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Dixi-Automobile, Wartburg
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Wartburg-Fahrräder
sind für Sport, Touristik u. Geschäftszwecke hervorragend geeignet. | |
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Katalog 1912 über Wartburg-Fahrräder umsonst und postirei. |
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Nikolaiturm und Wartburg
Eisenach.
Welchem Deutschen ist dieser Name wohl nicht bekannt? —
Ist Eisenach doch die Stadt, am Fuße der herrlichen, sagenumwobenen
Wartburg gelegen, die mit der Geschichte der Heiligen Elisa-
beth und des großen Reformators Luther aufs innigste verknüpft
ist. Und hinzu kommt noch, daß Eisenach, die Perle Thüringens,
im Herzen Deutschlands, als Fisenbahnknotenpunkt der
Linien Berlin (oder Leipzig)- Frankfurt a. M., Eisenach-München und
Eisenach-Hamburg von allen Himmelsrichtungen gleich leicht zu
erreichen ist; daß seine nähere und weitere Umgebung alle landschaft-
lichen Reize vereinigt, die uns erfreuen und erheben können: daß
seine ozonreichen Wälder eine unerschöpfliche Heilkraft für Lungen-
und Nervenkranke in sich bergen und daß ferner ein Kurbad mit
einer heilkräftigen Sole, deren Quelle in der Nähe Eisenachs ent-
springt, sich hier befindet. So an es nicht Wunder, daß Eise-
nach alliährlich von vielen Tausenden von Fremden, teils vorüber-
gehend, teils zu längerem Aufenthalt besucht wird, daß in seinen
Mauern ijahraus, jahrein Kongresse tagen, Verbände und Verbindungen
aller Art ihre Zusammenkünfte hier abhalten.
Allen diesen Besuchern Eisenachs, insonderheit auch ienen, in
deren Herzen vielleicht der Wunsch aufsteigt, dauernd in Eisenach
ihren Wohnsitz zu nehmen, sei dieses Schriftchen zur Orientierung
über die Stadt und ihre nähere Umgebung gewidmet.
Eisenach ist die zweite Residenz des Großherzogtums
Sachsen und zählt (Frühiahr 1911) 38 200 Einwohner.
Das alte Eisenach (Isenac, Isenaha), lag nicht an der Stelle des heu-
tigen, sondern war ein Dorf, das etwa 2 km östlicher, am Petersberg
gelegen war. Im Jahre 909 wurde der‘ Ott durch die Hunnen verwüstet
und 1062 gänzlich zerstört. 1067 erbaute‘ ‚Ludwig II, der Springer, die
Wartburg, und am Fuße derselben wurde. ‚nunmehr das neue Eisenach,
wie es heute steht, aufgebaut. | |
Es liegt am nordwestlichen. Mohn e een Ides, da
wo die beiden Flüsse Hörsel und Nesse sich vereinigen, in
einer Höhe von 221,5 m über dem Meer. (Trieonometrische Marke
am Fuße der Georgenkirche am Marktplatz.) FEisenach ist der Sitz
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der Bezirksdirektion des Ill. Verwaltungsbezirkes, eines Land- und
eines Amtsgerichts und einer Reichsbankstelle.. Als Garnisonort ge-
währt es dem 2. Bataillon des Infanterie-Reriments Nr. 94 (Groß-
herzog von Sachsen) Unterkunft, sowie einem Bezirkskommando.
(Offiziersheim für Landwehr-, Reserve- und Offiziere z. D. und a. D.:
Sophienhof.)
Beim Austritt aus dem am 1. April 1904 dem Verkehr über-
gebenen, in romanischem Stil erbauten Bahnhofs-Gebäude zeigt sich
uns zunächst links der Goldberg mit dem Stadtpark, aus dessen Grün
das Schloß des Herrn von Eichel herausragt. Wir wenden
uns rechts und gelangen, dem Geleise der Elektrischen Straßenbahn
folgend, durch die Bahnhofstraße zum Nikolaitor. Dieses Tor ist noch
ein leil der alten Eisenacher Stadtbefestigung und sein Turm der
einzige, der von den früheren 5 Stadttortürmen noch erhalten ist.
Über dem Toreingang bemerken wir das Steinbild Ludwig des Bär-
tigen, allerdings nur noch mangelhaft erhalten, und einige andere
verwitterte Steinbilder aus dem Jahre 1070.
Wir durchschreiten nun das Nikolaitor und vor uns liegt der
Karlsplatz. Zu unserer Rechten erhebt Sich die Nikolaikirche, "ein
hervorragendes Baudenkmal romanischen Stils (eine dreischiffige
Basilika) aus dem 11. Jahrhundert mit einem 60 m hohen Turm.
1886/87 wurde die Kirche im Innern von Professor Stier-Hannover
gänzlich neu wieder hergestellt, 1894 von Professor Weichardt-
Leipzig neu ausgemalt. |
Dicht neben der Nikolaikirche liegt das evangelisch-lutherische
Diakonissenmutterhaus. Das Diakonissenhaus war ehemals ein mit
der Kirche zu St. Nikolai zusammenhängendes Benediktinerinnen-
Nonnenkloster, das im Jahre 1151 von der Tochter des Landgrafen
Ludwig I., Adelheid, gegründet wurde.
In der Mitte des Karlsplatzes erblicken wir das 8 m hohe, von
Prof. A. von Donndorf-Stuttgart entworfene Lutherdenkmal, das am
E Mai 1895, am Erinnerungstage von Luthers Ankunft auf der Wart-
burg (1521) enthüllt wurde. In den an dem ÄGranitsockel ange-
brachten Bronze-Relieis werden uns Bilder aus Luthers Eisenacher
Zeit gezeigt: Luther als Kurrendeschüler vor dem Hause der Witwe
Cotta, Luther als Junker Jörg, unter welchem Namen er auf der
Wartburg verborgen gehalten wurde, und Luther bei der Über-
Setzung der Bibel. . Das 4. Bild zeigt auf einer Bronzetafel die
Anfangsworte des Liedes „Lin’ feste Burg ist unser Gott“. |
Haben wir den Karlsplatz überschritten, so biegen wir rechts
in die Karlstraße, eine der Hauptverkehrsstraßen der Stadt, ein,
um zum Marktplatz zu gelangen. Ziemlich am Ende der linken
MHäuserfront steht das Geburtshaus Friedrich Prellers (zeb. 25. 4. 1804,
gest. 23. 4. 1878), des durch seine Odysseelandschaften berühmten
Landschaftsmalers, durch eine Gedenktafel bezeichnet. Die: rechte
Seite der Karlstraße am Markt wird durch das Gebäude der Hof-
apotheke abgeschlossen, eines der schönsten Häuser der Stadt
aus dem 16. Jahrhundert. Auf dem Marktplatz haben wir zunächst
zur Rechten das im Jahre 1742 erbaute Großherzogl. Schloß, das
in den Jahren 1848-1858 der Herzogin von Orleans und ihren beiden
Söhnen, dem Grafen von Paris und dem Herzog von Chartres ein
Asyl gewährte. Dasselbe kann gegen ein Eintrittsgeld von 50 Pfennig
besichtigt werden. Links an der Ecke der Karlstraße erhebt sich
das Rathaus, im Jahre 1641 erbaut. In demselben sind bemerkens-
wert das Gemälde Mardersteigs im Sitzungssaale des Gemeinderates,
das die Ankunft der 4iährigen Braut des Landgrafen Ludwig L.,
Elisabeth von Ungarn, auf der Wartburg‘ darstellt, und in der Gast-
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- Stube der 1907 vollständig neu hergerichteten Ratskellerwirtschaft
das große Ölgemälde, Eisenach im Jahre 1663, das älteste Stadtbild
von Eisenach. | /
Lassen wir unsern Blick nun über den Platz schweifen, so fesselt
uns zunächst der imposante Bau der St. Georgskirche, 1182—1188
von Landgraf Ludwig III, dem Milden, erbaut, mit dem neuen im
Jahre 1902 aufgeführten 62 m hohen Turm und Portikus. Die Kirche
erhielt im Jahre 1911 eine neue Orgel. Am Westportal bemerken
wir das Cenotaphium des Johannes Hilten, in der Sakristei das des
Nikolaus von Amsdorf.
Die Georgenkirche wurde während des Bauernkrieges (1520) arg
verwüstet und im Jahre 1560 neu hergestellt. Auf seiner Rückreise von
Worms nach Möhra hat Luther hier gepredigt. Der obenerwähnte Jo-
hannes Hilten war ein Barfüßermönch, der gegen das Papsttum und’ die
Pfaffenwirtschaft predigte und deshalb im Gefängnis des Dominikaner-
klosters festgesetzt wurde. Er starb daselbst 1496, nachdem er zuvor
das Kommen Luthers prophezeit hatte. Nikolaus von Amsdorf war Bischof
von «Magdeburg (gest. 1565) und der Freund Luthers. Die damals mit
der Georgenkirche verbundene St. Georgenschule wurde von Luther in
den Jahren 1498-1501 besucht. Damaliger Rektor und Luthers Lehrer
war Johann Trebonius.
Auf der Mitte des Marktplatzes steht ein altertümlicher Brunnen,
der von einer Reihe prächtiger, 1789 angepflanzter Linden beschattet
wird. Er ist mit der Statue des Schutzpatrons von Eisenach. dem
Drachentöter St. Georg, geschmückt, die von einem Brunnen stammt,
der in der Zeit der Reformation am Eingang der Goldschmieden-
straße stand.
auf den Marktplatz. | Nahe dem Westportal der Kirche erhebt sich das 1884 enthüllte
Bach-Denkmal, an Eisenachs größten Sohn, den am 21. 3. 1685 hier
geborenen, 1750 in Leipzig als Kantor der Thomasschule gestor-.
benen Komponisten und Orgelmeister Joh. Sebastian Bach erinnernd.
Dieses Denkmal hat Eisenach ebenfalls der Meisterhand des Prof.
Donndorf zu verdanken, nach dessen Modell der Bronzeguß von
Howaldt in Braunschweig ausgeführt wurde. Am Sockel bemerken
wir das Reliefibild der heiligen Cäcilie, der die Erfindung des Orgel-
spiels zugeschrieben wird.
Gegenüber der südlichen Langseite der Kirche, auf der ;Espla-
nade“ steht das den 1870/71 gefallenen Kriegern im Jahre 1874
errichtete Kriegerdenkmal. Die Esplanade wird begrenzt im Osten
von dem uralten Residenz- oder Landgraienhaus, in dem sich jetzt
das Großherzogliche Rechnungsamt befindet: im Westen von der
im Jahre 1825 erbauten Georgenschule, nach Süden von dem Schloß-
brauhaus, im Volksmund „Dunst“ genannt. Hier stand. seinerzeit
ein Franziskanerkloster. In der altdeutschen Trinkstube des Schloß-
kellers findet man interessante Bilder aus Luthers Schulzeit mit
Dokument über seinen Schulbesuch. | |
| Wenige Schritte von der Schloßbrauerei entfernt auf dem hinter
dem Residenzhaus liegenden Lutherplatz das über 400 Jahre alte
Lutherhaus mit der Lutherstube, welche altehrwürdige Andenken
an den großen Reformator aus der Zeit birgt, wo er als Kurrende-
schüler bei der Witwe Cotta Aufnahme gefunden hatte.
Wir wenden uns zurück nach dem Marktplatz. Von der Espla-
nade herunterschreitend und unsern Weg links um die Georgenschule
herum nehmend, haben wir zur Rechten das Kaiserliche Postamt,
erbaut 1885, 1910/11 bedeutend erweitert, während vor’ uns der
Pfarrberg in die Höhe steigt. Diesen passierend, kommen wir an
E E links, vorbei zu einem monumentalen Treppen-
i | | auigang mit dem Wingoliiten-Denkmal, im Jahre 1899 vom Wineolfs-
Wandelhalle des Kurbades Eisenach, | bund zur Erinnerung an seine 1870/71 gefallenen Kommilitonen
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Das Residenzhaus von Norden.
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Die Neuestraße am Schwarzen Brunnen vorbei weiter verfol-
gend gelangen wir zum Jakobsplan, einem mit herrlichen Bäumen und
schönen Anlagen geschmückten Platze, auf dem ehemals die Jakobs-
xirche stand, die bei dem großen Brande 1636 zerstört wurde. Das
an der südwestlichen Ecke des Jakobsplans liegende, ietzt Fräulein
von Eichel gehörige Haus ist bemerkenswert als Geburtshaus des
Flistorienmalers Prof. Herm. Wislicenus, des Schöpfers der Fresken
im Reichssaale des Kaiserhauses zu Goslar (geb. 20. September 1825,
gest. 25. September 1899 zu Goslar). In diesem Hause wohnte
ierner die am 5. Juli 1847 verstorbene Freifrau von Bechtolsheim.
geb. von Keller, unter dem Namen „Psyche“ als Freundin Wielands
bekannt. An der vom Jakobsplan in nördlicher Richtung sich hin-
ziehenden Straße bezw. am Schulplatze liegt rechts die Jakobsschule,
links das Lehrer-Seminar. Von hier aus führt der Weg, unter dem
Geleise der Werra- und Thüringerbahn hinweg, durch die Mühl-
häuserstraße nach dem Neuen Friedhof und dem Bismarckturm. Wir
Sparen uns den Spaziergang auf ein andermal, wenden uns jetzt zum
Jakobsplan zurück und nehmen unsern Weg durch die Sophienstraße,
an der katholischen St. Elisabethkirche (rechts) vorüber zum Theater-
platz. Hier fällt uns zunächst das im Jahre 1879 erbaute Theater
ins Auge, das der Stadt Eisenach von seinem Ehrenbürger, dem im
Juni 1905 verstorbenen Herrn Julius von Eichel-Streiber zum Ge-
Schenk gemacht wurde. Der Platz vor demselben ist mit hübschen
Anlagen und einem Springbrunnen geschmückt. Auch die beiden
übrigen, den Theaterplatz im Osten und Westen begrenzenden Ge-
bäude, die Karolinenschule und das Lehrerinnen-Seminar sowie die
Ida-Stiftung (Fortbildungsschule für Frauen und Mädchen) verdankt
Eisenach der Freigebigkeit des obengenannten Herrn von Eichel.
Zu erwähnen ist hier noch das neben der Karolinenschule stehende
Gewerbehaus; im Westen des Platzes das 1910 iertiggestellte Justiz-
gebäude, welches das Land- und Amtsgericht beherbergt. Wir ge-
langen dann in die Goethestraße, eine herrliche Villenstraße, die
auch einige. bemerkenswerte Gebäude aufzuweisen hat. Im west-
lichen Teile der Straße die Städtische Turnhalle: in der Nähe Durch-
blick nach der in der Wörthstraße gelegenen Synagoge, im mauri-
schen Stil erbaut, und hinter dem Theater das Heim der Loge Carl
zur Wartburg. Gegenüber dem Theater (östlich) an der Ecke der
Felenenstraße (Nr. 1) ist in der Wohnung von Frl. Eleonore MHeer-
wart das Fröbel-Museum des Allgem. Internationalen Kindergärt-
nerinnen-Vereins untergebracht und je Montag, Mittwoch und Frei-
tag von 11-1 Uhr zur Besichtigung gegen ein Eintrittsgeld von
30 Pig. zum Besten des Museums dem Publikum geöffnet.
Zurückkehrend zum Theaterplatz werfen wir noch einen Blick
nach Norden, wo an der Ecke der Wörthstraße und Clemdastraße
das neue Reichsbank-Gebäude sich erhebt, und nehmen nun unsern
Weg durch die Querstraße zur Johannisstraße, wo wir wieder auf
das Geleis der vom Bahnhof nach dem Mariental führenden Elek-
rischen Straßenbahn stoßen. Das Geleis verfolgend gelangen wir
zum Johannisplatz und Frauenberg. Etwa in der Mitte desselben
links die am 17. Mai 1830 von Forstrat König gegr. Forstlehranstalt,
die anläßlich des ‘Sjährigen Jubiläums ihres Bestehens im Jahre 1905
zur Forstakademie erhoben wurde. Etwas weiter oben rechts zweigt
der Frauenplan ab. Hier auf dem Frauenplan steht (Nr. 21) das
Geburtshaus Joh. Seb. Bachs (geb. 21. März 1685, gest. 28. Juli 1750
in Leipzig), dessen Denkmal wir auf dem Marktplatz gesehen haben,
mit dem Bach-Museum. Geöffnet vorm. 10—12, nachm. 5-7 Uhr.
Eintritt 50 Pfg. Ferner die Großhzgl. Gewerbe- und Zeichenschule.
Denkmal des Großherzogs Carl Alexander.
Links vom Frauenberg zweigt die Grimmelgasse ab, in der sich das
mit allen Erfordernissen der Neuzeit eingerichtete Sophienbad mit
Schwimmbassin befindet. Daselbst werden die Bäder des Kurbades
(Großherzogin Karolinenquelle) abgegeben. | :
Die Fortsetzung des Frauenberges bildet die Marienstraße, in
deren Mitte man links, an der „Erholung“ vorüber nach dem sel-
tene Gewächse und Bäume aufiweisenden, herrlichen Karthaus-
garten gelangt, von wo man eine prachtvolle Aussicht nach der
Wartburg hat, und in dem reizende schattige Ruhebänke zum Ver-
weilen einladen. Der Karthausgarten hat seinen Namen von dem
Karthäuserkloster, das ehemals hier stand. Die Stelle, wo das
eizentliche Klostergebäude stand, ist jetzt zum Teil von der neu
durchgebrochenen Karthäuserstraße eingenommen, an der Stelle
der jetzigen Gärtnerwohnunzg und der Gewächshäuser befand sich
die Kirche.*) Unterhalb des Karthausgartens, der von Sr. Königl.
Hoheit dem Großherzog den Kurgästen zum Besuch freigegeben ist,
lieet an der Karthäuserstraße die Trink- und Wandelhalle des Kur-
bades Eisenach, die am 8. Juli 1906 ee ae ._ IEE
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des RS Varias, bei Blutüberfüllung der EE bei
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*) Nä nd ausführlicheres über das Karthäuserkloster siehe in „Beiträ
Zur erg IV: Das Karthäuserkloster zu Eisenach. Von Prof. Dr.
Kühn. Preis 65 Pig. Verlag der Hofbuchdrucke-ei Eisenach.
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Katarrhen der oberen Luftwege, des Rachens, des Kehlkopfes und der
Bronchien. Weitere Indikationen sind: Gicht, xheumatismus, Zuckerkrank-
heit, Fettleibigkeit, Milz-,: Leber-, Nieren- und - Gälleilleiden.:. Skrofulose,
Rachitis und Frauenkrankheiten. — Eisenach hat mit „dieser ganz außer-
ordentlich heilkräftigen “Quelle, über die Eingehenderes, » namentlich auch
über die Analyse derselben, in. den von der Kurbäade-Direktion erhält-
lichen Schriften, zu finden ist, eine neue Anziehungskraft erhalten, die
alljährlich weitere Tausende hierher locken - wird, „um: Heilung und Kräf-
tigung zu finden. : Das Wasser der Großherzogin Karolinen-Quelle gelangt
auch, soweit es die Witterung erlaubt, das ganze Jahr hindurch zum
Versand. Niederlagen der Großherzogin Karolinen-Quelle befinden sich in
allen bedeutenden Plätzen Deutschlands. |
Nicht weit von der Wandelhalle nach dem Mariental zu hat
das Carl Alexander - Denkmal Seine Aufstellung gefunden. Der
Schöpfer desselben, Herr Professor Hosäus, hat den edlen Fürsten
in einfacher, schlichter Weise dargestellt, wie er in Erinnerung seiner
Untertanen stets fortleben wird. Links zweigt die Kurstraße nach
dem romantischen Johannistal ab, das in den Besitz der Stadt
übergegangen ist, und in dessen vorderem Teile in nicht zu langer
Zeit ein herrliches, ruhiges Villenviertel erstehen soll. In der
geraden Verlängerung der Marienstraße liegt das Mariental,
durch das uns ein späterer Ausflug führen wird: rechts zieht
sich über dem Hainplatz, an dessen Stelle früher sich ein Teich
befand, die Chaussee nach der von der bewaldeten Höhe herab-
grüßenden Wartburg hinauf, am Anfang derselben das gelegent-
lich der Arzteversammlung im Jahre 1897 errichtete Dr. Grai-
und Dr. Richter-Denkmal. Auf der anderen Seite des Hainplatzes
erblicken wir die Villa Fritz Reuters, in der dieser populärste
der plattdeutschen Dichter (1868—1874) seinen Lebensabend beschloß
und in der seine „Lowising‘“ noch bis zu ihrem 1894 erfolgten Heim-
gange lebte. Neben Fritz Reuters Arbeits- und Schlaf- bezw. Sterbe-
zimmer und dem Arbeitszimmer seiner Frau, die neben anderen
Erinnerungen an Reuter als Reuter-Museum dem Publikum zugäne-
lich gemacht sind, ist seit dem Jahre 1899 auch das von Eisenach
angekaufte Richard Wagner-Museum in der Villa untergebracht.
Beide Museen bergen eine Fiille interessanten Materials, sodaß ein
Besuch sehr lohnend ist. Von der Reutervilla gelangt man auf einem
ganz allmählich ansteigenden, reizenden Promenadenwege durch
den akademischen Forstgarten in einer halben Stunde nach der
Wartburg,
die jahraus, iahrein von Tausenden und Abertausenden von Fremden
besucht und besichtigt wird. Die Wartburg wurde im Jahre 1067
(bis 1070) von Graf Ludwig IL, dem Salier, erbaut und zu seiner
Residenz ausersehen, als welche sie mit wenig Ausnahmen auch
seinen Nachfolgern gedient hat. Drei besondere Momente aus der
Geschichte der Wartburg sind es, die das besondere Interesse für
dieselbe erwecken und von Generation zu Generation rege erhalten:
Der Sängerkrieg, die heilige Elisabeth als Landgräfin und Luthers
Aufenthalt auf der Wartburg. Diese drei geschichtlichen Momente
sind es hauptsächlich, die neben der herrlichen Lage der Wartburg
und deren nicht minder herrlichen Umgebung einen mächtigen, nie
versagenden Zauber ausüben, der iährlich Tausende und Abertau-
sende von allen Himmelsgegenden heranlockt und auch weiterhin
anlocken wird, so lange noch die stolzen Zinnen der Burg gen Himmel
lagen. Fe 37 BR
5 Landgraf Hermann I. von Thüringen (1191-1215) war ein mit be-
Sonderem Kunstsinn begabter Fürst, der Stets die berühmtesten Männer
der Literatur, Künstler und Sänger an ‚seinem Hofe auf der Wartburg
versammelte. So waren auch die hervorragendsten Vertreter des Minne-
sangs der damaligen Zeit teils dauernd, teils vorübergehend am Hofe des
Partie aus dem Karthausgarten.
Rodelbahn auf der Marienhöhe
13
Landgrafen auf der Wartburg zu finden. Im Jahre 1207 veranstalteten
die damals auf der Burg weilenden Sänger: Walther von der V6gel-
weide, Wolfram von Eschenbach, Heinrich von Ofterdingen, Heinrich von
Veldeck, Biterolf und Reimar von Zweter einen Sanges-Wettstreit. Die
Geschichte desselben hat sich unter dem Namen „Der Sängerkrieg
auf der Warcbursg“ bis auf unsere Tage fortgepilanzt. !
Dem im Jahre 1215 verstorbenen Landgrafen Hermann 1. folgte Sein
ältester 15jähriger Sohn Ludwig IV., für den der Vater Selbst noch bei
dem Könige Andreas von Ungarn um die Hand seiner Tochter Elisa-
beth geworben hatte, die als 4jähriges Kind im Jahre 1212 auf der
Wartburg eintraf. Hier fand sofort ihre Verlobung mit Ludwig statt.
Am 6. Juli 1218 empfing der Landgraf in der Georgenkirche zu Eisenach
den Ritterschlag, und 1221 wurde er mit der löjiährigen Elisabeth vermählt.
Die junge Fürstin war ob ihrer großen Frömmigkeit und überaus großen
Barmherzigkeit gegen alle Armen und Notleidenden, namentlich zur Zeit
der im Jahre 1226 ausgebrochenen Hungersnot weit und breit bekannt,
geliebt und verehrt. Dies alles hinderte jedoch nicht, daß sie nach .
Ludwigs Tode (er starb am 11. Oktober 1227 in Otranto) von dessen
sewissenlosem Bruder Heinrich von der Wartburg vertrieben wurde.
Obwohl später wieder mit ihm versöhnt. ging sie doch auf Betreiben des
Bischofs Konrad von Marburg in das dortige Kloster. starb daselbst im.
Dezember des Jahres 1231 und wurde im Jahre 1234 vom Papst Gresoı IX.
heilig gesprochen.
Ä Nahezu 300 Jahre später, am 4. Mai 1521, wurde Luther auf seiner
Rückreise vom Reichstage zu Worms nach Möhra unweit Eisenach auf
Befehl seines Beschützers, des Kurfürsten Friedrich des Weisen, gefangen
senommen und auf die Wartburg gebracht, um ihn vor den Nach-
stellungen seiner Feinde zu sichern. Hier auf der Wartburg lebte er nun
verborgen unter dem Namen „Junker Jörg‘ bis. zum 5. März 1522 und
übersetzte die Bibel ins Deutsche. | |
| „Freilich: gab es eine Zeit, wo von stolzen Zinnen nichts mehr zu
erblicken war, wo die Burg mehr und mehr in Trümmer versank. Diesem
Verfall tat im Jahre 1853 der Großherzog Carl Alexander Einhalt, indem
er den Wiederaufbau der Wartburg beschloß und sich dadurch ein unver-
gängliches Denkmal errichtete. |
Am 18. Oktober 1817 fand auf der Wartburg ein burschenschaftliches
Fest statt. zu dem die Begeisterung für das Vaterland. das Sehnen nach
einem einigen Deutschland die Studenten von 12 deutschen Universitäten
zusammengeführt hatte. Während dieses Fest innerhalb der durch die
Jahrhunderte allmählich verwitterten Mauern der Burg abgehalten
wurde, konnte die am 18. Oktober 1867 von den noch lebenden Vertretern
von damals veranstaltete Vjährige Erinnerungsfeier an das erste Wart-
burgfest in den neu hergestellten. in glanzvoller Pracht Strahlenden Räu-
men der Burg begangen werden.*)
Wir vertrauen uns nun der Leitung eines kundigen Führers an,
um auch die herrlichen Innenräume der Burg zu besichtigen. (Zur
Besichtigung sind Eintrittskarten ä 50 Pig. zu lösen; Führung von
2 Personen allein 1,50 Mk., einer einzelnen Person 1 Mk.) Es werden
uns gezeigt: Im Landgraienhaus die Elisabeth-Galerie mit Gemälden
von Moritz von Schwind, das Leben der heiligen Elisabeth dar-
stellend; zwischen den einzelnen Bildern hat der Maler in 7 Medail-
Ionbildern die Werke der Barmherzigkeit dargestellt, die von der
heiligen Elisabeth geübt wurden. — Von da betreten wir die Kapelle
mit prächtiger Malerei und zwei von Ihrer Maiestät der Kaiserin
Augusta gestifteten bunten Fenstern auf der Südseite der Kapelle.
In der Kapelle wird iährlich viermal ‚Gottesdienst abgehalten: am
Reformationsfest und an den Geburtstagen der Großherzoelichen
Familie. — Hierauf werden wir nach dem Sängersaal geführt, an
dessen einer Wand Moritz von Schwind in einem prachtvollen
Gemälde den Sängerkrieg dargestellt hat, der in diesem Saale statt-
fand. Die eine Schmalseite des Saales wird von der Sängerlaube
eingenommen, von der aus die Sänger ihre Weisen erschallen ließen.
— Von hier gelangen wir in das Landgrafienzimmer. Auch hier wird
der obere Teil der Wände von Gemälden von Schwinds eingenommen,
die Szenen aus dem Leben der Thüringer Landgrafen darstellen, von
*) Näheres über diese Feste siehe: Robert und Richard Keil, die burschen-
schaftlichen Wartburgfeste 1817 und 1867, mit dem Facsimile der Präsenzliste von
1817. Preis gebunden 3 M. Verlag der Hofbuchdruckerei Eisenach H. Kahle.
a | — 14 — 20 IW 255
Ludwig dem Springer bis zu Friedrich mit der gebissenen Wange.
— Nach diesem gelangen wir über eine steinerne Wendeltreppe
nach dem im oberen Stock befindlichen Bankettsaal, zu dessen Aus-
schmückung Malerei (von Prof. Welter-Cöln) und Bildhauerei sich
vereinigt haben, um ein Werk zu schaffen, dem ein zweites nicht
wohl an die Seite gestellt werden kann. Überall treten uns hier
Symbole kulturgeschichtlicher und historischer Ereignisse und von
tiefer religiöser Bedeutung entgegen. 8
Wir verlassen nun das Landgrafienhaus, um nach dem
Rüstsaal geführt zu werden, der eine schöne Sammlung von Waiien
und historisch bemerkenswerten Rüstungen enthält. — Zum Schluß
werden wir dann noch in die im 1. Stock des Ritterhauses gelegene
„Lutherstube‘“ geführt, ein kleines Zimmer, in dem Luther während
seines Aufenthaltes auf der Wartburg wohnte und arbeitete. Ver-
schiedene interessante Reliquien aus Luthers Zeit, Gegenstände, die
er selbst benutzte, und Handschriften und Bilder von ihm, werden
uns hier gezeigt. |
Eine weitere, ganze besondere Sehenswürdigkeit ist dem Publi-
kum neuerdings noch geboten worden, indem ihm auf Wunsch gegen
ein besonderes Eintrittszeld (25 Pig.) der Zutritt zu der Elisabeth-
Kemenate gestattet wird, die bisher nicht geöffnet war. Dieselbe
ist von Sr. Maiestät Kaiser Wilhelm IlI., der ein besonderes Interesse
für die von ihm fast alliöährlich besuchte Wartburg an den Tag legt,
mit 9 prachtvollen Mosaiken geschmückt worden, Arbeiten aus dem
Atelier des berühmten Professors Oetken-Berlin, der damit von Sr.
Maiestät beauftragt wurde. Diese künstlerisch ausgeführten Glas-
mosaikbilder stellen ebenfalls Szenen aus dem Leben der heiligen
Der Prinzenteich, | Elisabeth dar und bilden so eine würdige und treffliche Ergänzung |
| | | der Gemälde von Schwinds, die wir in der Elisabeth-Galerie bewun- |
M | | | derten. |
Nachdem wir nun unsern Rundgang beendet und uns nach der
y a | langen Wanderung in den reich mit Wandsprüchen gezierten Räumen
N der Restauration gestärkt haben, begeben wir uns auf dem nächsten |
Wege, den Schloßberg hinunter oder über Hotel Junker Jörg zur a
Stadt zurück, um unser Hotel aufzusuchen und Kräfte für die späte- | |
ren Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Eisenachs zu |
sammeln. |
Hotels und Gasthöie.
|
|
|
Seiner Bedeutung als Fremdenverkehrs-Zentrum, als „Kongreß- |
Stadt“ entsprechend besitzt Eisenach eine im Verhältnis zu seiner |
Einwohnerzahl große Anzahl von Hotels und Gasthöfen, die wir nach- |
stehend in alphabetischer Reihenfolge aufführen: |
|
|
Bahnhoishotel, am Hauptbahnhof, Karlshalle, Karlsplatz 7,
Bayrischer Hof, Alexanderstr. 1, Karthäuserhof und: W o1Ts-
| Berghotel Marienhöhe, Karl Schlucht, Karlsplatz 20 und
Auguststraße 10, Karthäuserstraße.
Centralhotel, Georgenstraße 5. Kronprinz, Bahnhofstraße 30,
| | Deutsches Haus, Johannisstt. 22. Landgrafen, Karthäuserstr, 1,
| ! Elisabethenruhe, Mariental 11/13, Liliengrund, Mariental 10,
| Erbprinz, Georgenstraße 23, Löwen, Marienstraße 45, |
| | Fürstenhof, Luisenstraße 11/13, Mille, Johannisplatz 16, | |
| Großherzog won Sachsen, Münchner Kindl, Marienstraße 50, |
| gegenüber dem Hauptbalinhof, PhantasSie. Mariental 19,
| Gute Quelle, Lutherplatz 9, Rautenkranz. Markt 22,
|| Harmonie, Ritterstraße 1, Kkerchskänzter, Karlsplatz 24,
| 2 e an E, Löbersgasse 3; . Roland, Karlsplatz 21, |
| . ; unker org; ainweg 33, Sophienau. Mariental 43,
| Der Prinzenteich im Winter. Kaiserhof, Karthäuserstraße 2, Sophienhof, Grimmelgasse 4,
u es u
Winterbild aus dem Mariental.
Mariental.
Stadt London, Alexanderstr. 50,
anne, Barfüßerstraße 4,
chwan, Bahnhofstraße 43,
©
Q
AUN
u
üringer Hof, Karlsplatz 11,
V i, Schmelzerstraße 16,
aldhaus, Stadtparxstraße 1;
artburg,
Weißer Hirsch, Alexanderstr. 105.
Wilhelm Ernst, Theaterplatz 2a,
Zimmermann, Karlsplatz 2.
zen
Weinstuben:
Alt-Heidelberg, Marienstr. 13,
Americain Bar Maxim.
Alexanderstraße 1.
Daeche Nachf., Alexanderstr. 59,
Gümpel, Bahnhofstraße 36,
Kaiserhof, Karthäuserstraße 2,
hweizergarten; Kapellenweg 6,
Zum Rodensteiner, Georgenstr 2
Saal, Herın., Nachf., Goldschmieden-
straße 7.
Caîés und Konditoreien.
Barth, Herm., Goldschmiedenstraße 15,
Becker, Herm., Clemdastr. 2
Billhardt, Willy, Cafe Central,
„“Karlstraße 55: |
Franke, Gustav. Kaiserhof,
Karthäuserstraße 2,
Lackner, Julian, Querstraße 11.
Residenz-Caie, Karlsplatz 10,
Roßbach, Ferd. Bahnhofstr. 27/31,
Rothschuh, Otto, Frauenberg 1,
Schmitz. Franz, Hofkonditor,
Karlstraße 31,
Schwippert, Wilh., Querstraße 32.
Walther, Otto, Marienstraße 23.
Nachstehend findet der Benutzer unseres Werkchens noch
Mitteilungen über örtliche Verhältnisse Eisenachs
zusammengestellt, die für ihn nach irgend welcher Richtung hin
erwünscht und von Nutzen sein können:
Badeanstalten: Sophienbad
, „
2: rn
steın. — Johann Glau, Naturheilanstalt „Jonanhisbad;.. Kurstraße 6 —
anatforsum OQuigiSana. -Kürstr. 2
ıerzogin Karolinenquelle, Grimmelgasse
Schwimmbassin) Bäder der Groß-
ur anstatt Hain-
=D ICHT Und Luftbad des
Vereins für naturgemäße Gesundheitspflege, Am Metilstein. -- Carl Ale xander -
bad, Fluß- und Schwimmbad, Am Eichrodterweg: sowie Hotelbäder.
Auskunitsstellen: des Thüringerwald-Ve reins: mündlich: Schiecke.
B., Bahnhofstraße 1, König, Otto, Johannisstraße 9, Müller, Bruno, Johannisplaz 11:
nur Schriftlich: Köhler, Otto, Johannisstraße 5. -- Auskunftsstelle des
Rhönklubs bei Hofbuchdruckereibesitzer Karl Kahle. Sophienstraße 55/57. —
Auskunftsstelle des Vereins zur
Fremdenverkehrs, Bahnhofstr.
Förderung Fisenachs. und des
Müllerstr.-Ecke. — Auskunftsstelle des
Hausbesitzervereins für Wohnungen und Sommerlogis, allgemeine Woh-
hungs- und Verkehrsverhältnisse, Grundstücks-An- und Verkauf usw. bei B
Schiecke, Bahnhofstr.- und Müllerstr.-Ecke.
Büro ..täglich :von 7-7 Uhr geöffnet.
Bank- und Wechselgeschäite: Bank für Thüringen vorm. B. M. Strupp A.-G.,
Filiale Eisenach, Georgenstraße 4. — Mitteldeutsche Privatbank A.-G., Filiale Eise-
nach, Johannisplatz 20. — Eisenacher Bankgesellschaft Strauß & Heberlein, Bahn
hoistraße I. — Eisenacher Gewerbebank, Johannisplatz 4. — Philipp Stiebel.
Karlsplatz.8 2.5 °C. Strauß, -Karistrafle 4. Thüringer Creditanstalt, AZG:
Karlsplatz 23. Treubank, Goldschmiedenstraße 28/30. — Reichsbankstelle.
Wörthstraße 43.
Buchhandlungen: Baereckesche Buchhandlung, Inh. Walter Rüger, Hofbuch-
händler, Karlstraße 3. _ Brunner, Hugo,
Hofibuchhändler, Karlstraße 8. — Hof-
buchdruckerei Eisenach H. Kahle, Sophienstraße 55/57. — Jacobische Buchhand-
ung (Walter Neuenhahn), Georgenstraße
14,
— Mattheus, George, Markt 18 _
Starcke, Johannes, Hofibuchhändler, Karlstraße 6.
IA — 19 —
| Droschken: Halteplätze: Bahnhof, Karlsplatz, Marktplatz, Karthaus.
Droschken-Tarif:
1 Pferd | 2 Pferde |Fahrzeit incl.
| |
| | | Nach:
A Aufenthalt.
Wartburg (ohne Rückfahrt) 4 DEA Dorns |
| = OE 20. | Bee 7:4.—:1:22 Stunden |
| een Made 2... EEN EI EEE GEIE
| 6 u und Annatal EN EE aT CZ UME E 90 10 | — L= |
a bis zur Drachenschluchtt . . .| 7 I — 10 | 90 | u |
7 Dis Zur Höhbeneonie OTE 12 DO | 3 BR |
| | E I u ran , 53h 13 | — | 8% a 0
5 bis zum Drachensten .. ..\10 | — 4 —|4 »
À Hohesonne--Wilhelmsthal . . 11 | — Be. Qs 0
Annatal E T5 a C — “PURER In »
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109) is "D38" “TUISCHSLEIMN. 20 a lE emen | — | »
MM 4 bis zum Drachenstein . . . . | 8 | ne 10:1 80. 1
A 5 Drachenstein—Hirschstein— | | | |
I} | We O00 1.42 3 er |
M Dieselbe Fahrt, jedoch mit Rückfahrt über | | |
M Attchenbach durchs Georgental zurück | 11 | 50 15-1 4 :
| Thal rs at 10.3 ?
u aa E E E TO > 12 - 4% 5
| Ruhla und Thal über Hohesonne . . . . | 11 9 = 0% E
| ALTENSTEIN und -Liebenstem:-. Sn. ) | — 24 — 41 Tag :
| Reinhardsbrunn und Friedrichroda . . .| 16 | — || 24 — 1 lag |
III Mariental, Annatal, Flohesonne, Hirsch- |
stein, Wilhelmsthal (oder Ruhla), | |
Altenstein, Liebenstein, Trusental, i
Inselsberg, Reinhardsbrunn u. Fried-
en ee 0 — | 2 Tage
I Zeitfahrten innerhalb oder außerhalb der Stadt: |
| | zahlen I.
| bis zur Dauer von: | KE E |
| | | | Personen :
IN | er babes eE me nel 2 — M. | 2,90 M
| über eine halbe Stunde bis zu einer Std. = 3,— ö | - |
Y Sonstige Fahrten
in der uner SE e OLA 20 LOU 2
| in: der Auber Sat ET „|2- „
nach Fischbach, Phantasie, Friedhof, |
A Hainstein, Waldschlößchen etc. 2 1200 A ¿005
Für die Zeit von 9—12 Uhr Nachts und 5-6 Uhr Morgens erhöht Sich der
Preis für Zeitiahrten auf das Anderthalbiache, für die Zeit von
v 12 Uhr Nachts bis 5 Uhr Morgens auf das Doppelte.
Für Gepäckstücke, die vom Kutscher auf dem Bocke oder dem Ver-
decke mitgeführt werden, ist zu zahlen: Für jedes Stück bis zum Gewicht von
20 kg 10 Pig., über 20 kg 25 Pig. Gepäckstücke zu beiördern, die über 50 kg
wiegen, ist der Kutscher nicht verpflichtet. Handgepäckstücke d. Fahrgäste sind frei.
| | m nn en Eisenacher Kunstverein. Ständige Ausstellung von Künstlern der Gegenwart,
| | sowie Ausstellung kunstgewerblicher Gegenstände im Gebäude der Mitteldeutschen |
I | | Wartburg: Die Lutherstube. a ae AE 18/20, täglich geöffnet von 10 bis 4 Uhr. Eintritt 30 Pig.,
Rodelbahn unter der Wartburg
Da
Der Elisabeth-Brunnen
sr
“>
Elektrische Balın. Zwischen Haupt-Bahnhof und Annatal, 3.3 km, Fahrtdauer
16 Minuten. Wagen alle 10 Minuten. Erster Wagen im Sommer morgens 7 Uhr,
im Winter 7,30 ab Bahnhof, erster Wagen ab Annatal 1,20 bezw. 7,50 morgens.
Letzter Wagen abends 8,50 ab Bahnhof bis Annatal. 9 Uhr ab Bahnhof bis Lilien-
grund, 9,10 ab Annatal. Fahrpreis pro Person 10 Pie. Haupthaltestellen: Bahn-
hof. Karlsplatz, Johannisplatz, Sophienbad, Erholung. Karthaus, Prinzenteich.
Elisabethenruhe Phantasie, Sophienau, Annatal. Ein zweiter Strang führt vom Karls-
platz aus nach der Westvorstadt bis zum Westbahnhof mit Abzweigung nach dem
neuen Friedhof. Haupthaltestellen: Karlsplatz, Marktplatz, Georgenstraße, Kaser-
nenstraße (hier Abzweigung), Mühlhäuserstraße, Friedhof.
Fremdenführer und Dienstmänner. Taxe für einen halben Tag (6 Stunden)
2 Mark, für einen Tag (12 Stunden) 4 Mark, für jede weitere Stunde 40 Pfg. mehr.
Tragegeld für schwerere Stücke 10 Pie. pro Stunde, 1 Mark pro Tag. :
Fremden-Pensionen: Arnold, Ulrike, Karthäuserstraße 72 (Pension Martha). —
Beck, Jenny und Lina, Kapellenstraße 3 (Fremden- und Familienpension). —
Kempers, Louis, Barfüßerstraße 24a (Chiistliche Pension). — Krusemark, Agnes.
Prellerstraße 7. Neumann, Martha, Am Ofenstein 5. —_ von Schlegell, Marie,
Mariental 26. — Schmeißer, Hedwie. Schloßberg 19. — Schulze-Kadelbach. Ge-
schwister, Moltkestraße 8 (Familien-Pensionat). — von Voigt, Anna, Reuterstr. 3
(Familienpension). — Volkmann. Ella, Prinzenweg 11 (Fremdenpension). — Walther.
Minna, Wartburg-Chaussee Il. — Zack, Elise und Adele, Prinzenweg 17.
Friedhöfe: Alter Friedhof am Schloßberg vor dem Predigertor. Neuer an der
Mühlhäuserstraße, ienseits der Hörsel (mit Begräbniskapelle, Krematorium und Urnen-
hain).
Hauptpostamt am Markt 16/17. Annahme und Ausgabe von Telegrammen
unbeschränkt, von Postsendungen 7 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends (am Sonn-
tag 7—9 Uhr vormittags und 12—1 Uhr mittags). Öffentliche Fernsprechstelle.. —
Postamt am Bahnhof: Annahme von Postsendungen 7 Uhr vormittags bis I Uhr
mittags und 2-8 Uhr nachmittags. Öffentliche Fernsprechstelle. Annahme von
Telegrammen 7 Uhr vormittags bis 8 Uhr abends. Ausgabe nur von gewöhnlichen
postlagernden Briefen und Telesrammen.
Kindergärten: Karlsplatz 6 und Philosophenwes 1.
Pensionate: Burchardi, Frau Emma, Kochschule und Mädchenpensionat, Born-
strabe 13. — Engels, Geschwister Elisabeth und fielene, "Am: Ofenstein 26. —-
Exile. Klara Am Ofenstein 15. = Grosser, Anna, Bismarekstraße 28. — Menzschel,
Elisabeth, Hainweg 22. — Töchterheim Marienhaus, Richardstraße 2. — Mohr.
Georgiana, Villa Irene, Burgweg 14. — Nicolas, Frau B., Töchterpensionat Berta-
heim, Victoriastraße. — Schiffers, Geschwister. Am Ofenstein.9. —- Wessel, Ge:
schwister, Hainwee 2.
Reuter- und Wagner-Museum: Reuterstraße 2. Geöffnet von %—12: Uhr: vör-
mittags und 2—6 Uhr nachmittags. Eintritt für beide 1 Mark, für Reuter-Museum
allein 50 Pfg.
Schulen: *Forstakademie, "Carl Friedrich-Gymnasium, *Real-Gymnasium.
Karolinenschule, Sekundar- u. Georgenschule, Carl Alexanderschule, Charlottenschule,
Jakobsschule, Katharinenschule, Elisabethenschule, Wilh. Ernstschule, kath. Schule.
Hilfsschule (Schule für Schwachsinnige). “Gewerbeschule. *Zeichenschule. sewerb-
liche Fortbildungsschule. allgemeine Fortbildungsschule. Knaben-Handiertigkeits-
schule, weibliche Fortbildungsschule. “Lehrer-Seminar mit Übungs-Schule, Lehre-
Tinnen-Seminar, lateinlose Realschule, Handelsschule.
(Mit * bezeichnete sind staatliche Anstalten.)
Spediteure: Lochte & Hühn. Alexanderstraße 87. — Adam Reichardt, Amra-
straße 46. — B. Schiecke, Bahnhofstr. 1 und Altstadtsr. 51/53. — Schweitzer, Friedr.,
Langensalzaerstr. 6. — Otto Voppel. Hofspediteur, Goldschmiedenstr. 1.
Spiel-(Tennis-)Plätze: Am Kurhaushotel Fürstenhof; Hotel Elisabethenruhe:
Liliengrund; am Burgweg; beim Licht- und Luftbad am Roeseschen Hölzchen: an
der Moltkestraße; am Ofenstein; im Stadtpark: an der Fischweide; im Grabental
neben Restaurant Bellevue.
Steuerverhältnisse: Für diejenigen, welche evtl. beabsichtigen, Eisenach zu
dauerndem Aufenthalt zu wählen, sei hier die Tabelle über die Möhe der Ein-
kommensteuer im Großherzogtum Sachsen gegeben:
ame
Staatssteuer | Gian del ude) Staatssteuer
vierteljährl. Dis a i | 7 vierteljährl,
Mk. ; | Mk.
Staatssteuer
Steuerkapital vierteljährl.
en
Steuerkapital |
über 500 Mk. |
|
| | bis einschl.
600
700
800
900
1000
1100
1200
1300
1400
900
1600
1700
1800
1900
2000
2100
2200
2900
2400
2900
2600
2700
2000
2900
3000
3900
3600
3900
4200
4500
4800
9100
wa.
1,20
1,65
2,25
4
3,109
4,50
5,25
6,--
6,75
7,50
8,25
9,--
9,79
10,50
11,29
12,—
12,79
13,50
14,29
15,
15,75
16,90
17,29
18,
21
94,
24
30
33,
96,
39,--
5400
5700
6000
6300
6600
6900
7200
7500
7800
8100
8400
8700
9000
9300
9600
9900
10200
10500
10800
11100
11400
11700
12000
12300
12600
12900
3200
13500
13800
14100
14400
14700
PR
RR
AB
Be
DA
ST
60,
63,
66,—
69,—
72,
75,
78,
81,
84
S7 —
90,—
93,
96,--
99.
102, —
105,—
108,
111,
114
147.5
190 —
123,—
126,
129
132,
135,—
15000
5500
16000
16500
17000
17500
18000
18500
19000
19500
20000
20500
21000
21500
22000
22500
3000
23500
24000
24500
25000
25500
26000
26500
27000
27500
28000
28500
29000
29500
30000
138,—
142,5
447.5
51,5
KE
160,5
165,
170,25
175,50
180,75
186,--
191,25
196,50
201,75
207 ,-
212,25
217,50
999 75
998,--
934,--
240,--
246,—
252, —
258, —
264 —
270,—
276,—
282 —
288, —
294 ,—
300,—
werden für 1911
erhoben.
Zu vorstehender Staatssteuer noch 116 Prozent Gemeindesteuer
Bemerkung: Die Höhe der Gemeindesteuer wird auf Grund des
Ortsstatuts von Jahr. zu Jahr festgesetzt.
bezüglichen
Thüringer Museum mit Armee-Museum: Predigerplatz 4, siehe Seite 7.
Zeitungen: Eisenacher Zeitung, Expedition Sophienstraße 55.
Fisenacher Tagespost, Expedition Lauchergasse 10.
usilüge in die Umgebung von Eisenach.*)
icht die Wartburg allein veranlaßt den Fremden zum Besuche
Eisenachs, auch nicht die eigentliche Stadt selbst, denn diese bietet
trotz ihres freundlichen Charakters doch keine besonderen Reize:
was am meisten anzieht und namentlich zu längerem Aufenthalt
*) Hier,seien auch empfohlen die Blätter 1 und 2 (Eisenach Ost und West)
der „T[hüringerwald-Karte“ Verlag der Hofbuchdruckerei Fisenach
H. Kahle. Preis für das Blatt mit begleitendem Text 89 Pfg.
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An der Eisenacher Burg.
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reizt, das ist, wie schon eingangs kurz bemerkt, die herrliche Um-
gebung Eisenachs, das sind die prächtigen, ozonreichen Wälder, die
eine geradezu unerschöpfliche Menge von Spaziergängen in näherer
und weiterer Entfernung, von Ausflügen in die Umgebung zestatten
und so Eisenach zu einem nicht zu unterschätzenden Luftkurort
machen. In Nachstehendem führen wir die am meisten bevorzugten
kürzeren Spaziergänge und weiteren Ausflüge an:
l. Zur Wartburg. Gelegentlich unseres Rundganges durch die
Stadt haben wir bereits einen der zur Wartburg führenden Wege,
vom Ende der Marienstraße an der Reutervilla vorbei begangen,
der für solche, die einen schattigen, allmählich ansteigenden Weg
bevorzugen, besonders zu empfehlen ist (2 km). Ein anderer Weg
ist ebenfalls schon in unserm Rundgang angedeutet worden: die beim
Ärztedenkmal im Mariental abzweigende Wartburg-Chaussee (Ca,
3 km). Die übrigen Aufstiege gehen vom Marktplatz aus über Pfarr-
berg—Hainweg, oder Marktplatz—Lutherplatz—Lutherstraße—Mönch-
straße—Hainweg—Hotel Junker Jörg (hier herrlicher Blick auf Bur-
schenschaftsdenkmal, Johannistal und Villenkolonie Marienhöhe) —
von da auf ziemlich ebenem Wege bis zum Fuße der Wartburg;
ferner Marktplatz — Obere Predigergasse — Schloßberg, (direkt
2 Stunde), oder vom Schloßberg rechts ab durch das Roesesche
Hölzchen — Metilstein — Wartburg (1—1% Std.). Sämtliche Wege
treffen am Fuße der Wartburg bei der Eselstation zusammen, von
wo dann der letzte steile Aufstieg zur Burg beginnt.
2. Der in unserem Rundgang bereits berührte Karthausgarten
4---% Std.). |
3. Das Mariental, das am Ende der Marienstraße bei der Kur-
straße beginnt und sich auf eine Länge von 2 km bis zum Eingang
ins Annatal erstreckt. Prachtvoller schattiger Promenadenweg, der
uns am Prinzenteich, am Hotel Elisabethenruhe und an der Phantasie
vorbeiführt bis zum Endpunkt der Elektrischen Straßenbahn. Zur
Linken gewahren wir zunächst die Villen der Marienhöhe, während
im weiteren Verlauf der Weg von den felsigen Höhen des Breiten-
gescheids begleitet wird bis dahin, wo der Weg in die Landgrafen-
schlucht abzweigt. Rechts über dem Eingang zur Landgrafenschlucht
der Königstein, dem Andenken des Forstrat König errichtet. |
4. Die Landgrafenschlucht (1%—2 Std.). Evtl. elektrische Bahn
bis zum Eingang in die Landgrafenschlucht. Die za. 3 km lange
Schlucht zieht sich nach der Weinstraße hinauf, kann sich zwar mit
der wilden Romantik der nachfolgend erwähnten Drachenschlucht
nicht messen, ist aber trotzdem einer der Glanzpunkte der Umgebung
Eisenachs und ladet durch seine immer schattige Kühle zum Spazier-
gang ein. | re
5. Das Annatal mit der Drachenschlucht (1% Std.). Evtl. elek-
trische Bahn bis zur Endstation im Mariental. Das sich nach der
Hohensonne hinaufziehende 3 km lange Annatal ist in seinem vorderen
Teile (etwa % km) 4-10 m breit. Wir stehen dann vor einer kahlen
Felswand, die ein großes A trägt. Hier ist der Eingang in die wild-
romantische, auch im heißesten Sommer stets kühle Drachenschlucht,
die, nahezu 200 m lang, an manchen Stellen kaum 50 cm breit, sich
ın vielen Krümmungen durch die haushohen Felsen hindurchwindet.
Auch im weiteren Verlauf des Annatales, das wir durchschreiten.
wenn wir unsern Weg weiter nach der Hohensonne nehmen wollen,
müssen wir nochmals 2 solcher, wenn auch kleinerer Felseinschnitte
passieren.
Annatal und Drachenschlucht, nicht minder aber auch die übrige
Umgebung Eisenachs und der Wartburg, bergen eine interessante
Das Burschenschaftsdenkmal bei Eisenach.
Johannistal bei Eisenach.
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Flora.*) Eine besondere Augenweide bieten die mit üppigen Leber-
moosen überzogenen grünen Felsenwände der Drachenschlucht, aus
deren Rissen und Falten tausende von Farnkräutern heraussprossen.
6. Der Goldberg und Stadtpark. Von der Karthäuserstraße am
Bismarckdenkmal die Stadtparkstraße hinauf zum Stadtpark, der von
einer Menge der schönsten Promenadenwege mit Ruheplätzen durch-
zogen einen’ angenehmen Aufenthalt bietet: Zum Goldberg, der
einen interessanten Ausblick nach dem östlichen Stadtteile, den Bahn-
hofisanlagen und in das ganze Hörseltal gestattet. Von hier nach der
„Göpelskuppe“ mit dem Burschenschaitsdenkmal, von wo aus man
einen herrlichen Rundblick genießt. Weiter auf der Höhe des Kar-
thäuserberges entlang (Panoramastraße) durch die „Schwendelei“
nach dem Johannistal (1—1% Std.). =.
7. Das Johannistal. Dieses prachtvolle, windgeschützte Wiesen-
tal erreicht man vom Ende der Marienstraße durch die Kurstraße,
an der Naturheilanstalt Johannisbad vorbei. Dann weiter, rechts
abbiegend, zur Ludwigsklamm und zum Wasserfall (%—1 Std.).
Wer den Spaziergang weiter ausdehnen will, geht nach dem
Richardsbalken, Zimmerburg, Breitengescheid oder nach der Wein-
straße (2—2 Std.). |
8., Die Sophienhöhe: (%—1 Std.). Schöner Aussichtspunkt, den
man vom Eingang des Johannistals (Weg links ab) erreicht, oder
bei dem Spaziergang 6, vom Burschenschaftsdenkmal kommend,
passiert. | 5;
9. Die Marienhöhe und das Breitengescheid. Die. schon im
Spaziergang 3 erwähnte Villenkolonie Marienhöhe erreicht man vom
Prinzenteich aus, die schön angelegte Bismarckstraße hinaufsteigend.
Hier (Nr. 10/12) die Sprachheilanstalt ‘des Prof. Denhardt. Auch
vom Ende der Marienstraße durch die Kurstraße und Richardstraße
gelangt man zur Marienhöhe. Von hier aus an dem herrlich ge-
legenen Berghotel Marienhöhe vorbei zum Breitengescheid, dem
ebenfalls früher schon erwähnten längs des Promenadenweges im
Mariental sich hinziehenden Felsenplateau, von wo aus man pracht-
volle Ausblicke nach der Wartburg, ins Mariental und nach der
Stadt genießt (14—1% Std.).
10. Die Eisenacher Burg (1—1%% Std.), die man von der Wart-
burg aus erreicht, von da zur Viehburg, Waidmannsruhe, Sänger-
stein ins Mariental. Eine sehr interessante Wanderung mit herrlichen
Ausblicken auf die Stadt, ins Mariental und nach der Wartburg.
11. Die Viehburg mit Waidmannsruhe und Sängerstein (1% Std.)
Siehe vorige Nummer. |
12. Die Eliashöhle (2 Std.). Sehr empfehlenswerter schattiger
Waldspaziergang mit fortwährend sich ändernden landschaftlichen
Bildern. Evtl. in Verbindung mit vorigem Spaziergang.
13. Die Eliengrotte, vom Ende des Marientales in einer halben
Stunde zu erreichen. Interessante Felsengrotte mitten im Walde.
Wird gelegentlich anderer, die Gegend berührender weiterer Spazier-
gänge mit Vorliebe besucht. | |
14. Der Zeisiggrund (1 Std.). Interessanter Waldwiesengrund,
führt vom Wege Schloßberg—Wartburg bei der Eselstation rechts
hinunter nach dem Georgental.
15. Die Silbergräben (1%—2 Std.). Ein südwestlich der Wart-
burg im schattigen Hochwald sich nach der Landstraße Fisenach—
Frankfurt (Georgental) hinunterziehender Wiesengrund mit schönen
Felspartien.
. *) Ausführlicheres über Eisenachs Flora siehe: Dr. A. Bliedner, Flora von
Eisenach, kart. Preis 3,50 Mark. Verlag der Hofbuchdruckerei Fisenach.
Eingang zur Landgrafenschlucht.
16. Der Katzensprung. Wundervoller Blick von hier auf die
Wartburg (von Süden) und Aussicht in die Silbergräben. Von da
nach dem Hollunder, der Teufelskanzel und dem Georgental (2 Std.),
Wegen seines Reichtums an schönen Waldszenerien Sehr beliebter
Spaziergang. er |
17. Das Georgental—Herrenwiese—Steinbächer (2% Std.). Das
Georgental, ein an Naturschönheiten reiches, von dem großen Frem-
denstrom allerdings noch wenig besuchtes Tal, leitet (durch die
zweite Unterführung der Werrabahn) zur Herrenwiese, einem schönen
Waldwiesengrund; von da nach dem Steinbächer, einem im herrlich-
sten Walde gelegenen engen, romantischen Felsental. (Elektrische
Straßenbahn bis Restaurant zum Stern.)
18. Der neue Friedhof und der Bismarckturm bilden die Ziel-
punkte eines angenehmen Morgenspaziergangs (za. 1% Std.) Vom
Jakobsplan (s. oben Rundgang durch die Stadt) führt der Weg über
Schulplatz, Werneburgstraße unter der Bahn hindurch zur Mühl-
häuserstraße und von da nach Überschreitung der Hörsel rechts ab
nach dem neuen Friedhof mit Kapelle und Krematorium. Besonders
bemerkenswert Fritz Reuters Grabdenkmal. Von hier kann der
Spaziergang alsdann noch nach dem Wartenberg mit der Bismarck-
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säule ausgedehnt werden. Herrlicher Blick auf die Stadt und die
Wartburg. (Elektrische Straßenbahn bis zum neuen Friedhof.)
19. Der Petersberg; man geht hinter der Petersberger Brauerei
auf Sanft ansteigendem Wege bis zum Gipfel, von dem man eine
umfassende Aussicht auf die östliche Stadt und die Thüringer Berge
hat. Auf dem Kamm des Höhenzuges in östlicher Richtung weiter-
schreitend, gelangt man an das am 18. Oktober 1907 errichtete Hell-
wig-Denkmal. (Hellwig befreite hier am 18. Oktober 1806 8000 ge-
iangene Preußen aus französischer Gefangenschaft). Die Wanderung
ist namentlich an schönen Herbsttagen lohnend und empfehlenswert.
Vene
Il. Weitere Ausflüge.
(exkl. Rückweg).
1. Nach der Hohen Sonne. Dieselbe ist auf verschiedenen Wegen
zu erreichen; entweder wie schon angedeutet vom Mariental
a) durch Annatal Drachenschlucht (1—1 Std.); oder
b) über die Aschburg— Weinstraße (1% Std.): oder
c) durch die Landgrafenschlucht— Drachenstein— Weinstraße,
an dieser der Marienblick mit umfassender Aussicht auf
ein herrliches Waldbild im Vordergerunde und die Hessi-
schen Berge (z. B. Meißner) im Hintergrunde
(1%—2 Std.): oder
d) über die Knöpfelsteiche—Elfengrotte— Wilde Sau—Rennsteig
(2 Std.):;: oder
e) von der Wartburg über Waidmannsruhe — Sängerwer —
Mariental—Annatal (2 Std.): oder
f) vom Burschenschaftsdenkmal (siehe I, 6) über Mosbacher
Linde—Weinstraße—Drachenstein (242% Std.): oder
g) vom Johannistal über Wasseriall (s. I, 7) —Weinstraße—
Drachenstein (2%—3 Std.).
Die Hohe Sonne, in einer Höhe von 434,96 m auf dem Rennsteig
mitten im Wald gelegen (2 herrliche Durchblicke nach der Wartburg)
bildet den Endpunkt der vorstenerd genannten Spaziergänge, oder
aber es wird hier bei größeren Ausflügen nach Wilhelmsthal, Ruhla
usw. die erste Rast gehalten. Von der Hohen Sonne aus empfiehlt
sich, auch wenn dieselbe nur das Endziel des Ausfluges bildet, der
Besuch einiger ganz in der Nähe liegender Punkte so |. des Hirsch-
stein (”* km von der Hohensonne entfernt, 462 m), ein herrlicher
Aussichtspunkt nach Wilhelmsthal mit den dahinterliegenden Wäldern
und auf die Berge der Rhön; 2. der Hochwaldsgrotte, eine an dem
Wege Fohe Sonne—Wilhelmsthal gelegene interessante Felsgrotte:
von hier aus, die Treppe hinauf, Weg nach dem Hirschstein, der
in seinem Verlaufe ebenfalls verschiedene Ausblicke nach Wilhelms-
thal gestattet; 3. des als Lieblingesplätzchen Goethes bekannten
Schwalbennest, von der Hohen Sonne ebenfalls in kurzer Zeit zu
erreichender reizender Aussichtspunkt nach Wilhelmsthal.
2. Nach Wilhelmsthal. Von der Hohen Sonne direkt auf der
Chaussee oder auf dem durch die Hochwaldsgrotte führenden Wege
in % Stunde zu erreichen: über den Hirschstein oder das Schwalben-
nest (s. oben) in etwa % Std. Wilhelmsthal ist die Sommerresidenz
(Lust- und Jagdschloß) des Großherzogs von Sachsen und wird
seiner reizenden Umgebung halber viel besucht. Rückkehr nach
Eisenach auf gleichem Wege oder über Attchenbach—Unkeroda—
Eppichnellen (Bahn nach Eisenach). Siehe nächste Nummer.
Blick nach der Wartburg von der Weinstraße.
Wilhelmsthal
bei Eisenach.
3. Nach Wilhelmsthal. Von Eisenach mit der Werrabahn nach
Epichnellen. Dann Wanderung durch das Eltetal über Unkeroda—
Attchenbach (idyllisch gelegenes Forsthaus) nach Wilhelmsthal. (Von
Fpichnellen etwa 1% Std.)
Ill. Ausflüge für / Tag und länger.
1. Nach Ruhla. Über Hohe Sonne—Hirschstein—Wachstein—
Ringberg—Ruhla (3 Std.). Von hier evtl. per Bahn über Thal—-Wutha
nach Eisenach zurück.
2. Nach Thal. Mit der Bahn von Eisenach über Wutha—-Farn-
roda nach Thal (Fahrzeit ”% Std.). Hier Besuch der Ruine Scharffen-
burg und der in der Nähe liegenden Tropisteinhöhle oder auch des
Meisenstein. Von Thal evtl. über Ruhla—Hohe Sonne nach Fisenach
zurück (siehe vorige Nummer). nn
3. Nach dem Hörselberg. Eisenbahnfahrt nach Wutha—Schönau.
Fußwanderung zum Hörselberg etwa 1 Std.: durch den Zapfengrund
zum Jesusbrünnlein, das vom Th. W.V. mit einer neuen Spruchtafe]
versehen ist (angenehmer Ruhepunkt): dann allmählich ansteizend
entweder direkt, oder über die Venushöhle zum Schutzhaus mit
Restauration. Prachtvolles Panorama.
4. Nach Reinhardsbrunn und Friedrichroda. (Eisenbahnfahrt.)
Von hier Fußtour | LE
9. nach dem Inselsberg (etwa 3 Std.). -
Vom Inselsberg evtl. (Fußtour für gute Fußgänger, oder mit
Wagen) noch nach
6. Brotterode—T rusenthal—Liebenstein. |
7. Nach Liebenstein—Altenstein. Eisenbahnfahrt von Fisenach
über Immelborn nach Liebenstein. Besonders‘ emptehlenswert mit
eingelegter Fußtour auch die Rundreise (Rundreisefahrkarte) Eise-
nach—Ruhla, Fußtour nach Altenstein—Liebenstein. Von hier per
Bahn zurück. Auch umgekehrt. |
8. Nach dem Öchsenbere. Fahrt nach Vacha, hervorragend
schöne Rundsicht auf die Rhön und den Thüringerwald.
9. Nach dem Heldrastein. Fahrt nach Creuzburg a. W. Wan-
derung über den Schrapfenhof bis zum Gipfel. Überraschende Aus-
sicht in das Werratal. Rückfahrt von Treffurt über Falken, Mihla,
Creuzburg. |
Es sind natürlich hier nur die hauptsächlichsten und am meisten
bevorzugten Spaziergänge und weiteren Ausflüge auigeführt, da die
Aufzählung der überhaupt möglichen Touren den uns zur Verfügung
stehenden Raum weit überschreiten würde. Diese kleine Auswahl
aber schon dürfte genügen, zu zeigen, wie reich die Umgebung Eise-
nachs an sehenswerten Naturschönheiten ist. en
Unterhaltung und gesellschaftliches Leben.
Für geistiges und gesellschaftliches Leben ist in Eisenach in
der mannigfachsten Weise gesorgt. Was theatralische und
musikalische Darbietungen anlangt, so sind zu nennen:
Die Vorstellungen im Stadttheater, die sich auf die Monate Oktober
bis Anfang April erstrecken; die Konzerte des Musikvereins (FB
im Laufe der Wintermonate), der Meininger Hofkapelle (ebenfalls 5
in den Wintermonaten), der Kurkapelle und der Kapelle des II. Bat.
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H des 94, Ini.-Regiments. Außerdem von Zeit zu Zeit geistliche Kon-
| Zerte in der St. Georgenkirche. Das gesellige Leben wird
| gefördert in verschiedenen Vereinen (Erholungs-Gesellschaft, Neue
| Gesellschaft, Literarische Gesellschaft usw.) u. Reunions im Fürsten-
hof. Für Ausübung des Sports kommen in Betracht: Der
Mitteldeutsche Automobilklub, Schützengilde und Schützenverein,
Turn- u. Radfahrvereine, ein Fußballklub, ein Eisklub, ein Schwimm-
verein und für alle Arten von Wintersport der 1908 gegründete
Wintersportverein. Ferner ist Gelegenheit geboten, guten |
Reitunterricht in der neu erbauten Reithalle zu nehmen. Der 2%
Stallmeister übernimmt die Verpflegung von Pferden. Zur Pflege
des Reitsports hat sich ein Reitverein gebildet, der zugleich
Mitglied des Mitteldeutschen Rennvereins ist Spiel-(Tennis-)Plätze
sind eine größere Anzahl vorhanden: (siehe S. 21). Dem Lese- ¿
bedürfnis genügen die Carl Alexanderbibliothek verbunden mit
der Wartburg-Bibliothek, der Leseverein, Karlstraße 6, und die
Leihbibliotheken und Lesezirkel der Buchhandlungen.
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- Pages
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- Germany
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- Source
- Christoph Sputh
- Added at
- 15/08/2020
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