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- 00: Deutihe fahren Rad. 15 Mil-
15 Millioun# (ionen Radfahrer genießen die
Dorteile diejes praftiihen und billigen Berkehrs-
mittels. 15 Millionen ſind aber andererſeits auf
die Launen ihres im allgemeinen frommen Stahl-
rößleins angewieſen.
Es gibt zwar feine Statiffit der Schuhnägel, die
auf den Straßen liegen, dod wollen erfahrene
Radler wiſſen, daß für jeden „Luftbereiften“ zum
mindeſten ein fpiber Nagel bereit liegf.
Da muß ſih doch jeder zünftige Radler helfen kön-
nen, wenn ihm Pannen das Leben ſauer machen
wollen oder wenn ſonſt etwas an ſeinem Rad los
iſt. Sicherlih ſind ihm da ein paar Anregungen
willkommen und zur rechten Zeit ſehr nüßlich.
Inhaltsverzeichnis
Seite
DiecBereifung. 4-42 1 02024 3— 7
Lak, Nickel oder Chrom. . «— 8$—9
Die Mechanik FS N Le 10—11
Was iſt in der Satteltaſche . 11
Die Beleu<htung. » » 2... 12—15
Herausgegeben von ber Robert Bojd A.-G.
Stuttgart, Militärftraße 4 Abt. WEB,
gene
des Fahrrades iſt der Abnußung am meiſten ausgejeßt und will
deshalb auch beſonders gut behandelt ſein. Nur wer ſeine Reifen
pflegt, nußt fie richtig aus und erfpart fid) viel Arger.
Gummi verträgt weder Oel noh Benzin. Man vermeide deshalb
beim Schmieren der Naben, daß Oel auf die Reifen tropft. Ein
grober Unfug jedod wäre das Einölen von Schlauch oder Decke.
Wärme iſt kein Freund des Gummis. Wer ſein Rad nie in praller
Sonnenhige oder in heißen Räumen, unter dem Dach oder bei der
Heizung ftehen läßt, hont ſeine Reifen.
Wie Hitze dem Gummi ſchadet, genau ſo verträgt der Reifen keinen
feuchten Fußboden. Man ſtelle ſein Rad zum Aufbewahren auf
einen Ständer oder hänge es an die Decke an einen mit Stoff um=
micelten Haken. Zum mindeſten aber ſchiebe man ein Brettchen
unter die Räder.
Wird das Fahrrad längere Zeit nicht benußt, ſo ſorge man dafür,
daß der Schlauch ‚nicht luftleer iſt. Ein ſtehendes Rad ohne Luft
drückt mit ber Felge Schlauch und Decke platt. An den Druckſtellen
entſtehen Viſſe. Schlauch und oft au die Decke ſind dann ſtark
beſchädigt und müſſen bald erſezt werden.
Beim Flicken oder Neubereifen ſieht man, ob die Felgen innerhalb
roſtig und daher rauh und ſcharfkantig ſind. Roſtige Felgen müſſen mit
Surfe
einer harten Bürſte, am beten mit einer Drahtbürfte ausgekraßt
und gut la>iert werden, denn Voſt greift Gummi an, und die rauhen,
ſägenartigen Felgenkanten dur<ſ<heuern die Decke an der ſeitlichen
\<hwachen Stelle.
Bei Hochdruckreifen (ſ<male Bereifung) ſei man nie mit der Luft
zu ſparſam. An hart aufgepumpten Reifen beißen Scuhnägel und
ſpitze Steine nicht ſo leiht an. Der Luftdruck im Hinterrad-Neifen
iſt na<h dem Körpergewicht des Radlers zu richten. Der Reifen ſoll
bei Belaſtung kaum wahrnehmbar gebriickt werden.
Ein Ballon-Rad dagegen ſoll weih fahren. Deshalb werden Ballon-
reifen nicht hart aufgepumpt.
\ “ ” “ (
N, ine min Thifwongn
lag auf ber Straße, heimtükifh und jpig. Hans Müller überfuhr
ihn mit feinem Rade, und aus Vache bohrte er ſi<h in den Reifen,
durdjjtieß Dede und Schlaud) zugleich. Was tat Hans Müller, als er
es bemerkte?.... Das einzig Vernünftige: Da er nicht mehr weit
nah Hauſe hatte, ließ er den Nagel ſte>en; zu Hauſe entfernte er
ihn und fli>te ſein Rad.
Und die Moral aus der Geſchichte: Steckt ein Schuhnagel im Reifen
und man hat niht weit nah Hauſe — ſte>en laſſen ! Die Luſt kann
niht entweichen, der Nagel verſtopft ja das Loch. Zu Hauſe kann
man fli>en. Auf großer Fahrt bleibt freili<h nichts anderes übrig,
als den Nagel herauszuziehen und den Schlauch zu flicken.
Oft aber hat man den Nagel nicht ſofort bemerkt und fährt mit
allmählich platt gewordenen Veifen einige Meter. Jn dieſen Fällen
durdjfticht der Nagel manchmal den Schlauch doppelt, Jn Unkennt-
nis der Sache fli>t man nur ein Loc) und wundert ji), wenn nad)
kurzer Fahrt die Luft wieder weg ift. Da heißt es dann: nad)erers
zieren.
Aber wohlgemerkt! Das gilt nur für Wulſtreifen. Bei Draht-Ballon=
Reifen wandert die Dede um Felge und Sclaud. Der jteckende
Nagel würde den Sclaud) fiebartig an vielen Stellen burdlädern.
Deshalb bei Draht-Ballon-Reifen den Nagel ſofort entfernen, an
Ort und Stelle flicken.
Ein Vad mit luftleeren Reifen ſoll niht längere Zeit geführt werden.
Schon das Eigengewicht des Rades zerdrückt die Reifen.
ZF: Vr (tomen m N
Lm zumin
Das ift natürlid Pech und koſtet Geld. Am beſten iſt es dann, den
Mantel zum Bulkaniſieren zu geben. Auf Fahrt kann man dadurch
„Radljcht
helfen, daß man einen Erjagmantel bei fic führt oder die zerſhnit-
tene Stelle mit einem Gummiftück unterlegt oder mit Jjolierband
ummicelt. Man riskiert aber dann, daß das Loch größer wird und
der Mantel nicht mehr zu reparieren iſt. Bei Tag iſt ſo etwas aber
zu vermeiden. Da ſieht man ja die Scherben und weicht aus. Bei
Nacht allerdings kann es vorkommen, wenn man ohne oder nur mit
\hle<tem Licht ſährt. Das gute Boſch-Licht erſpart einem ſolche koſt-
\ſpieligen Unannehmlichkeiten.
itz Bue Sufis om Vanilli?
Die Tücke des Objekts will es aber, daß einem dieſer Gedanke erſt
kommt, wenn das Rad demontiert und der Schlaud) vergebens nad)
einem Loch abgeſucht iſt. Man ſchaut nach und ſiehe da, der Ventil-
ſchlauch iſt oben abgeriſſen. Unter großem Ärger über die verlorene
Zeit wird das Rad zuſammengebaut und der Schaden dur Ueber-
ziehen eines neuen Bentilſchläuchleins behoben.
Darum: Merkt man, daß die Luft aus einem Reifen allmählich
entweiht, immer zuerſt nachſehen, ob niht der Ventilſchlauch be=
ſchädigt iſt.
Man ſchraubt das Ventilkäppchen ab und tupfſt mit dem beneßten
Finger darauf. Erſcheint eine Luſtblaſe, ſo iſt der Fehler ſhon gefunden.
Oft kann der vermeintlihe Reifenſchaden fo innerhalb weniger
Minuten behoben werden.
9) E
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Ode AM Mme Tho gu? EFT
Das iſt ſehr einfa feſtzuſtellen. Jrgend eine Stelle des fraglichen
Schlauchs wird etwas geſpannt. Der Gummi erſcheint dann brüchig.
Was da zu machen iſt? Nun nichts anderes, als den poröſen
Schlauch wegwerfen und einen neuen kaufen. Sonſt beſteht Gefahr,
daß einem unterwegs der Reifen plat. Das ift bei Tag und bei
Nacht unangenehm, weil man dann das Rad nah Hauſe ſchieben
muß. Bei Tag iſt es nicht ſo ſchlimm ; aber bei Nacht — ? Da iſt es
gut, wenn man das ſtarkleuhtende Boſh-Radlicht, das ſhon im
Fußgängertempo hell aufleuchtet, am Rad hat.
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1. Bulft-Reifen = egli (kl
Der Radfahrer, der ſein Rad noch nie neu bereift hat, ſoll ſi< beim
Montieren von Wulftreifen merken: Rad vor fid) auf die Knie
ftellen. Bentillod nach oben. Schlauch in die Decke legen. Den dem
Arbeitenden zugekehrten Wulſt direkt auf die Felge legen. Die zu-
ſammengelegte Decke mit beiden Händen feſthalten. Ventil durch
das Ventilloch ſte>en. Bevor es aber ganz nad) unten kommt, muß
der dem Arbeitenden zugekehrte Wulſt der Deke in die Felge ge=
drüc>t und mit dem linken Daumen feſtgehalten werden. e<te
Hand drückt jeßt Ventil noch mehr nach oben, daß äußerer Wulſt eben-
falls in die Felge gepreßt werden kann, Dann Ventil nah unten
drücken und verſchrauben. Die linke gun zwifchen Felge und Dede
halten. Mit der rechten Hand den Schlauch richtig in die Dede
legen. jest genügt leichtes Straffziehen mit ber linken Hand unter
gleichzeitigem Drehen des Rades nach links, um die Bereifung an
die richtige Stelle zu bringen. Wenn das Ende {wer zu bewäl-
tigen iſt, ſte>t man einen Hammerſtiel oder etwas ähnliches zwi-
ſchen Decke und Felge und hebt ſie damit in die Felge.
Beim Aufpumpen prüfen, ob Schlauch nicht verſchränkt worden iſt.
Bei verſchränktem oder geklemmtem Schlauch zeichnet ſi<h außen am
Mantel eine Unebenheit ab.
2. Draht-Ballon-Reifen
Oft kommen Radler in die mißliche Lage, ihre Draht» Ballon-Neifen
abnehmen zu müſſen. Vorher hatten ſie nur mit Wulftreifen zu tun
gehabt. Jhre Kunſt ſcheitert am Drahtreifen.
In die beiden Vänder der Decke“ ſind zwei endloſe Drähte einge-
arbeitet, die dem Draht-Veifen ſeinen Namen geben. Die Dediens
ränder des Drahtreifens ſind niht dehnbar, laſſen ſi<h deshalb nicht
(wie bei Wulſtreifen) dur< Dehnung über den Felgenrand heben.
Gewaltanwendung iſ zwe>los und gefährdet die Drähte.
Die Dee läßt fi leiht neben dem Ventil über den Felgenrand
hinwegheben, wenn der Draht auf der gegenüberliegenden Seite
in möglichſt weitem Umfang in das Tiefbett der Felge gedrückt wird.
Scharfkantige De wie Schraubenzieher, Meſſerklingen uſw. be-
ſchädigen den Luftſchlauch, deshalb: weglaſſen !
Bevor der Reifen aufgepumpt wird, prüſen, ob ringsherum auf
beiden Seiten der Schlauch nirgends unter den Draht geklemmt iſt.
Bei ſeitlihem Zuſammendrücken der Decke barf der Schlauch nicht
ſichtbar ſein.
Nach“ dem Aufpumpen muß die feine Kennlinie ringsherum in
gleihem Abſtand zur Felge verlaufen. it dies an manchen Stellen
nicht der Fall, muß die Luft teilweiſe wieder abgelaſſen und der
Reifen in die richtige Lage gedrückt werden.
Wer es ganz einfady haben will, beſchafft ſi<h beim Fahrradhändler
einen Saß (3 Stück) Drahtreifen-Abheber und läßt \ih dort die
kinderleihte Handhabung zeigen.
HEE
Ein Loch im Reifen? Da muß man eben flicken. Alſo das Werk-
und Flickzeug aus der Satteltaſhe genommen und das Rad auf den
Kopf geſtellt. Aber erſt ein Stück Tuch oder Papier auf den Boden
legen, ſonſt leidet der {<öne Nickelüberzug der Lenkſtange.
Wo iſt nun das Loh? Am Mantel iſt nichts zu ſehen, kein Nagel,
nidts. Was bleibt da anderes übrig, als das Nad abzumontieren,
den Schlauch herauszunehmen und das Loch zu ſuchen ? Man pumpt
den Schlauch leiht auf, zieht ihn dur<h Waſſer, bis Luftbläschen
aufſteigen. (Den naſſen Schlauch ſpäter beim Einlegen gut tro>en-
reiben.) J kein Waſſer vorhanden, ſo führt man den Schlauch
langſam am Ohr vorbei, bis man das Geräuſch der entweichenden
Luſt hört. Noch ſicherer aber findet man die undichte Stelle, wenn
man den mäßig aufgepumpten Schlauch an den Augen vorbeiführt;
unſer Auge iſt gegen Zug jehr empfindlich, die geringſte Luſtbewe-
gung wird von ihm ſicher wahrgenommen. Das Loch iſt gefunden
und wird bezeihnet, Die Luft läßt man dann aus dem Schlauch
durch Öffnen des Ventils entweihen. Weiß man, an welcher Stelle
das Loch ſizt, ſo braucht man natürlich das Rad nicht abzumontie-
ren, ſondern legt einfa<h an dieſer Stelle durh Herausklappen des
Mantels den Schlauch frei.
ir y Die verletzte Stelle reinigt man,
TH rauht ſie mit dem in jedem
Flickzeug befindlichen Reibeiſen
oder Glaspapier auf und bringt
Gumnmilöſung darauf, die man
gut antro>nen läßt. Juzwiſchen
bereitet man in gleicher Weiſe
den Gummifliken vor. Dann
nimmt man denSchlauch, ſpannt
die flickbebürftige Stelle leicht
über den Handrücken und drückt
den Gummiflicken feſt darauf.
Jt das Gewebe der Decke et-
was beſchädigt, muß außerdem
ein Stück gummierte Leinwand
im Innern der Decke aufgeklebt
werden. Das Loch ift geflickt,
mit kräftigen Zügen pumpt man
dem Reifen wieder Leben ein,
und die Fahrt kann weitergehen.
tg
Heute gibt es vollſtändig ver-
dromte Näder. Bon ihnen ift
nod) mand) einer der irrtiimli=
hen Auffafjung, man müſſe die
Chromräder ſeltener reinigen.
Jm Gegenteil: Der Radler muß
genau wie beim gewöhnlichen
lackierten Rad mit einem mol=
lenen Lappen die Verhromung
polieren, wenn er ſein Rad lange
\hön erhalten will, Peinliche Chromradfreunde behandeln ſogar das
Rad monatli< einmal mit einem vaſelinegetränkten Lappen. Aber
bitte Fett hauchdünn auftragen !
Auch la>ierte Rahmen, Felgen, Schutzbleche werden nur mit tro>e-
nem Lappen abgeſtaubt und poliert. Da kommt es aber vor, daß bei
Regenwetter auf ſhle<ter Straße das ganze Rad dik mit Schmuß
und Lehm vollgeſprißt iſt. Wer nah ſolhen Fahrten nah Hauſe
kommt, muß zunächſt nah ſeinem Fahrrad hauen. Man wäſcht da
mit einem ſehr naſſen Shwamm Sand und Erde weg, aber vor-
fitig, denn Sand wirkt wie Schinirgel. Zuleßt reibt man mit dem
MolleLappen trocken.
Viele Vadler benüßen heute {on mit Vorliebe ein Pflegemittel,
das mit Hilfe eines Zerſtäubers auf alle Lackz, Nickel- und Chrom-
Teile des Vades geſprißt wird.
Mit dem Waſſerſchlauch aber geht kein re<hter Radler ſeinem Fahr-
zeug zu Leibe, und ift es no< ſo ſ{<muzig.
. .
Yrenivintin Iniin,
wie Naben, Kettenſcheibe, Pedale, Speichen, Lenker ſollen von Zeit
zu Zeit mit einem fettgetränkten Lappen hauchdünn abgeriebenwerden.
C
„Nein“, wird Fhnen der Fahmann antworten, „geben Sie Jhr Rad
zum Auffriihen des Emaillaküberzugs zum Fahrradhändler. Scheuen
Sie die Kleine Mehrausgabe nicht, Jhr Rad macht Jhnen nachher
nochmal jo viel Freude!"
Abgeſehen davon, daß beim Gelbjtladieren der Glanz des verwen=
deten Lackes nach der erſten größeren Ausfahrt weg iſt, wird die
Oberfläche auh niht Schön glatt, denn dieſe Arbeit wird meiſtens
im Freien vorgenommen, wobei ſi<h Staub, Fädchen uſw. am Lak
feſtſeyen. Trocken erſcheint dann das Ganze rauh und häßlich.
Kleine Ausbeſſerungen kann man jedoch ſelbſt mahen. Kaufen Sie
fid) beim Fahrradhändler für wenige Pfennige den richtigen Lack.
Zuvor werden die verlegten Stellen von Nofjt und Schmuß durd)
Abreiben mit Rauhpapier gereinigt und ſofort mit einem kurzhaarigen
Pinſel einmal dünn geſtrihen. De>t der Lack nicht, ſo wird am
folgenden Tag der Auſfſtrih wiederholt.
Wm 204 Titi
2 ,
kann man ſi<h dadurch helfen, daß man ſämtlihe Schrauben, mit
denen das Schutzblech befeſtigt iſt, nahzieht. Sind die Schrauben
feſtgefreſſen, ſo gießt man etwas Petroleum darauf. Unterwegs ge-
nügt es vorläufig, die lockeren Schrauben zwiſhen Schraubenmutter
und Schußbledy mit Jfolierband feſt zu umbinden.
C
it nur eine Speiche gebrochen, muß weder die Bereifung abge-
nommen, noh die Luft abgelaſſen werden. Die Speiche wird durch
das Loch an der Nabe geführt und mit dem von innen durch die Felge
ftekenden Nippel verjchraubt, bis die Spannung den anderen Spei=
chen entſpriht. Man beachtet nur, daß die Speiche nicht zu lang iſt
und im Jnunern der Felge über den Nippel vorſteht.
Bei größeren Speichenſchäden ziehe man den Fachmann zu Rate.
it die Felge verbogen, jo reguliert man durd) Anziehen oder Nadj=
laſſen einzelner Speichen. Das Straffſpannen einer Speiche bewirkt
ein Hinziehen des Felgenſtücks nah der Seite der Nabe, an der die
Speiche eingeſte>t iſt. Das Nachlaſſen der Speiche ergibt das Gegenteil.
Felgen mit einer ſehr ftarken „Acht“ oder gar mit einem Knick find
wertlos und müſſen erneuert werden.
ae
Da gibt cs mmer wieder Leute,
die hören können, wie eine zerz
ſprungene Kugel im Lager ihres
Fahrrades knirſ<ht und malmt.
Zum Glück aber haben die mei-
ſten Vadfahrer ſoviel „Techniſchen
Sinn", daß fie Schon beim erſten
Anzeichen eines Fehlers an der
Mechanik zum Fachmann gehen
und Abhilfe \haffen laſſen, So
vermeiden ſie oft die Neuan-
ſchaffung koſtſpieliger Großteile.
X Den Freilauf und das Tretlager
ſelbſt auseinander zu nehmen, iſt
ein Unding. Der Freilauf iſt Präziſionsarbeit. Er gehört bei Repa-
raturen zum Fahrradhändler, der Schäden für wenig Geld gut und
ſachgemäß beſeitigt, Ebenſo macht man es mit der Vorderradnabe,
und mit dem Tretlager.
follftets etwas locker figen. it Die Kette zu ftramm angezogen, vers
zerrt ſie fich leicht. Eine verzerrte Kette muß weggeworfen und eine
neue gekauft werden, Ob eine Kette verzerrt iſt, erkennt man daran,
daß, vor allem beim Bergauffahren, ein Knacken auftritt und bei
Talfahrt die Kette oft herausſpringt.
Verzerrte Ketten bringen Gefahr !
Von Zeit zu Zeit (bei normaler Benüßzung 8—10 wöchentlich) rei-
nigt man die Kette. Man legt ſie über Nacht in Petroleum und
reibt ſie hernad) troden. Dann wird fie in erwärmtes Oel oder Talg
gelegt, Nach wenigen Winuten iſt die Kette in allen Teilen gefettet
und braucht nur no< abgerieben zu werden.
CRES ® 24
—— Win Al {ll mom Um?
Dem Freilauf und dem Vorderrad tum einige Tropfen Del vor jeder
großen Ausfahrt ſehr gut. Das Tretlager ſollte mindeſtens einmal
im Monat gut durchgeölt werden.
2.22
11
Bevor man ben Deler an das Dellod) fegt, immer nacjfehen, ob im
Loch Schmuh ſte>t. Sand und Schmuß dürfen nicht in das Innere
der Lager gelangen, ſondern man entfernt die Fremdkörper mit einer
Nadel. Bor Berfhmugen des Dellohes ſ{hüßt ſi< der umſichtige
Vadler dadurch, daß er immer die Schußkappe am Deler jchließt.
A Betalen, auch der Boſh-Radlichtmaſchine einen Tropfen Oel
zu geben !
Eine Panne unterwegs iſt unan-
genehm. Noch unangenehmer und
dazu ärgerlich iſ es, wenn man
ſih nicht helfen kann, weil einem
das Werkzeug fehlt, denn das
bedeutet unnötigen Zeitverluſt, Deshalb vorbeugen und alles Not-
wendige in der Satteltaſche mitführen !
Jmmer darin ſollte ſein :
1. ein Flidizeug, das mindeftens einige Gummifliken, eine Tube
Gummilöfung, gummierte Leinwand, ein Neibeifen oder Glas-
papier enthalten muß.
2. ein Univerfal-Schraubenjchlüffel
3. ein Schraubenzieher
4. ein Sab Drahtreifen-Abheber (nur wenn man Drahtreifen hat).
Auf größere Radwanderungen iſt no< empfehlenswert mitzunehmen :
5, ein Staublappen (darin eingewi>elt den Fahrrad-Oeler)
6. eine Volle Fſolierband
7. Bindfaden
8. ein Erſaßlämpchen für das Boſh-Radlicht.
Nicht in der Satteltaſche, aber immer mit dabei ſei die Luftpumpe.
Am gebräuchlichſten ſind heute die billigen ſhlauhloſen Handpumpen.
am Fahrrad ift ein ſehr wih=
tiges Kapitel. Leider verkennen
viele Vadfahrer die Notwendig-
keit einer guten elektriſchen
Vadlicht-Anlage und gefährden
dann bei vorſchriftswidriger
Nachtfahrt nicht nur ſich ſelbſt,
ſondern auh andere Weabe-
nüßer.
Früher, als man nur Del=- und
Karbidlampen kannte, war die
Abneigung gegen die übelrie-
chenden und umſtändlichen Fun-
zeln begreifli<h. Heute aber, wo
es {hon zu RM. 9,— ein vor-
zügliches Boſch-Radlicht in jedem Fachgeſchäft zu kaufen gibt, dürfte
man von der Nadjahrerjchaft erwarten, daß fie ihren Teil zur Ver-
kehrsficherheit beiträgt und daß fi) jeder Einzelne ein gutes Rad-
liht anſchafft.
Bin Al Ame Ihminnomefme
nz?
Der Radliht-Scheinmwerfer muß fo geneigt fein, daß die Lichtkegel-
mitte in einer Entfernung von 10 m niht höher liegt als die
Hälfte der Anbringungshöhe der Glühlampe iiber der Fahrbahn.
Man wählt zum Einſtellen des Scheinwerfers eine möglichſt ebene
Straße oder einen langen Hof. Der Scheinwerfer muß gegen eine
Hauswand oder Mauer gerichtet werden. Jetzt ſhreitet man 10 Meter
von-der Hauswand bis zum Vadlicht ab. Ein Freund hält das Rad.
Man mißt die Höhe von der Erde bis zur Glühlampe. Das ſind
etwa 80 cm. Alſo darf die Mitte des Lichtkegels an der Hauswand
nicht über der Hälfte der Glühlampenhöhe liegen. Liegt er zu hoch,
ſo löſt man die Stellſhraube am Scheinwerferfuß und drückt den
Sceinmerfer fo tief, bis die Lichtkegelmitte richtig auf 40 cm über
der Erbe trifft.
Wer keinen Stanbdlidyt-Scheinwerfer hat, markiert die 10 Meter-
Stelle. Man fährt langſam an und gibt beim Überfahren der Marke
Signal, Ein Freund beobachtet den Strahl an der Hauswand und
markiert die Lichtkegelmitte auf Kommando.
Die beiden Hälften des Spiegels find beim
Boſch-Radlicht aus dem Brennpunkt jo weit
verſeßt, daß die Lichtſtrahlen nur wagreht und
nach unten treffen. Ein dem Radfahrer entgegen-
kommender Fußgänger oder Fahrer wird niht
geblendet (Bild 2 unten), weil der Lichtkegel
niht über 1 Meter hoch ſtrahlt. Dafür leuchtet
er aber umſo beſſer die Fahrbahn aus.
- . . * ®
an Ninhüny Ib Wiltunfginynlö
Je beſſer die Streuung des Lichtes, deſto ſicherer die Nachtfahrt.
An den beiden Abbildungen unten jieht man deutlich die Wirkungs=-
weiſe des Scheinwerfers mit und ohne Villenſpiegel :
Vild 1. Strahl des
Scheinwerfers
ohne Rillenſpie-
gel, Der Lichtkegel
iſt ſehr kräftig,
aber die Seiten-
ausleuchtung
\<wa< und man-
gelhaft. Zwiſchen
3 und 10 Meter
vor dem Yad iſt
das Licht ebenfalls
ungenügend.
Vild 2. Die Be-
leuchtung mit dem
neuen Boſch-Ril-
len-Scheinwerfer.
Der Lichtſtrahl
verteilt ſi<h auf
die ganze Straße,
er gibt neben ei-
nem guten Fahr-
licht aud) ein her=
vorragendes Gei=
tenliht und be=
leuchtet die Straße
vor dem Rad vor-
züglich. Zwiſchen reflektiertem Licht und direktem Licht unmittel-
bar vor dem Rad iſt keine nennenswerte Dunkelheit mehr.
Pen
14
“ ,
dos 1 205 mim Loh -Rotlil Me, 16
Lichtmaſchine 6 Volt 1,5 Watt. Gehäuſe und Halter ſhwarz lackiert,
Lagerhals ver<hromt. Waſſerdicht gekapſelt, mit Druckknopf zum
Einrücen der Lichtmaſchine.
2/; der natürlihen Größe
Scheinwerfer ſtromlinienförmig, 84 mm Lichtaustritt mit Silber-
Rillenſpiegel und mit gewölbter Scheibe. Gehäuſe {<warz la>ciert,
Dedelring verhromt. Zur Aufnahme einer Trockenbatterie und für
zwei Glühlampen eingerichtet. Am Gehäuſe iſ ein Schalter ange-
ordnet. Dieſe Anlage koſtet RM, 10,60
Schmusfänger Schlußlampe IQ
DZU 501,6 Z \<warz verhromt RM. 1.85
RM. —.40
DZU 501,5 Z verdjromt „ze
AM. —.65 CT )
Alle weiteren Boſch-Anlagen findet der Leſer auf der nächſten Seite.
Agree
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Vonbhns Bo Noll 904 fe Tin?
Wählen Sie auf dieſer überſichtlihen Tafel.
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Zufagbezeichnung a Bufagbezeihnung b
D Scheinwerfer mit Scheinwerfer mu
langem, jcmarz 3 Prismen- Scheibe
la>iertem Halter. ) ee ſicht-
Ba: : 1 .
Fein EM ehrpteias Mehrpreis RM. 0.30
Wer den langen Halter vorzieht, merke ſi< beim Montieren:
Am beſten ſ{hraubt man beim Wontieren einen Teil des Halters voll-
ſtändig ab, und ſte>t den andern durch den Laternenhalter am Rad,
ſofern die Oeffnung dies zuläßt. Jett wird der abgeſchraubte Teil
ebenfalls durchgeſte>t und verſchraubt.
Stets zu haben bei:
Bosch Radlicht Wie behandle ich mein Fahrrad Heft 1930er Jahre
- From
- 1930 - 1939
- Pages
- 16
- Type
- Promotional material
- Country
- Germany
- Brand
- Bosch
- Source
- Heinz Fingerhut
- Added at
- 24/01/2020
- Tags
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