Fichtel u. Sachs Torpedo Freilauf-Nabe  Info-Broschüre 1952

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Freilauf-Nabe FICHTEL & SACHS A.G. SCHWEINFURT AM MAIN Die Original-Torpedo-Freilaufnabe ist erkenntlih an dem Zusatzstempel SCHWEINFURT, der auf der Nabenhülse und dem Bremshebel neben den Warenzeichen - F&S Torpedo eingeprägt ist. Die Original-Torpedo-Ersatzteile sind gestempelt mit: F&S Achten Sie bitte beim Einkauf in Ihrem eigenen Interesse auf diese Zeichen! Sornedg I Freilauf-Nabe FICHTEL & SACHS A.C. SCHWEINFURT AM MAIN FREILAUF-NABE Drei Hauptanforderungen werden an eine gute Freilaufnabe gestellt: Sicherer Antrieb Reibungsloser, selbsttätiger Freilauf Weiche, zuverlässige Bremse Alle diese Eigenschaften vereinigt der Torpedo- Freilauf in idealer Weise. Über 65 Millionen Naben haben seinen Namen in der ganzen Welt berühmt gemacht. Seine Konstruktion aus dem Jahre 1909 ist, abgesehen von einigen kleinen Ver- 2 besserungen, auchhheute noch unverändert. Dies ist ein Beweis für seine Zweckmäßigkeit. Die Nabe weist nur wenige, äußerst kräftig gehaltene Teile auf, die aus besten Werkstoffen nach modernsten Herstellungsmethoden unter schärfster Kontrolle gearbeitetwerden. Sosind unbedingte Zuverlässig- keit und fast unbegrenzte Haltbarkeit gewähr- leistet. Auch das Auseinandernehmen und das Zusammensetzen ist kinderleicht. Wirkungsweise Beim Antrieb werden die 5 Antriebswalzen 86, die vom Walzenführungsring 85 gleichmäßig geführt werden, durch die spiralenförmigen Steig- kurven des Gewindekopfes 88 gegen die Innen- wand der Nabenhülse 82 gepreßt, sie nehmen diese mit und übertragen so den Antrieb auf das Hinterrad. Diese Funktion erfolgt im Gegensatz zu anderen Antriebssystemen ohne jede achsiale Belastung der Kugellager. Der Freilauf des Rades setzt selbsttätig ein, so- bald man aufhört zu treten. Die 5 Antriebswal- zen 86 werden in ihre tiefste Stellung zurückgeführt und die Nabenhülse 82 dreht sich frei auf den beiden Kugellagern. Die gesamten Innenteile stehen während des Freilaufes still. Die Bremse wird durch Rückwärtsbewegen der Pedale in Tätigkeit gesetzt. Die Antriebswalzen 86 nehmen den Walzenführungsring 85 nach rück- wärts mit. Durch die ineinandergreifenden Steig- zähne des Bremskonusses 84 und des Walzen- 3 führungsringes 85 wird der Bremskonus mit seiner Kegelfläche in den Bremsmantel 83 gepreßt, wo- bei die andere Seite des Bremsmantels auf der Kegelfläche des Hebelkonusses 79 aufsteigt. Der 2-teilige Bremsmantel 83 wird also gleichmäßig gegen die Innenwand der umlaufenden Naben- hülse82 gepreßt. Durch dieReibung des Bremsman- tels in der Nabenhülse wird die Bremswirkung erzielt. Der Bremsmantel 83 wird mit2 Haltenasen in den beiden Nuten des Hebelkonusses 79 festge- halten, der Reaktionsdruck der Bremse wird durch den Bremshebel 78 auf den Rahmen übertragen. Die beiden Walzen des Bremskonusses 84 treten beim Bremsen in die Rillen der Bremsmantel- bohrung und verhindern ein Abrutschen des Bremskonusses nach rückwärts. Die Federung des Bremsmantels löst die Bremse sofort aus, sobald der Bremsdruck aufhört. (Die beiden Friktions- federn auf dem Rollenhalter 84 k bewirken durch ihre Reibwirkung im Bremsmantel 83 ein sicheres Aufsteigen der Antriebswalzen 86 beim Antrieb, ebenso der Bremskonuswalzen beim Bremsen.) Behandlung sowie Anleitung zum Auseinandernehmen und Zusammensetzen Vom Werk aus ist die Nabe mit einem reichlichen Schmiervorrat, besonders für den Bremsmantel, ausgestattet. Da bis zur Inbetriebnahme meist ein größerer Zeitraum verstreicht, empfiehlt es sich, vorher die Nabe durch den Dler zu schmieren. % 79 82 83 84x 84m 84 88: 85 86 81 Bei normaler Beanspruchung genügen einige Tropfen Ol,-von Zeit zu Zeit durch den Dler in die Nabe gebracht. Bei laufender starker Beanspruchung empfiehlt es sich, die Nabe in gewissen Zeitabständen zu reinigen und wieder neu zu schmieren. Zum Auseinandernehmen schraubt man zuerst mit dem Schlüssel 94 die Sicherungsmutter 76 ab und nimmt die Sicherungsscheibe 77 von der Achse 91. Dann hält man den Bremshebel 78 und damit den Hebelkonus 79 mit der Hand fest, setzt die Vierkantaussparung des Schlüssels 94 auf den Vier- kant der Achse 91, löst durch Drehen nach links die Achse, die sich nach einigen Umdrehungen herausziehen läßt. Der Hebelkonus 79 kann auf der Hebelseite, die übrigen Teile auf der Zahn- kranzseite aus der Nabe genommen werden. Durch Abheben des Federringes 8b vom Gewinde- kopf88können der Walzenführungsring 85,die5An- triebswalzen 86 und der Kugelhalter 81 abgeho- ben werden. (Abnehmen des Zahnkranzes s. S. 15.) Der Bremskonus 84 kann durch Abheben des Feder- ringes 84m auseinandergenommen werden. Die Einzelteile werden gründlich mit Benzin ge- reinigt und wieder gut eingeölt. Dazu, sowie zur Schmierung durch den Oler verwendet man ein nicht zu dünnflüssiges, harz- und säurefreies Fahrradöl, wie es z. B. die Fa. Shell unter der Bezeichnung „Haushaltöl Donax H‘ in den Handel bringt. Die innere Lagerung des Gewindekopfes wird mit einem dickflüssigen Ol (Maschinen- oder Heiß- 6 dampf-Zylinderöl) geschmiert, und zwar der Fest- konus und der zylindrische Teil der Achse auf der Antriebsseite. Der Bronzebremsmantel wird auf der Außenseite leicht mit Vaseline versehen und die Haltenasen- seite mit ca. 2 ccm Vaseline gefüllt. (Der Brems- mantel benötigt einen gewissen Schmiervorrat, damit auch beilängeren Bergabfahrten einTrocken- laufen der Bremse und damit ein Blockieren ver- mieden wird.) Zur Schmierung muß eine weiche Vaseline verwendet werden, die auch bei Kälte nicht fest wird. Der Gewindekopf mit den Antriebswalzen darf nur mit Ol geschmiert werden, da Fett oder Vase- line sonst ein Versagen des Antriebs verursachen kann. Die Kugelläufe der Nabenhülse sowie die Kugelhalter werden entweder mit Fahrradöl oder mit weichem Wälzlagerfett geschmiert. Insbeson- dere auf der Gewindekopfseite ist bei Fettschmie- rung darauf zu achten, daß kein Fett in den An- trieb kommen kann. Das Zusammensetzen erfolgt in umgekehrter Weise. Der Hebelkonus 79 wird auf der Seite der Nabe eingeführt, in der sich noch der Kugelhalter befindet. Der Bremskonus 84 wird unter Rechts- drehen in den Bremsmantel 83 eingeführt. (Es ist dabeizu beachten,daßsich die beiden Federlappen nicht über die Friktionsfederhülse schieben.) Diese beiden Teile werden von der anderen Seite einge- führt und so gedreht, daß die beiden Haltenasen des Bremsmantels in die Nuten des Hebelkonusses greifen. Die Nabe wird dann mit der Bremshebel- 7 seite nach unten gedrehtund der Hebelkonus79 am Bremshebel 78 festgehalten. Der komplette Ge- windekopf88wird von oben in dieHülseeingesetzt; durch Drehen nach linkswerden die Antriebswalzen in ihrettiefste Stellung gebracht. DerGewindekopf88 läßt sich nun zwanglos einführen. Die Achse 91 wird von oben durchgesteckt und die Nabe zu- sammengeschraubt. Die Einstellung hat so zu er- folgen, daß das Rad leicht spielt, ohne seitliche Lose zu zeigen. Die Sicherungsscheibe 77 wird auf der Hebelkonusseite aufgesteckt und die Siche- rungsmutter 76 festgezogen. Beim Zusammensetzen der Nabe ist unbedingt auf richtige Montage der Kugelhalter zu achten. Diese müssen so eingelegt werden, daß die offene Seite mit den Kugeln immer der Nabenhülse zugekehrt ist. Einstellen und Nachstellen Die Nabe wird richtig eingestellt geliefert, so daß sich beim Einbau ein weiteres Einstellen erübrigt. Wenn sich nach einiger Zeit eine seitliche Lose des Hinterrades zeigt, muß die Nabe unbedingt nachgestellt werden. Am besten baut man das Hinterrad aus, löst die Sicherungsmutter 76 und stellt die Nabe durch Drehen der Achse am Vier- kantansatz nach rechts mit Hilfe des Schlüssels 94 fest. Es ist hierbei wieder zu beachten, daß das Hinterrad leicht spielt, ohne jedoch eine seit- liche Lose zu zeigen. 8 Einige Hinweise für Reparaturen Versagt bei einer Nabe der Antrieb, dann sind meist die Antriebswalzen durch ungeeignetes Fett oder Oel festgeklebt. Die Teile sind mit Benzin zu reinigen und mit Fahrrad-Oel zu schmieren. Außerdem kann ein Versagen eintreten, wenn die beiden Federlappen der Friktionsfeder verbogen oder lahm sind. Durch Aufbiegen der beiden Fe- dern kann der Fehler leicht behoben werden. Beim Versagen der Bremse ist zu prüfen, ob die beiden Bremskonuswalzen leicht aufsteigen können. Sind die beiden Walzen durch ungeeig- netes Fett oder Oel festgeklebt, dann ist der Brems- konus durch Abheben des Federringes zu demon- tieren, die Teile mit Benzin zu reinigen und mit Fahrrad-Oel zu schmieren. Außerdem ist auch in diesem Falle dieSpannung der beiden Fedeflappen nachzuprüfen, ebenso wie die Freigängigkeit der Friktionsfederhülse. Nachlassen der Bremswirkung ist meist auf Glätten der Bremsflächen zurückzuführen. In sol- chen Fällen nimmt man die Nabe auseinander, rauht die Bremsflächen der Nabenhülse und des Bremsmantels mit Schmirgelleinen auf und schmiert dieBremse an Hand der obenstehenden Anleitung. Beim Reinigen des Rades darf die Nabe nicht mit Wasser abgespritzt werden. Das Wasser dringt sonstin dieNabeein, greift die geschliffenen Kugel- läufe und die Bremsfläche an, sodaß die Kugeln in kurzer Zeit einlaufen und außerdem ein Blok- kieren der Bremse eintreten kann. Zahnkränze | Übersetzungstabelle Zahnkränze werden normal mit 18, 19, 20, 2] und ‚ derTorpedonabe für 28° Reifen- 22 Zähnen für Rollenkette !/s’’ x !/s’’ geliefert. (Für | besondere Verhältnisse sind auch Zahnkränze mit , durchmesser 14, 15, 16 und 17 Zähnen lieferbar.) Wird der Zahnkranz, wie üblich, mit dem Ansatz nach außen Zähne- 72 aufgeschraubt, dann ergibt sich eine Kettenlinie zahl zehnezen] des zahukranzea von 1!/, = 38 mm. Durch Umdrehen des Zahn- des A I 20 21 22 kranzes kann die Kettenlinie auf 15/” —=41 mm Koran | vergrößert werden. (Die Kettenlinie der Nabe muß rades |Z | | mit der Kettenlinie am großen Kettenrad überein- al IZQ zeiljämz | zelljem Zoll| a stimmen. Unter Kettenlinie versteht man den Ab- | | stand von Mitte Rahmenrohr bis Mitte der Zähne 5 = 2 2 LE 2 DE 5 in des großen Kettenrades am Tretlager.) 75 5 98 7] 97 2 Ban er Een Zl Mes , |2, , , h Übersetzungen Die Übersetzung des Fahrrades wird im allgemei- Übersetzungstabelle nen in Zoll angegeben und wie folgt errechnet: derTorpedonabe für 26°’ Reifen- Zähnezahl des großen Kettenrades dividiert durch durchmesser Zähnezahl des Zahnkranzes auf der Nabe multipliziert mit Reifendurchmesser in Zoll z. B.: Zähne- Zähnezahl des Zahnkranzes 4 | E x 28° — 67°", Multipliziert man diese Zahl mit | zahl SCESE INIA 20 des 0,08 (3,14 x 0,0254) dann erhält man die sog. Ent- | großen 19 20 2 92 wicklung, d. h. den zurückgelegten Weg des Rades | Ketten- | | in Metern bei einer Kurbelumdrehung. | rades Zoll| m |Zoll| m Zoll| m |Zoll| m Im allgemeinen nimmt man | | | 60 14,78| 57 14,54] 55 14,38] 52 |4,15 für rüstige Fahrer . . 67", | | \ 63 5,02] 60 14,78| 57 |4,54| 54 |4,30 für schwächere Fahrer 63- 64°’, | | foriFräuen 60‘ Übersetzung. / 66 15,26 62 |4,94| 60 |4,78| 57 |4,54 = 11 ne Teile-Verzeichnis der Torpedo-Freilaufnabe Nr. Bezeichnung Bandage mit Schraube und Mutter Sicherungsmutter Sicherungsscheibe Bremshebel Hebelkonus R Staubdeckel in der Nabenhülse Kugelring mit Kugeln . Nabenhülse mit Nr. 80, 8] Und 82 ö „Bremsmantel Bremskonus E SRS ITN Antriebswalze (5 Stück) Zahnkranz . N Gewindekopf mit EAD un El Staubdeckel Großer Staubdeckel Zahnkranzstellring . Achse mit festem Konus . Achsmutter (2 Stück) Schlüssel Unterteile Nr, Bezeichnung 74a Bandage allein . . . . . - 74 d Bandagenschraube mit Mutter. 79a Hebelkonus-Staubdeckel . 825 Oler LET BEE ER pef Lo 84 i Bremskonuswalze 4,5 mm & (2 Stück) 84k Friktionsfederhülse für Bremskonus 841 Scheibe für Bremskonus 84m Federring für Bremskonus 84n Bremskonus allein *86a Antriebswalze 6,6 & (5 Stück) . *86b Antriebswalze 6,7 & (5 Stück) . 88a Gewindekopf-Staubdeckel 88 b Federring für Gewindekopf 9c Achskonus Een * Die Antriebswalzen 86a mit 6,6 & und 86b mit 6,7 & werden bei Reparaturen verwendet. Mit diesen verstärkten Teilen kann ein im Laufe der Zeit entstandener übergroßer toter Gang im An- trieb ausgeglichen werden. Abnahme des Zahnkranzes Der Zahnkranz der Torpedonabe soll nur bei auseinandergenommener Nabe ab- oder aufge- schraubt werden. Zu diesem Zweck liefern wir ein Formlocheisen, mit dem der Gewindekopf festge- halten werden kann, so daß jede Beschädigung vermieden wird, Sonst muß das Festhalten des Gewindekopfes im Schraubstock zwischen Kupfer- backen erfolgen. Ein-für jeden Zahnkranz passen- der Schlüssel kann ebenfalls von uns bezogen werden. Bestell-Nr. des Formlocheisens: 356180 Bestell-Nr. des Zahnkranzschlüssels: 356090 Das Formlocheisen 356180 kann außerdem für die Montage und Demontage des dreifachen Zahn- kranzesfür die Kettenschaltung verwendet werden. Für diesen Zweck wird ein besonderer Zahnkranz- OSS! mit Kette unter der Nummer 356190 ge- iefert. 15 Einbau der Torpedofreilaufnabe in den Rahmen Beim Einbau der Nabe in den Rahmen ist zu prüfen, ob die Gabelenden parallel zueinander und auf gleicher Höhe stehen. Ist dies nicht der Fall, dann wird beim Anziehen der Achsmuttern die Achse der Nabe verbogen und die einwand- freie Funktion in Frage gestellt. Verbogene Gabel- enden bzw. Hinterradstreben müssen deshalb vor- her gut ausgerichtet werden. Außerdem ist zu be- achten, daß der Bremshebel sich zwanglos in die Bandage einführen läßt, also beim Anziehen der Bandagenmutter keine Spannung erhält. Nicht richtig stehende Hebel sind nachzubiegen. F&S FICHTEL & SACHS A.G. SCHWEINFURT AM MAIN 16 ... und zur Torpedo-Freilaufnabe die F& S-Kettenschaltung Mit ihr macht das Radfahren doppelte Freudel 0827/4 H. R. 9. 82. 500.

Fichtel u. Sachs Torpedo Freilauf-Nabe Info-Broschüre 1952


Von
1952
Seiten
11
Art
Infoheft
Land
Deutschland
Marke
Fichtel und Sachs
Quelle
Heinz Fingerhut
Hinzugefügt am
16.02.2020
Schlagworte
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