Fahrzeugfabrik Eisenach - Buch zur Erinnerung an die Wartburgstadt Eisenach 1912

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& Wartburgstad t | & Dixi-Automobile, Wartburg ü Kriegsmaterialien. = E m N m u a a nn JE a zum na name nn on Bene 1 EG = R eg Wartburg-Fahrräder sind für Sport, Touristik u. Geschäftszwecke hervorragend geeignet. | | | | | | | | | | Wartburs-Herrenräder | | | | Wartburs-Damenräder | Wartburg-Jugendräder | ‚artburgs-Geschäftsräder | | EB Elegant — Leichtlaufend — Unverwäüstlich | | = | | | ; Fahrzeugfabrik Eisenach in Eisenach. | Katalog 1912 über Wartburg-Fahrräder umsonst und postirei. | Xu 4 # Ed, Fn HI! > et FN N ! . > Ir C, E > IRE TÈ en DÉ SE LLS rg: Va C EF PS u Sa ee Be a T Ke LL D PIS EIE EN (ant = Wr 7] 414 à NRF ee WI : y A IN ER A e IE a - X a LE SR 5 A 4 )) Bet, N rt "e LL © 3. = . ep pr E = ae 2 Pr ee D es een | i ea Ic gf È: R TICS Ta on nm II 2 +... .*s EWA Ti 8 O Iwerke „EXCels A.-G. Hannover-Linden 2. Gumm ( ns NW N PN Hannov. 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Und hinzu kommt noch, daß Eisenach, die Perle Thüringens, im Herzen Deutschlands, als Fisenbahnknotenpunkt der Linien Berlin (oder Leipzig)- Frankfurt a. M., Eisenach-München und Eisenach-Hamburg von allen Himmelsrichtungen gleich leicht zu erreichen ist; daß seine nähere und weitere Umgebung alle landschaft- lichen Reize vereinigt, die uns erfreuen und erheben können: daß seine ozonreichen Wälder eine unerschöpfliche Heilkraft für Lungen- und Nervenkranke in sich bergen und daß ferner ein Kurbad mit einer heilkräftigen Sole, deren Quelle in der Nähe Eisenachs ent- springt, sich hier befindet. So an es nicht Wunder, daß Eise- nach alliährlich von vielen Tausenden von Fremden, teils vorüber- gehend, teils zu längerem Aufenthalt besucht wird, daß in seinen Mauern ijahraus, jahrein Kongresse tagen, Verbände und Verbindungen aller Art ihre Zusammenkünfte hier abhalten. Allen diesen Besuchern Eisenachs, insonderheit auch ienen, in deren Herzen vielleicht der Wunsch aufsteigt, dauernd in Eisenach ihren Wohnsitz zu nehmen, sei dieses Schriftchen zur Orientierung über die Stadt und ihre nähere Umgebung gewidmet. Eisenach ist die zweite Residenz des Großherzogtums Sachsen und zählt (Frühiahr 1911) 38 200 Einwohner. Das alte Eisenach (Isenac, Isenaha), lag nicht an der Stelle des heu- tigen, sondern war ein Dorf, das etwa 2 km östlicher, am Petersberg gelegen war. Im Jahre 909 wurde der‘ Ott durch die Hunnen verwüstet und 1062 gänzlich zerstört. 1067 erbaute‘ ‚Ludwig II, der Springer, die Wartburg, und am Fuße derselben wurde. ‚nunmehr das neue Eisenach, wie es heute steht, aufgebaut. | | Es liegt am nordwestlichen. Mohn e een Ides, da wo die beiden Flüsse Hörsel und Nesse sich vereinigen, in einer Höhe von 221,5 m über dem Meer. (Trieonometrische Marke am Fuße der Georgenkirche am Marktplatz.) FEisenach ist der Sitz ZA O ats A Is DD + N = u er N = = En 2. O = _ Cda =. = C E D TE Qa D jan) 3 ER se 3 es der Bezirksdirektion des Ill. Verwaltungsbezirkes, eines Land- und eines Amtsgerichts und einer Reichsbankstelle.. Als Garnisonort ge- währt es dem 2. Bataillon des Infanterie-Reriments Nr. 94 (Groß- herzog von Sachsen) Unterkunft, sowie einem Bezirkskommando. (Offiziersheim für Landwehr-, Reserve- und Offiziere z. D. und a. D.: Sophienhof.) Beim Austritt aus dem am 1. April 1904 dem Verkehr über- gebenen, in romanischem Stil erbauten Bahnhofs-Gebäude zeigt sich uns zunächst links der Goldberg mit dem Stadtpark, aus dessen Grün das Schloß des Herrn von Eichel herausragt. Wir wenden uns rechts und gelangen, dem Geleise der Elektrischen Straßenbahn folgend, durch die Bahnhofstraße zum Nikolaitor. Dieses Tor ist noch ein leil der alten Eisenacher Stadtbefestigung und sein Turm der einzige, der von den früheren 5 Stadttortürmen noch erhalten ist. Über dem Toreingang bemerken wir das Steinbild Ludwig des Bär- tigen, allerdings nur noch mangelhaft erhalten, und einige andere verwitterte Steinbilder aus dem Jahre 1070. Wir durchschreiten nun das Nikolaitor und vor uns liegt der Karlsplatz. Zu unserer Rechten erhebt Sich die Nikolaikirche, "ein hervorragendes Baudenkmal romanischen Stils (eine dreischiffige Basilika) aus dem 11. Jahrhundert mit einem 60 m hohen Turm. 1886/87 wurde die Kirche im Innern von Professor Stier-Hannover gänzlich neu wieder hergestellt, 1894 von Professor Weichardt- Leipzig neu ausgemalt. | Dicht neben der Nikolaikirche liegt das evangelisch-lutherische Diakonissenmutterhaus. Das Diakonissenhaus war ehemals ein mit der Kirche zu St. Nikolai zusammenhängendes Benediktinerinnen- Nonnenkloster, das im Jahre 1151 von der Tochter des Landgrafen Ludwig I., Adelheid, gegründet wurde. In der Mitte des Karlsplatzes erblicken wir das 8 m hohe, von Prof. A. von Donndorf-Stuttgart entworfene Lutherdenkmal, das am E Mai 1895, am Erinnerungstage von Luthers Ankunft auf der Wart- burg (1521) enthüllt wurde. In den an dem ÄGranitsockel ange- brachten Bronze-Relieis werden uns Bilder aus Luthers Eisenacher Zeit gezeigt: Luther als Kurrendeschüler vor dem Hause der Witwe Cotta, Luther als Junker Jörg, unter welchem Namen er auf der Wartburg verborgen gehalten wurde, und Luther bei der Über- Setzung der Bibel. . Das 4. Bild zeigt auf einer Bronzetafel die Anfangsworte des Liedes „Lin’ feste Burg ist unser Gott“. | Haben wir den Karlsplatz überschritten, so biegen wir rechts in die Karlstraße, eine der Hauptverkehrsstraßen der Stadt, ein, um zum Marktplatz zu gelangen. Ziemlich am Ende der linken MHäuserfront steht das Geburtshaus Friedrich Prellers (zeb. 25. 4. 1804, gest. 23. 4. 1878), des durch seine Odysseelandschaften berühmten Landschaftsmalers, durch eine Gedenktafel bezeichnet. Die: rechte Seite der Karlstraße am Markt wird durch das Gebäude der Hof- apotheke abgeschlossen, eines der schönsten Häuser der Stadt aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Marktplatz haben wir zunächst zur Rechten das im Jahre 1742 erbaute Großherzogl. Schloß, das in den Jahren 1848-1858 der Herzogin von Orleans und ihren beiden Söhnen, dem Grafen von Paris und dem Herzog von Chartres ein Asyl gewährte. Dasselbe kann gegen ein Eintrittsgeld von 50 Pfennig besichtigt werden. Links an der Ecke der Karlstraße erhebt sich das Rathaus, im Jahre 1641 erbaut. In demselben sind bemerkens- wert das Gemälde Mardersteigs im Sitzungssaale des Gemeinderates, das die Ankunft der 4iährigen Braut des Landgrafen Ludwig L., Elisabeth von Ungarn, auf der Wartburg‘ darstellt, und in der Gast- fa ie 3 een - Stube der 1907 vollständig neu hergerichteten Ratskellerwirtschaft das große Ölgemälde, Eisenach im Jahre 1663, das älteste Stadtbild von Eisenach. | / Lassen wir unsern Blick nun über den Platz schweifen, so fesselt uns zunächst der imposante Bau der St. Georgskirche, 1182—1188 von Landgraf Ludwig III, dem Milden, erbaut, mit dem neuen im Jahre 1902 aufgeführten 62 m hohen Turm und Portikus. Die Kirche erhielt im Jahre 1911 eine neue Orgel. Am Westportal bemerken wir das Cenotaphium des Johannes Hilten, in der Sakristei das des Nikolaus von Amsdorf. Die Georgenkirche wurde während des Bauernkrieges (1520) arg verwüstet und im Jahre 1560 neu hergestellt. Auf seiner Rückreise von Worms nach Möhra hat Luther hier gepredigt. Der obenerwähnte Jo- hannes Hilten war ein Barfüßermönch, der gegen das Papsttum und’ die Pfaffenwirtschaft predigte und deshalb im Gefängnis des Dominikaner- klosters festgesetzt wurde. Er starb daselbst 1496, nachdem er zuvor das Kommen Luthers prophezeit hatte. Nikolaus von Amsdorf war Bischof von «Magdeburg (gest. 1565) und der Freund Luthers. Die damals mit der Georgenkirche verbundene St. Georgenschule wurde von Luther in den Jahren 1498-1501 besucht. Damaliger Rektor und Luthers Lehrer war Johann Trebonius. Auf der Mitte des Marktplatzes steht ein altertümlicher Brunnen, der von einer Reihe prächtiger, 1789 angepflanzter Linden beschattet wird. Er ist mit der Statue des Schutzpatrons von Eisenach. dem Drachentöter St. Georg, geschmückt, die von einem Brunnen stammt, der in der Zeit der Reformation am Eingang der Goldschmieden- straße stand. auf den Marktplatz. | Nahe dem Westportal der Kirche erhebt sich das 1884 enthüllte Bach-Denkmal, an Eisenachs größten Sohn, den am 21. 3. 1685 hier geborenen, 1750 in Leipzig als Kantor der Thomasschule gestor-. benen Komponisten und Orgelmeister Joh. Sebastian Bach erinnernd. Dieses Denkmal hat Eisenach ebenfalls der Meisterhand des Prof. Donndorf zu verdanken, nach dessen Modell der Bronzeguß von Howaldt in Braunschweig ausgeführt wurde. Am Sockel bemerken wir das Reliefibild der heiligen Cäcilie, der die Erfindung des Orgel- spiels zugeschrieben wird. Gegenüber der südlichen Langseite der Kirche, auf der ;Espla- nade“ steht das den 1870/71 gefallenen Kriegern im Jahre 1874 errichtete Kriegerdenkmal. Die Esplanade wird begrenzt im Osten von dem uralten Residenz- oder Landgraienhaus, in dem sich jetzt das Großherzogliche Rechnungsamt befindet: im Westen von der im Jahre 1825 erbauten Georgenschule, nach Süden von dem Schloß- brauhaus, im Volksmund „Dunst“ genannt. Hier stand. seinerzeit ein Franziskanerkloster. In der altdeutschen Trinkstube des Schloß- kellers findet man interessante Bilder aus Luthers Schulzeit mit Dokument über seinen Schulbesuch. | | | Wenige Schritte von der Schloßbrauerei entfernt auf dem hinter dem Residenzhaus liegenden Lutherplatz das über 400 Jahre alte Lutherhaus mit der Lutherstube, welche altehrwürdige Andenken an den großen Reformator aus der Zeit birgt, wo er als Kurrende- schüler bei der Witwe Cotta Aufnahme gefunden hatte. Wir wenden uns zurück nach dem Marktplatz. Von der Espla- nade herunterschreitend und unsern Weg links um die Georgenschule herum nehmend, haben wir zur Rechten das Kaiserliche Postamt, erbaut 1885, 1910/11 bedeutend erweitert, während vor’ uns der Pfarrberg in die Höhe steigt. Diesen passierend, kommen wir an E E links, vorbei zu einem monumentalen Treppen- i | | auigang mit dem Wingoliiten-Denkmal, im Jahre 1899 vom Wineolfs- Wandelhalle des Kurbades Eisenach, | bund zur Erinnerung an seine 1870/71 gefallenen Kommilitonen "314 SL SIDId "yDdeuasız 1919 Y9nıpyYanq -194 43p Belo A4 1auyang ‘YIM "Id UOA ,’0I8I Jaquina1dog ' we wydeussız nz UOISOJAXT-I9ANI 914“ :A SYDeuası7 aYysIy9san ANZ 93111199 ayaIs SOIAYEN (xx 'SId 89 St94J 'ydeuasız 1919y9nıpyangjoyy 19P ig « y ZeilaA 'uyny ‘D ‘44 uoA ',„yOwUasyg NZ OInyoS ayosıulage] pun 193150141912 41u1wog IIA sydeuasıg 94 y9MISIN nz ezgıyrag“ Zur oyyaIs 1oqnıary salopuayaZur (,„ ei a La 6 („„STUZIOIT o]loAsyon[3 UN. 08. peuosıg 111 soul ue 1oquia1dag ‘] SIP puoqy ug 91n8]jo3_ RE „15450 ) HOuHlla 91nol YON "neginy uospujouulio ÜpfSüdy1 Ip xb ue UOnS9U 20139 UouunIg A9P 191419 'S9.SPIYUIPIL) SI3P | 1y9Y.19paı A ‘007 19P 49199 ANZ 016] 19qui2}doS 41 Wy "uaueyum uayasuayw 09 9.511193 PUN 1UIJUNEIqAB JISNEL 08 J9qN T9904 UOISOJAXIA9AINI 249ey93 NES 1311 OLSI J9QqWSIA9S "| WE Alp UE U9YUIIOZSSUNJOUULIT 119 *°,,U9U -unJg U9ZIEMAYIS“". uNZ 9YJE1ISUISIOSHD IOP AU uSsqJ9SA9P Zunzna1] J9p UV JLM U9URL93 OS "9gv.IISININ 9PUIYIIZ YIIS Zunyysrg A9y2ı] an ul a. 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Das an der südwestlichen Ecke des Jakobsplans liegende, ietzt Fräulein von Eichel gehörige Haus ist bemerkenswert als Geburtshaus des Flistorienmalers Prof. Herm. Wislicenus, des Schöpfers der Fresken im Reichssaale des Kaiserhauses zu Goslar (geb. 20. September 1825, gest. 25. September 1899 zu Goslar). In diesem Hause wohnte ierner die am 5. Juli 1847 verstorbene Freifrau von Bechtolsheim. geb. von Keller, unter dem Namen „Psyche“ als Freundin Wielands bekannt. An der vom Jakobsplan in nördlicher Richtung sich hin- ziehenden Straße bezw. am Schulplatze liegt rechts die Jakobsschule, links das Lehrer-Seminar. Von hier aus führt der Weg, unter dem Geleise der Werra- und Thüringerbahn hinweg, durch die Mühl- häuserstraße nach dem Neuen Friedhof und dem Bismarckturm. Wir Sparen uns den Spaziergang auf ein andermal, wenden uns jetzt zum Jakobsplan zurück und nehmen unsern Weg durch die Sophienstraße, an der katholischen St. Elisabethkirche (rechts) vorüber zum Theater- platz. Hier fällt uns zunächst das im Jahre 1879 erbaute Theater ins Auge, das der Stadt Eisenach von seinem Ehrenbürger, dem im Juni 1905 verstorbenen Herrn Julius von Eichel-Streiber zum Ge- Schenk gemacht wurde. Der Platz vor demselben ist mit hübschen Anlagen und einem Springbrunnen geschmückt. Auch die beiden übrigen, den Theaterplatz im Osten und Westen begrenzenden Ge- bäude, die Karolinenschule und das Lehrerinnen-Seminar sowie die Ida-Stiftung (Fortbildungsschule für Frauen und Mädchen) verdankt Eisenach der Freigebigkeit des obengenannten Herrn von Eichel. Zu erwähnen ist hier noch das neben der Karolinenschule stehende Gewerbehaus; im Westen des Platzes das 1910 iertiggestellte Justiz- gebäude, welches das Land- und Amtsgericht beherbergt. Wir ge- langen dann in die Goethestraße, eine herrliche Villenstraße, die auch einige. bemerkenswerte Gebäude aufzuweisen hat. Im west- lichen Teile der Straße die Städtische Turnhalle: in der Nähe Durch- blick nach der in der Wörthstraße gelegenen Synagoge, im mauri- schen Stil erbaut, und hinter dem Theater das Heim der Loge Carl zur Wartburg. Gegenüber dem Theater (östlich) an der Ecke der Felenenstraße (Nr. 1) ist in der Wohnung von Frl. Eleonore MHeer- wart das Fröbel-Museum des Allgem. Internationalen Kindergärt- nerinnen-Vereins untergebracht und je Montag, Mittwoch und Frei- tag von 11-1 Uhr zur Besichtigung gegen ein Eintrittsgeld von 30 Pig. zum Besten des Museums dem Publikum geöffnet. Zurückkehrend zum Theaterplatz werfen wir noch einen Blick nach Norden, wo an der Ecke der Wörthstraße und Clemdastraße das neue Reichsbank-Gebäude sich erhebt, und nehmen nun unsern Weg durch die Querstraße zur Johannisstraße, wo wir wieder auf das Geleis der vom Bahnhof nach dem Mariental führenden Elek- rischen Straßenbahn stoßen. Das Geleis verfolgend gelangen wir zum Johannisplatz und Frauenberg. Etwa in der Mitte desselben links die am 17. Mai 1830 von Forstrat König gegr. Forstlehranstalt, die anläßlich des ‘Sjährigen Jubiläums ihres Bestehens im Jahre 1905 zur Forstakademie erhoben wurde. Etwas weiter oben rechts zweigt der Frauenplan ab. Hier auf dem Frauenplan steht (Nr. 21) das Geburtshaus Joh. Seb. Bachs (geb. 21. März 1685, gest. 28. Juli 1750 in Leipzig), dessen Denkmal wir auf dem Marktplatz gesehen haben, mit dem Bach-Museum. Geöffnet vorm. 10—12, nachm. 5-7 Uhr. Eintritt 50 Pfg. Ferner die Großhzgl. Gewerbe- und Zeichenschule. Denkmal des Großherzogs Carl Alexander. Links vom Frauenberg zweigt die Grimmelgasse ab, in der sich das mit allen Erfordernissen der Neuzeit eingerichtete Sophienbad mit Schwimmbassin befindet. Daselbst werden die Bäder des Kurbades (Großherzogin Karolinenquelle) abgegeben. | : Die Fortsetzung des Frauenberges bildet die Marienstraße, in deren Mitte man links, an der „Erholung“ vorüber nach dem sel- tene Gewächse und Bäume aufiweisenden, herrlichen Karthaus- garten gelangt, von wo man eine prachtvolle Aussicht nach der Wartburg hat, und in dem reizende schattige Ruhebänke zum Ver- weilen einladen. Der Karthausgarten hat seinen Namen von dem Karthäuserkloster, das ehemals hier stand. Die Stelle, wo das eizentliche Klostergebäude stand, ist jetzt zum Teil von der neu durchgebrochenen Karthäuserstraße eingenommen, an der Stelle der jetzigen Gärtnerwohnunzg und der Gewächshäuser befand sich die Kirche.*) Unterhalb des Karthausgartens, der von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog den Kurgästen zum Besuch freigegeben ist, lieet an der Karthäuserstraße die Trink- und Wandelhalle des Kur- bades Eisenach, die am 8. Juli 1906 ee ae ._ IEE | ind zu empfehlen bei akuten und chronisc n des RS Varias, bei Blutüberfüllung der EE bei L> E 2“ . .. i F .. ° » . äre *) Nä nd ausführlicheres über das Karthäuserkloster siehe in „Beiträ Zur erg IV: Das Karthäuserkloster zu Eisenach. Von Prof. Dr. Kühn. Preis 65 Pig. Verlag der Hofbuchdrucke-ei Eisenach. — 48 u LS Katarrhen der oberen Luftwege, des Rachens, des Kehlkopfes und der Bronchien. Weitere Indikationen sind: Gicht, xheumatismus, Zuckerkrank- heit, Fettleibigkeit, Milz-,: Leber-, Nieren- und - Gälleilleiden.:. Skrofulose, Rachitis und Frauenkrankheiten. — Eisenach hat mit „dieser ganz außer- ordentlich heilkräftigen “Quelle, über die Eingehenderes, » namentlich auch über die Analyse derselben, in. den von der Kurbäade-Direktion erhält- lichen Schriften, zu finden ist, eine neue Anziehungskraft erhalten, die alljährlich weitere Tausende hierher locken - wird, „um: Heilung und Kräf- tigung zu finden. : Das Wasser der Großherzogin Karolinen-Quelle gelangt auch, soweit es die Witterung erlaubt, das ganze Jahr hindurch zum Versand. Niederlagen der Großherzogin Karolinen-Quelle befinden sich in allen bedeutenden Plätzen Deutschlands. | Nicht weit von der Wandelhalle nach dem Mariental zu hat das Carl Alexander - Denkmal Seine Aufstellung gefunden. Der Schöpfer desselben, Herr Professor Hosäus, hat den edlen Fürsten in einfacher, schlichter Weise dargestellt, wie er in Erinnerung seiner Untertanen stets fortleben wird. Links zweigt die Kurstraße nach dem romantischen Johannistal ab, das in den Besitz der Stadt übergegangen ist, und in dessen vorderem Teile in nicht zu langer Zeit ein herrliches, ruhiges Villenviertel erstehen soll. In der geraden Verlängerung der Marienstraße liegt das Mariental, durch das uns ein späterer Ausflug führen wird: rechts zieht sich über dem Hainplatz, an dessen Stelle früher sich ein Teich befand, die Chaussee nach der von der bewaldeten Höhe herab- grüßenden Wartburg hinauf, am Anfang derselben das gelegent- lich der Arzteversammlung im Jahre 1897 errichtete Dr. Grai- und Dr. Richter-Denkmal. Auf der anderen Seite des Hainplatzes erblicken wir die Villa Fritz Reuters, in der dieser populärste der plattdeutschen Dichter (1868—1874) seinen Lebensabend beschloß und in der seine „Lowising‘“ noch bis zu ihrem 1894 erfolgten Heim- gange lebte. Neben Fritz Reuters Arbeits- und Schlaf- bezw. Sterbe- zimmer und dem Arbeitszimmer seiner Frau, die neben anderen Erinnerungen an Reuter als Reuter-Museum dem Publikum zugäne- lich gemacht sind, ist seit dem Jahre 1899 auch das von Eisenach angekaufte Richard Wagner-Museum in der Villa untergebracht. Beide Museen bergen eine Fiille interessanten Materials, sodaß ein Besuch sehr lohnend ist. Von der Reutervilla gelangt man auf einem ganz allmählich ansteigenden, reizenden Promenadenwege durch den akademischen Forstgarten in einer halben Stunde nach der Wartburg, die jahraus, iahrein von Tausenden und Abertausenden von Fremden besucht und besichtigt wird. Die Wartburg wurde im Jahre 1067 (bis 1070) von Graf Ludwig IL, dem Salier, erbaut und zu seiner Residenz ausersehen, als welche sie mit wenig Ausnahmen auch seinen Nachfolgern gedient hat. Drei besondere Momente aus der Geschichte der Wartburg sind es, die das besondere Interesse für dieselbe erwecken und von Generation zu Generation rege erhalten: Der Sängerkrieg, die heilige Elisabeth als Landgräfin und Luthers Aufenthalt auf der Wartburg. Diese drei geschichtlichen Momente sind es hauptsächlich, die neben der herrlichen Lage der Wartburg und deren nicht minder herrlichen Umgebung einen mächtigen, nie versagenden Zauber ausüben, der iährlich Tausende und Abertau- sende von allen Himmelsgegenden heranlockt und auch weiterhin anlocken wird, so lange noch die stolzen Zinnen der Burg gen Himmel lagen. Fe 37 BR 5 Landgraf Hermann I. von Thüringen (1191-1215) war ein mit be- Sonderem Kunstsinn begabter Fürst, der Stets die berühmtesten Männer der Literatur, Künstler und Sänger an ‚seinem Hofe auf der Wartburg versammelte. So waren auch die hervorragendsten Vertreter des Minne- sangs der damaligen Zeit teils dauernd, teils vorübergehend am Hofe des Partie aus dem Karthausgarten. Rodelbahn auf der Marienhöhe 13 Landgrafen auf der Wartburg zu finden. Im Jahre 1207 veranstalteten die damals auf der Burg weilenden Sänger: Walther von der V6gel- weide, Wolfram von Eschenbach, Heinrich von Ofterdingen, Heinrich von Veldeck, Biterolf und Reimar von Zweter einen Sanges-Wettstreit. Die Geschichte desselben hat sich unter dem Namen „Der Sängerkrieg auf der Warcbursg“ bis auf unsere Tage fortgepilanzt. ! Dem im Jahre 1215 verstorbenen Landgrafen Hermann 1. folgte Sein ältester 15jähriger Sohn Ludwig IV., für den der Vater Selbst noch bei dem Könige Andreas von Ungarn um die Hand seiner Tochter Elisa- beth geworben hatte, die als 4jähriges Kind im Jahre 1212 auf der Wartburg eintraf. Hier fand sofort ihre Verlobung mit Ludwig statt. Am 6. Juli 1218 empfing der Landgraf in der Georgenkirche zu Eisenach den Ritterschlag, und 1221 wurde er mit der löjiährigen Elisabeth vermählt. Die junge Fürstin war ob ihrer großen Frömmigkeit und überaus großen Barmherzigkeit gegen alle Armen und Notleidenden, namentlich zur Zeit der im Jahre 1226 ausgebrochenen Hungersnot weit und breit bekannt, geliebt und verehrt. Dies alles hinderte jedoch nicht, daß sie nach . Ludwigs Tode (er starb am 11. Oktober 1227 in Otranto) von dessen sewissenlosem Bruder Heinrich von der Wartburg vertrieben wurde. Obwohl später wieder mit ihm versöhnt. ging sie doch auf Betreiben des Bischofs Konrad von Marburg in das dortige Kloster. starb daselbst im. Dezember des Jahres 1231 und wurde im Jahre 1234 vom Papst Gresoı IX. heilig gesprochen. Ä Nahezu 300 Jahre später, am 4. Mai 1521, wurde Luther auf seiner Rückreise vom Reichstage zu Worms nach Möhra unweit Eisenach auf Befehl seines Beschützers, des Kurfürsten Friedrich des Weisen, gefangen senommen und auf die Wartburg gebracht, um ihn vor den Nach- stellungen seiner Feinde zu sichern. Hier auf der Wartburg lebte er nun verborgen unter dem Namen „Junker Jörg‘ bis. zum 5. März 1522 und übersetzte die Bibel ins Deutsche. | | | „Freilich: gab es eine Zeit, wo von stolzen Zinnen nichts mehr zu erblicken war, wo die Burg mehr und mehr in Trümmer versank. Diesem Verfall tat im Jahre 1853 der Großherzog Carl Alexander Einhalt, indem er den Wiederaufbau der Wartburg beschloß und sich dadurch ein unver- gängliches Denkmal errichtete. | Am 18. Oktober 1817 fand auf der Wartburg ein burschenschaftliches Fest statt. zu dem die Begeisterung für das Vaterland. das Sehnen nach einem einigen Deutschland die Studenten von 12 deutschen Universitäten zusammengeführt hatte. Während dieses Fest innerhalb der durch die Jahrhunderte allmählich verwitterten Mauern der Burg abgehalten wurde, konnte die am 18. Oktober 1867 von den noch lebenden Vertretern von damals veranstaltete Vjährige Erinnerungsfeier an das erste Wart- burgfest in den neu hergestellten. in glanzvoller Pracht Strahlenden Räu- men der Burg begangen werden.*) Wir vertrauen uns nun der Leitung eines kundigen Führers an, um auch die herrlichen Innenräume der Burg zu besichtigen. (Zur Besichtigung sind Eintrittskarten ä 50 Pig. zu lösen; Führung von 2 Personen allein 1,50 Mk., einer einzelnen Person 1 Mk.) Es werden uns gezeigt: Im Landgraienhaus die Elisabeth-Galerie mit Gemälden von Moritz von Schwind, das Leben der heiligen Elisabeth dar- stellend; zwischen den einzelnen Bildern hat der Maler in 7 Medail- Ionbildern die Werke der Barmherzigkeit dargestellt, die von der heiligen Elisabeth geübt wurden. — Von da betreten wir die Kapelle mit prächtiger Malerei und zwei von Ihrer Maiestät der Kaiserin Augusta gestifteten bunten Fenstern auf der Südseite der Kapelle. In der Kapelle wird iährlich viermal ‚Gottesdienst abgehalten: am Reformationsfest und an den Geburtstagen der Großherzoelichen Familie. — Hierauf werden wir nach dem Sängersaal geführt, an dessen einer Wand Moritz von Schwind in einem prachtvollen Gemälde den Sängerkrieg dargestellt hat, der in diesem Saale statt- fand. Die eine Schmalseite des Saales wird von der Sängerlaube eingenommen, von der aus die Sänger ihre Weisen erschallen ließen. — Von hier gelangen wir in das Landgrafienzimmer. Auch hier wird der obere Teil der Wände von Gemälden von Schwinds eingenommen, die Szenen aus dem Leben der Thüringer Landgrafen darstellen, von *) Näheres über diese Feste siehe: Robert und Richard Keil, die burschen- schaftlichen Wartburgfeste 1817 und 1867, mit dem Facsimile der Präsenzliste von 1817. Preis gebunden 3 M. Verlag der Hofbuchdruckerei Eisenach H. Kahle. a | — 14 — 20 IW 255 Ludwig dem Springer bis zu Friedrich mit der gebissenen Wange. — Nach diesem gelangen wir über eine steinerne Wendeltreppe nach dem im oberen Stock befindlichen Bankettsaal, zu dessen Aus- schmückung Malerei (von Prof. Welter-Cöln) und Bildhauerei sich vereinigt haben, um ein Werk zu schaffen, dem ein zweites nicht wohl an die Seite gestellt werden kann. Überall treten uns hier Symbole kulturgeschichtlicher und historischer Ereignisse und von tiefer religiöser Bedeutung entgegen. 8 Wir verlassen nun das Landgrafienhaus, um nach dem Rüstsaal geführt zu werden, der eine schöne Sammlung von Waiien und historisch bemerkenswerten Rüstungen enthält. — Zum Schluß werden wir dann noch in die im 1. Stock des Ritterhauses gelegene „Lutherstube‘“ geführt, ein kleines Zimmer, in dem Luther während seines Aufenthaltes auf der Wartburg wohnte und arbeitete. Ver- schiedene interessante Reliquien aus Luthers Zeit, Gegenstände, die er selbst benutzte, und Handschriften und Bilder von ihm, werden uns hier gezeigt. | Eine weitere, ganze besondere Sehenswürdigkeit ist dem Publi- kum neuerdings noch geboten worden, indem ihm auf Wunsch gegen ein besonderes Eintrittszeld (25 Pig.) der Zutritt zu der Elisabeth- Kemenate gestattet wird, die bisher nicht geöffnet war. Dieselbe ist von Sr. Maiestät Kaiser Wilhelm IlI., der ein besonderes Interesse für die von ihm fast alliöährlich besuchte Wartburg an den Tag legt, mit 9 prachtvollen Mosaiken geschmückt worden, Arbeiten aus dem Atelier des berühmten Professors Oetken-Berlin, der damit von Sr. Maiestät beauftragt wurde. Diese künstlerisch ausgeführten Glas- mosaikbilder stellen ebenfalls Szenen aus dem Leben der heiligen Der Prinzenteich, | Elisabeth dar und bilden so eine würdige und treffliche Ergänzung | | | | der Gemälde von Schwinds, die wir in der Elisabeth-Galerie bewun- | M | | | derten. | Nachdem wir nun unsern Rundgang beendet und uns nach der y a | langen Wanderung in den reich mit Wandsprüchen gezierten Räumen N der Restauration gestärkt haben, begeben wir uns auf dem nächsten | Wege, den Schloßberg hinunter oder über Hotel Junker Jörg zur a Stadt zurück, um unser Hotel aufzusuchen und Kräfte für die späte- | | ren Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Eisenachs zu | sammeln. | Hotels und Gasthöie. | | | Seiner Bedeutung als Fremdenverkehrs-Zentrum, als „Kongreß- | Stadt“ entsprechend besitzt Eisenach eine im Verhältnis zu seiner | Einwohnerzahl große Anzahl von Hotels und Gasthöfen, die wir nach- | stehend in alphabetischer Reihenfolge aufführen: | | | Bahnhoishotel, am Hauptbahnhof, Karlshalle, Karlsplatz 7, Bayrischer Hof, Alexanderstr. 1, Karthäuserhof und: W o1Ts- | Berghotel Marienhöhe, Karl Schlucht, Karlsplatz 20 und Auguststraße 10, Karthäuserstraße. Centralhotel, Georgenstraße 5. Kronprinz, Bahnhofstraße 30, | | Deutsches Haus, Johannisstt. 22. Landgrafen, Karthäuserstr, 1, | ! Elisabethenruhe, Mariental 11/13, Liliengrund, Mariental 10, | Erbprinz, Georgenstraße 23, Löwen, Marienstraße 45, | | | Fürstenhof, Luisenstraße 11/13, Mille, Johannisplatz 16, | | | Großherzog won Sachsen, Münchner Kindl, Marienstraße 50, | | gegenüber dem Hauptbalinhof, PhantasSie. Mariental 19, | Gute Quelle, Lutherplatz 9, Rautenkranz. Markt 22, || Harmonie, Ritterstraße 1, Kkerchskänzter, Karlsplatz 24, | 2 e an E, Löbersgasse 3; . Roland, Karlsplatz 21, | | . ; unker org; ainweg 33, Sophienau. Mariental 43, | Der Prinzenteich im Winter. Kaiserhof, Karthäuserstraße 2, Sophienhof, Grimmelgasse 4, u es u Winterbild aus dem Mariental. Mariental. Stadt London, Alexanderstr. 50, anne, Barfüßerstraße 4, chwan, Bahnhofstraße 43, © Q AUN u üringer Hof, Karlsplatz 11, V i, Schmelzerstraße 16, aldhaus, Stadtparxstraße 1; artburg, Weißer Hirsch, Alexanderstr. 105. Wilhelm Ernst, Theaterplatz 2a, Zimmermann, Karlsplatz 2. zen Weinstuben: Alt-Heidelberg, Marienstr. 13, Americain Bar Maxim. Alexanderstraße 1. Daeche Nachf., Alexanderstr. 59, Gümpel, Bahnhofstraße 36, Kaiserhof, Karthäuserstraße 2, hweizergarten; Kapellenweg 6, Zum Rodensteiner, Georgenstr 2 Saal, Herın., Nachf., Goldschmieden- straße 7. Caîés und Konditoreien. Barth, Herm., Goldschmiedenstraße 15, Becker, Herm., Clemdastr. 2 Billhardt, Willy, Cafe Central, „“Karlstraße 55: | Franke, Gustav. Kaiserhof, Karthäuserstraße 2, Lackner, Julian, Querstraße 11. Residenz-Caie, Karlsplatz 10, Roßbach, Ferd. Bahnhofstr. 27/31, Rothschuh, Otto, Frauenberg 1, Schmitz. Franz, Hofkonditor, Karlstraße 31, Schwippert, Wilh., Querstraße 32. Walther, Otto, Marienstraße 23. Nachstehend findet der Benutzer unseres Werkchens noch Mitteilungen über örtliche Verhältnisse Eisenachs zusammengestellt, die für ihn nach irgend welcher Richtung hin erwünscht und von Nutzen sein können: Badeanstalten: Sophienbad , „ 2: rn steın. — Johann Glau, Naturheilanstalt „Jonanhisbad;.. Kurstraße 6 — anatforsum OQuigiSana. -Kürstr. 2 ıerzogin Karolinenquelle, Grimmelgasse Schwimmbassin) Bäder der Groß- ur anstatt Hain- =D ICHT Und Luftbad des Vereins für naturgemäße Gesundheitspflege, Am Metilstein. -- Carl Ale xander - bad, Fluß- und Schwimmbad, Am Eichrodterweg: sowie Hotelbäder. Auskunitsstellen: des Thüringerwald-Ve reins: mündlich: Schiecke. B., Bahnhofstraße 1, König, Otto, Johannisstraße 9, Müller, Bruno, Johannisplaz 11: nur Schriftlich: Köhler, Otto, Johannisstraße 5. -- Auskunftsstelle des Rhönklubs bei Hofbuchdruckereibesitzer Karl Kahle. Sophienstraße 55/57. — Auskunftsstelle des Vereins zur Fremdenverkehrs, Bahnhofstr. Förderung Fisenachs. und des Müllerstr.-Ecke. — Auskunftsstelle des Hausbesitzervereins für Wohnungen und Sommerlogis, allgemeine Woh- hungs- und Verkehrsverhältnisse, Grundstücks-An- und Verkauf usw. bei B Schiecke, Bahnhofstr.- und Müllerstr.-Ecke. Büro ..täglich :von 7-7 Uhr geöffnet. Bank- und Wechselgeschäite: Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp A.-G., Filiale Eisenach, Georgenstraße 4. — Mitteldeutsche Privatbank A.-G., Filiale Eise- nach, Johannisplatz 20. — Eisenacher Bankgesellschaft Strauß & Heberlein, Bahn hoistraße I. — Eisenacher Gewerbebank, Johannisplatz 4. — Philipp Stiebel. Karlsplatz.8 2.5 °C. Strauß, -Karistrafle 4. Thüringer Creditanstalt, AZG: Karlsplatz 23. Treubank, Goldschmiedenstraße 28/30. — Reichsbankstelle. Wörthstraße 43. Buchhandlungen: Baereckesche Buchhandlung, Inh. Walter Rüger, Hofbuch- händler, Karlstraße 3. _ Brunner, Hugo, Hofibuchhändler, Karlstraße 8. — Hof- buchdruckerei Eisenach H. Kahle, Sophienstraße 55/57. — Jacobische Buchhand- ung (Walter Neuenhahn), Georgenstraße 14, — Mattheus, George, Markt 18 _ Starcke, Johannes, Hofibuchhändler, Karlstraße 6. IA — 19 — | Droschken: Halteplätze: Bahnhof, Karlsplatz, Marktplatz, Karthaus. Droschken-Tarif: 1 Pferd | 2 Pferde |Fahrzeit incl. | | | | | Nach: A Aufenthalt. Wartburg (ohne Rückfahrt) 4 DEA Dorns | | = OE 20. | Bee 7:4.—:1:22 Stunden | | een Made 2... EEN EI EEE GEIE | 6 u und Annatal EN EE aT CZ UME E 90 10 | — L= | a bis zur Drachenschluchtt . . .| 7 I — 10 | 90 | u | 7 Dis Zur Höhbeneonie OTE 12 DO | 3 BR | | | E I u ran , 53h 13 | — | 8% a 0 5 bis zum Drachensten .. ..\10 | — 4 —|4 » À Hohesonne--Wilhelmsthal . . 11 | — Be. Qs 0 Annatal E T5 a C — “PURER In » | | E E He NH adan 8 | 21, % | 109) is "D38" “TUISCHSLEIMN. 20 a lE emen | — | » MM 4 bis zum Drachenstein . . . . | 8 | ne 10:1 80. 1 A 5 Drachenstein—Hirschstein— | | | | I} | We O00 1.42 3 er | M Dieselbe Fahrt, jedoch mit Rückfahrt über | | | M Attchenbach durchs Georgental zurück | 11 | 50 15-1 4 : | Thal rs at 10.3 ? u aa E E E TO > 12 - 4% 5 | Ruhla und Thal über Hohesonne . . . . | 11 9 = 0% E | ALTENSTEIN und -Liebenstem:-. Sn. ) | — 24 — 41 Tag : | Reinhardsbrunn und Friedrichroda . . .| 16 | — || 24 — 1 lag | III Mariental, Annatal, Flohesonne, Hirsch- | stein, Wilhelmsthal (oder Ruhla), | | Altenstein, Liebenstein, Trusental, i Inselsberg, Reinhardsbrunn u. Fried- en ee 0 — | 2 Tage I Zeitfahrten innerhalb oder außerhalb der Stadt: | | | zahlen I. | bis zur Dauer von: | KE E | | | | | Personen : IN | er babes eE me nel 2 — M. | 2,90 M | über eine halbe Stunde bis zu einer Std. = 3,— ö | - | Y Sonstige Fahrten in der uner SE e OLA 20 LOU 2 | in: der Auber Sat ET „|2- „ nach Fischbach, Phantasie, Friedhof, | A Hainstein, Waldschlößchen etc. 2 1200 A ¿005 Für die Zeit von 9—12 Uhr Nachts und 5-6 Uhr Morgens erhöht Sich der Preis für Zeitiahrten auf das Anderthalbiache, für die Zeit von v 12 Uhr Nachts bis 5 Uhr Morgens auf das Doppelte. Für Gepäckstücke, die vom Kutscher auf dem Bocke oder dem Ver- decke mitgeführt werden, ist zu zahlen: Für jedes Stück bis zum Gewicht von 20 kg 10 Pig., über 20 kg 25 Pig. Gepäckstücke zu beiördern, die über 50 kg wiegen, ist der Kutscher nicht verpflichtet. Handgepäckstücke d. Fahrgäste sind frei. | | m nn en Eisenacher Kunstverein. Ständige Ausstellung von Künstlern der Gegenwart, | | sowie Ausstellung kunstgewerblicher Gegenstände im Gebäude der Mitteldeutschen | I | | Wartburg: Die Lutherstube. a ae AE 18/20, täglich geöffnet von 10 bis 4 Uhr. Eintritt 30 Pig., Rodelbahn unter der Wartburg Da Der Elisabeth-Brunnen sr “> Elektrische Balın. Zwischen Haupt-Bahnhof und Annatal, 3.3 km, Fahrtdauer 16 Minuten. Wagen alle 10 Minuten. Erster Wagen im Sommer morgens 7 Uhr, im Winter 7,30 ab Bahnhof, erster Wagen ab Annatal 1,20 bezw. 7,50 morgens. Letzter Wagen abends 8,50 ab Bahnhof bis Annatal. 9 Uhr ab Bahnhof bis Lilien- grund, 9,10 ab Annatal. Fahrpreis pro Person 10 Pie. Haupthaltestellen: Bahn- hof. Karlsplatz, Johannisplatz, Sophienbad, Erholung. Karthaus, Prinzenteich. Elisabethenruhe Phantasie, Sophienau, Annatal. Ein zweiter Strang führt vom Karls- platz aus nach der Westvorstadt bis zum Westbahnhof mit Abzweigung nach dem neuen Friedhof. Haupthaltestellen: Karlsplatz, Marktplatz, Georgenstraße, Kaser- nenstraße (hier Abzweigung), Mühlhäuserstraße, Friedhof. Fremdenführer und Dienstmänner. Taxe für einen halben Tag (6 Stunden) 2 Mark, für einen Tag (12 Stunden) 4 Mark, für jede weitere Stunde 40 Pfg. mehr. Tragegeld für schwerere Stücke 10 Pie. pro Stunde, 1 Mark pro Tag. : Fremden-Pensionen: Arnold, Ulrike, Karthäuserstraße 72 (Pension Martha). — Beck, Jenny und Lina, Kapellenstraße 3 (Fremden- und Familienpension). — Kempers, Louis, Barfüßerstraße 24a (Chiistliche Pension). — Krusemark, Agnes. Prellerstraße 7. Neumann, Martha, Am Ofenstein 5. —_ von Schlegell, Marie, Mariental 26. — Schmeißer, Hedwie. Schloßberg 19. — Schulze-Kadelbach. Ge- schwister, Moltkestraße 8 (Familien-Pensionat). — von Voigt, Anna, Reuterstr. 3 (Familienpension). — Volkmann. Ella, Prinzenweg 11 (Fremdenpension). — Walther. Minna, Wartburg-Chaussee Il. — Zack, Elise und Adele, Prinzenweg 17. Friedhöfe: Alter Friedhof am Schloßberg vor dem Predigertor. Neuer an der Mühlhäuserstraße, ienseits der Hörsel (mit Begräbniskapelle, Krematorium und Urnen- hain). Hauptpostamt am Markt 16/17. Annahme und Ausgabe von Telegrammen unbeschränkt, von Postsendungen 7 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends (am Sonn- tag 7—9 Uhr vormittags und 12—1 Uhr mittags). Öffentliche Fernsprechstelle.. — Postamt am Bahnhof: Annahme von Postsendungen 7 Uhr vormittags bis I Uhr mittags und 2-8 Uhr nachmittags. Öffentliche Fernsprechstelle. Annahme von Telegrammen 7 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends. Ausgabe nur von gewöhnlichen postlagernden Briefen und Telesrammen. Kindergärten: Karlsplatz 6 und Philosophenwes 1. Pensionate: Burchardi, Frau Emma, Kochschule und Mädchenpensionat, Born- strabe 13. — Engels, Geschwister Elisabeth und fielene, "Am: Ofenstein 26. —- Exile. Klara Am Ofenstein 15. = Grosser, Anna, Bismarekstraße 28. — Menzschel, Elisabeth, Hainweg 22. — Töchterheim Marienhaus, Richardstraße 2. — Mohr. Georgiana, Villa Irene, Burgweg 14. — Nicolas, Frau B., Töchterpensionat Berta- heim, Victoriastraße. — Schiffers, Geschwister. Am Ofenstein.9. —- Wessel, Ge: schwister, Hainwee 2. Reuter- und Wagner-Museum: Reuterstraße 2. Geöffnet von %—12: Uhr: vör- mittags und 2—6 Uhr nachmittags. Eintritt für beide 1 Mark, für Reuter-Museum allein 50 Pfg. Schulen: *Forstakademie, "Carl Friedrich-Gymnasium, *Real-Gymnasium. Karolinenschule, Sekundar- u. Georgenschule, Carl Alexanderschule, Charlottenschule, Jakobsschule, Katharinenschule, Elisabethenschule, Wilh. Ernstschule, kath. Schule. Hilfsschule (Schule für Schwachsinnige). “Gewerbeschule. *Zeichenschule. sewerb- liche Fortbildungsschule. allgemeine Fortbildungsschule. Knaben-Handiertigkeits- schule, weibliche Fortbildungsschule. “Lehrer-Seminar mit Übungs-Schule, Lehre- Tinnen-Seminar, lateinlose Realschule, Handelsschule. (Mit * bezeichnete sind staatliche Anstalten.) Spediteure: Lochte & Hühn. Alexanderstraße 87. — Adam Reichardt, Amra- straße 46. — B. Schiecke, Bahnhofstr. 1 und Altstadtsr. 51/53. — Schweitzer, Friedr., Langensalzaerstr. 6. — Otto Voppel. Hofspediteur, Goldschmiedenstr. 1. Spiel-(Tennis-)Plätze: Am Kurhaushotel Fürstenhof; Hotel Elisabethenruhe: Liliengrund; am Burgweg; beim Licht- und Luftbad am Roeseschen Hölzchen: an der Moltkestraße; am Ofenstein; im Stadtpark: an der Fischweide; im Grabental neben Restaurant Bellevue. Steuerverhältnisse: Für diejenigen, welche evtl. beabsichtigen, Eisenach zu dauerndem Aufenthalt zu wählen, sei hier die Tabelle über die Möhe der Ein- kommensteuer im Großherzogtum Sachsen gegeben: ame Staatssteuer | Gian del ude) Staatssteuer vierteljährl. Dis a i | 7 vierteljährl, Mk. ; | Mk. Staatssteuer Steuerkapital vierteljährl. en Steuerkapital | über 500 Mk. | | | | bis einschl. 600 700 800 900 1000 1100 1200 1300 1400 900 1600 1700 1800 1900 2000 2100 2200 2900 2400 2900 2600 2700 2000 2900 3000 3900 3600 3900 4200 4500 4800 9100 wa. 1,20 1,65 2,25 4 3,109 4,50 5,25 6,-- 6,75 7,50 8,25 9,-- 9,79 10,50 11,29 12,— 12,79 13,50 14,29 15, 15,75 16,90 17,29 18, 21 94, 24 30 33, 96, 39,-- 5400 5700 6000 6300 6600 6900 7200 7500 7800 8100 8400 8700 9000 9300 9600 9900 10200 10500 10800 11100 11400 11700 12000 12300 12600 12900 3200 13500 13800 14100 14400 14700 PR RR AB Be DA ST 60, 63, 66,— 69,— 72, 75, 78, 81, 84 S7 — 90,— 93, 96,-- 99. 102, — 105,— 108, 111, 114 147.5 190 — 123,— 126, 129 132, 135,— 15000 5500 16000 16500 17000 17500 18000 18500 19000 19500 20000 20500 21000 21500 22000 22500 3000 23500 24000 24500 25000 25500 26000 26500 27000 27500 28000 28500 29000 29500 30000 138,— 142,5 447.5 51,5 KE 160,5 165, 170,25 175,50 180,75 186,-- 191,25 196,50 201,75 207 ,- 212,25 217,50 999 75 998,-- 934,-- 240,-- 246,— 252, — 258, — 264 — 270,— 276,— 282 — 288, — 294 ,— 300,— werden für 1911 erhoben. Zu vorstehender Staatssteuer noch 116 Prozent Gemeindesteuer Bemerkung: Die Höhe der Gemeindesteuer wird auf Grund des Ortsstatuts von Jahr. zu Jahr festgesetzt. bezüglichen Thüringer Museum mit Armee-Museum: Predigerplatz 4, siehe Seite 7. Zeitungen: Eisenacher Zeitung, Expedition Sophienstraße 55. Fisenacher Tagespost, Expedition Lauchergasse 10. usilüge in die Umgebung von Eisenach.*) icht die Wartburg allein veranlaßt den Fremden zum Besuche Eisenachs, auch nicht die eigentliche Stadt selbst, denn diese bietet trotz ihres freundlichen Charakters doch keine besonderen Reize: was am meisten anzieht und namentlich zu längerem Aufenthalt *) Hier,seien auch empfohlen die Blätter 1 und 2 (Eisenach Ost und West) der „T[hüringerwald-Karte“ Verlag der Hofbuchdruckerei Fisenach H. Kahle. Preis für das Blatt mit begleitendem Text 89 Pfg. ee TAE SO TSP ——— m ng Sen ter eur nen u ui > An der Eisenacher Burg. ZI reizt, das ist, wie schon eingangs kurz bemerkt, die herrliche Um- gebung Eisenachs, das sind die prächtigen, ozonreichen Wälder, die eine geradezu unerschöpfliche Menge von Spaziergängen in näherer und weiterer Entfernung, von Ausflügen in die Umgebung zestatten und so Eisenach zu einem nicht zu unterschätzenden Luftkurort machen. In Nachstehendem führen wir die am meisten bevorzugten kürzeren Spaziergänge und weiteren Ausflüge an: l. Zur Wartburg. Gelegentlich unseres Rundganges durch die Stadt haben wir bereits einen der zur Wartburg führenden Wege, vom Ende der Marienstraße an der Reutervilla vorbei begangen, der für solche, die einen schattigen, allmählich ansteigenden Weg bevorzugen, besonders zu empfehlen ist (2 km). Ein anderer Weg ist ebenfalls schon in unserm Rundgang angedeutet worden: die beim Ärztedenkmal im Mariental abzweigende Wartburg-Chaussee (Ca, 3 km). Die übrigen Aufstiege gehen vom Marktplatz aus über Pfarr- berg—Hainweg, oder Marktplatz—Lutherplatz—Lutherstraße—Mönch- straße—Hainweg—Hotel Junker Jörg (hier herrlicher Blick auf Bur- schenschaftsdenkmal, Johannistal und Villenkolonie Marienhöhe) — von da auf ziemlich ebenem Wege bis zum Fuße der Wartburg; ferner Marktplatz — Obere Predigergasse — Schloßberg, (direkt 2 Stunde), oder vom Schloßberg rechts ab durch das Roesesche Hölzchen — Metilstein — Wartburg (1—1% Std.). Sämtliche Wege treffen am Fuße der Wartburg bei der Eselstation zusammen, von wo dann der letzte steile Aufstieg zur Burg beginnt. 2. Der in unserem Rundgang bereits berührte Karthausgarten 4---% Std.). | 3. Das Mariental, das am Ende der Marienstraße bei der Kur- straße beginnt und sich auf eine Länge von 2 km bis zum Eingang ins Annatal erstreckt. Prachtvoller schattiger Promenadenweg, der uns am Prinzenteich, am Hotel Elisabethenruhe und an der Phantasie vorbeiführt bis zum Endpunkt der Elektrischen Straßenbahn. Zur Linken gewahren wir zunächst die Villen der Marienhöhe, während im weiteren Verlauf der Weg von den felsigen Höhen des Breiten- gescheids begleitet wird bis dahin, wo der Weg in die Landgrafen- schlucht abzweigt. Rechts über dem Eingang zur Landgrafenschlucht der Königstein, dem Andenken des Forstrat König errichtet. | 4. Die Landgrafenschlucht (1%—2 Std.). Evtl. elektrische Bahn bis zum Eingang in die Landgrafenschlucht. Die za. 3 km lange Schlucht zieht sich nach der Weinstraße hinauf, kann sich zwar mit der wilden Romantik der nachfolgend erwähnten Drachenschlucht nicht messen, ist aber trotzdem einer der Glanzpunkte der Umgebung Eisenachs und ladet durch seine immer schattige Kühle zum Spazier- gang ein. | re 5. Das Annatal mit der Drachenschlucht (1% Std.). Evtl. elek- trische Bahn bis zur Endstation im Mariental. Das sich nach der Hohensonne hinaufziehende 3 km lange Annatal ist in seinem vorderen Teile (etwa % km) 4-10 m breit. Wir stehen dann vor einer kahlen Felswand, die ein großes A trägt. Hier ist der Eingang in die wild- romantische, auch im heißesten Sommer stets kühle Drachenschlucht, die, nahezu 200 m lang, an manchen Stellen kaum 50 cm breit, sich ın vielen Krümmungen durch die haushohen Felsen hindurchwindet. Auch im weiteren Verlauf des Annatales, das wir durchschreiten. wenn wir unsern Weg weiter nach der Hohensonne nehmen wollen, müssen wir nochmals 2 solcher, wenn auch kleinerer Felseinschnitte passieren. Annatal und Drachenschlucht, nicht minder aber auch die übrige Umgebung Eisenachs und der Wartburg, bergen eine interessante Das Burschenschaftsdenkmal bei Eisenach. Johannistal bei Eisenach. E E Flora.*) Eine besondere Augenweide bieten die mit üppigen Leber- moosen überzogenen grünen Felsenwände der Drachenschlucht, aus deren Rissen und Falten tausende von Farnkräutern heraussprossen. 6. Der Goldberg und Stadtpark. Von der Karthäuserstraße am Bismarckdenkmal die Stadtparkstraße hinauf zum Stadtpark, der von einer Menge der schönsten Promenadenwege mit Ruheplätzen durch- zogen einen’ angenehmen Aufenthalt bietet: Zum Goldberg, der einen interessanten Ausblick nach dem östlichen Stadtteile, den Bahn- hofisanlagen und in das ganze Hörseltal gestattet. Von hier nach der „Göpelskuppe“ mit dem Burschenschaitsdenkmal, von wo aus man einen herrlichen Rundblick genießt. Weiter auf der Höhe des Kar- thäuserberges entlang (Panoramastraße) durch die „Schwendelei“ nach dem Johannistal (1—1% Std.). =. 7. Das Johannistal. Dieses prachtvolle, windgeschützte Wiesen- tal erreicht man vom Ende der Marienstraße durch die Kurstraße, an der Naturheilanstalt Johannisbad vorbei. Dann weiter, rechts abbiegend, zur Ludwigsklamm und zum Wasserfall (%—1 Std.). Wer den Spaziergang weiter ausdehnen will, geht nach dem Richardsbalken, Zimmerburg, Breitengescheid oder nach der Wein- straße (2—2 Std.). | 8., Die Sophienhöhe: (%—1 Std.). Schöner Aussichtspunkt, den man vom Eingang des Johannistals (Weg links ab) erreicht, oder bei dem Spaziergang 6, vom Burschenschaftsdenkmal kommend, passiert. | 5; 9. Die Marienhöhe und das Breitengescheid. Die. schon im Spaziergang 3 erwähnte Villenkolonie Marienhöhe erreicht man vom Prinzenteich aus, die schön angelegte Bismarckstraße hinaufsteigend. Hier (Nr. 10/12) die Sprachheilanstalt ‘des Prof. Denhardt. Auch vom Ende der Marienstraße durch die Kurstraße und Richardstraße gelangt man zur Marienhöhe. Von hier aus an dem herrlich ge- legenen Berghotel Marienhöhe vorbei zum Breitengescheid, dem ebenfalls früher schon erwähnten längs des Promenadenweges im Mariental sich hinziehenden Felsenplateau, von wo aus man pracht- volle Ausblicke nach der Wartburg, ins Mariental und nach der Stadt genießt (14—1% Std.). 10. Die Eisenacher Burg (1—1%% Std.), die man von der Wart- burg aus erreicht, von da zur Viehburg, Waidmannsruhe, Sänger- stein ins Mariental. Eine sehr interessante Wanderung mit herrlichen Ausblicken auf die Stadt, ins Mariental und nach der Wartburg. 11. Die Viehburg mit Waidmannsruhe und Sängerstein (1% Std.) Siehe vorige Nummer. | 12. Die Eliashöhle (2 Std.). Sehr empfehlenswerter schattiger Waldspaziergang mit fortwährend sich ändernden landschaftlichen Bildern. Evtl. in Verbindung mit vorigem Spaziergang. 13. Die Eliengrotte, vom Ende des Marientales in einer halben Stunde zu erreichen. Interessante Felsengrotte mitten im Walde. Wird gelegentlich anderer, die Gegend berührender weiterer Spazier- gänge mit Vorliebe besucht. | | 14. Der Zeisiggrund (1 Std.). Interessanter Waldwiesengrund, führt vom Wege Schloßberg—Wartburg bei der Eselstation rechts hinunter nach dem Georgental. 15. Die Silbergräben (1%—2 Std.). Ein südwestlich der Wart- burg im schattigen Hochwald sich nach der Landstraße Fisenach— Frankfurt (Georgental) hinunterziehender Wiesengrund mit schönen Felspartien. . *) Ausführlicheres über Eisenachs Flora siehe: Dr. A. Bliedner, Flora von Eisenach, kart. Preis 3,50 Mark. Verlag der Hofbuchdruckerei Fisenach. Eingang zur Landgrafenschlucht. 16. Der Katzensprung. Wundervoller Blick von hier auf die Wartburg (von Süden) und Aussicht in die Silbergräben. Von da nach dem Hollunder, der Teufelskanzel und dem Georgental (2 Std.), Wegen seines Reichtums an schönen Waldszenerien Sehr beliebter Spaziergang. er | 17. Das Georgental—Herrenwiese—Steinbächer (2% Std.). Das Georgental, ein an Naturschönheiten reiches, von dem großen Frem- denstrom allerdings noch wenig besuchtes Tal, leitet (durch die zweite Unterführung der Werrabahn) zur Herrenwiese, einem schönen Waldwiesengrund; von da nach dem Steinbächer, einem im herrlich- sten Walde gelegenen engen, romantischen Felsental. (Elektrische Straßenbahn bis Restaurant zum Stern.) 18. Der neue Friedhof und der Bismarckturm bilden die Ziel- punkte eines angenehmen Morgenspaziergangs (za. 1% Std.) Vom Jakobsplan (s. oben Rundgang durch die Stadt) führt der Weg über Schulplatz, Werneburgstraße unter der Bahn hindurch zur Mühl- häuserstraße und von da nach Überschreitung der Hörsel rechts ab nach dem neuen Friedhof mit Kapelle und Krematorium. Besonders bemerkenswert Fritz Reuters Grabdenkmal. Von hier kann der Spaziergang alsdann noch nach dem Wartenberg mit der Bismarck- BT N. NN säule ausgedehnt werden. Herrlicher Blick auf die Stadt und die Wartburg. (Elektrische Straßenbahn bis zum neuen Friedhof.) 19. Der Petersberg; man geht hinter der Petersberger Brauerei auf Sanft ansteigendem Wege bis zum Gipfel, von dem man eine umfassende Aussicht auf die östliche Stadt und die Thüringer Berge hat. Auf dem Kamm des Höhenzuges in östlicher Richtung weiter- schreitend, gelangt man an das am 18. Oktober 1907 errichtete Hell- wig-Denkmal. (Hellwig befreite hier am 18. Oktober 1806 8000 ge- iangene Preußen aus französischer Gefangenschaft). Die Wanderung ist namentlich an schönen Herbsttagen lohnend und empfehlenswert. Vene Il. Weitere Ausflüge. (exkl. Rückweg). 1. Nach der Hohen Sonne. Dieselbe ist auf verschiedenen Wegen zu erreichen; entweder wie schon angedeutet vom Mariental a) durch Annatal Drachenschlucht (1—1 Std.); oder b) über die Aschburg— Weinstraße (1% Std.): oder c) durch die Landgrafenschlucht— Drachenstein— Weinstraße, an dieser der Marienblick mit umfassender Aussicht auf ein herrliches Waldbild im Vordergerunde und die Hessi- schen Berge (z. B. Meißner) im Hintergrunde (1%—2 Std.): oder d) über die Knöpfelsteiche—Elfengrotte— Wilde Sau—Rennsteig (2 Std.):;: oder e) von der Wartburg über Waidmannsruhe — Sängerwer — Mariental—Annatal (2 Std.): oder f) vom Burschenschaftsdenkmal (siehe I, 6) über Mosbacher Linde—Weinstraße—Drachenstein (242% Std.): oder g) vom Johannistal über Wasseriall (s. I, 7) —Weinstraße— Drachenstein (2%—3 Std.). Die Hohe Sonne, in einer Höhe von 434,96 m auf dem Rennsteig mitten im Wald gelegen (2 herrliche Durchblicke nach der Wartburg) bildet den Endpunkt der vorstenerd genannten Spaziergänge, oder aber es wird hier bei größeren Ausflügen nach Wilhelmsthal, Ruhla usw. die erste Rast gehalten. Von der Hohen Sonne aus empfiehlt sich, auch wenn dieselbe nur das Endziel des Ausfluges bildet, der Besuch einiger ganz in der Nähe liegender Punkte so |. des Hirsch- stein (”* km von der Hohensonne entfernt, 462 m), ein herrlicher Aussichtspunkt nach Wilhelmsthal mit den dahinterliegenden Wäldern und auf die Berge der Rhön; 2. der Hochwaldsgrotte, eine an dem Wege Fohe Sonne—Wilhelmsthal gelegene interessante Felsgrotte: von hier aus, die Treppe hinauf, Weg nach dem Hirschstein, der in seinem Verlaufe ebenfalls verschiedene Ausblicke nach Wilhelms- thal gestattet; 3. des als Lieblingesplätzchen Goethes bekannten Schwalbennest, von der Hohen Sonne ebenfalls in kurzer Zeit zu erreichender reizender Aussichtspunkt nach Wilhelmsthal. 2. Nach Wilhelmsthal. Von der Hohen Sonne direkt auf der Chaussee oder auf dem durch die Hochwaldsgrotte führenden Wege in % Stunde zu erreichen: über den Hirschstein oder das Schwalben- nest (s. oben) in etwa % Std. Wilhelmsthal ist die Sommerresidenz (Lust- und Jagdschloß) des Großherzogs von Sachsen und wird seiner reizenden Umgebung halber viel besucht. Rückkehr nach Eisenach auf gleichem Wege oder über Attchenbach—Unkeroda— Eppichnellen (Bahn nach Eisenach). Siehe nächste Nummer. Blick nach der Wartburg von der Weinstraße. Wilhelmsthal bei Eisenach. 3. Nach Wilhelmsthal. Von Eisenach mit der Werrabahn nach Epichnellen. Dann Wanderung durch das Eltetal über Unkeroda— Attchenbach (idyllisch gelegenes Forsthaus) nach Wilhelmsthal. (Von Fpichnellen etwa 1% Std.) Ill. Ausflüge für / Tag und länger. 1. Nach Ruhla. Über Hohe Sonne—Hirschstein—Wachstein— Ringberg—Ruhla (3 Std.). Von hier evtl. per Bahn über Thal—-Wutha nach Eisenach zurück. 2. Nach Thal. Mit der Bahn von Eisenach über Wutha—-Farn- roda nach Thal (Fahrzeit ”% Std.). Hier Besuch der Ruine Scharffen- burg und der in der Nähe liegenden Tropisteinhöhle oder auch des Meisenstein. Von Thal evtl. über Ruhla—Hohe Sonne nach Fisenach zurück (siehe vorige Nummer). nn 3. Nach dem Hörselberg. Eisenbahnfahrt nach Wutha—Schönau. Fußwanderung zum Hörselberg etwa 1 Std.: durch den Zapfengrund zum Jesusbrünnlein, das vom Th. W.V. mit einer neuen Spruchtafe] versehen ist (angenehmer Ruhepunkt): dann allmählich ansteizend entweder direkt, oder über die Venushöhle zum Schutzhaus mit Restauration. Prachtvolles Panorama. 4. Nach Reinhardsbrunn und Friedrichroda. (Eisenbahnfahrt.) Von hier Fußtour | LE 9. nach dem Inselsberg (etwa 3 Std.). - Vom Inselsberg evtl. (Fußtour für gute Fußgänger, oder mit Wagen) noch nach 6. Brotterode—T rusenthal—Liebenstein. | 7. Nach Liebenstein—Altenstein. Eisenbahnfahrt von Fisenach über Immelborn nach Liebenstein. Besonders‘ emptehlenswert mit eingelegter Fußtour auch die Rundreise (Rundreisefahrkarte) Eise- nach—Ruhla, Fußtour nach Altenstein—Liebenstein. Von hier per Bahn zurück. Auch umgekehrt. | 8. Nach dem Öchsenbere. Fahrt nach Vacha, hervorragend schöne Rundsicht auf die Rhön und den Thüringerwald. 9. Nach dem Heldrastein. Fahrt nach Creuzburg a. W. Wan- derung über den Schrapfenhof bis zum Gipfel. Überraschende Aus- sicht in das Werratal. Rückfahrt von Treffurt über Falken, Mihla, Creuzburg. | Es sind natürlich hier nur die hauptsächlichsten und am meisten bevorzugten Spaziergänge und weiteren Ausflüge auigeführt, da die Aufzählung der überhaupt möglichen Touren den uns zur Verfügung stehenden Raum weit überschreiten würde. Diese kleine Auswahl aber schon dürfte genügen, zu zeigen, wie reich die Umgebung Eise- nachs an sehenswerten Naturschönheiten ist. en Unterhaltung und gesellschaftliches Leben. Für geistiges und gesellschaftliches Leben ist in Eisenach in der mannigfachsten Weise gesorgt. Was theatralische und musikalische Darbietungen anlangt, so sind zu nennen: Die Vorstellungen im Stadttheater, die sich auf die Monate Oktober bis Anfang April erstrecken; die Konzerte des Musikvereins (FB im Laufe der Wintermonate), der Meininger Hofkapelle (ebenfalls 5 in den Wintermonaten), der Kurkapelle und der Kapelle des II. Bat. EZ erg Ze En us me Geenen imm 3 5 = ==” -=- <== ecnezee zz I een ee nn nn al an 2 ana u ne er ee ee ee Ge ee ee | — 32. == | | H des 94, Ini.-Regiments. Außerdem von Zeit zu Zeit geistliche Kon- | Zerte in der St. Georgenkirche. Das gesellige Leben wird | gefördert in verschiedenen Vereinen (Erholungs-Gesellschaft, Neue | Gesellschaft, Literarische Gesellschaft usw.) u. Reunions im Fürsten- hof. Für Ausübung des Sports kommen in Betracht: Der Mitteldeutsche Automobilklub, Schützengilde und Schützenverein, Turn- u. Radfahrvereine, ein Fußballklub, ein Eisklub, ein Schwimm- verein und für alle Arten von Wintersport der 1908 gegründete Wintersportverein. Ferner ist Gelegenheit geboten, guten | Reitunterricht in der neu erbauten Reithalle zu nehmen. Der 2% Stallmeister übernimmt die Verpflegung von Pferden. Zur Pflege des Reitsports hat sich ein Reitverein gebildet, der zugleich Mitglied des Mitteldeutschen Rennvereins ist Spiel-(Tennis-)Plätze sind eine größere Anzahl vorhanden: (siehe S. 21). Dem Lese- ¿ bedürfnis genügen die Carl Alexanderbibliothek verbunden mit der Wartburg-Bibliothek, der Leseverein, Karlstraße 6, und die Leihbibliotheken und Lesezirkel der Buchhandlungen. a rn u a Er En für Fahrräder, Automobile - und Lastwagen :: sind dank ihrer vorzüglichen Qualität und hohen technischen Vollendung in den weitesten Kreisen eingebürgert. Die vorteilhafteste Marke : für jeden Händler -:: IB. Polack en | Aktiengesellschaft, Zi z Durchblick nach der Wartburg von der Hohen Sonne, | Waltershausen (Thür. | (Fabriken in Deutschland, England und Amerika). O] SOT TAZ AES NTT Ketten -- Bremsen -- Pedale sind die gesuchtesten "337 SET TS - grossen | N VIE UA ll | | x 13 ; PLA x Lis (y a | ni 4 n FME en j | fe EN | M y Y 0. 5 4] NIE RY Y N N Y | #8 4. | 4 im x M f ss // en | I 8; SITZ ZINN und werden deshalb für alle hesseren Fahrradmarken auch ausschliesslich verwendet. :: : JS) FE Dre x b Sr y uF) Bi „Nbg NUE " R € y ff, H ; vu y R 5 Pi LP R ) A ND M i N E RE N a R RE EA BSE SEE 4.208 es 2 a 82 2 a x D: + „ nt y e D N Ru?" LEER. O De [3 — BADE M 5 > E R Pe Ser v: « Ö i ) O 7 Br 4 pe E 7 N ir x N Lg A CER N N y 4 E | | | | | R jr N nN er > 2 4 A or INUN DLELVUNITTIUINVD. H UBERTROFFEN iST: Il ALBERT FRANK, BEIERFELD"S. DT MOO dw Hagen i. Westf. Fabriken in Hagen-Delstern, Eilpe, Macherio-Brianza (Italien), Kralup (Oesterreich). Arbeiterzahl: 1500. Betriebskraft: 1200 PS. = = TSN uw, 1,7 Enter nz NH) pun HSY4BQHEH ul uaßellioAloH °S JyDewı 4 “io > a > a, WITZ IS: R Ser > en -- 9 >22" "zT ANU | ‘I uUasneys4 S11omllauung 1 10.000.000) iiibnD === >= a „neo musn.. ua urn OS === Bunaynisny pun reyjend ul USWWOYIIOA dS Op N Metallwarenfabrik ALTENA i. WiLH. BERG ader, der Motorwagen Transpo Ka "u Ri Wi (D ur T Motorrä rt- Messıng. LUXUS - Qual. Reguläre Qual. u DIXI Lieferungs-u.Lastwagen, Omnibusse, Lastwagenm. Staatlicher Subvention. Jubiläumsjahr des ersten Fahrrad-Pneumatiks! : D U N LO s Internationale Lastwagen-Konkurrenz 1907. Internationale Lastwagen-Konkurrenz 1909. Sep" 2 Bei goldene Medaillen für hervorragende Leistungen. Die hervorradendste Marke für Velo und Aulo! Fabriken in 4 Welitteilen! Filialen auf der ganzen Welt! Dindulkian: Stabil : Zuverlässig :: Rentabel :: Geringer Brennstoffverbrauch. Man verlange Spezial-Preislisten. Mehrfach prämiiert. | Feinste Referenzen. Fahrzeugjabrik Eilenach in Eiſenach. 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Fahrzeugfabrik Eisenach - Buch zur Erinnerung an die Wartburgstadt Eisenach 1912


From
1912
Pages
27
Type
Book
Country
Germany
Brand
Fahrzeugfabrik Eisenach
Source
Christoph Sputh
Added at
15/08/2020
Tags
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