der Fahrwart tunlichst bis nach der
Uebung, wenn die technischen Schwierigkeiten erkannt und
schon halb oder ganz überwunden sind. Häufig kann sich
der Fahrwart auf kurze Zurufe und Bemerkungen beschränken.
So oft eine neue schwere Figur begonnen wird, klagen die
Fahrer und sagen gern, es geht nicht. Kein erfahrener
Besonderes: Fahrwart, Kampfrichter 97
Fahrwart gibt darauf etwas. Er weiss, dass die Schwierigkeiten Uebung macht den Meister. Das gilt aı im Reigen-
bald den Antrieb erwecken, sie zu überwinden. Gelungene fahren. Es muss reichlich geübt werden
Teile tauchen bald wie Inseln im Chaos auf, immer grösser Ein bis zum Aeussersten eingeübter Reigen ist aber nicht
und dichter, bis das Ganze im Zusammenhang von den das höchste Ziel. Der schönste Reig ist der, welcher der
Fahrern erfasst und die Schönheit erkannt wird. Diese Art Fahrern noch einen Rest des Improvisierten, des vom Z
| des Eindringens in den Reigen hat den Vorzug, dass die blick Eingegebenen lässt. Mit dieser Hochstimmung de
| Fahrer sich gleichsam das Verständnis selbst erarbeiten, dass Mannschaft rechnet ein kundiger Fahrwart. das
der Reigen ihnen Erlebtes und also lebendiges Wesen und besonders wichtige und festliche Gelegenheiten re
nicht leere Form ist. über sich hinausheben. Jeder Reigen 1
Alles Ueben mit müden Kräften ist zwecklos. Im Irrtum Traum geträumt oder träumt ihn noch, Künstler verde |
ist, wer in langen Uebungsabenden und möglichst langem Und wenn er es auch nicht geworden ist, bei besondere
Fahren die sicherste Gewähr für das Gelingen sieht. Weiter- Anlässen erwacht seine bessere Natur, er wird ein
| üben ist auch schädlich, wenn nach langen Mühen und vielen Mensch, vergisst die irdischen Nöte und lebt wäl
| Versuchen eine schwere Uebung endlich gelungen ist. Dann Reigens im festlichen Saale ein höheres, ein ; Lebe |]
versuche man Sie am Selben Abend nicht noch einmal; denn Hierin liegt der Grund, warum ein Ent-
abgespannt und müde wird die Mannschaft die Figur nicht scheidung stets schneller gefahı wird als Ue O
zum zweiten Male fertig bringen. Erst am nächsten Abend und warum er oft fehlerlos und vorzüglich gelingt
versuche sie der Fahrwart wieder. wenn er in der Uebung niemals „gekla t
Kampfrichter ]
3]
;
|
| Das Amt des Kampfrichters ist Schwierig und ver- vorlegen: Warum miss 9 6 S
| antwortungsreich. Vom festen Willen beseelt, nach bestem weshalb spendeten die Zuschauer dd |
Wissen und Gewissen zu richten, sieht sich ein Kampfrichter war dieses schöner oder jenes, de diese Ue =
| vor immer neue Fragen und Zweifel gestellt. langsam und jene Schnell gefahren u.s sg S Z|
Häufig erhebt ein Kampfrichter die Frage, wie er Sein hunderterlei Fragen, die auf jede ewe e 4
Amt führen, wie er verfahren müsse, um richtig zu werten, denkenden Zuschauer auftauchen ss dies |
Eine zufriedenstellende Antwort erhält er darauf nie und wird verfolgen, sie sich zu beantworten e eile 4
sie selbst vom erfahrensten Kampfrichter niemals erhalten, bei den Fahrern direkt 1 SIC t - ]
denn raten lässt Sich dabei nicht. sprechen u.s. w. Dieses geistige 2 - \
Zum Kampfrichteramt gehört Erfahrung, Erfahrung und schauten unterscheidet den wirkl Z|
nochmals Erfahrung. äusserlichen Kampfrichter. Es bildet das |
Erwünscht ist etwas praktische Erfahrung. Wer einen macht den Kampfrichter innerlich frei von de esse |
Reigen werten will, dem wird es zu statten kommen, wenn Sitte, des allgemeinen V und sonstige ge |
er selber Reigenfahrer gewesen ist. Im Kunstfahren wird Das Werten ist ein rein innerer seelisc
jemand, der sich selber etwas wenn auch nur ganz wenig Das Geschaute geht über in die Se
|
darin versucht hat, sicherlich in vielen Punkten ein besseres wird dort mit einander verglichen. Die Seele ents 3
Verständnis mitbringen als jener, dem das ganze Kunstfahren ob dies oder jenes schöner u e 5
fremd ist. urteilen. Werten und richten ist nichts eite 5 S 4
| Aber diese praktische Erfahrung ist am Kampfrichter seelisches Urteilen. Um dies vermögen, muss S
| das weniger Wichtige. selber empfindlich, rein und unbefleckt sein. Sie SS SC S|
I Das, was den Kampfrichter macht, ist die innere, sozusagen viel geschaut haben und im Vergleichen geübt s 1
geistige Erfahrung. Zu ihr gehört zweierlei, urteilt sie am besten und sichersten. Schauen, sc e 3
erstens: das geübte Auge, der geschärfite Blick wieder schauen ist und bleibt daher die Grundforderung |
| zweitens: Schönheitssinn und Schönheitsgefühl. den Kampfrichter, Und das Geschaute stets eiche S|
| Das geübte Auge, den scharfen Blick kann man sich und an einander zu messen, ist die zweite Grundforderung a
| erwerben. Man muss Schauen, Schauen und immer wieder Die Seele hat keinen irdischen Richter über Sich. Was S
schauen. Alle Gelegenheiten muss man suchen, um Reigen- sie dem Kampfrichter sagt, is Wahrheit für e |
fahren und Kunstfahren zu Schauen. Dies Schauen darf aber ist seine innere Stimme. Was sie spricht, ist unanfec es |
| nicht bloss äusserlich sein, wie es bei der grossen Menge der halb ist die Wertung eines Kampfrichters Stets unanfechtbar |
| Zuschauer der Fall ist. Häufig sind sie dabei dem Gähnen Neue Kampfrichter urteilen nicht se inner |
| und Einschlafen nahe. Nein, dieses Schauen muss mit Denken frei und unabhängig. Bewunderungswürdig ist oft die fe
| verbunden sein. Wenn ein Reigen im Saale vor sich geht, unbeirrte Empfindlichkeit ihrer jungen gefühlreichen Seele #
s0 soll der angehende Kampfrichter sich stets die Fragen treffend daher auch ihr Urteil und ihre Wertung |
|
|
KU
N
2
5
X
a
2
3
*
IB
TET
TTT ort:
2. Teil: Reigenfahren
Durch steigende Erfahrung wird mancher Kampfrichter
unsicher. Er nimmt soviel Eindrücke in sich auf, vielerlei
Fragen erheben sich vor ihm, er mag sich innerlich nicht
durchzuringen, der Zweifel zieht in ihn ein und peinigt ihn,
er wird schwankend in seinem Urteil, fragt andere, wo er
allein seiner inneren Stimme gehorchen soll. Der Wille,
htig zu werten, hat ihn dann verleitet, zu gewissenhaft zu
werde Faktoren in sein Urteil mit einzusetzen, die nicht
neingehören. Jeder Kampfrichter kommt mehr oder
weniger einmal in diese seelische Phase. Erspart bleibt
S 1em Er überwindet sie, indem er sich mannhaft
sich selbst nur der eigenen unanfecht-
sich in diesem Stadium der
greift leicht fehl. Seine Wertung weicht
rsichtlich vom treffenden Urteil ab Geändert darf sie
enn jede Wertung ist unanfechtbar.
sehende Wertung eines Kampfrichters
ısgeschaltet werden. Sie kommt dann nicht mit in
recht und billig. Sie
hts Kränkendes. Sie
rgebnis durch seine
Jnrecht beeinflusst zu haben
mung wird gern der
ng gefordert, namentlich von
ge en. Neuwertung gibt es nicht;
» des Wertens kann nicht wieder-
ıuch der Reigen selbst mit all
1 Fehlern gleichzeitig mit wieder-
ein Unding. Der Ruf nach
hit und ohne weiteres ab-
des Wertens soll der Kampf-
ng
S
treng genommen müsste er dies
Das würde praktisch zu weit führen
gewertet. Deshalb
s Amt des Zeitnehmers geschaffen worden. Dieser
Iber Kampfrichter
umzusetzen. Dieses Abschätzen
eelischen Vorganges in Ziffern ist nur Notbehelf. Ein
Mittel als Ziffern hat man bis heut noch nicht und
uch niemals haben
Bei diesem Uebertragen in Ziffern können dem Kampf-
Fehler und Versehen unterlaufen. Er kann zwei von
einer Seele gleichwertig erachtete Uebungen ziffernmässig
rleich schätzen, z. B. mit 3 und 4 statt beide mit 3. Diese
falsche ziffernmässige Schätzung ist häufig. Viele falsche
ıngen beruhen nur auf falsch geschätzten Ziffern. Durch
Nachdenken und Rückerinnerung kann der Kampfrichter wohl
eine falsche Ziffer nachträglich richtig stellen. Oft tun dies
Kampfrichter, und abgeänderte Ziffern sieht man häufig auf
Wertungsbogen. Aber bei diesem Versuch nachträglicher
Berichtigung kann sich ein Kampfrichter noch viel leichter
WIE
irren als vorher, und mit dem Aendern Seiner Ziffern muss
er daher Sehr vorsichtig Sein. Den Kampfrichtern jede nach-
trägliche Aenderung zu verbieten, geht wohl zu weit. So-
lange Sie ihren Bogen nicht abgeschlossen haben, dürfen
Sie es tun
Jeder Kampfrichter fängt mit niedrigen Ziffern an, um
bei Steigenden Leistungen genügend Spielraum zu haben.
Die ersten Fahrer und Vereine werden daher gewöhnlich
auch bei guten Leistungen — niedrig gewertet, manchmal
zu niedrig im Verhältnis zu den späteren. Das sind menschliche
Schwächen, die ein erfahrener Kampfrichter allmählich zu
überwinden lernt
Ueber die Ziffer 5 darf ein Kampfrichter niemals hinaus-
gehen. Das ist heute die obere Grenze. Die Ziffern 1 bis 5
bieten bei richtiger Anwendung tatsächlich auch genügend
Spielraum, um sowohl gute wie schlechte Leistungen unter-
zubringen. Mehr als 5 Ziffern sind nicht nötig.
Die Wertung mit Ziffern ist und bleibt stets Notbehelf.
Sie ist variabel. Schätzt ein Kampfrichter zwei Vereine in
einer Minute mit 1 und 2 ein, ein anderer Kampfrichter aber
mit 2 und 4, so haben beide Kampfrichter genau gleiche
Wertungen gegeben. Der erste war nur vorsichtiger. Der
zweite könnte, da er über 5 nicht hinausgehen darf, bei noch
besseren Leistungen eines dritten Vereins leicht mit seinen
5 Ziffern nicht ausreichen. Er wäre dann genötigt, seine
erste Wertung nachträglich ebenfalls herabzusetzen auf 1 und 2
Aber nochmals: Vorsicht bei jeder nachträglichen
Aenderung! Sie wird leicht zum Unrecht.
Jede Wertung ist subjektiv. Einen objektiven Massstab
gibt es nicht. Deshalb gilt auch vom Kampfrichter: eines
Mannes Rede ist keines Mannes Rede Man muss mehrere
hören. In der Regel werden deshalb fünf gewählt. Deren
Resultate werden addiert und durch 5 dividiert. Dieser
Durchschnitt ist dann das Ergebnis. Es erhellt, dass darin
eine grosse Gewähr für richtige Wertung liegt. Bei 5 Richtern
fällt die Wertung eines Einzelnen nicht sehr ins Gewicht und
kann das Endergebnis nur wenig oder gar nicht beein-
flussen, selbst wenn sie etwas ungewöhnlich abweichend
sein sollte.
Die Fahrer selber schauen ihre Leistungen nicht. Sie
bieten das Beste, das sie vermögen. Aber zum Vergleichen
und urteilen kommen sie nicht oder nur sehr unvollkommen.
Darauf beruht es, dass die Vollbringer der grössten Leistungen
selber oft wenig gute Kampfrichter sind
Die Kampfrichter haben Aeusseres und Inneres An-
blick und Inhalt — zu werten. Das sind zwei verschiedene
Dinge. Das Publikum urteilt nur oberflächlich nach dem
äusseren Schein. Mit ihm begnügt es sich. Der Kampf-
richter muss tiefer dringen. Er muss auch Schwierigkeit und
Reihenfolge (Aufbau) beachten und werten. Für diesen Inhalt
hat das Publikum kein rechtes Verständnis. Deshalb weichen
die Wertungen der Kampfrichter nicht selten von der all-
gemeinen Meinung ab
Der Schiedsrichter ist kein Kampfrichter. Er hat nicht
mitzuwerten.
Besonderes: Räder 99
Uebersetzung Entfaltung
91 2,85 |9 1 m
Die Räder haben im Saal viel auszuhalten | 36 € 1
Hauptsache ist daher innere Festigkeit, sogen 2 9 o )
Steifheit, namentlich des Rahmens N
Die Höhe des Rahmens sei der Grösse deı 3 2,9212 >
Fahrer angemessen, eher etwas kleiner als zu
hoch. Mittelhoher, kurzer Rahmen empfiehlt sich 37 4 53 2 S
Eine nur wenig 3 bis 4 cm nach
vorn geschweifte Vordergabel verharrt leicht im 5 8|s
einmal gegebenen Winkel und gehorcht bei Frei- u M y dn
handfahren willig jedem leisen Pedaldruck. Je- Z E Zu tz] rfen A
doch hat im Kunstfahren eine wenig geschweifte 28 5 =
oder gar gerade Gabel neben Vorteilen bei | | Rade ei (
manchen Uebungen auch Nachteile Eg BIE Die I
Die Klemmung darf nicht fest sein Der En ji 12 eng Z
Gabelschaft muss sich frei und leicht im Gabel- 5 Q mn Kuns
39 973/140
rohr des Rahmens bewegen. Fest muss dagegen | 20 bis Z S
im Kunstfahren der Lenker sitzen. Man taucht 100 412 Die Auftritte -
ihn in verdünnte Salzsäure und lässt ihn mit dem = S S
Innern der Gabel zusammenrosten a A| 73 ges |
Eine Stell- oder Spannvorrichtung ist unnötig 40 € Is f
Kann sie im Fahren benutzt werden, so ist sie | — 2| 3,2014 S
ein Hilfsmittel zur erleichterten Ausführung frei- H C gene I |
händiger Uebungen. Das soll nicht sein = 3/6 Reigenfahren not [ |
Fusshaken erleichtern das Steigen (Heben 5 5 ( |
des Vorderrades). Sie sollen daher auch nicht sein. | 41 4) SQ S S Y
Klotzpedale bieten der Fusssohle eine breitere E x N lie H 4
Fläche und deshalb besseren Halt als Flügel- > [> SS g 1
pedale. Die Spitzen der Pedalbleche — an jedem Z 7 E 2 O O j
Pedal 2 Bleche mit je Spitzen, an beiden R EIS | 4reihe € |
Pedalen also zusammen 8 Spitzen werden 42 = Arc S =
im Kunstfahren zweckmässig abgefeilt | ; 5 |
Zelluloidgriffe sind zu glatt. Die Hand 8 913 e H |
gleitet leicht daran ab. Vorzuziehen sind Kork- F: S “FB
oder Gummigriffe mit schmalen Zelluloidzwingen ii 9| 34214 - C es |
Kunstfahrer lieben statt der Griffe starke Gummi- = | Schw eiss “|
kappen von 10 bis 12 cm Länge, oben 1 Shlo) 55 Der I € S |
schlossen. entsche |
Glatter, unbeweglicher Ledersattel, 1 ö7 R S I
mit einem festen Tuchüberzuge, ist emp 44 Luxus. A € > |
wert. Federn sind zu verwerfen, sie 2 3519 | CL 9 € ze.
| leicht; denn der Sattel hat im Reigen wie im Weisse oder g Vel elte I |
| Kunstfahren oft mehr Druck auszuhalten, als 3 9/0 n Schö Auch s C |
Fernstehende ahnen. Federlose starke Sättel zum =S SS S |
Saalfahren sind im Handel gewöhnlich nicht zu 45 + 3 7 C |
haben. Sie müssen besonders bestellt und nach a Se. [ e |
Angabe angefertigt werden. Die Sättel können | |: ein zweites ca. 1 s 12 cm 5 |
nie stark genug sein 6 MICS TTE SC L )
Kleine kurze Maschinen erleichtern kleine er is K S |
Kreise. Deshalb werden meistens 26zöllige Rädeı 46 7 SI c ges
bevorzugt, und zwar vorn wie hinten | Stücke \ e €
| Die Reifen werden hart aufgepumpt. Uebli 8| 37017 S SSE D /
Sind 1*/, zöllige Reifen, Mantel mit Innenschlauc cke
9| 3|9 i
Uebersetzung in englischen Zoll, 47 Angabe der Entfaltung y
daneben in Centimetern | | in Metern
120 7 jo
|
di
d
3
FE?
|D
ES
IZ
A
®
EF
Rahmen zur Erhöhung Seiner Steifigkeit. Auch Wettfahrer
ihre Gabel gern in der erwähnten Weise.
Reigenräder sind zweckmässig unauffällig fortlaufend zu
numerieren
Das Ventilkettchen wird von den meisten Kunstfahrern
entfernt, weil es klimpert und auch manchmal hinderlich ist
Die Uebersetzung eines Rades lässt sich leicht ermitteln
der Zähne des grossen Kettenrades durch
n dividiert. Das Resultat wird
des Hinterrades multipliziert. Dann
100 2. Teil: Reigenfahren
hat man die sogen. Uebersetzung. Sie wird gewöhnlich in engl.
Zoll angegeben, weil die Fahrräder in England aufkamen,
nach englischem Maass abgestimmt sind und der Hinterrad-
durchmesser auch stets 26 oder 28 englische Zoll beträgt (der
englische Zoll ist ungefähr */, mm kleiner als der deutsche
Zoll). Hat man so die Uebersetzung in englischen Zoll be-
rechnet, so lässt sich am vorseitig gegebenen Massstabe die
entsprechende Zahl in Centimetern ersehen. Dort ist auch
die Entfaltung angegeben, das heisst der Weg, den das Rad
bei einer vollen Kurbeldrehung zurücklegt.
Erheben des Vorderrades,
sogen. Steigen.
Mit Erlaubnis des Künstlers Prof. Dr. Johannes Schilling, Dresden-A., nach einer P
ey
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SAFE |
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SE TENE
4
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1s Kunstfahren hat dieselbe Geschichte wie das Reigen- Kunstfahrer Sind viel begehrt. SIC
fahren: Um 1885 kam es mit dem Hochrade auf alle Aufforderungen anzunehmen. Ein cht
Seit 1895 übertrug es Sich auf das Niederrad und überall bei fremden Leuten, in fremden Verbänden rnd I
| auf diesem fremden Sei
| ildung ge m R Kunst zum Beste e
Hochrad | Er soll nic ich Artisten- i
im Kunst er tre N
fahren länger erhalten al so C eschr C |
im Reigenfahren, Stirbt Solche Kreise, de
ide tat È cj
lessen jetzt a er persö g < |
imer mehr ab Schaſtli es Das =|
]
Zeit ist nicht fern, in stseinee |
ler € nz verschwi n € e N
ein ird St eig \ ! 4
Während das Reigen We N > |
fahren zur Disziplin, Selbst S K 2
erleu und Unter I enerze C Y
ordnung erzieht, fördert AUS 5 Kuns |
das Ku ren im Gegen Handwe S|
tz dazu das eigne Ich ) | €
d erzieht leicht zur Art a 3 N
ler Künstler und Schau E an We Z|
piel: Nur ga 3
Zum Kunstfahren g« | ichs und ste |
hört besondere Veran R sie Ss nz unmeı Vi
lagung, wenigstens zum höheren Kunstfahren, und nur wenige nimmt sie zu, ohne dass es der Uebende selber weiss. Es |
besonders Begabte erreichen die Vollendung. Doch lasse man kommt vor, dass er monatelang ich |
ich dadurch nicht abhalten! Das Kunstfahren bietet soviel sucht. Plötzlich, ganz unvermute 1d i
des leicht Ausführbaren, dass auch jeder junge Fahrer mit ihm nicht mehr verloren. Es ist dies nicht wie W |
gesundem Körper es durch Fleiss und Ausdauer zu höchst fahren auf der Bahn oder Landstrasse eine bewusste Steigeru |
ıchtbaren Leistungen bringen kann der Kraft durch dauernde Muskelgewöhnung, sondern e |
Von Anfang an gewöhne man sich daran, den Haupt- Schulung und Erziehung der Nerven und Sehnen zu feine |
wert nicht auf theatralische Effekte zu legen. Schlicht und Empfindung und eine Gewöhnung des Auges an sichere |
einfach in Kleidung und Haltung, nur nach Natürlichkeit Blick. Kunstfahrer erhalten Sich ohne grosse Mühe lange j
trebend, wird jeder Fahrer, der Seine Kunst nicht zur Er- ihrer einmal erreichten Höhe. Ihre Leistungen Sind Stehe |
werbsquelle machen will, am Sichersten Sich Achtung und Selbst wenn Sie Wochenlang das Rad nicht besteigen, gehe |
Erfolg erringen in den Kreisen, in denen er lebt und verkehrt sie in ihrer Fähigkeit nicht zurück oder vermögen die
So wird er auch selbst an seinem Fahren Freude haben und Höhe durch kurzes Ueben schnell wieder zu gewinnen, we N
innerlich befriedigt sein. sie wirklich etwas verloren haben |
|
|
104 3. Teil: Kunstfahren
‚0
K
Vorb rkungen
orbemerkunge
Die Kleidung: ss sich allem Artistenhaften durchaus Lenkerschweifung nach oben höchstens 10 cm, nach
C en. Er liegende Trikot ge sind lässig. Auc hinten höchstens 15 cm über die Gerade hinaus
die Heı Se er 1€ g die B € 1 beiderseits an den Achsen der Räder, nicht
st c CSS ermeide Ste pfehl 1 den Gabelscheiden
st ein e d e SCHW Radf SS Ueben lässt sicl berall und zu jeder Tageszeit: auf
stehe S e K S ( S Su ( SSt ASphaltplätzen, guten Strassen, in Sälen,
€ S die das KI e € eın- Tennis u s.w. Irgend eine Gelegenheit
> 5 erw Die Farbe di Art | jeder Jünger des Kunstfahrens. Man übe,
SC echs S e N 1 WEISS N ıeisten Lust hat Bestimmte Uebungsstunden
S S se ber nic ınz vernachlässigt zu werden.
E > st stels O1 gen, die elingen, setze nicht dauernd
S € 1 gle I fort selten gelingen sie
B s Rad K | Tage ohne Mühe
[2 « rT 1 1 c
FL SIC I | I er bestimmte Reihenfolge von
S -N S U c Jräg d sie ir ler von neuem
I I
4 Diese R wird daı ihlich durch Ein
3 e \ I S S l en vermehrt und erweitert
[2 D 04 c M ef er halten sich an diese Regel nicht, sie
E I der Entscheidung ver-
8 Reih loe ihrer vorgenommenen
E 5
n I so S m Konze zeigen dann
3 2 K hrt € n vornherein die
= Oe im Re hren auszubilden. Abgesehen
A
2 Ic Vorteilen, die er dadurch hat, bewahrt
8
8 1 eit h anderen sen
z xa
Allgemeines
C=
P 1 ren ist also
| 1
j ) 20, i öchstens 40 Punkte
„Uebung“. Das K re Einer- ode rerfahren, je nach
ere Fahrer daran teilnehmen. Daher gibt
S 10 Klassen:
= 1. Einerf.
j 1 I 1 I 1 Rad
1 x gewertet:
T B. Mehrerfahren
I D ), a) Zweit ren: 2 Fahrer auf 1 Rad
3 € Die H ( b) 2 2 Rädern
/ [ betr 3. a) Dreierkunstfahren: 3 1 Rad
| U f 6Mi b) Dre stfahren: 3 Fahrer auf 2 Rädern
1 ) 3 3
Pi ) P ; 1 )
t. a) Viererl ren: 4 1 Rad
Y i ; j Pe ) 1 2 Rädern
11 unr C) 1 3
€ Das Erge I de d) | 1
} 19er et. (Wertı ! Weitere Klassen werden nicht gebildet; denn mehr als
Ra Bur ) + Fahrer sind nicht üblich
Z | ( | der Pflichtübung« ol Ebensoviel Klassen gibt es für Hochrad. Doch ist das
oder 4 W Hochrad heute als ausgestorben zu betrachten
f
1;
|
H
(
y
4, A See ie u - E
| |
| |
Kunstfahren: Einer-Kunstfahren 3eispiele 105
.
Einer- Kunstfahren
Das Einerfahren ist die schwerste Klasse des gesamten haben sie auch etwas Eckiges und Kur brochenes
Kunstfahrens; denn hier muss ein Fahrer alles allein auf sich namentlich bei schı ) sind N
nehmen: er muss das Rad antreiben, es steuern und ausser- n vor r >
dem Turnübungen machen. Im Mehrerfahren verteilen sich haben aucl € Mang
diese Aufgaben auf mehrere Fahrer. Daher ist jedes Mehrer- n de SI z
fahren stets leichter als das Einerfahren er die fesse
Im Einerfahren zeigt sich der rechte Kunstfahrer. Es ıd | k S 1
gibt Fahrer, die im Mehrerfahren vorzügliche Partner Sind und Handst Auss € 2
und unschätzbare Dienste als Untermann leisten: im Einer Sie am Rade infolge ihrer I Z
fahren aber versagen Sie und kommen über die Grundübungen ımen, die schwacher Sprıng TSagt S
nicht wesentlich hinaus. Kunstfahrer im eigentlichen Sinne Besonders we st nıerb en I € e
sind sie dann nicht. Das Einerfahren ist daher der Prüfstein Diese ermöglicht 7 das ve €
für Kunstfahrer darin, bei welchen enDrec
Unter den Kunstfahrern gibt es zwei Klassen: Springer würden 3
und Kraftnaturen. Springer sind in der Regel leicht, behend K 5 2
und gewandt. Ihr Fahren ist leicht und gefällig. Sie be- Sie be esc chke
stechen durch ihre zierlichen Bewegungen, die meistens schöne Uebung
Körperhaltung und Eleganz beim Schwunge der Glieder 9 S |
Ihre Stärke sind die Sprungübungen am Rade: Hocke, Sprung e S |
vor das Rad mit Lenkerdrehung, Sprungwechsel im Seiten- aber stets Fahrer zweiten Ranges. W erstklassig €
stand u. dergl. Durch die vielen eingeflochtenen Sprung- werden will, e Kunst des S gens e S |
übungen Sieht ihr ganzes Fahren Sehr lebhaft und lebendig 1 SIC cht erwerbe i
aus. Dadurch verdecken sie auch leicht vor Zuschauern und Jug cke us |
Kampfrichtern die Leichtigkeit einer Uebung oder einen ge- Nicht häufig finden sich beide — Sı erische 4
machten Fehler. Der Vorzug der Springer ist rasches Er Kraft in demselben Kö 9 Meistens gt
fassen des Augenblicks, schnelle Entschlusskraft und sicherer die eine oder die andere sic ber beides ve gt S|
Blick. doch nur sehr selten E - C st es 5
Kraftnaturen sind gedrungener und stämmiger gebaut alles überragende Extra In g Deuts j
als Springer. Dadurch ist ihr Fahren Schwerer und ihre Be- | el eig |
wegungen sind wuchtiger, derber und massiver. Zuweilen die u en erre 1
Y
||
|
Beispiele (1 Fahrer, 1 Rad) a
10 Uebungen von je 1 Minute Dauer j
Uebungsgruppen für das Niederrad von je ungefähr 2. Bei rollendem Rade von links Sprung zum Pedalst |
| einer Minute Dauer gibt es unendlich viele. Auf den bis- rechts, Dameı rechts, über den R e E
herigen Wettbewerben des Deutschen Radfahrer-Bundes sind zum Damer D si 8
eine ganze Anzahl als Pflichtübungen gefahren worden Die fahren, im Sei S echter Hanc 3
hauptsächlichsten werden hier angeführt:*) Pedal drehen, über den Rat I cke |
Erfurt 1905 Zweites Einer-Niederradkunstfahren — 3. Bei rollendem Rade von rechts Spreizaufsitz |
1. Bei rollendem Rade von rechts Sprung zum Sattelbeuge- (1) mal den Lenker drehen K 4
Stand, rechtes Bein wagerecht, Reitsitz, mit Hüften fest stand, Wende zum Damensitz rechts, vom Damensit |
Wechselrunde (Acht) rechts, nach vorn über den rechts mit Schwung fre C Stand auf S |
Lenker abhocken. und Lenker, Absprung nach aussen, Rad ge |
Vorn, hinten, rechts und links sind stets auf das Rad, nicht auf den Fal 2 eziehen. Es be tet C värts
Vorderrades, rückwärts in der Richtung des Hinterrades, rechts n der Radseite des rechten Pedals 5 I er Radseit es R
Fahrer z. B. im Kehrstand (Rücken zum Lenker, Gesicht n f S o des V 3 S |
Richtung des Hinterrades. Würde man vorn, hinten, recht en er en, Ss 7 2 4 M
Stets nur an das Rad denken.
|
N
>
4
3. Teil:
Düsseldorf 1904 — Zweites Einer- Niederradkunstfahren
endem Rade von links Sprung
um Sattelbeuge-
Bein wagerecht, Reitsitz, mit Hüften fest
hren, nach vorn rechts über den Lenker ab-
C Rade e zum Pedal-
S ) 1 KS
S D ensi
rechts DEIC
es Ped drehe
em Rade s Spreizaufsitz (Reitsitz)
Le rechts drehen (2 volle Drehunge
ter
Bur S sters
2 ss S [ S 1
S I 111, Schere
K S ) ı Kehrreitsi
| Ho ım
tritt € ener
I S Te Stillstand
lurc Ra e
1
K 1 rechte
( er St 1
l Lenkergriff von rechts Spreiz-
Reitstand nuı t rechtem Fusse und linkem
F Schere Kehr
el erdr« y
+ e \ )rde
Sprung von vorn mit beiden
elge ıf der Vorderradfelge
Ke ung vor dem Lenker, mit Hocke über
7 Kehrpedalstand rechts, im Kehr-
Wechselrunde (Acht) links vorwärts
Richtung des Vorderrades) fahren
Rade freihändiger Stand auf den
ftritt [ Z it S ng nach hinten
Schwung na hinten zum
Pedalstand rechts mit halber
Schwung zum Kehrstand auf den
lauftritten, mit halber Lenkerdrehung und
Z Pedalstand links, Abschwung nach
1 men
Kunstfahren
13%
Bei rollendem Rade, mit rechter Hand Sattelgriff, von
hinten Sprung in den Reitsitz, weiterfahren, über den
Lenker einspreizen zum Damensitz links, über den
Lenker einspreizen zum Damensitz rechts, Reitsitz,
Halten, beide Füsse auf der Vorderradfelge, — sämtliche
Uebungen ohne dass der Lenker gefasst wird
Reitsitz, mit erhobenem Vorderrad Schnecke links
Nürnberg 1906 — Bundesmeisterschaft
14
15
Bei rollendem Rade Sprung von vorn zum Kehrhang
vor Lenker, Hocke über den Lenker zum Kehrreitsitz,
im Kehrreitsitz Wechselrunde rechts vorwärts, Hocke
rückwärts über den Lenker ab.
Bei rollendem Rade Sprung von links zum freihändigen
Reitsitz, freihändig anhalten und wieder anfahren, mit
Lenkergriff Wechselrunde links rückwärts, freihändig
nach hinten abgehen, Rad am Sattel auffangen
Bundesmeisterschaft von Preussen, Berlin 1903
16
19
I)
Rechte Hand am rechten Griff, linke Hand frei, linken
Fuss auf rechtem Pedal, rechten Fuss frei, Runde
links vorwärts fahren, ohne den Rahmen zu berühren,
linken Griff fassen, zweimal Sprungwechsel, bei hoch-
stehendem Pedal zum Stillstand kommen, Absprung
über den Rahmen nach links
Vom Reitsitz bei umgekehrtem Lenker Hocke zum
Fronthang vor Lenker, in dieser Stellung Stillstand,
rückwärts- und wieder vorwärts fahren, links seitlich
vom Lenker zum Reitsitz zurückgehen.
Im Seitenstand links linken Fuss frei fahren, viermal
Trittwechsel über den Rahmen nach je einer halben
Pedaldrehung, wenden zum Kehrseitenstand, im
Kehrseitenstande Runde links (d. h. rechte Schulter
zur Saalmitte) vorwärts (d. h. in der Richtung des
Vorderrades) fahren, wenden zum Reitsitz, Absprung
über den Lenker nach rechts
Rückwärtsfahren im
Stillstand
Pedalaufstieg von rechts
Acht
Pedale frei
zum
Reitsitz, rückwärtsfahren, zum über-
gehen, lassen, wieder vorwärts fahren,
freihändig nach hinten abgehen.
Nach dreimaligem Abstoss auf den hinteren Auftritten
stehend Runde freihändig links fahren, rechten Griff
fassen, Vorderrad einmal (1/1) drehen, übergehen zum
Reitsitz, mit gehobenem Vorderrad Acht fahren, Ab-
kippen nach hinten
Bundesmeisterschaft von Preussen, Berlin 1904
21
Ohne Erfassen des Lenkers von hinten aufspringen
und freihändig Acht fahren, freihändig zum Stillstand
übergehen und wieder anfahren, freihändiger Ueber-
links,
Reitsitz, freihändig nach hinten abgehen.
gang zum Damensitz freihändig zurück zum
Im Seitenstand mit dem linken Fuss auf dem rechten
Pedal Runde links fahren, Sprung zum Kehrhang vor
Lenker mit Lenkerdrehung, Hocke über den Lenker
zum Kehrstand, im Kehrstand Runde rückwärts fahren,
Pedalabstieg rechts.
Do
vo
Linke Hand am rechten Griff, rechte Hand frei, linken
Fuss auf dem rechten Pedal, rechten Fuss auf hinterem
Auftritt: Acht fahren, dieselbe Uebung entsprechend
auf der linken Seite des Rades
24. Pedalaufstieg rechts zum Rückwärtsfahren im Reit-
sitz, Acht rückwärts fahren, zum Stillstand übergehen
und über den Lenker nach rechts abgrätschen.
do
O1
Viermaliger Trittwechsel über den Rahmen nach je
einer halben (nicht eineinhalben) Pedaldrehung, im
Reitsitz mit gehobenem Vorderrad Acht fahren
Bundesmeisterschaft von Preussen, Berlin 1905
26. Sprung von rechts zum Damensitz links, Sprung-
wechsel zum Damensitz rechts, freihändig Acht vorwärts
fahren, mit Spreizen des linken Beines Absprung über
den Lenker nach vorn zum Stand rechts vor
dem Rade
27. Bei stehendem Rade mit dem linken Fuss auf dem
rechten tiefstehenden Pedal, rechten Fuss frei, stehen
Durch Schaukelbewegungen zur Fahrt im Seiten-
schwebestand übergehen, linke Hand frei lassen, Runde
links fahren, wieder linken Griff fassen und bei
hochstehendem Pedal zum Stillstand kommen, Ab-
sprung über den Rahmen nach links.
28. Bei umgedrehtem Vorderrad Hocke von vorn über
den Lenker zum Fahren im Kehrstand, mit Anlehnen
an den Lenker freihändig Acht vorwärts fahren,
Wende und Uebergang zum Frontreitsitz, Hocke nach
vorn über den Lenker zum Stand rechts neben dem
Vorderrade
29. Im Seitenstand links, rechten Fuss auf dem linken
Pedal, linken Fuss auf dem vorderen Auftritt, vorwärts
fahren, Schwung zum Kehrhang vor Lenker ohne
Lenkerdrehung. Im Kehrhang rückwärts und wieder
vorwärts fahren, Uebergang zum Beugestand auf
Rahmenrohr mit linkem Fuss, rechten Fuss frei,
Kehrstand und abgrätschen nach hinten, Rad wieder
auffangen
30. Im Reitsitz freihändig zum Stillstand übergehen, frei-
händig wieder anfahren, Lenker fassen, Runde rückwärts
fahren, mit halber Drehung das Rad auf dem Hinter-
rade herumwerfen (Pirouette), Fahren mit linker Hand
am Sattel, rechte Hand am Lenker.
Einer-Kunstfahren: Beispiele 107
Bundesmeisterschaft von Preussen, Berlin 1906
31. Bei umgedrehtem Vorderrad Hocke über den Lenker
zum Kehrstand, Acht rückwärts (d. h. in der Richtun;
des Hinterrades)
über den Lenker
32. Mit dem linken I
Seitenstand fahrer WEC ber de
nach halben Ped ge e
S er de
33 5 edale A
rückwärts f 1 Bog
sitz rechts, den E TINO
(mit link
fahren, Absp e
34. Vom Stand | Spr 2
Sattel 1
Ke T & C
Kehr o x X
1 de R cntun 9 des H r S
Bundesmeisterschaft von Europa, Berlin 1907
35. Bei rollendem Rade Sprung zum freien S
Stand, linken echt enke
griff, Absprung nach rec O
36 Bei gewen er F e
vorwärts z 2 I Cr Si A
rückwärts, TV S A rung
Hocke zurück zum Kehrstand rechts nel
37. Bei gewen I e S S
vorn zum Fronthang vor Lenker, r
wieder vorwärts fahren, H
38 d Ire SSI AC
den einen Bogen im Damensitz links e
Bogen im Seitenst echts SS
Pedal, rechten Fuss auf rechtem
vorwärts fa Abs
links
39. Bei rollendem Rade freihändig Sp C
um Reitsitz, freihändig Acht fahren, fre lig St
stand und freihändig wieder e
gehen nach hint
40. Mit gehobenem V«
pimp M
O
5
APRE PRO) Vi ATEC REA
MEET ITCR ACHE Re À) (140A)
y
Y
;
Tr nn.
108 3. Teil: Kunstfahren
Elemente des Kunstfahrens
Reitsitz, Damensitz, Seitenstand
alles in seinen Bereich, was ein der Damensitz. Er ist nach dem Reitsitz das nächste, und aus
ıde ausführen kann. Es umfasst ihm entstanden. Er hat bereits zwei Grundformen: rechts und
das Ein hste. Jeder Mensch, der überhaupt links. Das dritte Element ist der Seifenstand. Er ist entstanden
d ist sozusagen schon ein kleiner aus dem Damensitz und hat unendlich viele nach Hunderten
Kunstfahrer und Tausenden zählende Formen.
E t ıe Fähigkeiten durch Ueben Auf diesen drei Elementen baut sich das ganze Kunst-
ers el um aus einem ganz kleinen fahren auf. Auf sie lässt es sich zurückführen. In diese
grosser und schliesslich ganz grosser Kunstfahrer zu werden oder eins dieser Elemente kann jede, auch die höchste
€ o Kunstfahrübung
5 Kuns zu Be a ie er m aufgelöst werden
< So einfach
SS undunbedeutend
diese Elemente
auf den ersten
Blick erscheinen
mögen, so Wichtig
werden sie bei
näherer Betrach-
= tung. An ihnen
( lassen sich alle
Grundlehren des
Kunstfahrens er-
- = läutern und oft
| . wird Sich dazu
7 im Folgenden
rer 5 - 5 Ver Gelegenheit
Da bieten. Je mehr
x man überhaupt
in das Kunst-
d Sie sind vorweg fahren gedankenmässig eindringt, um s0 mehr erkennt man die
st der Reitsit Er ist d einfache Wahrheit: Das Hohe fusst auf dem Tiefen, das Obere auf
| ohne ihn gäbe es kein dem Unteren. Nichts Schwebt in der Luft. Das Kunstfahren ist ein
e Grundform. Das zweite Element ist harmonisch aufgerichtetes Gebäude, kein willkürliches Mosaik.
R . .
eitsıtz
F der Reits Er ist Das Fahren im Reitsitz muss Kunstfahrer in allen
Abe ihn knüpfen sich eine Haltungen sicher können. Es ist gut und ratsam, es immer
wieder zu üben: rechts herum, herum, zweihändig,
m ist der Handgriff. Er kann sehr einhändig, freihändig u. s. w. Namentlich auch ganz kleine
Zwei Grundformen des Handgriffs ziehen Kreise müssen in allen Haltungen geübt werden, ebenso Achten.
roter Faden durch das ganze Kunst Gern und häufig beginnen Fahrer im Saal mit einer
Es ist der normale gerade Griff (rechte freihändigen Runde (Abb. 314). Häufig schliesst sich daran
Hand links) und der vertauschte Griff eine Acht oder sonstige Grundfigur
ke Hand rechts). Nach diesen beiden Die Abb. 311 bis 314 zeigen sämtlich Reitsitz, und
( | die alle folgenden Gruppenbilder geschieden zwar der Reihe nach zwei-, rechts-, links- und freihändig.
( tets den normalen Griff, das andere den ver- 315 und 316 sind klare Wiederholungen von 311 und 314
Griff. Der vertauschte Griff führt verschiedene Im Reitsitz lässt sich auch freihändig und freifüssig
Er heissst auch Wechselgriff, häufiger Ueberhandgriff schweben, das Rad wird dazu Schwung gesetzt. Die
me Kreuzgriff wird oft gebraucht
Pedale werden plötzlich frei gelassen
Elemente: Reitsitz
N
SS
K
1
Reitsitz Reitsitz
ebunden
Der Kreuzgriff hat verschiedene Formen (Abb. 317 Unendlich viel Kunstfahri ge ruhe
bis 320). Er kann beiderseits, rechts, links oder verschränkt uf der vollendeten Kunst des St
sein
So kehrt er in allen folgenden Abbildungen wieder [ z. B. Fahren im tand I I
Daneben lässt er Sich auch anders gestalten.
Dann gibt es
Spielarten, z. B. Hände im Kreuz auf dem Rücken. Dies ist Deshalb ist mit Kreu IME
namentlich oft bei freihändiger Runde üblich Vorübung für das Kunstfahren
Fahren im Reitsitz mit Kreuzgriff (Abb. 321) muss nament-
lich im Anfang viel geübt werden. Es verleiht nach und nach
immer mehr Sicherheit im Lenken mit vertauschten Händen
Der Kreuzgriff heisst sehr treffend auch Ueberhandgriff
= = €
E
Reitsitz
Kreuzgriff Kreuzgriff links Kreuzgri S Kreuzgriff
rechtshändig) inkshä
AUF HE
110 3. Teil: Kunstfahren
oft, im Damensitz
Kreise
Ei
ar
ae
rt
SINGEN
BRUNNEN
PA
Damensitz rechts
TE N RN
n Formen sind ınd Der Uebergang vom Reitsitz zum Damensitz kann
Sie € Schwierigkeiten vorn (Abb. 340, 341/2) oder hinten (Abb. 326 bis 331) geschehen
)ies S Schönste Sie wird Beide Arten Sind leicht. Der nächstliegende Uebergang
figsten gezeigt ist hinten am Sattel herum. Er möge daher hier zuerst
vorgeführt werden. In Sechs kleinen Bildern
iSt er anschaulich dargestellt: 326 bis 331
In umgekehrter Reihenfolge (331, 330
8 u. s. w.) ergeben diese 6 Abbildungen die
x Rückkehr vom Damensitz zum Reitsitz. Es
& vollziehen sich dabei alle Bewegungen in
umgekehrter Reihenfolge
5 Die vorderen Formen des Ueberganges
5 > vom Reitsitz zum Damensitz sind aus den
; Z Abbildungen 340 bis 342 zu ersehen. Das
F Ä eine Bein wird dabei vorn herumgebracht
E Dieser vordere Uebergang vom
N Reitsitz zum Damensitz vollzieht sich in
i zweifacher Weise
5 = 1. Durchzug über dem Rahmen (Abb. 340)
) 2. Einspreizen vorn über dem Lenker
(Abb. 341 und 342)
L Beide Arten sind hier dargestellt. An
d der Hand der Bilder ist ihr Gang deutlich
zu erkennen. Eine kurze Erläuterung sei hier
x noch gegeben
F Uebergang vom Reitsitz zum Damensitz links
i Die erste Art, Durchzug des einen
| Beines vorn über das obere Rahmenrohr,
ER zeigt Abb. 340. Hierbei braucht der Fahrer
den Sattel überhaupt nicht zu verlassen. Die
D F f nker ed
D Pr, 7 ne einzige Bewegung, die er macht, ist die Bein-
> bewegung. Daher sieht diese Art sehrruhig aus,
Der Fahrer, verbleibt dabei immer aber auch nicht besonders behend und elegant.
7 Sattel. De Rei ET Mehr zu empfehlen ist die zweite Art:
zt Damensitz Abb. 341 und 342. Das Bein wird dabei vorn
Elemente: Damensitz 111
über den Lenker gehoben. Dabei muss
der Fahrer der Reihe nach beide Hände |
lüften, d. h. von den Griffen loslassen,
aber sie sofort wieder fassen, sobald
das Bein durch ist. Dieses Ueberheben
des Beines und das kurze Lüften der
Hände muss deshalb schnell geschehen
Es muss ein Augenblick sein. Daher
ist diese Art wohl etwas schwerer als
die andere, aber immerhin noch
leicht genug. Jeder Fahrer kann sie
ausführen, ohne viel Versuche zu |
machen. Es gehört nur ein klein wenig
Keckheit dazu. |
Damensitz links. Wir kommen | - = .
| zum Damensitz links. Auch er ist R Ta T2 Nee:
hier dargestellt in seinen üblichen Damensitz rechts mit Kreuzgriif
H
C 2 j
|
Rad gewe € gle S |
Damensitz links rde 2 4
ud € S |
ſy Tzielen, ist schwer. Es gehört viel Kunst es s € =)
erZIeIEN, 15T SCHWE NOrt VIEl nst Zi
Fahrer muss ein fein ausgebildetes Muskelge sitze |
zu wenig Druck Su
inzuwendei E
Bei zu starkem x 3
Yy - 1
Druck Schlägt das k 1]
5
Vorderrad zu weit N |
herum und der 2 |
Fahrer stürzt |
> +X A)
Bei zu gerin- (15 '
gem Druck bleibt |
das Rad im alten |
Bogen und läuft
darin weiter u ili
Hier den Druck Î E
U e a vom Reitsitz zum Damensitz links See abzumessen Uebergang vom Reitsitz zum Damensitz links 4
ebergang IZ Sitz S er
mittels Durchziehen des rechten Beines ist die Kunst
112 3. Teil: Kunstfahren
MT
Damensitz auf > N Damensitz im
Rande > Umzug
Q ae - - E selten und wenig
== E >- H 2, WE
den in den Y
Damensitz links mit Kreuzgriff Ecken im Freihand
9 Hand links H chts freihänd fahren Schwer ist
Sattel. Auch ist dies bereits der Uebergang
zum Reitsitz. Der Fahrer hat nur nötig,
N
das Bein auf der anderen Seite des Rahmens
niederzulassen und das jenseitige Pedal
zu fassen. Dann hat er Reitsitz.
2 Sehr schwer ist der Damensitz
2 freihändig und freifüssig. Ihn zeigt
H S B Abb. 349. Der Fahrer hängt frei auf dem
a o Sattel. Die Füsse Schweben in der Luft
5 Keiner berührt das Pedal. Dieses
! | Schweben im vollfreien Damensitz (d. h
8 Hände und Füsse frei) gelingt nur ge-
5 wandten Fahrern. Das Rad muss stark
Z in Schwung sein. Willkürliche Wen-
5 dungen sind dabei ausgeschlossen. Der
2 Fahrer muss das Rad laufen lassen, wie es
gerade läuft, bis es sich ausgelaufen hat
5 Das Ganze ist daher ein Schweben
Damensitz freihändig und
freifüssig
3 _ E Lon le E
ar
| 2 Kae D
N
4 \ ZA |
|
X -
i Wechselrunde oder Acht j |
E m freihändigen Damensitz der ———— nn
Damensitz links freihändig edesmalige Uebergang auf den 1 dasselbe
R n nderen Bogen ist freihändigschwer das rechte Bein am Gabelkopf
|
|
|
Elemente: Seitenstand 11
Seitenstand
Nach dem Reitsitz und Damensitz kommt der Seitenstand sich aus ihnen ergeben, sind Beispic 5
Der Seitenstand ist die wichtigste Vorübung des gesamten Stelle angeführt
Kunstfahrens. Ja man kann sagen, das ganze Kunstfahren Bei Besprechung der Seitenstände werde uch vie |
besteht überhaupt nur aus Seitenständen allgemeine Punkte des Kunstfahrens mitbehandelt
Der Seitenstand hat unzählige Formen. Dem Fahrer Des besseren Verständnisses halber folgt hier z st
stehen zwei Füsse, zwei Auftritte, ein Pedal, zwei Hände, ein Ueberblick über die im folgende s
zwei Lenkergriffe, der Sattel und das Rahmenrohr, Lenkerknauf sprochenen Formen des Seitenstandes
u.s. w. zur Verfügung. Das sind im ganzen ungefähr Die Einteilung der Seitenstände hat s
12 Stützpunkte an jeder Seite des Rades, im ganzen also Fusshaltung zu richten, nicht nach den H
24 Stützpunkte. Füsse sind im Seitenstand wichtiger lie H
Bei wechselnder Benutzung lässt sich die Zahl der sogar entscheidend
| Seitenstände nach Tausenden berechnen Je nach der Fussstellung is Seite
Unter den Seitenständen gibt es leichte, die jeder sofort nach vorne gespreizt, nach hint E
kann und unendlich schwierige, die auch einem Meister des (offen). 1
Kunstfahrens kaum gelingen. Das Sind die vier H 2 ;
Die wesentlichsten Arten 72 an der Zahl — werden wechselnden Benutzung des Pedals 2
hier in Gruppen von je 4 vorgeführt. Einzelübungen, die an einer Radseite.
|
]
|
71
Zl
Ueberblick über die Formen des Seitenstandes |
E
S|
A. Geschlossener Seitenstand: es wird nur das Pedal benutzt; |
i
| 35 |
1. Beide Füsse auf dem Pedal I It >
- E [ a normal 361 - 2
2. Aeusserer Fuss frei 11 ob nr a
f |
i Ts Ea 74 a
3. Innerer Fuss frei II | b | D
b |
: E |
B. Vorwärts gespreizter Seitenstand: es wird das Pedal und der Vorderdorn benutzt; 2
4. Aeusserer Fuss auf dem Pedal, innerer Fuss auf Vorderdorn IV | | S|
b e 34— 38 |
5. Innerer Fuss auf dem Pedal, äusserer Fuss auf Vorderdorn \ | N 4
e 2 ..
| |
| C. Rückwärts gespreizter Seitenstand: es wird das Pedal und der Hinterdorn benutzt; ES
! E]
| S ; 4 (a 8 =
6. Aeusserer Fuss auf dem Pedal, innerer Fuss auf Hinterdorn VI | 1 DB)
D CIE a + er
i
| 54 )
A 8 E)
7. Innerer Fuss auf dem Pedal, äusserer Fuss auf Hinterdorn VII Eh EE I
Ba M =
|
| D. Weit gespreizter Seitenstand: es werden beide Dorne benutzt, das Pedal bleibt frei |
|
S 2 N 1 | a + 1
8. Aeusserer Fuss auf Vorderdorn, innerer Fuss auf Hinterdorn VIII | 1 ü |
: ss H d 42 9 N
Er (A 426—42
9. Innerer Fuss auf Vorderdorn, äusserer Fuss auf Hinterdorn IX EB 1 431
L C x) >
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|
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CALA RAZA UNE
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u
Vorc
3. Teil: Kunstfahren
Gieschlossener Seitenstand
Der geschlossene Seitenstand bedient sich des Pedals allein Diese Antriebsart ist aber sehr ungewöhnlich. Alle Seiten-
ler- und Hinterdorn bleiben bei ihm völlig ausser Spiel. stände lässen sich auch in Kehrfront denken, d. h. mit dem
Die Gruppen la und Ib zeigen den geschlossenen Gesicht zum Sattel gewendet. Abb. 355 zeigt einen solchen
Seitenstand in Kehrseitenstand,
Der Fahrer hat
dabei gleichzeitig
den Lenker ge-
wendet, so dass
dessen Griffe
nach vorn stehen.
Jeder Kehrseiten-
stand erfordert
die Fähigkeit des
Steuerns mit ver-
tauschten Hän-
den, die auch
zum Kreuzgriff
(Abb. 321) er-
forderlich ist. Der
Kreuzgriff und
Ze TG PT N das Fahren mit
ihm ist daher die
a. Geschlossener Seitenstand - Ces
Vorschule für je-
den Kehrseiten-
de : Füsse rul wf dem Pedal Stand. Gleichfalls einen Kehrseitenstand zeigt Abb. 360. Es ist
Der Knieantrieb (Abb. 354) ist eine fast humoristische derselbe wie Abb. 355, nur mit der weiteren Aenderung, dass
Seitenstandes 350. Der Fahrer setzt die das innere Bein durch den Rahmen gesteckt ist und auf
treibt das Rad so mit den Knieen dem jenseitigen Pedal ruht
ls Ein Bein durch den Rahmen zu setzen heisst üblicher-
ens ganz ıt aus. Nur darf veise durch den Rahmen treten. Unter diesem Namen
ner ist es allgemein bekannt. Es sieht schwieriger aus, als es ist
Kehrseitenstand rechts
sogen
Knieantrieb Kehrseitenstand rechts Durch den Rahmen treten“
_ Elemente: Geschlossener Seitenstand 115 |
|
|
|
Auch ist es lange nicht 50 gefährlich, wie es auf den ersten nach vorn oder hinten gespreizten Seitenständen (Gruppen IV
Blick Scheint. Stürzt nämlich wirklich der Fahrer, 50 kommt bis VII). Bei diesen ruht wenigstens stets ein Bein auf dem
er leicht mit dem Bein wieder aus dem Rahmen heraus Pedal und folgt dessen Bewe Ganz verschwindet das
Mag das Rad hinüber oder herüber (d. h. jenseits oder dies Hüpfen an den weit gespreizten Seitenständen (Gruppen VIII
seits hinfallen), der Fahrer hat sein Bein sofort frei und ein und IX). In ihnen bleibt eben das
Beinbruch, den
Pedal ganz frei und der
ängstliche Ge-
müter vielleicht
befürchten, ist
nichtzu besorgen.
Ueberhaupt
muss sich jeder
Kunstfahrer von
Aengstlichkeit
frei halten. Es
gibt wohl manch-
mal Schrammen
und Beulen. Das
ist unvermeid-
lich; denn Lehr-
geld muss jeder
zahlen. Aber ist
es wohl schon E chauer |
je vorgekommen, Ib. Geschlossener Seitenstand Abb. 365
dass ein Kunst- Beide Füsse auf dem Pedal Ueberhar if eigteinen Seite
fahrer — abge- tand wie er
sehen von den Akrobaten der Bühne — sich schwer verletzt häufiger zu sehen
hat oder gar zu Tode gekommen ist, wie es zuweilen von eigen. Das äussere 1 |
Wettfahrern auf der Bahn und der Landstrasse berichtet wird? Lenker. |
Die Gruppen Ila und IIb zeigen den Seitenstand In diesem Seitensta
etwas verändert. Das äussere Bein hat sich etwas gelüftet. Er ist aber dann ni
Es schwebt seitlich frei in der
Luft. Die Hacken sind daher
nicht mehr geschlossen. Dieser
Seitenstand sieht freier und leb-
hafter aus als der mit geschlossenen
Füssen. Namentlich im Fahren
schwebt der Fahrer leicht und
behend einher. Sein Fahren ist
eigentlich kein Fahren mehr, ein das 8
Sondern ein Hüpfen. Das Pedal es B
geht nämlich auf und nieder. Es E
hebt und senkt den Fahrer bei |
jeder Umdrehung. So entsteht Stütze d gle 9 ]
Statt einer rollenden und fahren- helf j
den Bewegung eine Art Hüpfen.
oder beide Füsse dient. Es sind Handgelenk, um ihn sicher
| Dieses Hüpfen tritt bei allen Dieser Seitenstand wird ger |
| den Seitenständen hervor, in denen zu Pflichtübungen benutzt. \ |
|
| das Pedal als Stützpunkt für einen > Fahrern fehlt es an Kraft im
| dies namentlich die geschlossenen zuführen
. oe N . h, I He >
Seitenstände (Gruppen I bis Ill). À Geschlossen heisst
R a 5 Seitenstand G | or ;
An ihnen ist das Hüpfen am dass beide Beide eng aneinander
H . Linken Fuss auf rechtem Pedal, rechten Fuss fre Rechte Haı , R |
deutlichsten zu erkennen. Wahr- Am wadittam Oh, file ik ie, — Sair ea, a Bileie liegen sollen, etwa Hacke aı ]
nehmbar ist es aber auch an den übung geeignet, erfordert Kraft und Geschicklichkeit Hacke. An „Hacken geschlosseı
RE
116 3. Teil: Kunstfahren
ist dabei nicht Sonst verunziert
zu denken. „Ge- sie ebenfalls das
Fahren. Schien-
schlossen“ heisst
bein, Spann und
die Fussspitze
müssen fast in
einerLinieliegen,
jedenfalls dürfen
sie nur einen
ganz leichten
Bogen bilden.
Die Gruppen
Illa und IIb
zeigen ein an-
| deres Bild des
Tre Na; Seitenstandes:
statt des äusseren
NR)
Ila. Geschlossener Seitenstand :
N € Fus N ist das innere
Bein frei. Das
HT
er
1
äussere ruht auf dem Pedal. Zwischen
R Li
x \ ihm und dem Rahmen sozusagen
E eingeklemmt schwebt das innere Bein.
1: e Es kann Sich nicht frei bewegen. Der
K nötige Spielraum fehlt ihm,
Daher sieht auch dieser ganze
8 Seitenstand bei weiten nicht so
= frei und ungezwungen aus als
3 St der aus Gruppe Il. Er ist auch
| e weniger beliebt und wird von den
i Fahrern weniger häufig benutzt als
5 jener, in dem das äussere Bein frei
schwebt.
5 S Die Abb. 375 zeigt den Seiten-
| Stand 373, jedoch nicht auf der linken,
|; 2 Sondern auf der rechten Seite des
5 Rades. Das Bild (375) ist von der Seite
5 S aufgenommen
i 75 = und deshalb be-
3 7 Sonders anschau-
2 =
: € lich. Es lässt
diese Form des
i Seitenstandes
1 € klar und deutlich
; erkennen,
; € ere Der Fahrer
E | stützt sich nur
er- mit einer Hand
und einem Bein:
N (71 linke Hand auf
te = linken Griff,
- BE 3 = h rechten Fuss auf
17 ih e - rechtes Pedal. Im
estreckt ein E ELTA FE : a übrigen schwebt
Sie dari Keinen Il b, Geschlossener Seitenstand er völlig frei.
Haker bilder Ac rer Fuss frei Ueberhandgriff Diese Form des
I
Seitenstandes ist
schwer. Beson-
ders wird dabei
das Handgelenk
beansprucht. Auf
ihm ruht eigent-
lich die ganze
Kraft des Ober-
körpers, wenig-
stens muss das
Handgelenk
allein den Fahrer
sowohl tragen,
wie denLenker in
gerader Richtung
halten. Dazu
unbewusst in
seiner Wertung
Fehler in dieser
Hinsicht ge-
macht Gerade
die Kampfrichter
im Kunstfahren
gehört eine be- ns
deutende Kraft. i
Zwar sieht dieser Seitenstand, schön
und behende ausgeführt, sehr einfach
aus. Der Fahrer rollt, vom Pedal ge-
wiegt, anscheinend so leicht und sicher
dahin durch den Saal. Es sieht aus,
als ob nichts einfacher wäre, als dies.
Aber der Anblick täuscht.
Man versuche nur einmal selber
praktisch diesen Seitenstand. Bald wird
man erkennen, wie schwierig er ist.
Den meisten wird er überhaupt nicht
gelingen.
Schon mancher hat sich durch
den Schein beirren lassen und für leicht
gehalten, was sehr schwer ist. Gerade
im Kunstfahren täuscht der Schein so oft.
Eine leichte Uebung, langsam, unge-
wandt und schwerfällig ausgeführt, sieht
zuweilen sehr schwer aus. Im Grunde
ist sie ganz ein-
Geschlossener Seitenstand Innerer
Karl Tei 1 R.-V. W
Seitenstand
Rechten Fuss auf rechtem Pedal
Linke Hand an linkem Griff,
— Schwer. Mit beiden Händen
Stillstand möglich, aber ebenfal
sich
etwas prak
damit besch
Nach dieser At
wir noch einr
Seitenstand
auch ¿m Standa
ist er noch
las unmog!
allein ist |
zustellen.
Deshalb wi
gewöhnlich
Lenker au
zeigt. Dann ber
mit dem Still
Mit beiden
leichter, aber
Die Pedalstell
fach. Eine wirk- |
. : |
lich Schwere |
E |
Uebung dagegen |
erscheintdem un-
geschulten Auge
oft leicht, wenn
sie ein geübter
Kunstfahrer ge-
wandt und sicher
vorführt.
Schon man-
cher gute Kunst-
fahrer hat dies zu
seinem Nachteil
gespürt und
mancher Kampf-
richter hat schon 376
111 b. Geschlossener Seitenstand — Innere:
Fuss frei
U
eberhanderiff
“@
LAN PS LS
118 3. Teil: Kunstfahren
Gespreizter
Seitenstand
|S Bisher hatten wir in den Gruppen
EN
D
= I bis III lauter Seitenstände, in denen
dem Fusse eine
benutzt werden
2
dere
D Dor fig ich
iri Da S »N einen !
BR ere d eine deren Auftri
EZ e wird e h 7 u
|
5 IVa. Vorwärts gespreizter Seitenstand
iR x > Auftri Ped innerer Fuss auf Vorderdorn — Normalgriff
| e A ftritt gemeint st
3 S e inn auf dem Hinterdorn ruhen oder Der Fahrer muss die Beine spreizen, das eine nach vorn,
E Vord rn Dat ist der Seitenstand nach hinten das andere nach hinten. Dadurch kommt er in Schrittstellung.
A gespreizt (Gruppen IV bis VII) Die vier Gruppen IV und V zeigen diesen Seitenstand.
Sad die CERES CHE IS ANdE Die hüpfende Bewegung, welche für den geschlossenen
Seitenstand (beide Füsse auf dem Pedal) so bezeichnend war,
sgelassen werden. Dann ruhen
der eine auf dem Vorderdorn geht beim gespreizten Seitenstande über in eine mehr wellen-
mässig wiegende Bewegung. Es kommt dies daher, dass das
Das gibt dann den weit
INE Semel (Giarre VIN al PA) eine Bein auf dem Dorn unverändert ruht. Es macht daher
die wechselnd steigende und fallende Pedalbewegung nicht
LALA SIAE D
j mit. Der Körper des Fahrers steigt und fällt dadurch ebenfalls
> Vorwärts gespreizter Seitenstand Er 2 .
B nicht mehr im selben Masse wie früher.
e ENDE tände behandelt, in Auch der Sattel kann Stützpunkt für die Hand sein.
5 i ach v Vorderdorn gesetzt Wie dies geschieht, zeigt der vierte Fahrer auf den Gruppen-
1 Bein ruht nach wie vor auf dem Pedal bildern IVa und IVb. In Abb. 387 hat er dabei sogar Aussen-
3 front. Sonst (Abb. 353, 359, 364, 370,
è - 374, 379, 395, 401, 411, 415) hat er
ji mehr oder weniger Innenfront. Sehr
; häufig wird überhaupt der Sattel
2 gefasst. Er ist im Kunstfahren für
1 Hände und Füsse ebenso wichtig
] wie Sonst Lenker und Pedale. Seine
Fi Bestimmung als Sitz verblasst über-
3 haupt Sehr. Ein Kunstfahrer Sitzt Sehr
wenig. Er turnt meistens; denn das
ganze Kunstfahren ist ein Turnen am
| Rade. Auch den Sattel benutzt der
|E Fahrer daher ganz wie ein Turngerät.
j Für Hände und Füsse dient er ihm
2 in gleicher Weise als Stütze. Lenker,
; 13 n Sattel und Pedale wechseln fortwährend
> ihre Funktionen. Sie werden alle
u I TE miteinander gleichwertig. Keines
scheint eine besondere Bestimmung
IVb. Vorwärts gespreizter Seitenstand
’edal \ zu haben oder zu behalten.
x m Pe nnerer | ıf Vorderdorı Ueberhandgriff
nu Elemente: Vorwärts gespreizter Seitenstand
Kehrseitenstände sind schon E EE "428 | |
erwähnt worden (Abb. 355 und 360).
Auch Sie Sind unendlich zahlreich und
mannigfaltig. Die Abbildungen 396
und 397 zeigen zwei weitere Formen.
Beide entsprechen sich einander,
indem der Fahrer zuerst (396) hinter
dem Lenker, dann (397) vor dem
Lenker steht, beide Male in Kehr-
front. Seine Stützpunkte sind Pedal
und Vorderdorn. Den Lenker hält
er: mit vertauschten Händen: rechte
Hand am linken Griff, linke Hand
am rechten Griff. Auch hier zeigt
sich von neuem, dass Kehrfront die
Fähigkeit voraussetzt, mit vertauschten
Händen zu steuern. Das ist der VE, VO SETS gespreizter Seitenstand
Innerer Fuss auf dem Ped äusserer Fuss
Kehrseitenstand
vorwärts gespreizt
umgekehrt wie No. 392
Bei
Seiten IST C
Ein Beispiel bietet
Kurbel steht dort h
wird es dem Fa
halten; denn u se
| | Fusses weicht sie leic
I) hinten aus. Das Rad
BEE > I | Antrieb, es kommt ins Ro
er Stillstand ist mis
stand wird deshalb auch stets
——— — HE YE ER DT EE wenige Augenblicke gezeigt. Seiner
02 393 4 )5 AR =
i Vb. Vorwärts gespreizter Seitenstand Schwierigkeit halber wird er geı
Innerer Fuss auf dem Pedal, äusserer Fuss auf Vorderdorn Ueberhanderiftf Pflichtübung gewä it
120 3. Teil: Kunstfahren
Rückwärts gespreizter Seitenstand '
|
ıach vorn auf den Vorderdorn wird das eine Bein dass die Seitenstände die Grundlagen des gesamten Kunst-
auf den Hinterdorn gesetzt. Dadurch entsteht fahrens sind, |
der rückwärts gespreizte Seitenstand, Die Armhaltung ist im Kunstfahren ebenso wichtig,
Ihn zeigen die vier Gruppen VI und VI], wie eine gute Beinhaltung, über welche weiter oben bereits
Auch bei diesem Seitenstande verschwindet die hüpfende gesprochen worden ist. Die Haltung der Arme kann sehr
, des Fahrers und macht einer leicht wiegenden Platz, verschieden sein. Meistens ruhen sie ja am Griff oder sonst
an einem Punkte
a m SU FR des Rades. Häufig
sind sie aber auch
frei, sei es einer
oder beide. Dann
E =
S dals - E a muss der Fahrer
I T x suchen, den oder
D S i die freien Arme
ES Seiten- in eine mög-
5 e lichst natürliche
7 S € und ansprechende
} Haltung zu
x bringen. Einen
x freien Arm Schlaff
À herunterhängen zu
5 lassen, ist nicht zu |
E - empfehlen. Häufig
2 RE = = IEA = D wird er leicht im |
= ? en? y 2 |
a Vla. Rückwärts gespreizter Seitenstand En SNES |
2 erer Fus auf HGO a TE und mit der Hand |
a in Schulterhöhe
3 Se ki leicht mal gebracht. So zeigen es z, B. die Abb. 402 und 403. Auch
E Seitenstand zu versuchen, sei es beim Abb. 417 zeigt diese Haltung. In den späteren Abbildungen
; der beim Absitzen. Es dürfte kaum findet Sie Sich noch Sehr oft. Diese Armhaltung lieben viele
2 len gebe der nicht schon unbewusst Fahrer und bevorzugen sie. Die Finger werden dabei
3 ne geschlossen und leicht gekrümmt. Der
E Era | : Daumen liegt an. Diese Haltung hat
Seitenstand | y zwar einen leisen Anflug von Gesuchtem
lie | und kann auch leicht etwas geziert
y S le | erscheinen. Trotzdem erscheint sie nicht 1
| 3 I | | unangemessen
: K en Satte Weit in die Luft gestreckt erscheint
; I | der freie Arm in Abb. 375. Er entspricht
i ein Ww | der Beinhaltung im selben Bilde, Die
ent e eder- Handfläche ist zur Erde gewendet
. D Mal wi | Eine andere Form der Armhaltung
1 en Sattel - iSt Hüftefest. Sie wird häufig von Fahrern
ler Fahrer gewählt, dieschon viel Erfahrungen in ihrer
[ h tie strecke Kunst gesammelt haben. Diese Haltung
| Be recken verut t eine lang- | hat nicht das geringste Gesuchte oder Ge-
0 e Körperhaltung machte an sich. Deshalb bevorzugen sie
: (€ L t s eine Knie oder wohl auch alle jeneFahrer, die auf Neben-
eine Fu uf das obere Rahmen- | effekte keinen Wert legen nnd ihre
r gesetzt w | Uebungen rein und ohne Zutaten bringen
Möglichkeiten
wollen. Meistens sind es vorgeschrittene
cen, Aber immer und geübte Fahrer, die auf Aeusserlich-
ler tritt uns die Grundlehre entgegen, e oben Abb, 399 mit Knie auf Sattel keiten verzichten können oder wollen.
Elemente: Rückwärts gespreizter Seitenstand 121
Die Seitenstände finden namentlich im Zweierkunst- wirkt das ermüdend und langweilig. Zuerst wird
fahren eine schöne Verwendung. Der eine Fahrer steht an
sein Tun
noch beobachtet, bald aber schweift die Aufmerksamkeit ab
der rechten, der andere an der linken Seite des Rades. Das und es wird der Augenblick herbeigewünscht, in dem der
| ergibt dann die Doppelseitenstände. Im später zu be- Fahrer aus dem Saal verschwindet.
| handelnden Zweierkunstfahren (Abb. 687 ff.) werden eine ganze Zuweilen achten Kunstfahrer zu wenig auf diesen Wechsel
Reihe davon bildlich vorgeführt werden. In diesen Doppelseiten- von Stand und Fahrübungen. Namentli begehen
ständen fasst jeder Fahrer mit der äusseren Hand seinen Griff diesen Fehler häufiger. Ebenso wäre es fehlerhaft, immer nur N
| Mit den inneren Armen umfassen sich die Fahrer wechsel- Runden zu fahren und auf ihnen sein Können zu zeigen.
seitig. So sind sie
fest verbunden
und können dann |
leicht alle Seiten-
stände doppel-
seitig vorführen,
vom geschlosse-
nen bis zum weit
offenen. Der ge-
schlossene Doppel-
seitenstand hat z.B.
dann die Natur
einer Schaukel
(Abb. 691). Die
Fahrer gehen dabei
abwechselnd auf
und nieder: Hebt
sich der eine, so
C
. _ we ER
A ep D
sinkt der andere. > 2 E 7 C
| n, VI b. Rückwärts gespreizter Seitenstand
| WARE! CE Aeusserer Fuss auf dem Pedal, m Er auf Hinterdorn Ue erif E se
| Verweilens im Saal
befindet sich ein Kunstfahrer bald hier, bald dort, bald in Runde ausgeführt werden, so gibt es doch wiede - £
dieser, bald in jener Ecke des Saales. Er ist fort und fort denen dies nicht der Fall ist
in Bewegung. Bald hält er oben (Abb. 72) bald unten, bald Wenn nach dem Gesagten Kuns e 7
rechts, bald links, bald in der Mitte der Fahrfläche. Auch und quer im Saale umherf. so ist die 7
wenn er in Fahrt ist, vollführt er nicht etwa Stets regelrechte immer und Stets richtig. Es gibt manche Fa
Figuren wie Runden, Achten u. s. w. Nein, er gondelt nach eine geordnete Figur erfordern oder ge Schwe
Belieben kreuz und quer im Saale umher, werden. Eine
wie es ihm der Augenblick eingibt.
Dieser bunte Wechsel des Orts ist sehr
1 wesentlich. Dadurch belebt sich das Fertigkeit voll zur Entf
ganze Kunstfahren. Wie eintönig würde
es z. B. sein, wenn ein Fahrer sich immer
nur in der Mitte des Saales befindet
Y
und dort seine Kunst übt! Ein Kunst-
fahrer darf nie auf einer Stelle kleben.
Er darf nirgends im Saale festwachsen
und sich dort ansiedeln Er muss stets
| auf der Wanderschaft sein und darf
überall nur wenige Augenblicke rasten.
Deshalb soll jeder Kunstfahrer sein Pro-
| gramm derart zusammenstellen, dass auf
| Standübungen stets Fahrübungen
folgen. Falsch wäre es z.B, wenn er
in der ersten Hälfte nur Uebungen am
Ort, in der zweiten Hälfte nur Fahr-
Seitenstand
übungen brächte. Sieht man einen Fahrer 103 Der I l im S einer S
fortwährend am selben Fleck halten, so wie Abb, 399 mit Fuss auf Sattel
3. Teil: Kunstfahren
=
ES
ES
ERDE
HIER?
|
VIl a, Rückwärts gespreizter Seitenstand
ALTA
SSe Fuss auf Hinterdorn — Normalgrift
re
LA SALITE AML NSAR
CLIEN OR
USD ING
|
|
4 |
EJ
|
|
VIlb. Rückwärts gespreizter Seitenstand |
F lem Pedal, äusserer Fuss auf Hinterdorn — Ueberhandgriff |
j
N
|
Elemente: Offener Seitenstand
Offener Seitenstand
(weit gespreizter Seitenstand)
Wir kommen jetzt zur letzten, aber trotzdem sehr w ichtigen
Form des Seitenstandes: zum offenen oder weit gespreizten
Seitenstande. Das Pedal bleibt ganzfrei. Nur die beiden Dorne
werden als Stützpunkte benutzt. Das eine Bein ruht auf dem
Vorderdorn, das
andere auf dem sm
Hinterdorn. Diese
beiden Dorne
stehen am Rade
weit auseinander,
gewöhnlich etwas
über 1 Meter. Das
istmehralsdernor-
male‘ menschliche
Schrittbeträgt. Der
Fahrer muss daher
seine Beine etwas
weit spreizen.
Unnatürlich
weit ist das zwar
noch nicht, aber
Pedal mit einem Fusse dreht, es
schnell auf den Dorn setzt und
Rade tragen lässt, bis es
loslä das Bein
ch vom rollenden
ï,
keinen eigenen Schwung mehr hat
Hier schliesst sich die Kaffeemühle (Abb. 420) an. Sie
doch etwas mehr
als imLebenüblich
(Abb. 425). Die
Gruppen VIII und IX zeigen diesen offenen Seitenstand.
Das Spreizen kann gemässigt werden dadurch, dass die
Hacken einander zugekehrt, d. h. nach innen zum freien Pedal
hin gewendet wer-
den. So zeigt es
z. B. Abb. 420,
auch 416. Weiter
wird die Spreiz-
öffnung verringert
dadurch, dass der
Fahrer Front ge-
gen den Rahmen
nimmt (Abb. 420).
Am offenen
Seitenstande ver-
schwindet das
Hüpfen desFahrers
völlig, weilerallein
auf den beiden
Dornen steht und
Aeusserer Fuss auf Vorderdorn, innerer
dies erkennen.
gleitet wohl
humoristischen
auch ein Läch
Villa. Weit gespreizter oder oifener Seitenstand
Fuss auf Hinterdorn
Norm
Wer sie zum ersten
Zuge träg
sein Körper daher 121 422
den Bewegungen
des Pedals nicht
folgt. Der Fahrer rollt vielmehr mit dem Rade durch den Saal,
er „Schwebt“. Dieses Schweben währt nur Solange, wie das
Rad von Selber rollt. Der Fahrer muss ihm daher den erforder-
lichen Schwung geben, indem er erst eine Zeit lang das
Villb. Weit gespreizter oder offener Seitenstand
Aeusserer Fuss auf Vorderdorn, innerer 1
f Hinterdorn
Fuss
Finger nicht i
(in der Richtu
n die Kette geraten
ng des Uhrzeigers)
Das Rad liegt etwas sehr
ungewohnt
Aber bald gewöhnt
Die Rui
zu fahrer
Schrä
Sich
ist eine et
sonderbar au
sehende Seiten-
ıınkKe Selle
uber a C
de ist d Tec
Das ist zunächst
der Fahrer daran
tandsübung. Der
U en
3. Teil: Kunstfahren
|
ferner, dass der Fahrer mit nur einer Hand steuern Am meisten verwendet wird der offene oder weit ge-
Reitsitz ist das leicht und kaum der Rede wert. spreizte Seitenstand in der Form des Schwebens, wie es
ıd aber bei der schwankenden Haltung des Abb. 425 zeigt. Der Fahrer hat das Rad in Schwung gesetzt
dies nicht so ganz einfach und rollt mit ihm jetzt freihändig dahin. Mit dem Vorder- |
fuss steuert er da-
bei das Vorderrad
12 | und verhindert
€ dessen Herum- |
| schlagen. Hat der
Fahrer genügend
Schwung, so kann
er wohl ein- oder
= | zweimal im Saale
R S e herumschweben
5 € | Zum Schlusse rollt
SS e das Rad natürlich |
immer langsamer,
bis es sich aus-
iS S gerollt hat. Dann |
| > - muss der Fahrer |
[8 \ |
| S - zu einer neuen
O € _— — = — Uebung schreiten
a SS JU e : R Dieses Rollen
FE? IX a. Weit gespreizter oder oifener Seitenstand 1 Z
5 \ Fuss auf H N im weiten Seiten-
5 spreizstande heisst j
3 uch Seitenschwebestand. Jedoch ist diese Bezeichnung nicht
a e .r .
2 e klar genug. Auch andere Seitenstände werden öfter damit
8 x . .
5 ) gemeint, z. B. die nach vorn oder hinten gespreizten (Benutzung
& i ;
8 des Pedals und nur eines Dornes). In Ausschreibungen
7
jr
|
I
0
I
ä
|;
|
x]
|
„
E Weiter (offener) Seitenspreizstand 3
4 uch Seitenschwebestand genannt
der Fall, so löst sich leicht die Schnur. Der und sonstigen Verlautbarungen, in denen es auf genaue
j plötzlich dem Fahrer vom Fuss. Schaut zweifelsfreie Bezeichnung ankommt, vermeide man Sie daher
bendrein noch die kleine oder grosse Zehe keck aus lieber ganz oder Setze die Stützpunkte hinzu, die gemeint Sind.
dem Strumpf heraus und Sieht Sich vergnügt im Saale um, Abb. 430 zeigt wieder eine der zahllosen Spielformen
fröhliche Wirkung dieser des Seitenstandes: an die Stelle des Vorderdornes tritt der
lann kann man sich lebhaft die
Auf diesen setzt der Fahrer den Vorderfuss.
edlichen Episode auf die Festversammlung vorstellen. Gabelkopf.
——
Elementc: Offener Seitenstand 125
Ueberhaupt lassen sich ausser Pedal, Vorder- und Hinter- haben hier zwei ganz einfache geschlossene Seitenstände. Für
dorn noch viele Stützpunkte am Rade finden, mehr als man sich allein bietet keiner etwas Besonderes. Dur ie Verbin-
gemeinhin denkt. Die Verwendung des Sattels ist schon dung beider Seitenstände an einem Rade ei
früher erwähnt worden (Abb. 402 und 403). Jetzt haben wir ganz neue Uebung, nämlich die Schaukel pâte
den Gabelkopf. ch (Abb. 691) die
Ausserdem kann FEN TEE E z = =; Rede sein. Aber
das obere Gabel-
rohr sehr gut ein |
Stützpunkt Sein.
An die Stelle des
Lenkergriffes kann |
rch V
der Lenkerknauf vas ganz N
treten. Durch Wahl | - e o
dieser Nebenstütz- | U 0 O
punkte entstehen | So €
dann viele neue | C
Spielformen der | en. Be
Seitenstände, deren | e
Zahl dadurch | oe es
schier ins Unend- | M e Aus
liche geht. Zwei | Br Arf N
Fahrer auf einem ee De
Rad können leicht = nn i 4 eles er Sag
SE IXb. Weit gespreizter oder offener Seitenstand
doppelte Selten: Innerer Fuss auf Vorderdorn, äusserer Fuss auf Hinterd Ueber oriff WIr geir
stände ausführen. Kuns
Jeder Fahrer steht dann an einer Seite des Rades, z. B. jeder Seitenstände zurückgeführt werden kann. An den Seitenst
auf seinem Pedal. Abb. 434a zeigt diesen doppelten Seiten- liessen sich noch viele Punkte b C
stand. Es ist ein geschlossener; denn jeder Fahrer steht auf ihnen noch viele weitere Lehren entwic e
dem Pedal allein und spreizt nach keinem Dorne aus. Wir weiteren Verlauf wird das immer wie ge
WEST en; EZ 1
Schlussbemerkung
Die Seiten- | dieser Resultate “>
stände sind hier sind hier gehöri-
etwas sehr, viel- een Orts einge-
leicht inmanchen flochten worden
Punkten etwas Aber es gibt
zu ausführlich noch viele an-
behandelt wor- dere Uebungen,
den. Viele sind derenGrundform
ja allerdingsnicht ein Seitenstand
besonders wich- ist. Jeder, der |
tig. Andere aber das Kunstfahren |
sind, wie wir ge- treibt oder sich
134 a sehen haben, wie- damit befasst
CS SOSSE NOP CISE ILENStanA der sehr wichtig. namentlich auch
sogen. Schaukel, siehe Abb. 691 Y a R G \ ss auf (
Alles in allem alle Kampfrichter
aber bleibt der Satz bestehen, dass die Seitenstände die sollten stets ihr Augenmerk dar ict vie S eine
Grundlage des gesamten Kunstfahrens Sind. Alle Uebung auf einen Seitenstand zurückführen lässt. Dad
Späteren Uebungen lassen Sich fast Stets mehr oder weniger gewinnen sie sehr oft ein besseres Verständnis und er
leicht auf einen Seitenstand zurückführen. Wer sich die den Schlüssel zur richtigen Beurtei Ue g S
Mühe nimmt, dies zu versuchen, kommt dabei bald zu den gibt noch einen Dornstand. Der Fat
überraschendsten Resultaten. Nur wenige der wichtigsten allein (Abb. 687). Das ist aber kein 1.
PERS ENT Tee
3. Teil: Kunstfahren
= |
\
|
O i |
rundübungen
sitz und Seitenstand hältnismässig leicht, wenn sie dem Neuling zunächst auch sehr
schwierig erscheinen. Er muss nur herzhaft an sie heran- |
Stillstand, Kehrfront, gehen und darf sich durch die ersten notwendigen Fehl- |
Schläge nicht abschrecken lassen. Tatsächlich Schwierig ist |
sst der angehende aber die letzte Grundübung, das Rückwärtsfahren. Wenigstens |
treten ihm in fast allen erfordert es langes, mühsames, wochenlanges Ueben und
ihm nichts, sie zu mancher Tropfen Schweiss fliesst dabei. Wer es aber erst einmal
Er muss an sie weg hat, dem erscheint es nachher leicht und einfach. Und
en, bis er sie kann tatsächlich ist es dann auch spielend leicht. So geht es über- |
rfront, sind noch ver- hauptmit den meisten anfänglich schweraussehenden Uebungen.
E Fe Stillstand
S all ie
) |
| Die erste Grundübung, der Z
|: Stillstand, ist abhängig von der M 4 |
Stellung der Pedale und des Vor-
IB ades. Beides ist gleich wichtig
© die Stellung der
H müssen unbedingt
5
5 stehen Auf ihnen
8
a ler vielmehr mit ihnen balanciert |
3 ler Fahrer. Er hält dadurch
| sich und das Rad im Gleich-
4 ewicht Das eine Pedal ist
? bei nach vorn gerichtet, das
: ena hinte | |
, e | |
1 Stillstand links | Stillstand links, freihändig
4 Beide Füsse auf Vordergummi
( Am besten übt man anfangs den Still-
1 ( O Stand an einer Wand, gegen welche man sich |
mit dem einen Ellenbogen leicht lehnt |
i ; um nicht zu stürzen. Gut ist es, wenn an |
: CARS ZE En > = dieser Wand in Lenkerhöhe ein Griff, eine |
hj ; us E FS Latte oder ein Geländer ist. Dann kann |
Fe, " sich der Uebende daran festhalten, wenn |
E e Regel er nach der anderen Seite zu stürzen droht
/ Z e Pedal h I Die normale Art des Stillstandes |
: rd lin} ist die gebundene (Abb. 435), d. h. beide
|: Ze re e Ped Hände am Lenker. |
| M d nac Etwas schwieriger ist er freihändig |
Ireht seit In diesen Stellungen (Abb. 436). |
| t der Stillstand am leichtesten (Vergl. Abb. 435) Die Oberschenkel müssen dabei |
ur fortgesetztes Ueben und Versuchen gegen die Sattelspitze gedrückt werden.
rt zum Ziel. Die Fähigkeit sicheren Stehen Dadurch hat der Fahrer den Rahmen
kommt nur ganz allmählicl Dasselbe wie 438 (von vorn gesehen fester in der Gewalt.
Grundübungen: Stillstand 127
Stillstand links Stillstand links
freihändig
Der Stillstand lässt sich mannigfach "ausgestalten durch Füssen geschehen (Abb. 438 und 439). In diesem Falle 3
veränderte Beinstellung. So kann ein Fuss auf den Vorder- balanciert der Fahrer das Vorderrad |
gummi gesetzt werden (Abb. 437). Dasselbe kann mit beiden den Füssen. Pedale und Kette sind C € |
| |
a
Pedalstand
edalstan ,
}
Bisher war nur vom Stillstand im Reitsitz die Rede. Gruppenbild (Abb. 44 € edene
Im Reitsitz ist aber der Stillstand nicht allein möglich. Es Formen, die nur aus Y C ge 7
| gibt auch noch andere Stellungen. Der Fahrer kann den gebunden, einhändig rechts
| Sattelsitz aufgeben, Sich erheben und freihänd
freihändig Freih
dabei aufrecht in den Pedalen
stehen.
Das ergibt dann den Stand in
den Pedalen, kurz Pedalstand genannt.
Dieser Pedalstand ist sowohl
in Fahrt, wie im Stand, d. h. bei
rollendem wie bei stehendem Rade
das obere Ra
möglich. dieses dadu
Pedalstand in Fahrt erfordert
Dann ist er leicht
| natürlich gerade ausgerichtetes Vorder- ja auch, wie wir
rad. Er ist ein gewöhnliches Fahren, freie Stillstan
nur dass der Fahrer dabei nicht im ermöglicht
Sattel sitzt, sondern auf den Pedalen Sattelspitze. An
)
steht und den Oberkörper leicht auf jetzt das Rahmenr:
den Lenker stützt. Dieser Pedalstand Auch der Pedal
| in Fahrt bietet zwar einen etwas
oder rechts, je nachdem das Vorder-
sonderbaren Anblick, hat aber sonst rad nach links oder rechts gedre
nichts Bemerkenswertes. Freihändig
wird. Abb. 444 zeigt ihn links |
ist er unmöglich. Auf dem Gruppenbild 440 bis 443
ris: E i 1 144 2 rScheint er gleichfalls durchweg |
Pedalstand am Ort ist der DE TATSTN A NES LENA EIS ersche er gle C g
übliche. Er ist sehr häufig. Das Hüfte fest links |
|
EEE
UMILI TERT ANETT ITE
LALA RADUNATI Li
NR
EL ART) NA RAR
ee
FETT ER
o oft,
321) die Vorübung.
\ At )b
3. Teil: Kunstfahren
ist der Sitz auf dem Rade
t entweder
(Kehrle
ıd Kehrsitz werden oft
von dem einen,
nt. Dadurch
ht Irrtümer, die
npfrichter sehr
Deshalb ist von vorn herein
rfe Scheidung zu halten. Bei Kehr-
klings auf dem
ler lehnt sich gegen ihn. Bei
tzt der Fahrer verkehrt auf
Die Abb. 446 und 448 zeigen
ı Unterschied.
ahren im Kehrstand ist ein
nit vertauschten Händen: rechte
linken Griff und linke Hand am
Griff. Deshalb ist, wie schon
uch hier wieder der Kreuzgriff
Dieser Kreuz-
rmalen Reitsitz, d. h. Frontsitz
mit dem Gesicht
Das Gegenstück dazu ist
rer auf dem Lenker oder auf
kersitz), kurz Kehrstand
Kehrfront
, zum Hinterrad gewendet. auch einhändig.
griff wechseln, bald diesen, bald jenen haben.
freihändig
rhergehenden Seite —
(Gesicht nach vorn) muss zuerst gründlich geübt werden.
Der Lernende übe es nicht bloss zweihändig, sondern namentlich
Sy
Er muss rechts und links mit dem Kreuz-
Durch Solch
fortwährendes Wechseln des Kreuzgriffes erlangt er bald die
Fahrer, das Fahren im Kehrstand
(Kehrlenkersitz) erlernend
Fährt an einer Wand oder Schranke Solange hin
und her, bis er die Wand verlassend frei fahren
kann. Nach mehrtägigem Ueben kommt die
Fähigkeit plötzlich, ohne‘ dass der Fahrer es
vorher ahnte
erforderliche Sicherheit. Um so leichter und schneller lernt
er dann das Fahren in Kehrfront, wie es Abb. 445 zeigt
Um dies Fahren in Kehrfront (Abb. 445) zu erlernen, wird
es am besten an einer langen Wand oder
einem Geländer geübt. An diesen fährt der
Uebende fortwährend hin und her. Mit
der einen Hand stützt er sich dabei an
die Wand oder richtiger gesprochen: er
lässtseine Handfortwährendan dieser Wand
oder auf dem Geländer entlang gleiten.
Anfangs fährt der Fahrer langsam hin
und her. Nach und nach beschleunigt
er das Tempo und wird immer schneller.
Die Fähigkeit, Wand und Geländer zu
verlassen und völlig frei zu fahren, kommt
dann ganz plötzlich und unvermutet,
zur grossen Freude des Fahrers Der-
arlige Augenblicke plötzlichen Gelingens
und unvermuteter Freude hat übrigens
jeder Jünger des Kunstfahrens öfter im
Leben. Sie bezeichnen die Höhepunkte
seines Fortschreitens,
|
|
Grundübungen: Kehrfront
Kehrstand
Der Kehrstand lässt sich mannigfach ausführen. Der
einfachste ist der: Füsse auf den Pedalen, Hände an den auf die beiden
Griffen. Meistens wird er sofort freihändig gezeigt (Abb. 446).
Ab
Kehrreitstand freihändig
auch Kehrlenkersitz genannt D
Kehrsitz
Mit dem Kehrstand nicht zu verwechseln ist der Kehrsitz. schwer.
Der Fahrer sitzt dabei verkehrt auf dem Sattel (vergl. Abb. 448).
Dieser Kehrsitz ist bedeutend schwerer als der Kehrstand.
Freihändig, wie ihn Abb. 448 zeigt, ist er übrigens erheblich
mals betont sei
129
So ist er ebenfalls leicht. Die Füsse können aber auch leicht
hinteren Dorne gesetzt werden (Abb. 447).
Dann rollt oder besser gesagt schwebt der Fahrer dahin
||
/
| XE |
| |
i
4
|
|
5
N
1]
Im Keh ch Stillstand O A
(Abb. 449). Diese: natürlic C 4]
Kehrstand und K beide |
unter den Begriff der „Ke |
<
|
S |
>}
|
=|
=
H
3)
a
|
I
| |
| M
|]
148 a 2 : 2
Kehrreitsitz Stillstand im Kehrreitsitz
freihändig Schwer |
nicht zu verwechseln mit Kehrstand k
î
|
WRE
3. Teil: Kunstfahren
Rückwärtsfahren
)ie dritte und letzte Grundübung ist das Rückwärts- den einen und bald den anderen Fuss aufs Pedal zu setzen
Es ist schwer. Wer es kann, dem fällt es leicht. Die versucht. Zuerst gelingen kleine Kreise rückwärts. Nach weiterer
liegt daher eigentlich nur im Erlernen vieler Mühe gelingen allmählich grössere Kreise und dann,
tel ist so weit wie möglich zurück zu stellen. ganz plötzlich wie angeflogen, kommt die Fähigkeit ständigen
der Fahrer nach hinten sitzt, um so leichter fällt Rückwärtsfahrens. Ein Gefühl freudiger Erhebung wie wohl
s R ren. Der Lernende bedarf langer Zeit kaum zum zweiten Mal überkommt den Jünger des Kunst-
er Uebung entlich grosser Geduld. Nur fahrens, Sobald ihm das Schwere Rückwärtsfahren gelungen
C Oo ıllmählich, wird das Rückwärtsfahren ist Durch stetes Ueben halte er diese Fähigkeit fest und
Man stelle den Sattel so tief, dass man mit den Füssen entwickle sie weiter. Das Rückwärtsfahren muss der Lernende
€ e ıd schreite dann fort und fort in Reit- frühzeitig üben. — Jeder Kunstfahrer muss es können. Sonst
em Rade rückwärts, indem man abwechselnd bald kann er als vielseitiger Fahrer nicht bezeichnet werden.
Pirouette
sehr schwer. Hervorragende Kunstfahrer
fahren sogar nach vollbrachter halber
endung sofort auf dem Hinterrade
DL
weiter, ohne das Vorderrad zu Boden
inken zu lassen
REN
Die Pirouette kann fortgesetzt werden.
Es wird nicht bloss eine halbe Wendung
auf dem Hlinterrade ausgeführt, sondern
eine ganze Wendung oder sogar noch
eine zweite, dritte Wendung u. s. w
Dann wird aus der Pirouette ein
wirklicher Tanz auf dem Hinterrade.
7
SG
2
5
2
z
2
i
a
2
5
1
E
Dies ist natürlich sehr, sehr schwer
Kunstfahrer von Fach benutzen zur
i ; Pirouette meist untersetzte Maschinen mit
1 Sehr kurzen Kurbeln.
ji
13 + 4
5
Pirouette
>
u
|;
(! - 5
E A
| q
1
5 (“" IN
|; IN INS
I,
GDI Z7=
EN
| GP
m 1 D zug =
Frontreitstand rechtshändig Freier Stand vor Lenker
E IGET rechten Fuss auf Vorderfelge,
linken Fuss auf linkem Pedal
|
||
j
Einzelnes: Frontstand auf Vorderrad 131
Einzelnes
Nach den 3 Elementen (Reitsitz, Damensitz, Seitenstand) leicht und einfach. Manche sind zwar etwas weniger leicht.
und den 3 Grundübungen (Stillstand, Kehrfront, Rückwärts-
fahren) kommen eine ganze Zahl einzelner Uebungen und
Als schwer können sie aber nicht gelten, wenigstens nicht in
der gewöhnlich gezeigten Form
Stellungen. Man kann sie die Bausteine des Kunstfahrens Diese Uebungen ı meist zur Füllung. Oft sind sie |
nennen. geradezu Lückenbüsser
Diese mehr oder weniger wichtigen Uebungen sind sehr geflochten, um dem Fahrer
häufig. In jedem Fahren kommen sie vor. Viele davon sind einen Augenblick der Ruhe zu gewähren )
Frontstand auf Vorderrad
rontstand au Orderſa |
Das Vorderrad kann dem Fahrer | Eine weitere, aber nicht ganz
in vielen Arten als Standpunkt dienen. leichte Form zeigt uns Abb. 454.
Er kann darauf vielerlei Stellungen ein- Der r steht ei hoch =
nehmen. Er kann auf dem Dorn, auf e
der Felge, auf dem Gummi oder in den t e
Speichen stehen. Erkann dies mit einem sein Aus- z
oder mit beiden Füssen tun. Er kann
einen Fuss hier, den andern dorthin C S =}
setzen. Er kann dabei nach vorn Füsse D |
Schauen und Vorderfront haben. Er 3. € S
kannauch nach hinten zum Sattelschauen
und dadurch Kehrfront haben. Das
ergibt eine Unmenge von Formen des
Stehens auf dem Vorderrade. Sie lassen
sich eigentlich gar nicht alle ausdenken
Zunächst mögen hier diejenigen
Formen behandelt werden, in denen der
Fahrer nach vorn schaut, d.h.Vorderfront
hat. Es sind das die Frontstände auf dem
Vorderrad.
Sie sind
etwas
schwerer En ES Vor enGumm
alsdienach- linken Fuss auf Feloe (schwer) gesetzt :
| her zu be- lehnt Sic 3
| sprechenden Kehrstände aufVorder- dabei leicht an der )D f
| rad. Die Abbildungen 451 und Mit dem hinteren C
453 zeigen zwei verwandte Formen. stützt der Fahrer den Lenker
In beiden bleibt ein Fuss auf dem Das Gleichgewicht hält der
Pedal. Der andere Fuss ist oben Fahrer allein mit dem auf Gummi N
auf den Vordergummi gesetzt und an Felge ruhenden Bein.
Im Bilde 451 bleibt der Fahrer Die Frontstände sind hier fast
dabei noch hinter dem Lenker und alle freihändig dargestellt. Wer sie
Frontreitstand
freihändig
setzt den Fuss jenseits hinüber über
den Rahmen. Im Bilde 453 steht
der Fahrer bereits ganz vor dem
Lenker, behält aber den Fuss dies-
seits auf dem Gummi. Besonders
schön und deutlich ist das Bild 452,
welches den Fahrer in der ersten
Stellung, von vorn gesehen zeigt.
erlernen will, muss natürlich anf
die Hand an den Lenker lege
Ganz allmählich muss er
suchen den Lenker loszı
Balancierend wird er dabei die
Arme zunächst seitlich von sicl
strecken. Dadurch komn.t er. in
die sogenannte Fliegerhaltung
Freieı Frontreitstand
RER
WON EN ERLITT Li NALI ISNT
neh
3. Teil: Kunstfahren
Kehrstand auf Vorderrad
ler Stand auf dem Vorder-
1ST C
gewendet. Der Fahrer hat dabei sein Rad
ı vor Augen. Er kann leicht und bequem den
Dadurch ist das Innehalten des Gleichgewichts
erleichtert. Mit diesen Kehrständen beginne daher
r \
FE ul
Kehrstand,
Tate 1 n genau 50 wie der Frontstand
Felge, Gummi, Speichen
g ge echselt
t Abb. 456: eine Hand
QGumn » Mit diesem Fuss
am Gummi drückt der Fahrer das Vorderrad nach Bedarf
bald rechts bald links Seitwärts. Dadurch bewahrt er das
Gleichgewicht. Mit der Hand muss er den Lenker gleich-
zeitig anziehen, als ob er ihn nach oben ziehen wolle.
Abb. 457 zeigt das eine Bein frei. Der Fahrer balanciert
allein mit rechtem Fuss und linker Hand
Kehrstand, linkshändig
Vorderdorn, links frei (leicht)
Abb. 458 zeigt beide Hände frei. Der rechte Fuss, an
den Gummi gesetzt, hält allein das Rad fest. Der Lenker
ist dabei aber im Bilde ist dies nicht mehr zu sehen
gegen den Vorderschenkel gedrückt.
Abb. 459 zeigt den Kehrstand mit einem Fuss auf dem
Rahmenrohr. Der Lenker ist an den Oberschenkel gelehnt
Kehrstand, freihändig
hts auf rechtem Vorderdorn, links auf oberem
Rahmenrohr (leicht
Einzelnes: Kehrstand — Reitstellungen 133
Abb. 460 zeigt uns
den hohen Kehrstand.
Der Fahrer steht auf dem
höchsten Punkte des Vor-
derrades. Es ist dieselbe
Stellung wie in Abb. 454,
nur mit gewendeter Front |
Der Lenker ist aussen
an das Knie gelegt. Da-
durch verhindert der |
FahrerdasHerumschlagen
des Vorderrades.
Abb. 461 endlich zeigt
uns die gleiche Stellung,
nur hat der Fahrer den
Lenker zwischen dieKniee
genommen. Dadurch
wird die Uebung etwas
leichter.
160 Richard Steyei, R.-C. Sport Berolina, Berlin 180( Kehrstand auf Vorderfelge 1
Kehrstand auf Vorderfelge Lenker zwiscl K |
Lenker aussen am linken Knie Z|
Z|
Reitstellung
eitstellungen |
Wir kommen zur Gruppe der Reitstellungen. Schon Abb. 462 zeigt einen Frontreit S|
der Pedalstand (Abb. 440 bis 444) war eine Rad-Reitstellung. Gabelkopf und Hinterdorn. |
Der Fahrer stand dabei reitend über dem Rahmen. Diese Diese Art ist daher nur mit Schwung au r, kraft u
reitende Stellung wiederholt sich jetzt, aber nicht bei stehendem, das Rad eine Zeit lang von selber roll. Der Fahrer 4
sondern bei rollendem Rade. Die Reitstellungen sind daher „schwebt“. Ist der Schwung verbrau so muss der Fahre 1
keine Stand-, Sondern Fahrübungen. Das Rad läuft dabei. diesen Reitstand aufgeben, um wieder Ped SS A
Im Reitstand kann der Fahrer Front nach vorn oder Mit dem Knie hält er den Lenker [ =
nach hinten haben. Deshalb scheiden sich die Reitstände in Fahrer darf aber nur ganz leise mit e |
Front- und Kehrreitstände. wirken. Sonst Schlägt er herum. |
|
| Abb. 463 ist ebenfalls GEE IREN E|
ein Schwebestand in Reit- | q 5
Stellung. Statt Vorderfront | S|
iSt Kehrfront gewählt. Daher | > |
ist es ein Kehrreitstand. SH
Fusspunkte sind ein Hinter- R |
und ein Vorderdorn. Die
Dorne müssen natürlich an x
verschiedenen Seiten des |
Rades liegen, damit der 3
Fahrer Reitstellung über 5
dem Rahmen hat. Würden a
die beiden Dorne an der |
gleichen Radseite gewählt |
werden, würde der Fahrer |
ganz auf einer Seite des |
Es EGM EES, SEGS ERD Rades stehen Aus dem
Frontreitstand, freihändig Kehrreitstande wird dann Kehrreitstand, freil
auf rechtem Gabelkopf und linkem Hinterdorn ein offener Kehrseitenstand. linkem Vorderdorn und ı j
|
{
|
&
3. Teil: Kunstfahren
| Abb. 464 zeigt einen ähnlichen Kehrreitstand
& : re F>
wie die eben besprochenen. Er ist einhändig. Fa j
Der Fahrer hat die linke Hand am rechten Griff. ?
Die andere Hand Steht Hüfte fest. Das Pedal ist
ausgeschaltet. Deshalb ist es ein Schwebestand,
der nur solange dauert, als der erhaltene Schwung |
des Rades vorhält |
u | / ; / \
EE | x
Karl T nann, R.-C, Wander Leipzig-West
Reitstand, freihändig
uf linkem Hinterdorn und rechtem Pedal, gestützt
6 „4 wf das obere Rahmenrohr
Kehrreitstand, ZU g
} X
i Abb. 466 zeigt einen schönen hüpfenden Reitstand.
È N Der Fahrer steht auf dem einen Pedal. So treibt er
o 7 das Rad. Das andere Bein schwebt frei in der Luft.
Je 0 a : Eine Hand ruht am Lenker, die andere ist frei (Hüfte
5 4 fest). So gleitet der Fahrer dahin. Sein Körper geht
2 ere fortwährend auf und nieder. Er folgt den Bewegungen
ä des Pedals. Daher rührt die hüpfende Erscheinung.
3 Dieser Reitstand ist nahe verwandt mit dem Seitenstand
8 S Abb. 375. Der Fahrer hat nur nötig, das freie Bein
Ä Schluss des frei- über den Sattel hinweg an die andere Seite des Rades
ingens vy hinten Reitstand zu bringen. Dann hat er Seitenstand. Auch hier ist
wieder zu erkennen, dass die Seitenstände die Grundlage
unendlich vieler Uebungen sind.
— Trete e
| Obersitz
Au Was Obersitz ist, zeigen
m unsere Abbildungen. Der
Fahrer sitzt auf Sattel oder
Lenker und hat die Beine
et nd
ebenfalls heraufgenommen
ERL D Ln
Er streckt sie vor sich aus.
Im Sattelsitz streckt er sie
uf den Lenker (Abb. 467
nd 468), im Lenkersitz
uf den Sattel (Abb
470); der Obersitz vom
Sattel aus ist leicht, vom
Lenker aus etwas schwerer.
| Obersitz (St tz 68 Obersitz (Strecksitz
I r vom Sattel zum Lenker, linkshändig (leicht
Eine Art des Obersitzes ist der Kniebeugesitz vom dabei seine Füsse in den Lenker, Die Kniee werden gebeugt
Sattel aus (Abb. 469). Er ist sehr häufig. Der Fahrer stemmt Mit den Füssen lenkt er dann das Rad. Die Hände sind frei,
|
j
Einzelnes: Obersitz, Sattelbeugestand, Sattelknieen
Werden
gebeugt,
die Kniee
nicht sondern
sie über
Sattel
hinaus, so ist der Obersitz
Ab-
bildungen zeigen das deut-
Der
Lenker ist
ragen gestreckt
den oder Lenker
ein Strecksitz. Die
lich Obersitz im
ein Kehrsitz
Der Fahrer hat dabei Kehr-
front. Auf dem Sattel ist
der Obersitz stets Frontsitz
Der Fahrer hat Front nach
EE X. | vorn. DerKehrobersitzwird \
cries Fe : | zur Wage (Abb. 484), in- SZ
dem der Fahrer Sich nach
Obersitz (Kniebeugesitz) hinten überlegt (Abb. 484) Obersitz (Kehrstrecksitz)
vom Sattel zum Lenker, freihändig Lenk Sattel, fr
mittelleicht
Sattelbeugestand
Aus dem Sattelknieen entwickelt sich leicht der Sattel- Würde der Fahrer den slass
beugestand. Der Fahrer setzt statt der Kniee die Füsse auf auf dem Sattel stehen, dann S
den Sattel. Dadurch muss er den Oberkörper sehr hoch Dieser aber ist eine Gipfelübun S
bringen und die Arme Stark Strecken. Die Kniee werden
durchgedrückt. Sonst fällt der Kniebeugestand nicht besonders
wird Später behandelt
Es kann der Lenker gewe
gut aus. Abb. 473 zeigt beide Füsse auf dem Sattel, Abb. 474
nur einen Fuss.
zuweilen den Beugest
Das Bein des anderen Fusses ist frei. Auch schwerer. Es kommt dabei a
der Sattelbeugestand ist leicht. er z.B. gross und schlank oder
Sattelknieen
Sehr leicht ist das Sattelknieen. Es ist eine der ersten oder beide Hinterdorne und setzt dar
Sattel, erst das eine, danı
Lenker.
Dann wird dieses Bein <
Uebungen, die der Lernende versucht. Es beginnt vom
Hinterdorn aus: Der Fahrer bringt durch Abstossen vom Erd- Das eine Knie k
boden aus
das Rad in Schwung, stellt sich schnell auf einen
Sattelknieen
Sattelknieen
beide Kniee auf Sattel (sehr leicht) linkes Knie frei (set
135
136 3. Teil: Kunstfahren
Lenker- 5 «dia |
beugestand €,
#:
x Der Lenkerbeuge-
N SQ
Z stand ist das Gegenstück x
> E
S m Sattelbeugestand T
2 Statt auf dem Sattel ruhen ZE
I die Füsse auf dem Lenker
Z Die Hände fassen den
= eine Hand
| edoch am
[= Y Lenker ruhen. Dadurch x
E erleichtert sich der Fahrer Ct
N u das Steuern. Auch ruht —
is Sattelbeugestand gewöhnlic “ ein Fuss Sattelbeugestand
E IE en ee +0 B
) ) lere Weiteres hinzu. Die Füsse sind so-
N gestand beg zusagen vertauscht. Der linke Fuss
e s. Der Fahre ruht auf dem rechten Griff, der
S eide rechte Fuss auf dem linken Griff.
È es ste Diese Art Steuerung erinnert an den
2 x S Kreuzgriff (Abb. 321). Diese Kreuz-
5 S Steuerung, wie man Sie nennen
3 1 kann, ist mit den Füssen natürlich
3 viel schwerer als mit den Händen.
i > ge Daher ist dieser Lenkerbeugestand
Ä 7 Die schwer. Auch der Abstieg geht nicht
8 G Beide so leicht und einfach von statten.
3 Satte Die Würde der Fahrer einen Fuss ohne
H e e veiteres auf den Vorderdorn setzen,
S so würde ihm das übel bekommen.
Der andere Fuss würde allein auf
Lenkerbeugestand | x |
eir B B = ax den Lenker drücken und diesen sofort
es ( V x rn
| È Re 1
1
7 herumwerfen. Polternd
j j 2% | vürden Fahrer und |
j Rad im Nu am Boden |
| liegen. Sorgfältig muss
i der Fahrer vielmehr
\ a eine Hand vom Sattel |
: lösen und an den Lenker |
|: bringen. Dann kann er
orsichtig das frei ge- |
i vordene Bein zum Dorn
hren, auch vorher |
E oder nachher das andere |
y Bein in die Mitte des | x \
=< Lenkers bringen. Aus-
o es führbar, aber gewagt 2
Lenkerbeugestand | Be 4 Lenkerbeugestand
a ; ist auch plötzliches Ab- E ee 5 DE
Z Z Kehrstand auf Lenkereriffen, Bindung zum Satte
Vorderdor orätschen nach hinten chwer beginnt vom Vorderdorn aus
|
1]
\
| Rahmenbeugestand in Front, cin*Bein frei
mittelleicht)
Rahmen- |
Einzelnes: Rahmenbeugestand 137
Dasselbe, ein Fuss f Satt
Rahmenbeugestand in Kehrfront, ein Bein fre
(mittelschw
beginnt vom Vo
Der Rahmenbeugestand hat das obere Rahmenrohr zur
Grundlage. Der Fahrer steht mit dem einen Fusse auf diesem
Rohr. An die Stelle von Sattel und Lenker, welche beide
im Sattel- und Lenkerbeugestand eine entscheidende Rolle
spielten, ist mithin das Rahmenrohr getreten.
| Der Rahmenbeugestand entsteht aus dem Sattelbeuge-
Stand Der Fahrer hat einfach den Fuss vom Sattel auf das
| Rohr zu Setzen. Dann ist er im Rahmenstand. Die Hände
sind am Lenker. Der Gang ist also: von hinten Aufsteigen
auf die Hinterdorne, Emporsteigen zum Sattel, vom Sattel
Fortschreiten zum Rohr. Auf diese Weise entsteht leicht und
einfach der Rahmenbeugestand mit Front nach vorn. Der
Abstieg geht umgekehrt vor sich: vom Rohr zum Sattel zum
Dorn. Die beiden Abbildungen 47
Rahmenbeugestand vom Sattel
bei frei bleiben oder — wie S
leicht mit der Spitze auf den Sattel gestützt werden
Anders ist der Rahmenbeugestand mit Front zum
(Abb. 480
(Abb. 475). Aus diesem entsteht er, inde Fahrer de
Fuss vom Lenkerknauf weiter vor auf das Rohr setzt. Dies
zum Sattel schauende Rohrstand ist erheblich s
der nach vorn schauende Beide Hände sind
Lenker und zwar vertauscht. Daher tritt uns hier wiederu
der vertauschte Griff (sogen. Kreuzgriff, Abb. 321) entgegen
Dieser Kehrrohrstand beginnt vom Vorderdorn aus
NZ LE
LP TE
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DENT
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ALM
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SLEDKEAINN EVORA IRSE
|
| 03
on
3. Teil: Kunstfahren
Sitz auf Vorderrad
Eindruck macht der Sitz auf dem
Einen niedlichen und etwas gemütlichen
Der Fahrer drückt
Vorderrade (Abb. 481). Dieses muss dabei quer gestellt werden
Hand den Lenker an das Rahmenrohr, indem er Rohr und Lenker
mit der einen
Die andere Hand kann frei bleiben
gemeinsam mit Fingern und Daumen umschlingt.
ur Erleichterung der Uebung kann er mit ihr Vordergummi nebst Felge fassen.
oder 7
Mit ihnen drückt er auf es und treibt dadurch
Die Füsse ruhen auf dem Pedal
las Rad nach vorn. Mit der Hand am Gummi aber
des Pedaldrucks doch nicht vorwärts rollt.
hält er das Rad fest,
so dass es trot So hält sich der Fahrer
im Gleichgewicht. — Es kann der eine Fuss durch den Rahmen gesteckt und auf das
jenseitige Pedal gesetzt werden. Dann kann der Fahrer durch Druck und Gegen-
druck auf die Pedale allein das Rad im Stand erhalten und beide Hände freilassen.
Kehrsitz links auf
Vorderielge
Pedaltreten
Maus Bars a |
Komisch wirkt die Maus
Sie ist Hang hinter dem
182) Der Fahreı
Es s 5 |
|
1 |
s ıst leı
Hinterradgummi. Dort |
|
€ CIES ve ber |
Male im Saale sehen, um ihre | |
7 Wirkung |
is Wirkung vo |
I [Ei x
ederholtem Ar Re
Hang hinter dem Sattel
Mat
Pedaltreten
Das Rad wird umgekehrt aufgestellt. Sattel und Lenker nach unten. Die Laufräder
Dann Steigt der Fahrer in die Pedale. Hochaufgerichtet steht
Die Räder beginnen Sich zu drehen, erst langsam und
gehemmt, kommen
eben frei in der Luft
er auf ihnen und tritt Sie herum
Durch keine Reibung (Berührung mit dem Erdboden
Schwung, die Pedale wirbeln immer schneller, bald so schnell, dass
hende Fahrer nicht mehr mithalten kann. Ihm geht der Atem aus
böse zu stürzen, greift er schleunigst mit den Händen zum Gummi und
:mmt dadurch die kreiselnden Pedale
könnte allein durch Gegentreten die frei kurbelnden
Man sollte meinen, der Fahreı
Pedale hemmen. Dem ist nicht so. Er hat ausser den eine kurbelnde Einheit bildenden
n keinen festen Angelpunkt, auf den er sich stützen kann. Und ohne einen festen
Punkt kann er die Pedale nicht hemmen.
nur wenige Augenblicke. Dann hemmt
Deshalb dauert das Pedaltreten stets auch
mit der Hand durch Aufhalten
es der Fahrer oder vielmehr er muss es hemmen
des Laufrades
Das Pedaltreten ist gewöhnlich eine Einlage beim Legen des Rades. Davon wird
später gehandelt werden.
Auf kleiner Uebersetzung ist es schwer. Besser ist eine grosse, die sich von Natur
langsamer dreht,
Einzelnes: Wasserwage, Schwan
139
Wasserwage |
Die Wasserwage (Abb. 484) entsteht aus dem Kehrobersitz
(Abb. 470). Der Fahrer sitzt daher anfangs auf dem Lenker, die
Füsse zum Sattel gestreckt. Aus dieser Stellung legt er sich nach
hinten über. Sein Körper ist dann gerade gestreckt. Der Fahrer
würde mit dem Oberkörper aber ganz überschlagen, wenn die
Füsse nicht einen festen Halt hätten: sie werden deshalb unter
den Sattel gehakt. Das Schienbein drückt gegen die untere
Sattelfläche. |
War der Kehrobersitz nicht mehr so ganz leicht, so ist die
Wage noch etwas schwerer. Auf dem Rücken liegend muss der Wasserwage
R : Strecklage ri ings auf Lenker Untersct
Fahrer mit vertauschten Händen steuern. 3
Schwan
Der Schwan ist ein Frontstand vor Lenker.
zuerst den einen, dann den anderen.
Den Schwanenstand zeigt Abb. 485. Der Fa
linken und linke Hand am rechten Griff. Trotzdem
mit vertauschten Händen; denn der Fahrer hat die
zur rechten und die ‚linke Hand ebenso normal zur |
hat Front nach vorn; nur der Lenker ist gedreht
Hände nicht statt.
Schwanenstand
Frontreitstand auf vorderen Auftritten (mittelschwer
Den Schwanensitz zeigt Abb. 486. Statt auf den Dornen fest zu
stehen, sitzt der Fahrer auf dem gewendeten Lenker oder vielmehr in
ihm; denn der Lenker ist gewendet. Der Fahrer schaut nach vorn.
Das eine Bein hat er eigenartig um das untere Rahmenrohr geschlungen.
Der andere Fuss ruht auf dem Dorn.
Leicht kann der Fahrer das Rad mit dem Sitz steuern. Deshalb
hat er die Hände frei. In dieser Haltung schwebt er dahin wie ein
Schwan auf dem Wasser. Danach sind diese Uebungen auch benannt.
Der Schwan ist nicht gerade schwer, aber auch nicht leicht. Es
muss in allen Gliedern des Fahrers bereits ein sicheres Gefühl für
Steuerung stecken. Dieses Steuerungsgefühl eine Gewöhnung der
Muskeln an feinere Empfindung kommt erst nach längerer Uebung
im Kunstfahren.
Mit Gewalt kann man es nicht erwerben. Es steigert sich durch
fortwährendes tägliches Ueben ganz allmählich.
Es fliegt dem Fahrer sozusagen an, wenn er täglich auch nur ganz
kurze Zeit übt. Aber er darf nicht wochenlange Pausen machen.
Er hat zwei Formen: Schwanenstand und Schwane
Vorderdornen, Front nach vorn. Der Lenker ist gewen
der Fahrer leicht hinein. Das Rad hat dabei keinen Antrieb
in Schwung gesetzt werden. Die Hände sind an den Gr
>
Frontlenkersitz (ohne
Vorderdorn, linkes Bein
RS
4
Ss
[3
Witwen net TILA
NER RAT A
EEE
ee
ERLLETLINEND EURER AATE TED RE 1
Der
Fisch (Abb. 487 und 488) ist eine Hangübung vor dem
Fisch
Im
Fisch
Wiege (Sitz im Rahmen)
Lenker. Es ist Fronthang,
kein Kehrhang. Das Aus-
sehen hatihm den Namen
gegeben: Rad und Fahrer
rollen durch den Saal,
beide vereinigt, aber lang-
gestreckt wie ein Fisch im
Wasser. Der Fisch ist
leicht. Ungewohnt ist für
den Lernenden zuerst nur
die Haltung. Er musssich
an das Treten schräg nach ES
isch
IT 2 } 1
hinten gewonnen mit etwas anderem Griff icht
Rahmen, nu
Wiege
gezeigt
Wiege Erich Telg, Stolp i. P
tH ntrieb * a n etwas anderer Ausführung, beide Füsse auf den Vorderdornen
Der Fahrer scheint im Pedal ist in Tätigkeit. Sonst ist alles ruhig am Fahrer und
iege. Nur die Hand am doch bewegt er sich wie gewöhnlich fort. Diese Ruhe vereint
einer W
mit Bewegung verleiht der ganzen Uebung das Anheimelnde.
Stillstand im Rahmen
Im Rahmen ruhend A i tae u
und mit dem Rade still
zu stehen, ist eine oft be-
nutzte Uebung (Abb. 491
und 492). Das Vorderrad
steht quer. Mit beiden
Händen fasst es der Fahrer
Die Füsse oder Kniee
ruhen auf einem Pedal.
Mit den Händen haupt-
Sächlich hält der Fahrer
das Rad im Stand.
Wichtig wird diese
UebungbeidemWechseln
von ist später die Rede. Im Rahmen, mit Rumpf und einem Bein
Telg, Stolp i. P durch den Rahmen. Da- 192 Karl Teichmann, R.-V. Wanderer, Leipzig-West
Einzelnes: Wageliegen
Wageliegen
Das Wageliegen ist ebenfalls in vielen Formen möglich
Gewöhnlich
erfolgen
ist es nicht schwer. Manche Arten sind sogar
leicht. Auf dem Lenker ist es schwerer als auf dem Sattel. a) rechte Har
Am leichtesten ist das Sattelwageliegen (Abb. 496).
Es hat nichts Besonderes und ist leicht ausführbar. Die eine
Hand am Lenker, die andere am Pedal erfordert es nur einige
Danach hat das Lenkerwageliegen 4
1 am
Auch kann jedes beliebige Pedal
rechten Pe
Lenkerwageliegen
ıdantrieb rechts am linken Pedal — mittelschwer t Hat
Gewöhnung. Die Lage und
Haltung ist anfangs ungewohnt. |
Es ist ganz leicht zu erlernen.
Höchstens gelingt das Steuern
mit nur einer Hand nicht so- |
gleich.
|
Schwerer ist aber das |
Lenkerwageliegen. Eszeigen |
die Abb. 493 bis 495. Der |
Fahrer liegt im Lenker. Der |
Kopf ist zum Sattel gerichtet
Den Antrieb bewirkt der Fahrer
{mit Handantr hts am re P:
mit einer Hand. Es kann mit j
der linken oder rechten Hand
Hand und daher ist das
Lenkerwageliegen auch
: schwerer als das Sattel-
wageliegen. Das Lenker-
wageliegen beginnt vom
Vorderrad aus. Erst tritt
der Fahrer auf die Vorder-
dorne. Dann legt er sich
Leib in den
Griff
Pedal je mit einer Hand
mit dem
Lenker, fasst und
und hebt gleichzeitig die
Beine Auf Hochrad ist
Sattel- und Lenkerwagc-
liegen vereinigt(Abb.497);
Sattel
denn und Lenker
stehen so dicht bei einan-
Lenkerwageliegen der, dass der Fahrer auf
mit Handantrieb links amı rechten Pedal mitte beiden zugleich ruht
Wageliegen auf Hochrad
1
1
|
141
vählt werde
194);
|
j
1
|
J
Au
TERN ZAHBBR DEN
my
Erz
I IETI,
11
'
pr CT M4
at
EA
AUTFEREE
CAY SALMAN UNNA
4
3. Teil: Kunstfahren
Drehen des
Lenkers
Das Drehen des Lenkers ist
eine sehr häufige Uebung. Ohne
sie kommt kein Fahrer aus. In
jedem einigermassen besseren
Kunstfahren müssen die Griffe
bald nach vorn, bald nach hinten
weisen. Jedesmal muss dann das
Vorderrad gewendet werden. In
den meisten Fällen erzielt es der
Fahrer durch Drehen des Lenkers.
Er muss es sozusagen im Schlaf
u; EEE RR ZERE Sa Rechte Hand am linken Griff. Wendung des
Lenkers nach links in dem Augenblick, in
welchem das linke Pedal nach vorn zeigt
nach jeder Seite; denn Uebung macht
| den Meister. Es gibt halbe und ganze
| Lenkerdrehungen. Möglich ist auch,
| das Vorderrad mehrmals hintereinander
| selbsttätig herumfallen zu lassen. Dies
| ist das sogenannte Trillern des Vorder-
rades. Es ist aber sehr schwer.
Laufen auf dem
Vorderrade
Das Laufen auf dem Vorderrade ist
Ks (enigegengese” sehr beliebt. Der Fahrer trippelt auf
Be Dern: dem Vorderrade so schnell, wie er kann
(Abb. 501). Durch das Trippeln bringt
und hält er das Vorderrad im Rollen. Er steuert dabei mit ver-
tauschten Händen, weil er Kehrfront hat. Der Fahrer kann dabei
das Hinterrad
hochheben
(Abb. 502). Er
erreicht es da-
durch, dass er
sein Schwer-
gewicht etwas
mehr vor das
Rad verlegt.
Dadurch zieht
er den Lenker
an. Das Hinter
rad hebt sich.
Dieses Heben
des Hinter-
rades im Rol-
Laufen auf dem Vordergummi
nwer
len ist aber
3, 1 Paul Lüders, R.-C, Sport- Berolina, Berlin 1896
n nicht leicht. Dasselbe mit Anheben des Hinterrades
schwer
<
<
Turen: Rahmenwechseltritt 143
Turen am Rade
Wir hatten 3 Elemente gehabt: Reitsitz, Damensitz,
Seitenstand. Dann hatten wir 3 Grundübungen kennen
gelernt: Stillstand, Kehrfront, Rückwärtsfahren. Darauf hatten
sich eine Reihe Einzelübungen angeschlossen, die sogenannten
Bausteine des Kunst-
fahrens. Alldiesen Dingen
war eigentümlich, dass
der Fahrer die einmal
gegebene Stellung und
Haltung beibehielt. Er
wechselte darin nichts. Er
verharrte in ihnen.
Jetzt kommen wir
zu den Turen am Rade.
Charakteristisch ist
a den Turen, dass jede
503 Otto Lüders, R.-C. Sport- Berolina, Berlin 1896 eine ganze Reihe von
‚echseltritt Q
Ramen ee N Stellungen und Haltungen
Seitenstand rechts. A euceres Bein frei am Rade umfasst. Der
Fahrer nimmt sie nach-
einander ein. In ihrer Gesamtheit bilden sie eine Tur. Zur
bildlichen Darstellung einer Tur gehören daher stets mehrere
Bilder. Jeder Akt ergibt ein Bild. Alle Bilder zu einer Reihe
vereinigt, ergeben ein Gesamtbild der Tur von Anfang bis
zu Ende. Am besten würde eine Tur sich kinematographisch
abbilden lassen.
Wir gehen nunmehr über zur Darstellung der einzelnen
am Rade üblichen Turen Es gibt deren eine ganze
Reihe; denn das Herum-
turnen am Rade — das
heisst „Tur“ — ist äusserst
vielseitig.
Man könnte eine
Unzahl Turen zusammen-
stellen. Es gibt aber eine
Reihe, die man alsGrund-
turen bezeichnen kann.
Sie sind die aus der
Natur des Rades selbst \
fliessenden. Auf diese X : " Aw
MUSSEN WINUNSHEDEAU — —
schränken. Durch Kom-
bination kann sich dann
jeder Fahrer leicht neue
Turen zusammenstellen.
Der Name „Tur“ ist aus
die Gesamtheit einer Anzahl in sich ges
Er ist deshalb hier gewählt worden.
Schreibweise ist die deutsche vorgezogen Ww
Rahmenwechseltritt
Rahmenwechseltritt ist fortgesetzter Wechsel des Seiten-
standes von rechts nach links, zurück nach rechts, wieder
nach links u. s. w. Das Wechseln geschieht über den Rahmen
hinweg. Das äussere Bein wird vor dem Sattel über den
Rahmen gehoben, das innere Bein darauf hinter dem Sattel
herum nachgezogen (Abb. 503 bis 507).
Der Rahmenwechseltritt kann nach einer ganzen oder
nach einer halben Pedaldrehung ausgeführt werden. Nach
506
505 c Der rechte Fuss fängt das aufsteigende
Das rechte Bein wird diesseits (d. I, auf
der linken Seite) gesenkt
rechte Pedal frei
einer halben Pedaldrehung
Fahrer flinke Füsse haben, um stets rechtzeiti eder das
jenseits hochkommende Pedal zu
Elegant und leichtfüssig aı
wechseltritt einen schönen Anblick
Dem Lernenden fällt es zunächst schv
hinten um den Sattel herum zu bringen. Deshalt
zuerst auf einem Rade ohne Sattel
linke Pedal auf. Der linke Fuss gibt das Das linke Bein wird Sat
3. Teil: Kunstfahren
Vom |
Kehrstand
zum
Kehrhang
vor Lenker
CRANE ROTA
5 Durchziehen des linken Fusses über den Rahmen |
|) Stützen auf Sattel und Lenkergriff hinweg, es folgt Niedersenken an linker Rahmenseite, |
N der linke Fuss kann auch direkt über den Lenker nach |
N vorn gebracht werden
i ebergehen vom Kehrstand (Abb. 446) hinter dem Darauf setzt der Fahrer das vor dem Rade schwebende
5 K g r wird häufig verwendet. Diese Bein um den Vordergummi herum auf das andere Pedal. Gleich-
: en I ft notwendig. Er stützt sich dabei zeitig nimmt er Leibhang vor dem Lenker. So ist der
5 D Lenker. So schwebt er halb Uebergang zum Kehrhang vollendet (Abb. 512).
z en beiden, die Füsse nur leicht auf die Pedale Bei dieser ganzen Tur steht das Vorderrad normal, d.h.
3 509 gt diese Anfangsstellung. Dann zieht die Griffe zeigen nach hinten zum Sattel. Es kann dabei
ß 5 eine Bein den Rahmen an die andere aber auch der Lenker von Anfang an umgekehrt stehen
8 es aber noch immer hinter dem Lenker, Dann wird aus dem Kehrstande direkt rückwärts über den
a S cer d Erst darauf (Abb. 511) Lenker gehockt. Beide Füsse gleiten dabei über den Lenker-
S Seitlich am Lenker vorbei vor das Rad knauf hinweg vor das Rad und werden beide gleichzeitig
weniger leicht ist auch der Uebergang auf die Pedale gesetzt. Diese Hocke ist aber Schwer (Siehe
I u Bild c Das Bein wird dann später). Viel leichter ist es, wenn der Fahrer hockt, aber
er den Lenker zwischen den Griffen hindurch dabei zum Stand vor dem Rade übergeht, statt nach den |
Pedalen zu spreizen. |
Diese Tur eignet
3 — = - u sich ganz gut zu einer |
; | leichteren Pflichtübung
3 Ueberhaupt ist es — wie tf |
j hier bemerkt werden mag =
| gar nicht richtig, zu x A
7 Pflichtübungen nurimmer
; die Schwierigsten Turen
4 | zu wählen Pflicht-
E übungen sollen zwarnicht
gerade leicht sein, sonst
; würde sie jeder Fahrer |
j | fertigbringen. Sie würden |
| | kein Urteil über ihn und |
| die Höhe Seiner Aus-
bildung ermöglichen. Sie
4 on nnn nn u] müssen deshalb schwer, Zi ==
1 | È i brauchen aber nicht i C
Vorbringen des linken Fusses vor das Vorderrad gleich zu schwer zu sein. Auffangen des rechten Pedals mit dem linken Fuss |
be es Rumpf eitlict m Uebergehen zum vollen Kehrhang
|
|
|
Turen: Aufsprung, Rahmensprung 145
Aufsprung zum freien Reitsitz |
| ist eine sehr ein- |
bringt es so in
drucksvolleund oft
Lauf, dabei immer
gezeigte Uebung, | selber mitlaufend.
namentlich SO- Dann springt er
gleich nach Be | plötzlich von hin-
treten des Saales ten in den Sattel |
als allererste Dar- Dieser Sprung
bietung. Die Idee | muss blitzschnell
ist: Das Rad zu | geschehen. Das
besteigen und in Vorderrad darf
Fahrt zu kommen,
ohne den Lenker
im mindesten zu | noc
berühren, also alles |
freihändig. Der ogen (Abb. 514). Der
Fahrer fasst das ea SEE GEBE. -freih 3
Rad am Sattel . - Spr
| Fi: 2. Der Fahrer fasst Rahmen und Sattel mit beiden Blitzschneller.,Sj Satte 1
| (Abb. 513). Et Händen und bringt laufend das Rad in Schwung ] € 9 stzıemlichsc <
|
Rahmensprung |
]
Der Rahmensprung ist, |
wie Schon der Name Sagt, |
eine Sprungtur. Es ist der |
Sprung aus dem Seitenstande Y
über den Rahmen hinweg 1
auf den Erdboden jenseits 1
des Rades. Q |
Die Anfangsstellung, 1
den Seitenstand, zeigt Abb. 2
515. Der Fahrer bereitet |
| sich, auf dem Pedal stehend, |
zum Sprung vor. Er holt | IT ES
| ze mit dem einen Bein nach De ae 0 Der PES E RE |
| Gi EE rechts vorn aus. Durch plôtzliches Schwung über den Sattel hinweg Sat 7 N
Ausholen zum Schwung Zurückschleudern gibt Gl Be ein = 1: Re | I
| sich den erforderlichen Schwung. 3
Abb. 516 zeigt den Fahrer im Sprung. ganze 2 |
Er gleitet soeben über den Sattel Rahmensprunges vung
hinweg. In Wirklichkeit hebt er den gelungen, so is selbe
Rumpf noch viel mehr, als hier in gelungen; denn das Niederlassen 4
der Abbildung zu Sehen ist. Er der anderen Radseite ergibt sich von |
Schwingt Sich viel höher über den Selbst. Abb. 517 zeigt den vollendete j
Sattel, welcher überhaupt nicht be- Sprung. Der I t jer 5 |
rührt werden darf. Sonst würde er neben dem Rade. |
am Saltel hängen bleiben und der In allen Sprungturen kommt |
Sprung über den Rahmen misslingt. auf gute Körperhaltung sehr viel |
Auch sieht hoher Schwung viel Sie ist entscheidend für das ganze
schöner und eleganter aus. Auf der Aussehen. Schlechte Haltung ver-
Höhe des Schwunges muss der Körper unstaltet jede Sprungübung. Jeder
| fast wagerecht in der Luft schweben, Fahrer muss daher auf eine echt 1
| nur mit den Händen auf die beiden turnerische Körperhaltung achten
517 |
Absprung zum Stand neben dem Rade ienseits N
Á
D
4
Tr A
|
\
3. Teil: Kunstfahren
146
Wende
Die Wende d.h. Umwenden auf dem Rade steht Wende beginnen und ausführen soll.
n der Schwelle des Kunstfahrens. Sie ist wohl am wichtigsten beherrschen muss, um überhaupt vorwärts zu kommen. Aber
beginnt das das Wie! Ja, das Wie! Das macht ihm am meisten Kopf-
schmerzen. Entscheidend ist bei jeder Form der Wende
Er fühlt, dass er sie
on allen Turen am Rade Erst mit ihr
Turnen am Rade, d.h. das wirkliche Kunstfahren.
in der verschiedensten Weise gewendet der erste Schritt. Ist dieser gewagt und gewonnen, so ergibt
W
ne IEE : — a
Umdrehen auf D, |
=
8
j
N
5 Br N
1 22 Frilz Dumont
X E R.- C. Fidelitas Trebbin 1896
| 1. Beispie las 2. Beispie wf nächster Seite : 5
| S D Sp g S l heben des Pedalfassen Griffwechsel
7 S k Fusses St S rechten Fusses über links und halbe Volle
n Ralımen nmt der rechte len Rahmen nach Körper- Körperwendung
ts ss aufs Ped links wendung
BE
3
Í ten und umgekehrt von hinten nach sich alles andere von seibst. Es lassen sich im wesentlichen
8 oehen. Der springende Punkt dabei zwei Formen der Wende unterscheiden: Wende über dem
u
4 F le rd nicht berührt. Alles geschieht in Rahmen und Wende über dem Sattel.
e neren Turen am Rade erfordern den Ueber- Von beiden Formen bringen wir 2 Beispiele.
Sattel zum Lenker oder umgekehrt. Das Mittel Die Wende über dem Rahmen vollzieht sich über dem
3 t die Wende Der Lernende steht zunächst vor Rahmenrohr mittels Durchziehen des einen Fusses. Sie ist
y Rätsel. Er weiss nicht, wie er diese so einfache dargestellt in der Bilderreihe 518 bis 523. Ihr Gang ist dort
i deutlich zu er-
3 Sehen. Jeder Akt
HA
E ist durch Unter-
5
ji schrift erläutert.
5 In einem zweiten
; Beispiel wird si
3eispiel wird sie
vorgeführt durch
i die Abbildungen
530 bis 535.
ß
: Die Wende
vom Kehrstand
zurück zum Reit-
E 1 7 a
Y sitz heisst Schere.
ö| =
0 Der Fahrer
y Se E schwingt beide
ee 528 9 Paul Hagendorf, Beine gleichzeitig
R.- C, Fidelitas Trebbin 1906
[j Wende über dem Sattel 1. Beispiel (das 2. Beispiel folgt auf Seite 148) ¿ ! hoch und
Reit Linker Fus rl vechse Halbe Rechter Fuss am Griffwechsel wechselt sie im
€ hmen tatt des rechten Körperwendung auf Hinterrad vorbei Wende ist fertig! Schwunge nach
| wird Sattel, mit Schwung zum N
F f wuszuführen linken Pedal rechts und links
P bracht scherenartig aus.
f
1]
J
||
[]
|
x
\
|
|
Turen: Wende 147 |
| = -
Wende
über dem
||
Rahmen
| 2 Beispiel
1
I
| |
| '
I
|
(4
J
4
5
I S |
| |
Lebe TRATEN:
Je schneller der Fahrer
| den Oberkörper
herumdreht, um so
| leichter ist die Wende
|
| Griffwechsel mit Halt am Sattel Kehrstand e We
{
PT ENER
ENTER
ET
Yo
ATZE
CALA SATANA UNE
SE
Tr
3. Teil:
Kunstfahren
Wende über dem Sattel > zeispie
148
Die Wende über dem Rahmen be
Durc ene des Fusses Im Gegen
Ve er dem Sattel. Der Fahrer drel
€ e b de Jatte erul
Seitenstand rechts
N
Volle Wendung
4 Akte 1
ende Kehrstand
( Bilde D zwe
6 539)
er d fortgelassen
t dem Seitenstand
Stand hauptsächlich
I
Salz da
zu
steht
die
t sich dabei hinten
Die erste Stellung,
sie dort
C
Zeigt
um. Das Durchziehen
vom
Die Erläuterungen
Bilderreihe
worden
(Abb
JF
36
befindet
ler Reitsitz,
)
Die
und
Reihe
Setzt
Sich dann über vier Bilder bis zum vollendeten Kehrstand
fort. Die Drehung über dem Sattel (Abb. 537) vollzieht Sich
mit Schwung. Deshalb holt der Fahrer schon auf dem ersten
Bilde a mit dem freien Fuss zum Schwung aus, wie deutlich
Halbe Wendung
1 ı Satt 1 o kommt
H
hen isf. Der Schwung braucht nicht gerade sehr stark
u sein. Er ist aber nötig, damit der Fahrer aus dem Seiten-
le heraus und über den Sattel hinweg kommt. Jenseits
Griffwechsel und Uebergang zum vollen
Kehrstand Die Wende ist fertig
muss er so schnell wie möglich das Pedal fassen (Abb. 538).
Sonst würde das Gewicht des Körpers zu lange auf dem
ersten Pedal allein ruhen bleiben. Die beiden Bilder b und c
sind deshalb eigentlich ein einziger Akt. Hat der Falırer das
Pedal gefasst, so hat er nur noch den Griff zu wechseln
(Abb. 539). Dann ist die Wende über dem Sattel fertig.
Turen: Wende im Lenker 149
Wende
im Lenker
Vom Kehrseitenstand zum
Fronthang vor Lenker mit
Lenkerdrehung
Die Wende im Lenker ist
nichts weiter als eine halbe
Lenkerdrehung, bei welcher
der Fahrer selbst im Lenker
schwebt. Anfangs hat er daher
Kehrstand an der Seite des
614 Rades /Abb. 614). Mit einem
Kehrsei sta rechts I : I Fuss
Er Surseltenstand starken Schwung, den er sich E een
Beide Füsse auf dem rechten Ped Der Fahrer schweb* N = 7 Das O
rücklings im Lenker Die Arme Sind Steif gibt, Schwenkt er Sich Samt
dem Lenker herum (Abb. 616
und 617) und nimmt dabei
Fronthang vor dem Lenker
(Abb. 619). Das Gegenstück
ist der Drehsprung (siehe später
Abb. 653 ff.)
Die Wendung c—d ist nur
ein Moment. Sie ist ein einziger
u der mit Schwung | FE
geführt wird
drehung beginnt. Der Fahrer stützt sich hau
uf die Griffe. Den Oberkörper schleudert
links herum, dadurch erzielt er den Schwung
Die Wende im Lenker ist
völlig verschieden von der
| E “ 3
| Wende über dem Sattel oder
I
| dem Rahmen. Das beachte
| man wohl!
Hier kann sich die Hocke
über den Lenker zurück zum
Sattel anschliessen. Dies ist
q . .
die schwerste Hocke, die es gibt >
(siehe Seite 168) | Fr
618
Der Schwung ist vollendet. Der Fahrer hat einc Der Ceh |
halbe Wendung ausgeführt. Die Griffe Sind nach greift rückwärts KE C Der K S
vorn gerichtet. Der Fahrer steht im Uebergange SIC 19 11
zum vollen Kehrhang ch )ie W
0)
pe
a BE
3. Teil: Kunstfahren
Gang um das Rad
so dass er Gesicht und
Er geht um das Rad wie der Mond um die Erde, welcher
ne äusserst umfangreiche Tur ist der Gang um das Front dauernd dem Rahmen zukehrt
Dieser Gang ist ein weiter Weg: Vom Sattel zum
ıstand, dann weiter seitlich am Lenker vorbei vor ihn uns bekanntlich auch immer stets dieselbe Seite zukehrt und
dessen Rückseite noch keines Sterblichen Auge erblickt hat.
Kehrhang, darauf wieder weiter an der anderen Seite
r vorbei in den anderen Seitenstand und schliesslich Der Gang um das Rad ist sozusagen ein Mondgang
Reitsitz. So hat der Fahrer, das ganze Rad um- Das Rad kann dabei rollen oder stellen. Der Gang
: elnd, einen langen Weg gemacht. Zahlreiche Stellungen findet statt in Fahrt oder im Stand. Daher hat er zwei Formen
3 ge Rade gehören dazu, um ihn zu durchmessen a) Gang um das Rad in Fahrt
\ diese Gange um das ganze Rad hat der Fahrer b) Gang um das Rad im Stand.
S € Sein Gesicht ist dabei immer zum Rahmen Der Gang um das Rad in Fahrt ist der wichtigste. Er
E F dreht sich langs sich selbst rd an zwei umfangreichen Bilderreihen (540—551 und
1 552-563) gezeigt. Weniger, aber immer
Re N 2 ] Dr 2 Ep: E: noch wichtig genug ist der Gang im
| & Stand. Ihn zeigt die Bilderreihe 564
y bis 574
i |
Ï j Gang um das Rad
È Kay
| N in Fahrt
3 = | Vom gewöhnlichen Reitsitz (Abb
E HE Ä 540) geht der Fahrer über in den Seiten-
! = ' LS stand links (541). Das ist leicht. Einer
Erläuterung bedarf diese Bewegung nicht.
£ Jetzt kommt ein Akt, der schon schwerer
È ist. Der Fahrer will weiter, er will vor
5 len Lenker. Deshalb muss er seitlich an
? | S diesem vorbei. Zu diesem Zwecke Setzt
er den äusseren Fuss auf den Vorderdorn
4
)
Der andere Fuss ruht auf dem Pedal und
treibt es; denn es ist ja ein Gang um
das Rad in Fahrt, und daher muss das
) | Rad dauernd Antrieb behalten Nun
7 EN folgt ein wesentlicher Akt: eine halbe
i schnelleKörperwendung(Abb.543). Durch
i sie kommt der Rumpf des Fahrers seitlich
7 neben den Lenker. Die Hände gewinnen
; Kreuzgriff. Die Spitze des rechten Fusses
E dreht Sich auf dem Pedal. Gleichzeitig
E schlägt der Fahrer dies ist ebenfalls
wichtig — den anderen freien Fuss vor den
Vordergummi. (Bei dieserhalbenschnellen
Körperwendung kann der Fahrer auch
mit einer Hand zum Sattel greifen. Dann
ist die Wendung etwas leichter). Das
nächste Ziel des Fahrers ist jetzt voller
Kehrhang. Erst muss er dazu den Kreuz-
| Kehrh griff aufgeben. Ein schneller Griff-
wechsel (Abb.544/5) bewirkt es. Möglichst
| gleichzeitig damit fasst der linke Fuss
Turen: Gang um das Rad in Fahrt 151
das rechte Pedal. So ist der Kehrhang fertig. Der halbe
Gang ist beendet. — Aehnlich vollzieht sich jetzt die zweite
Hälfte des Ganges. Vorbereitet wird sie durch Herholen des Da 02
rechten Fusses auf den linken Vorderdorn (Abb. 546). Un-
mittelbar an schliesst sich sein Herüberholen zum rechten
Vorderdorn (Abb. 547). — Nun folgt wieder der entscheidende \
Akt: die halbe Körperwendung (Abb. 548). Sie bringt den |
Fahrer Seitlich am Lenker vorbei. Der rechte Fuss weicht
dabei vom rechten Vorderdorn auf das rechte Pedal. Auf G /
diesem ruhen jetzt beide Füsse. (Erleichtern kann sich der E ER
Fahrer diese halbe Körperwendung auch hier wieder dadurch,
dass er zum Sattel greift). Es folgt der Schluss: der linke
Fuss strebt zum Hintergummi und um diesen herum auf die
andere Radseite (Abb.550). Schneller Wechsel
des Griffes vollzieht sich Der Fahrer nimmt
Reitsitz.
Spielend leicht wäre dieser ganze Gang
um das Rad, wenn es unbeweglich feststünde.
Aber es rollt. Der Fahrer muss es fortwährend
in Bewegung halten. Er darf die Pedale keinen
Augenblick gleichzeitig freigeben. Dadurch wird
die ganze Uebung kompliziert und auch schwierig.
In gleicher Weise zeigt unsere zweite
N
4
Bilderreihe (Abb. 552—563) den Gang um das |
Rad in Fahrt. Diese Bilderreihe ist von der |
Seite aufgenommen. Sie zeigt die ganze Tur
deshalb noch etwas deutlicher. es I |
Zwischen beiden Bilderreihen ist ausserdem Vorderdor V 3
ein Unterschied. Die erste Reihe zeigt den Gang nN 2 |
rechts um das Rad, d. h. der Richtung des Uhr- |
zeigers folgend. Die zweite Reihe zeigt ihn links |
herum, entgegengesetzt dem Uhrzeiger. 3
Die zweite Reihe (552-563) zeigt dieselben 3
Phasen wie die erste. Sie sind leicht in der- Si
selben Weise zu verfolgen. Auch die Unter- 5|
Schriften geben die nötigen Erläuterungen. Der |
erste Akt (Reitsitz) ist als selbstverständlich bei =
dieser zweiten Bilderreihe fortgeblieben und
erscheint nur zum Schluss. i
Sie beginnt daher sofort mit dem Seiten- ]
Stande. Auch ist dort in der zweiten Hälfte der |
leichtere Griff zum Sattel (Abb. 561) gezeigt. |
A
|
| 4
| ||
| |
Linken Fuss zum Hinter- Linken Fuss weiter I Griffin
gummi nken Radseite 1
| |
= 152 3. Teil: Kunstfahren
Gang um das Rad in Fahrt
2. Beispiel
WR FRN
0
MIELE INDE
(AINET
NEMICA SCCI EAI Li NS RIESE TITER
Ne hen LEER TOT
SGN a Ban Ce + Meran 200407
Kehrhang vor Lenker
Rechter ıf linken Vorderdorn
Turen: Gang um das Rad in Fahrt 153
Rechten Fuss zum linken Pedal Linken F
BR ag a ee
Griffwechsel H
/
11
Der Griff zum Sattelſerleichtert diese Uebung
Volle Körperwendung Reitsitz -- Tur ist beendet
154 3. Teil: Kunstfahren
Gang um das Rad im Stand
Ganz anders als in Fahrt stellt sich der Gang um das schliesst sich das Nachholen des bisher freien Beines zum
Rad im Stand. Statt zu rollen, steht das Rad still. Statt zu Pedal, so dass jetzt beide Füsse auf dem linken Pedal ruhen.
eten, hat der Fahrer das Rad am Ort zu halten. Das ist Dabei senkt sich der Rahmen nach rechts hinüber (Abb. 566).
Dies ist die Hauptstellung
an der linken Radseite.
Jetzt muss der Fahrer
seitlich am Lenker vorbei |
vor das Rad. Er bringt
das äussere Bein am
E
u Z |
[5 Vordergummi herum zum |
= rechten Vorderdorn (567). |
E Gleichzeitig vollzieht |
I: sich eine halbe Körper- |
2 wendung Sie bringt
(Abb. 568) den Fahrer
seitlich neben den Lenker
Auch vermag er dadurch
den rechten Fuss vom
linken Pedal zu lösen
beri
und ihn an den Vorder-
gummizulegen (Abb.569)
AINET
Er DELE BU HIESS aut MALE Der halbe Gang ist
beendet. Hier ist jetzt
eine Ruhepause. Sie wird
s Rad dreht sich ja gewöhnlich zu Einlagen benutzt. Der Fahrer richtet sich auf |
und zeigt einen der vielen Stillstände auf dem Vorderrade, |
SA RATTE ANL
>
>
ıng lie wir in den Abbildungen 456 bis 461 kennen gelernt
haben. Es ist |
Be Be — — SSSR FE IT Le aber nicht rat-
Sam, dass der
Fahrer bei die-
sen Einlagen
CE E ar PMLI AE
zu lange ver-
weilt Der
ranze Gang
um das Rad
ist schon an
und für sich
eine lange, fast |
langweilige
Standübung
und es ist gut,
sie nicht zu
sehr auSzu-
. x dehnen. Sonst
Volle Körperwendung,
l 1 7 iberkomm
ıdung rechten Fuss an Vorderfelg« UDENKOI x
dieGästeleicht
ein leises Ge-
o in der Richtung des Uhrzeigers), so weist fühl der Langeweile. Wie im Reigen, so gilt auch im
nke Pedal nach vorn. Geht der Gang entgegengesetzt, also Kunstfahren die Regel: Fahr- und Standübungen sollen rasch
( (entgegen dem Uhrzeiger), so wird das rechte Pedal wechseln, lieber mehr Fahr- als Standübungen. Dadurch wird
erichtet Es folgt der Seitenstand links (Abb. 565) das ganze Bild lebhafter und lebendiger. Die Vorführung
Die e Hand fasst zur Vorderfelge Unmittelbar an erweckt dann mehr Interesse, weil in ihr mehr Bewegung ist.
Turen: Gang um
Wir schreiten weiter.
Ganges um das Rad
Auf dem Vorderdorn wechselt jetzt der
Fuss auf den Vorderdorn.
Erwirdsofort
zum rechten
Pedal ge-
bracht (Abb.
571). Dabei
vollzieht sich
auch die hal-
be Körper-
wendung.
Der Schwer-
punkt von
Rad und
Fahrer liegt
jetzt auf der
anderen
(rechten)Rad-
seite.Deshalb
Fahrer
Füsse (Abb. 570). Statt des linken kommt dadurch der rechte
Es beginnt die letzte Hälfte des
Der linke Fuss ist frei geworden.
das Rad im Stand 1
O1
n
Reitsitz (Abb. 574) und kommt dadurch in die Ausgangs-
stellung (Abb. 564) zurück Der volle Gang um das Rad
ist beendet
3eide Formen des Gar um das ganze Rad, in Fahrt
sowohl wie im Stand, wer
gezeigt. Oft kommen aber auch
nur Teile
daraus vor
Dannwerden
sie durch an-
wird jetzt der
Rahmen des
Radeszurück
nach links
übergelegt.
zeigt deutlich den eingetretenen Wechsel in
| des Rahmens.
gegeben: Der Fahrer zieht den rechten Fuss
Ein Vergleich der Abbildungen 569 und
vom
571
der Neigung
Das weitere Fortschreiten ist jetzt von Selbst
rechten
ausgeführt, der Gang im Stand
Stelle des Saales. Man
hart am Rande, Sondern ei
zu liegt. Direkt auf der Mitt
Auf der Runde
Gang um das Rad in
Fahrt
Vorderdorn zurück (Abb. 572).
er ihn gleichzeitig auf das rechte Pedal an Stelle des linken
Fusses, der bisher darauf ruhte.
Der frei gewordene linke Fuss wird üb
hinweg bewegt (Abb. 573). Der Fahrer geht
Sprungwechsel
uf rechtem
er den
über in
Durch Sprungwechsel bringt
Sattel
den
Anfahreı Stand
Es gibt drei grosse Turen, die im Saale am Ort
im Stand, ausgeführt werden. Den Ga
Stand haben wir eben kennen gelernt. Die
Turen im Stand sind: Durch den Rahmen Wechseln im Stand
und Legen des Rades. Zu diesen kommen wir noch
N cn
BEE
4s
a aid
|
156 3. Teil: Kunstfahren
Legen des
Rades
|
j 3 |
Neigen des Rahmens nach rechts Stand auf
Seitenstand links Rechte Hand am Knauf, linke Kurbellager und Hinterstrebe
Hand an Vorderfelge Der Fahrer darf den Erdboden in keinem Augenblick be-
st | s selbstvers ch f rühren. Das ist der Grundgedanke beim Legen des Rades
S geht der Fahrer über Berührt er auch nur einmal wenn auch noch so wenig
| S S den Boden, dann gilt die ganze Tur als misslungen
2
N
fs =
È
À gen des Rades soll Das Legen des Rades wird
7) en Bode be- ziemlich oft gezeigt. Es vergeht
s R lig eine ganze Spanne Zeit, ehe es
8
a den Erdbode vollführt ist. Der Fahrer soll es
a
3 I be- daher nicht unnütz in die Länge
8
i ) e S t ziehen. Vorher und nachher sind
a e
8 lie Zu- auch am besten Fahrübungen zu
4 entlich Solche, di wählen. Sonst könnten lauter
13 erste Male Standübungen am Ort doch er-
4 e müdend auf die Gäste wirken
2 Völliges Legen des Rades, rechten Fuss zum Sattel
. Der Fahrer muss s stets feste Stützpunkte die €
i D St ni
PR Stre Er muss sie fort-
; S der linken Kurbel allmählich
r lie Sattelgegend
Ls
j
|“
9
a
fi
i
H
H
[ 79 e
Drehen des Lenkers Rechten Fuss zum Lenker, linken Fuss zum Sattel
)as V I n Boden (Abb. c) D Der Sattel hat sich völlig zu Boden gesenkt. Er liegt fest auf
t er F tzt ireher Der Fahrer tritt mit dem linken Fuss auf den Sattel und hält
( x NIC = ihn dauernd nieder. Den linken Fuss setzt er in den Lenker
) I Es beginnt auch die Frontänderung des Körpers. Die Brust-
1 seite — bisher zu Sattel und Lenker gewendet — wird
mehr zum vorderen Rahmenrohr gerichtet
|
|
nN
x r
Turen: Legen des Rades 157
Das Legen des Rades hat verschiedene Pausen Sie
werden gern zu Einlagen benutzt (Abb. 581 und 586 bis 589).
>80 1
Hände zur Vorderfelge und zum Pedal ſ EE Bm Si 1. Einlage
Der Fahrer wendet sich völlig herum. Er d a LZ i
nimmt Front zum unteren Rahmenrohr. 7 SIS
Dadurch gewinnt er die Möglichkeit, das
Rad mit dem unteren Rahmenrohr hochzu-
richten. Um dies zu bewirken, fasst er
Vorderfelge und Kurbel oder Pedal. An
beiden zieht er und drückt gleichzeitig mit
den Füssen auf Lenker und Sattel
DR EHRE
Erheben des Rahmens — Der Fahrer ha
Sattel und Lenker. Nun beginnt der zweite
Das Rad soll sc auf den Kopf
Laufräder frei Luft ragend
Völliges Hochrichten
Es folgt das völlige Aufrichten. Dies ist in der vorhandenen
Stellung leicht ausführbar. Mühe macht es nicht. Nur
ein etwas kräftiger Ruck oder Zug ist anzuwenden. Der
Fahrer steht immer noch auf Sattel und Lenker. Die Erde
C x
darf er aber dabei keinen Augenblick berühren {
oT
I I g ]
maler Fahrstellung des Rades N
sie unten am Boden und nicht wie sonst ir rl
nr BE
1
Lp
VS
DSCRRET
E
[2
A 40
Pelle re
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RCA PIMA LIA DI VHS Cde CBA ATENA LAR
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Mas NE
Vila re IN sera)
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2
. Teil: Kunstfahren
Das Legen des Rades
ist keine Fahr- oder Stand-
übung zu Rade, sondern ein
Hantieren mit dem Rade.
Es ist daher zweifelhaſt, ob
es überhaupt zum Kunst-
fahren gerechnet werden
darf
Uebersteigen i > 2. Einlage: Aufstieg
soeben erwähnte neue Einlage ist der
Der Fahrer steigt auf das Rad
SS F S S Fusspunkte sind die beiden frei schwebenden
S Pedale. Zur Aushülfe fasst der Fahrer den
S Gummi eines Laufrades, gewöhnlich des
S vorderen. Er muss den Aufstieg deshalb so
S Steig einrichten, dass er dem Vordergummi Sich
zuwendet. Den einen Fuss Setzt er dabei auf
o \ das unten befindliche obere Rahmenrohr
un’
Die etzung der Tur bilden: Abstieg auf
2 ler anderen Seite des Rades, Legen und Auf-
S richten des Rades, Ueber g in den Sattel,
S Anfahren Phasen wiederholen Sich dabei
in umgekehrter Folge Die Ausführung ist
o P; dabei genau die gleiche, wie Sie hier geschildert
tzt worden ist
t dem
D Dalı Fahrer
e H zu Hilfe ır einen Hand
- X Stüz 1 al rd Laufrad
Abe
t dessen
1 Hinterrad
Freier Stand auf den Pedalen
n lässt der Fahrer die Hände von Pedal
d los und sucht frei auf den
n Das ist sehr
nke sich ein schmales,
nic ar rett über die Schneide 589 Otto Jensch, R.-C. Gross-Lichterfelde 1894
eines Messers o Darauf soll jemand = Ls 4
tehen. Das wird wohl keinem lange 3. Einlage: Sitz auf Vorderrad
wenn er noch so sicher Eine andere Einlage ist das Sitzen auf dem Vorder-
J eginnt das Pedaltreten rad oder richtiger auf dem Vordergummi. Das ist
haben wir bereits eingehend natürlich viel viel leichter als das Pedaltreten. Einer
gesprochen (vergl. Abb. 483) Erklärung bedarf es nicht. Das Bild zeigt es
Turen: Durch den Rahmen Wechseln 159
Durch den Rahmen Wechseln
Das Wechseln durch den Rahmen ist eine Tur, die mit
dem Gang um das Rad manches gemeinsam hat. Es ist wie
dieser in Fahrt möglich und im Stand; der Fahrer befindet
sich erst an der einen, dann an der anderen Radseite. Diese
Fortbewegung von rechts nach links oder umgekehrt geschieht
aber nicht, indem der Fahrer um das Rad herumgeht, sondern
dadurch, dass er durch den Rahmen schlüpft. In diesem
Durchschlüpfen, gemeinhin oft Durchkriechen genannt, liegt
der Unterschied beider Turen.
Das Wechseln durch den Rahmen erfordert schon viel
Uebung, namentlich in Fahrt. Gar zu leicht ist es nicht. Als
Durch den Rahmen
1. Beispiel
is Bein und dann der Kopf
Erst d
Im Seitenstand links
durch den Rahmen treten rechts
Der erste Akt (Reitsitz) ist hier als selbstverständlich fortgelassen worden
Uebergang zum Rahmensitz
Dieser Sitz im Rahmen gleicht der Wiege (Abb. 489). Es fehlt nur der
Handantrieb. Der Fahrer hat mit einer Hand bereits durch den Rahmen
gegriffen. Rechtes Bein und rechter Arm sind bisher durchgesteckt
eine überaus schwierige Tur kann es aber nicht gelten.
Seiner Bedeutung wegen geben wir es sowohl in Fahrt
wie im Stand in ausführlichen Bilderreihen hier wieder. Das
Wechseln in Fahrt wird sogar an einer doppelten Reihe gezeigt
Die entsprechenden Bilder stehen sich jedesmal gegenüber
Dabei ist hervorzuheben, es zwei Weisen Aus
führung gibt: Es kann zu das und dann der Ko
durch den Rahmen gebracht werden (1. Beispiel), oder es
kann umgekehrt erst der Kopf und dann das Bein durch deı
Rahmen geführt werden (2. Beispiel. Das ist g
Unterschied in beiden Beispielen
Wechseln in Fahrt
2. Beispiel
Ba
Seitliches Niedergehen
Statt sich in den Rahmen zu setzen, nimmt der Fahre
tiefen Seitenstand ein. Mit den
und beide Füsse bef
7.
ES
KAUFTE LESE
ANN ERSA ROTES UNN
TL
Sehr
Ru
Das Wechseln durch den Rahmen ist eine ungemein
interessante Tur. Das Durchschlüpfen eines ganzen Fahrers
durch den engen Rahmen erscheint wunderbar, namentlich
wenn es in Fahrt geschieht. Auf den ersten Blick erscheint
es kaum möglich. Wie soll der Fahrer denn eigentlich alle
Durchbringen des Kopfes
3. Teil: Kunstfahren
seine Glieder durchbringen, ist der fragende Gedanke, der
sich jedem zuerst aufdrängt. Und trotzdem geht alles so einfach,
leicht und natürlich vor sich. Das verblüfft; daher rührt auch
das Staunen und das wachsende Interesse, das die Zuschauer
an der Uebung nehmen.
199
Seitenhang links
B B Der Seitenstand wird zum Seitenhang.
Das treckt, damit der Rumpf so tief wie
1
g S m Satte Der Fahrer muss
nicht ins Kreuz schlägt
r nm er LA E Fe
Durchziehen des Kopfes
)er Kopf d durchgesteckt. Dadurch der Fahrer its etwas
R Das ıusholende linke) Bein Ww etwas ein
g gen rt jenseits der Kopf soweit, dass die linke Schulter
nter dem oberen Rahmenrohr steht
Nachziehen des linken Armes
Der Fahrer zieht den linken Arm nach. Er hat Kopf und beide Arme
jenseits. Der Rumpf hebt sich. Beide Füsse befinden sich noch auf der
ınderen Seite. Der rechte Fuss stützt sich auf den linken Vorderdorn
Turen: Durch den Rahmen Wechseln 161
609 € f
rfassen des linken Pedals. Der Fa
jie beiden noch hle nF 1
Pedalfassen rechts — der Fahrer hat rechtes Bein und Oberl
gebracht, er schickt sich an, den noch fehlenden*linken Fuss r
das bisher weit ausgestreckte rechte Bein zieht er auf das lin}
Wiedere
Ic u.
cn
! > Erheben rechts. Der Fal
|| 6 5 N
1 Aufstehen auf dem rechten Pedal fussend erhebt sich 'der I el Ler SUB: E > TN
' jenseits. Er stützt sich stark auf den Lenker Das linke Bein hängt frei noc e
und leicht im Rahmen : =
Nachziehen des rechten Fus S 2 S S
den frei hängenden rechten Fu S R
rm T7 aT 32 ihn auf das rechte Ped Der I o
604 h Stellung, wie wenn er im Seitenstande r ts C en Ra C I
Nachziehen des linken Beines. Fertig! Es folgt der Schluss: Nach- tritt, Der nächste Akt, der hier nich sichtbar-is l N
ziehen des linken Beines. Das Wechseln durch den Rahmen ist beendet ziehen des linken Fusses. Dann folgt Uebergang dits
S
[8
EA
NEAR.
EASE ERISA
A RTAS
NT NER:
TR hmm RTL UNLRF UN
FIT gerne
ARE
162 3. Teil: Kunstfahren
Durch den Rahmen Wechseln im Stand
Im Stand wird durch den Rahmen etwas anders ge-
wechselt als in Fahrt. Das Rad rollt dabei nicht. Es bedarf
keines Antriebs. Die Pedale stehen stil. Daher kann sich
" besser auf sie stützen. Das Vorderrad rollt eben-
IS Es steht schräg. Auch auf es kann sich der
Fahrer stützen. Er kann mit den Händen fest auf den
Vord Das gibt ihm weiteren Halt.
Fahrt musste der Fahrer dauernd auf
Antrieb bedacht sein. Er musste das Rad gleich zu Anfang
2 o SC g bringen. Er musste es während der
F Schw ıalten und zuweilen mit der Hand zum
Seitenstand links
K I 1
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E EG
Su 3° |
I ı Rumpf sehr
I er 1ur IZ n. De
I D H egt fest ar
)as Gle t rd vornehmlich durch Hin-
ter Die nke Hand dient hierzu
Pedal greifen, um von neuem zu kurbeln. Dies alles fällt
im Stand fort. Dafür aber hat der Fahrer das Rad im Gleich-
gewicht zu erhalten, damit es weder nach rechts noch nach
links umfällt. Dazu bedient er sich im wesentlichen zweier
Hilfsmittel: zeitweilig hat er beide Füsse auf den Pedalen.
Durch ‘Treten und Gegentreten hält er so das Rad am Ort.
Zweitens hat er dauernd eine oder beide Hände am Vorder-
gummi. So kann er das schwankende Vorderrad festhalten
und seinen (des Fahrers) gleitenden Schwerpunkt nach Bedarf
unterstützen. Der Rahmen des Rades neigt sich im Fortgang
der Uebung langsam von einer Seite zur anderen hinüber.
Seitenstand
Durch den Rahmen treten nach rechts. Der Fahrer hat so beide Pedale
in seiner Gewalt. Das erleichtert ihm das Bewahren des Gleichgewichts
Er bekommt so mehr Freiheit und Beweglichkeit für die nun folgenden
Körperbewegungen
Es beginnt die entscheidende Bewegung: Der Fahrer setzt den Kopf vorn
oben durch den Rahmen und bringt ihn auf die andere Seite. Die rechte
Schulter weicht gleichzeitig hindurch. Das Schwierigste ist hierbei das
Innehalten des Gleichgewichts. Um sich dies zu erleichtern, legt der Fahrer
die rechte Hand ebenfalls auf den Vordergummi. Mit beiden Händen,
diesseits und jenseits des Rahmens, hält er somit das stets schwankende
Vorderrad
|
|
|
win Turen: Durch den Rahmen Wechseln im Stand 163 |
1
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1
1
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| Dem Durchstecken des Kopfes folgt unmittelbar das Nachbringen des SE st vollzog E E
|| Oberkörpers. Beide Arme gehen gleichzeitig mit, Im wesentlichen befindet F S Erg
sich der Fahrer jetzt jenseits. Nur der eine (linke) Fuss ist noch diesseits St o
Die zusammengedrückte Haltung aber kann der Fahrer noch nicht sogle F
wfgeben n der alten Seit Die
|
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ZL 4
612 g 1
Der Fahrer zieht das linke Bein ganz nach. Er geht dadurch völlig an Das linke ti att S |
die andere Seite. Noch aber muss er darauf bedacht Sein, das Rad im der Fahrer a zl Is 3 +4
Gleichgewicht zu erhalten. Rechte Hand am Gummi, rechtes Bein auf fahren. Damit is s Wechs S |
| rechtem Pedal: so regelt er die zitternden Bewegungen des dauernd |
| schwankenden Rades 1
I|
|
| =
Das Wechseln durch den Rahmen ist eine Tur, die ganze Kunstfahren zu empfehlen. Es wäre € Si
jeder Fahrer beherrschen muss. Um sie zu erlernen, ist es etwa von Anfang an einen festen Plan zu macher !
| aber nicht angebracht, sie von vorn zu beginnen. Zuerst Uebungen etwa in der Reihenfolge aı eibe |
werden vielmehr einzelne hier abgebildete Stellungen geübt Sie zu erlernen gedenkt. Das führt zu nichts Rechtem. Mar |
| Der Lernende wähle sich eine der hier dargestellten aus, muss erlernen und üben aus der | lle he |
| ]
| z. B. Abb. 608, oder eine beliebige andere, die ihm zusagt. bald dies, bald das. Aber darauf ets b |
| Diese einzelne aus der Fülle herausgegriffene Stellung muss sein: das wirklich Erlernte auch anzuwenden, er- j
er versuchen und üben, bis er sie kann. Dann wählter sich zureihen zu selbsterdachten Turen. Diese C |
eine zweite aus und übt sie. Auf diese Weise schafft er sich Turen sind besser als alle aus Büchern zusammengelesenen |
zuerst die einzelnen Bausteine für die ganze Tur nach und Das Buch soll wohl eine Richtschnur und ein Leitfaden sein
| . . y E . a
| nach herbei. Hat er deren genug beisammen, dann geht er aber nicht der Kopf, der des eigenen Denkens überhebt
daran, Sie zusammenzufügen. So wird es ihm dann bald ge- Jeder Fahrer Soll Selber denken, nicht andere für Sich
| lingen, etwas Ganzes zu erzielen. — Diese Weise des Uebens lassen. Genau so ist es übrigens im Reigenfahren. Aı 1 ]
| im Wege des allmählichen Aufbauens ist überhaupt für das iSt eigenes Denken die Hauptsache. Das Buch ist Nebensache
|
| 2
| |
|
|
|
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3. Teil: Kunstiahren
Vom Fronthang
vor Lenker
zurück
zum Reitsitz
TIER
Los n des rechten Pedales. Der rechte Fuss wird frei
mi LQ cht. Der Oberkörper hebt sich
FE NE AT 0
|
1
Es beeinnt die
entscheidendc
Bewegung: Der
Fahrer schiebt
sich seitlich
nach links. Das
muss ziemlich
weit geschehen,
so weit, d
rechte Körper-
seite nahe am
ECI A STATION NEAT TTCN A
i Lenkergriff ist
Z
y d
[7
5
ì )
3 Vom Fronthang zum Reit-
Ï sitz zurückTist eine Uebung, |
j cie dem Lernenden anfangs
1 viel Kopfzerbrechen macht. Er
R weiss nicht recht, wie er in |
x
; Fahrt Seitlich am Lenker vor-
] beikommen Soll. Das ist auch
kein Wunder; denn dieses
Vorbeikommen kann nurSchritt
für Schritt geschehen. Die Be-
: wegungen müssen dabei genau
hj 2 2
| abgepasst sein und sich in be-
stimmter Reihe folgen. Der
er Lenker bleibt während deı
ganzen Uebung in umgekehrter Se
)ie hieht DA SAF ! Das Weitere ergibt sich jetzt von selbst. Der Fahrer
e Han Stellung, d. h. die Griffe stehen zieht den rechten (inneren) Fuss vom Vorderdorn
p ur Leit nach vorn. zurück. Er stützt sich stark auf den umgekehrten
Die Hauptb zung Lenker. Es folgt Uebergang zum Reitsitz, der hier
icht mehr Sichtbar ist
|
[!
I
|
Turen:
Hocke 165
Hocke
Die Hocke oder Hucke, wie Sie auch zuweilen genannt
wird, ist die wichtigste Sprungübung im ganzen Einerkunst-
fahren. Hocken heisst, sich zum Sprung ducken, um über
ein Hindernis hinwegzusetzen. Wesentlich ist also der Sprung
über etwas anderes hinweg. Am Rad ist dies der Lenker
Ueber ihn hinweg wird „gehockt“. Hocke ist begrifflich
nichts weiter als Sprung über den Lenker.
Dieser Sprung über den Lenker kann aus allen Richtungen
erfolgen. In Frage kommt naturgemäss am Rade nur die
Richtung von vorn oder von hinten. Daher gibt es eine
Hocke von vorn und eine Hocke von hinten. Anders aus-
gedrückt: eine Hocke vom Vorderrad aus und eine Hocke
vom Sattel aus. Beide gehen über den Lenker, die eine
zum Sattel hin, die andere vom Sattel her
In beiden Formen der Hocke kann der Fahrer Front
nach vorn oder nach hinten haben. Hat er im Sattel Front
nach vorn, so ist es für ihn ein Sprung vorwärts. Hat er
umgekehrte Front, so springt er rückwärts. Es eibt daher
folgende 4 Grundformen der Hocke am Rade
a) von vorn über den Lenker vorwärts (Abb. 626ff. und 633ff.)
blass cv ; nN „ rückwärts (Abb. 637 ff.)
Cc) „ hinten vorwärts (Abb. 629ff.)
d) y " y „ „ rückw. (Abb.628 rückwärtszählend)
Diese 4 Grundformen haben wieder verschiedene Aus-
führungsweisen. So kann eine Hocke von vorn vorwärts
(a) z.B. vom Erdboden oder von den Vorderdor
beginnen. Das Gleiche ist bei der Hocke b der I
sie kann von der Erde oder vom Dorn aus beginnen. Die
Hocken von hinten ferner (ce und d) können im Pedalsta
oder im Reitsitz, ja sogar im Kehrstande oder K«
beginnen. Der Fahrer C ihne
Rade heraus, was er rückwärts oder vorwärts diese Be
zeichnungen Sind hier vc seiner Person, nicht m R
zu verstehen tun kann. Endlich gibt es S
wird nicht in gerader Richtung über den Le
seitlich über ihn gehockt. Dann kommt der |
das Rad zu stehen. Solche Schräghocken sind s
Wesentlich aber ist für jede H
Lenker hinweg g Die Fü SSE 5
Lenkergriffen über den Knauf hinweg sche S
keine Hocke mehr. Hocken über den R €
Seite zur anderen oder gar über den Satte nweg
zwar. So etwas heisst be
Rahmensprung, Sattelsprun C A S
in Längsrichtung über das ganze Rad (Lenker ı S
gleichzeitig) hinweg ist keine Hocke
Diese geschieht mit Beinspreizen, während I
spreizen vor sich
schlossen
Hocke vom Stand vor dem Rade aus
Leicht ist die Hocke vom Stand vor dem Rade aus.
Dazu gehört umgekehrte Lenkerstellung. Die Griffe weisen
nach vorn. Sonst würden sie zu weit rückwärts stehen und
der Fahrer zu stark überfassen müssen. Er hätte dann nicht
genügend Halt zum Abstoss. Die Pedale müssen fast wage-
- IN C
beiden Händen oder Art gebrac
recht gestellt werden eigt s
Der Fahrer Springt Sozt e Pedale
mit den Füssen gut zielen cht fel S
dem Sprung muss der Fahrer s« K S
fahren. Dies muss er also bereits nnen (vel Seit
=
626 1 (
Kırl Teichmann, R,-V. Wanderer, Leipzig-W
Stand vor dem Rade Der Fahrer
Der Lenker ist gewendet. Die Giuiffe
orn. Die Pedale Sind nahezu Wager
vordere Pedal neigt etwas nach unten 5
Der Lenkerkr
ler hr n
Im Sprung begriffen Absprung
hc
ch an den Le D S S
mie
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DE 4008
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FARE CIA SCATENA E SURAT FRAN
SELTEN
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et Re See
Reitsitz
Absprung
nach vorn ist gleichfalls
o
S
ıngsamer Fahrt ausgeführt. Am
Fahrer in dem Augenblick, in welchem
en. Dann kann er sich von beiden
zeitig ziemlich kräftig abstossen. Sonst würde er das
ze Gewicht seines Körpers mit den Armen allein heben
Dies ist natürlich schwerer, zumal wenn der Lenker
ist und die Griffe weit nach vorn stehen
Die Hocke vom Reitsitz nach vorn ist stets Schräghocke,
sie nicht gehen, weil der Fahrer sonst auf
len Gummi des rollenden Vorderrades springen würde. Ein
Sturz wäre die Folge; oder der Fahrer müsste die Beine
3. Teil: Kunstfahren
Hocke
vom Reitsitz |
nach vorn
Ansprung zum Lenker
von den Pedalen kräftig
> Füsse fest an; sie huschen
ber den Lenkerknauf hinwe
Stand vor dem Rade
ı Erdboden erreicht und steht rechts
Die rechte Hand hat sich vom Lenker
inke ist vom Griff herunter zur Lenkermitte
g Wichtig ist in diesem Augenblick eine
rade, gute Haltung
spreizen, so dass er reitartig das Vorderrad zwischen die Beine
bekäme. Auch dies wäre nicht schön. Deshalb springt der
Fahrer immer gleich schräg, entweder nach rechts oder links.
So kommt er rechts oder links neben das Vorderrad zu
stehen (Abb. 632)
Ein wesentlicher Reiz liegt bei dieser Hocke in ihrem
Schluss: Stand neben dem Vorderrade. Der unvermittelte
Uebergang von Sprung zum Stand, von Bewegung zu Ruhe
ist ungemein eindrucksvoll. Zur Geltung kommt dieser
Eindruck durch eine gute gerade Schlusshaltung. Auf diese
ist daher zu achten. Sie gibt überhaupt der ganzen Hocke
erst den Charakter. Ende gut alles gut, heisst es von ihr.
Turen: Hocke vom Kehrhang zum Kehrstand 167
Hocke vom Kehrhang zum Kehrstand
Wir kommen zu einer Hocke, die weniger leicht ist als
die bisher besprochenen: Hocke vom Kehrhang zum Kehrstand.
Dabei berührt der Fahrer den Erdboden überhaupt nicht.
Er springt von den Pedalen über den Lenker hinweg wieder
auf die Pedale. Es ist also ein Sprung von Pedal zu Pedal.
Solche Hocken Sind natürlich viel Schwerer als diejenigen,
welche auf dem Erdboden beginnen (Abb. 626) oder auf ihm
enden (Abb. 632). — Im Sprung von Pedal zu Pedal werden
Arm- und Beinmuskeln gleichmässig stark beansprucht.
Fritz Hagenhaus, Schöneberger R.-C. Germania 18
Kehrhang vora
Die Füsse ruhen auf den Pedalen. Der Fahrer fährt langsam vorwärts
Der Lenker ist gewendet. Die Hände an den Griffen, stützt sich der Fahrer
kräftig auf den Lenker, Er sinnt darauf, den Sprung vorzubereiten
635 C
Ansprung zum Lenker
Aus Stellung b ist der Ansprung geschehen. Vom linken Pedal und rechten
Vorderdorn hat sich der Fahrer gleichzeitig abgestossen. Die Füsse fest
angezogen schwebt er einen Augenblick hoch über dem Lenkerknauf, nur
mit den. Armen auf die Griffe gestützt
Diese Hocke von Pedal zu Pedal kann nur im Fahren
geschehen. Erst fährt der Fahrer im Kehrhang (Abb. 633),
dann nach dem Sprung im Kehrstand (Abb. 636). Es ist von
Anfang bis zu Ende eine Hocke in Fahrt. Diese Hocken in
anhaltender Fahrt sind schwerer als solche vom oder zum
Stand. Der Grund ist leicht einzusehen. Der Fah
vor und nach dem Sprung noch auf Erhaltung des Glei
gewichts bedacht sein. In dieser doppelten Tätigkeit lieg
die Schwierigkeit
Aus Stellung c hat
Pedale wieder erfa
keinen Augenblick aufgehört langsam zu rollen Ingsa
der Fahrer weiter
a
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es
N RÍA HA)
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SCATENARE TITANE AIT
TRAE IME rea aC
168 3. Teil: Kunstfahren
Hocke vom Fronthang zum Reitsitz
Nahe verwandt mit der eben be- PRE RA) sein Rad vorwärts rollt. Der Fahrer
sprochenen Hocke vom Kehrhang zum | selbst bewegt sich dabei tatsächlich
Ce Hocke vom Front- „> | rückwärts, d. h. in der Richtung, nach
Sie ist das Gegen- , welcher Sein Rücken gewendet ist.
S hat nur die Front / Bei den Worten vorwärts und rück-
Spring y wärts, vorn und hinten ist daher stets
genau zu beachten, welche Richtung
gemeint ist. Gewöhnlich ist eben die
Pers des s zu be- Richtung des Rades gemeint. Die
Sonst is € ntlic Worte sind auf das Rad, nicht auf den
\ S SSt im „ Fahrer zu beziehen. Bei der Hocke
Sonst Ste Te rn ist dies anders. Da bezieht man sie
o des \ el unwillkürlich auf den Fahrer. Dies ist
s sonst ı act auch ganz natürlich; denn hocken oder
9 des Hinterrades Springen kann nur der Fahrer, nicht
rStand (Abb. 636) z. B. Saot 2 ara = RE das Rad. Bei der Hocke ist daher die
rts, wenn Ausnahme gestatte angebrac
Fronthangkvor Denken L e gestattet und angebracht
Ne
BE LET 250500008 D F nn =O ----
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DT Das der Leser rt
8 € er irrtüm-
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mn c- \ S en erna
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/ k J eder Arme noch Füsse nocl
res, Nu eine. Pe Kurbeln, Dorne
> FEN EE A5 ein Rad, nict 4 }
( F € u d €
Im Sprung rückwärts ist daher rechts und links stets Reitsattelsitz
T ul a 1D R 1d ZU t C ziehe n \us Stellur DI { ch der x hrer rückw art be wegt
cht spreizend, hat er den rechten Fuss auf
! Die Hocke vom Fronthane den linker ıf das linke lal gebracht
E N vm III: Te Gleichzeitig hat er sich auf den Sattel gesenkt. Er hat
a SZ UI NE a EL ı Reitsitz. Die Hocke ist beendet
llerschwerste, d es giDI
gsten kommenden Hocken Bei der Hocke kommt nun noch hinzu, dass der Fahrer durch
lc Es gibt aber, wie schon auf sie plötzlich eine ganz andere Haltung und Stellung am Rade
noch mehr Formen. Sie hier gewinnt als vorher. Vor den Blicken der Zuschauer steht
rigt sich. Jeder Uebende wird sie sich plötzlich etwas ganz anderes. Das blosse Schauen hört auf
€ k n. Auch die führung wird ihm und eine Art Staunen verbunden mit Zurückdenken an das
ler gegebenen Abbildungen vor Augen stehen vorher Gesehene tritt ein. Das verscheucht sofort ein etwa
Die Hocken gehören zu den schönsten Uebungen des aufgetauchtes Gefühl der Langenweile, das bei einem ruhig
nzen Kunstfahrer Sie sind so einfach anschaulich und und langsam verlaufenden Kunstfahren so leicht eintritt. Jeder
Jeder kann ihren Gang leicht verstehen. Das Fesselnde Fahrer tut daher gut, Sprungübungen und namentlich Flocken
r Sp Jede blitzschnelle Bewegung hat in seine Uebungsreihe einzuflechten. Auch er bewahrt sich
hr Reiz als eine langsam ausgeführte dadurch die so notwendige Elastizität. Das ist sehr wichtig
Turen: Gräts
che, Hochsprung 169 |
Grätsche
Die Grätsche unterscheidet sich von der Hocke durch
Spreizen der Beine. In der Hocke bleiben Füsse und Beine
zwischen Armen und Händen. Diese sind daher aussen. In
der Grätsche spreizen sich die Beine. Dieses Spreizen beginnt
sofort nach dem Abstoss. Dadurch kommen die Füsse weit
nach aussen. Sie sperren sich und die Oberschenkel stossen
Am Rade wird die Grätsche in Längsrichtung ausgeführt
Sie kann von vorn nach hinten zum Sattel oder umgekehrt
von hinten nach vorn zum Le
gehen. Daher gibt es eine
Grätsche nach vorn und eine Grätsche nach hinten.
Die Grätsche nach vorn zeigt Abb. 640. Sie beginnt |
im Reitsitz oder auch vom Stand auf den Hinterd«
Grätsche nach vorn
Ansprung vom V«
gegen die Rückseite des Unterarmes. Um nicht vorn über-
zuschlagen, muss der Fahrer schnell die Hände frei machen,
um den Absprung in aufrechter Haltung zu erreichen und
jenseits zum Stand zu kommen.
Schwer ist eine Grätsche als solche nicht. Jeder Mensch
hat sie hundert- und tausendmal im Leben ausgeführt. Das
natürliche Gefühl dafür liegt in jedem Menschen von Jugend
auf. Des Lernens und Uebens bedarf es nicht.
Hochsprung
Der Hochsprung mit dem
ganzen Rade wird ausgeführt
im Reitsitz oder richtiger im
Pedalstande. Er geschieht in
ganz langsamer mässiger Fahrt.
Es erscheint so wunderbar,
dass ein Fahrer mitsamt seinem
Rade aus eigener Kraft hoch-
springt. Und doch ist es so.
Man muss es sich folgender-
massen denken:
Erst springt der Fahrer |
von den wagerechten Pedalen
ohne Rad in die Höhe. Am
Rahmenrohr zieht er dann das Sprung bei wagere
Rad in die Luft nach.
plötzlichen kräftigen Armruck
rn aus A S |
Der Fahrer stützt sich fest auf die beiden Ler g |
kräftiger Ruck und Abstoss hebt ihn. Er Spre e Be h
und gleitet über den Lenker s das 4
zeigt. Diese Grätsche nach vorn ges F Z|
< 5 R a
dem Absprung muss der Fahrer das Rad so g A|
Sonst rollt es ihm in den Rücken. |
|
Die Grätsche nach hinten ist dargestellt |
|
Abbildungen 641 und 642. |
|
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Den Schluss des Kunstfahrens bilden die Gipfelübungen.
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A tand
=
Handstand
en
ıwer, meistens sogar sehr schwer. Nur
ın sie heranwagen.
3. Teil: Kunstiahren
Gipfelübungen
vereinigt zur Anwendung.
mit Recht „Gipfelübungen“.
Gross ist die Zahl der Gipfelübungen nicht. Es sind
Daher heissen diese Uebungen
im wesentlichen: Handstand, Fahne, Drehsprung, Kopfstand,
trifft alles zusammen, was an
ngen einzeln und zerstreut zu freier Sattel- und Sattellenkerstand, Steigen.
Fähigkeiten kommen in ihnen Manche haben verschiedene Formen der Ausführung
in Fahrt
Handstand
Istand ist ein Stehen auf den Händen.
Statt auf den Füssen steht der Fahrer auf den
Händen. Er macht die Hände zu Füssen
Abb. 645 zeigt einen Handstand bei stehendem
Rade. Das Vorderrad steht schräg. Die linke Hand
ruht auf ihm. Die rechte Hand hat Lenker und
oberes Rahmenrohr gleichzeitig umschlungen. Der
geneigt nach rechts über.
Rahmen steht
1
Abb. 646 zeigt einen ähı
d. Nur
lichen Handsta
fusst die rechte Hand auf dem unteren Rahmenrohr
wird der Handstand etwas schwerer. Die
ruht auf dem Lenker und stützt dadurch
mit. Es ist gleichfalls ein Handstand im Stand.
Abb. 647 zeigt einen Handstand in Fahrt
beeinnt vom Vorderdorn aus. Das Rad wird
D I
vung gebracht
hrer geht über E
ae di m Handstand
hnlich wie zum
Le ıgestand
vor der Sattelspitze
| auf dem oberen
Ralımenrohr.
Abb.648 zeigt den
gleichen Handstand
in etwas geänderter
Form: die eine Hand
ruht nicht auf dem
unteren Rahmenrohr,
ondern am Pedal
| Sie treibt es Da-
durch hat das Rad
| dauernd Antrieb.
Der Fahrer kann
diesen Handstand so-
lange fortsetzen, bis
ihm die Kraft versagt.
Handstand f ıterem Ralımenrohr
1 Vorderfelge etwas hwerer
¡TC { Handstand in Fahrt
len Abb. 648, links auf rechtem Pedal (Handantrieb), rechts auf linkem
Lenkergriff — Schwer
| |
| |
| Gipfelübungen: Handstand, Fahne 171 |
| -
|
| Ein verhältnismässig leichter E |
und einfacher Handstand ist deı |
auf liegendem Rade (Abb.649) |
Das Rad liegt auf der Seite. Es |
unverrückbar. Auf ihm vollführt |
der Fahrer den Handstand wie |
auf festem Erdboden. Diesen
Handstand hatten wir
beim Legen des Rades als Ein-
lage (Abb. 581) kennen ge
Es | ommit jetzt der sch
aller Handstände: der hohe
ist daher bewegungslos fest und
|
Handstand uf Sattel
> | Lenker (Abb. 650). Die ein
Er + Hand ruht auf dem Sattel, die
andere auf der Mitte des Lei
H PERE Die Arme sind gesireckt. S
Handstand auf liegendem Rade hoch wie möglich ricl Si
clıwer —
der Fahrer auf. Die Fussspitzen
reichen so hoch, wie sie nur können. Höher zu steigen ist dem Fahrer über-
haupt nicht möglich. Er steht auf den höchsten Punkten des Rades und hat die
eigene Arm- und Körperlänge ausserdem noch voll ausgenutzt. = /
c - |
Dieser hohe Handstand beginnt folgendermassen: Der Fahrer tritt an die -4
Seite des Rades, Front zum Rahmen, eine Hand am Sattel, die andere in der j
Hoher Handstand in Fahrt
Mitte des Lenkers. Neben dem Rade laufend stösst er sich vom Erdboden ab S
Fahne N
|
Dem hohen Handstand ähnlich ist die Fahne. Man Die Fahne kann m Vorderrad oder Hinterrad 4
kann sie einen gesenkten Handstand mit Ellenbogenbeuge vollführt werden. Deshalb hat sie zwei Formen
nennen. Darin liegt der wesentliche Unterschied. sserdem Lenker ist die eine Fo er ( S |
geht der Körper des Fahrers nicht gerade in die Höhe, Sondern Die Fahne über dem Lenker 3
streckt sich seitwärts wie das Tuch einer Fahne. Daher auch den Vord € s. Der Fahre eugt sic 1
der Name „Fahne“! Lenker hinüber. Die Beine Schweber |
ſ Der Kopf ist nahe am Sattel. Diese F |
| |
| j 3 |
| Lenker her) ist wie e Lenkerübung S |
| |
Sattel he |
Die Fahne über dem Sattel (Abb.652) beg |
EL N Si
| hinteren Auftritten aus. Von ihnen stösst Ir Er
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Lenkerfahne Sattelfahne
— schwerer als über dem Sattel — eichter als über l = 1
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72 3. Teil: Kunstfahren
Drehsprung
Der Drehsprung ist das Gegenstück zur Wende im nicht vor dem Rücken und bei der Drehung hat der Fahrer
enker (Seite 149). Bei dieser hatte der Fahrer den Rücken Innenfront, nicht Aussenfront. In diesem Frontwechsel liegt der
ım Lenker. Er sass fast im Lenker und drehte sich mit Unterschied von Drehsprung und Wende im Lenker. Eine blosse
Während der Drehung hatte er Aussenfront. Beim Folge dieses Unterschiedes ist, dass die Wende im Lenker
pri len wir jetzt behandeln, hat der Fahrer umgekehrt ohne viel Schwung vor sich geht, während der Drehsprung eines
Drehsprung, d
Lenker hin. Diesen hat er jetzt vor dem Leib, starken Schwunges bedarf und daher ein wirklicher Sprung: ist.
1. Beispiel
3
Ds
wer
NEAN CET TMA ZAE
ze
L
= 1
3 5 NOL ET E 5 In der Drehung begriffen
N Seitenstand rechts D sich abgestossen und in Schwung gesetzt. Er schwebt mit
ä P Die } er- 1 herum, allein auf die Griffe gestützt. Der Oberkörper hat
> 1
8 er H Stützt Sich 1 Sich derart gehoben, dass Sein Schwerpunkt nahezu über der Lenkermitte
2 Das ssig Ss S m. egt. Man erkennt deutlich das Schwungbein (rechtes Bein), das ziemlich
[7 t Sict r Fahrer S ng veit aussen herumstreicht und durch seine Schwunekraft den Fahrer
Sz Fuss P herumdrehen hilft
3
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i Zz - |
; 656 d
Schluss der Drehung Kehrhang - fertig
nN ) ) Das (rechte) Schwungbein ist ganz herum Der rechte Fuss hat das linke Pedal gefasst. Der Fahrer Senkt den Ober-
linke) Pedal zu fassen. Der Lenker körper zum Lenker, Er kommt dadurch in Leibhang. Gleichzeitig geht
) ıdet. Die Griffe stehen nach vorn gerichtet. der linke Fuss zum rechten Pedal zurück. Der Fahrer hat vollen Kehrhang
) t nach angenommen, Das linke Bein ist Der Drehsprung ist vollendet
x € en worden u Schlägt ziemlich weit nach
len Vordergummi) aus
y
Y
|!
|
|
?
[4
Der Drehsprung bietet einen lebendigen Anblick. Er
| wirkt spannend. Die Schnelligkeit, mit der er vor sich geht,
ist so ungemein fesselnd und Staunen erweckend. Diese
Wirkung teilt er mit der Hocke, welche ja auch eine Sprung-
übung ist. Allen Sprung-
übungen ist diese fesselnde
und anregende Wirkung
überhaupt mehr oder we-
niger eigen. Der Drelı-
sprung erfordert vom Falı-
rer sorgfältige Aufmerk-
Vom Drehsprung wird
hier noch ein weiteres Bei-
spiel gegeben (Abb. 657 u
658). In zwei Bildern zeigt
esBeginnundEnde:Abstoss
und Kehrhang. Das zweite
Beispiel zeigt den Dreh-
657 a
Seitenstand links
Abstossen vom linken Pedal
Drehsprung
Endlich folgt noch ein drittes Beispiel für den Dreh-
sprung (Abb. 659 bis 661). Es zeigt ihn wie das erste Bei-
spiel (653 ff) links herum. Das Mittelbild 660 gibt einen
S
Anblick von hinten, d. h. vom Sattel aus.
659 a 660 b
Im Sprung Drehung vollendet
Der Fahrer, auf den Lenker gestützt, Schwebt frei Der Fahrer greift mit den Der D
in der Luft Füssen zu den Pedalen
Der Drehsprung lässt Sich auch vom Sattel zum
Sattel ausführen. Der Fahrer Steht gebückt in Kniebeuge
Gipfelübungen: Drehsprung
Drehsprung 2.
Samkeit. Der richtige Auger
werden. Die Pedalstellung
blick muss genau abgepasst
ist namentlich sehr wichtig.
Am günstigsten ist Abstossen vom hochkommenden Pedal.
Dann drückt das Pedal unter dem Zug der Kette stark
gegen die Fusssohle,
verstärkt den Abstoss
und wirkt daher selbst
wie ein Sprungbrett
Abb. 653 zeigt diesen
Augenblick des hoch-
kommenden Pedals
Beispiel
sprung rechts herum,
d. h. in der Richtung
des Uhrzeigers, von
der linken Radseite
aus. Das erste Bei-
spiel (Abb.653 b. 656)
zeigt ihn links herum.
3. Beispiel
auf dem Sattel, beide Hände am I
in Fahrt vom Sattel ab, SCI
um, die Füsse dabei dauernd dich
und kehrt so auf
zurück. Die Fü
Drehsprung natü
auch nur
Nur nach vielen Versuche
blick erheblich unter den Lenker
f der Büh
Kehrhang
ıwebt mit dem Lenl
der ander
sinken dabei keinen
-Tich
TIIC
ne zu sehen
Kehrhang
n gelingt der Drehs
Uebende springe erst mit einem Fuss auf einen Vorderdorn
RBB ERSTE ENRSERERS ETS EE ee
SER
MOA
SUN ASTE Ee ABIES
SRTL UNKRAUT
POET SEDE
elbueon
3. Teil: Kunstfahren
Kopfstand
Entstehen
R
Z P
/ f
/
x
Kopfstand auf
Niederrad
des Kopfstandes
Fahrer langsam aus dem Rahmen heraus (Abb. 665 und 666)
Die Entstehung ist also ganz einfach und einleuchtend
Schwerer ist natürlich die wirkliche Ausführung. Sie
sogar sehr schweı Der Fahrer steuert im Kopfstand
(Abb. 662) mit vertauschten Händen: rechte Hand links, linke
hts. Grundübung ist daher auch hier wieder der Kreuzgrifi
391). Das Rad wird zuerst in Schwung gebracht. Ist der
Schw zu so geht der Fahrer in den Kehrstand zurück,
€ er hoch gegangen ist. Er kann sich aber auch
em Lenker auf die beiden Vorderdorne niederlassen
=
out und
au
bei
insprechend
gestreckter
Körperhaltung. Darauf
1st daher besonders
Kopfstand auf Hochrad
Gipfelübungen: Freier Stand auf dem Rade 175
Freier Stand auf dem Rade
Der freie Stand auf dem FES TT GGBG GZ
e Rade hat zwei Formen. Ent-
É weder steht der Fahrer auf dem
Sattel allein, oder er setzt einen
{ Fuss vor auf den Lenker. Das
; > ergibt
| a) den Sattelstand
b) den Sattellenkerstand
N
Stand auf dem Lenker allein
ist naturgemäss unmöglich
Zuerst behandeln wir den
freien Sattelstand (Abb. 668).
Auf Niederrad ist er sehr schwer.
Die Schwierigkeit liegt im Steuern.
Der Fahrer hat nur einen Fuss
auf dem Sattel. Durch Balan-
cieren soll er das freie Vorderrad |
lenken. — Dass dies äusserst |
schwierig ist, kann sich jeder
lebhaft vorstellen. Abb. 668 zeigt |
die Art des Stehens auf dem
667 ErichMeIg Stolp Sattel. Nur der eine Fuss ruht
Freier Sattellenkerstand A 2 Rg S Freier Sattelstand
fest. Der andere Fuss Schwebt frei. “ =
Dies freie Bein benutzt der Fahrer, um Sich das Balancieren zu erleichtern. Doch das {
auch der Arme. Diese Streckt er balancierend in die Luft. Sie helfen ihm das Gleichgew
freien Sattelstand 50 gut wie unmöglich. Dazu ist das Rad zu Schwankend und der Halt mit
Das Aufsteigen geschieht von den hinteren Auftritten aus. Erst bringt der Fahrer das Rad in Schv
er auf den Sattel. So kommt er ungefähr in den Sattelbeugestand (Abb. 474)
7
RD BE LP LTP,
Schliesslich lässt er den Lenker los und
|
|
richtet sich vollends auf.
Wir kommen zum freien Sattellenker-=
stand (Abb. 667). Der eine Fuss ruht auf
|
|
|
|
| dem Sattel, der andere auf dem Lenker. Ge-
| wöhnlich wird dieser Fuss auf einen der
| Griffe gesetzt. Dann ist das Steuern mit dem
| Fusse leichter. Stark drücken darf der Fahrer
natürlich nicht. Sonst drückt er das Vorder-
rad zu weit weg und stürzt. Daher ruht das
Gewicht des Körpers vornehmlich auf dem
zum Sattel gesetzten Fusse.
Der Aufstieg zum freien Sattellenkerstand
kann von der Seite oder aus dem Seitenstande
heraus geschehen..
Den Sattellenkerstand auf Hochrad zeigen
die Abbildungen 669 und 670. Das Hochrad
ist wuchtiger und massiver als das leicht be-
wegliche Niederrad. Es verbleibt auch leichter
im einmal gegebenen Lenkungswinkel. Daher
ist der Sattellenkerstand auf Hochrad etwas
leichter. Trotzdem sind alle freien Stände
| 669 Sattellenkerstand 4 | | | | =
| auf Hochrad immer noch sehr schwer. DASSEIRE
3. Teil: Kunstfahren
Be Steigen im Reitsitz
Das Steigen ist die schwerste Uebung,
die es gibt, sofern der Fahrer auf sich allein
angewiesen ist. Kann sich der Fahrer aber
dabei mit der einen Hand auf die Schulter
eines Nebenfahrers stützen, so ist das Steigen
ear nicht soschwer. Dalıer wird es am besten
zuerst mit einem anderen Fahrer zusammen
SZ
geübt. Dieser dient dann als Stütze. Im
en heisst es üben, üben, üben
TC Das Steigen erfordert Treter
treter Würde end
N Ss tret S( ld in ein ent-
Dasselbe
währende Wegweichen des
Hinterrades zu regulieren. Das
erfordert Uebung. Gar so leicht
[8
ß
iSt es nicht. Aber durch aus-
dauerndes Versuchen und
Ueben lernt man es bald
TUTZING:
Dieses Ueben des Still-
standes auf dem Niederrad an
einer Leiter erfordert Anheben
des Vorderrades, um dieses
ERLERNEN ER
| überhaupt erst hochzubringen.
: | Man greift dabei mit der einen
Hand zur Mitte des Lenkers,
è lest den Oberkörper etwas
zurück und zieht dann den
rege
Lenker mit einem Ruck kräftig
i D I
an. Dieser Ruck muss sehı
re
| Sein; denn der vordere Teil des
i Rades, den man ja hoch heben will, ist
4 Schwer, Schwerer als man denkt. Bei
den ersten Versuchen bekommt man das
Vorderrad m vom Boden los. Erst D
Í - ihlich bei immer Stärkerem Ruck hebt ;
es Sich. Bald merkt man, wie wichtig
E dabei gehöriges Zurücklehnen des
| eigenen Oberkörpers ist
|; N Diesen Stillstand unter der Leiter |
| R ım Ort übe man recht oft. Bald wird er |
leicht gelingen. Namentlich wird auch |
das erst s0 schwer gewesene Anheben des |
Vorderrades allmählich immer leichter
werden. Ja dieses Anheben w ird schliess-
| lich eine Spielerei und wenn man erst so-
2 Br EEE 2 weit ist, dann kann man daran denken,
die Leiter zu verlassen und frei zu fahren. Rechte Hand frei
|
Statt einer Leiter kann natürlich auch ein Geländer,
ein Haken in der Wand gewählt werden. Empfehlenswert
ist bei vorgeschrittenem Ueben auch eine frei von der Decke
Steigen freihändig
sehr schwer
herabhängende Leine. An ihr sich haltend, kann man mit
kleinen Kreisen beginnen.
Das Steigen zwingt dem Fahrer eine eigentümliche
Haltung auf. Er muss dauernd den Lenker zur Brust ziehen.
Deshalb sind die Arme gebeugt. Diese ganze Haltung, wie
sie namentlich die Abbil-
= dungen 671 und 672 zeigen,
ist keine normale Haltung
zu Rade mehr. Sie ist
eine gezwungene. Im
Kunstfahren ist sie natür
lich nötig und nicht weiter
zu beanstanden. Im Rei-
genfahren aber soll solch
eine anormale Haltung
nicht vorkommen. Steigen
gehört daher nicht ins
Reigenfahren, wenigstens
nicht das Steigen allein
Steigen dagegen Fahrer,
die durch Schultereriff
verbunden sind, so mässigt
sich diese anormale Hal-
Steigen mit umgekehrtem Lenker R
penaTstande tung erheblich. Deshalb
gilt Steigen zu zweien,
dreien u. s. w. im Reigenfahren als zulässig und wird oft gezeigt.
Das Fahren mit erhobenem Vorderrade ist sehr schwer
und erfordert lange Uebung. Ja, wer es bereits kann, ist dann
noch lange nicht Herr seiner Fahrtrichtung. Er muss steuern,
Gipfelübungen: Steigen im Reitsitz 177
wie es der Schwerpunkt seines Rades ihm gebietet, bald
rechts hin, bald links hin. Er muss den Launen des Rades
folgen. Das Rad gehorcht noch nicht ihm.
Erst allmählich
Richtung geben. Erst
die Kunst des Steigens
mit Recht sagen:
„er kann stei-
yen“
0
In Pflich
gen wird deshalb
oft gefordert: mit
m Vor-
derrade Runde
erhoben
links oder Runde
rechts, Achtlinks,
Acht rechts,
Schnecke und
ähnlich. —
„Acht rechts
bedeutet dabei
der erste Bogen
rechts, der zweite
links.
„Acht links“
dagegen bedeutet
der erste Bogen
Steigen auf Hochrad
links, der zweite
rechts. Für die Benennung der Acht ist
erste Bogen entscheidend. Da die Bogen einer Acht stets
abwechselnd links und rechts sind, so heisst die Acht auc
„Wechselrunde“ (siehe Abb. 133)
Ye
MONAT
were
EEE DE (7 (400 TA A
RN ERLERNEN AR EAUTPEER TED
TTA DS TETTO TIES Ie
Fan 3 Matan area SCD WEST Pat
Bee
Steigen im
ine der höchsten Gipfelübungen, die es gibt (Abb. 680)
Kraft kann der Fahrer nur schwer in dieser
Er muss sich erst von einer Hilfsperson
n oder sich zum Steigen eines Klotzes, Stuhles
78 3. Teil: Kunstfahren
Lenkersitz
quergelegtem gehobenem Vorderrade Anlauf nimmt und so
von hinten aus mit Abstoss vom Boden direkt zum Sitz vorn
auf den Lenker springt. Dies ist natürlich sehr schwer, ebenso
wie die ganze Uebung
Gerätes bedienen. Doch kann der Fahrer Nötig ist eine sehr geringe Uebersetzung, noch viel
fremde Unterstützung steigen, wenn er mit geringer als sie im Kunstfahren an und für sich schon üblich
Steigen im Frontsitz vor Lenker
Steigen im Frontsitz vor Lenker
freihändig
ge
} Steigen im Frontsitz vor Lenker einl
=S ist. Kunstfahrer von Fach haben deshalb
uch unterseizte Räder. Diese Uebung wird
sogar auf kurz gebautem Tanden
gezeigt. Die Uebung wird auch freihändig
ihren (Abb. 681)
Der Fahrer hat vor sich das vordere
Laufrad, hinter sich den Lenker. Die Hände
kann er dabei nach Wahl an das Laufrad
oder an den Lenker legen. Die Abbildungen,
die hier gegeben sind, zeigen verschiedene
Möglichkeiten. Bald ist Rad und Lenker
wählt (Abb. 680), bald das Rad allein
(Abb. 682), bald der Lenker allein (Abb. 683)
Das Steigen im Reitsitz (Abb. 671 ff.)
ist das Gewöhnliche und Uebliche. Das
Steigen in anderen Sitzarten ist ganz un-
gewöhnlich. Das ist ausserdem wohl das
Schwierigste im ganzen Kunstfahren. Dahei
sieht man es selten.
Es ist wohl nicht ausgeschlossen, dass
Steigen im Frontsitz vor Lenker das Steigen auch noch in anderen als den Unter dem Rade
Lenke hier gezeigten Stellungen ausführbar ist.
Mehrerfahren: 2 Fahrer 1 Rad 179
Zweier-Kunstfahren
Das Zweierkunstfahren ist das gebräuchlichste Mehrer-
fahren.
Ueberwiegend sind es zwei Fahrer auf einem Rade, und
in dieser Klasse hat es seine reichste Entwicklung gefunden
Weniger reich ist es bei zwei Fahrern auf zwei Rädern.
Das Zweierfahren ist leichter als das Einerfahren. Der
Grund liegt darin, dass im Zweierfahren die Aufgaben der Fahrer
geteilt sind. Der eine kann das Rad im Reitsitz ruhig und sozu-
sagen gemütlich steuern und treiben. Der zweite turnt an ihm
und dem Rade herum. Der erste Fahrer heisst Untermann, der
zweite Obermann.
Manchmal heissen
sie auch je nach
der augenblick-
lichen Stellung
anders,z.B.Vorder-
und Hintermann,
rechter und linker
Fahrer oder
| ähnlich. So sind
die Aufgaben ge-
teilt. Jeder kann
sich der seinen
allein widmen.
Keiner hat zwei
Tätigkeiten gleich-
zeitig zu üben.
637 R.-C. Fidelitas, Trebbin 1896 (Paul Hagendorf Cen VEE
End Fritz Dumont) einigen sich leichte
Doppelter Dornstand Springerund krait-
Die Fahrer sind soeben ge neinsam von hinten volle Turner zu
aufgestiegen Paaren. Der kraft-
vollgebauteTurner
ist dann Unter-
mann, er lenkt,
treibt und regiert
2 Fahrer
In der wechselnden
689 und so zu einem Zweierf
Doppelter rückwärts gespreizter
Seitenstand
< aufbauen. Den beiden Fa
Dieser Doppel-Seitenstand ist Sehr leicht und
ohne jede Mühe ausführbar bleiben, sich das ihnen Zı
Die erste Klasse des Zweierfahrens hat 2 Fahrer
und 1 Rad. Sie wird jetzt behandelt.
Stellungen lassen sich deutlich eine Reihe Turen
unterscheiden, die im folgenden einzeln dargestellt
werden. Mit den einfachen und leichteren wird
begonnen. Später folgen die weniger leichten.
Die einzelnen Turen können aneinander gereiht
das Rad, wechselt weniger seine Stellung und wenn dies
der Fall ist, dann vollziehen sich seine Bewegungen gemessen
und ruhig.
Auf, an, über, unter und neben ihm bewegt sich
der leichte, behende Springer. Dieser ist Obermann. Auf
dem starken, kraftvollen Untermann nimmt er als Obermann
alle denkbaren Stellungen und Bewegungen ein, die möglich
sind. Hand, Arm, Schulter, Kopf und Hals des Untermannes
in Verbindung mit den oberen Teilen des Rades, Sattel und
Lenker, sind der starke Grund, auf dem er sicher fusst
Nicht alle Springer
und Turner passen
zu einander. Und
haben sich zwei ge-
funden, dann dauert
es noch längere Zeit,
ehe sie sich in allen
Dingen an einander
gewöhnt, sich einge-
fahren haben
Im Zweierfahren
wiederholen sich alle
jene Stellungen,
Turen und Uebungen
die im Einerfahren
vorgekommen sind
Vielfach aber ändern
siesich durch dasHin-
zutreten des neuen Stillstand
Fahrers. Das Zweier- Nur durch den Druck der Fi
fahren ist lebhafter ee a
und lebendiger als
das Einerfahren, denn
statt eines Fahrers j ED
sind zwei in Be- =
wegung.
Zara <=»
Fülle der Formen und
S (=
ahren verbunden werden
So lässt Sich leicht ein hübsches Zweierkunstfahren Stillstand
Dieser Stillstand ist nicht schwer
hrern muss es überlassen
ısagende auszuwählen
REN
HI
DR EEE
O EB a As
GT,
e
LRA RTLA AION E ARRE TRAA
Se,
been nah PL REIFE
RECE
NNEN
3. Teil: Kunstfahren
Doppelseitenstände
Von den Elementen des Einerfahrens (Reitsitz,
Damensitz und Seitenstand) scheiden im Zweierfahren
die beiden ersten: Reitsitz und Damensitz, aus; denn
zwei Fahrer können nicht gleichzeitig auf dem Sattel
sitzen. Dagegen behalten die Seitenstände auch im
Zweierfahren ihre Bedeutung. Sie werden hier zu
Doppelseitenständen, indem der eine Fahrer rechts,
der andere links am Rade steht.
Die Doppelseitenstände werden hier der Reihe
nach vorgeführt. Von hinten steigen die Fahrer auf
und schreiten dann vom Hinterdorn zum Pedal und
noch weiter zum Vorderdorn, ja schliesslich sogar
vor den Lenker. Auf diesem Wege ergibt sich eine
ganze Zahl hübscher Stellungen. Ein Zweierfahren
im Saal kann sehr gut mit ihnen beginnen.
Natürlich müssen die Fahrer stets genau gleich-
zeitig mit einander vorschreiten. Sonst N
Offener Doppelseitenstand
Doppelter nach vorn gespreizter
Seitenreitstand
1
Jeder
ist das Ganze ein gestörter Anblick.
Nur mit den äusseren Armen
steuern die beiden Fahrer. Die inneren
haben sie frei und mit diesen halten
sie sich fest umschlungen. Dadurch
werde sie sozusagen ein einziger Körper
Dadurch halten sie sich auch aneinander
fest. Fast alle Doppelseitenstände sind
auch als Stillstand möglich. Erst werden
sie hier in Fahrt gezeigt. Dann wird
das Vorderrad schräg gelegt und zum
Stillstand geschritten. In Fahrt müssen
die Fahrer gemeinsam treten und steuern.
| Dies macht vielleicht zu Anfang einige
Unbequemlichkeiten. Bald aber geht
| es ganz glatt.
692
Schaukel im Stillstand
Die Schaukel (Abb. 691) istfauch 1m
Stillstand möglich.“ Dann ist sie aber
Schwer und nur? kurze Zeit während
Stillstand
Offener Doppelseitenstand
Offener Doppelseitenstand Stillstand
Ir Einerfahren ist er Offener Doppelseitenstan
- Dieser Stillstand ist
ct M Schwer, besonde
ek | Auch währ
1 fahren r einige Augenblicke
97
AD
T
SEN
N ESS
C= =»)
RSS 27)
J \
D
Doppelter Doppelstand vor dem Lenker
nach vorn gespreizter Auch Doppelfronthang
Seitenreitstand vor dem Lenker genannt
Schwer ist e 1 x
Fahrer reitet sozu- CNE E er me wenn
ven auf Seiner 'Lenker auch nicht so JCI It WIC 696
Hälfte die Seitenstände hinter
dem Lenker
Doppelstand vor dem Lenker
Fronthang vor Lenker und
Kehrsattelsitz
Der Vordermann hat den gewöhnlichen Front-
hang vor Lenker (vergl. Abb. 487) und treibt das
Rad. Der Hintermann hat Kehrsattelsitz — nicht
Kehrreitsitz; denn er reitet nicht auf dem Sattel,
hat auch die Füsse nicht auf den Pedalen, sondern
auf den Dornen. Beide Fahrer halten sich gleich-
zeitig am Lenker. Es’ruhen an 'ihm daher’4 Hände
Leibhang und Kehrsattelsitz
Ringgriff
Eine sehr klare und durch-
sichtige Uebung ist folgende: Der
eine Fahrer steht auf einem hinteren
Auftritt und treibt das Rad mit dem
anderen Fuss, der zweite Fahrer
wechselt während dessen durch den
Rahmen. Bemerkenswert dabei ist
der Augenblick, in dem dieser zweite
Fahrer auf der anderen Seite aus dem
Rahmen hervorkommt. Dann muss
der hintere Fahrer, der bisher dort
mit dem Fusse auf dem Pedal stand,
ihm Platz machen und selbst an die
andere Seite gehen. Auch er wechselt
Mehrerfahren: 2 Fahrer 1 Rad
Rücken
gegen Rücken
Der eine Fahrer hat den Lenker,
der andere den Sattel inne Zeide
wenden sich den Rücken zu. Der
Fahrer am Lenker hat dabei Front
nach vorn, der andere nach hinten
Der Vordermann kann ausserdem vor
oder hinter dem Lenker schweben.
Daher ergeben sich eine ganze Zahl
Stellungen. Einige davon werden
hier vorgeführt.
Leibhang und Kehrsattelsitz
Ringgriff
Der Vordermann geht zu-
rück hinter den Lenker. Er
kann dies ausführen c
Hocke aus dem Lenkersit
nach hinten über den Lenker
(vergl. Abb.637 — 639). Hier
im Zweierfahren ist sie vie
leichter wie im Einerfahren.
Der Vordermann hat jetzt
Leibhang und treibt von
neuem das Rad. Der Hinter-
mann hat Kehrsattel
Beide haben Ring
Der Untermann wechselt in Fahrt
durch den Rahmen
702 R.-V. Wanderer, Leipzig -West
(Karl und Kurt Teichmann
a
Im doppelten Seitenstand. — Der eine Fahrer steuert und
tritt, der andere hat die Hände am Sattel und Lenkerknauf,
bereit niederzugehen
Frontlenkersitz und
Kehrreitsitz
also, nur ı
sondern hinten un
Dieses Wechs
die Abbildungen 702
Im Einer 59
605) war dieses durc
den Rahmen ı so ganz leic
Im Zweierfahren dagegen ; ist es
leicht. Der Fahrer, welcher durc
den Rahmen wechselt, ist
der Mühe des Steuerns und Treibens
überhoben.
Dies besorgt ihm der
stehende Fahrer
3. Teil: Kunstfahren
MOHR
704 c
PAB PROG)
fen S I N Der durchwechselnde Fahrer setzt das innere Bein durch den Rahmen hin-
1f hten Vorderdorn, den linken Fuss auf den linken Vorder-
rechten: Hand hängt er am? oberen Rahmenrohr
STATA
MWE LS Nage 17%
CSA RATEN E NA ART THR SE ATICO
RAN
LE D
mann ıt mit dem linken Fuss auf dem rechten Dorn. Der
nann schiebt den Oberkörper mehr durch den Rahmen
un
Der Hintermar acht völlig Platz. Er zieht auch den rechten Fuss vom Der Untermann richtet sich aus dem Rahmen heraus auf
ruht bereits auf dem linken Pedal Er hat gewechselt. Der Hintermann tritt ganz auf die linke Seite des Rades
Der Untermann hebt sich jenseits aus dem Rahmen heraus Er hat ebenfalls gewechselt
Hocke vom
Vorderrad
zum
Kehrstand
Der Vordermann steht
auf den vorderen Auftritten.
Er hat Kehrfront und macht
Reitsitz
ſ y I Fronthocke über den Lenker
Kehrstand auf den vorderen Auftritten 5 =
hinweg zum Kehrstand.
] Der Hintermann hat ein-
| e - . .
| fachen Reitsitz. Diese Hocke
D ist sehr leicht,
C
Nu
SEI)
Front-
und
Die Hocke vollendet sich. Der Hintermann zieht
seine Füsse fast ganz von den Pedalen zurück, damit ihm
der Vordermann nicht gar zu sehr auf die Füsse springt
Sitzwechsel
Mehrerfahren: 2 Fahrer 1 Rad 183
Im Sprung
"
Der vordere Fahrer
hat Kehrstand. Er
hockt hoch, wendet
sich dabei und lässt
sich wieder nieder.
Dadurch hat er Front-
stand im Lenker.
Jetzt weicht der Hinter-
mannvom Sattelzurück
auf die hinteren Auf-
tritte. Dadurch macht
er für den Vordermann
den Sattel frei. Dieser
nimmt auf ihm Reit-
sitz ein.
>
A dea LE BANNE Alk
%
|
TER
AE A CAL APTA Li NARS
eu
m va ca Pot m gern m neo m seengnene:
Es folgt der Hauptteil des
Uebersteigen.
Der Obermann steigt über den Untermann hinweg. Der
Untermann hat dabei Reitsitz und behält ihn ununterbrochen
nweg. Er |
Hit 1 aus nehmen
Es gibt daher ein Uebersteigen von vorn und ein Ueber-
von hinten
Steigen von hinten,
Hinterrade aus, ist das
ere. Es ist aber keineswegs
Is von vorn. Beide Arten
ersteigens sind gleich leicht
-rhaupt beide
Der Weg von hinten ist
da auf den
ern des
f steigt er vorn
Zeihenfolge, also von den
zum Lenker, dann
hinunter zum Sattel,
zur Erde
Der Untermann behält da-
Stand auf den hinteren Auftritten
Zweierkunstfahrens: das
verändert bei. Der Obermann klettert sozusagen über ihn
n dabei seinen Weg
Kunstfahren
3. Teil:
Uebersteigen
Das Uebersteigen gestaltet sich also in der Idee ganz
einfach. Praktisch aber ist es unendlich dehnbar und biegsam;
Lichte zu zeigen.
vom Vorderrad oder
was eines Menschen
>
Balancierens, Voltigierens
denn der Obermann hat auf seinem Wege über den Unter-
mann hinweg die beste Gelegenheit, seine Künste im hellsten
Und das tut er in reichem, ja überreichem Masse. Alles,
Glieder in der Kunst des Kletterns,
u. Ss. Ww. zu leisten vermögen, das
kann der Obermann einflechten. Deshalb werden auch beim
Stand hinten auf dem Sattel
Abb. 720. Der Obermann ist Soeben
von der Erde auf die hinteren Auftritte ge-
Stiegen. Er legt die Hände auf die Schultern
des Untermannes. Dies ist der gewöhnliche
Anfang des Uebersteigens. Von hier aus kann
er leicht höher steigen und seinen Weg fortsetzen
Abb. 721. Der Vorder- und Hintermann
nehmen Ringgriff. Dadurch gibt der Vorder-
mann den Lenker frei. Für ihn ist es jetzt
Freihandfahren. Er muss regelmässig treten,
damit das Vorderrad in der gegebenen Richtung
weiterrollt.
Abb. 722. Der Hintermann ist empor-
gestiegen auf den Sattel. Er lehnt sich mit den
Knieenleicht gegen den Rücken des Untermannes,
welcher unentwegtruhig und gleichmässig fährt.
Der Hintermann steht nur mit den Fussspitzen auf
dem Sattel. Der Untermann muss dabei ein wenig
nach vorn rücken, damit der Hintermann mit
seinen Füssen ebenfalls auf dem Sattel Platz hat.
Uebersteigen diehöchsten Leistungen
gezeigt, die es im Zweierfahren auf
einem Rade gibt. Hier sehen wir
jeneLeistungen, die zurBewunderung
hinreissen: all jenekunstvollen Hand-,
Kopf- und Schulterstände, die nie-
mand vergisst, der sie einmal gesehen
hat. Es kommt noch eins hinzu.
Der Obermann kann auf seinem
Wege einzelne Stufen überspringen.
Er kann z. B. vom Erdboden direkt
auf den Sattel oder gar noch höher
springen. Ebenso kann er sich den
Abstieg verkürzen durch Absprung
aus der Höhe Durch all dies
steigert sich die grosse Mannig-
faltigkeit des Uebersteigens noch
erheblich.
In der Darstellung des Ueber-
steigens folgen wir dem üblichen
Wege vom Hinterrade aus. In dieser
Reihenfolge werden hier die Bilder
vorgeführt.
Dornstand und Ringgriff
Sattelstand und Ringgriff
Abb. 725. Der Obermann ist vom
Sattel höher gestiegen. Er hat auf dem
Untermann Schultersitz genommen. Damit
beginnen die Hochstellungen, die schliesslich
im freien Stand auf dem Kopf des Unter-
ihren erreichen. —
mannes Höhepunkt
Dieser Schultersitz ist eine der üblichsten
Haltungen. Er wird kaum jemals über-
Wichtig ist,
mannigfach gestaltet werden kann.
gangen. dass er unendlich
S —— —
726 Schöneberger R.-C. Germania 1897
(Fritz Hagenhaus und Friedrich Nitze)
Schultersitz
Hüfte fest —
Uebersteigen
Abb. 723.
nehmen
Die beiden Fahrer
Ringgriff. Dadurch wird
das Fahren für den Untermann
wiederum Freihandfahren.
Abb. 724.
bisher geschlossen, d. h. beide Fuss-
Jetzt
hebt der Obermann den einen Fuss
Der Sattelstand war
spitzen ruhten auf dem Sattel.
nach hinten. Da-
und streckt ihn
durch kommt der Fahrer in den
offenen Sattelstand.
Schultersitz
Abb. 727. Eigenartig ist die
nun folgende Stellung. Der Ober-
mann hat die Füsse gelüftet und auf
die Lenkergriffe gesetzt. Mit ihnen
steuert er das Rad. Dieses Steuern
mit den Fussspitzen ist schwer.
Es erfordert ein fein ausgebil-
detesMuskelgefühl und viele Uebung.
In diesem Fusssteuern wird aber der
Obermann erheblich unterstützt von
dem Untermann, der die Kunst des
Freihandfahrens beherrscht und an-
wendet. Beide Fahrer haben Ring-
griff genommen. Die Füsse des
Obermannes ruhen nur ganz leise
auf den Griffen. Sie steuern eigent-
lich kaum. Im wesentlichen steuert
der Untermann durch ruhiges
gleichmässiges Treten.
Oifener Sattelstand
Abb. 726.
Hüften fest.
Der Obe
Diese Fe
üblich. Sie ist die einfachste und leichteste
Bis auf die Armi
hergehenden (Abb. 7
Ausführung jedes S
achten, dass der Obermann
sitzt. Er darf nicht zu
sieht er schwer aus. Deshalb empfiehlt es sic
die Fü
un
NAINS TAE RRZE ENC
TENA
ERLITTEN NAUT
SE
Ea CZLE E Ras
|
K
ri
Schultersitz,
Abb.
730.
Stillstand
Schulterstand
3. Teil: Kunstfahren
Abb. 728. Diese Stellung ist
ähnlich derjenigen in Abb. 727. Nur
die Fusssteuerung fällt fort oder viel-
mehr das Berühren der Griffe mit
den Füssen. Der Obermann hat wieder
gewöhnlichen Schultersitz mit der
üblichen Beinhaltung. Beide Fahrer
haben Ringgriff
Abb. 729. Die Stellung ist
genau die gleiche wie in Abb. 728:
Schultersitz mit Ringgriff. In dieser
Haltung macht das Paar Stillstand
Das Vorderrad ist Schräg gelegt.
Dabei wird anfangs die eine Hand zu
Hilfe genommen. Ein geübter Unter-
mann dagegen vollbringt das Anhalten
und Schräglegen des Vorderrades auch
ohne Hilfe der Hand
Ueberhang und Ueberschlag
Abb.5731. Der Obermann steigt auf
die Schultern "des Untermannes und steht
frei aufihnen. Häufig ist aus dieser Stellung
der direkte Absprung zur Erde. Er erfolgt
oft nach hinten, seltener seitwärts. Dieser
Schulterstand gehört zu den eindruck-
vollsten. Noch eindrucksvoller aber wird
er bei Freihandfahren des Untermannes
(Abb. 734)
Abb. 732. Der Obermann hat
Schulterstand eingenommen, aber nicht in
der gewöhnlichen Art mit Front nach vorn,
sondern umgekehrt mit Front nach hinten
zum Sattel. Der Aufstieg zu dieser Stellung
geschieht nicht vom Sattel, sondern vom
Lenker aus.
Schultersitz tingeriff
über dessen Schultern. Mit den
HändengreiftderObermannrücklings
zu den hinteren Auftritten. Mit ge-
streckten Armen stützt er sich auf
sie. In dieser Stellung kann er
leicht nach hinten abgehen. Dies
geschieht durch Ueberschlag
Kehrschulterstand
Einseitiger Schulterstand
Abb.735. Etwas komisch
nimmt sich diese Stellung
aus. Der Untermann hat die
Füsse in den Lenker gesetzt
und steuert mit ihnen. Die
Hände hat er frei. Auf ihm
hat freien Schultersitz der
Obermann. Beide erscheinen
Uebersteigen
Abb. 733. Ein äusserst kunstvoller Schulter-
stand ist der einseitige, wie ihn das Bild zeigt.
Nur mit einem Fuss steht der Obermann fest auf
der Schulter des Untermannes. Den anderen Fuss
hält er frei nach derselben Seite, von der Hand
des Untermannes leicht unterstützt.
Abb. 734. Ober- und Untermann halten die
Hände frei. Beide strecken sie seitlich von sich.
Der Untermann fährt freihändig. Der Obermann
steht auf seinen Schultern in gleicher Weise. Beide
müssen sicher das Gleichgewicht halten. Auf der
Zuverlässigkeit der Untermannes ruht das Gelingen
dieser Stellung.
35 Sattellenkersitz — Schultersitz
Abb. 736. Etwas Neues führt das jetzt
kommende Bild vor. Der Untermann steigt,
das heisst er hebt das Vorderrad und fährt
auf dem Hinterrad allein. Und das alles,
obwohl die Last des Obermannes auf seine
Schultern drückt. In Gedanken kann man
| sich kaum vorstellen, wie etwas so Schweres
ausführbar ist. Schon das Steigen allein
ist schwer. Nun noch gar mit einem zweiten
Fahrer auf den Schultern!
Abb. 737. Dies ist eine Zwischen-
stellung Der Fahrer steigt vom Sattel zum
1
Lenker. Er muss dabei an einer Seite des
Untermannes herum. Er steigt sozusagen
über dessen eine Schulter hinweg. Leicht
hält er sich mit den Händen am Kopf und
der anderen Schulter des Untermannes.
Dieselbe Stellung würde der Obermann ein-
nehmen, wenn er im Uebersteigen von vorn
737 Uebergang
aus zum Sattel schreiten will.
Schulterstand, F
in dieser Haltung wie zu
ein Leib mit vier Armen.
Schwung
Es schwebt dahin mit d
bis sein Schwung au
Haltung und leich
TZ
7% Schulterstand im Steigen
Bey
Terre
|
3. Teil: Kunstfahren
Abb. 738. Der Brustschwebehang be-
ginnt vom Lenker aus. Der Obermann
hat Kehrstellung auf dem Lenker (vergl.
Abb. 743). Von hier aus beugt er sich
mit der Brust über auf den Rücken des
Untermannes, welcher anfangs seinen Kopf
tief neigt und ihn dann allmählich wieder
streckt. Der Obermann hebt gleichzeitig
die Füsse in die Höhe und senkt den
Oberkörper zum Sattel hin.
Abb. 739. Der Brustschwebehang
ann mehrfach ausgebaut werden. Statt
die Arme über die Schultern des Unter-
mannes zu legen, kann sie der Obermann
vom Rücken aus um dessen Leib Schlingen.
So zeiot es das jetzige Bild im Stillstand
Brustschwebehang und Stillstand
Abb. 742. Der Vordermann erhebt
sich zum Handstand auf dem Lenker.
a Ne, AIMS ETAT IMAME DAT M
den Handstand f
[3 > es. Er SS Er vollführt dies vom Kehrstand auf
S ch den vorderen Auftritten aus (Abb. 749).
Kerzengerade geht er in die Höhe.
Lange würde er aber in dieser Haltung
nicht stehen können. Um nicht nach
vorne oder hinten überzuschlagen, be-
ERLITTEN
darf er eines dritten Stützpunktes. Dieser
ist das Genick des Untermannes
OS
5
|:
j
I
h
Ki
Hi |
i
| Schulterhandstand auf Hochrad
f Abb. 743. Der Kehrstand auf dem
; Lenker ist ebenfalls als eigene Stellung
| .
Y zu betrachten Er ist nicht bloss
Uebergang
Freies Stehen ist dabei natürlich
h so gut wie ausgeschlossen. Der Vor-
dermann muss sich mit beiden oder
wenigstens mit einer Hand am Unter-
mann halten. Gewöhnlich legt er die
Kehrstand auf Lenker
Handstand auf Lenker — Genickstand und Maus Hand an dessen Kopf.
Abb. 744.
Rahmenstand.
Der Kehrlenkerstand
lässt sich etwas ausgestalten. Der n®
Fahrer tritt auf das obere Rahmenrohr.
Dadurch wird der Lenkerstand zum
Das andere Bein
schwebt frei nach hinten
Uebersteigen 189
Dornstand — Sattellenkerstand —
Ringgriff
Abb. 745. Eine Einlage bietet
sich hier. Der Untermann verlässt den
Sattel. Er tritt auf die hinteren Auftritte
und kommt so in Dornstand. Der
Vordermann geht über in den Sattel-
Frontlenkerstand
Abb. 747 Vom Frontlenker
(Abb. 746) kommt der Obermann leicht
in den vorderen Dornler Er
steigt vom Lenker einfach Dabe
lehnt er sich rückwä ker
g
lenkerstand. Sein Hauptstützpunkt ist
der Sattel. Auf ihn verlegt er sein
Schwergewicht.
Abb. 746. Das Gegenstück zum Kehrlenkerstand ist der
Frontlenkerstand. Der Vordermann blickt nach vorn über das
Vorderrad hinweg. In diese Stellung kommt er leicht aus dem
Schultersitz (Abb. 725 ff). Er hat nur nötig, die Füsse nach
vorn auf den Lenker zu setzen und von den Schultern seines
Untermannes über dessen Kopf hinweg nach vorn zu gleiten.
747 748
Frontstand auf den vorderen
Auftritten
Kehrrahmenstand
Frontlenkersitz
oder sitzt gar auf
Stellung ist sehr ein
ebenfalls ausgestaltet we
Abb. 748. Fast genau die gleiche
vorhergehenden Bilde wird hier gezeigt
steht aber nicht mehr auf den vorderen Au
vielmehr auf dem Lenker jetzt eine sitzende
Abb. 749. Statt Front nach vorn
auf den vorderen Auftritten jetzt Front nach
Kehrstand auf den vorderen
Auftritten
un
‘
)
Ve TEE
EEE ENTE NALET PEN
NEE Ras IE Ie
pS
3. Teil: Kunstfahren
190
| Besondere Stellungen
An das Uebersteigen schliessen sich gut einige
besondere Stellungen an, die sich während seines
Verlaufes leicht und ungezwungen ergeben. Diese
Stellungen hätten zwar bei der Darstellung des Ueber-
steigens entsprechenden Orts eingeflochten werden
können. Das ist unterblieben, um die Darstellung
nicht zu stören. Eigen ist ihnen fast allen, dass der
Untermann seinen Reitsitz ändert oder ihn ganz
aufeibt. Dadurch werden sie besondere Stellungen.
Dadurch fallen sie auch aus dem eigentlichen Rahmen
des Uebersteigens heraus
Stillstand Stand auf Vorderdorn
Ringgriff
Abb. 751. Der Vordermann macht |
de Bei L ebersteigen
rbar. Diesen hat
n steht auf €
Den anderen Fuss
Der Vordermanr
hwebestellung
Schwung gesetzt worden
Rahmen und Sattelsitz
Abb. 756. Statt Leibhang hat der
Vordermann Fronthang genommen. Der
Hintermann hat Sattelbeugestand zum Lenker.
Diese Stellung ist an sich leicht und einfach.
Leibhang und Sattelbeugestand
Doppelter Dornstand
vorn und hinten
Abb. 753. Aus dem doppelten
Dornstand (Abb. 752) ergibt sich
leichtdieRolle. Beide Fahrernehmen
Kniebeugestand. Jeder erfasst ein
Pedal. So treiben sie das Rad. Diese
Rolle sieht gut und fast drollig aus.
Abb.754. Beide Fahrer stützen
sich auf die Auftritte, der eine auf
die vorderen, der andere auf die
hinteren.
Abb. 755. Der vordere Fahrer
ist zum Leibhang im Lenker über-
gegangen und treibt mit den Füssen
das Rad. Der Hintermann hat
Sattelbeugestand (Abb. 474), aber
nicht zum Lenker, sondern zu den
erhobenen Händen des Vorder-
mannes.
56
Fronthang und Sattelbeugestand
Zweierfahren: Kehrstand 191
| K m
ehrstand € |
| Im Ueber- Uebungen findet, | 4 Wer
steigen hatte der in denen Kehr
Untermann Reit- stand erscheint A = |
Sitz. Diesen be- Es ist nicht mög-
hielt er dauernd lich, alle Kehr-
bei. Das war standübungen
wesentlich und hier jetzt zu-
entscheidend sammenzudrän-
beim Ueber- gen. Nur solche,
steigen. die für sich allein
| Der Unter- ein selbständiges
mann kann statt Dasein haben,
Reitsitz auch die auch lösge- | ==
757 Kutsche in Kehrfront Kehrstand ein- löst von anderen E = KehrieaLez
Ringgriff nehmen. Dann für sich allein und Kehrsattelsitz
ergeben sich eine bestehen und ge-
ganze Zahl neuer Uebungen und Stellungen. Oft hat im zeigt werden können, sollen jetzt bel 1. Dass
Zweierfahren der Untermann Kehrstand. In Verbindung mit sie auch sonst noch in anderem Z ge W |
vielen anderen Uebungen kommt dies vor. Der Leser möge vorkommen, ist damit nicht ausgescl Tro S |
sich daher nicht wundern, wenn er auch später noch und bleiben sie selbständige Uel |
2
Abb. 757. Beide Fahrer | rT |
haben Kehrfront, d.h. Front nach | kersitz |
hinten. Der eine sitzt im Lenker, | re |
treibt und steuert das Rad, der | |
andere hat Sitz auf dem Sattel. | |
Er reicht Seine Hände rücklings | |
zum Vordermann, der mit ihm | N )
Ringeriff nimmt. Diese Stellung
der beiden Fahrer hintereinander
mit Ringgriff ist die Kutsche des
Zweierfahrens auf einem Rade.
E
1
a.
Male
Sattelbeugestand zum Lenker
Abb. 760. Der Hintermann ist nach vorn auf
die vorderen Auftritte gestiegen. Der Hintermann
hat unentwegt Kehrstand. Ihm obliegt es dauernd,
das Rad zu treiben. Auf den Vorderdornen Steht
in Kehrfront der Vordermann und lässt Sich fahren.
Abb. 761. Der Hintermann geht über zum
Sattelbeugestand und Stützt Sich gleichfalls auf die
jriffe. Di i y des Rades v ai 7 er-
| 159 CUE LRC ERTE C teSae Griffe. Die Leitung des Rades vent dem Vorder a Kata
Ringgriff mann, der den Kehrlenkerstand nicht aufgegeben hat. und Kehrlenkersitz
mpg
Ka ACI
|
8
[8
È
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FS
4
RCT
an
ER
BE?
nd LAN A5 NA hen ne
VE
Sattelbeugestand zum Vordermann (Schultern
Abb. 763. Aus dem Sattelbeugestand
der gerade gestreckte Sattel-
erfahren würde der so
freie Sattelstand (Abb. 668) ent-
Zweierfahren ist dies noch
er Fal Der aufrecht stehende
rnochmitLeichtigkeit
und sich an
Sattellenkerstand
Halbgriff
3. Teil: Kunstfahren
Abb. 762. Ebenfalls einen
Sattelbeugestand enthält die hier
zu sehende Stellung. Er ist aber
nicht so tief wie gewöhnlich. Statt
auf die Lenkergriffe legt der Sattel-
mann seine Hände auf die Schultern
des Lenkermannes.
Im Einerfahren war der
Sattelbeugestand (Abb. 474) nur
zum Lenker denkbar.
Im Zweierfahren dagegen
treten alle Oberteile des Vorder-
mannes (Kopf, Schultern u. s. w.)
hinzu.
Sattellenkerstand
Abb. 765. Das Bild zeigt
uns die gleiche Stellung wie
Abb. 764. Nur der Ringgriff ist zur
Hälfte gelöst und dafür haben
beide Fahrer an der einen Seite
die Hüfte fest genommen.
Abb. 766. Der Hintermann
hat freien Sattelstand inne, nicht
bloss wie bisher geraden und auf-
rechten. Er hat sich völlig vom
Vordermann gelöst.
Der freie Sattelstand im
Einerfahren so unendlich schwer
(Abb. 668) — ist im Zweierfahren
unendlich leicht; denn die Leitung
des Rades hat der Vordermann.
Aufrechter Sattelstand
Ringgriff
Abb. 764. Der Hintermann setzt
einen Fuss auf den Lenker. Er hat jetzt
Sattellenkerstand. Trotzdem verharrt er
dabei aber im geraden aufrechten Sattel-
stand; denn der Fuss drückt nicht auf
den Lenker.
Er liegt nur ganz leise auf. Die
Leitung des Rades verbleibt nach wie
vor dem Vordermann im Kehrreitstand.
Beide Fahrer haben Ringgriff.
1574|
[|
>
=
[5
W
766
Freier Sattelstand
Az | zu Zweierfahren: Kehrstand 193
Abb. 767. Der Sattel- |
@> mann wendet. Er geht aus E
5 a demFrontsattelstand (Abb 766) SF
N über in den Kehrsattelstand Y
Bei dieser Wendung kann er
sich zur Erleichterung vor-
übergehend auf die Schulter
des Lenkermannes stützen
Abb. 768. Auch im
Kehrstand gibt es Schultersitz
und Schulterstand genau s0
wie im Reitsitz des Unter-
| mannes. Der Schultersitz im
Kehrstand ist aber erheblich
schwieriger. Der Sitz auf
den Schultern weicht vom
sonst üblichen (Abb. 725 ff.)
in keiner Weise ab.
| > Schultersitz im Kehrstand 20 Schultersitz und Kehrreitsitz
Abb. 769. Eine Einlage ist hier ge- steht frei aufrecht auf den Scl
stattet. Der Untermann kann vom Kehr- Untermannes Dieser Schu
reitstand übergehen zum Kehrreitsitz, d. h. häufig bei Rei s Untermannes (A |
er rückt vor oder vielmehr — mit Bezug 731 ff.). Bei Kehrstand ist er etwas schwerer |]
auf das Rad gesprochen — weiter rückwärts Der Aufstieg erfolgt vom Satte |
zum Sattel hin. — ]
i Abb. 772. Bei Kehrstand des Unter- i
Abb. 771. Vom Schultersitz geht der N ne ae ale {
= ? : = mannes ist auch Brustschwebehang m +
Obermann über in den Schulterstand. Er a a, T =
Im Reitsitz begann eı I |
(Abb. 738 und 739). Hier e |
gegen vom Sattel aus 1
|
|
| i
|
I vs |
|
e I
; |
3 |
: 3
? 8]
| ¡
| |
En
| ]
e | Y
1]
5 |
A \
A 771 |
Schulterstand bei Kehrstand |
. . . . . ||]
Hier Schliesst die Reihe der Abbildungen |
mit Kehrstand. Auch im Kehrstand lassen Sich, |
| | wie gezeigt, zahlreiche Stellungen und Haltungen
3x : Bo E
| einnehmen. D:
76 Uebergang Nur wenige konnten hier vorgeführt werden. Brustschwebehang und Kehrstand
|
|
X
N
TZ
194
3. Teil: Kunstfahren
Kehrhang
Abb. 775. Eine der leichtesten
und einfachsten Uebungen bei
Kehrhang besteht darin, dass der
Hintermann auf den hinteren Auf-
tritten steht. Er hat hinten Dorn-
stand. Er kann ihn frei inne-
| haben, die Hände zum Vorder-
mann bringen, einen Fuss frei
schweben lassen u. s. w.
D Abb. 776. Der Hintermann
| wendet sich und nimmt Kehrsitz
auf dem Sattel ein. Die Leitung
des Rades behält der Vordermann
Dieser hat auch die Füsse an den
me Pedalen. Der Hintermann nimmt
Kehrhang und Kehrsattelsitz
Kehrhang und Dornstand auf dem Sattel eine ruhige, an
sprechende Haltung ein
Der Kehrhang spielt im Zweierfahren eine erhebliche
| Abb. 777. Der Hintermann steigt auf den Sattel und
E " zum Sattelstand. Zunächst wählt er ihn als Rolle. Der eine Fahrer beschränkt sich auf ihn. Er hat ihn |
. Beide Hände zum Lenker. dauernd inne. Der andere Fahrer wechselt die Stellung.
5 778. Vom Sattelbeugestand geht der Sattelmann So ergeben Sich eine grosse Zahl neuer Formen des Zweier-
ber zum geraden aufrechten Sattelstand. Dieser wird Sogleich fahrens, vielfach Formen, die nicht bloss Uebergänge sind,
t zum Sattellenkerstand, indem der Fahrer einen Fuss
setzt. Sein Hauptgewicht bleibt natürlich
Auf den Lenkergriff darf er nicht
sondern sehr oft selbständige Bedeutung haben.
Der Kehrhang ist anstrengend. Lange darin zu verweilen
ist für einen Fahrer nicht tunlich. Sonst ermüdet er zu leicht.
Kehrhangübungen dürfen daher im Zweierfahren nicht fort
Sonst würde
er dem Vordermann die
TEN EAU LERALE TFA TE,
und fort aufeinander folgen. Sie müssen abgelöst werden
A Steuerung erschweren oder ganz unmöglich machen.
Ei Abb. 779. Im Zweierfahren ist die Sattelfahne leicht durch Uebungen, in denen sich der betroffene Fahrer aus-
|; Schwierigkeiten, die Sie im Einerfahren ruhen und erholen kann. Im Kehrstand (Seite 191) trat dies
1 bre dort gehörte sie sogar zu den Bedürfnis nach Abwechslung weniger hervor; denn der |
| ( , fallen im Zweier- Kehrstand ist weniger anstrengend. Bei
À fast ganz weg. Der Fahnende 2 Reitsitz liegt solch Bedürfnis überhaupt |
; r Steuerung des Rades enthoben | nicht vor. i
1 | I
: | j
|
‘ ein N ae eu
E
i |
R
Kehrhang und Sattelbeugestand Kehrhang und freier Sattellenkerstand Kehrhang und Sattelfahne
Abb. 780. Der Kehrhang kann zum Kehrleibhang werden und der Ober-
mann auf den Rücken des Untermannes treten. Das zeigt das letzte Bild dieser
Reihe. Der Untermann erscheint schwer belastet. Um sich besser zu stützen,
lässt er einen Lenkergriff frei und greift fest zum hinteren Rahmenrohr. Auf
seinem Rücken hoch aufgerichtet, steht kerzengerade der Obermann. Je leichter
er ist, um so besser. Vom Sattel ist er auf den Untermann getreten; zum Sattel
tritt er auch wieder zurück.
Lenkerwageliegen
Das Lenkerwageliegen kommt im Zweierfahren oft vor. Es findet sich
gewöhnlich verbunden mit dem Sattelbeugestand. Der eine Fahrer hat Wage-
lage, er greift mit einer Hand zum Pedal und dreht es. Dadurch erhält er das
Rad im Lauf. Der zweite Fahrer steht auf dem Sattel und hat mit den Händen
Bindung zum Sattel. Seine Stellung ist dann Sattelbeugestand.
Das Wageliegen kann auf dem Lenker alle jene Formen annehmen, die
früher (Seite 141) behandelt worden sind. — Der Sattelbeugestand des zweiten
Fahrers kann
| ebenfalls
mannigfach
gestaltet wer-
den.': Allge-
| mein üblich
| ist aber das
|
|
81
Lenkerwageliegen und Sattelbeugestand untereinander
einseitiger Handantrieb
aneinander eine ein-
zige Masse zu bilden
scheinen, sehen wenig
ansprechend aus.
Das Auge des Be-
trachters verlangt
ausser Leben und Be-
wegung auch Durch-
blicke.
Auch das Sattel-
wageliegen könnte im
Zweierfahren leicht
Anwendung finden
Statt mit dem Sattel-
beugestand müsste es
dann mit dem Lenker-
82 Lenkerwageliegen und Sattelbeugestand beugestand verbun-
einseitiger Handantrieb Griff zum unteren Rahmenrohr den werden.
Zweierfahren: Lenkerwageliegen 19
eine Bein frei, beide Hände an den Griffen
alle drei Abbildungen. Die Steuerung des
beide Fahrer verteilt. Jeder muss sie führen.
Die Stellungen im Lenkerwageliegen
Sattelbeugestand geben ein schönes Bild
Auge zunächst sehr kunstvoll. Es erkenr
verteilten Funktionen der Fahrer nur nach und nach. Dab
ist die ganze Verbindung der Fahrer mit dem
überall gestattet. Dieser lichte Durchblick ist überhaupt sel
wesentlich im Zweierfahren. Stellungen, in denen die Fahr
I oO
Kehrhang und Rückenstand
an ihr fällt aber dem Sattelmanne zu.
nicht eng, sondern weit. Der
Lenkerwageliegen und Sattelbeugestand
zweiseitiger Handantrieb
N REZA
Rege
/
AUE Teer
URN
DE ERLERNEN EAU
rade ist im Einerfahren (Seite 142)
eit
1e
eis
+
aber nicht leicht
ren wird es gleich
Laufen auf dem Vorderrad
Das Laufen auf dem Vorder-
beliebte Darbietung. Dort ist
Im Zweier-
s verwendet.
Trippeln und Kehrreitsitz
sen oder absteigen
H rten sind schor
berührt worden, z. B. d Ab-
de S Ge
eser ist im Ueber 186)
hr häufig Auch aus dem Schulter-
anderen Stellungen
direkte Absprung zur Erde die
e Form des Abgehens
Hier möge noch eine besonders
senartige Art des Abgehens nach
inten dargestellt werden. Abb. 787
3. Teil: Kunstfahren
Abb. 786. Eine
Hintermann führt sie
ihm dabei das
Rad steuern oder über
nimmt wohl auch fast
ausschliesslich dessen
}
t ausgeschlossen
Abgehen
Abkippen nach hinten
eine beliebte Schlussübung
Abb. 785. Der Hintermann
hat vom Reitsitz gewechselt in den
Kehrreitsitz. Den Antrieb behält er
bei, die Füsse hat er dabei nach
wie vor auf den Pedalen. Die
Hände ruhen am Lenker. So steuert
er das Rad.
Der Vordermann hat aber
gleichfalls den Lenker gefasst und
wirkt ebenfalls auf die Steuerung
ein Der Sattelmann könnte auch
recht wohl die Füsse auf die beiden
Hinterdorne setzen und zum vollen
Kehrsattelsitz übergehen. Dann
würde der Vordermann allein das
Rad in Bewegung erhalten. — Un-
tunlich ist es aber für den Hinter-
C. Sport-E na, Berlin
Trippeln und Fahn
zeigt den Schlussakt. Es gehen dabei
beide Fahrer, nicht bloss der Obermann,
ab. Der Obermann springt nach hinten
zur Erde wie üblich. Der Untermann
gleitet gleichzeitige vom Sattel nach
hinten herunter, das Vorderrad dabei
hochziehend. So sind beide Fahrer zur
Erde abgegangen. Der Untermann
hält das vorne hochgekippte Rad, der
Obermann steht hinter ihm in Kehr-
oder halber Kehrfront. Diese Art
des Abgehens nach hinten führt den
Namen Abkippen. Am schönsten
nimmt sie sich aus im Zweierfahren.
Zweierfahren: Durchwechseln 197
Durchwechseln
|
Das Durchwechseln im Zweierfahren ist |
nicht zu verwechseln mit dem Wechseln durch |
den Rahmen, das im Einerfahren (Seite 159) | |
so wichtig war. Im Einerfahren geschah es | |
durch den Rahmen von einer Seite auf die |
andere. Im Zweierfahren erfolgt es in der |
| Längsrichtung des Rades vom Lenker zum |
Sattel oder umgekehrt. |
Im Zweierfahren gibt es daher ein Durch- |
wechseln von vorn und ein Durchwechseln |
von hinten. Beide Formen werden hier bildlich
dargestellt. 789 750
Durchwechseln von vorn nach hinten
Der Hintermann springt sanft von den hinteren Auftritten mit Sp
Untermann hinweg auf die Pedale. Der Untermann tet
Obermann hindurch auf den Sattel zum Kel
Durchwechseln von vorn (Abb. 789 und 790). Der Vordermann hat
Kehrstand, gebeugt zum Sattel, und Sattelgriſf. Der Hintermann hat Dorn-
stand mit Handbindung zum Lenker. Das ist die Grundstellung. Der Hinter-
| mann springt hoch nach vorn, spreizt die Beine und fasst die Pedale. Der ]
| Vordermann schlüpft währenddessen unter ihm durch zum Sattel hin. Beide ;
müssen ihre Bewegung genau gleichzeitig vollführen. Sonst misslingt das |
glatte Durchschlüpfen. 4
An das Durchschlüpfen von vorn Schliesst Sich gut der Kutscherbock 1
an (Abb. 791). Der Hintermann geht wieder etwas zurück oder im |
Hinblick auf das Rad gesprochen — vor, d. h. zum Lenker hin. Er legt |
den Leib auf den Sattel und ergreift mit den Füssen die Pedale. Der |
mann setzt sich auf seinen Rücken, die Füsse auf den Lenker. Diese )
Stellung bietet den Anblick eines auf Seinem Bocke Sitzenden Kut |
Daher der Name „Kutscherbock«. S|
Durchwechseln von hinten nach vorn (Abb. 792 bis 794). Der D - )
| schlüpfende hängt hinten am Sattel in Kniebeugestand auf den beiden Aı
a Vor ihm springt der Vordermann aus den Pedalen in die Höhe. In |
Kutscherbock Augenblick schlüpft der Hintermann durch, nimmt Reitsitz ein. Der
Vordermann schiebt sich nach hinten und steht jetzt auf den beidenHin
|
||
I
|
|
E |
|
nN
|
|
|
aii |]
792 793
Schöneberger R. - € Fritz Hager ind Fr; N
Durchwechseln von hinten nach vorn
a b 1
Reitstand und Dornbeugestand Sprung des Obeımannes nach hinten. Gleich- Der Obermann h
zeitig Durchschlüpfen des Hintermannes hinten, der Untermann Reitsitz
198 3. Teil:
Hand- und
Der Hand- und Kopfstand findet im Zweierfahren mehr-
fache Verwendung. Auch er ist natürlich hier viel leichter
als im Einerfahren, weil die Leitung des Rades dabei auf den
zweiten Fahrer übergeht.
Die Formen, in denen Hand- und Kopfstand ausgeführt
werden, sind im Zweierfahren ebenfalls mannigfaltiger als im
Kunstfahren
Kopfstand
Der Fahrer senkt sich wieder langsam zurück auf die
beiden vorderen Auftritte. Statt dessen kann er aber auch
seitlich direkt auf den Erdboden niedergehen.
Einen Kopfstand auf dem Rücken des Untermannes
führen die Abbildungen 797 bis 799 vor Augen. Der Unter-
mann hat den Reitsitz verlassen und befindet Sich im Kehr-
Stand. Er treibt und
ahren. Nur einige
werden hier vorgeführt
nd zwar die wesent-
welche am
vorkommen
Handstand auf
Lenker zeigen die Ab-
und 796
|
|
|
|
i
;
|
|
|
]
eitsitz
Handstand auf dem Lenker —
Steuert das Rad. Auch
hier geht der Vorder-
mann vom Vorderrade
Er Setzt Seine
Ellen-
Hinter-
Auf diesen
aus hoch.
Hände auf die
bogen des
mannes.
richtet er Sich auf. Um
nicht überzuschlagen,
Setzt er ferner Seinen
Kopf in das Genick des
andern
So haterdrei Sichere
Stützpunkte
Dieser Kopfstand
im Kehrstand ist schwer,
für beide
gleicher Weise.
Fahrer in
Das Niedergehen
erfolgt wieder zum
Vorderrad hin.
K nävorderer Erhe um Handstand auf den
Auftritt Lenkergriffen
|
I
(
Y
798 b 799
Kopf- und Handstand auf dem Untermann — Kehrreitstand
Emporsteigen auf den Lenker
npor
Einnehmen der Genickstellung
Erheben zum Kopfstand im Genick
Hände auf den Ellenbogen
Zweierfahren: Kopfstand 199
Ein ganz eigenartiger Kopf- und Hand-
stand zeigt sich in den Abb. 801 und 802.
Bezeichnend ist darin die Stellung Kopf gegen
Kopf. Daraus folgt alles übrige. Der Hintermann
weicht vom Sattel zurück nach hinten. Er hat
dadurch Hang hinter dem Sattel, sogen. Maus
(Abb. 482). Der Vordermann hat Kehrstellung
auf dem Lenker. Von vorn aus ist er aufge-
stiegen. Er hat regelrechten Lenkerstand, aber mit
Handbindung zu den Griffen. Auf diese stützt
er sich, auf ihnen vollbringt er auch den Hand-
stand. Der Kopf steht auf dem Kopf des Sattel-
mannes. So richtet er sich auf, den Leib leicht
gebogen. Etwas merkwürdig und sonderbar sieht
die ganze Stellung aus.
Der Vordermann kann wie gewöhnlich
wieder nach vorne nieder- und abgehen. Aber
er hat eine viel bessere und viel schönere Ge-
legenheit zum Abgehen. Das führt uns jetzt
weiter zur folgenden Abbildung.
Untermann
Obermann
Handstand Kopf auf Kopf
im Hang hinter dem Sattel Emp igen
im Lenkerstand, setzt den Fortsetzung s
Kopf auf den des Untermannes.
Ueberschlag
Eine Fortsetzung ist der Ueberschlag (Abb. 303 und 804).
Der Untermann schiebt sich wieder vor auf den Sattel hinauf
Aus der Maus strebt er zum Reitsitz. Auch sein Kopf kommt
dadurch weiter nach vorn. Der Vordermann kann nunmehr
seinerseits seinen eigenen Kopf in das Genick des Hinter-
mannes gleiten lassen.
Er tut es. Gleichzeitig sinkt er dabei mehr und mehr
nach! hinten über. Halb freiwillig, halb gezı
er so zum Ueberschlag. Die Hände vom |
lassend, gelangt er zum Stand hinter dem Rade
Der Vordermann richtet sich völlig
im Reitsitz weiter.
Auch dieser Ueberschlag
Form des Abgehens nach hinten. Sı
z| leicht wie die meisten anderen
denn aber doch nicht.
Mit Leichtigkeit lasseı
neue Formen des Hand- und Kopfstandes
im Zweierfahren ersinnen. Sie alle hier
vorzuführen ist nicht gut mög
hauptsächlichsten sind geschildert worden
1 1e
das möge hier genügen.
303 a 804 b
Ueberschlag nach hinten
Vorschieben des Untermannes und
gang zu Rücken auf Rücken
Ueberschlag und Abgehen nach
Durchbiegen des Kreuzes, Ueber- hinten
N ce
RE
5
x?
TETTI
rn
3
200 3. Teil: Kunstfahren
Zu den schönsten
Stücken im Zweier-
fahren gehören die
< Sprungübungen. In
= ihnenkann einSpringer
A Kraft und Gewandtheit
entwickeln und voll zur
Geltung bringen.
Sprungübungen WEr-
den deshalb auch fast
. => Stets gezeigt. Unend-
lich mannigfach ist ihre
Zahl. Es gibt gaı
kleine unscheinbare, i
denen man kaum einen
Sprung erkennt, und
re, die ein einziger gewaltiger Sprung sind. —
Spri kann aus allen Richtungen kommen: von vorn,
Der Seiten-
sprung t eine
Sprung auf den Sattel
Hände z Sprung Nacl
lem Sprung
ines. Fassen des Satte
' Sprungübungen
Sein (Abb. 806)
Der Springer Setzt
im Sprung Seine
Hände auf den
Rücken des Unter-
mannes. Die Er-
schütterung des
Rades ist dabei
geringer, als man
denken sollte
Der Sprung
auf den Lenker
(Abb. 807 bis 809)
ist sehr beliebt
Der Fahrer hat
Fahrtrichtung zum
Seitensprung bei Stillstand
Springer und steuert langsam auf ihn zu. Im rechten Augen-
blick ist der Springer mit einem Satz auf dem Lenker
Sprung auf den Lenker
Der Sprung beginnt
2; Stützen auf die Schultern des
s mit den Fussspitzen
Nach vollendetem Sprung
Er hat dann Kehrlenkerstand. Dieser
Aufsprung ist ein Teil des Uebersteigens
von vorn (vergl. Seite 184).
Der Sprung auf den Sattel (Ab-
bildung 810 und 811) ist leichter als der
Sprung auf den Lenker. Der Springer
tritt hinter das Rad, legt die Hände auf
die Schultern des Fahrers und schwingt
sich hinauf.
Dieser Sprung auf den Sattel gehört
ins Uebersteigen von hinten (Abb. 7
Er schaltet dabei die hinteren Dorne aus
und der Springer kann vom Sattel aus
sofort seinen Weg zum Schultersitz u. s. w.
über den Fahrer hinweg fortsetzen. Der
Fahrer muss bei diesem Sprung auf dem
Sattel etwas nach vorn rücken, damit der
Springer für seine Füsse Platz erhält.
I Zweierfahren: Sprungübungen 201
Der Sprung |
vom Vorderrad |
aus (Abb. 812 | |
bis 814) beginnt | |
vorn auf dem |
Rade und endet |
jenseits auf der | j
Erde.
Der Sprung
Y vom Hinterrad EN N
aus, der hier )
nicht besonders /
abgebildet ist, >
vollzieht sich in Er y E Degen
S AR 812 1 813
gleicher Weise, Sprung vom Vorderrad aus
nur umgekehrt. Beginn im Dornstand vorn} Sprung über den Untermann mit Absprung nach hinter St
| Spreizen der Beine
/
]
|
|
C+ {
4
|
Der Sprung S |
ganze Rad vollzi |
815 1 816 - |
Sprung von hinten über das Rad der Länge
Anlauf. Aufsprung mit Spreizen der Beine Absprung zum Stand vor dem Rad N
Der Untermann beugt sich tief Der Untermann richtet sich auf
| Er ist der Schönste, Br SS -FZFSSIIIIRSSSSSSSSSSSN SSS ESWE ESRI HENG a |
zugleich aber auch der D Si
| Schwierigste. Ein tüch- A
tiger Springer freilich È;
fühlt die Schwierigkeit |
nicht mehr, die in dem |
mächtigen Sprunge liegt. |
Er ist Meister. Lernende
dagegen werden mit |
| diesem Sprunge ihre |
helle Mühe haben. Sie |
mögen ihn erst halb |
ausführen, d. h. oben |
auf dem Rücken des |
Fahrers Sitzen bleiben.
Hier können Sie lang-
Sam abgleiten. Erst 817 818 y
| allmählich beherrschen Sprung von vorn über das ganze Rad |
| sie den Sprung. Daus Langsatuesräntahren es folgt ALDER ii il zum Stand
Ke
202 3. Teil: Kunstfahren
Sprung bei Kehrstand (Kehrlenkersitz)
Die bisherigen Sprungübungen fanden statt bei Reitsitz
des Fahrers. Reitsitz ist das Uebliche, aber nicht das allein
Mögliche. Der Fahrer kann auch noch andere Sitzweise
en. Am meisten kommt hier in Frage der Kehrstand oder
besser Kehrlenkersitz.
Bei Kehr-
Dieser hat den üblichen Kehrlenkersitz. Es folgt der Abstoss (a),
der Fahrer schiesst in die Höhe und schwebt einen Augen-
blick über dem Fahrer mit gespreizten Beinen (b), gleitet aber
sofort nach hinten herunter zum Stand hinter dem Rade (ce).
Der Sprung vollzieht sich in der gewöhnlichen Weise wie
lenkersitz sind
Kehrstand: Sprung vom Hinterrad aus
S f 7 ıteren Auftritt Sprung über den Untern
Auftritten aus. Auch der Sprung auf den Lenker
die Sprungübungen natürlich
Reitsitz. Allzuschwer sind sie aber auch
nkersitz inne hat, muss nur
ann mit Absprung nach hinten zum Stand
n der Bein
alle Sprünge. Der Fahrer muss natürlich den Kopf senken,
wenn der Springer über ihn hinwegsetzt.
Kehrstand und Kehrlenkersitz ist im allgemeinen gleich-
bedeutend. Zwischen beiden ist kein grosser Unterschied.
Trotzdem besteht solch ein Unterschied und hier beim Sprunge
wird er jetzt
von Bedeu-
tung. Er ist
kurz folgen-
der:
Im Kehr-
stand steht der
Fahrer auf den
Pedalen und
lehnt sich gar
nicht oder
nur ganz leise
gegen den
Lenker. Im
Kehrlenkersitz
ı Un
ler Beine
etwas fester und sicherer halten als sonst. Dann gelingt auch
bei Kehrlenkersitz jeder Sprung
Der Sprung vom Hinterrad aus (Abb. 819 bis 821)
beginnt auf den hinteren Auftritten. Auf ihnen steht der
Springer. Die Hände legt er auf die Schultern des Fahrers.
Kehrreitstand: Sprung von vorn
ler ann hinweg
sitzt der
Fahrertatsäch-
Absprung nach hinten zum Stand =
lich auf dem
Lenker.
Den Sprung vom Vorderrad aus (Abb. 822 bis 824)
beginnt der Springer von den hinteren Auftritten aus. Aufihnen
steht er (a). Mit den Händen stützt er sich auf die Schultern des
Fahrers. Er stösst sich in der üblichen Weise ab, steigt (b) und
gleitet über den Fahrer hinweg zum Stand hinter dem Rade (c).
Zweierfahren: Sprung bei Kehrstand
Der Sprung auf den Sattel bei
Kehrstand bietet keine erheblichen
Schwierigkeiten. Der Sattel ist frei, der
Springer hat hinauf zu springen. Dies ist
an sich keine grosse Kunst. Anders aber
gestaltet sich die Sache, wenn der Fahrer
im Kehrstand freihändig fährt. So zeigt
| es die Bilderreihe 825 und 827. Dann
| Schwankt das Rad Sehr. Die Erschütterung,
| die es durch den Sprung erfährt, ist stark.
Der Fahrer im Kehrlenkersitz, mit freien
Händen, hat alle Sorgfalt anzuwenden,
es im Gleichgewicht zu erhalten. Ihm
stehen dazu nur die Füsse auf den Pedalen
zur Verfügung. Etwas wirkt er zwar mit
seinem Unterkörper noch auf den Lenker
Anlauf Spr
b: Akt des Aufsp
ns siehe Abb. 826
Sprung auf den Sattel bei freiem Kehrstand
ein. Viel ist das aber auch nicht. Der Springer ml
geschickt und sanft springen. Sonst wird die Erschütteı
Rades leicht zu heftig, der Fahrer vermag es nicht meh
und muss schleunigst mit den Händen zum Lenker greifen, wenn er
dazu überhaupt noch Zeit hat.
Der Akt des Aufspringens bedarf besonderer Betı
Der A
erfolgt zuerst mit dem einen Fusse. Das Bein des a
Er ist auch besonders dargestellt in der Abb. 826.
schwebt frei in der Luft. Mit ihm balanciert der Springer
dem Sattel überhaupt erst das Gleichgewicht zu gewi
hat er die Arme in der Luft. Auch sie zeigen die c
balancierende Bewegung. — Der Fahrer im Kehrlen
sich ebenfalls, das vom Springer plötzlich erschüttert
Ruhe und gleichmässigen Gang zu bringen. Mit den Arı
er ebenso wie der Springer in der Luft. Mit den Füssen hält er
die Pedale. Am leichtesten fällt dem Fahrer die Benu
826 b
(Diese Abbildung steht zwischen Abb. 825 und 827)
Akt des Aufspringens auf den Sattel
bei freiem Kehrstand
Sprung
zum Frontlenkersitz
Zum Schlusse wird hier der Sprung zum
Lenkersitz gezeigt (Abb. 828 und 829). Der
Fahrer hat den gewöhnlichen Reitsitz. Er fährt
langsam. An seiner Seite steht der Springer,
des Augenblicks gewärtig, in welchem er auf-
zuspringen hat (a). Es ist der Moment, in dem
er ungefähr neben dem Vorderdorn sich be-
findet. Scharf beobachtet er den Gang des
Rades. Dann ein blitzschneller Entschluss,
ger
ein ebenso Schneller Sprun der Sprin
Sitzt vorn auf dem Lenker (b).
828 A
Anfahren — Stand seitlich vom Rade Sprung zum Sitz auf den Lenk
Sprung zum Frontlenkersitz
ng RE
3. Teil: Kunstfahren
zum 2 Fahrer aut 2 Rädern | 5 ]
e TE Das Zweierfahren auf zwei Rädern hat im | | -
- n a S des À a
.. wesentlichen Fahrübungen. Beide Fahrer be- | R
it Hand in Hand führen Sie
ıch Reigen-
m Teile über das Reigen-
hend behandelt worden sind
fahren wird daher hier nach-
drücklic oewiesen. Dort möge man die
eic Jungen Reitsit chschlagen |
= sie nur nebenbei nocl er-
3 Mitteilung einiger Grundrisse
5 Zweierfah es aber |
Reit € Fal €
Sit 1
Doppelter Dornstand
ben z.B. Seiten
Doppelter Dornstand Beide
TEA
ıngen sind einfach, aber anspre chend
er
Ae HOE 2
]
|
ZD, Ep
2
2
3
3
A
8
5
Ä
&
>
Doppelter Damensitz links Doppelter Aussenseitenstand
4 — hinten preizt — Handinhand
)
1?
4
|
]
|
|
|
|
|
|
1
Doppelter Aussendornstand Doppelter Innenseitenstand Doppelter Innendornstand
| hinter I t Handinhandgriff uf hinteren Auftritten Handinhandgriff
k
Zweierfahren:
Doppeltes Steigen im Reitsitz
Handinhandgriff
Das Steigen (Seite 100 und 176) ist recht eigentlich eine
Kunstfahrübung. Im Einerkunstfahren (Abb. 671 ff.) ist es schwer
und eine Gipfelübung. Im Zweierfahren auf zwei Rädern
könnens ich dagegen die Fahrer auf einander stützen. Daher
ist das Steigen hier häufig und wird in den verschiedensten
Weisen gern gezeigt. Es ergeben sich dabei sehr schwierige
Uebungen.
Schere
eine Zweierfahrübung, im Reigenfahren üblich (siehe Seite 47 bis 50
eignet sich als Fahrübung auch für das Zweierkunstfahren
2 Je ahrer
2 Räder
205
Doppeltes Steigen im Reitsitz
Wechseln in Fahrt
Mühlen
(vergleiche Seite 62)
A A
Y Y
uf linker Hand
wä uch
A A
N Y
wf r r Hand
V i ru t
1 Y Y
Gogenmühle
In der Mühle bewegen sich stets beid
Fahrer gleichzeitig. In der Umfahrt steht
der eine Fahrer stets still und nur der D Fal 1 1 n 1
€ i ihrer können in dieser Haltu
andere allein fährt : N ae A
machen. Dieser doppelt
e Stillstand heisst „Td
Steigende Mühle
ung auch stillstehen, d. h. St
Umfahrten
Mühlenumfahrten
De a EEEIRETLINEEIEN III
HLA LS TEN
206 3. Teil: Kunstfahren
“7 / 5
e é _ 4
4 ia G JF Kehrreitsitz
x
«& wer
Eine ganze Reihe Schöner
Fahrübungen lassen sich im
Kehrreitsitz ausführen. Beide
Fahrer nehmen ihn ein. Auf |
diese Weise können z.B. Mühle,
Gegenmühle, Ring, Gegen-
ring und andere im Kehrreitsitz
führt werden
6 ee Gegenmühle im Kehrreitsitz
Doppelter Kehrreitsitz =
E 1
EBD NEE LANE
Ring
Kutsche
EEE LAV ASIATEN LAURIER FERN TASTE WERTET
27
ne ne
ſr
SEI ELA
EN
Ring im Kehrreitsitz Gegenring im Kehrreitsitz
852
Grundstellung — Steiler Handinhanderiff
Gegendurchzug
1970081
Die Durchzüge sind bereits
im Reigenfahren eingehend be-
sprochen worden. (Vergl.Seite 82).
Die Einerdurchzüge (Durch-
züge 1 zu 1) fallen auch sämtlich
in das Zweierkunstfahren. Der
Einer-Gegendurchzug wird hier
in 5 Abbildungen nochmals aus-
(Abb. 852ff)
Einerdurchzüge
führlich dargestellt
Die übrigen
werden zumVergleich ebenfalls als
Skizzen nochmals angeführt. Es
istnur noch der Mühlendurchzug.
Zweierfahren: Gegendurchzug 1 zu 1
207
854
Grundriss des Gegendurch-
Zuges Gleiche Front ¿—
==>
=
x
ve
4
v
Beginn der, Einfahrt
Gegendurchzug und
Mühlendurchzug unter-
scheiden sich nur durch
die abweichende Front-
stellung der Fahrer:
Im Gegendurchzug
haben sie gleiche Front,
im Mühlendurchzug da-
gegen Wechselfront.
Ein Beispiel für
den Mühlendurchzug
(Wechselfront) befindet
sich auf Seite 86.
Durchzug innen
|
| \
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1
|
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H
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3. Teil: Kunstfahren
Dreier- |
Kunst-
fahren
Das Dreierkunstfahren
auf 1, 2 oder 3 Rädern
ist ohne Zweifel das |
schönste und formenreichste
Gruppenfahren, das es gibt. 5 Kehrdornstand vorn
PI > Kehrlenkersitz Kehrsattelsitz
Frontlenkersitz Frontreitsitz
Hang auf dem Sattel
Die Zahl der Fahrer gestattet
die mannigfachsten Wechsel-
7
N seits noch nicht so gross,
| dass der Zuschauer den |
| Ueberblick verliert. Das
I Dreierkunstfahren, an sich
5 gar nicht so schwer, wird
D trotzdem selten gezeigt. |
3
stellungen und ist anderer-
ELENA NN
A
3 Fahrer auf
Doppelter Seitenstand, - 1 Rad 2 Reitsitz Lenkerwageliegen
S Lenkerwageliegeu Brustschwebehang
BEL RERRI RER
| = | Das Dreierkunstfahren E
x | auf einem Rade bietet
| reiche Formen. Die drei
| Fahrer können mannigfach
| wechselnde Leistungen
| zeigen: Der eine steuert
hj | und treibt, die beiden ande-
; ren turnen.
| | Nur um eine Vorstellung
! | zu geben von dem, was g
E | boten werden kann, folgen
È | hier eine Reihe Abbildungen.
| | Sie stammen sämtlich vom
h | Radfahrer-Club „Fidelitas“,
| | Trebbin 1896
|
N |
|
| |
| |
Doppelter Seitenstand, 64 Reitsitz — Kehrlenkerstand e
ten gespreizt Kehrlenkerstand Frontsattelstand Oben Ringgriff
nn en
y
„=
>»
„
Fronthang
Sattelreithang
Schultersitz
Dreierkunstfahren: 3 Fahrer 1 Rad 209
Die Abbildungen zeigen viel
mannigfaltige Formen des Dreier-
kunstfahrens auf einem Rade,
Man beachte namentlich die
Stellungen mit Schultersitz in den
Abb. 865, 866 und 868. Einen
Schulterstand zeigt Abb. 869.
Ein Fahrer am Vorderrad kann
Fronthang, Kehrhang, Lenkersitz,
Kehrlenkersitz, Lenkerstand, Wage-
liegen und ähnliche Haltungen
einnehmen. Schon dadurch allein
wechselt das Bild fortwährend.
Die Armwelle in Abb. 867
gibt ein besonders gutes Bild.
Sie endet, indem der Fahrer sich
nach hinten niedersinken lässt.
& ws
5
Lenkerwageliegen
Sattelreithang
| Schultersitz
867 Kehrhang
Sattelreithang
Armwelle
Die natürliche Verteilung der
Fahrer am Rade ist folgende:
a) ein Fahrer am Vorder-
rad oder Lenker;
b) der zweite Fahrer auf
dem Sattel;
c) der dritte Fahrer am
Hinterrad oder in der
Höhe.
Eine solche Verteilung zei-
gen fast alle hier gegebenen
Bilder.
Kehrlenkersitz
Sattelreithang — Schultersitz
Kehrdornstand vorn
Reitsitz Schulterstand
eme
210 3. Teil: Kunstfahren
TAN
PRIEN
Zwischenfrontstand auf den hinteren Auftritten Z
Zwischenfrontstand auf den hinteren Ueberschulter=- und Ringgriff Zwischenfrontstand auf vorderen Auf=
Hinten Doppelschultergriff
Auftritten — Vorn Doppelschultergriff tritten
3 Fahrer auf 2 Rädern
Der dritte Fahrer kann recht gut das
ATI ng 17
Uebersteigen von hinten nach vorn aus-
&
br | :
E | ; | führen: von der Erde auf die hinteren Auf-
D | tritte, den Sattel, die Schultern; dann wieder
a € C el e
abwärts zum Lenker, den vorderen Auf-
5 F ; tritten, zur Erde. So ergeben Sich alle hier
e iht de
5 Rädern Ansehen und gezeigten Bilder.
NN A > 4
4 |
H [
J
? ee Ze sel
! Reitsitz mit Doppelschultergriif, Ueberschlag ———— ——— zu
5 und Abgehen nach hinten
3 <2 EE R — | --
| Geb
| - En
j _
4 = |
9
I
j
[3
u
H
; |
H
]
Reiisitz mit Doppelschultergriff
Reitsitz mit Doppelschultergriff
Frontlenkerstand Reitsitz mit Doppelschultergriff — Zwischensattelstand In der Mitte lUeberhang
Dreierkunstfahren: 3 Fahrer 2 Räder 211
Reitsitz vorn |
Reitsitz '
Hinten Zwischensattelstand Steiger ]
Ring- und Doppelschultergriff Schultersitz
Reitsitz mit Doppelschultergriff i
Handstand auf Lenkern ;
mit Unterstützung in der Mitt |
|
H,
d
| E f | | |
| 2 |
N | Be )
| BEN |
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2)
| S|
|
|
|
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| |
|
A
| |
|
S1 882
Reitsitz Reitsitz Reitsitz ]
Steiger Kehrlenkerstand mit Doppelschultergriff
Schulterstand — Ringgriff — Schulterstand
212 3. Teil: Kunstfahren
3 Fahrer
auf 3 Rädern
yy
MT,
PE
= Dreierstirnreihe
)
IF L| 1 |... in EN _ Se we. =
= N
| T „ey
A er Wird der Reitsitz nicht ver-
< er se oe 5 lassen, so sind alle diese
2 Herum Dreierfahrübungen gleichzeitig
2 zZ Reigenübungen. Es gilt in dieser
x
8 Hinsicht dasselbe, was vom
8 = Zweierfahren auf zwei Rädern
7
R ;
A gesagt worden ist.
Y
E
: Wechselstirnreihe — H
j mmi iM:
8 I
4 / ER, Ring
Ta | ei |
e 1
wii 4 “ Y
E 3 D
..
4 y
E ö AY y
Flügelring
Dreierring im Reitsitz
Steigende Dreierstirnreihe
1 vorwärts oder rückwärts
x
“A
Dreifacher Sattelbe
Schultergriff lir
Dreier
ugestand
ıks
Umfahrten 2 um I
(v DE )
A A A A A
link wärt chts rückwä
A A A À A
echt x ks rückwärts
Doppelumfahrt 1 1 um 1
A A
À
kunstfahren: 3 Fahrer —
3 Räder
Dreifacher Sattelbeugestand
| | Mühlen
4 »
| A >
| « r
|
| Wechselmühle
4 x
F SS ges
es |
Mittelfahrer im Sattellenkerstand
geführt von beiden Aussenseitern
897
Dreifacher Leibhang
Steiler Handinhandgriff
Mühlenumifahrt
Turbine
900 Dreifacher Kehrlenkersitz -
EE
214 3. Teil: Kunstfahren
I» we
vy Dreierkutschen
I a = © >
Ss y Drei Fahrer auf drei Rädern
können im Kunstfahren zahlreiche
Formen der Kutsche bilden. Die
Fahrer können dabei Front naclı
ı oder nach vorn oder WVechsel-
Das oleiche ist bei
der Fall Durch Ver-
u
eider lassen sich viele
nken. Einige werden
E ler C stellt
E Dreierkutsche im Reitsitz
1
1
1
£
Dreierkutsche im Kehrlenkersitz Dreierwechselkutsche
S Richt ? Fahrer vorn im Kehrlen
1 Fahrer hinten im Reit
> 5
| A we
her: =
2 ur) aud =
= Y
FF |
\
22 ee
Dreierwechselkutsche Dreierwechselkutsche
tz Spitze vorn im Kehrreitsitz auf Sattel
2 Falırer hinten im Fronttreitsitz
Vierer-
Kunst-
fahren
907 Lenkerfrontsitz R. - C. Fidelitas, Trebbin 1 8 Kehrdornstand vorn
A (Otto Schulze, Paul Hag > E
Rahmenrohrsitz Gustav Schulze, Fritz Dumont) Kehrreitstand
Sattelreitsitz Reitsattelsitz
Dornstand hinten Dornstand rechtsfüssig hinten
Das Viererkunstlahren — auf 1, 2, 3 oder 4 Rädern häufigsten ist es noch auf 4 Rädern als sogenz
besitzt ebenso wie das Dreierkunstfahren eine ungemein Quartett. Das ist die Hälfte einer Achterreigenmann
reiche Ausbildungsfähigkeit. Es ist aber selten zu sehen, Solch ein Reigenquartett beschränkt sich e e
weil sich nicht oft vier eingefahrene Fahrer finden. Am auf Reigenfiguren
4 Fahrer auf I Rade
Das Viererkunstfahren auf einem Rade wirkt durch die Zahl von 4 Fahrern
auf einem einzigen Rade massiv, fast erdrückend. Der Zuschauer hat leicht das
Gefühl der Ueberlastung eines gebrechlichen Fahrzeuges, und es gehört
Geschick und Eleganz auf seiten der Fahrer dazu, um den Zuschauer
viel
dieses
beklemmende Gefühl des möglichen
Zusammenbruchs vergessen zu lassen.
Nichtsdestoweniger ist das Vierer-
fahren auf einem Rade ein schöner An-
blick, namentlich wenn der Zuschauer
gelernt hat, das anfangs beklemmende
Gefühl in seinem Innern zu überwinden.
Hauptsache ist ruhiges sicheres
Steuern, ohne Schwanken nach rechts
oder links. Das ist unter der Last
von vier Fahrern etwas schwer. Der
Steuernde muss mehr Kraft anwenden,
als er sonst gewohnt ist. Auch das
Treiben ist natürlich schwerer. Deshalb
muss im Viererfahren auf einem Rade
| ein Fahrer stets den Reitsitz beibehalten.
Seine Kraft wird voll beansprucht durch
909 Venkertahne ar C Ca sprucht durc
Sattelreitsitz das Steuern und Treiben des Rades
Brustschwebehang Turnübungen können nur die drei
Frontdornstand hinten übrigen Fahrer vornehmen.
Kehrdornstand vorn und Kehrschultersitz
Sattelreitsitz und Schulterstand
oben Ringgriff
np EEE
3. Teil: Kunstfahren
Sattelreitsitz und Schultersitz
Beiderseits Seitenhang
Kehrstand auf Fussruhen, Kehrreitstand,
Frontdornstand hinten und Schultersitz
Die vier Bilder dieser Seite
zeigen ein Viererfahren aus
älterer Zeit auf altertümlichem
Rade. Dadurch ist es besonders
interessant. Die Räder haben
noch Auftritte an den Gabel-
eiden. Der Rahmen hat ge-
PEINENT CORSTEN CASD ITO TMN GT O DEPCEN CITE MOTTE pONEDCDE
chweifte Rohre.
914
Frontlenkersitz mit Schulterhandstand
Kehrlenkerstand, Sattelreitsitz mit Schultersitz
Sattelreitsitz mit Schultersitz
und Schulterstand
Viererkunstfahren: 4 Fahrer — 2 Räder 217
|
|
4 Fah rer Fahrer gewöhnlich hinten auf dem |
f 2 ad Sattel, der andere vorn auf dem
au Rä ern Lenker. Oder die Lenkerleute
x hy steigen auf die Schultern der
Das Viererfahren auf 2 Rädern j
ee iofalti Sattelleute. Das ergibt dann die
ässt wieder mannigfaltige Formen ; î
5 i 118 = hübschen Stockwerksachen wie
zu, indem die beiden freien Fahrer N À rl in sh
Beer z. B. die Stockwerkmühle in ihren
bald unten, bald oben sein können. De |
verschiedenen Formen
Von den vier Fahrern verteilen
sich in der Regel je zwei auf ein
Rad. Das ergibt dann 2 Paare und
2 Räder, eine recht passende und
harmonische Zusammenstellung.
Von jedem Paare weilt der eine m UA
915 Reitsitz und Rahmenrohrsitz — Or
| en Er =D
AER | „IS |
eE = EX
ga == | ME
2 S \ chen '2
a es | M en A
f |
0 & ]
| 17
Y
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|
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| |
| (
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| |
| ||
| |
SE BER SER] |
916 Kehrlenkersitz mit Handinhandgriff 17 |
Kehrreitsitz mit Brustkreuzgriff mit Han gg
|
4
|
|
|
|
|
Reitsitz mit fl
Kehrlenkersitz mit
915 Reitsitz und Kehrlenkersitz — Grosser Ringgriff
3. Teil: Kunstfahren
Diese Bilder gleichen dem Uebersteigen Die Oberleute steigen über die Unter-
(S. 184) leute hinweg.
W-
E
Y A
2 I
5
PE
f |
| | |
S'ockwerkmühle, oben und unten
Handinhandgriff
E |
eitsitz Rahmenlenkerstand — Ring- Reitsitz Kehrlenkerstand Vierergriff
NI ENT Es lassen sich noch viele andere Stellungen
lenken.
FE a = Die beiden Oberleute bewegen sich auf
den Unterleuten.
|
REDEN ZOLL FS gge LL LLE ZZ E NNN ENGNG
Reitsitz mit Handinhandgriff
Fronthang vor Lenker Reitsitz mit Handinhandgriff
Sattelstand mit Handinhandgriff Schulterstand desgl. Schultersitz desgl.
Im Viererfahren auf 3 Rädern
ist der vierte Fahrer frei. Er ist
Turner, während die übrigen steuern
und treiben.
Die übliche Form ist die, dass
drei Fahrer eine Stirnreihe bilden und
der vierte Fahrer der eigentliche
Turner auf dieser Stirnreihe wech-
selnde Stellungen einnimmt. Er kann
dies um so leichter, da er drei Räder
und drei Unterleute hat.
Der Mittelmann der Stirnreihe
ist im Ganzen sozusagen der Stamm
Um ihn herum gruppieren sich die
übrigen.
Zunächst hat er an seinen Seiten
die beiden Aussenseiter. Sie sind mit
ihm meistens durch Schultergriff ver-
bunden. Auf ihn sich stützend, steigen
sie (Abb. 926 und 927). Das ereibt
dann gute Bilder.
Viererkunstfahren: 4 Fahrer 3 Räder
4 Fahrer auf 3 Rädern
Schulterstand auf Mittelmann
Die Aussenleute steigen
Schultersitz auf Mittelmann
Die Seitenfahrer steigen
R Er
D Mi
I I Er
S er Fre
In der Mitte Kehrlenkerstand
ER
4 Fahrer | =
auf
4 Rädern
Das Viererfahren
ıf 4 Rädern gestattet
vese CNE n
Jungen ume
3. Teil: Kunstfahren
Ring (Seite 68)
> <
A A
Y Y
< >
Hand aufrechterHand Wechselring
C arts oder
wärts
À A
CD
eit ( \
Mühlenumfahrt
(Vergl. Seite 61)
A 4
Steigende Vierermühle a
a NEE EEE
Mühle
À AA
Y Y |
A A MZA
Viererkutsche
Seiten
Frontreitsattelsitz
Viererring im Kehrlenkersitz
Umfahrt 3 um 1
e 57)
A AAA AA A À
links rwärts rect
i t rückwärts link
À À À À À
Durchzug 1 zu 3 (Seite 82)
a ABN
A A
A A
Y Naar;
N AGA Y Y
Doppel= Doppel-
umfahrt umfahrt
14-2 um 1 1--1 um 2
do
w
Einrad - Radfahrer-Pyramiden
Einrad 3
938
Grosses Einrad ohne Lenker
Kleines Einrad mit Lenker
Wird ein Hochrad zerlegt, so ent-
slehen zwei Einräder, ein grosses und
ein kleines. Von jedem Einrade kann
der Lenker abgenommen werden. Daher
gibt es folgende 4 Arten Einräder:
1. Grosses Einrad mit Lenker
= |
2. Kleines » » S |
7 - |
3. Grosses „ ohne geworden, E 1
lei |]
4. Kleines n y Grosses Einrad mit Lenker ne ns
|
=
Al
Radfahrer- Pyramiden |
Der Pyramidenbau ist eine Schöpfung der Turner. Von
N
diesen haben ihn die Radfahrer übernommen. Pyramiden sollen rechte sser se a)
Erforderlich ist eine grössere Anzahl Fahrer. Pyramiden am schönsten. |
von nur 3 bis 4 Personen Sind zu klein und wirken nicht. Pyramiden müssen nach ge A)
Die Zahl der Räder muss geringer sein werden, SS
als die der Fahrer; denn nur die unteren unten, die kleinen oben |
Fahrer haben Räder. = Die Kleidı ist cle |
Die oberen Fahrer stehen auf ihren A A wie im Reig A i
Unterleuten. AlaAlA Turnerkleidu ist |
Pyramiden lassen sich in den mannig- Nr |E/ EIN Freien — h
fachsten Gestalten errichten, als Rund- AAS AREA Der Aufbau der Pyr: geschie
oder Vollpyramiden in der Mitte des > 4 vor den Augen der Zus Schne i
Saales, als Flächen- oder Bogenpyramiden : Es | Einige Augenblicke bleibt Stehe |
vor einer Wand. ee WREN REET Dann erfolgt der Abbrı schne |
Auch fahrende Pyramiden sind denk- E pO H HE 4 as wie vorher der Aufbau |
bar, aber schwer. EEE CS REN muss vor den Augen der
Pyramiden müssen weit, nicht kom- sonst brechen die unteren F zusagen erstehen wie aus
pakt, gebaut werden, d. h. zwischen den mit ihren REGEN MINEN WGET RT AN geschaffen, um wieder in das Nichts
Personen müssen möglichst viel lichte en zurückzusinken
940
222 3. Teil: Kunstfahren
Pyramide im Freien ä |
t
'
ıdeı Wimpel und Fähnchen auf der Spitze erhöhen die
nStig Insignien und Symbole können mit Vorteil eingefügt
€ erden
Der Pyramidenbau der Radfahrer ist noch wenig ver-
en Hilfsmittel wie Stäbe breitet und daher noch wenig durchgebildet. Als Wettbewerb
er gar nicht in Frage. Was hier im Schosse der
heute noch nicht Sagen
Pyramide im Freien 14 ırer und 6 Räd
Lustiger Ehemann 223
Lustiger Ehemann
Der „Lustige Ehemann“ wurde zum ersten
Male am 15. Januar 1902 vom Radfahrer - Club
Sport - Berolina, Berlin, auf dem Vereinsfeste
„Ueberradl“ vorgeführt. Er fand allgemeinen
Anklang und hat Seitdem die Runde durch die
radsportliche Welt gemacht.
Zwei Radler — einer als Dame, der andere
als Herr gekleidet — stellen die Eheleute dar.
Zuerst fährt die Dame in den Saal, vollendet ein
oder zwei Runden und grüsst dabei die Fest-
versammlung, sich leicht nach den Zuschauern
hin verneigend. Darauf fährt der Herr ein. Von
Ungefähr begegnet er der Dame, verneigt sich
und zieht tief vor ihr seinen hellen Zylinder. 2 So leben wir
LEE
Xx
en
| 949 Ehemannsring 950 Himmelsleiter 3 Walzerring
Der Herr reicht der Dame die Hand. Beide fahren vereint weiter. Die Klänge eines lustig hüpfenden Walzers driı
Nunmehr vollführt das Ehepaar die verschiedensten Zweier- leicht und lebhaft, aber nicht laut durch den Saal. Ent |
übungen: Ring, Mühle, Durchzug, Umfahrt, Schere u. s. w. ist ein nettes, ansprechendes, modernes Phan 1
952 Ich Steige! 933 Ein Herz und eine Seele 54 Du steigst!
3. Teil: Kunstfahren
Allerlei
Das Rad gibt von jeher der
Phantasie Gelegenheit zu allerlei
eigenartigen, lustigen, scherzhaften
oder auch mehr oder weniger wag-
halsigen Dingen. Berühmt ist die
lebensgefährliche Schleifenfahrt. Wer
tte von ihr nicht schon gehört?
Alljährlich fast tauchen neue Dinge
im Todesring, Rennen
im Globus u. s. Ww.
Auf Einrad in Frack und Zylinder
Korso wiederholt gezeigt. — Es ist ein
sonderbarer Anblick, einen Radfahrer hoch
oben auf solch einem Turm sich ohne
fremde Hilfe fortbewegen zu sehen. Im
Geiste sieht man ihn jeden) Augenblick
Eiffelrad
stürzen und der Länge nach in die
Reihen der Zuschauer hinein-
schlagen. Aber nichts der-
gleichen passiert. Langsam und
majestätisch fährt er ruhig und
sicher dahin wie ein gewöhnlicher
Fahrer.
Das Eiffelrad hat seinen
Namen vom französischen Eiffel-
turm in Paris, welcher 1889 zur L
Weltausstellung errichtet wurde 61 . N
Einrad mit Spannring : i En Ueber Kerzen
- und 300 Meter hoch ist. Sein
Erbauer war der Ingenieur Eiffel.
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wre,
KR
Hermannsdenkmal auf der Höhe Grotenburg im Teutoburger Walde
Nach einer überarbeiteten Photographie von F. Albert Schwartz, Berlin W. 8.
Die Deutschen unter Hermanns Führung vernichteten im Jahre 9 nach Christi Geburt die römischen Legionen
— Grotenburg heisst „Grosser Berg“ —
Der Knabe ıweilen auf Saalfesten
sehe M ıd Füssen fest in den
R epress sich durch den Saal.
Das ist, im Rollen das Gleich-
Vermag der Ringfahrer das
zur Seite um und das
Spiel ist misslungen
SGN een i 2
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4. TEIL
Radball- und Radpolospiel
Radballspiel
as Radballspiel wurde Ende des vorigen Jahrhunderts llspiel ist K es r
von Irland und England aus nach Deutschland ein- es ist au schwer
geführt. Es hat sich schnell eingebürgert und fehlt Die erste Regel ist: Der Ball darf n S |
heute auf fast keiner radsportlichen Veranstaltung. Die Grund- mit dem Rade |
idee ist einfach: Zwei Parteien von je 2 bis 4 Spielern suchen Vorderrad wie t e |
Sich einen Ball gegen- der F 4
seitig durch das Tor i
zu treiben. Sieger ist Spie |
die Partei, der dies en | |
am häufigsten gelingt. | | |
Das was dem D | 4
Ballspiel für Fahrer DE | |
und Zuschauer Seinen [] © H
fesselnden Reiz ver- O | |
leiht, ist der Kampf o ° | o |
Mann gegen Mann | | O |
Ein Reigen geht in SE | |
den vorher eingeüb- S | | S |
ten und einstudierten | C S |
Bahnen vor Sich. Das Spielbeobachter | Tes =|
Kunstfahren wickelt 5|
Sich ab im ruhigen 22 Spielfeld zu Beginn des Spieles S O =
Geleise, das ihm der In der Mitte der Ball Toren die b Part À S S Der |
Fahrer vorher ge- MESAS E =
geben hat. Reigen
und Kunstfahren lassen beide dem Walten des Augenblicks darf nur einer /
keinen Raum. Wie eine Uhr nehmen Sie ihren Lauf. Schutz vor ihr (A N S |
Anders das Ballspiel! Hier ist Sichtbarer Wettkampf dass die SC le S |
Man Sieht die Fahrer kämpfen in mehrfacher Art: Sie ringen denn les S ]
in der Kunst der Geschicklichkeit miteinander, Sie ringen schuld C |
miteinander in der Schnelligkeit des Entschlusses und im ele |
Erfassen des raschen Augenblicks. Geistig und körperlich Für jede Uebertretung S |
zugleich ist ihr Wettkampf. Keine vorgeschriebenen vorher Manchmal lässt ein I ss
festgelegten Bahnen hat das Spiel, wirr und regellos scheint mit dem Fusse zu stossen. Das ist natürlich auch nicht eı
es sich abzuspielen und doch ist es zum Schlusse ein Ganzes Die Gegenpartei erl d einen Freischlag
von wunderbarer Ordnung. So ist es noch in vielen anderen I
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4. Teil: Radball-
Sehr häufig ist es z.B., dass der Ball aus dem Spielfelde
usrollt. Das soll nicht sein. Keine Partei soll so stark
loch was natürlich praktisch unver-
vorkommt —, so wird der Ball zunächst
usgerollt ist, ungefähı
A
)as ende Herausrolle alles
S e Spieifelde ıst se S € das
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eu „anspielt«. Zweckmäss /.
S € e eiden | gseiten des Spiel-
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Das Spiel wird nic W N
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Körper eit Fahrers ab. Rollt er dabei Der}
Grenze gilt als schuldig der Ss I
r 1 q 7 q D)
Fahrer, von dem der Ball abgeprallt ist Der |
)er B
ei an. (Es ist also
vor dem Ab-
nicht schuldig)
Leicht kommen die Fahrer im Eifer des Spiels in Ver-
hung, sich gegense zu hindern. Das darf nicht sein
hinderung verwirkt einen Freischlag für die Gegenpartei
und Radpolospiel
Die Fälle der Behinderung sind unendlich zahlreich und
mannigfaltig. So kommt es z.B. vor, dass ein Fahrer zu Rade
vor dem Balle stehen bleibt, um die Gegner nicht heran-
zulassen. Dieses Stehenbleiben vor dem Balle ist unstatthaft.
Ebenso ist unstatthaft das Umkreisen des
Balles. Es ist ebenfalls unerlaubte Behinderung
des Gegners
Auch Schieben, Stossen, Anfassen, Fest-
halten das Gegners ist unerlaubte Behinderung
und verwirkt einen Freischlag. — Derartiges
kommt freilich bei scharfem Spiel leicht und
unabsichtlich oft vor und ist nie ganz zu
\ vermeiden. Ist es nicht gar zu grob, so tut
der Spielleiter gut, es ungestraft hingehen
zu lassen. Ist es aber allzu auffällig, grob
und unentschuldbar, so muss der Spielleiter
zur Sühne der Gegenpartei einen Freischlag
erteilen. An- und Umfahren eines Gegners
wird meistens durch einen Freischlag zu
B a
78 ahnden Sein; denn auch grobe Ungeschick-
s an die lichkeit ist zu bestrafen.
B Nur Behinderung nahe am Ball ver-
5 wirkt Freischläge. Hindern sich zwei Gegner
weit entfernt vom Ball auf einer abgelegenen
Stelle des Spielfeldes, so ist das ihr Sonder-
vergnügen. Der Spielleiter wird sich gar nicht
darum kümmern und nur die Gegner beob-
achten, die um den Ball ringen. Auch ist praktisch nur die
Behinderung nahe am Ball im Spiel erheblich und von
Bedeutung. Nur sie ist durch Freischläge zu sühnen
Häufig berührt ein Fahrer im Spiel mit dem Fusse den
Boden oder kommt gar ganz zu Fall. Dann ist er nicht mehr
spielberechtigt. Er hat sich bis zu seinem
Tor zurückzuziehen und darf dann erst von
Rt dort aus wieder in das Spiel eingreifen
Dieses Zurückfahren zum eigenen Tor hat
jeder Fahrer im Spiel ohne weiteres ohne
jede besondere Aufforderung vorzunehmen.
Es ist eine einfache Spiel- und Ehren-
pflicht Statt zum eigenen Tor darf der
Fahrer auch seitlich aus dem Spielfelde
herausfahren, wenn ihn daran keine Holz-
schranken hindern
Nicht selten kommt ein Fahrer vor
dem Ball zu Fall oder fällt gar mit seinem
Rade auf ihn. Dann hat er sein Rad be-
n\vendung hutsam emporzuheben. Er darf dabei den
Vorderfelg« Ball nicht mitschleifen, sondern hat ihn
= liegen zu lassen, wo er liegt, selbst dicht
ris vor dem eigenen Tore. Den Gegnern ist
dann zwar oft ein Torschlag sicher. Das
g
darf aber den gestürzten Fahrer doch nicht verleiten, den
Ball schnell noch im Erheben vom Tore fortzuschleifen. Tut
er es doch, so ist den Gegnern ein Freischlag zuzusprechen
von der Stelle aus, wo der Ball vor dem Fortschleifen lag.
Sn
Um einen Torschlag zu vereiteln, könnte eine Partei
den Ball schnell selbst durch das eigene Tor schlagen, wenn
er dicht davor liegt. Dann würde der Gegenpartei dieser
bereits Sicher gewesene Torschlag wieder entgehen. Das Soll
nicht sein. Ein solches Zuvorkommen ist unstatthaft. Es
verstösst gegen gute Spielsitte.
Daher gilt der Satz: Ein Torschlag
Radballspiel
Schlag, durch
Boden
rollen,
wenn
durch das eigene Tor rechnet stets
zugunsten der Gegenpartei.
Das Tor darf nicht gesperrt
Fahrer darf sich 4
7 2 >
Tor stellen a
davorstellen,
werden. Kein
direkt in das
Er darf
um es zu schützen und den heran-
Ball
Er darf sich
daher
sich wohl
rollenden zurückzuschlagen.
aber nicht ins Tor
hinein (d. h. nicht zwischen die
Torpfosten) stellen.
Auch darf sich niemand auf
die Torpfosten stützen. Auch das
Durchfahren des Tores ist
gestattet. Erfahrungsmässig ist das
Spiel vor dem Tore stets am heissesten. Dort kommen die
meisten Behinderungen, Zusammenstösse und Stürze vor. Sie
würden noch vermehrt werden, wenn Fahrer durch das Tor
(z. B. durch es auf das Spielfeld) fahren dürften
Verbot,
Daher ist das
durch das Tor zu fahren — sei es hinein oder
heraus — sehr berechtigt.
Die Spielzeit beträgt üblicherweise 10 Minuten. Im Freien
wird sie nicht selten auf 15 bis 20 Minuten verlängert. Zu
bedenken bleibt aber stets, dass Ballspiel nicht leicht ist
Es ist vielmehr anstrengend, mitunter sehr anstrengend
In der Verlängerung der Spielzeit
ist daher Vorsicht zu üben.
nicht währer sser
Ueblich ist Seitenwechsel
nach Ablauf der Hälfte der Spiel-
zeit. Die Radler folgen darin dem
Beispiel der Fussballspieler. Im
Freien ist der Seitenwechsel zum
BIN
Ausgleich derNachteilevonSonne, E
Wetter und Wind notwendig. Im N
Saal fällt diese direkte Notwendig-
keit fort. Trotzdem ist auch im
Saal Seitenwechsel üblich und
unterbleibt nur ausnahmsweise
bei ganz kurzen Spielen (Vor- Fahrer 2 (P: (
und Zwischenspielen). bei z LS dem Spielfel
Nicht selten ist ein Spiel De En Be 7
nach Ablauf der festgesetzten S
Spielzeit unentschieden Beide
Parteien haben gleich viel Tore gewonnen und verloren
Zweckmässig wird dann bis zum nächsten gültigen Torschlage
weitergespielt. Spielen beide Mannschaften gleich gut, so
zieht sich dann ein Spiel zuweilen ziemlich lange hin.
Nur fehlerfreie Torschläge sind gültig. Ungültig ist daher ein
auch
F er stürzt od
berührt Bal i dur las Tor
der Spielleiter len Schlag gültig z
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4. Teil: Radball- und Radpolospiel
Spielbeobachter und Spielleiter werden; denn der Ball selber
ist Nebensache. Hauptsache ist der Spieler, der schlägt. Zu
beobachten ist dieser Spieler und sein Vorderrad. Nur wer
unverwandt sein Auge auf Spieler und Rad nicht auf den
Ball richtet, wird jeden Augenblick über den Gang des
Spieles unterrichtet und in der Lage sein, Auskunft zu geben
Diese Spielbeobachtung will gelernt sein. Sie wächst mit
der Uebung. Und ein guter Spielleiter und Spielbeobachter
wird jemand erst nach und nach im Laufe der Zeit. — Die
grosse Menge der Zuschauer richtet ihre Blicke gewöhnlich
Ruckschlag rückwärts Drehschlag rückwärts
(auch vorwärts ausführbar)
Der Fahrer bringt den Ball neben
< die Vorderfelge. Durch eine Voll-
drehung links schnellt er den Ball
nach hinten, durch eineVolldrehung
< rechts direkt nach vorn
in seiner Nähe, um den Ball
in Empfang zu nehmen und
weiter zu treiben, wenn ihn
| S ter soll TREE TEL TEE ERA ihr erster Spieler verliert Nähert sich
e ien Hochschlag das Spiel gefährlicher Weise dem
e F er is utes SEIN LIOCHSCHLASTISTISEUEI Ner be- eigenen Tore, so übernimmt einer die
| Ss eder auf is 4 ee Rolle des Torhüters. Ein anderer hält
SS 1f n lasseı sich bereit, um sofort an seine Stelle treten
e 2 Das > an zu können Es gibt so eine unend-
hri liche Zahl Fälle, in denen sich die Fahrer
e e E En E = einer Mannschaft gegenseitig zu unter-
an seiner eigene 5 hi stützen und auszuhelfen haben. Es ist
so Ss ) es unmöglich, Sie alle aufzuzählen. Aber
S S te 3 : E Ä dieses wechselseitige Helfen und Unter-
stützen heisst Zusammenspiel. Eine
Hinterradschlag
[ Der I lie Z an der Hinter- Der Fahrer schleudert das Hinterrad
in de Der Fahrer durch Ruck und Schenkeldruck gegen
t Sich, Stellt Sich auf die Pedale und den Sattel Seitwärts, etwa 1 bis 2 Hände
klemmt den Sattel mit den Ober- breit. Der Ball, von der Hinterfelge
chenkeln ein
tige Augenblicke sind oft en!sc1 end fü
sen. Der
getroffen, rollt seitwärts
führt, bedeutendes Geschick. Wichtig wird er aber oft im Spiel; denn gar oft ist der
hn nicht mehr zu fassen. Dann bietet der Schlag mit dem Hinterrade noch im letzten
2 Spiel
Spi
ele: Radballspiel
Mannschaft, die dies versteht, ist
gut „eingespielt“. 3 gute Ball
spieler z. B. sind an sich noch
keine gute Mannschaft. Erst wenn
sie sich an einander gewöhnt,
sich und ihre Eigenarten kennen
gelernt haben, sind sie eine gute
Mannschaft; erst dann sind sie
„gut eingespielt“.
Ballspiel-Wettbewerbe sind
oft sehr zahlreich beschickt. 6 bis
12 Nennungen sind nichts Un-
gewöhnliches. Dann ist die
Ausscheidung oft schwer.
Folgende Grundsätze sind
f jeide Parteien suche
zu empfehlen: Beide Parteien suchen
Der Angriff
Der Schlag
3 fasst den Ball und schlägt ihn nach links seinem Partner 4 zu.
ist absichtlich etwas zurückgeblieben.
plötzlich ausser Spiel gesetzt.
Die Gegner 1 und 2 sind <
Ball
und fährl vorläufig seitlich neben 3 einher
Sie sind beide vom ıbgedrä
1 ist gar
I. 3 Bewerber: Es spielt a mit b; der Unter-
liegende mit c; dann die beiden Sieger gegen
einander (oder jeder mit jedem: a—b, b--c,
a—c, bis einer ausscheidet, der zweimal unter-
legen ist. Die beiden übrigen kommen dann
in die Entscheidung).
4 Bewerber: Es spielt a mit b und c mit d;
dann die beiden Sieger gegeneinander.
III. 5 Bewerber: Einer wird ausgelost, z. B. c.
Dann spielt a mit b und d mit e. Von den
beiden Unterlegenen wird wieder einer aus-
gelost, der mit c spielt. Dann sind 3 Sieger
vorhanden. Diese spielen wie 3 Bewerber (I).
Das ergibt dann im ganzen mindestens 6 Spiele.
Soll Auslosung vermieden werden, so spielt
a mit b, c mit d; die beiden Unterlegenen
und e werden
behandelt (siehe I).
darauf wie 3 Bewerber für
sich Der Beste von
an den Ball heranzukommen. Scha
ewendeten Lenkern. Dadurch b rK
ihnen bil dar den Siegert
den beiden ersten
c—d) wieder e 3
werbern für s di l
4 hat dies erv 1 1 1 Ee RESTE
= yet . = beider ten DIeger I
lurch das Vo 3
ngt. 2 wende die Entscheidung. se Is
12 abgedrängt
7
2
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3 hat den Ball nach links ge
dann den Ball zwischen sì
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4. Teil: Radball- und Radpolospiel
232
.
Radpolospiel
Das Polospiel stammt wie das Radballspiel aus England allgemeinen Grundsätze gelten fast ausnahmslos auch für das
und Irland. Die grünen wiesenreichen Inseln des britischen Polo. Abweichungen ergeben sich nur aus der Natur der
Reiches waren für dieses Reiterspiel wie geschaffen Spielgeräte, die im Polo anders sind als im Ballspiel
Die E haben das Spiel aus Indien mitgebracht. Radpolo ist wie das Reiterpolo in erster Linie ein Spiel
Dort le die e sche kennen und nahmen fürs Freie. Es wird auf grünem Rasen oder festgestampftem
es die He Die I rseits sollen es wieder Erdboden gespielt. Es kann aber auch im Saal gespielt werden
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u «x 4
gt
a 9 2 ZZ ee] 4
Kurzer Schlag Langer Schlag
S S D einen ausholenden Schlag weit
It dadurch dem Bereiche des Spielers
leshalb meistens nicht ratsam
S d Me g t Um das Holzgepolter dabei zu dämpfen, werden Ball und
S S Hammer mit Filz oder Leder bekleidet
S J Spielgeräte sind ein langgestielter Schläger oder Hammer
r e aus Holz und ein Holzball von 10 cm Durchmesser.
D eug gew e L Wichtig ist auf dem Spielfelde die „Balllinie“. Sie ist
S em Stahlross zu keine Sichtbare Linie, Sondern nur gedacht
Das ges \ lem Pony- ee ee er ac Man denkt sich durch den Ball eine Linie
wurde so ein Radpolo. In England | 2 parallel zu den Langseiten gezogen
e R S Do Dadurch wird das ganze Spielfeld in
€ Jal lerts zwei Längshälften geteilt. Die Grösse dieser
0 enger An- beiden Längshälften wechselt je nach der
D eg SHR ) Lage des Balles. Steigt die eine, so sinkt
€ en J s Jahr erts die andere. (Vergl. Abb. 980 ff.)
I Deuts Von dieser Balllinie hängt im Polospiel
die sogenannte Schlagberechtigung ab. Zu
v in €
I Vere Monachia ihr kommen wir jetzt
M n sich des Spieles Du Die Schlagberechtigung ist im Polo
es weitere elt und allmählich anders geregelt als im Ballspiel. Das ist die
Deutschland verbreitet. Dies geschah Hauptabweichung in den Spielregeln. Im
namentlich durch eine Reihe internationaler Ballspiel darf jeder Fahrer den Ball schlagen,
seit 1903 in München, sofern er ihn mit seinem Rade fassen kann.
nderen Städten aus oa Es ist gleichgültig, von welcher Seite oder
2 gulüg
ar aus welcher Richtung er den Ball erreicht.
x Dribbeln 2 2 - £ i
lehnt sich eng an das Der Si ESE den Ball dicht an di Er darf dabei nur keinen Gegner hindern
le dort entwickelten Felge des Hinterrades einher Sonst ist für diesen ein Freischlag verwirkt.
'
| 7
Radpolospiel 233
GR >
Hl N 1 oe I res 1
a b a < b
ZE © un un — a E
980 981
Balllinie Bal S € |
Anders und strenger ist es im Polo. Mit den lang- Das Spielfeld ist €
gestielten Holzhämmern ist der Ball leichter zu erreichen als hohen Schranke zu umgeber Tore B
mit den Vorderrädern. Deshalb brauchen die Fahrer nicht Oeffnung. Im Freien ger \
so nahe an den Ball heran. Das wäre auch für sie selbst grenzung des Spielfeldes ur Tore
gefährlich; denn leicht könnten sie mit den Hämmern statt Im Wesentlichen gelten die Rege 5
des Balles die Person des Gegners treffen oder dessen Rad. Zallspieles analog. Hier B
Dichtes Umdrängen des Balles ist 1 IT S
daher zu verhindern. Deshalb besteht - (t Rade e
die Regel: Jeder Spieler ist nur ge
links von der Balllinie schlag- it er
berechtigt. Befindet er sich rechts S E
von ihr, s0 darf er nicht schlagen. 2. Das Stütze 5
Durch dieBalllinie(Abb.984) wird das gest ir ]
Spielfeld in zwei meistens ungleiche Tore |
Längshälftengeteilt. DieGrössedieser 3% Jamie 5 |
Längshälften wechselt, wie gesagt, seiner SC ;
fortwährend, je nachdem der Ball A die Spieler S
mehr zur einen oder anderen Lang- das Spiel s links |
seite des Feldes hinrollt. Die Idee s, wobei s Reits |
ist, dass durch diese Balllinie das Schläge S N
Spielfeld unter beide Parteien ver- B: st 4)
teilt wird. Jede Partei soll sich den Bz e |
immer nur in ihrer Hälfte — d. h. Sie wechse r 5
links von ihrem Tore aus — befinden. ! OHO E Ss Lage des Balles 2 ?
Nur von dort aus darf Sie Schlagen. Veriehlter Schlag über Hand Bei der Zusammenste |
Wird diese Regel befolgt, dann kann Der Spieler links will seinem Gegner rechts den B Vorspielen tut man g 5
keine Partei die andere jemals im EE on vergucht Ss 2 Ei S gute eine wenig |
Schlagen behindern. Gepner den. B D E spie SS S|
Andererseits kann auf Grund g 3. gleic den ersten S |
dieser Regel auch jede Partei durch gute Manns S|
geschicktes Spielen die feindliche Spielfeldhälſte verkleinern und Mannschafte ä
die eigene Hälfte zum eigenen Vorteil vergrössern. Sie braucht ausscheiden. Dafür w schle eM 4
nur den Ball von ihrem Tore aus gesehen — recht die Entscheidung kommen. Das muss vermiede er
dicht an die rechte Langseite des Spielfeldes heranzutreiben Zu erschiedene Spie 3
Dann wird die Gegenpartei dadurch in ihrer Entfaltung sehr anstalten, g \ e &|
beengt. zweite nur für e 4
| 92 |
u er L I L E
E: > = S: ° 4 =
| |
|
Balllinie und Schlagberechtigte Spieler Der Ball liegt auf der Längs Die ) I
beider Parteien — in Kehrrichtung (Fahrt- beiden Spielfeldhälften sind Die Spie
richtung zum eigenen Tore) Beide diesem Augenblick gleich st 1 g
Spieler müssen „über Hand“ schlagen se TOSS
warn
234 4. Teil: Radball- und Radpolospiel
noch für solche Mannschaften, die bisher noch nicht hervor-
| y getreten und noch wenig geschult sind. Es lässt sich dies
leicht erreichen, indem gleich in der Ausschreibung die Zu-
lassung an Bedingungen geknüpft wird.
87 1 988 b
Ausholen zum Schlag über Hand Durchgepasst!
Um einem gefahrdrohenden Schlage über Hand (a) seitens des Gegners zu entgehen, ist das „Durchpassen“ des Balles unter dem
2 h (b) auf die andere Seite ein geschicktes nnd beliebtes Verteidigungsmittel. Der Gegner wird dadurch ausser
Ein [ſauf dem Bilde (b) nicht mehr Sichtbarer] Partner nimmt den Ball in Empfang und treibt ihn weiter
c89 990 991
| 92 993 9)4
| Ponypolo
Diese Bilderreihe veranschaulicht das Polo zu Pferde. Die drei oberen Bilder zeigen die üblichen langen und kurzen Schläge.
Die unteren Bilder zeigen einige zu Pferde oft vorkommende Spiellagen und den Schlag über Hand
splatze in Berlin
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Siegessäule auf dem Kön
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1866 1870
1864
NEU MY WUT Fa U RT TT N A er — BE
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Verschiedenes
Reigenfahren, Kunstfahren und Radballspiele sind behandelt worden. Wir kommen jetzt zu einer weiteren Reihe radfahr-
mässiger Betätigungen. Es ist das schöne und weite Gebiet des Hinausfahrens ins Freie und dessen, was damit zusammenhängt.
Vornehmlich ist es Korsofahren, Festzüge, Turenfahren und Wanderfahren. Hinzu treten ferner Schnitzeljagden und Gymkhanaspiele
Korsofahren
Korsofahren ist eine deutsche Eigentümlichkeit. Im Aus- viele ist es neben dem Turenfahren die einzige
lande findet es sich nicht oder nur wenig. Viele behaupten, der Betätigung nach aussen. Und erfahrungsmässig
es sei ein Ausfluss des den Deutschen angeborenen militärischen erhält es und stärkt es die Vereine Es führt ihnen
Sinnes. Möge dies neue Krälte zu
sein, wie es wolle. hebt das ganze Leben
Das Korsofahren ist und Dasein eines
ein reicher und schöner Vereins
Zweig des Radfahrens. In grossen Städten
Er entspringt dem freilich ist das Korso-
Streben der Vereine fahren weniger
und Verbände nach und heimisch Dort
geschlossenem Auf- verschwindet es zu
treten und steht voll- sehr im Getr
berechtigt neben den täglichen Lebens und
übrigen Arten. wird wenig oder gar
Korsofahren ist wie nicht beachtet. Seinen
das Reigenfahren eine besten Boden hat es
Form des Mannschafts- in den Landstädten
fahrens Nur fährt
nicht ein kleiner Teil
Dort erweckt ein
Korsozug allgemeine
des Vereins, sondern Aufmerksamkeit Er
es fahren seine sämt- findet Beachtung und
lichen Mitglieder. Je- wird wenig oder gar
der, der ein Rad hat, nicht durch den übri-
muss antreten. Im gen Verkehr gestört
Korso soll der ganze Die zahlreichsten Kor-
Verein in voller Stärke sozüge finden deshalb
mit dem Banner an auf dem Lande ausseı
der Spitze vor die halb der grossen In-
Oeffentlichkeit treten. dustriestädte statt. Und
Ersoll zeigen, was er ist. die Radler der Gross-
Das Korsofahren städte vermögen ja
spielt eine grosse Rolle auch so leicht dort-
im Leben der Rad- hin zu gelangen
997 R.-V. Blitz, Rixdorf 1894, in Halle a, S., am 23. Juni 1C01
fahrer-Vereine, Für Korso in Auffahrt zu Vieren Auf ihrem schnellen
a
pe
Fa NER ER LEN
|
|
%
5. Teil: Verschiedenes
Fahrzeug eilen Sie in einer kurzen Spanne Zeit hinaus zum
Korsoort.
Auffahrt. Es wird in Reihe und Glied gefahren,
d.h. in Stirnreihen. Man nennt dies Auffahrt und spricht
Verhalten. Alle Fahrer müssen gleichmässig aufrechte
Haltung haben (daher sämtlich hochgebogene Lenkstangen).
Nach vorn und nach rechts ist stets genau Richtung zu halten.
Rauchen, Singen, lautes Sprechen, Klingeln u. s. w. muss ver-
Ideale Korsohaltung
Auffahrt zu Dreien, zu Vieren u.s. w. Abb. 997
eine AL rt zu Vieren. Je höher die Auffahrt ist,
pe fährt, abweichend gegliedert,
des Vereins, sozusagen sein Haupt
gt der Rumpf, die grosse Zahl der fahrenden Mitglieder
Kleidung. Gefahren wird in Gala. Anzulegen ist dabei
zeichen. Medaillen dürfen nicht
r müssen gleich gekleidet sein.
Schärpen oder Achselschleifen
Vereine. Ein Schild mit dem deutlich lesbaren Namen
ne im Zuge vorauf.
r Bannerträger oft auf einem altehrwürdigen
m mit Sei-
tenfühlung von un-
gefähr Armlänge. Die Fahrer sind
nach der Grösse zu ordnen. Die grossen
n, die kleineren folgen.
erzielt ein Verein bessere Wirkung, als wenn
die kleineren voran fahren
Auffahrt zu Dreien
mieden werden. Die Begrüssung bekannter Zuschauer ist
gleichfalls zu vermeiden. \Wechselseitiges Anfassen ist nur
bei Zugstockungen erlaubt.
Räder. Gepäck, Laternen und ähnliches sind vorher
abzulegen und die Räder sämtlich möglichst gleichartig
in Farbe und Aussehen herzurichten Hochgebogene Lenker
sind notwendig. Sonst sind die Fahrer zu einer krummen
Haltung gezwungen.
Aufstellung. Für das Gelingen des ganzen Korsos
entscheidend ist die Art seiner Aufstellung.
Am besten geeignet ist ein
grosser, freier, ebener
Platz. Brauch-
bar
Germania 1883,
in Magde , am 5. August 1900
Korso mit Viererauffahrt
ist auch eine grosse, breite, freie Strasse. Schliesslich
genügen auch eine Anzahl sternförmig zusammenstrebender
Strassen. Die Korsofahrer nehmen dort möglichst dicht
zusammen Aufstellung, um sofort Anschluss an einander zu
finden und zu behalten. Falsch ist es, bereits am Aufstellungsort
grosse Lücken zwischen den Vereinen zu lassen. Setzt sich
der Korsozug in Bewegung, dann sind diese anfänglichen
Lücken oft gar nicht oder nur schwer aufzuholen. Orosse
|J Korsofahren 239
14
schöne Korsozüge nehmen dadurch leider sehr oft einen 4. Entsteht wirklich eine Lücke, so darf der folgende
wenig guten Verlauf. Sie zerreissen häufig in Teile, die Verein sein Tempo nicht plötzlich, sondern nur ganz
4 Lücken werden grösser und grösser, andere Stockungen und allmählich beschleunigen, um die Lücke auszufüllen
4 Störungen kommen hinzu, Schliesslich ist von einem ge- Ebenso darf er sein Tempo nur allmählich, nicht
| ordneten Zuge nichts mehr plötzlich wieder verlang-
i zu sehen. 5 1 samen.
Es ist eben eine 5. Ausser den Musikwagen
| schwere Kunst, einen Korso dürfen keine anderen Fahr-
richtig in Gang zu setzen \ zeuge mitgeführt werden.
und richtig von Anfang bis Sie dürfen nur zum
zu Ende zu führen. Schlusse folgen. Dieser
a : Grundsatz ist besonders
Deshalb mögen hier ee
wicht
einige auf
| ruhende
|
Erfahrung be- 4
Radfahrern
Grundsätze und ;
Sie versperren
Winke gegeben werden:
blick und beirren die fol-
genden Fat und Ver-
3 Grundsätze und eine.
| Winke für Korsozüge = x
6. Jeder Ve
1. Alle Korsoteilnehmer nehmer
sollen die Abfahrts- 1000 B. R. V. Frisch auf 1888
stelle (d. h. die Stelle,
an der die Spitze des
Britz-B STOLTE schon
Korso in Auffahrt zu Dreien
Zuges hält) sehen können, oder sie müssen es wenig- und wo er sich aufzustellen
stens hören, wenn die Musik an der Spitze zum Auf-
bruch spielt.
Zwischen den Vereinen am Aufstellungsorte dürfen nicht
grosse Lücken sein. Jeder Verein muss dicht hinter
oder neben seinem vorauffahrenden Verein stehen.
Hiergegen wird am häufigsten gefehlt. Oft stehen die
Vereine viel zu weit auseinander, und nach dem Aufbruch
die Lücken aufzuholen, gelingt ihnen dann nicht.
ein gedruckter Korsoplan mit
Aufstellungspunkte.
Soweit tunlich, ist jedem Verein sein St
punkt nach Strasse und Hau
zugeben. Für jeden Verein gen
Platz von 10 bis 20 Meter Länge. Oft i
Verein zugemessene Raum viel zu
Das gibt dann Lücken von Ar
4
|
|
|
|
j 001 B. R. C 83 I X C
| Korso in Auffahrt zu Dreien
Die Spitze des Zuges muss ein mässig langsames 7. Jeder Verein muss so stehen, dass er sofort Anschluss
Tempo dauernd gleichmässig von Anfang bis zu Ende hat an seinen vorauffahrenden Verein. Auch hierg
innehalten. Der Führer darf sich in seinem gleich- wird leicht gefehlt.
mässigen Tempo durch nichts beirren lassen. Fährt er 8. Auf pünktliches Abfahren ist streng zu achten.
bald schnell, bald langsam, so zerreisst der Zug bald, 9. Bei der Abfahrt sind die vorgeschriebenen Abstände
bald staut er sich. Zerreissen und Stauen sind die
beiden gefährlichsten Feinde eines geordneten Zuges.
(Reihenabstand Y/s Radlänge, Vereinsabstand 5 Rad-
längen) sofort einzunehmen.
10. Für die Auflösung des Korsos muss ebenfalls genügend
freier Raum (Feld, breite freie Strassen, Plätze oder dergl.)
vorhanden sein, sonst staut sich der Zug noch vor
dem Ziel zu einem grossen Knäuel zusammen.
11. Die Vereine des Festortes bilden gewöhnlich den
Schluss. Hinter ihnen folgt dann die Reihe der Fest-
wagen.
12. Reklame irgend welcher Art darf im Korso nicht
geduldet werden.
Wertung
Meistens ist der Korso gleichzeitig ein Wettbewerb,
sogenanntes Korso „wett“ fahren.
Gewertet wird dann gewöhnlich fünffach: der Gesamt-
ck, das Fahren, das Banner, die Zahl der Fahrer, die
vom Festort. Diese Wertungsweise hat sich im
Radfahrer-Bunde herausgebildet. In ihren Grund-
erscheint sie zweckmässig und dürfte auch ferner
halten werden. In Nebenpunkten sind aber Aenderungen
t ausgeschlossen.
5. Teil: Verschiedenes
Eine Korsowertung stellt sich danach folgendermassen:
a) Gesamteindruck (Gleichheit und Schönheit
der Kleidung, Gleichheit und Sauberkeit
der Räder, Schönheit der Bannergruppe)
höchstens 5 Punkte
b) Fahren (Richtung, Haltung, Abstände)
höchstens 5 y
c) Mitführen eines Banners rechnet . . .. I,
d) Zahl der Fahrer (je Yıo Punkt, vom
21. Fahrer ab je "/so Punkt). . höchstens 21, „
e) Entfernung des Vereinssitzes vom Festort
(für je 25 km Luftlinie 10 Punkt) höchstens 2 y
Zusammen höchstens 15 Punkte
Die Wertungen zu a, c und d werden von den Korso-
richtern bereits am Aufstellungsorte vollzogen, so dass sie
das Fahren (b) mit ungeteilter Aufmerksamkeit bei Vorüber-
fahrt des Zuges beobachten und werten.
Die Entfernung (e) wird vorher oder nachher berechnet
an Hand einer Karte.
Schmuckkorso
Korso ist der Schmuckkorso. Er macht
fiehlt sich, anzugeben:
b Bänder oder auch Blumen gestattet sind;
ıenschmuck niedrig oder auch hoch (über
den Lenker oder die Schultern der Fahrer hinausreichend)
und Räder untereinander durch Guir-
Täub-
dergl )
t werden dürfen;
6. ob Wagen und
ftwagen gestattet sind.
besteht der
Blumen.
Dann spricht man von
m Blumenkorso
Grelle Farben, z. B.
feuerrote Blumen, wirken
oft nicht gut. Viel schöner
und ansprechender ist eine
es nicht auf Vielheit der Farben an, sondern auf schöne ge-
schmackvolle Zusammenstellung.
Blumenschmuck wird im einfachen Korso nicht gewertet,
sondern nur im Blumenkorso. Die Allgemeine Radfahrer-
Union pflegt den Blumenschmuck dagegen auch im einfachen
Korso regelmässig besonders zu werten und auszuzeichnen.
So kommt es, dass bei ihr häufig der Verein A Sieger
im Korso ist, während der Verein B oder C oder
gar ein noch weiter zurückstehender Verein den Preis für
den schönsten Blumenschmuck — den sogenannten Blumen-
preis — erhält. — Die
Union kennt daher keinen
besonderen Schmuckkorso,
jeder ihrer Korsos ist viel-
mehr gewöhnlich bereits
ein Schmuckkorso.
Der Schmuckkorso
ist vor allen Dingen ge-
eignet, auf weitere Kreise
zu wirken.
Er gibt am besten
ein Bild von dem, was die
Radfahrerschaft zu leisten
vermag. Es ist aber nicht
gut, ihn zu oft zu veran-
stalten. Sonst wird er zu
alltäglich.
Auch die Kosten-
Zusammenstellung milder 002 R. V. Wanderlust Berlin 1886 am 28, September 1898 in Berlin-Westend frage spielt mit; denn
Farben. Ueberhaupt kommt
Bannergruppe im Schmuckkorso
guter Schmuck ist teuer.
Einem Korso folgen in der Regel
eine Menge festlich geschmückter Wagen.
Sie bilden dann den Festzug. (Häufig
wird aber unter Festzug auch der Korso-
zug selbst mitverstanden).
Im Wagenzuge werden Bilder aller
Art gezeigt: landschaftliche Sitten und
Gebräuche, Industriebilder, Städtesymbole,
Vereinsbanner u. s. w. Ein Festzug kann
dadurch hervorragend schön werden.
Jeder Wagen, jede Gruppe muss ein
gedrucktes, leicht lesbares Schild — an
beiden Seiten — tragen, z. B. „Eberhard
der Rauschebart“, „Weltpost“, „Perlach-
turm von Augsburg“, „Frühling, Sommer,
Herbst, Winter“ u. s. w. Das unterbleibt
leider zu oft, und die schönsten Gruppen
Festzug
Festzug
Engländer im Festzuge
ziehen dann in wenigen Sekunden uner-
kannt und unverstanden an den Augen
der Zuschauer vorüber — Die schönsten
Gruppen zeigt heute die Allgemeine
Radfahrer - Union auf ihren jährlichen
Kongressen.
Festzüge finden häufig im öffent-
lichen Leben statt. Die ganze Bevölke
rung beteiligt sich dann, nicht bloss
Radfahrerschaft. Die Radfah
sollten es nie versäumen, an solchen
Festzügen als eigne Gruppe teilzune
Gerade Radfahrergruppen I
gewählt, einen hervorra;
Anblick. Und erfahrungsmässig
Radfahrergruppen in besonderem Masse
die Aufmerksamkeit auf sich.
1003
Baldachingruppe im Festzuge
242 5. Teil: Verschiedenes
Turenfahren ist ein Veilchen,
das im Verborgenen blüht, aber es
blüht allenthalben. Es ist der
schönste Zweig des Radfahrens
überhaupt. Es ist für Alt und Jung. Es ist ein steter Quell
der Erholung und Erfrischung, namentlich für die in enge
Strassen und Steinhäuser gebannten Grossstädter.
Das Turenfahren richtig auszuüben, ist gleichfalls eine
hohe Kunst. Viel, viel wird darin gesündigt, besonders von
jugendlichen Fahrern. Nur wenige Winke mögen hier folgen.
Die Uebersetzung möge sich zwischen 60 und 70 engl.Zoll
halten. Was darüber
ist, das ist vom Uebel.
Die Lenkstange
nderen davon-
oder immer
rn fahren
durch
es Zurück-
leiben die anderen
ndern. Jeder muss
h dem Ganzen willig
verleug-
SSEN
SSEN
Rennturen berei-
kräftigen Fahrern einen hohen Subjektiven
ne Freude mehr für ältere Fahrer.
nährung, Gesundheit, Schönheit, Natur, Geschichte,
g, Ruhe, Ausrüstung — lauter reiche Gebiete — müssen
S
wir hier übergehen
Vereinsturen
Die Vereine haben das Turenfahren von jeher gepflegt,
in ihrer Mitte gelten für das gemeinschaftliche Turenfahren
>
®
> Reihe besonderer Grundsätze. Sie sind ungefähr folgende:
1. Beim Passieren grösserer Ortschaften und belebter
Strassen fahre man stets wohlgeordnet paarweise zu
Zwei und Zweien hintereinander in Abständen von
höchstens einer Radlänge.
2. Der führende Fahrwart gehört an die Spitze. Er gibt
das Tempo an. Alle anderen haben sich nach ihm
zu richten. — Der Nebenmann des Fahrwarts hat dies
vor allen Dingen zu beachten
Ein Ausflug
Turenfahren
Vorfahren ist streng verboten.
Dadurch gefährdet man die Ge-
sundheit der Mitfahrer.
Beim Einreihen nach rechts fährt
jeder hinter seinen rechten Nebenmann, beim Einreihen
nach links jeder hinter seinen linken Nebenmann.
Die Kommandos des Fahrwarts seien laut, klar,scharf und
deutlich: links — her-an..... rechts — vor—bei....
Nach — rechts — ein—rei—hen.... u.S. W.
Es ist töricht von den Fahrern, die Kommandos ihres
Fahrwarts zu wiederholen. Dadurch entsteht ein all-
gemeines Rufenund
Schreien, aus wel-
chem keiner der
hinteren Fahrer ein
Wort versteht.
Wer das Kom-
mando nicht ver-
standen hat, hat
ruhig zu warten,
bis er aus den Be-
wegungen der vor-
deren Fahrer sieht,
was zu tun ist.
Glockenzeichen
=]
gibt nur der füh-
rende Fahrwart.
Klingelei im ganzen
Zuge ist überflüssig
und zwecklos, mei-
Stens Schädlich.
Scheidet ein Fahrer
aus, so rücken die
a
folgenden sofort auf, um die Lücke zu füllen. Aus-
geschiedene und Nachzügler reihen sich hinten an.
Der Aufbruch wird vom Fahrwart 5 bis 10 Minuten
vorher angekündigt, damit sich jeder rechtzeitig
fertig macht.
Beim Aufbruch darf niemand früher abfahren als
der Fahrwart,
Bei geschlossener Fahrweise ist es vor den Augen
des Publikums nicht gestattet, die Hand auf die
Schulter des Nebenmannes zu legen oder sich sonst
anzufassen,
Beim Reihefahren (auf Banketts, schmalen Wegen u.s. w.)
hat jeder selbst auf genügenden Abstand zu achten.
Fährt der Hintermann gegen den Vordermann oder
auf cin Hindernis, so ist es seine eigene Schuld,
und er wird mit der Behauptung, der Vordermann
habe zu plötzlich gehalten oder das Hindernis nicht
rechtzeitig angesagt, nicht gehört.
EZ
Turenfahren
13. Rauchen auf dem Rade ist als unschicklich verpönt
14. Alle Fahrer sollen gleich gekleidet sein.
15. Der Fahrwart ist der Herr der ganzen Tur. Er
bestimmt Weg, Strecke, Einkehr u. s. w. Jeder hat
sich ihm zu fügen.
Auf freier Landstrasse löst sich natürlich gewöhnlich
die geschlossene Ordnung und jeder fährt nach Belieben,
wie und wo es ihm gefällt
3ergfahren
Nur ganz kurze Steigungen darf man sich gestatten,
im Renntempo zu nehmen
Wanderfahren 243
Gegen längere Steigungen fährt man langsam mit leichtem
Tritt an. In der gleichen Zeiteinheit soll nicht viel mehr Kraft
aufgewendet werden als sonst auf ebener Strasse. So geht es
ruhig die ganze Steigung durch Man gewöhnt sich bald
an das Bergfahren und kann bei einer mässigen Uebersetzung
selbst in bergigen Gegenden mit Genuss tagelange Turen
machen
Kommt man von einer Höhe in schneller Fahrt herunter,
so wird der Schwung ausgenutzt so lange wie möglich, aber
ohne grosse Anstrengung.
Durch Zurücklehnen im Sattel lässt sich der Lauf des
Rades bergab erheblich hemmen
Wanderfahren
Wanderfahren unter-
scheidet sich vom Turen-
fahren durch längere Dauer
und längere Strecken.
Der \Wanderfahrer
kommt durch weite Länder.
Er lernt Land und Leute
kennen und hat den höchsten
Genuss, wenn er Geschichte
und Vergangenheit der von
ihm durchradelten Gegenden
kennt und ihre Zeugen mit
kundigem Auge betrachtet
Vor dem Fussgänger
voraus hat der Wanderfahrer
zu Rad den Vorteil schnelle-
ren Vorwärtskommens.
Der Wanderfahrer folgt
den alten geschichtlichen Landstrassen und ihrer reichen Um-
gebung. Der Eisenbahnfahrer eilt, von fremder Kraft getragen,
abseits und schnell daran vorbei.
Der Wanderfahrer bleibt Land und Leuten nahe. Er
nimmt Stunde für Stunde den Charakter der Gegend lebendig
in sich auf. Der Eisenbahnfahrer fliegt daran vorbei
Der Bahnfahrer lernt nur Städte kennen. Der Wander-
fahrer lernt beides, Städte und Land zugleich, kennen. Das
Wort von der Flucht durch das Land ist für den Wander-
fahrer eine Fabel. Es trifft eher zu für den Bahnfahrer.
Das Wanderfahren währt oft wochenlang. 2 bis 4 Wochen
sind üblich. Bei längerer Dauer verliert es leicht den sub-
jektiven Reiz und bietet dann nur noch geringen Genuss;
Jäger neben seinem Rade
das Wetter, das eigene Befinden u. s. w. sprechen entscheide
auf der Fahrt von Stunde zu Stund
Das Verhalten auf der Fa
sonst früh aufsteht, breche auch
Jeder behalte seine Gewohnheiten bei und ändere sie
der Fahrt nur, soweit es nötig ist, oder es ihm sonst d
erscheint, um höheren Genuss zu haben
Wanderfahren in Begleitung gew
als Wanderfahren allein
Ueber das Wanderfahren besteht eine reiche Lit
Es gibt unzählige Karten, Kartenwerke, Wegeschilderun
g g
Turenbücher, Reisebücher u. s. w., die :
Wanderfahrer bestimmt sind. Mit
jeder verschaffen.
244
5. Teil: Verschiedenes
Schnitzeljagd
Schnitzeljagd ist eine nachgeahmte Fuchsjagd: Ein Radler,
der „Fuchs“, wird mit einem Vorsprung entlassen. Die übrigen,
nimmt, ist der glückliche Schütze. Der Fuchs gilt erst als
erlegt, wenn ihm der Fuchsschwanz genommen ist. Im letzten
die „Meute“, folgen ihm bald darauf, um ihn zu fangen. Augenblicke kann er noch entwischen.
Am besten geeignet ist eine Wald- und Wiesengegend Der Fuchs muss seinen Weg durch Papierschnitzel
mit recht vielen für Radfahrer gangbaren Wegen. Vor Beginn (daher der Name „Schnitzeljagd“) einigermassen kennzeichnen,
der Jagd werden die Grenzen des Gebietes allen Teilnehmern damit die Meute seine Spur nicht verliert. Eine Fuchsjagd
|
| m
| WE
|
| Halali!
|
gena Gute Grenzen sind z. B. Flüsse, ohne Papierschnitzel ist für die Meute planlos und
Chausseen, Eisenbahnlinien. ermüdend.
Der Ausgangspunkt der Jagd kann recht wohl ausserhalb Der Fuchs soll recht oft Kreuz- und Quersprünge machen.
des gewählten Jagdreviers liegen. Auch ‘darf er Wege nur eine kurze Strecke weit bestreuen
Der Fuchs, mit rotem Käppi und einem Fuchsschwanz und dann umkehren, um einen anderen Weg einzuschlagen.
an der linken Schulter, wird mit einem Vorsprung von einigen Auch darf er gelegentlich vom Wege abgehen, um auf einen
Minuten entlassen
Dann folgt ihm die Meute ins grüne Revier.
Die Aufgabe des Fuchses ist es, die Meute im Revier
und Je schlauer der
Fuchs um so besser gelingt ihm das. Die Meute hat
die Aufgabe, den Fuchs zu suchen und zu fangen. Wer
den von der Schulter
irre zu führen ihr so zu entwischen.
1st,
der Meute dem Fuchs Schwanz
au
Nebenweg überzuspringen.
Gräben, Sümpfe, Bäche u. s. w. sind für den Fuchs
kein Hindernis.
Vorübergehendes Verstecken, Ducken im Orase u. S. w.
ist erlaubt, darf aber nicht lange währen.
Die Meute darf sich teilen, um den Fuchs einzukreisen.
Der Führer der Meute bestimmt darüber.
N
7
Schnitzeljagd — Gymkhana-Spiele 245
Das Jagdrevier darf nicht so gross gewählt werden, länger als zwei Stunden soll- die Jagd nicht dauern
dass das Auffinden des Fuchses unmöglich wird. Wenige Ist sie bis dahin erfolglos gewesen, so sa
Quadratkilometer genügen zuweilen. Oder das Revier kann Teilnehmer der Jagd von selbst an einem
langgestreckt sein und einen bestimmten Zielpunkt haben. Erfrischungspunkte. Dort gibt es dann viel zu erzähle
|
.
Gymkhana-Spiele
Gymkhanaspiele Sind Unterhaltungsspiele zur Belustigung Erheben im Sattel gegriffen b
einer Gesellschaft. Der Scherz kommt in ihnen vorwiegend werden. Wem das gelingt, ka t lte
zur Geltung Apfelstechen: Aepfel oder ähnliches an der I
Auch in einer Radlergesellschaft gibt es deren unzählige. Fahrt mit Lanzen aufzuspiesse
Es lassen sich immer neue ausdenken. Die gebräuchlichsten Ringstechen: Einen Stab in einen Ring zu stecke ler
seien hier genannt: an einer Schnur von der Deck gt
Langsamfahren: Wer zuletzt ankommt, ohne zu kippen, Hindernisfahren: Ueber eine Hürde, N (
gewinnt. oder dergl. so schnell wie mi em I =
Wettfahren auf untersetzten Rädern: Im Saale gern geübt. hinwegzueilen.
Eierfahren: Die Teilnehmer tragen in einer Hand auf einem Schirmfahren: Einen Schirm in voller Falır
Löffel ein Ei. Wer zuerst am Ziel ankommt, ohne Kannenfahren: In Fahrt um einen Ti V 5
das Ei zu verlieren, gewinnt. Kanne in die daneben s K g
Brettfahren: Auf einem langen, ungefähr 12 cm breiten Rechenfahren: Auf einer entfe 5
Brett, ohne herunterzugleiten. Reihe von Taf ı nicht e S
Scheibenschiessen: Während des Fahrens schiessen die exempel aufgeschr Alle Bewerber 1
Teilnehmer nach einer Scheibe. gleichzeitig hin. Jeder darf erst
Kegelfahren: Die Teilnehmer fahren zwischen aufgestellten zurückkehren Z
Flaschen oder Kegeln durch und dürfen dabei Blindekuh- Fahren: Mit verbundenen Aug =|
keine umfahren (oder es müssen alle umgefahren nicht zu weiten Ziel |
werden). Apfeltauchen: Aus einer W S |
Stuhlfahren: Zwei Stühle werden 50 eng gestellt, dass der Hände Apfe :
das Rad mit den Pedalen gerade noch hindurch- dann wird C |
kommt. Die Teilnehmer fahren dann hindurch, im Munde
dürfen dabei aber keinen Stuhl anfahren. (Lösung: Nadelfadelfahren: In I Faden e |
Während des Durchgleitens beide Beine in die Höhe Schlipsbindefahren : S |
Strecken!) ele SS |
Apfelgreifen: Ein etwas hoch gehängter ele s |
Apfel (oder ähnliches) soll = C =|
während des Fahrens unter | |
|
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| |
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SW Q |
em nn | C IJ
II | j
| |
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|
18
1009 |
Das Rad im Kriege
|
Haupt der Germania
vom Nationaldenkmal auf dem Niederwald a. Rhein
Künstler rof. Dr. Johannes Schilling, Dresden -A., nach einer Photographie von F. & O. Brockmann’s Nachf. R. Tamme, Dresden -A
AL
Í
INS
RIEF EHE
ZUS
O. IEM
Auszeichnungen
Ser ist Wettkampf. Der Sieger wird ausgezeichnet.
Wodurch? Das ist die Sofort auftauchende Frage. In
ihrer Lösung offenbart sich, wie hoch ein Sportverband und
seine Mitglieder stehen, und in der Wahl der Auszeichnungen
zeigt sich Geschmack, Bildung und Erziehung von Geber
und Nehmer.
Die Anschauungen über das, was als Auszeichnung
zu geben ist, sind dem Wandel unterworfen. Sie wechseln
im Laufe der Zeiten. Aus dem Altertum ist der Zweig vom
heiligen Oelbaum berühmt, der den Olympischen Siegern
gereicht wurde. Neben ihm steht die Palme. Später kam
Lorbeer auf. In Deutschland trat an dessen Stelle die Eiche.
Palme, Eiche und Lorbeer sind heute noch die Symbole
für Mut, Tapferkeit und endlichen Sieg.
Fahrer von Fach fordern und erhalten regelmässig bares
Geld. Es ist das der Beruf im Sport, der von jeher die Sport-
treibenden in zwei Lager gespalten hat.
Wer Sport treibt zur Erholung und zum Vergnügen,
nimmt nur Ehrenauszeichnungen, kein Geld. Diese Ehren-
auszeichnungen sind mannigfachster Art. Es gibt kostbare
und ganz einfache. Ihre Arten lassen sich
zählen. Es haben sich aber eine Reihe be
herausgebildet, die sich mehr oder weniger zu allen Zeite
und bei allen Völkern wiederfinden. Es
aus Papier, Medaillen aus Metall, und Ehre
oder Handwerk. Sie werden hier der Reihe nach
Urkunden. Urkunden sind die einfac
würdigsten Auszeichnungen. Ihnen fehltderHauch desMateriellen
Sie haben die verschiedensten Namen und Formen: Diplome
Gedenkblätter, Erinnerungsblätter und ähnlich. Sie
Urkunden bedürfen schöner künstlerischer Ausf
Einfache Handschrift ist zwar der Idee nach genügend
tägliche Leben begnügt sich aber nicht mit ihr. Es fordert
Schmuck und Kunst an der Urkunde. Deshalb werden sie
oft sehr farbenprächtig ausgestellt. Symbole und Insignien
werden aufgemalt. Die Schrift nimmt künstlerische Formen an,
Die Urkunde ist dann mehr als eine einfache schriftliche Be-
urkundung: Sie meldet nicht nur etwas früher Geschehenes, sie
ist auch stets wieder von neuem eine Freude für das Auge.
TREE
TSE 15 LESA Mad
TIL TR
248 6. Teil: Auszeichnungen
Medaillen. Die Medaille gehört zu den vornehmsten
Auszeichnungen. Sie ist nur in bedeutenden Wettbewerben
zu verleihen und darf nie in grösserer Zahl gegeben werden,
S
Die Medaille darf nicht zu winzig sein. Je grösser sie ist,
0
S
um so schöner kann sie gebildet werden. Sie muss das
ı geprägte Abzeichen des Verleihers und volle Widmung
ZS
n sind keine Orden und daher — entgegen einer
n Ansicht nicht zum persönlichen Tragen auf der
Brust bestimmt. Die An-
schauungen über die Me-
daille sind sehr wechselnd
Manche treten sehr für sie
ein, andere wieder möchten
sie ganz beseitigen. Mit
der Medaille geht es wie
mit vielen anderen Dingen.
Wird sie allgemein und
überall gegeben, so sinkt
sie gewaltig in der all-
gemeinen Achtung und
Schätzung. Wird sie nur
selten gegeben, so ist sie
-gehrt. Daher muss vor
dem Me-
daillenunfug gesteuert wer-
SS
Er besteht darin, dass
viele wertlose Medaillen
erlienen werden. Jeder
dann und trägt sie
uf der Brust. Soweit
darf es nicht kommen. Nur
die höchsten und besten
dürfen mit
ausgezeichnet
eisterschafts= Medaille
schen Radfahrer=Bundes Und die Medaillen
worin auch all-
wertvoll sein. Sie
der Silber, sein. Dann kann es zum
ınd dann wird auch nie-
komm
dem Bade aı
schütten.
die Medaillen nicht zu sein. Gewöhnlich
Nötig ist das aber nicht. Auch eine Oese
icht erforderlich; denn zum Tragen sind
Medaille nur einseitig geprägt, so wird sie zur
In dieser Form kann sie sehr gross und sogar
erden wie ein Bild. Die Plakette ist dann der
ng von der Urkunde zur Medaille oder umgekehrt
Ehrenpreise. Am häufigsten ist Auszeichnung durch
Ehrenpreise. Sie können aus allen möglichen Stoffen sein,
Met Holz, Glas, Stein u. s. w. Alle Gegenstände, die
Erden existieren, können als Preise gegeben werden
Jedoch sind dabei eine Reihe Grundsätze zu beachten, die
ne zu halten sind, wenn die Gegenstände ihren Achtungs-
wert: und damit die Natur eines Preises behalten sollen, Sie
folgen hier kurz.
Zunächst scheiden Gebrauchssachen aus. Sie sollen
nicht gegeben werden und können auch ihrer Natur nach
nie ein Preis im eigentlichen Sinne sein. — Hiergegen wird
oft gefehlt.
Metallpreise sollen nicht aus wertlosem Metall bestehen.
Auf die Grösse eines Preises und seinen äusseren Glanz
kommt es nicht an. Zu wünschen ist vielmehr, dass Metall-
preise echt sind. Neben Gold und Silber kommt auch
Bronze in Frage. Ein echter Preis, wenn auch klein, ist
einem grossen, blanken, aber wertlosen durchaus vorzuziehen.
Die Kunst adelt jeden Preis Ein Kunstwerk aus Holz
oder wertlosem Kupfer ist in jeder Hinsicht ein schöner Preis.
Gemälde z. B. sind aus wertlosem Stoff. Die Kunst allein
gibt ihnen ihren Wert. Deshalb
sind sie vor allem schöne oft
viel zu wenig beachtete Ehrenpreise.
Der Wert eines Ehrenpreises
sollte in Ausschreibungen nie an-
gegeben werden. Die Person des
Ausschreibenden soll Gewähr dafür
bieten, dass er nichts Wertloses
verabreicht.
Besonderes. Die Auszeich- Meisterschafts-Medaille
des Deutschen
x 3 Radfahrer = Bundes aus
Sein, Sonst verlieren Sie ihren der Hochradzeit
nungen dürfen nicht zu zahlreich
Achtungswert. Aufzwei Nennungen
soll höchstens eine Auszeichnung entfallen. Anerkennungen
für gute, aber nicht prämiierte Leistungen erfolgen am besten
durch Ehrenurkunden. „Anerkennungspreise“ sollten ver-
mieden werden, Das blosse Streben und Trachten nach
immer mehr Auszeichnungen (sogen. Preisjägerei) ist ohne
Wert. Jeder soll sich vor ihr hüten. Die Preise auszuwählen
und anzuschaffen, obliegt stets dem Veranstalter. Dies den
Fahrern zu überlassen, ist eine nicht zu billigende Unsitte,
Das Zusammenrechnen mehrerer Auszeichnungen zu
einer einzigen ist nicht statthaft. Wohl können mehrere
gleichartige Leistungen durch eine einzige Urkunde be-
urkundet werden. Sonst aber muss der Grundsatz gelten:
Jede Leistung wird für sich ausgezeichnet.
Widmung. Jede Auszeichnung muss eine Widmung
tragen. Sie muss enthalten:
a) Namen des Gebers;
b) Vor- und Zunamen des Empfängers;
c) Vereinsangehörigkeit des Empfängers;
d) Art der Leistung;
e) Tag der Leistung.
In vielen Widmungen fehlt leider das eine oder das
andere. Erst die Widmung aber macht einen Gegenstand
wirklich zum Preis.
Abzeichen. Jede Auszeichnung muss das Abzeichen des
verleihenden Vereins oder Verbandes tragen. Auch dies
fehlt oft. Das Abzeichen gehört zum Namen des Gebers.
Es fortzulassen, ist nicht richtig.
Symbol. Jede Auszeichnung
soll die Ehre des Sieges dar-
stellen. Es soll daher auf ihr
der Siegerkranz abgebildet sein,
bildlich Kampf
und Sieg darstellen, z. B. durch
oder sie soll
Eiche, Lorbeer, Viktoria oder
ähnliches. Praktisch wird dieser
1017
Grundsatz bei der Anfertigung
Germania auf Adler S der Anfertigung
(mit Szepter und Lorbeerkranz) von Auszeichnungen gewöhnlich
befolgt. Häufig aber findet man
Auszeichnungen ohne Symbol. Das sind dann gewöhnlich
unzulässige Gebrauchssachen.
Beziehung zur Leistung. jede Auszeichnung soll Be-
ziehung zur Leistung haben. Radsportliche Auszeichnungen
sollen daher Beziehung zum Radfahren haben. Ein bronzener
Hirsch ist z. B. wohl ohne weiteres eine Auszeichnung für
Jäger, würde es aber für Radfahrer erst sein, wenn etwa der
Wettbewerb in einem Hirschgarten oder in einem Jagdschlosse
stattgefunden hätte. Auf die sachliche Beziehung zur Leistung
ist bei Anschaffung der Preise stets zu achten. Es wird dies
aber oft unterlassen.
Die Beziehung kann übrigens sehr verschieden her-
gestellt werden. Fast stets lässt sich ein Zusammenhang
leicht vermitteln.
Aber nicht selten werden auch Gegenstände aufs Gerate-
wohl angeschafft und gegeben, die schlechterdings keine
Beziehung zur Leistung, zur Person des Veranstalters oder
zum Ort des Wettbewerbes haben.
Kranz. Ein grüner Eichen- oder Lorbeerkranz ist die
natürliche Auszeichnung des Siegers. In hervorragenden
Wettbewerben (Meisterschaften, Wanderpreisen u. a.) wird bei
der Verkündung des Ergebnisses dem Sieger ein Kranz über-
reicht. Auf der Bahn fährt der Sieger damit die Ehrenrunde.
Nur der Sieger — nicht auch der Zweite — erhält einen Kranz.
Der Kranz ist kein Preis, sondern nur ein Symbol. Der
eigentliche Preis kann später gegeben werden, sobald die
Widmung besorgt ist. Trotzdem werden Kranz und Preis
oft verwechselt.
Wanderpreise
Wanderpreise können nie endgültig gewonnen werden.
Sie bleiben nur ein Jahr lang im Besitze des Siegers und
werden dann von neuem ausgefahren oder sind dem Ver-
anstalter zur Verfügung zu
stellen. Ein Beispiel ist der
Berliner Reigenwanderpreis.
Herausforderungspreise
Ein Herausforderungspreiskann
nach mehrmaligem Siege endgültig
gewonnen werden.
Die Bedingungen festzusetzen,
ist Sache des Stifters. Kaiser-,
1019 Königs- und Fürstenpreise sind
Eichenkranz häufig Herausforderungspreise.
Auszeichnungen 249
Meisterschaften
Eine ideale Form der Aus-
zeichnung ist die Meisterschaft
Der Sieger wird ausgezeichnet
mit dem Titel: „Meisterfahrer“
Als Urkunde
als Patent
sozusagen
erhält er ein Diplom
oder eine Medaille.
nn
Ausserdem noch einen AEtoriagauigEeisen
materiellen Preis zu geben, ist
Meister
nur statthaft unter den Mitgliedern ein und desselben
sportlich falsch, geschieht aber oft.
Fremde Fahrer dürfen nicht zugelassen werden.
Bundesmeisterschaften unter Bundesmitglied
meisterschaften unter Unionsmitgliedern u. s. w
Meisterschaften umfassen stets ein
egrenztes Gebiet, z. B. Meisterschaft von
©
OS
Sachsen u.s.w., Meisterschaft von Branden
Meisterschaft von Berlin, Meisters
Ueber das eigene Gebiet hinaus kann k
band eine Meisterschaft erteilen ohne
in Betracht kommenden fremden Verbä
Ira Mai
Keine MEI
Radfahrer-Bund kann z. B.
ausschreiben ohne Zustimmung des französischen, englisc
und der nichtdeu
ohne Wert. Auch die Meis
übrigen
LerSCI
nicht ausgefahren werden ohne Z
der fremden Erdteile. Daher müs
die Landesverbände zu einem
zusammenschliessen. Dieser
bestimmt dann über die Wel
|
|
1]
kommen Sollen. 4]
Meisterschaften dürfen nicht zu zahlreich s |
werden Sie zum Gespött der Meng |
Meisterschaften genügen in einem Ve
Mehr ist vom Uebel.
Zur Gründung einer Meister
die Erlaubnis der obersten Verbandsbehörde einzuh
Meisterschaften sind nur im Eir
Mehrerfahren zulässig. Gegen
kunstfahren, Einerbahnfahren (Eiı
einzuwenden. Eine Meistersch
leistung!) ist aber logisch unri
Meisterschaften sollen alljährlich von neuem ausgefal
werden.
Der vorjährige Sieger hat sie da
Meisterschaften sind
ange-
bracht nur auf der Bahn oder im Saal
Auf der Strasse sind sie zwe
ASSI
zuunterlassen. DerGrundistleichtein-
zusehen: Auf derBahn ist das Resultat
stets leicht und einwandsfrei festzu-
stellen. Auf der Landstrasse sprechen
leicht Zufälligkeiten mit zu Gunsten
des einen oder des anderen. Lorbeerkranz
6. Teil:
Es war im Januar 1902. Die Zeit des
aufblühenden Reigenfahrens hatte überall
im Gau Berlin die Herzen gehoben.
Hoher Schwung und ideales Streben
ging
durch
die Reihen der Gauvereine,
und einer glücklichen Ein-
gebung folgend, beschloss
damals der Berliner Gau-
las Reigen-
Ausserordent-
Auszeichnungen
Berliner Reigenwanderpreis
Der Wanderpreis hat 3 Teile:
a) Wanderpreis mit Pergamenturkunde (Abb. 1022):
Das Hauptstück, ein silberner Lorbeerbaum mit Eichen-
kranz unter Glas und Rahmen, wird stets nur auf
ein Jahr verliehen und
geht niemals in das
Eigentum des Siegers
über. Die Pergament-
urkunde, welche alljähr-
lich erneuert wird, ver-
bleibt dauernd dem
siegenden Verein.
liches zu tun b) 3 Kranzdiplome (Ab-
bild. 1022b): Silberkranz
mit silbernem Gau-
abzeichen in Form eines
LEE Diploms, unter Glas und
Sehe Rahmen, für die drei
REIGENWANDER- besten Vereine (einschl.
DES SAUES Sieger), sie gehen dau-
ne ernd in das Eigentum
der Vereine über. Jährlich
werden drei neue Kranz-
diplome gegeben.
GEDENKBLATT: c) 24 Gedenkblätter(Ab-
PD ERRN (Vor-&Zuname) bildung 1021): Für die
En ar Fahrer der 3 besten
Gedenkblatt zum Berliner Reigenwanderpreis
Achtermannschaften (ein-
schliesslich Sieger) zur
persönlichen Auszeich-
nung und dauernden
Erinnerung.
Dem Sieger fällt da-
nach zu: der Wanderpreis
auf ein Jahr, ein Kranz-
Ber mit dem Schild des Gaues, dem Fahrer den
I Tag und Ort des Wettkampfes. Unten die 7 "
> ä -
W g r einer Votivtafel, vor welcher Lorbeer und Eiche ruht. dij lom dauernd, 8 Gedenk
Grösse 25 cm. blätter dauernd, die Perga-
(Die Fahrer der drei besten Vereine erhalten alljährlich dieses Gedenkblatt inenturkunde dauernd
Ergebnisse zum Berliner Reigenwanderpreis
8. März 1902
Sieger: R-V. Wanderer, Rixdorf 1897 14,38 Punkte
R.-C. Sport-Berolina, Berlin 1896 14347
B. B.-C. Argo 1886 13,82
14. März 1903:
Sieger: R-V. Wanderer, Rixdorf 1897 10,63 Punkte
R.-V. Möwe, Britz . 10,30
B. B.-C. Argo 1886 9,80
12. März 1904:
Sieger: R.-V. Wanderer, Rixdorf 1897 . 10,66 Punkte
Spandauer R.-C. Wanderer 1885/93 . 10,45
R.-V. Hohenzollern, Zehlendorf 1896 9,49
'ettbewerbe um den Reigenwanderpreis fanden bisher stets auf dem Grossen Winterfeste des Gaues- 20 Berlin
harmonie statt. Sie bestanden stets in einem Achter-Niederradkunstreigen.
11. März 1905:
Sieger: Spandauer R.-C. Wanderer 1885/93 11,14 Punkte
R.-V. Wanderer, Rixdorf 1897 . 10,81
BSR GH Velocitasel 887er 055
10. März 1906:
Sieger: Spandauer R.-C. Wanderer 1885.93 11,63 Punkte
R.-V. Wanderer, Rixdorf 1897 3 10500077
R.-V. Blitz, Rixdorf 1894 . . : 2910
Im Jahre 1902 galten noch die alten Wertungsbestimmungen
des Deutschen Radfahrer-Bundes. Daher erklärt sich die hohe
Punktzahl. Seit 1903 gelten die neuen Wertungsbestimmungen.
Daher trotz höherer Leistungen seitdem die geringere Punktzahl.
I Re
SE TTRERER NT
SEES
SSH
IR
u
AALE
er RACWANDERER"RIXDORF 18974
SIEGER. kerrer
NZ
REICLN-WAKDERPREG ere
1022
Berliner Reigenwanderpreis
mit Urkunde aus dem Jahre 1902)
Silberner Lorbeerbaum auf silbergrauem Plüsch. Am Fuss Tafel
t und Bundesabzeich
Vom Stamm nach beiden Seiten ansteigend ein goldener Eichenkranz. — Von der Krone
ıerabhängend die
In der Krone die Pergamenturkunde, auswechselbar, welche jährlich erneuert wird und dem siezend
Darüber die Inschrift: „Wanderpreis für Reigenfahren“, gekrönt vom Gauabzeichen
Der Grund, aus dunkelbraunem Samt, trägt rings die Abzeichen der Vereine, welche Beiträge gestif
Das Ganze unter Glas in Eichenrahmen mit Goldleiste - Grösse: 140 X 111 cm.
4 RE
nn
TERRA ENT
SH RER?
RD
252 6. Teil: Auszeichnungen
Satzungen
den Reigenwanderpreis des Gaues 20 Berlin D. R.-B
O
8 ch während des Besitzjahres ist der Gauvorstand jederzeit
\ 9 \ « | s Gaues be auf den Wanderpreis bezügliche Anordnungen zu treffen
2 Sr War SW 1 Ve ien oder ihn zurückzufordern, Sobald er das für geboten erachtet.
3 rl SON ENGE EHMANN:
gültig g N 84
om O seeschr nen > wern a
N 5 ) In dem jährlichen Wettbewerbe um den Wanderpreis
den ausserdem hrenpreise gegeben. Sie gehen dauernd
) :
S 2 S n der Gewinner über und bestehen aus Silbernen
S S M Der Preis €
52 Siegend Vere Startet nur ein Verein, so darf ihm einer dieser Kränze als An-
dy
Rechtsweg
auch über
he.
6.
1uUtages,
erkennung gegeben
werden.
Die Fahrer der
preistragenden Ver-
eine erhalten Gedenk-
blätter.
Die dem Wander-
preise eingefügte Ur-
kunde ist alljährlich
zu erneuern und ver-
bleibt dem siegenden
Vereine.
Mit Ausnahme des
Einspruchs, der Be-
schwerde und der
serufung im Sinne
der Bundeswettfahr-
bestimmungen werden
alle Streitigkeiten,
welche über oder mit
Bezug auf den Wan-
derpreis oder aus
diesen Satzungen ent-
stehen, vom Vorsitzen-
den des Bundessport-
ausschusses endgültig
entschieden. Bei
dessen Behinderung
desvorsitzenden auf Anrufen einer
ist ausgeschlossen.
etwa von einer Delle
ıd Aenderungen bedürfen zu ihrer Gültig-
3erlin, Hauptgautag 29. November 1903.
und dessen Wert, Auch über-
URKUNDE-D>2,
uf dem Sundesfanlmettfahren in der&hilharmonie am ll:Mär'z 1905
x ging nach dem Spruche des Kampfgerichts aus dem Wettbewerb um
> den Keigenwanderpreis des Baues
ACHTER-NIEDERRAD- KUNSTREIGEN)
Sr 9
9% > ln —»
der SPANDAUER RADFAHRER-TLUB WANDERER "65/93.
nls S IEG ER 5 hervor
E wird ihm deshalb der REIGEN -WANDERPREIS
ſatzungsmäfig für dasgahr 1905/06 zuerkannt
Berlin, den 11. Marz 1903
Der Vorſtand des Gau 20 Berlin des DR? B;
Urkunde aus dem Jahre 1905
Schiedsrichter vom Bur
N Rücl Part rnannt Der ordentliche
D Schiedsrichter entscheidet
ne Ansprüche und ihre H
8
F Diese Sat en
Zustimmung des Hauptg
5 F
Anhang
Empfangsbestätigung und Bürgschaft
Reigenv lerpreis zürgschaft für den Wanderpreis
( 7 | nehmen Sie Sä iche Stempelkosten
Zeit oelt Satzungen de Objekt 2000 M
Wer hn hierdurch zerlin, den
hzeit 1 jetzigen und Vor- und Zuname
G 0 B les Deutschen Radfahrer Stand
Genaue Adresse
HEE
1022b
-
WG EN
Berliner Reigenwanderpreis
EHREN- URKUNDE:
uf Jem Bandesſaal-ecttfähren Bin
N erzielte nach dem Spruche di
(Pum denKcigenwanderprrie des Da)
(ACHTER - NIEDERRADKUNSTREIGEN
der SPANDAUER AADFAHRER-CLUB WANDERER 13355
mit4tt4 Punkten
"DIE BESTE LEISTUNG:
Verlin, den-11März 1905.
Der Vorftand des Gau 20 Berlin des D-R-B
Kranzdiplom zum Berliner Reigenwanderpreis
auf dunkelfarbigem Samt, die Ehrenurkunde aus Pergament,
welche an schwarz-weiss-rotem Bande das Bundesabzeichen
trägt. Darüber ein silberner Eichenkranz, das silberne Gau-
abzeichen halb
EHREN = URKUNDE:
uf öem/Vundeoſanlwettfohren m der Philharmonie am 1'Mürz 1905
N erzielte nach dem Fpruche des Fam) fieriche in &m Wettbewerb
Sum den Beigenmanderpreis des Alles
ACHTER-NIEDERRADKUNST REIGEN)
DER, BERLINER RÄDFAHRER"CLUB WELDCITAS: 1837
mit Y$5 Punkten
DIE DRÜTBESTE LEISTUNG:
| Berlin, den 11. März 1905
- Dov Vorſtand des Gau 20 Berlin des D-R: B°
umschliessend. Eine goldene
Fassette
ee am
he des Kunpfgerichts
erpre> Ü Baues
ACHTER "NIEDERRAD-KUNSTREIGEN
DERRY, WANDERER "RIXDDRE
e mit 10,9% Punkten
SPIETZWEITBESTE LEISTUNG?
Berlin am 12 Rârz 9%.
Der Wörſtand ds Kues 2 Berlin des DAB:
vonn Cis RRTENTESNTINN
922
Fa)
‚dr Bhilbarmanic nm NARAr; 1%
Kampfgerichts m örm Wettbewerb
=
/
=
umschliesst es. Im Grunde Lot er
Ganze unter Glas in Eichenrahmen G
Grösse 80 X 70 cm.
Die drei besten Vereine erhalten dieses Kranzdip
EHRENFÜRKUNDE:
€ x
NEL dem
Y g
31 & sg
ACHTER- NIEDERRAD-KUNS GEK
ver Re M BEETZ 155 RIXDORE
:DIE DRITITBESTE .bEISTUNG =
y 106
Zorſtand des Qiu BE dre RD:
N nen
a
Einerkunstfahren wie im Bahnfahren über
Zum Schlusse folgt hier noch die
Darstell einer Reihe Auszeichnungen, 1000 m. Für alle diese Wettbewerbe
2
die der Deutsche Radfahrer- Bund in hat der Gau für das Gelingen
seinem Gau Berlin geschaffen hat. Es klassischer Wettbewerbe sehr wesentlich
sind die berühmt gewordenen Wett- ständige jährlich wiederkehrende
be dieses Gaues: Die Dauerfahrt Auszeichnuneen eeschaffen
g g
Sie folgen hier
Berlin“ und „Die Bundes-
sowohl im
Grosse silberne Denkmünze des Gaues20 |
Berlin des Deutschen Radiahrer-Bundes |
D |
E ||
n
) Ei u |
|
O Fig I |
I
JOS ES Fig l : ||
) \ Fels |
) |
ASE \
Rückseite 1903 == Rückseite 1904
Rund um Berlin
Bundesdauerfahrt des Deutschen Radfahrer-Bundes (Gau 20 Berlin)
1896, Zosse ssen 320 km, Gustav Gräben, Brandenburger Turen R.-V. 14 Std. 19 Min. 46 Sek
320 Gustav Gräben, Brandenburg a. H 13 38 9°
2 S -Potsd Otto Götzke, B. R.-C. Zugvogel 9 15
Otto Götzke, B. R. -C. Zugvogel 9 16 42
Franz Scholz, Friedenauer R.-V 9 33 14
3 Klein-M x Adolf Böhm, R.-V. Sport 1888, Berlin 9 15 28 ,
242 Otto Götzke, B. R.-C. Zugvogel 9 42 ER)
LAC =
R — AT
XS (Datum) 4X
ZR
hörigkeit - S
A | N
CD "Vereinsange 748
Vorderseite Rückseite
Silbernes Erinnerungszeichen von „Rund um Berlin‘
I\ € en Fahre € en er bestimmten Zeit )
\ Z Siegers 1 Dauerfahrt beenden (@
A \
Hamburg — Berlin
desdauc rt, anfa Gau 20 Berlin als Ersatz für die 1898 polizeilich verbotene Fahrt „Rund um Berlin“ veranstaltet,
eit 1905 von den beiden Gauen 1 Hamburg und 20 Berlin gemeinschaftlich alljährlich veranstaltet
om
10. September 1899, Hamburg 3erlin 257 km, Johannes Kratz, B. B.-C. Argo 1886 9 Std. 36 Min. 18 Sek.
1900 257 Johannes Kratz, B. B.-C. Argo 1886 . : en 038
1901 2570007; Alfred Görnemann, R.-V. Sport 1888, Berlin 10 14 150007
3 1 1905, Berlin — Hamburg 250 „ Wilhelm Dietes, Hamburg . . . . kd) 1 20) a 29
] 1906, Hamburg Berlin 257 Arno Härtel, Hamburg OO 40
Pr
7
Bundesmeisterschaft von Preussen 255
Bundesmeisterschaft von Preussen
|
Die Bundesmeisterschaft von Preussen wurde im Jahre geboren oder darin seit mindestens sechs Monaten ständig
1903 gegründet. Alljährlich ist sie seitdem vom Gau 20 ansässig sind.
Berlin des Deutschen Radfahrer-Bundes ausgefahren worden. Die Meisterschaft ist zweifach: einmal im Kunsifahre
Zugelassen werden nur Bundesmitglieder, welche in Preussen das zweite Mal im Bahnwettfahren i 1000 Mete
/
u
Preussenmeisterschafts - Medaille
|
|
|
1033 Vorderseite 4 Rückseite +
\ =|
H
== 5
si
|
|
1. Bundesmeisterfahrer von Preussen im Einer- Niederradkunstfahren
5
14. März 1903 Bundessaalwettfahren in Berlin (Philharmonie) an Arthur Samnee, R.-C. Alstaden- e S|
12. März 1904 y " y y Ia ISET derS ER: 8 =
11. März 1905 1 ji 1 „ Be . . Berthold Klaut 3
10. März 1906 n Dh 1 E: . „ Berthold Klautsch, 8 4
II. Bundesmeisterfahrer von Preussen im Bahnwettfahren über 1000 Meter |
28. Juni 1903 Bundesbahnwettfahren in Berlin-Friedenau . 3 Hermann Martens, R.-C. Sport-Berolina, Berlin 189t =
26. Juni 1904 „ y „ „ Ss . . . Hermann Martens, R.-C. Sport-Be 189
2. Juli 1905 „ „ » -Zehlendorf . . . . . Bruno Götze, B. R.-C. Concordia 1897 I
15. Juli 1906 y y „» -Steglitz LR Bruno Götze, B. R.-C. Concordia 1897 - 8
]
|
4
D TEES = TREND SR FE s aan y y BEA
nn ah La Fe IMSTTTITTTT
256 6. Teil: Auszeichnungen
Hamburger Senatspreis
(Herausforderungspreis)
Vom 31. Juli bis 4. August 1903 fand in Hamburg der 20. Bundes-
tag des Deutschen Radfahrer-Bundes statt. Der Hohe Senat der Freien und
Hansestadt Hamburg stiftete dazu einen Herausforderungspreis für Reigen-
fahren. Es wurde bestimmt, dass er jährlich zweimal — auf den Bundes-
WW =
(EBEAEEUAD Hans: STA tagen und dem jährlichen Winterfeste des Hamburger Gaues zum
xS eu 97 Austrag kommen sollte und erst nach dreimaligem Siege in das Eigentum
eines Bundesvereins übergehen dürfe. Als Wettbewerb wurde ein Achter-
Niederradkunstreigen festgesetzt.
Dieser Hamburger Senatspreis einer der berühmtesten Reigenpreise
in Deutschland ist siebenmal ausgelahren worden und jetzt dauerndes
Eigentum der Spandauer Wanderer.
Die 7 Wettbewerbe sind:
3. August 1903: 20. Bundestag in Hamburg (Sagebiel)
R.V. Die Wanderer, Strassburg i. E.
10. März 1904: Hamburg, Winterfest des Gaues (Sagebiel)
Bremer Bicycle- Club v. 1881
August 1904: 21. Bundestag in Düsseldorf (Tonhalle)
R-Club Diana, Leipzig - West
)
2. März 1905: Hamburg, Winterfest des Gaues (Sagebiel)
Bremer Bicycle - Club v. 1881
16. Juli 1905: 22. Bundestag in Erfurt (Reichshallentheater)
Spandauer R.- C. Wanderer 1885/93
3, März 1906: Hamburg, Winterfest des Gaues (Sagebiel)
Spandauer R.- C. Wanderer 1885/93
22. Juli 1906: 23. Bundestag in Nürnberg (Kulturverein)
Spandauer R.- C. Wanderer 1885,93
Hamburger Senatspreis
Die Spandauer Wanderer haben den Preis dreimal errungen. Damit
ist er bestimmungsmässig ihr Eigentum geworden.
Niemals zuvor war ein Reigenpreis mehrere Jahre hindurch so heiss
Wap] umstritten gewesen wie der Hamburger Senatspreis.
IE
BR COPIES
TEES
Wettfahren
eigen- und Kunstfahren ist kein eigentliches Wett-
fahren; denn es fehlt der sichtbare Wettkampf. Nur
künstlich wird dieser Wettkampf geschaffen durch das Hilfs-
mittel der Wertung. Dadurch entsteht ein unsichtbarer Wett-
kampf, ein Wettkampf auf dem Papier, in der Idee. Reigen-
fahren und Kunstfahren sind daher kein eigentlicher Sport,
sondern nur eine sportlich betriebene Kunst.
Im Ball- und Polospiel tritt der Wettkampf schon sicht-
bar hervor Diese Spiele sind aber auch nur sportlich
geübte Spielkunst, kein wirkliches Wettfahren.
Wirkliches Wettfahren findet sich nur auf der Bahn und
der Landstrasse. Hier hat der Radfahrsport seinen Ausgangs-
punkt gehabt und hierhin wird er auch immer wieder zurück-
kehren. Das Wettfahren auf der Bahn und der Landstrasse
ist der ewige Born, aus dem der Radfahrsport immer wieder
neue Kräfte zieht, dort im sichtbaren Wettkampf läutert sich
immer von neuem die sportliche und die allgemeine Moral,
dort erwachsen klare Begriffe, und das Wettfahren auf der
Bahn und der Landstrasse war und ist heute noch der feste
Sockel, auf dem das gesamte Saalfahren geistig und
moralisch ruht.
Ohne die läuternde Kraft des Bahn- und Strassenwett-
fahrens kann auch das Saalfahren nicht dauernd gedeihen
und deshalb muss — wenn auch nur in grossen Zügen
das Wettfahren auf der Bahn und der Landstrasse hier
behandelt werden.
Seit langem unterscheidet man Flieger und Steher,
Fliegerfahren und Steherfahren.
Fliegerfahren
Fliegerfahren passen nur für die Bahn. Sie gehen über
kurze Strecken. Die Entscheidung liegt kurz vor dem Ziele.
Anfangs wird langsam gefahren zur Schonung der Kräfte, es
wird „gebummelt«. Dann bei Beginn der letzten Runde
oder schon etwas vorher, zur Zeit der Glocke, wird das Feld
lebendig. Jeder Fahrer” sucht sich in Position zu bringen.
Kurz vor dem Ziele beginnt dann
schiesst mit voller Kraft vor,
passieren
Im Fliegerfahren sieg
nutzung des führenden Vorderr
hat, sich nicht hat einschliessen I
einsetzt und genügend Kraft hat, ihn durcl
Der Positionskampf in der letz
und der urplötzliche Antritt — die
sind das Spannende am Fliegerf
vielen Zuschauern ein Buch mit sieben Siegeln
Die Fliegerfahren sind
a) Malfahren, alle fahren g
b) Vorgabefahren, den schwäc
Vorgaben bewilligt
o
a) Malfahren. Fliegerfahren v
Mehr als 4 bis 6 Fahrer sollen
zu einem Felde vereinigt werden.
so regelrechter ist auch der Kaı
Das Malfahren war frül
des Tages. Daher hiess es
der sich bis heute erhalten
b) Vorgabefahren. \Vorgal
messen, dass die starken und die schwächeren Fa
zeitig am Ziel ankommen und alle dann
Diese \
bemessen, ist natürlich sehr schwer und
viel Kraft zum Endspurt haben.
der die Fahrer und ihre Leistungen sozusagen tagtäglich
Augen hat. Unter heimatlichen Fahrern rga Ire
daher allenfalls angebracht, nicht aber, wenn er weithe
aus lauter verschiedenen Gegenden kommen, bi
gar nicht miteinander in Wettkampf getreten Sir
einen richtigen Massstab zur Beurteilung ihrer Leistungsfähi
hat. Auf der Bahn werden Streckenvorgaben (10, 20, 30
u. Ss. w.) gegeben, auf der Landstrasse dagegen Zeitvorgaben
(nach Sekunden und Minuten)
DD
09
längere
oft meh
Dauerfahren (auct
Strecken. Ein
rere Stunden.
Vorläufe Sind im
1
für die k
iur
eine kurze
Dauerfahren
1 Steherfahren genannt) gehen
Dauerfahren währt daher längere Zeit,
Dauerfahren auf jeden Fall sportlich
denn ist die Strecke kürzer als in der
o kommen leicht Fahrer in die Entscheidung,
l
ze Strecke gut sind, nicht aber für
end die für die lange Strecke befähigten vorher
Strecke befähigten weichen müssen.
1d ist die Strecke die gleiche wie in der Entscheidung, so
die Vorläufe bereits lauter vorweggenommene Ent-
gen und die Hauptentscheidung ist dann nur eine
ere Spielerei. Vorläufe sind daher im Dauerfahren stets
D ren können mit und ohne Führung gefahren
und
zer Kraf
zwei Verbär
D ( doppel
ist wohlbe
I oder Verei!
ır einem
er Grundsatz gilt a
Niedergange
Dauerfahren mit Führung
"rüher war dagegen von
e ıg (Zwei-, Drei- und Vier-
gleich g schnelles
Die Fahrer
Wettfahren in
Das Wettfahren im Verbande
ht bloss der körperlichen Aus-
ebensosehr der
Die
ıno
BE
dienen.
Verbandes sollen
Glied des grossen
Die Pflichten gegen
nschen,
gegen Verein,
schaft, Staat, stehen
Gesell
im Sportgetriebe Das unter-
ichen Wettfahren,
vom ofllen
t
soll
zwei Vereinen
einem Vereine
leichzeitig
o
S5
kann zwei Vereinen gleich-
einem Verbande angehören. Auch
len gleichzeitig angehören.
ter Verein
s- oder doppelter Verbands-
Es
mit seinen Pflichten in Konflikt gerät.
rechtigt soll verhindern, dass
Herrn treu und aufrichtig dienen.
ıch im Sport. Doppelgängerei führt
über
Wettfahrer
umkreisen die Bahn in dauernd schneller Gangart. Der
Stärkere überholt den Schwächeren.
Dauerfahren ohne Führung kommen heute auf der Bahn
zwar noch vor, sind aber selten.
Im Dauerfahren starten alle Fahrer gleichzeitig vom Mal
aus. Das Feld darf nicht zu gross sein, sonst ist das Ergebnis
zu sehr vom Zufall abhängig. Ein Feld von 10 bis 15 Fahrern
SS genug;
ist allermeist gross genug; wird Führung gestattet, sogar noch
zu gross. Der Veranstalter hat die Ausschreibung danach zu
beschränken.
Ein modernes öffentliches Dauerfahren des Verbandes
Deutscher Radrennbahnen mit Kraftführung und einer Ge-
schwindigkeit von 70 bis 100 km in der Stunde ist eine hoch-
spannende Schaustellung ersten Ranges.
Halbdauerfahren
Häufig spricht man von Halbdauerfahren. Es ist das
ein Zwischending zwischen Fliegerfahren und Volldauerfahren.
Es rechnen dazu alle Fahren, die über Fliegerfahren
(3000 m) hinausgehen, aber die Zeitdauer einer halben Stunde
(ohne Führung ungefähr 20 km, mit Führung ungefähr 50 km)
Doch
nicht oder nicht wesentlich überschreiten. sind dies
keine festen Grenzen.
den Verbänden
Verbandswettbewerbe. Jeder Verband
muss seinen Mitgliedern Gelegenheit zum
Deshalb
muss jeder Verband sogenannte Verbands-
Wettbewerb untereinander bieten
wettbewerbe veranstalten, die nur für die
eigenen Mitglieder und Vereine offen
sind. Fremde Fahrer oder fremde Ver-
nicht zugelassen werden
dies
sollen sie in einer besonderen Gruppe unter sich bleiben.
eine dürfen
oder, wenn dennoch geschieht,
Absolut hohe Leistungen zu erzielen ist nicht der Zweck
der Verbandswettbewerbe. Leistungen, welche Fahrer von
Fach auf öffentlichen Wettbewerben zeigen, können natürlich
von Verbandsfahrern auf Verbandswettbewerben nicht geboten
werden. Es ist der Verbands-
wettbewerbe, an die Leistungen der Fahrer von Fach heran-
auch gar nicht der Zweck
zureichen.
Zweck ist allein der, den eigenen Mitgliedern Gelegen-
heit zum Wettkampf unter einander zu geben.
Oeffentliche Wettbewerbe sind solche, die von Unter-
nehmern gewerbsmässig abgehalten werden. Der Veranstalter
gewöhnlich ein Rennbahnbesitzer, seltener ein Theater-
will aus den Fahrern
Er engagiert
direktor, Gastwirt oder dergleichen
und dem ganzen Weitbewerbe Gewinn ziehen.
deshalb die Fahrer häufig’ gegen Geld, namentlich solche
Wettfahren
bekannten Namens, treibt mit ihnen Reklame und benutzt
sie zur öffentlichen Schaustellung.
Verbandsfahrer dürfen sich zu solchen Schaustellungen
oder öffentlichen Wettbewerben überhaupt nicht benutzen lassen.
Fahren ausserhalb des Verbandes. Verbandsfahrer dürfen
auf fremden Wettbewerben nur mit Erlaubnis ihres
eigenen Verbandes fahren. Das Fahren auf fremden
Wettbewerben darf dabei nicht zur Gewohnheit werden.
Auch Vereine bedürfen dieser Erlaubnis, wenn sie
ausserhalb ihres Verbandes fahren wollen.
Auch sogenanntes Fahren „ehrenhalber“ darf ausserhalb
des eigenen Verbandes nicht ohne diese Erlaubnis geschehen
und es darf ebenfalls nicht zur Gewohnheit werden.
Dieses Gebot, nicht ohne Zustimmung des eigenen
Verbandes auf fremden Veranstaltungen zu fahren, ist eine
Folge des Grundsatzes, dass Verbandsmitglieder nicht öffent-
lich fahren sollen. Sie sollen unter sich bleiben. Wollen
sie aus diesem Kreise ausnahmsweise einmal heraustreten,
so ist es ihre natürliche Pflicht, die Zustimmung des eigenen
Verbandes dazu einzuholen.
Fliegerfahren (Mal- und Vorgabefahren)
sind auch auf Verbandswettbewerben gut angebracht und
sollten dort gepflegt werden.
Besonderes.
Tandemfahren sind nicht mehr so häufig wie früher.
Werden sie aber von Verbänden gepflegt, so sollen beide
Tandempartner demselben Vereine angehören.
Dauerfahren werden in den Verbänden mit Vorliebe
gepflegt. Am bekanntesten ist heute wohl das Dauerfahren
des Deutschen Radfahrer-Bundes über 25 km auf den jähr-
lichen Bundestagen.
Auch Dauerfahren mit Führung ist auf Verbands-
wettbewerben wohl angebracht. Nur müssen dann Fahrer
und Führer demselben Vereine angehören.
Abschieber — auf der Bahn bei Fahrern von Fach üblich
werden auf Verbandswettbewerben besser nicht gestattet.
Kleidung. Die Fahrer desselben Vereins müssen auf
Verbandswettbewerben unbedingt einheitlich gekleidet sein.
Das ist eine Pflicht gegen den eigenen Verein und den
eigenen Verband. Mangel einheitlicher Kleidung zeugt von
Verwahrlosung des Vereins und seiner Fahrer.
Auf der Bahn haben Verbandsfahrer geschlossenes Trikot.
Fahrer von Fach lieben offenes, weit ausgeschnittenes Trikot.
Auf der Landstrasse muss die Kleidung völlig geschlossen
sein. Eng anliegendes Trikot ist — ausser dem Schwitzer —
auf der Strasse unstatthaft.
Programm. Zu jedem grösseren Wettbewerb wird in
der Regel ein gedrucktes Programm herausgegeben, welches
den veranstaltenden Verein oder Verband, Ort, Zeit und Art
des Wettbewerbes ersehen lassen muss. Das Programm wird
häufig Sehr unvollkommen abgefasst. Es soll nicht zu viel
und nicht zu wenig enthalten. Es soll ersehen lassen:
a) den vollen unverkürzten Text der Ausschreibung (fehlt
bedauerlicherweise oft), Pflichtübungen, Strecke u.s. w.;
b) die Namen der Fahrer und Vereine;
c) die Startfolge, Vorläufe, Vorwettbewerbe u. dergl.;
in den Verbänden 259
d) die Namen der Kampf- und Zielrichter;
e) die Namen der Mitglieder des Wettfahrausschusses
(Vorsitzender, Schriftführer, Fahrwart, Ablasser, Runden-
zähler, Zeitnehmer, Fahrbeobachter, Abteilungsführer,
Beisitzer, Arzt u. s. w.);
f) den Namen des Schiedsrichters.
Den Namen der Kampf- und Zielrichter ist im Programm
deren Vereinsangehörigkeit beizufügen, da sie zuweilen aus-
zuscheiden haben, wenn ihr eigener Verein mitfährt.
Der Schiedsrichter gehört wohlgemerkt nicht zum
gericht und wertet nicht mit. Er muss aber anwesend se
wiesenen Beschwe
um einen vom Wettfahrausschuss abg
führer (nach Zahlung von 5 Mk.) zu hören und seinen F
nach Prüfung sofort zu entscheiden.
Ein klares übersichtliches Programm ist — nament
auf grösseren Wettbewerben — ungem
und korrekt abgefasst ist es häufig entscheidend für den un-
gestörten glatten Verlauf der ganzen Verans
freilich auf das Programm viel zu wenig Sor
Dann sind auch die Gäste oft über die ı
des Wettbewerbes mangelhaft unterrichtet
gar leicht das Interesse
Inserate und Annoncen gehören nic
Werden sie notgedrungen trotzdem auf
on
sie nur am Ende, nicht im Text 1
stalter dulden in ihrem gedruckten Prog
keine Reklame.
Mannschaftsfahren
Das Mannschaftsfahren eignet sich vor allem
wettbewerben. Es hat zwei Formen: die offe
|
geschlossene. Z|
|
Das offene Mannschaftsfahren — nur für die
passend — ist ein Fliegerfahren i i
1000 bis 2000 Meter.
Jeder Verein stellt eine Manns
Bewerber sind
welche in ebensoviel einzelne Läufe verteilt we
wird nach Punkten, indem jeder Verein für jeden Lauf s
Punkte erhält, wie sein Fahrer Platz f
Nur die drei Besten jedes La
Die vierten und folgenden Fahrer e
vier Punkte. Bei gleicher Punktzahl en
3 Lauf B-A—(
w
G%
4. Lauf A—D-B 1 3
w
5. Lauf ( E— D ! 4 1
G
w
11 13 14
)
Sieger ist der Verein A mit der geringsten Punktzahl
(11 Punkte).
M E
N
Et
ee
ER
RED
3
=
a
a
2
a
I
I
x
4
x
3
Das geschlossene Mannschaftsfahren eignet sich in gleicher
Weise für die Bahn wie für die Strasse.
Die Mannschaft jedes Vereins soll geschlossen bleiben
ing bis zu Ende, d. h. vom Start bis zum Ziel.
alb wird nicht jeder Fahrer einzeln gewertet, sondern
nur einer, bei Sechsermannschaften gewöhnlich der Viertbeste,
bei Zwölfermannschaften der Achtbeste
urückgebliebene Fahrer scheiden aus, sobald sie keine
ht mehr haben wieder heranzukommen. Auf der Bahn
rer abzusteigen, sobald er von der eigenen
überrundet worden ist. Er darf sich ihr nicht
dienste leisten. Auf der
die vor dem Wendepunkt auf-
ückkehrenden Mannschaft nicht
Bahn starten je 2 Vereine von den Mitten der
‚szahl startet der letzte
Trader Nen!
n in Abständen
die Mannschafte
ssen
der Bahn wie auf der Land-
stens 1 deutsche Meile = 7500 Meter.
d da die Mannschaften ihre Leistung
er Kraft erzielen sollen am Ablauf
Strassenwettfahren
wird heute nur in
rassenwettbewerbe sind heute
1
e. Nur Sehr Selter Sucht zuweilen ein
einen öffentlichen
n. Verbandsfahrer
ken gehören auf die Bahn
ler Landstrasse Sind nur
R
rechnet auf der
s ein Fahrer binnen 24 Stunden leisten
rten werden ohne Unterbrechung (ohne Nacht-
hrer sind nicht gestattet, ein Verbot,
Bef ng zwar schwer zu überwachen ist, das zu be-
das eigene Ehrgefühl ge-
Dauerfahrten auf der Landstrasse sind sehr zahlreich.
kehrende berühmte Verbands -Wett-
Rund um Berlin, Hamburg —Berlin,
Hamburg —Hadersleben, Rund um Wien u. a. Nicht selten
über 100 Fahrer teil. Sie werden durch das Los
Gruppen von gewöhnlich 10 Fahrern geteilt. Die Gruppen
tarten in Abständen von einigen Minuten. Die Fahrer der
en suchen dann die vorderen Fahrer so schnell
up]
einzuholen. Das wirkt unbewusst belebend und
nspornend auf ihr Tempo. Und gewöhnlich — aber nicht
7. Teil: Wettfahren
immer — wird Sieger auch tatsächlich ein Fahrer. aus
den hinteren Gruppen. Deshalb freut sich jeder Strassen-
fahrer, wenn er durchs Los einer der hinteren Gruppen
zugeteilt worden ist.
Am beliebtesten sind Strassendauerfahrten von 200 bis
250 km. Die Fahrzeit ist dann meistens 9 bis 12 Stunden.
Diese Fahrten sind nicht übermässig lang, aber lang genug,
um die wirkliche Leistungsfähigkeit der Fahrer zu erproben.
Dauerfahrten auf der Landstrasse bedürfen sorgfältiger
Vorbereitung. Die Organisation (Kontrollen, Streckenbesetzung,
Verpflegung u. s. w.) ist nicht leicht und erfordert zahlreiches
Personal. Nur grosse, starke Verbände können Dauerfahrten
veranstalten.
Die Dauerfahrer werden meistens durch eine Binde
mit Nummer gekennzeichnet.
Den Fahrern werden häufig von weitem Signale gegeben
durch Winken mit einer Fahne oder einem Tuche. Senk-
rechtes Winken (von oben nach unten) bedeutet: Strecke frei!
Fahren! — Wagerechtes Winken (Winken quer) bedeutet:
Vorsicht! Langsam fahren! Absteigen!
Fernfahrten
Fernfahrten sind Strassenfahrten von mehr als 500 km
Länge. Sie erfordern mehr als 24 Stunden Zeit und werden
mit Unterbrechung (Nachtruhe) gefahren.
Auch hier sind wie überhaupt im Strassenfahren
Führer und Begleitfahrer unstatthaft.
Fernfahrten bedürfen gleichfalls einer sorgfältigen Vor-
bereitung
Das Kontrollwesen, die Verpflegung u. s. w. zweck-
mässig zu regeln, erfordert viel Umsicht und Sachkenntnis.
Berühmt ist die Fernfahrt Wien—Berlin vom 29. und
30. Juni 1893, 580 km; Sieger war Josef Fischer aus München
in 31 Stunden. Sie war ein Gegenstück zu dem berühmten
Distanzritt der deutschen und österreichischen Offiziere im
Oktober 1892. Der beste Reiter hatte damals 71 Stunden
und 35 Minuten gebraucht, der Radfahrer noch nicht einmal
die Hälfte der Zeit.
Streckenfahren
Im Streckenfahren wird eine Strecke (1, 5, 10, 100 km
u. s. w.) vorher fest bestimmt, die zurückzulegen ist. Am
Ziel wird mit der Uhr in der Hand die dazu gebrauchte
Zeit gemessen, d. h. die Fahrer werden der Reihe nach
„gezeitet“. Sieger ist der Schnellste.
Weitaus die meisten Wettfahren auf der Bahn, wie der
Landstrasse sind Streckenfahren.
Häufig wird eine Maximalzeit festgesetzt, z. B. „130 km
binnen längstens 6 Stunden“ oder „Hamburg — Berlin binnen
3 Stunden über die Zeit des Schnellsten hinaus“.
Das sind alles Streckenfahren, weil die Strecke von
Anfang an feststeht.
Kaiser Wilhelm-Denkmal auf dem Kyffhäuser
1
| 4
|
|
|
|
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WIRTES EAI VUN SCHR ESA NEE
NE
FON
Zeitfahren
Im Zeitfahren wird — umgekehrt wie im Streckenfahren
die Zeit (1, 2, 3, 6 Stunden u. s. w.) vorher fest bestimmt
nd die bewältigte Strecke an den Masssteinen (auf der
> an den Kilometersteinen) gemessen. Der eine Fahrer
t bei Ablauf der Zeit dann mehr, der andere weniger
Zeitfahren sind seltener. Auf der Bahn werden Zeit-
hr Stunden zuweilen veranstaltet
men Zeitfahren über 6 (wohl auch 12
‚2 7. Teil: Wettfahren
In Zeitfahren steht also die Zeit von Anfang an fest.
Zeitfahren und Streckenfahren werden oft verwechselt,
wenigstens im Namen. Sie sind aber begrifflich scharf
geschieden.
Fahren gegen Zeit. Mit dem Zeitfahren nicht zu ver-
wechseln ist das Fahren „gegen Zeit“. Der Fahrer fährt
dabei ganz allein, ohne jeden Mitbewerber. Es ist daher
keine gemeinschaftliche Wettfahrt, sondern ein Fahren mutter-
seelenallein. Es sind keine Mitbewerber zu schlagen, sondern
nur die Zeit. Rekordversuche einzelner Fahrer auf der Bahn
sind stets Fahren gegen Zeit. Der Fahrer kämpft dabei so-
zusagen gegen die Zeit an, er fährt „gegen Zeit“.
Der grosse Bruder
E
Alphabetisches Register
(Ein Stern
Seite
Abbrechen N 1.2308 AN?
Abgehen . . . 196
Abkippen . N 2 : - 196
Abstand im Korso er 230
Abteilung . . . 25
INDZeICH er EE x 248
Acht, siehe Wechselrunde
Allerlei rg ne 0 2224
Altes Bild . ; } red
Anerkennungspreis . in: 248
Ankündigungskommando. . . . . 32
Anspielen . . . . Sch 2228
Anzug, siehe Kleidung
Apfelgreifen . . . ur 245
IN DielStecl Cr NE ur 245
Apfeltauchen . . . 2245
Armgriff . er ee 28*
Armhaltung . . . : Se 120
Armverbindung . 28
AUIDaAUREE I een 2.010205
Auffahren = Nebenreihen N - 4
Auffahrt im Korso . Unser. 2238
Aufsprung zum freien Reitsitz . . 145*
Aufstellung im Korso 238
Auftritt, siehe Dorn
A UST USE E79
Ausscheidungsspiele . . 3.0.9. 2X)
Auszeichnungen | SE: 247,
Baidachingruppe 241
Balllinie 232
Ballspiel 227
Bankettfahren . 242
Befehl ee: 32
Behandlung der Saalfläche . 32
Behinderung . a 228
Beinnaltuncz EEE 1116
Beleuchtungsreigen. . . . . . 89
Benachrichtigungskommando, s. Befehl
BAREN 0 5000008505028
Beugestand N 1352192
Blumenkorso, siehe Schmuckkorso
Blumenreigen, siehe Schmuckreigen
Bluse, siehe Kleidung
RSE 0550050 7 245
Brücke E a END = des 51*
Brustkreuzgriff . . . . er: 29
Brustschwebehang . . . . 188%, 193
Damensitz
Darmverschlingung (Abb. 205,
Dauerfahren
Denkmünze, Berliner
Diamantrahmen
weist noch be
Dicker Mann
Diplom siehe, Url
Doppelkehrzug
Doppelkutsche
Doppelmühle, siehe Müh
Doppelseitenstand
Doppelumfahrt
Dorn
Dornstand
Drais
Draisinen
Draisinen - Wettfahren
Drehen des Lenkers
Drehgriff
Drehschlag
Drehsprung
Dreierdrehsta
Dreierkunstfahren
Dreiermühle, siehe Mühle
Dreierring, siehe Ring
Dreierstern, siehe Stern
Dreirad
Dreiradtandem
Dribbeln
Durchpassen
Durchwechseln
Durchzug
Ecken
Ehemannsring
Ehrenpreise
Eierfahren .
Eiffelrad
Einerfahren
Einrad
Einreihen
Einzelhalten, siehe Halten
Elemente
Fahne
Fahren gegen Zeit
Fahrfläche .
"ahrtrichtung
"ahrwart
altgriff .
"arbenreigen .
Fassung, siehe Armverbindung
Fernfahrten
Festzug .
Fisch
Fischer .
Flankenpaar, siehe Flankenreihe
Flankenreihe
Flankenrotte, siehe Flankenr
ANAL TS
|
rta HEEE Da Vg (400
110
NR
ARI RNAI
A
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;
x
re
Mur
Alphabetisches Register
Handstand auf liegendem Rade 157,
Hang hinter dem Sattel, siehe Maus
Hemdbluse, siehe Bluse
Her
Hermannsdenkmal
Hexenkessel
usforderungspreis
Himmelsleiter
Hinterradschlag
Hinterreih
Ho
Hocke 5 e 105%
199
08
Seite
Kreuzgriff 29*, 109*
KTEUZIUNCdCTE SE Br sn BAAR
KünSstahren E E I e103
Kunstreigen, 24:02:99 E290
Kurbeln «nto fn ee ee |
(siehe auch Räder)
Kürübung, siehe Uebung
Kutsche im Reigen) 2 1 0 00009 0075X
Kutsche im Kunstfahren 191*, 206, 214*
Kutschenumfahrt : 78*
Kutscherbock . Sur OT
Kyffhäuser see er I . 261
Lampentieber ; ee]
Längsmitte . . ee, ide 32
Längszug u: E 34
Laufen auf dem Vorderrade 142*, 196
Laufrad 1775
Legen des Rades 5 156*
Lenker, siehe Räder
Lenkerbeugestand . er 136*
Lenkerdrehen, siehe Drehen
Lenker
Lenkerwageliegen, siehe Wageliegen
riti
Leuchtreigen, siehe Beleuchtungsreigen
Lichtreigen SN R TEE SO
Links . . . » . 32 und Anm. 105
Linksum, siehe Wendungen
Lustiger Ehemann 223
Malfa
Mannschaft . . . . 25
Mannschaftsfahren . . . ... 259
Marsch, siehe Kommando
Maus (siehe auch Katze) . . . . 138%
Medaille . s 24S
Mehr hren 2 A : 104
Meisterschaften 3 5 249
Meute: | 08244
Michaux Fo N ZA
Mühle ir: Dr 0282905
Mühlendurchzug 254088507
Mühlenkutsche . ; ERBE
Mühlenumfahrt 54, 61*, 205
Mütze, siehe Kleidung
Nadelfadelfahren a y 245
Nebenreihen . . 3 40
Neuwertung ; LE ia 0708
Niederrad . . ee]
Oben . te o) po Vio WL To Co 32
Obersitzy "Aa ee ren] 545
Oeffentliche Wettbewerbe 258
Offen . 33
Omnibus 7m
Paar . 25
Pedalstand . Sr 7 ra 27
Pedaltreten E 382813
Pflichtübung (siehe auch Uebung) 144
Pirouette 130*
Seite
Plakette . 248
Polospiel . 232
Ponypolo . , . 234
Preis, Siehe Auszeichnung
PTreiSJägereit one: 248
Preussen, Meisterschaft 255
Programm es >59
Pyramiden 221
Quartett 215
Quermitte 32
Querzug 34
Querlinie, siehe Quermitte
Rai . KE De . 99, 104, 238
Räder. ann a R SE O0 1048238
Radballspiel a me 227
Radfahranzug, siehe Kleidung
Radpolower SUEHEN: ZU UTE 232
Rahmen, durch den Rahmen treten 114
Rahmen, durch den Rahmen
WEeCchSeln EE UE EEE UE SUD ONNEN!
Rahmenbeugestand . 137
Rahmensprung 145*
Rahmenstand . 189
Rahmenwechseltritt . 143
Rattenschwanz Se Si 88
Rauchen (siehe auch Ueben) 243
Rechts s 22.20... LR 9210
Rechtsum 39
Rechtsschwenkt 39
Reigenfahren . 26
Reigenschulung 95
Reigenwanderpreis 250
Reiterpolo . 234
Reitsitz 108*
Reitstellungen 133*
Richtung, siehe Ueben
Ring EN R fo LEL Su (olieh A] 6)
Ring, Knabe im Ring 226
Ringgriff RO 29*
Ringmühle, siehe Flügelring
Ringstechen 245
Rolle 6,0 190
Rotte 25
Ruckschlag . . . 230
Rücken gegen Rücken 181*
Rückenkreuzgriff 29
Rückenstand 195*
Rückwärts . 105
Rückwärtsfahren . 130
Rund um Berlin 254
Runde 42*
Sal siehe Fahrfläche
Sattelbeugestand, siehe Beugestand
Sattelknieen 135*
Sattellenkersitz 187*
Sattellenkerstand . 175%
Sattelstand, freier o LS
Sattelwageliegen, siehe Wageliegen
2320
ZBL 5 0.050004
Schärpe, Siehe Kleidung
7
Alphabetisches Register 265
1
| Seite | Seite Seite
ScCHAUKel 2 ee E12 198125981'80Z | Sprung auf den Sattel nr 203* Untermann . 2 | ET A
Scheibenschiessen rd | Sprung mit dem Rade, siehe E Urkunden 2 22 822 2247
SIEM a Ee BESprungüubungen ee -200*
SchereSmBReicen AT | MEStatfe lF ILI E E 888 NV erbandsfähren u 258
Kunstfahren . . . 146, 205 Stand auf Vorderrad . Fa 131* Vereinsturen g 1 . 242
Schiedstich ter 4 ee 2 UE 2.08 Steigen im Reigen 53* (Turbine), 100, 177 Viererkunstfahren ir: EDS
Schläger, siehe Polospiel | Steigen im Kunstfahren . 176°, 187, 205 Viererkutsche u.s.w... . . . 220 |
Schlag über Hand. . . . . 233, 234 SICHER E le Volte, siehe Schleife
Schlagberechtigt ; 232 Stillstand . . . 2.22... . 126% Vorderrad, Sitz auf . .. 138%
Schlange im Reigen . east Stillstand im Rahmen. . . . . 140* Vorgabefahren 257
Schlangenzug . . 2 2 2.2.0. .39* | Stockwerkmühle. . . . . . 217, 218 Vorläufe, Vorspiele 2
Schleife, Schleifenzug . . . . . . 37* Strassenwetfahren . » . . . .» 260 Vorreihen ; 10
Schleifenfahrt . . C DOA | Streckenfahrn . ...., 200 Vorwärts
| Schlipsbindefahren . . . : . 245 Strümpfe, siehe Kleidung
Schlüpfen durch den Rahmeni siehe Stuhlfahren . . . OO E 245 Wührer * 1
Rahmen (wechseln) Sweater, siehe Schwitzer Walzerring 92
Schirmiahren. 2.023 ee re 24 Sno EE EEE SE . 249 Wanderfahren 2
SCNMmMUCcKKorS 240 Wanderpreis 2
SCHMUÜUCKTEIZEN UE E89 köfeme Be | Wasserwage
4 Schneckenzug . . . Acer 39% Todesrine E DL | Wechseln 1 1
Schnitzelagd.. . er 244 Tonne i Ee 905 Wechseln im Gegenkreiszug
Schokoladensete . » . . . .93, 109 Tonreign. 2 22.2. ‘ 90 Wechseln in Fahrt . 45*, 2
SCNräghocke 100% OrTorschlaes a 0599 | Wechseln von Stirn 1
Schrägzug.. . . . at To C LE | 51% | Wechselkreuz .
Schrittmacher, siehe Führung Toter Punkt, siehe Halten | Wechselkutsche 2 |
Schuhe, Siehe Kleidung Tour, siehe Tur Wechsel = 4 |
Schuhspitzen . . . Bere 24 Trikot, siehe Kleidung | (rech 1d links
Schulreigen . ae E 2489 Te 22.2149 | Wechselschwenken, siehe 4
Schultersitz 187*, 193 Trippeln, Siehe DIDIER | Wechselmühl Sl
Schulterstand 187*, 193 Tu E Ruth; aa Wechselstern S|
SCHU UNSERE a erg Turbine 53* | Wende 4
Schultergiff 238 UT ENfAHren 949 Wende im L 1
Schweben . ; ee 2A Te oa a en 179 Wendungen N
Schwenkenn nr Satans 199 Wertung, s
DCHWILZEINN UN IR 250 Wertung im >
Seitensprung . .. Ber 200% U eben er, EPS 09275104 Wertung im 4
Seitenstand . . ee, Uebergang . Er 2193 Wertung im a
Seitenschwebestand . . Seel 24 Weberhanderitt nr 2 2 729571098 Wettfahren ; |
Seitenwechsel . . ET EE 229 Ueberhang ſ . ? . 186* |
j Senatspreis . . RR 2256 Ueberradel . . Re 223 n
Signal, siehe Kon: ER Ueberschlag WIER 186*, 199, 210 |
Sitz im Rahmen, Siehe Wiege Webersetzungyy.: 1. LO
Sitz auf Vorderrad . . . . . 138*, 158* Uebersteigen. .». ... aan 184 ; |
Spine oo ou ov 0 Gar 224 Uebung . . le: : 104 Zeitnehmer . =)
Spielteldlewgpres res. 2.0 2007227, Uebungsbeispiele . . . re 105 Zirkel =
SITZEN STU NENN ara Wmfa hr E54 205 Zirkelzug À
Sportdenkmal bei Grünau ke ni =N23 Umzug . 33 ZUSCHUEN 4
SPLINS eH Von Unten 32 Zweierkunstfahren 4
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daß N RAR VANONI T SCORE TSE EE TETEN REIEN LET IE RETTET A SAITO
Dr. Lothar Nitz, Die hohe Schule des Rades, Berlin 1907
- Von
- 1907
- Seiten
- 272
- Art
- Buch
- Land
- Deutschland
- Marke
- Doktor Lothar Nietz
- Quelle
- Karl-Friedrichs Marks
- Hinzugefügt am
- 28.02.2020
- Schlagworte
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