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Wandernde Zahnkranzkassette macht es möglich:
Die Kette bleibt linientreu
Eine zweite Kombination aus Ketten-
schaltung und Nabenschaltung (nach
der Commander/Orbit) hatte F&S für die
IFMA angekündigt, für wirkliche Aufre-
gung unter den Experten aber sorgte
eine Kreuzung aus diesen beiden Syste-
men, vorgestellt als „Ultra-Shift-Thun-
Ketten-Nabenschaltung“, entwickelt von
Prof. E. v. d. Osten-Sacken (TH Aachen).
Diese Schaltung besticht nicht durch Raf-
finesse und technischen Aufwand, viel-
mehr überzeugt ihr Prinzip durch seine
Einfachheit. Falls dieses neue System im
Alltagsbetrieb so exakt funktioniert wie
der Prototyp auf dem Messestand von
Thun und es in Haltbarkeit und Wartungs-
freundlichkeit sich mit konventionellen
Kettenschaltungen messen kann, dann
muß man wohl alle bisherigen Ketten-
schaltungen als riesengroßen Umweg
ansehen. Immerhin gäbe es dafür in der
Fahrradgeschichte eine Parallele: der
Gang über das Hochrad zum Niederrad
mit allen seinen Vorzügen
Diese beiden Entwicklungen haben
eines gemeinsam: Sie räumen Nachteile
aus, die von der „geltenden Lehre“ als
gottgegeben hingenommen wurden
Wichtigstes Merkmal der neuen Schal-
tung: Die Kette läuft stets in einer Linie,
während das Zahnkranzpaket bewegt
wird. Das große Zahnrad liegt dabei - im
Gegensatz zur herkömmlichen Ketten-
schaltung - außen. Wird dieses unter die
Kette geführt, tauchen die übrigen Zahn-
räder in die nach rechts trichterförmig
aufgeweitete Nabe ein. Bewegt wird das
Zahnkranzpaket ähnlich wie die Schal-
tung in einer echten Nabenschaltung,
wobei allerdings bei der „Ultra-Shift“ das
Kettchen auf der linken Seite aus der
hohlen Achse herauskommt (wie übri-
gens auch bei der Commander/Orbit-
Schaltung von F&S)
Der entscheidende Vorteil dieser neuen
Lösung ist zweifellos der gerade Ketten-
lauf in jeder Gangstufe, denn der Schief-
lauf in den meisten Stufungen der kon-
ventionellen Kettenschaltung kostet be-
kanntlich Kraft und Material und verhin-
dert eine sinnvolle Ausnutzung aller theo-
retisch möglichen Paarungen. Osten-
Sackens Schaltung hat immerhin acht
Zahnräder und damit wenigstens den
Nutzungsbereich einer Zwölfgang-Ket-
tenschaltung, obwohl vorn nur noch ein
Kettenblatt erforderlich ist.
Dieser Verzicht auf die zweite „Scheibe“
vorn wiederum bringt hinten den zweiten
wesentlichen Vorteil: eine optimale Ab-
stimmung von Kettenspann- und Füh-
rungsröllchen wird möglich
Als weitere interessante Aspekte wer-
den aufgeführt, daß
® die Positionierung in der verschiebba-
ren Kassette erfolgt, und dieses sehr
präzise;
® der Einbau der Schaltung und das
Justieren erheblich vereinfacht wer-
den und der empfindliche Kettenwer-
fer entfällt;
® alle acht verfügbaren Gänge mit nur
einem Schalter eingelegt werden;
® jeder Kettenschutz angebaut werden
kann, da die Kette ihre Linie nicht ver-
läßt.
„Ästheten werden“ - davon ist von der
Osten-Sacken überzeugt - „vom saube-
ren Bild eines Fahrrades ohne vorderen
Umwerfer und mit nur einem kleinen vor-
deren Kettenblatt begeistert sein.“
Bei Thun ist man offenbar entschlossen,
diese wirklich revolutionäre Lösung in
Serie gehen zu lassen. Ihre Schwächen
könnten in einer denkbaren Schmutzan-
fälligkeit liegen, da die Nuten, in denen
die Zahnkranzkassette auf der Achse
bewegt wird, offen liegen. Auf das Resul-
tat der Bewährungsprobe darf man ge-
spannt sein.
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Das Zahnkranzpaket wird bei der neuen Kettenschaltung von Thun auf der Achse ver-
schoben. Im vollausgefahrenen Zustand (Abb.) läuft die Kette auf dem kleinsten Zahn-
rad (elf Zähne)
Hier läuft die Thun-Schaltung im vierten Gang. Die kleinen Zahnräder sind in die hohle
Nabe gezogen worden. Die Löcher in der Nabe haben nur eine dekorative Funktion.
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RWTH Aachen i
Lehr- und Forschungsgebiet Maschinenelemente 8
Prof. Dr.-Ing. E. von der Osten-Sacken
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Rheinisch-Westfälische
Technische Hochschule
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Ultrashift
Kettenschaltung
DIE KETTENLINIE oder die etwas andere Kettenschaltung
kranzkassette. Auch ist die Herstellung des
trichterförmigen Nabenkörpers nicht ein-
fach und deshalb nicht preisgünstig.
am
| __ Kettenlinie
Ultra-Shift-Ketten-Nabenschaltung.
Fahrrad-Technik
Konstruktion
Fertigung
Ultra-Shift-Ketten- Instandsetzung
Nabenschaltung Fritz Winkler
Bei den herkömmlichen Kettenschaltungen Siegfried Rauch
fluchtet die Kette nur in der Schaltstellung Bielefelder
der mittleren Zahnkränze, während in den
übrigen Gängen die Kette schräg läuft (sie- Verlag sanstalt KG
he Abb.585). Der Schräglauf verursacht
Reibung, erhöhten Verschleiß an Kette und Bielefeld 1 987
,
Kettenrädern sowie verringerte Lebensdau-
er aller beteiligten Teile. Diesen Nachteil Seite 262
hat die „Ultra-Shift-Ketten-Nabenschal-
tung“ nicht
Das wichtigste Konstruktionsmerkmal der
neuen Schaltung von Thun ist, daß die Ket-
te in jeder Gangstufe stets in einer Ideal-
linie läuft. Zum Schalten wird das Zahn-
kranzpaket (achtfach) auf der Keilwelle der
Nabe verschoben (Abb. 622)
Der große Zahnkranz liegt dabei, im Ge-
gensatz zur konventionellen Kettenschal-
tung, außen. Im voll ausgefahrenen Zu-
stand läuft die Kette auf dem kleinsten
Zahnkranz mit Il Zähnen. Wird der größte
Zahnkranz unter die Kette geschaltet, rük-
ken die übrigen Kettenräder in den glok-
kenförmig aufgeweiteten Nabenkörper ein.
Bewegt wird das Zahnkranzpaket wie bei
einer Nabenschaltung. Im Gegensatz dazu
kommt das Schaltkettchen nicht rechts,
sondern links aus der Hohlachse heraus
Nicht problemlos ist die mögliche Ver-
schmutzung der Keilwelle und der Zahn-
1897, Edmund Hugh Hodgkinson, 1980, Ultrashift - Kettenschaltung
Patent GB189716715
AD. 1897. Jucr la 5* ı6,r1ä
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BIRMINGHAM
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Ultra-Shift-Thun-Ketten-Nabenschaltung, RWTH Aachen, Informationsmaterial 1980
- Von
- 1980
- Seiten
- 7
- Art
- Infoheft
- Land
- Deutschland
- Marke
- Thun
- Quelle
- Heinz Fingerhut
- Hinzugefügt am
- 03.01.2025
- Schlagworte
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