Bosch Radlicht Fahrtenbuch 1950er Jahre

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/ 2 M NY) CS I Nat SI HA / IM: naar Y TE 3 Ken] AA, ll) IE Y DEZ À | Hier in den modernen Verwaltungsgebäuden der Robert Bosch GmbH, Stuttgart, ist auch die Wirkungsstätte der Werbeabteilung, die dieses Büchlein herausgegeben hat, in Zusammenarbeit mit Franz Ullrich Gass, der den Text verfaßte, und Charles Magister, der dafür die Vignetten und die gesamte graphische Ausstattung zeichnete. mitnützlichen Winken, Ratschlägen, An- regungen und Tabellen für alle Freunde des Fahrrads, vor allem für solche, die auf große Fahrt gehen wollen. Copyright by: Robert Bosch GmbH, Stuttgart, Abt. WEB. Nachdruck und Reproduktion der Abbildungen sind nur mit unserer ausdrücklichen Genehmigung gestattet. — Druck: Burda-Druck, Offenburg/Baden, Te CA : zan AA N Das Rad als Begleiter der Menschheitsgeschichte Hast du dir schon einmal überlegt, wann und wie die Menschen sich wohl zum ersten Male das Rad nutzbar gemacht haben? — Drehen wir einmal das Rad der Geschichte bis in die Zeit zurück, wo die Menschen den Gebrauch des Rades noch nicht kannten! Als unsere Vorfahren ihr Frühstück noch mit dem Steinbeil erlegten, als sie die Bären noch mit Holzkeulen angriffen — in jener Zeit war das Rad noch kein Gebrauchsgegenstand, sondern ein unnahbares Symbol, das Zeichen des Sonnengottes, vor dem man in die Knie fiel. — Die Lasten beförderte man wohl auf Schleifen, auf zweiggeflochtenen Matten. Vielleicht hat dann einmal ein kluger Kopf die Natur be- sonders eifrig beobachtet — dem rollenden Rundkiesel im Bach nach- gesehen oder den Baumstamm verfolgt, der den Berg hinunterkullerte — und seine Schlüsse daraus gezogen. Eines Tages wird man wohl den Lasten Rundhölzer untergelegt haben. Damit hat man die gleitende, schleifende Bewegung in eine rollende verwandelt, Aber es mag noch viel Zeit vergangen sein, bis ein Schlaukopf sein Rundholz durchbohrte und eine Achse durchgesteckt hat. Damit war der Anfang zum ersten wirklich praktischen Trans- portmittel gemacht. Die ersten Kastenwagen. hatten vermutlich hölzerne Vollscheiben. Die Ägypter, Griechen und Römer kannten bereits Speichenräder aus Holz und Bronze für Jagd- und Kriegswagen. — Nun trat das Rad seinen Siegeszug an, trug die königlichen Reisewagen des Mittelalters, die Postkut- schen der Goethezeit durchs Land und begann schließlich im Jahre 1814 mit Stephensons Dampflokomotive seinen Sieges- zug auch auf dem Schienenwege. In jener Zeit beschäftigte sich der badische Forstmeister Carl von Drais mit der Frage, wie er sein Vorwärtskommen auf der Straße beschleu- nigen könne. Er verband zwei eisenbeschlagene Holzräder mit einem Brett und startete so auf seiner „Laufmaschine” zur Jungfernfahrt. Die Fortbewegung war recht mühselig. Der Fahrer mußte sich unter An- heben des Körpers mit beiden Füßen vom Boden abstoßen und dann so lange fahren, bis die Wirkung des Abstoßes erschöpft war. Dann begann die Känguruh-Methode von vorn. Drais teilte das Schicksal vieler verkannter Erfinder: Er wurde bespöttelt und verlacht. Zwar nannte eine weitschauende Zeitung seine Erfindung „das Roß des armen Mannes” — und selbst der Zar von Rußland äußerte sein Wohlgefallen über dieses Werk —, aber Drais konnte aus der Weiter- entwicklung seiner Lcufmaschine keinen Nutzen mehr ziehen. Als „Draisine” ging seine Erfindung, in die Geschichte der Technik ein. 1850 erfand ein»Schweinfurter Instrumentenmacher die im Vorderrad be- festigten Tretkurbeln. Einige x Jahre später arbeitete der > Pariser Schlosser Michaux an der gleichen Erfindung or: und schuf schließlich ein K LZ Veloziped aus Stahl. — Das e N Hochrad hatte nur eine - Y G kurze Lebensdauer — denn ® . x schon das Besteigen war RSS ara =S ein gefährliches Abenteuer. Zwei Engländer konstruier- ten 1885 das Niederrad mit Kettenüber- tragung vom Tretlager auf das Hinter- “rad. Damit war die Bahn frei, um das Fahrrad zu einem Volksfahrzeug zu ent- wickeln. Einen entscheidenden Anstoß dazu gab auch der irische Arzt John Boyd Dunlop, der für seinen Sohn ein Dreirad bastelte und fast nebenbei den Luftreifen erfand. Um die Jahrhundertwende kamen die ersten Räder mit Rücktritt und Freilauf- nabe auf den Markt. Und nun nahm sich die Industrie energisch des neuen Fortbewegungsmittels an. Wir lächeln heute, wenn wir auf Bildern den Herrn von Drais mit Zylinder, fliegenden Rockschößen und wallendem Bart auf seiner Laufmaschine daherschweben sehen. Aber eines sollten wir dabei nicht vergessen: Wenn wir heute auf unseren blitzenden, leich- ten Stahlrössern dahinbrausen, dann haben wir dieses Ver- gnügen auch dem Herrn von Drais zu verdanken. Ehren wir die Erfinder, die vor uns waren, achten wir die findigen Köpfe, die unter uns leben! — Spätere Generationen werden unser heutiges „Drahteselein“ bespötteln, denn die Technik steht nicht still. — Aber wir wollen uns freuen, daß wir mit Muskel- kraft, ohne Steuer und mit wenig Geld auf unserem braven Rädchen fahren und — so viel Zeit sparen können! Gesund bleiben — radfahren! Viele Ärzte haben die überragende Bedeutung des Radfahrens für die Gesunderhaltung erkannt. Professor Sauerbruch war bis zu seinem Lebensende ein begeisterter Radfahrer. — In Amerika wird von modernen Ärzten das Radfahren in die Genesungsbehandlung bei allerlei Krankheiten einbezogen. — In vielen Altersheimen gingen nach Einführung des Radfahrens als Mittel gegen „Langeweile“ vor allem „leichte Erkrankungen“ wie Migräne, Grippe, Nervenschwäche in verhältnismäßig kurzer Zeit um 60 Prozent zurück. Die Zahl der Ärzte, die begeisterte Radfahref sind, geht in Europa wohl in die Zehntausende, In verschiedenen Ländern, so in den Niederlanden und in Dänemark, gibt es sogar „Vereinigungen rad- 5 fahrender Ärzte”. Da werden regelmäßig Erfahrungen aus- getauscht, die dann meist dazu führen, daß immer neue Anwendungsmöglichkeiten des Fahrrades zur Behebung ge- wisser Leiden und zur Uhnter- stützung oder Beschleunigung der Genesung entdeckt werden. Das Fahrrad ist also nicht nur dein Freund, sondern auch dein „Lebensverlängerer“, Aber nur dann, wenn du den Radsport auch vernünftig betreibst. Du sollst nicht vom „Rasereiteufel“ besessen sein. Und du sollst auch bei Touren nicht immer den Ehrgeiz haben, die Spitze zu halten. — Denke an die richtige, gesunde Haltung beim Radfahren! Lege dich nicht auf die Lenkstangel Ziehe nicht die Schultern ein! Mach keinen „Buckel“! Atme gleichmäßig durch die Nase, nicht durch den Mund! Wenn du diese Re- geln beherzigst, macht dir das Radfahren auch im Zeitalter des Motors viel Freude. Und zu deiner Beruhigung sei gesagt: Viele vernünftige Autofahrer steigen heute auf Rat ihres Arztes zeit weise auf das Fahrrad um — gutem Grunde: Welcher ein sichtige Mensch möchte nicht alle Gelegenheiten erfassen sein Leben zu verlängern? Das Fahrrad wird also in ma cher Hinsicht wieder hoch modern. Die Folgerung für dich Sei stolz auf dein Rädchen und fahre mit Köpfchen! u Dein Rädchen spricht: „Mich pflegen bringt Segen (Und das nicht nur zur Sommerszeit!) Lieber Herr und Gebieter! Putze mich regelmäßig. Sand- krusten bitte nicht mit Lumpen ab- wischen (dabei machst du meinen Lack kaputt), sondern mit einem Pinsel, der nicht zu hart ist. Wenn ich einmal toial verschmutzt bin, dann spritze und wasche mich naß ab. Danach mußt du mich aber trockenreiben. Bitte die blanken Teile etwas einfet- ten! Ein in Vaseline getauchter Wollumpen bekommt ihnen am besten. Auch nach einer Fahrt im Regen wäre ich gerne schnell trocken, wenigstens an den verchromten Stellen. Sollte mein Sattel eine Dusche HzO abgekriegt haben, so gönne dem Leder etwas Fett, sonst wird es spröde und unansehnlich. Meine Kette ist ebenfalls dankbar für regelmäßige Reinigung. Von Zeit zu Zeit, vor allem bei starker Verschmutzung, tut ihr ein Petro- leumbad sehr gut. Anschließend möchte sie gerne gefettet werden, Ihre Lieblingsspeise: eine Einreibung mit Talg, der stößt nämlich Schmutz ab. Im übrigen hast du sicher schon von der „Interessengemeinschaft Olfreunde” gehört. Ihre Hauptteilhaber sind: Freilauf, Vorderradlager, Tretlager und Lenklager. Sie vertragen jede Menge Öl, und wenn du ihre Ollöcher stets mit der Kappe verschließt und sie so vor Sand bewahrst, dann danken sie es dir durch tadelloses Funktionieren, Besonders empfindlich ist unter ihnen der Freilauf. Aber schließlich ist er ja auch neben dem BOSCH-Radlicht die „Masche“ an einem Fahr rad und darf somit schon einige Ansprüche stellen. Lei- der hat sein großer Eifer einen Nachteil: bei langen Abfahrten wird ihm sehr heiß, Dann mußt du ihm unbe- dingt eine Pause gönnen! Vergiß das bitte nicht! Daß ich Regen nicht leiden mag, erwähnte ich schon. Aber in praller Sonne möchte ich auch nicht U 2m 727 ZAVSIGE 7 stehen müssen, sonst platzen mir die Reifen, und die müssen ohnehin genug ausstehen. Man denke nur an Schlaglöcher! Deshalb solltest du sie auch nie zu stark abfahren, sondern sie rechtzeitig durch neue Reifen ersetzen. Ich kann nämlich nichts dafür, wenn ich auf abgenütz- ten Reifen nicht so sicher fahre und dann mit dir gelegentlich stürze. Wenn wir gerade beim Kapitel Sicherheit sind: Ziehe regelmäßig alle Schrauben nach! Vor allem Vorder- und Hinterrad müssen unbedingt fest in der Gabel sitzen. Überprüfe das bitte vor und‘nach jeder größeren Abfahrt! Aber auch den Deckel der Glocke solltest du immer mal wieder fest- drehen. Wenn du ihn verlierst, ist die ganze Glocke außer Betrieb, und du verlierst deinen Vorteil gegenüber dem Fußgänger im Straßen- verkehr! Darf ich noch einen Sonderwunsch anbringen? Ich habe schrecklich Angst vor Splitt. Nicht nur der Reifenmantel wird strapaziert, nein, der Splitt verkratzt mir auch mein Rahmenkleid, wenn du schnell fährst. Bitte meide ihn also, oder wenn es keine andere Möglichkeit gibt, dann fahre langsam und vorsichtigl Wenn du es ganz gut mit mir meinst, dann wirst du nach der Fahrt kleine Splitter aus dem Mantel entfernen. Er ist dir sicher sehr dankbar dafür. Zum Schluß noch etwas, was mir sehr am Herzen liegt: Ich sehe ja ein, daß ich nicht immer und zu jeder Jahreszeit eine gleich wichtige Rolle spielen kann. Aber wenn du mich für längere Zeit pensionierst, dann laß mich nicht so lange stehen, bis ich Plattfüße bekomme, sondern lasse mich frei in der Luft schweben. Du darfst mich gern aufhängen, ich bin da nicht zimperlich. Aber falls ich im Kohlenkeller überwintern muß, wäre ich gern ein bißchen eingepackt, am besten in Zeitungspapier. Ich schließe mit einem freundlichen: „Wie du mir, so ich dir!“ und verbleibe als dein ergebener Diener: x 2 Dein Rädchen. u un < Vl = T 4s Dänemark: Jeder Dänemark-Fahrer sollte auch einmal die kleine Seejungfrau in der Hofen- einfahrt von Kopenhagen besuchen, die dort als Bronzedenkmal an den Dichter Hans Christian Andersen erinnert. Ein Gebot der Vernunft: Fahrsicherheit Merke dir als Voraussetzung für sicheres Radfahren: Dein Fahrrad muß stets völlig „betriebssicher” sein. Pflege es regelmäßig und vergiß nicht, immer wieder sämtliche Schrauben und Muttern festzuziehen. Lenkstange, BOSCH-Lichtmaschine und Schutzbleche müssen unbedingt festsitzen. Nicht oft genug kannst du die Bremsen kontrollieren! Du weißt ja: du mußt zwei voneinander unabhängige Bremsen haben. Von ihrer Zuverlässigkeit kann dein Leben abhängen. Wer ohne oder mit defekter Lichtanlage fährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere und macht sich damit in erhöhtem Maße schuldig. Sorge darum für eine einwandfreie Beleuchtung deines Fahrrades mit dem zuverlässigen und millionenfach bewährten BOSCH- Radlicht, mit elektrischem Schlußlicht, Rück- und Tretstrahler. Bei einer Nachtfahrt in unbekanntem Gelände kann dir schon der geringste Scha- den zum Verhängnis werden. Achte ouch darauf, daß deine Glocke stets einwandfrei funktioniert! Sicher hast du dich schon manches Mal über die zahlreichen Verkehrs- schilder geärgert. Aber du mußt doch zugeben: ohne sie hätten wir in der Bundesrepublik nicht nur alle drei Sekunden (!!) einen Ver- kehrsunfall, sondern noch viel häu- figer. Bitte beachte sie also und benütze z.B. vorhandene Radwege, auch wenn sie einmal nicht so gut sein sollten wie die Straße. Dafür hast du auf dem Radweg keine ER EN ‚ während du auf der Landstraße der schwächste und er am meisten gefährdete Verkehrsteilnehmer bist, Wenn du mit Freunden unterwegs bist, dann lasse dich nicht zum Nebeneinanderfahren verleiten! Wer ganz rechts fährt, lebt länger! Auch wenn du mal Vor- I fahrt hast, so mache keine Prinzipienfrage dar- aus. Der Klügere gibt nach — und die Deinigen wollen dich gesund zu Hause wiedersehen! Erhöhte Vorsicht an Kreuzungen! Ebenso wenn du links einbiegen willst. Du mußt dich zuerst genau wie die Aufos nach links. einordnen und recht- zeitig und deutlich deine Richtungsänderung an- zeigen. Nur nicht so schüchtern, mein Lieber, und den Arm weit ausge- streckt! — Aber bedenke: Viel wichtiger als alle diese Hinweise ist für den Radfahrer der gesunde Menschenverstand. Fahre besonnen, laß das 11 Freihändigfahren oder sonstige übermütige Mätzchen! Tobe dich auf dem Sportplatz aus, nicht im Verkehr! Du hast sicher schon von Radfahrer-Clubs gehört — auch dort kannst du deine Künste zeigen. Hänge dich nicht an Lastwagen an, diese „kraftsparende Tour“ geht in vielen Fällen blutig ab oder verläuft sogar tödlich! Große Gefahr droht dir in Kurven. Steuere sie grundsätzlich nicht zu schnell an und versuche nicht, sie zu schneiden. Berechne die erhöhte Rutschgefahr auf nassem Boden, auf Splitt oder auf einer Sandschicht über frisch gepflasterten Straßen. Eine heimtückische Falle für den Radfahrer sind Straßenbahnschienen. „Schneide” sie im doppelten Sinne des Wortes! — Verliere bei steilen Abfahrten nicht die Herrschaft über dein Rad! Setze unbedingt eine Schutzbrille auf, um deine empfindlichen Augen vor Insekten zu schützen. Allzu schnelles Betäti- gen des Rücktritts kann dein Rößlein mit einem schwungvollen Abwurf beantworten! Gerade für dich gilt das beherzigenswerte Wort ganz besonders: Nimm dir Zeit und nicht das Leben! Die wichtigsten Verkehrszeichen I. Warnzeichen | 2 TD x S Allgemeine Querrinne Kurve Kreuzung Schleudergefahr Gelchntelle Warnboken (ouf wichtigen 3 is & Straßen! A u Beschronkter Bohnübergong Fußgänger- Unbeschronkter Oberweg Bahnübergang Dreistr i Bak t Wornzeichen > stohen 240 m 2-u.1-strelfige tohne Worn- ohne Schronken zeichen) Mehrglehl Ww gleisiger ee) Ta len links rechts Bohnübergong gleichen Bahn. “or unbo- vor be- ohne Schranken D Übergängen ronktem schranktem u. ohne Blinklicht Bohnüberg. Bahnüberg Boschronkter Bahnübergang mit Warnkreuz Halt om Warnkreuz auch bei Glocenzeichen oder wenn Schranke In Bewegung í 3 vor unbeschronktem Bohnübergon bei rotem licht alti Ab Formen vorhanden) Il. Gebots- und Verbotszeichen m ie db Verbot einer ehraverb i u UE Fohrtrichtung für Fahrzeugs ür ür oder Einfahrt oller Art Krafiwogen Krofltäder Fohrröder Ei) (>) (db) (<a) € Verkehrsverbot on Sonn- und Felerrogen Oberholverbot Gebot für Kraftwagen für Krafträder für Fahrräder f Kroffohrzeuge 1. Radfahrer untereinonder Verb. f. olle and. Verkehrteiln ZOLL MP Cr 2 geradaaus rechts abbiegen rechts abbiegen on Zollstellen oder geradeaus OvV- Gebot fürRelter Halt! Vorlohrt Einbohnstraße Gebot Verb. f. olle and. Vorfahrt achten! 1. Fußgänger Verkehrstelln. achten! Verb f.olle and Verkehtsteiln Vor dem ersten Platifuß lesen! WinkefürReparaturen Ein Schaden wird bekanntlich nicht kleiner, wenn man ihn übersieht. Im Gegenteil: Rost, Flecken, Löcher im Schlauch haben die unschöne Eigenschaft, sich schnell und heimtückisch auszudehnen. Die Folgerung für dich: Sei nicht gleichgültig oder gar faul! Fohre nicht mit unlalru BE oder gebrochenen Speichen, sondern mache dich frisch an die Arbeit. Es i lohnt sich bestimmt. Selbst wenn WW „nur“ das Schutzblech klappert. N Schone deine (und deiner Mit- menschen) Nerven und ziehe die paar Schrauben fest, sobald dir der Schaden auffällt. Und wieviel un- nötige Reparaturen und Aufenthalte ersparst du dir, wenn deine Kette stets richtig gespannt ist! Du weißt ja: nicht zu locker, sonst springt sie fortwährend ab; und auch nicht zu stramm, sonst fährst du zu schwer, die Kette verzieht sich und macht dann „Mätz- chen”. Über keine andere Panne ärgert man sich mehr als über den „Plattfuß“, und dabei ist er doch verhältnismößig harmlos. Als Grundsatz merke dir: sofort flicken, ja nicht ohne Luft weiterfahren! Stelle das Fahrrad zuerst „auf den Kopf“, aber vermeide Kratzer an Lenkstange und Sattel durch Unterlegen von Lappen. UÜberprüfe dann den Hauptgefahrenpunkt, das Ventil. Wenn du sicher bist, daß es ohne Defekt ist, suche einmal den Reifen ab, ob der Schaden von außen zu erkennen ist. In diesem Falle mußt du nämlich nicht das ganze Rad herausnehmen, sondern es genügt, wenn du den Schlauch nur an der betreffenden Stelle freilegst. Andernfalls Bereifung abmon- tieren, den aufgepumpten Schlauch im Wasser absuchen oder ihn abhorchen. Mit der Wange spürt man auch den geringsten Luftstrom Wenn die schadhafte Stelle gefunden ist, wird sie samt Umgebung gut gereinigt (Benzin, Schmirgelpapier). Man trägt Gummilösung auf verreibt sie und läßt sie leicht eintrocknen. Dann erst Flickgummi aufdrücken, längere Zeit aufpressen und trocknen lassen. Dabei darf der Schlauch ruhig ein bißchen aufgepumpt sein. Übrigens, die Flick plättchen nicht zu spärlich in der Größe nehmen, sondern reichlich bemessen; es ist sicherer! Beim Aufmontieren achtgeben, daß sich der Schlauch nicht verschränkt Man hilft sich, indem man ihn leicht aufpumpt und die Bereifung wenn sie aufmontiert ist, leicht durchwalkt Sollte bei der Panne auch der Mantel stark beschädigt worden sein, so mußt du unbedingt an der schadhaften Stelle etwas unterlegen. Falls der Mantel mehrere oder zu große Löcher hat, oder wenn er stark abgefahren ist — wirf ihn mutig weg und ersetze ihn durch einen neuen mit starkem Profil. Du ersparst dir damit häufiges Flicken und etliche Stürzel Was macht man, wenn man sich an irgend- einem Stein ‘oder bei einem Sturz einen „Achter“ geholt hat? Das Rad einfach auf = den Boden legen und durch Fußtritte auf die sich symmetrisch gegenüberliegenden Stellen die „Zacken“ wieder ausgleichen? Ja, fürs erste, aber dann möglichst rasch zu einer Reparaturwerkstätte und das Rad neu zentrieren lassen! 1 } Wenn einzelne Speichen fehlen, so kannst du sie selbst ersetzen, ohne daß du das Rad demontieren müßtest. Du ziehst die gebrochene Speiche durch das Loch an der Nabe einfach heraus, fügst auf dem- selben Weg eine neue ein und verschraubst sie mit dem Nippel, der ja in der Felge steckt. Aber gib acht, daß die neue Speiche nicht zu lang ist; sie könnte dann den Schlauch beschädigen! — Das Auswechseln einer Speiche ist also keineswegs ein Hexenwerk. Darum fahre nie- + mals mit gebrochener, lockerer oder fehlender Speiche. Das gibt nämlich beim geringsten Anlaß entsetzliche „Achter“. Zum Schluß: Vergiß nicht die Grundvoraussetzung für Reparaturen auf Fahrt: du mußt in deiner Satteltasche das richtige Werkzeug und die wichtigsten Ersatzteile haben. Bitte vergleiche, ob du an alles gedacht hast: Schraubenschlüssel: Universal-Schlüssel oder Zehnloch-Schlüssel, Konus- Schlüssel, Nippel-Schlüssel, Schraubenzieher. — Eine Dose Flickzeug mehrere Flicken (vorgummiert), Gummilösung, Schmirgelpapier, Ventil gummi, evtl. Patentventil. Putztuch mit Oler (dickflüssiges Ol) unc Pinsel, ein Ersatzkabel, ein Ersatz- birnchen für das BOSCH-Radlicht (27 W), Gummihalterung hierfür > im BOSCH - Radlichtscheinwerfer er TREE und Ersatzbirnchen für das Rück- } licht (0,3 W). Und vergiß nicht deine Fahrradpumpel Noch ein kleines Trostwort, wenn du mal „Plattfuß“ hast: Es gibt selten einen Schaden, wo kein Nutzen dabei ist! Früh geplant, isthalb gefahren! Vorbereitungen für die große Fahrt Einige Wochen vor der großen Fahrt mußt du schon mit der Planung beginnen. Das Wichtigste: du mußt dich unterwegs ausweisen können. Solltest du also noch keinen Personalausweis haben, so lasse dir sofort einen ausfertigen. Planst du eine Fahrt über die Grenzen, so mußt du dir Auslandspapiere beschaffen. (Siehe auch: Soll die Fahrt ins Ausland gehen?, Seite 57.) Ebenfalls rechtzeitig solltest du an eine Versicherung deines Fahrrades denken, falls du dich nicht auf deine Luchsaugen verlassen und das Geld 15 sparen willst. Preisgünstige Versiche- rungen übernimmt der Bund Deut- scher Radfahrer. Du kannst jederzeit Prospekte anfordern, um dich zu orientieren. Wenn wir gerade beim Geld sind: Wie geht es deinem Spar- schwein? — Mit kleinem Beutel sollst du keine zu großen Sprünge wagen! Von Wasser und Brot kann man auf strapazenreichen Fahrten nicht leben Und für unvorhergesehene Zwischen- fälle brauchst du unbedingt eine Geldreserve! Und nun zur Festlegung der ‚Reiseroute! Als erstes brauchst du gutes Kartenmaterial von dem Gebiet dir gleich eine zweck- mäßige Karte aus, die du auf deine Fahrt mit- nehmen willst, und zeichne auf ihr die Tour ein. lege die Über- nachtungsorte fest, denn du mußt ja die Quar- tiere vorbestellen, wenn du nicht zeltest! Teile nicht zu große Etappen ein. Die Tagesleistung sollte etwa bei 80 bis 120 km liegen, je nach Gelände, Berücksichtige, daß man im allgemei- nen am zweiten Tag „kaputt“ ist, weil man sich noch nicht an große Strecken gewöhnt hat. Setze also nur eine kleine Strecke an. Laß dir Zeit zur Besichti- gung von Sehenswürdig- keiten! Schalte Rast- tage ein! Erkundige dich nach Besonderhei- ten der Landschaft (be- kannte Seen, Berge, Höhlen). Schlag nach, 16 in das du zu fahren gedenkst, Wähle DI Bi ee — (1H ji AZE C SEA | rl O) (D) | am (7 DER, um wo du sehenswerte Burgen, Schlösser, Kirchen, historische Denkmäler oder auch interessante Industrieanlagen finden kannst, und berück- sichtige sie, wenn möglich, auf deiner Tour! — Über Jugendherbergen und Camping informieren dich unsere speziellen Kapitel. Ein bis zwei Wochen vor der Abfahrt solltest du dein Fahrrad touren- fertig machen (siehe Fahrradpflege!), wobei du vor allem die Qualität der Bereifung überprüfen solltest. Ist dein Bremsgummi noch brauch- bar? Funktioniert die Beleuchtung einwandfrei? — Schmiere auch ein- mal alle Lager gründlich! Dann ‚steht deiner Fahrt nichts mehr im Wege. Doch halt: du hast dich doch gegen Sattelmüdigkeit trainiert? Nun wird das Gepäck zusammengestellt (vgl. Gepäckliste!). Über das Verladen informiert dich unser Kapitel „Laß dir roten beim Verladen!” Am Tage vor dem Start solltest du noch einmal das ganze Projekt in Ruhe durchdenken und mit deinen Freunden und erfahrenen Ange- hörigen durchsprechen. Vielleicht findest du doch, noch kleine Fehler in der Planung, die du ausmerzen kannst! Hinterlege zu Hause einen genauen Zeitplan, denn die Eltern müssen dich notfalls finden können. Vereinbare Fahrtenziele,. wohin man dir postlagernde Sendungen zustellen kann. Vergewissere dich, daß du entliehene Bücher und geborgtes Geld zurückgegeben und während deiner Abwesenheit fällige Termine abgesagt hast. — Schreibe groß in dein Fahrtenbüchlein: „Nicht die Kilometerleistung ist entscheidend, sondern die Summe des frohen Erlebens und der unvergeßlichen Eindrücke!” Gepäck und Ausrüstung für die große Fahrt 1. Kleidung und Wäsche: Regenschutz Trainingsanzug Windjacke Kopfbedeckung Badezeug Ersatzstiefel \ (Einlegesohlen) Ersatzhemd Turnhose Handschuhe Ersatzstrümpfe Turnschuhe Pullover Warme Unterkleidung Taschentücher Schal 2. Wasch-, Putz- und Nähzeug: Handtuch Zahnbürste Schuhputzzeug Seife Zahnpasta Schuhriemen Kamm Rasierzeug Nähzeug Spiegel Hautcreme Sicherheitsnadein Waschlappen Schere Taschenmesser Kleiderbürste 3. Fahrradausrüstung: II IR Be SIENS £ 7 4. Campingausrüstung: Ersatzteile Schraubenschlüssel Radschloß u. Schlüssel Gepäcktaschen Ersatzbirnchen für N DL. Luftpumpe BOSCH-Radlichtschein- W In Flickzeug werfer (2,4 Watt mit Anschlagsockel) und für das Rücklicht (0,6 Watt). 6. Verpflegung: Obst, Trockenfrüchte ggfls. Daverbrot Zwieback Hartwurst Butter (in Frischhalte- dose) An deinem Rad muß alles 18 Zelt und Zubehör Schlafsack = Ersatzstöcke Wolldecke (evtl, als [J Häringe Schlafsack genäht) LJ Taschenlampe Zündhölzer SS Ersatzbatterie Proviantsäckchen >> Büchsenöffner Dosen GT Aluminiumbecher Tee-Ei Pfanne Besteck Kerze Draht Kochgeschirr Feldflasche Schnüre Kochtopf Kocher Brotbeutel 5. Sonstiges: Landkarten Kompaß Vorbereitete Post- Ersatzfilm Schreibpapier Verbandzeug karten mit Hei- Fernglas Bleistift Sonnenbrille matanschrift Uhr Briefmarken Trillerpfeife Lesestoff Geld im Brustbeutel Ausweise Bindfaden Fotoapparat Ein Verschen zum Einprägen: Man kommt weiter in der Welt, wenn man stets auf Ordnung hält! Laß dir raten beim Verladen: niet- und nagelfest sein, also auch das Gepäck. Wenn du ans Beladen deines Stahlrosses gehst, dann über- prüfe zuerst, ob der Gepäckständer wirklich fest sitzt, besser noch: ob er überhaupt stark genug ist für die Lasten, die du ihm aufbürden willst, Ziehe lieber aus irgendeinem Kellerwinkel ein altmodisches, doch stabiles und auf Touren erprobtes Modell aus den dreißiger Jahren hervor und montiere es auf! Das ist besser als ein „Wackel- blech” zu überlasten. Und dann aufgeladen! Aber denke ja nicht, es müsse alles auf dem Gepäckständer aufgetürmt sein. Ge- päcktaschen zu beiden Seiten des Gepäck- trägers sind sehr praktisch. Und 'man kommt unterwegs ohne großen Aufenthalt gut bei! Deshalb verstaust du in ihnen am besten Werkzeug, Verbandpäckchen, Mundvorräte und alles, was du während der Fahrt griffbereit haben mußt. Natürlich sollten die Taschen wasserdicht sein. Bedenke: eine richtige Gewichtsverteilung erleichtert dir das Fahren. Gepäck auf oder an der Lenkstange ist fehl am Platz. Hier kannst du höchstens eine Feldflasche anbringen (aber bitte absolut fest, dauerndes Klappern ist eine Nerven- sägel). Ein Brotbeutel wäre schon zuviel! Den montierst du am besten an den Rahmen. Aber dort darfst du ihm keinerlei Bewegungsfreiheit lassen. „Fest und doch praktisch”, das sei deine Devise. Denn falls du auf deiner Radtour einmal ein Stück Bahnfahrt einschaltest (wobei du dein Gepäck abschnallen solltest), darf das Ab- und ‘Aufpacken keine Stunden dauern. Übrigens: Du solltest doch noch einmal prüfen, ob du wirklich den ganzen Berg Gepäck benötigst, den du dir ausgesucht hast. Je kleiner das Gesamt- gewicht, desto leichter fährst du. Das wirst du sicher einsehen, auch wenn du dich für Physik nicht allzusehr interessieren solltest. Wenn du alles aufgeschnallt hast, dann sieh bitte einmal nach, ob du auch das Rücklicht gut verdeckt hast! So was darf nicht passieren. Sofort umbauen! Wichtige Frage: Hast du ein Fahrradschloß zum Eindrücken? Überprüfe vorsichtshalber, ob es nicht von einem Gepäckstück während der Fahrt eingeschoben werden kann, Das würde einige neue Speichen kosten. Und zum Schluß wieder ein beherzigenswertes Sprüchlein: Man darf überall mit seinen Pfunden wuchern, nur nicht auf großer Tour! 19 Auf die richtige Einstellung kommt’s an — auch beim BOSCH -Radlicht So ein BOSCH-Radlicht ist eine schnittige Sache. Es sieht tadellos aus mit seiner modernen Form, dem glänzenden lack, dem blitzenden Chrom. Weil es in’ seiner Konstruktion technisch vollendet ist, ermög- licht es beste Lichtausbeute. Die Erfahrungen im Bau von Millionen BOSCH-Kraftfahrzeug-Scheinwerfern und BOSCH-Kraftfahrzeug-Licht- maschinen sind dem BOSCH-Radlicht zugute gekommen. Seit dem Jahre 1923 baut BOSCH schon Radlichtanlagen. Seit dieser Zeit sind über 20 Millionen in alle Welt gegangen. Und jedes einzelne BOSCH-Radlicht repräsentiert in allen seinen Einzelheiten den Vorzug der unnachahmlichen BOSCH-Qualität! MONTAGE: Lichtmaschine an der rechten Seite der Vorderrad- gabel so befestigen, daß die verlängerte Lichtmaschinenachse die ver- längerte Radachse trifft und die Antriebsrolle bei eingerückter Licht- maschine kräftig an den Raodreifen gedrückt wird. Scheinwerfer an der Lenkstange, Schlußleuchte an der linken Sattelstütze befestigen. Schrau- ben gut anziehen, damit einwandfreie Stromrückleitung über den Fahr- radrahmen gewährleistet ist. Lichtmaschinen-" und Schlußleuchten-An schlußleitung gemeinsam am Scheinwerfer anschließen. SCHEINWERFER- Der BOSCH-Radlichtscheinwerfer muß so eingestellt EINSTELLUNG: werden, daß die Mitte des Lichtkegels in 5 m Ent- fernung genau halb so hoch ist wie die Mitte 2 des Scheinwerfers selbst. Du hast so bei der Nachtfahrt das Hauptlicht in 10 m Entfernung vor deinem Rad auf der Straße; dies hat sich in der Praxis als die günstigste Einstellung herausgestellt. Achte darauf, daß diese Lichteinstellung nicht verändert wird, vor _allem, daß der Schein- werferkegel nicht zu hoch gerichtet ist, du wür- dest sonst Entgegenkommende blenden und da- mit sie und vor allem auch dich gefährden. 20 u. em nn BOSCH-Radlicht in aller Welt: Bali. In der Tradition der altüberkommenen balinesischen Tempelbaukunst haben auch mo- derne Motive ihren Platz gefunden. Das Relief an einem Hindutempel zeigt, daß in der Südsee die Radfahrer genau so wie bei uns zu Hause sind und unter göttlichen Schutz gestellt wer- den wollen. Ob das runde Gebilde vornedran ein BOSCH-Radlicht ist? 21 Das Auge des Gesetzes wacht — auch bei Nacht Vergeßt dazu den Merkspruch nicht: ... und vornedran das BOSCH-Radlicht! Das Auge des Gesetzes wacht am Tag so gut wie in der Nacht. Unnachsichtig schreibt dich jeder Schutzmann auf, wenn du keine vorschriftsmäßige Beleuchtung an deinem Fahrrad hast, Die Straßenverkehrszulas- sungsordnung schreibt vor: 1. Die Beleuchtung der Fahrbahn nach vorn muf weiß oder schwachgelb sein. Das Licht muß man 300 Meter weit sehen können; es darf nicht blenden. Die gesetzliche Vorschrift besagt: Die Mitte des Lichtkegels darf in einer Entfernung von 5 Metern nur halb so hoch sein wie beim Lichtaustrift. 2. Spannung und leistungsaufnahme der Glühlampe müssen mit Span- nung und Leistungsabgabe der Lichtmaschine übereinstimmen; sie müs- sen auf Lampe und Maschine angegeben sein. Die Leistungsaufnahme der Glühlampe und die Leistungsabgabe der Lichtmaschine dürfen bei einer Geschwindigkeit von 15 Stundenkilometern 3 Watt nicht über- steigen. Die Scheinwerferscheibe muß eine ausreichende Streuung des Lichtes gewöhrleisten. 3. Eine rote Schlußleuchte und ein Rückstrahler sind vorgeschrieben (siehe oben!) Die Schlußleuchte muß mindestens 40 Zentimeter über der Fahr- bahn am Rad angebracht werden; der Rückstrahler aber nicht höher als 60 Zen- timeter. Alle nach vorn wirkenden elek- trischen Beleuchtungen müssen so ge- schaltet sein, daß sie zusammen mit der Schlußbeleuchtung brennen. Und die Moral der Polizeivorschrift, die jeden Radler anbetrifft: Vergeßt dazu den Merkspruch nicht: ..„ und vornedran das BOSCH-Radlicht! Was du von anderen Verkehrsmitteln wissen mußt Jeder Verkehrsteilnehmer betrachtet das Geschehen auf der Straße aus seiner Worte. Der Fußgänger.hat eine andere Perspektive als der Autofahrer, für den Rollerfahrer gibt es andere Probleme als für den Radfahrer. Wenn du öfter Gelegenheit zum Autofahren hast, wirst du manchmal den Kopf schütteln über den selbstmörderischen Leicht- sinn mancher Radfahrer. Wenn du aber diese „Windschutzscheiben- Perspektive” nicht kennst, wird dir deine eigene Gefährdung nicht bewußt. Deshalb merke dir: 1. Der LKW-Fahrer muß nach eigenen Gesetzen fahren. Besonders mit Anhänger braucht er viel Raum zum Abbiegen und Ausweichen. Der Fahrer sitzt so hoch, daß er nie das gleich sichere Augenmaß wie der Radfahrer haben kann. Er muß zwangsläufig gröber schätzen und bei unseren schmalen Straßen doch die rechte Straßenseite so gut wie möglich einhalten. Da kann der Radfahrer der Leidtragende sein. Folgerung: Weiche den Kolossen der Landstraße aus, so gut und so schnell, wie es geht. Denke daran, daß nach dem Lkw. noch ein An- ab hänger kommen kann, daß der An- er hänger „schlingern“ kann. Also doppelte Vorsicht. Anhängen an Lastwagen wirst du dich ohnehin nicht, wenn du nicht lebensmüde bist 2. Der Autofahrer hat es meist eiliger als du, außerdem ist er der Stärkere. Also tust du gut daran, nachzugeben. Fahre nicht in Zweier- oder Dreierkolonne, vor allem nicht auf schmalen Straßen. Die Autos werden immer schneller, vergewissere dich also vor jedem Abbiegen, ob die Straße vor und hinter dir frei ist. Gib frühzeitig Zeichen! Ein Autofahrer ist in der Nacht hilf- los und wird unsicher, wenn ihn ein entgegenkommendes Fahrzeug blendet. Er sieht in solchen Fällen oft nicht ein- mal das Rücklicht eines vor ihm fahren- den Rades. Diese Situation ist die ge- fährlichste für den Radfahrer. Was kannst du dagegen tun? Halte dein Rücklicht und die in solchen Fällen rettenden Tretstrahler am Pedal peinlich sauber. Das Auto oder Motorrad, das mit 80 oder 90 Sachen über die Landstraße braust, ist beim Überholen, Bremsen und Ausweichen ganz anderen Gesetzen unterworfen als dein Fahrrad. Fährt ein Auto z. B. mit 80 Stundenkilometern, so braucht es vom Bremsbeginn an minde- stens 50 Meter, um sein Fahrzeug zum Stehen zu bringen. Dazu kommen weitere 30 Meter, die man wegen der sogenannten „Schrecksekunde“ einberechnen muß. Wenn du nun noch schlechte Bremsen, längere Reaktionszeit und schlechte Straßen in diese Rechnung einbeziehst, wird dir klar, daß es den leichtsinnigen Radfahrer mit dem Grundsatz „Das reicht noch zum Einbiegen!“ eines Tages mit Sicherheit erwischt. Starker Gegenverkehr auf schmalen Straßen zwingt den Autofahrer oft, den Zwischenraum zwischen sich und dem zu überholenden Rad- fahrer sehr klein zu halten. Denke daran, daß dich in solchen Fällen ein unüberlegtes Ausbiegen oder schon ein spielerisches Abweichen von einer geraden Fahrtrichtung das Leben kosten kann. Sehr häufig erlebt der Autofahrer dieses unerwartete Ausbiegen nach links ohne Grund, wenn der Radfahrer „spa- zieren sieht” und sich dann wieder „fangen“ muß. \ Fahre nicht zu nahe an haltenden und parkenden Autos vorbei, eine schnell geöffnete Tür kann dich samt Rad zu Fall bringen. Merke immer wieder: Ein gutes Radlicht — also ein BOSCH-Licht — und saubere Rück- und Tretstrahler sind unerläßlich für dich. Bewahre Gesundheit und Leben, indem du die Verkehrsgebote unbedingt be- achtest. Bei Wind und Regen überlegen Fahren unter besonderen Verhältnissen. Hier spricht... ... DIE SONNE: Wenn ich dir, lieber Radfahrer, auf deinen Touren günstig gesinnt bin und dich anlächle, dann sei guter Laune und freue dich an der Natur. Nur möchte ich dich warnen: Setze dein edles Köpf- chen nicht allzusehr meinen Strahlen aus! Allzuviel ist ungesund! Und wenn du deine Augen hinter iS einer Schutzbrille versteckst und an den von mir >> bestrahlten Körperteilen die Haut gut fettest, dann C will ich dich weder blenden noch brennen. ——— ... DER REGEN: Mir gehst du am besien aus dem Wege, denn — ich gebe es ehrlich zu — ich bin meistens unangenehm und belästige dich von allen Seiten. Indirekt werde ich richtig gemeingefährlich: ich mache nämlich die Straßen glatt und rutschig und bringe damit viele Radler zum Stürzen, beson- ders in Kurven. Aber das läßt sich alles ver- hüten. Auf glatter Straße brauchst du ja nur Ö langsam zu fahren, und wenn du dich hinter ) Wetterumhang und Hut oder einem wirklich | N dichten Regenmantel verkriechst, eventuell sogar MZ deine Beine in Schutzhüllen steckst, dann kann ich dir nicht viel anhaben z - Im übrigen kündige ich mich normalerweise rechtzeitig an, auch spricht man im Radio und in Zeitungen von mir, so daß du dich jeder- zeit unter Dach und Fach verkrümeln kannst, ehe ich aufkreuzel Siehe auch Wetterkunde, Seite 46.) .. DER NEBEL: Ich bin dein unversöhnlicher Feind. Ich raube dir und anderen Verkehrsteilnehmern die Sicht und leiste so einen erheb- lichen Beitrag zur Unfallstatistik. Außerdem kann ich auch dem Men- schen direkt lebensgefährlich werden. Wer nämlich zu große Portionen von mir verschlingt (zum Beispiel ein Radfahrer, der mit offenem Mund eine Steigung hochkeucht), der macht sich leicht die Lunge kaputt. Jeder Verkehrsteilnehmer muß vor mir kapitulieren. Wenn ich die Landschaft in eine Waschküche verwandle, bleibt dir nichts anderes übrig, als dich schrittweise vorwärtszutasten und das gute BOSCH- Radlicht einzuschalten. Oder noch besser: Leg 'ne Pause ein, bis ich mich verzogen habe! »..„DER SCHNEE: Mein Kommen bedeutet für die meisten Leute Freude, für die Radfahrer jedoch Ärger. Die Radler sind mir böse, wenn ich festgefahren bin und die berüchtigten „Schneegleise” auf- weise, in denen man so leicht ausrutscht und bruchlandet. Am besten gehst du mir mit dem Rad aus dem Wege und wandelst während meiner Herrschaft auf Schusters Rappen - - . DAS GLATTEIS: Ich bringe jeden Menschen aus dem Gleichgewicht und mache ihn unsicher, auch dich! Vor allem natürlich, wenn du es wagst, per Rad dich mit mir zu messen. Du kannst noch so vorsichtig sein, ich hole dich schon von deinem hohen (Stahl-)Roß herunter, besonders wenn du bergab und Kurven fährst oder wenn du sonst irgendwo» auf die schiefe Ebene geraten bist (auf stark gewölbten Straßen!). Nur behutsames Balancieren und ein langsamer, gleich- mäßiger Pedaltritt bieten dir einige Chancen. Aber wenn ich mich unter einer dünnen Schneeschicht verberge, dann bin ich so unberechenbar und bösartig, daß ich dir nur empfehlen kann: Laß dein Rößlein im Stall! 26 DER GEGENWIND: Ich darf mich rühmen, den Radfahrer auf die Dauer mehr anzustrengen als eine Steigung. Er kann mich nämlich kaum berechnen, und wenn er mich spürt, meint er meistens, er müsse noch wilder seine Pedale niederstrampeln. Das ruiniert ihn aber erst recht! Was er gegen mich tun kann? Stärker nach vorn beugen, um mir weniger Angriffsfläche zu bieten, Tempo verringern, notfalls sogar absteigen und das Rad schieben! Aber solch ein vernünftiger Rad- fahrer ist selten! ».. DAS GEBIRGE: Seltsam, die Radfahrer denken immer, ich bestünde aus lauter Steigungen. Dabei habe ich doch auch so viele wunderbare Abfahrten zu bieten. Aber so sind eben die Menschen: Was kurze Zeit Savert, das vergessen sie gar zu schnell (vorausgesetzt, daß die Tal- ‘ahrt ihnen kein Andenken in Form eines Knochenbruches oder einer Erkältung mit auf den Weg gegeben hat, weil sie zu schnell gefahren sind und sich nicht gegen den kalten Fahrtwind geschützt haben). Was die Bergfahrten betrifft, gebe ich das Wort weiter on... »., DIE STEIGUNG: Sollte ich in Kurzausgabe N deinen Weg kreuzen, so erstürme mich mutig. s = Nimm einen kleinen „Anlauf“ und trample x mit Schwung an mir hoch. Begegne ich dir jedoch in Langformat, dann versuche ja nicht, dich mühsam 'raufzuquälen, womöglich noch mit Zickzackfahren! Denn wisse, ich bin un- gesund, ja sogar direkt schädlich. (Für die Kette deines Fahrrades nämlich — und für dein Herz, das dir doch immerhin noch einige Jahrzehnte dienen soll!) Ich mache dir deshalb einen Vorschlag zur Güte: Schiebe dein Rad, du brauchst sowieso eine Abwechslung vom dauernden Pedaltreten. Und wenn dir das Marschieren zuviel wird, dann fahre ein Stück mit der (gar nicht so teuren!) Bundesbahn. ...EIN SCHLAGLOCH: Wer meine Wenigkeit übersieht und plump in mich hineinfährt, dessen Rad drohe ich hiermit feierlich in nicht kleinlicher Art zu versehen mit Gabel- und Rahmenbrüchen sowie mit „Achtern“ (jede Menge!). Ich darf doch erwarten, daß man meine Bekanntschaft vermeidet und vernünftigerweise absteigt, wenn kein Aus- weichen möglich ist! ...EIN PLATTFUSS, und zwar einer von der ganz bösen Sorte: Ich kann nicht geflickt werden, weil Mantel oder Schlauch zu stark be- schädigt ist. Also auf ins nächste Städtchen und neue Bereifung gekauft! Aber wenn du meinst, du könntest mit mir fahren, dann hast du dich gewaltig getäuscht. Ich verlange, daß du das Fahrrad schiebst und sogar noch etwas hochhältst, widrigenfalls ich dich mit Schändung einer Felge oder gänzlicher Vernichtung der Bereifung be- 27 strafe. Außerdem fährst du auf mir miserabel schlecht und kommst sowieso kaum vorwärts. Jedes Schlagloch ein Todesurteil für die Räder! ... DIE DUNKELHEIT: Ich stehe auf der Schattenseite der Welt und bin der Ansicht, daß die Nacht für den Menschen zum Schlafen da ist — auch für den Radfahrer. Allerdings muß ich zugeben: Er hat mich besiegt durch das BOSCH-Radlicht, das mich auf weite Strecken mit- leidlos von der Landstraße vertreibt und meine dämonische Macht bricht. Dafür räche ich mich an den Radfahrern, die bei Nacht und Nebel ohne Licht oder mit einer unzureichenden Lichtquelle fahren wollen! — Wehe ihnen! Die klare Folgerung für dich, Ritter vom glänzenden Pedal: . und vornedran das BOSCH-Radlicht Gemeinsamer Start, gemeinsames Ziel Fahren in Kolonne Genau wie beim Fußballspiel, entscheidet bei der Radfahrt mit meh- reren Teilnehmern nicht die Leistung eines einzelnen, es kommt viel- mehr auf das Leistungsvermögen aller zusammen an, Hier gilt es, die eigenen Interessen und Wünsche unterzuordnen unter die Idee des Ganzen, hier gilt es, Rücksicht zu nehmen auf die Kameraden und Disziplin zu wahren. Deshalb mußt du dem Freund, der eine Panne hat, hilfreich beistehen. Deshalb solltest du auch einen Kameraden, der gegen die Anstrengun- gen der Fahrt empfindlicher ist als du, unterstützen, indem du ihm einen Teil seines Gepäcks abnimmst. Deshalb darfst du auch keine „Raserei“” vom Zaun brechen. Du weißt doch: den schwäch- sten Fahrer läßt man das Tempo bestimmen. Er wird also zweck- mäßigerweise an zweiter oder dritter Stelle der Kolonne ein- geordnet, Wichtig sind zuverlässige Spit- zen- und Schlußleute. Während der Anführer karten- und ge- ländekundig sein sollte, muß der Schlußmann vor allem, in puncto Reparaturen und Erste Hilfe „auf Draht” sein. Natür- lich kann man niemand zu- muten, tagelang als letzter durch die Gegend zu gondeln. Lohnende Fahrtenziele in Europa: Österreich. Immer wieder lockt die maoj tische Bergwelt der Alpen den Rodwande Osterreich-Fahrer sollten sich keine zu gro Tagesetappen vornehmen; Radfahren im birge strengt an. (Foto: Österreichische Fremdenverkehrswer Jeder wünscht einmal den Wechsel, deshalb muß man für gerechte Ablösung sorgen. Wie du sicher weißt, darf man in großen Kolonnen in Zweierreihen fahren. Das Gesetz erlaubt das wohl, aber es ist nicht empfehlens- wert, weil es eine dauernde starke Konzentration der Fahrer erfordert. Man radelt besser hintereinander, in aufgelockerter Reihe mit genügend Abstand zum Vordermann. Dabei darf man aber nicht außer Sicht- weite geraten, es sei denn, man teilt die Kolonne in kleinere Gruppen auf und macht Zwischenziele mit genauem Treffpunkt aus. Die Schluß- gruppe sollte aber nie weniger als drei Leute umfassen, denn wenn es eine Panne gibt, darf man den Unglücksraben nicht allein lassen — und einer muß die Meldung nach vorn bringen können. Problematisch wird die Fahrt in einer Kolonne, wenn es bergab geht. Denn der eine ist ein guter Fahrer, ein bißchen kühn und hat außer- dem einen ausgezeichneten Freilauf im Rad. Er wird natürlich schneller abwärtsbrausen als ein vorsichtiger Radier, der überdies noch ein schlecht laufendes Stahlroß hat. Bei steilen Abfahrten in Kolonne sollte man grundsätzlich nicht überholen. Die Konsequenz: Oben mit großem Abstand starten! — Man braucht jedoch einen. routinierten Spitzenfahrer, der an gefährlichen Stellen Warnsignale gibt und außerdem die Kolonne nach der Abfahrt wieder sammelt. Auf alle Fälle muß jeder einzelne Fahrer das Etappenziel genau kennen, so daß er selbst hinkommen kann, wenn er durch irgendeinen Zwischenfall von der Kolonne getrennt wird. Zum Schluß noch ein Wink für Mädchengruppen: Fahrt nicht ohne männlichen Schutz! Man kann nämlich nie wissen, ob ihr nicht... „Plattfüße“ bekommt. Schließlich braucht ihr doch jemand, der sie euch flickt. Und wieder ein beherzigenswertes Wort Wer sich nicht unterordnen kann, bringt niemals Ordnung in sein Leben. 31 Im Falle eines Unfalles... Wir wünschen dir von Herzen, daß du in keiner Form in einen Unfall verstrickt werden mögest. Es liegt weitgehend in deiner Hand. Pein- liche Beachtung der Verkehrsregeln ist der beste Unfallschutz. Wenn es aber doch einmol „bumsen“ sollte, so ist es gut, in wichtigen Dingen informiert zu sein Du mußt wissen: Als Unfall-Beteiligter: Fahrerflucht ist nicht nur schimpflich, sondern auch strafbar. Erst wenn ein von dir geschädig- ter Verkehrsteilnehmer auf eine weitere Ver- folgung des Falles bzw. Unfalles verzichtet, kannst du deine Wege gehen. Räume nach einem Unfall möglichst schnell die Straße. Laß aber dein Fahrrad liegen, wenn du angefahren wurdest. Allerdings mußt du dafür sorgen, daß dieses Verkehrshindernis deutlich gekennzeich- net wird. — Erfordert starker Verkehr, daß das Hindernis aus dem Weg geräumt wird, dann zeichne möglichst die Lage auf der Straße mit Kreide an und miß die entsprechenden Entfer- nungen mit Zeugen vom Straßenrand aus, Fotografieren ist noch besseı Bist du selber nicht verletzt, so hilf anderen, wenn sie Hilfe brauchen Schütze Verletzte vor Kälte und Nässe. Abtransport nur bei Ve blutungsgefahr, sonst liegen lassen Bei Personenschaden muß auf alle Fälle die Polizei benachrichtigt werden Stelle sofort Zeugen fest, die den Unfall gesehen haben. Schreibe ihr Namen auf. — Bewahre Ruhel Lass dich nicht in Streitereien über di Schuldfrage ein! Notiere dir in jede Fall die Kennzeichen beteiligter Kraf fahrzeuge! Stelle möglichst sofort fe wer das an dem Unfall beteiligte Fahr zeug gelenkt hat. Als Augenzeuge: Drücke dich nicht vor deiner Pflicht zu Aussage. Vielleicht bist du der einzig der dem Recht zum Sieg verhelfen kan Sage nur das, was du wirklich ge Grund des ersten Eindrucks zu über sehen hast, Hüte dich unbedingt, auf en De Den pn - treiben! Bedenke, daß man sich in solchen Fällen gern selber etwas vorspiegelt, besonders unter dem Eindruck nervenaufreibender Ge- schehnisse. Lasse dich nicht auf Diskussionen mit den Beteiligten ein. Laß dich nicht von ihnen beeinflussen! Laß dich auch nicht durch Mitleid oder einseitige Sympathien für den Meistgeschädigten zu falschen oder unkorrekten Aussagen vor der Poli- zei verleiten! Notiere sofort die Kennzeichen der beteiligten Fahrzeuge! Veranlasse auch andere Augenzeugen, sich der Polizei zur Verfügung zu_ stellen, RS besonders bei schweren Unfällen. 27H 7 Mache dir möglichst sofort Notizen 7 über Standort der Fahrzeuge vor und während des Unfalls, Bewe- gungsrichtung und Geschwindigkeit, I) über Verkehrsverhältnisse, Lichtver- t hältnisse und besondere Umstände. [ Hilf mit, wichtige‘Spuren zu sichern. u Sage in jedem Fall die klare, un- gefärbte Wahrheit! Wäge deine Worte ab. u Denke daran: Recht muß Recht } | bleiben! Erste Hilfe bei Unfällen Unfallart Erste Hilfe Säuren Trinken von schleimigen, öligen Getränken, Soda 5 und Kreide oder Eiweiß mit kaltem Wasser; Milch; 3 Erbrechen hervorrufen. D Laugen Zitronensaft, Olivenöl, verdünnt. Essig. € Pilze Erbrechen hervorrufen, Rizinusöl, schwarzer Kaffee, D Eis auf den Kopf. V > Gase Frische Luft, Sauerstoff einatmen, künstliche Atmung, enge Kleider öffnen, Handflächen und Fußsohlen bürsten, 33 Unfollart Blutende Wunden Nosenbluten Brennende Personen Brandwunden Erfrieren Elektrischer Strom Brüche Ohnmacht Schlaganfall Biß eines tollen Hundes Insektenstiche Quetschungen Verstauchung Verrenkung Ertrunkene SME STATIS Jedes blutende Glied hochlagern. Nicht auswaschen! Keine Wotte, sondern Mull als Verband. Leukoplast nicht direkt auf Wunde. Abschnürung zur Blutstillung höchstens 15 Stunden. (Brandgefahr!) Enge Kleider öffnen, kalte Umschläge auf Stirn, Nacken und Handgelenk, Ruhe, sitzen Mit Decke oder dgl. zudecken. Auf dem Boden wälzen, klebende Kleider nicht gewaltsam entfernen dann siehe Brandwunden Bestreuen mit Mehl, doppeltkohlensaurem Natron, Leinölumschlag, Brandblasen nicht aufstechen. Bei großen Brandwunden keine Verbände, sofort Kran- kenhaus Nicht an Wärme bringen, kalt abreiben (Schnee) Vorsicht! Erfrorene Glieder brechen leicht Strom ausschalten, Retter auf Glas (eingeschlagene Fensterscheibe) stellen und mit Holzstange den Ver- unglückten von der leitung wegdrücken. Dann künst- liche Atmung, aber ohne Geräte und Sauerstoff. Offene Wunden verbinden. Sehr vorsichtiges vor- läufiges Schienen durch Brettchen, starke Pappe usw Erhöhte Lagerung des gebrochenen Gliedes. Gesicht blaß = Kopf tief lagern. Gesicht rot = Kopf hoch lagern. Enge Kleider öffnen. Frische Luft. Mit kaltem Wüsser bespritzen, riechen lassen an Salmiak. geist, Künstliche Atmung Kopf hoch lagern. Kalte Umschläge auf Kopf (Eis). Sofort Wunde unterbinden; viel Alkohol trinken. So- fort zum Arzt. Salmiakgeist einreiben, nasse Umschläge. Kalte Umschläge. Vorsichtig befördern. Bei Quet- schungen am Oberkörper Erschütterungen lebens- gefährlich Bei Fuß sofort Stiefel ausziehen. Kalte Umschläge, keine Gehversuche; obere Gliedmaßen in Tragetuch. Mund und Nase von Schlamm und Sand reinigen. Mit Bauch über Knie legen, Rücken klopfen (Wasser entfernen), dann künstliche Atmung, | | | | | Zeittafel der Verkehrsentwicklung 30 v.Chr. Beginn des römischen Straßenbaus 1200 n.Chr. Der Kompaß wird in Südeuropa bekannt 1707 1770 1776 1783 1803 1807 1817 1825 1835 1837 1854 1875 1876 1879 1883 1885 1885/86 1887 1891 1896 1900 1902 1903 1914 1921 1927 1940 1953 1954 1955 Dampfschiff-Versuchsfahrten. James Watt hot die Dampfmaschine erfunden Gußeiserne Schienen werden in England verwendet. Aufstieg des ersten Heißluftballons (Montgolfiere) Der erste Dampfwagen von Trevithik fährt Fahrt des Schaufelraddampfers „Clermont“ von Robert Fulton (auf dem Hudson - Erfindung der Laufmaschine (Draisine: Vorläufer des Fahr- rades) durch Karl yon Drais Eröffnung der ersten Eisenbahn für den öffentlichen Verkehr (zwischen Stockton und Darlington) Erste deutsche Eisenbahn (Nürnberg—Fürth). Morse läßt seinen telegraphischen Schreibapparat paten- tieren Erfindung der Luftdruckbremse Gründung des Weltpostvereins Erfindung des Freilaufs und der Rücktrittbremse beim Fahrrad. Otto baut den ersten Viertaktmotor. Erste elektrische Eisenbahn (Siemens). Benz erfindet den Benzinmotor Dunlop erfindet den Luftreifen (Pneumatik) Daimler und Benz bauen unabhängig voneinander die ersten (Benzin-)Kraftwagen. Bosch baut den ersten Magnetzünder. Otto Lilienthal macht erste Gleitflüge. Erfindung des Dieselmotors. Das erste Zeppelin-Luftschiff steigt auf. Erfindung der drahtlosen Telephonie. Erster Motorflug der Brüder W. und O. Wright. Junkers baut die ersten Metallflugzeuge Das BOSCH-Horn beginnt seinen Siegeszug um die Welt. Erster Atlantikflug (West—Ost) durch Lindbergh. Entwicklung der Düsenflugzeuge. Wikingrakete erreicht eine Höhe von 400 Kilometern Das 20000000ste BOSCH-Radlicht verläßt das Werk. Fangio erringt Weltmeisterschaft auf Mercedes-Benz-Renn- wagen. Man sieht, der Verkehr hat sich in den letzten Jahrzehnten mit atem- beraubender Schnelligkeit entwickelt. Heute schon jagen Raketen und Flugzeuge durch die Stratosphäre. Die Weltraumforscher hoffen, in zehn Jahren auf dem Mond landen zu können. 35 ROBERT BOSCH — Ein Leben für ein großes Werk Ein Schiff ohne Steuer vertraut sich den Wellen, nicht lange, so wird es an Klippen zerschellen. Das Meer ist das Leben, das Schifflein bist du, die Klugheit, mein Freund, ist das Ruder dazu. Maria Margarete Bosch geb. Dölle an ihren Sohn Robert! Zwischen Konstanz und Heilbronn, zwischen Ulm und Pforzheim sind die Schwaben zu Hause. Kennst du die Gegend? Wenn nicht, dann schlage einmal die Karte auf! Suche die Donau und folge ihr: Donau- eschingen, Sigmaringen, Ulm... Freilich, anstatt mit dem Finger über die Landkarte fährst du besser einmal in den Sommerferien mit dem Fahrrad die Strecke ab. In Ulm siehst du dir das Münster an und fragst einen alteingesessenen Ulmer nach allen Sehenswürdigkeiten in Ulm und um Ulm herum.., Vielleicht kommt der Ulmer ins Erzählen. Manch berühmter Name fällt. Bestimmt auch der Name Robert Bosch. Denn hier „um Ulm herum” — in Albeck — ist Robert Bosch im Jahre 1861 geboren worden. In Ulm besuchte er die Schule; in Ulm erlernte er die Feinmechanik, Bevor Robert Bosch 1886 in Stutt- gart eine eigene „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik” gründete, war er — damaligem Brauche folgend — in die Fremde gezogen, war in England und Amerika gewesen, hatte bei klei- nen und großen Firmen praktisch gearbeitet, Erfahrungen gesam- melt und seine Kenntnisse er- weitert, Und was er mitbrachte in sein junges Unternehmen, das war der feste Wille, immer nur das Beste zu leisten. Daran hat Robert Bosch zeitlebens unbeirrbar festgehal- ten. Aus diesem Willen wuchs der Weltbegriff untadeliger Bosch-Arbeit. 36 Schon im ersten Jahre nach der Geschäftsgründung hatte Bosch einen Magnetzünder für Gasmotoren gebaut. Eine Entwicklung bahnte sich on, die mit dem Begriff des Bosch-Zünders einen wahrhaft be- wunderungswürdigen Aufstieg nahm, Nach zehn Jahren hatte Bosch schon 1000, nach fünfzehn Jahren 10000 und nach fünfundzwanzig Jahren eine Million Bosch-Zünder gefertigt. Von den ersten zwei Mitarbeitern war die Beschäftigtenzahl inzwischen auf 5000 angestiegen. Und das Werk wuchs weiter. Der Name Bosch setzte sich durch in der Welt. £ In ständiger Entwicklungsarbeit wurde das Produk- Kern tionsprogramm systematisch erweitert. Sieh nach auf a; Seite 48, was Bosch heute alles fertigt und liefert. Y ZÉ Ein solches Produktionsprogramm bedarf einer vor- & EB bildlichen Verkaufsorganisation. Bosch schuf sie mit - dem weltumspannenden System der Bosch-Dienste., See Robert Bosch hatte als Unternehmer ein Herz für % seine Mitarbeiter. Als einer der ersten großen Fa- brikanten führte er den Achtstundentag und den freien Samstagnachmittag ein. Einen der schönsten Ehrentitel verliehen ihm seine Arbeiter und Angestellten: „Vater Bosch!” Sein soziales Werk krönte er mit einer Organisation der Hilfe für nicht mehr Arbeitsfähige und Hinterbliebene, mit der Bosch-Hilfe. Heute arbeiten mehr als 30000 Menschen bei Bosch. Sie dienen mit ihrer Arbeit der Technik und dem Fortschritt, am Reißbrett so gut wie am Schreibtisch, am Fließband so gut wie am Werktisch, im Laboratorium so gut wie am Automaten, Sie leisten Bosch-Arbeit getreu den verpflichtenden Worten von Vater Bosch: „Es war mir immer ein unerträglicher Ge- danke, es könne jemand bei Prüfung eines meiner Erzeugnisse nachweisen, daß ich irgendwie Minderwertiges leiste. Deshalb habe ich stets versucht, nur Arbeit hinaus- zugeben, die jeder sachlichen Prüfung stand- hielt, also sozusagen vom Besten das Beste war.” 37 Wohl dem, der's kann: FE Jeder erfahrene Radler plant seine Touren nach der Karte. Ihm bieten die überfüllten und daher sehr gefährlichen Fernverkehrsstraßen keinen Reiz. Er macht sich zur Aufgabe, abseits vom Fernlastverkehr auf ruhigen Straßen, durch stille Dörfer und Städtchen sein Fahrtenziel zu erreichen. Aber da muß er Kartenlesen können! Am besten machst du dich zunächst einmal mit den Kartenzeichen ver- traut. Wer Karten richtig zu lesen versteht, sieht Berge und Töler, Wälder und Seen, Dörfer und Städte, Wege und Straßen, kurz: er überblickt das Gelände, als ob er im Flugzeug säße, und er kann seinen Weg präzise wählen. Die Karte ist eine getreue Wiedergabe der Landschaft, nur in stark ver- kleinertem Maßstab. Dieser wird durch einen Bruch ausgedrückt (also 1:50000 oder 1:100000), der das Verhältnis der Koartengröße zur wirklichen Größe darstellt. Zur Verdeutlichung ein paar Umrechnungen: Moßstab 1:100000 heißt 1 cm auf der Karte = 1 km in der Natur Maßstab 1: 50000 heißt I cm auf der Karte = 500 m in der Natur Maßstab 1: 25000 heißt 1 cm auf der Karte = 250 m in der Natur Um die Gegebenheiten der Natur auf die Karte zu übertragen, hat man als Hilfsmittel Zeichen, die auf jeder guten Karte abgebildet und erklärt sind Die Beschriftung der Karten ist immer waagrecht, genau in West— Ost-Richtung, denn jede Karte ist ja so eingerichtet, daß Norden immer oben, Süden immer unten liegt. Je nachdem die Beschriftung größer oder kleiner, schräg oder gerade, fett oder normal gedruckt ist, kann man Unterschiede, z. B. in der Größe von Ortschaften, erkennen. Im allgemeinen ist die Natur maßstabgetreu auf die Karte übertragen. Aber das lößt sich nicht immer so handhaben: Flüsse und Straßen würden z.B. im richtigen Maßstabverhältnis oft nur Bruchteile von Milli- metern ausmachen, Und gerade sie müssen besonders deutlich dar- gestellt und somit um ein Vielfaches verbreitert eingezeichnet werden. Zur Übertragung von Bodenerhebungen bedient man sich bei „großen“ Karten (Maßstab etwa 1:25000) der Höhen- oder Schichtlinien. Sie 38 BOSCH-Radlicht in aller Welt: Singapore: Auch im Orient ist die Zeit von Tausendundeiner Nacht anscheinend vorbei. Aladin hat heute keine Wunderlampe mehr, son- dern fährt rad in den Straßen seiner Heimat- stadt.,. „und vornedran das BOSCH-Radlicht“. 39 verbinden Punkte gleicher Höhe miteinander. Je dichter die Schicht- linien aneinanderliegen, um so steiler ist der Hang. Je weiter sie voneinander entfernt sind, desto sanfter steigt das Gelände an. Bei Karten mit kleinerem Übertragungsverhältnis (also etwa 1:100 000) werden die Höhenunterschiede durch farbige Schraffierung dargestellt (meist braun), wobei man an der Dichte und Länge der Schraffier- striche die Ausmaße des Gefälles erkennen kann. Merke dir für unterwegs: Wenn du etwas auf deiner Karte suchen willst, dann „orte“ sie zuerst, d.h. Nordrichtung auf der Karte muß gleich der Nordrichtung des Kompasses sein! Hast du keinen bei dir, dann kannst du die Karte durch Vergleich hervorstechender Punkte deiner Umgebung mit den Einzeichnungen der Karte in die richtige Lage bringen. Merke als Faustregel für die Berechnung von Kartenentfernungen: Beim Messen der Luftlinie von einem Kartenort zum anderen mußt du ein Drittel dazurechnen, dann erhältst du ungefähr Straßenentfernung. Kleine Aufgaben: 1. Schätze Entfernungen nach einer Mr Karte und miß sie dann nach. < . Übertrage durch Schichtlinien an- gedeutete Bodenerhebungen in eine Zeichnung mit Seitenansicht. ‚Mache mit deinen Freunden Orientierungsübungen nach der Karte in bekanntem und unbe- kanntem Gelände. Wegebeschreibung mit Köpfchen Wenn wir unterwegs Menschen nach einem Weg fragen müssen, stellen wir immer wieder mit Verwunderung fest: Wie wenig Leute können sich wirklich klar und knapp ausdrücken! Wie wenige können sich in einen Unwissenden hineinversetzen! — Werden wir aber dann selber von Wegesuchern gefragt, dann unterlaufen uns häufig die gleichen Fehler, die wir nur bei anderen sehen Die folgenden Tips sollen dir helfen, dich klar auszudrücken und anderen Menschen bei der Wegesuche behilflich zu sein. 1. Niemand ist. ein Gedächtniskünstler. Decke den Suchenden nicht mit einem Wortschwall zu. Skizziere ihm nach Möglichkeit bei schwie- rigen Zielen seinen Weg auf. 2. Drücke dich klar, sachlich, knapp aus! Setze nichts voraus, was dem anderen unbekannt sein kann. 41 . Gib ihm möglichst genaue Entfernungs- zahlen an . Gehe von markanten, gut sichtbaren Zie- len aus (auffallende Gebäude, Bäume usw.) und lasse alle Nebensächlichkeiten weg. Lasse den Suchenden getrost einen kleinen Umweg machen, wenn du ihm dafür ein gut auffindbares Hauptziel an- geben kannst. Bei schwer auffindbaren Zielen gibst du am besten nur eine Etappe an und emp- fiehlst dem Suchenden, sich anschließend weiter zu erkundigen. Bei sichtbaren Zielen geh vom großen, leicht auffindbaren Blick- punkt zum kleinen über. Als Hilfsmittel kannst du die Daumenbreite, die Fingerbreiten und die Handbreiten verwenden, . In Städten kannst. du Fremden und besonders Ausländern einen großen Gefallen tıın, wenn du dich bereit erklärst, als Lotse mit dem Fahrrad vorauszufahren. Eine Belohnung ist dir sicher. Aber erwarte oder fordere sie nicht. Deine selbstlose Hilfsbereitschaft wird sicherlich irgendwann einmal im Leben Früchte tragen. Kleine Aufgabe: Mache einige Wegebeschreibungen als = ji Übung mit deinen Freunden! Kritisiert u] euch dabei und sucht die knappste und 807 >» 8g beste Form der Wegebeschreibung| I SNTLITITT Orientieren und Enifernungschätzen Was tust du, wenn du unterwegs deine Richtung feststellen willst und keinen Kompaß bei dir hast? — Bei Tag hilft dir die Sonne. Wie bekannt, geht sie im Osten auf. Wir nehmen an um 6 Uhr. Dann steht sie um 9 Uhr im Südosten 12 Uhr im Süden 15 Uhr im Südwesten 18 Uhr im Westen 21 Uhr im Nordwesten Vergiß aber bei deiner Berechnung nicht, die Ver- schiebung des Sonnen- aufgangseinzukalkulieren. 42 Was bei Tag die Sonne, ist bei der Nacht der Mond. Er reflektiert ja bekanntlich das Licht der Sonne und steht ihr genau um 180 Grad gegenüber. Wenn also die Sonne um Mitternacht hinter dem Horizont genau im Norden steht, dann muß der Vollmond um Mitternacht genau im Süden sein. Die Abänderung bei zu- und abnehmendem Mond kannst du dir leicht errechnen. Bei klarer Nacht ist die Orientierung noch einfacher. Wenn du die Sterne be- ER trachtest, sticht dir sicher sofort der Dt | „Große Wagen“ ins Auge. Denke dir den Abstand der beiden letzten Sterne um das \ Fünffache verlängert, so triffst du auf den rs Polarstern, Er steht von dir aus genau im 77 O E FE ZR Norden und verändert seine Lage nie et “ Wenn trübes Wetter diese Orientierungs- mittel ausschaltet, dann ist es schwieriger, sich zurechtzufinden. Immerhin bieten dir Bäume einen gewissen Anhaltspunkt, Die dem Westwind ausgesetzte Seite einzelnstehender Bäume ist meist viel rauher als die Ostseite und zum Teil sogar bemoost. Auch hängen die Äste in der Hauptwindrichtung, nämlich nach Osten, über. An Baum- stümpfen kannst du die Nord—Süd-Richtung feststellen: die Jahresringe sind an der Südseite, wo der Baum mehr Sonne erhielt, weiter aus- einander als an der Nordseite. — Prüfe jedoch die Hilfsmittel zur Orientierung sehr genau, ehe du dich auf sie verläßt! Bei Tag kannst du mit deiner Uhr leicht einen Kompaß ersetzen, vorausgesetzt, daß du den Stand der Sonne ausmachen kannst. Du richtest den Stundenzeiger auf die Sonne Wenn du nun den Winkel zwischen Zeiger und der 12. Stunde halbierst, erhältst du die Süd- richtung. Dabei ist zu beachten: Vormittags wird der halbe Winkel zwischen Zeigerstand und 12 Uhr im Uhrzeigersinn abgelesen — nachmittags in der Gegenrichtung. Das freie Schätzen von Entfernungen erfordert sehr viel Übung. Du mußt dir zuerst eine Vergleichsmöglichkeit schaffen, indem du dir bestimmte Abschnitte genau einprägst, z. B. 10m, 20 m, 50 m, 100 m Mit ihnen kannst du dann jederzeit eine größere Strecke abschätzen dadurch, daß du sie in Gedanken in Teilabschnitte zerlegst. Denke doran, auch Telefon- oder Telegraphenmasten bei deinen Schätzungen ouszunützen. Meist haben sie regelmäßige Abstände! Wie stellt man eine Fiußbreite fest? Suche dir am jenseitigen Ufer eine deutlich sichtbare Stelle, z. B. einen Baum — am diesseitigen 43 SFT 716 SLF get 18 656 [25 TLT 066 OTDIOLNV SE TL6 088 897 £9 ger 877 OVV SLE 202 98€ SLS <gE FC 1725 061 855 6E7 16h EBh LT 8ÞL [453 ver 879 or 159 60€ 9 £E [eE SI6]STL 8IPILLE 862/120 6EH|2IG FI BBE 6€ 786 err 678 19% 199 STS 097 OLE IEE STI Beh LTT “STT I 067 ISE Ber 895 [T€ 0ST 60€ 881 9 FTI :|6ÞT SET TS D N g L234 95T 96 grr OL ELS \6P1 EIG 88S or 911 61L ort ELT YEE TIE 64 9ET ILE 0% cte 6It 88 ZA 69€ £Iz SSE ITS or 9e PLE 0L LES D Sa = 685 Pc 201 618 S9€ 688 LE TSP YTL <ıH <95 LET 068 S6C £8S 61L vor 1081 9SL HLZIEZE 6TF|ELT L6F VCI er [ZL€ 68211 6E ILE 682/877 9IVIEIE 86F FFS SET|EPT 121233 Li — III FIN LEZ 82 |ÞLE 00EIEIF ÞL |TOP 9LT/60€ 117 908 T I TIE 18€ sch TL 707 18€ 6c 6LE LES 687 £0Ft or 629 ce 6CT 911 gel TEC LTI ES I|SIPIIBE 9 * [znaddn A LB6|LTC|CF9 ee ena TTNOT AA BSEILCFIBFE 7 "eng 8SZ| TSS]698 * UOYXOnIqIeRS L6E1BLZ|OLE EIr 5 * - Zıaqumm L9IE|0EHIEZS 6.rl0r2 “ - uoypunw Lezitrr|sgH SEI " wioyuuew 09|EZI) — [ITS 699 " Bingapde 86r| — |02119°H 68S “00 7 2ızdıog — |29€|8FP|092 IOBZ|L6E SE TEUTON v87 678687 807 2 [ossey Þc9/19 [08 6FT 2UN1S[1E Y srLlent 195 5 J3Aouue} MWeISTI erL ° ° " Banque SBL|<6L £87 (ag) SanqraJ 08798 |EZH|8EZ|807 "W’BIJanyyuBIg O6E|SFEIS €9€ » | uossq L9TILSEIZSH Ib LES A JAUN SH T0E 6IEILE "= Jopjassng (UAN 124 60L * uaPps2I(] 6LE LBE " pununı1o(] 179% 219 UaW E77 r 292 “L= UO vr j * PIPI 029 3 * umog " uawpey [ZS iB L P19J91914 punwz10( © JI0P[9880(] |> a *W ‘F 14nJ4uUP14 (ag) Bangpoay Zınquey usw Zıaqummn ZE z1v3zznzg |S JoAouuey 2Yn18[1B wrayuurW | Binqop2eW usy7onIgieeg js310ddn DA + WIOSISWOLFNONY pun -uyuy ug DSrpzussdunumppurg HYAILIWOTDINHYVY Ufer einen dem Baum möglichst genau gegenüberliegenden Punkt, z. B. einen Stein, aus. Gehe in der zur gedachten Verbindung Baum— Stein senkrechten Richtung so lange weg, bis die imaginären Ver- bindungslinien von deinem Standort zum Baum und zum Stein einen Winkel von 45 Grad bilden. Diesen Winkel erhältst du durch Halbie- rung von 90 Grad. (Du kannst dir also diesen Winkel mit jedem geradegeschnittenen Stück Papier durch einfaches Falten beschaffen.) Deine Entfernung vom Stein ist dann gleich der Entfernung Stein— Baum, also der etwaigen Flußbreite. Wie du sicher schon bemerkt hast, kann man beim freien Schätzen gewaltig „danebenhauen”. Halte dir also immer die bekanntesten Fehlermöglichkeiten vor Augen: Man schätzt sehr häufig zu kurz, wenn... .. der Hintergrund sehr hell ist. .. das Ziel im grellen Licht der Sonne liegt. .. das Gelände viele kleine Bodenwellen aufweist. ..es sich um ganz ebene Strecken handelt (Wasser). Man schätzt gern zu weit, wenn... .. man gegen die Sonne blicken muß. ... der Hintergrund dunkel ist, ... das Ziel schlecht sichtbar ist (Dämmerung, Nebel). ..„es sich um Waldstrecken handelt. Kleine Aufgaben für dich: 1. In welcher Himmelsrichtung (von deiner Wohnung aus gesehen) liegen: a) das Rathaus, b) die Schule, c) die Landeshauptstadt? Berechne: a) Wieviel Schritte benötigst du zum Abschreiten einer Strecke von genau 100 Metern? b) Wieviel Zentimeter bewältigst du also mit einem normalen Schritt? Schätze: Entfernungen in deiner Umgebung: a) Straßenbreiten, b) Flußbreiten, c) Höhen von Häusern und Bäumen, d) Höhen von S$chornsteinen. Informiere dich dann über die genauen Maße (daraus kannst du auch ein interessantes Preisraten mit deinen Freunden machen!). 45 — Was verspricht uns Petrus? Eine kleine Wetterkunde Den meisten Menschen von heute fehlt die Naturverbundenheit und damit die Fähigkeit zur Naturbeobachtung. Aber gerade die Natur- verbundenheit ist es, die dem Menschen zeitlebens nützen kann und durch die ihm immer wieder neue Kräfte und Erkenntnisse auch im Alter zufließen. Du kannst zum Beispiel dein eigener Meteorologe werden, wenn du systematische „Wetterstudien“ betreibst und die Zeichen der Natur zu deuten verstehst. Petrus verspricht im allgemeinen Schönes Wetter: Wenn die Ferne in leichte Dunstschleier ge- hüllt ist — bei östlichen Winden — leichte Wolken am Morgen im Osten bei Wind- stille — wenn der Morgennebel in den Tal- mulden liegt und: nicht hochsteigt? — wenn die Schwalben hoch fliegen — bei starkem Morgentau — wenn böiger Wind kleine Regenschauer am Morgen vertreibt — tan- zende Mücken bei Windstille. Schlechtes Wetter: Bei besonders guter Fernsicht, wenn ferne Hügel und Berge blau um- rändert sind — wenn der Morgentau fehlt — wenn die Schwalben tief fliegen — Schwüle in den Morgenstunden — mehrere Wolken- arten am Himmel in verschiedenen Höhenschichten, Schließe eine Bildungslücke: Warum fliegen die Schwalben vor Schlechtwetter tief? Frage deinen Lehrer, wenn du es nicht weißt! Geschwindigkeiten, die man kennen sollte m/sek Golfstrom Or Tr N Brieftaube bis Eußgänger Ser are Schnellzug Ruderboot NER RENNER Rennpferd bis Biegen Mi Auto & Mann im Laufschritt . . . Skiläufer etwa , Bernd ims rab ae re) Schnelltriebwagen Radfahrer e Motorrad etwa Schwacher Wind . . . . Rennwagen etwa . Starker Wind ..... Schall in der Luft . Güferzugnbise m Umdrehung der Erde . Personenzug . ..... (am Äquator) Schnelldampfer bis . ... Licht und elektrische Wellen (Rundfunk-W.) 300.000 km/sek 46 Kleine Aufgaben für dich: Rechne die Stundenkilometerzahlen (abgekürzt km/h) nach diesen angegebenen Durchschnittswerten für: Pferd im Trab Auto starken Wind Fahrrad Brieftaube Rennwagen Schnellzug Schall in der Luft Überlege: Welche Bremswegstrecke braucht wohl ein Wagen, der mit 30 m/sek auf der Autobahn fährt, um vor einem plötzlich auftauchenden Hindernis zu bremsen? Bedenke also: Vorsicht und immer wieder Vorsicht an Kreuzungen und unübersichtlichen Stellen! Doppelte Vorsicht bei sehr schnell fahren- den Kraftfahrzeugen! So vieles kommt von BOSCH Günther Plüschow, der Flieger von Tsingtau, schrieb nach seiner großen Feuerland-Expedition an Bosch: In meinem kleinen Fischkutter FEUERLAND mit einem 50-PS-Diesel- motor war — außer einem Bosch-Oler — zur Beleuchtung des Schiffes eine Bosch-Lichtanlage eingebaut, die unter den denkbar schwierig- sten Verhältnissen ohne Pause und ohne die geringste Panne, alle Stürme, alle Klimate ertragend, gearbeitet hot. Ohne diese hervor- ragende Lichtanlage wäre ein Leben auf dem kleinen Schiff ganz un- gemein erschwert worden, und sehr oft haben wir in unserem kleinen Logis, wenn draußen dunkle Nacht lag und die Stürme heulten, in Dankbarkeit der Firma Bosch gedacht... Noch schwieriger als die Seefahrt waren die anschließenden Flüge im Feuerland und im süd- lichen Patagonien, Flüge mit einem serienmäßig hergestellten, stoff- bespannten Heinkel-Seeflugzeug mit 40-PS-BMW-Motor. Der Motor war mit einem Bosch-Magneten und mit Bosch-Zündkerzen ausgerüstet. So- wohl die Magnete wie die Zündkerzen haben bis zum letzten Augen- blick einwandfrei gearbeitet, wodurch die Flüge ermöglicht wurden... .” Das ist nur einer der vielen Beweise für die absolute Zuver- lässigkeit eines jeden BOSCH- Erzeugnisses. BOSCH gibt nur solche Produkte heraus, die durch ungezählte Prüfungen ge- gangen sind. Erst was sich in härtesten Proben und im All- tagsgebrauch bewährt, wird zur Serienfabrikation freigegeben. Vom Rohstoff bis zum fertigen Erzeugnis wird alles überprüft. Kontrolle folgt auf Kontrolle. Nichts verläßt das Werk, was nicht als völlig einwandfrei befunden wurde. Aus die- sem strengen Fertigungsprinzip wuchs das Vertrauen der Millionen, die sich auf Bosch verlassen. Damit handelt man in dem großen Werk nach dem Grund- satz seines Gründers: Gegen leistungen kommt man nur mit Leistungen auf! Nachstehend wirst du informiert über die Vielzahl der Bosch-Erzeugnisse. Elektrische Ausrüstung für Verbrennungsmotoren und Fahrzeuge aller Art Anlasser, Batterien, Lichtmaschinen, Magnet- und Batteriezünder, Zündkerzen, Glühkerzen, Leuchten, Signalvorrichtungen, Schaltkasten, Schalter, Entstörmittel... Bosch-Dieselausrüstung: Einspritzpumpen, Regler, Kraftstoff-Förderpumpen, Automatische Spritzversteller, Ein- spritzdüsen und Düsenhalter, Filter für Kraftstoff und Schmieröl... Bosch-Einspritzausrüstung für Benzinmotoren: Einspritzpumpen mit Regler, Einspritzventile, Kraftstoft-Filter, Zubehör... Bosch-Brems- anlagen: Druckluftbremsen für Kraftfahrzeuge und Straßenbahnen, Druckluft-Servo-Bremsanlagen, Vacuym-Servo-Bremsanlagen, Druckluft- scheibenwischer, Druckluftanlagen zum Türöffnen und -schließen bei Omnibussen und Straßenbahnen ... Bosch-Hydraulik: Hochdruck-Zahn- radpumpen, Steuergeräte, Arbeitszylinder, Filter, Überdruckventile, Kraftheberblöcke für hydraulische Kraftheber an Traktoren, Straßen- baumaschinen, Hubstaplern usw... . Bosch-Schmierpumpen: Olschmier- pumpen, Einkolben-Olschmierpumpen, Fettschmierpumpen Zubehör... Bosch-Elektrowerkzeuge: Universal-Elektrowerkzeuge, Hochfrequenz- Elektrowerkzeuge, Bosch-Installations- und Bauhämmer, Bosch-Bohr- hammer, Bosch-Schlaghammen, Bosch-Außenrüttler, Bosch-Rüttelstampfer, Bosch-MP-Kondensatoren für die gesamte Elektrotechnik... Bosch Kühlschränke für Haushalt und Gewerbe .,. Bosch-Kühlmaschinen ... Bosch-Küchenmaschine... Bosch-Prüf- und Instandsetzungsgeräte für sämtliche Erzeugnisse... Bosch-Metallwerk-Erzeugnisse ... Bosch- Isolitwerk-Erzeugnisse und nicht zuletzt... das Bosch-Radlicht Stationen echten Wandererlebens: Die Jugendherbergen Fast in ganz Europa (außer in Spanien,, Portugal und Griechenland) kennt und schätzt man die Jugendherbergen, die der Jugend abseits vom Rummel des Reiseverkehrs unterwegs zweite Heimat sind. Vor dem Kriege zählte man in Deutschland rund 2000 Jugendherbergen; heute haben wir in der Bundesrepublik etwa 650 — meist sehr gut eingerichtete — Jugendherbergen, die sich großer Beliebtheit erfreuen. 48 Lohnende Fahrtenziele in Europa Norwegen: Der Norwegen-Fahrer muß viel Zeit haben. Die Entfernungen, die er zurücklegen muß, sind ungleich größer, als die wir sonst gewohnt sind. Hier lohnt es sich, den braven Drohtesel ab und zu auf Schiff oder Bahn zu verladen. Das eigenartige Landschaftserlebnis Norwegens wird dafür dem Mitteleuropäer aber auch unvergeßlich bleiben. Vor allem während der Haupt-Reise- und -Wanderzeit im Sommer sind lie Jugendherbergen sehr gefragt. Deshalb mußt du dich frühzeitig nmelden (wobei du Rückporto beizulegen hast — am besten eine ereits frankierte und mit deiner Adresse versehene Antworikarte). Nenn du nicht angenommen werden kannst, dann wende dich an eine der Nachbarherbergen. Vergiß bitte nicht: Solltest du. aus irgend- nem Grund deine Fahrt nicht unternehmen können oder den Termin rlegen müssen, dann schreibe den Herbergseltern rechtzeitig ab. )as ist eine selbstverständliche Höflichkeitspflicht. Übrigens: Du hast och einen Bleibenausweis des Deutschen Jugendherbergswerkes? — \ein® — Dann wird es aber höchste Zeit, ihn bei deinem Orts- oder ındesverband zu beantragen. Ohne Ausweis wirst du in keiner „Juhe” ufgenommen. Aber berücksichtige auch hier: Die Ausgabestellen sind or Fest- und Ferienzeiten meist überlastet! Wenn man dir für wenig Geld eine gute Unterkunft gewährt, dann arf man erwarten, daß du dich dankbar zeigst und die Jugendher- ergs-Bestimmungen genau beachtest. Gewöhne dich an den natür- lichen und schlichten Charakter: Alle Gäste sind Kameraden, die sich gegenseitig hilfreich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Du solltest nicht nur deine eigenen Sachen in Ordnung halten, du solltest dich auch als Hilfswilliger“ in die Herbergsgemeinschaft einfügen (zum Beispiel nach dem Essen den Tisch abwischen, gelegentlich die Zimmer, lie du benützt hast, ausfegen, nach dem Waschen das Becken reinigen usw. Wenn du nicht selbst dein Essen kochst, dann sei der Herbergsmutter bei der Zubereitung behilf- ch. Und selbst wenn du es noch nie getan hast, hier darfst du ruhig mal Kartoffeln schälen! Daß man Geschirr abspült, ist dir - hoffentlich — klar!) een, Das Wichtigste aus der Herbergsordnung: Zur Aufnahme benötigen Jugendliche bis zu 18 Jahren einen in ihrem Heimatort ausgestellten Bleibenausweis (Gebühr: DM 1,—), Jugendliche bis zum vollendeten 20. Lebensjahr einen Jugendausweis (Jahresmindest- gebühr DM 2,—). Man erhält diese Ausweise nach Vorlage eines amt- lichen Ausweises. Sie sind nur gültig, wenn sie genau ausgefüllt, mit gültiger, abgestempelter Jahresmarke, Stempel und Unterschrift des Ausstellers sowie eigenhändiger Unterschrift des Inhabers versehen sind. Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt. Wichtig ist, daß bei unentschuldigtem Ausbleiben oder zu später Abmeldung (letzter Termin für Gruppen bis zu fünf Mann: 12 Uhr mittags des vereinbarten Tages — bei größeren Gruppen zwei Wochen vorher!) sämtliche entstandene Unkosten (z. B. Essen, auch Schlafgeld!) bezahlt werden müssen Wer übernachten will, muß um 20 Uhr in der Jugendherberge sein. Sollte jemand später ankommen, muß er das ausdrücklich anmelden. Sofort bei Ankunft ins Herbergsbuch eintragen lassen! Deinen Ausweis abgeben und Übernachtungsgebühren (DM —,50) bezahlen! Grundsätzliches: In einer „Juhe“ wird nicht geraucht und kein Alkohol genossen. Es besteht Wäschezwang, d.h. Gäste müssen Bettwäsche oder einen weißen Leinenschlofsack mitbringen bzw. gegen Gebühr entleihen Größte Sauberkeit wird verlangt. In den Waschräumen ist genügend Platz — auch für dich! Man geht spätestens um 22 Uhr zu Bett. Bei frühem Aufstehen Schlo- fende nicht stören — Abreise nicht vor 7 Uhr, Über Einzelheiten sowie über die Besonderheiten der Jugendherbergen anderer Länder unterrichtet dich genau das alljährlich neu erschei- nende „Verzeichnis der deutschen Jugendherbergen im Bundesgebiet”. Spezielle Fragen richtest du an das „Deutsche Jugendherbergswerk” siehe Adressenlistel), Wer planmäßig und beschaulich wandert, für den sind die Jugend- herbergen Stationen der Er- holung und Besinnung auf dem Wege zur Erschließung der Natur und der bunten Welt. Deine Visitenkarte in allen Jugendherbergen, die dir gastliche Aufnahme bieten, bestehe aus Ordnung, Sauberkeit und kamerad- schaftlichem Geistl Tips fürs Zelten Camping“ ist ein internationales Modewort jener Erwachsenen gewor- den, die dem „Krawatten- und Trinkgeldzwang“ der Hotels entrinnen vollen und ihre Liebe zur Natur wiederentdeckt haben. Der Erwach- ene „geht zum Camping“, wir Jungen aber „zelten“. Das heißt nicht, aß wir „wild“ biwakieren, daß wir die Camping-Gepflogenheiten ißachten oder uns auf den Campingplätzen wie ein losgelassener Indianerstamm bewegen — nein, auch wir wollen im In- und Aus- nd die guten Sitten beim zünftigen Zelten nicht außer acht lassen. \erke dir besonders die folgenden ) Gebote fürs Zelten: Wenn du ein Zeltfreund bist, rst du es vermutlich auch in äteren Jahren bleiben. Dann lohnt h auch die Anschaffung eines ten Markenzeltes mit angenähtem mmiboden, mit Lüftung, Reißver- Iuß und nach Möglichkeit mit erdach,. Mit einem Qualitätszelt nnst du dir bei Schlechtwetter el Ärger und manche Krankheit paren, Bedenke, daß die Zeltausrüstung eine starke Belastung deines Ge- ckträgers darstellt, und nimm nur das Notwendigste mit. Zu diesem lotwendigsten“ sollte auf alle Fälle aber ein Schlafsack oder ein hlafsackähnlicher Behelf gehören — zum Beispiel eine zusammen- nähte Wolldecke. Angenehme Ruhe ist die „erste Bürgerpflicht“ für den Radwanderer. r unausgeruht fährt, erhöht die Unfallgefahr und kommt zerschla- n von einer Fahrt zurück, die keine Urlaubsfahrt war. Also: Schaffe nach Möglichkeit eine Luftmatratze an. Schlafe nicht in den Klei- rn, höchstens im Trainingsanzug. Decke dich bei großer Kälte lieber den Kleidern zu, als sie anzubehalten, Baue dein Zelt vor Anbruch der Nacht auf! Lieber ein kürzeres ıgesziel als ein Zeltaufbau mit der Taschenlampe. Du kannst sonst le Überraschungen erleben! Suche nach Möglichkeit die offiziellen Campingplätze auf, dort bist am sichersten vor all den Gefahren und Überraschungen, die ıanchem Touristen und seinen Angehörigen beim „freien Zelten“ “hon die Freude am Urlaub verdorben oder ihn gar Gesundheit und ben gekostet haben. ¡lte dich auf den Campingplätzen an die Lagerordnung; um 22 Uhr ‚ß Stille sein! Dringe nicht in die-Sphäre der Zeltnachbarn und der 53 Erwachsenen ein. Sie haben ihre eigene Welt, ihre eigenen Anschauungen und ihre eigenen Steckenpferde, kümmere dich nicht um den Zelt- nachbarn. Wenn du ihm aber einmal helfend beispringen kannst, so tue es unaufgefordert, denn Zeltler zeichnen sich im allgemeinen durch besondere Kameradschaft und Hilfs- bereitschoft aus. 6. Bist du einmal zum „freien Zelten“ gezwun- gen, so baue nicht zu nahe am Wasser und nicht in Geländemulden dein Zelt. Suche Schutz vor Bäumen und Büschen, Hole auf Privat- grundstücken erst die Erlaubnis zum Zelten beim Besitzer ein. 7. Nur peinlichste, wohldurchdachte Ordnung im Zelt ermöglicht es dir, deine Siebensachen wieder vollzählig nach Hause zu bringen. Auch beim Packen muß jede Sicherheitsnadel ihren vorbestimmten und zweckmäßigsten Platz haben, sonst erlebst du deine blauen Wunder und kommst als armer Mann mit „erleichtertem Gepäck“ nach Hause, ganz abgesehen von deinen täglichen „Suchaktionen”. 8. Denk an Mutter beim Kochen, d.h. laß die notwendige Sauberkeit walten, auch wenn der nächste Wasserhahn hundert Meter entfernt ist. Laß dir von deiner Mutter und erfahrenen „Zeltfüchsen” sagen, was man am besten kocht und wie man es kocht, Auf den Camping- plätzen findest du überall leicht kochbare und nahrhafte Speisen. Wenn du dir einen Kocher anschaffst, so lasse dich ebenfalls von erfahrenen Kameraden beraten. Auf manchen Campingplätzen ist das Kochen auf offenem Fever verboten. Denk an die Feuersgefahr, wenn du „frei nach Robinson” deine Campingwurst brätst! 9. Mußt du mit einem nassen Zelt weiterfahren, so laß es bei aller- nächster Gelegenheit wieder trocknen, sonst leidet die Haltbarkeit des Gewebes. 10. Von den englischen Pfadfindern sagt man, sie seien so ordnungs- liebend, daß sie nach dem Verlassen des Campingplat- zes das niedergetretene 2 5 ] Gras Halm für Halm wie- a UR der aufrichten, Gehe hin s und tue desgleichen| Kleine Frage: Wie dichtet man eine wasserdurchläs- sige Stelle im Zeltgewebe ab? (az1ay uapuauuag 19U15 JW) 54 Wichtige Anschriften A) Die deutschen Jugendverbände, die im Deutschen Bundesjugendring zusammengeschlossen sind: 1. Arbeitgemeinschaft der Evangelischen Jugend Deutschlands, Stutt- gart $, Danneckerstraße 19 (Tel. 240953), Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Düsseldorf, Derendorfer Straße 1 (Tel. 400091). Bund der Deutschen Landjugend, Bonn/Rhein, Simrockstraße 8 (Tel, 22011). Deutsche Jugend des Ostens, Bonn/Rhein, Heerstraße 15a (Tel. 51280). Deutsche Sportjugend, München 2, Rosenthal 1/Il (Tel, 23041). Deutsche Wanderjugend, Stuttgart N, Hospitalstraße 21b (Tel. 90996). Gewerkschaftsjugend, Düsseldorf, Stromstraße 8 (Tel. 8721). Jugend des Deutschen Alpenvereins, München 22, Praterinsel 5 (Tel. 22596). ". Jugend der Deutschen Angestelltengewerkschaft, Hamburg 3, Große Theaterstraße 32 (Tel. 351266) Naturfreundejugend Deutschlands, Nürnberg, Comeniusstraße 8 (Tel. 41007). 7 Ring Deutscher Pfadfinderbünde, Bad Wildungen, Brunnenstraße 60 (Tel, 710). Bund Deutscher Pfadfinder, Stuttgart, Seestraße 90 (Tel. 92125). Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands, Bad Wildungen, Brunnen- straße 60 (Tel. 710). Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, Düsseldorf 10, Postfach (Tel. 46434). Ring Deutscher Pfadfinderinnenbünde, München 37, Postfach 47. Bund Deutscher Pfadfinderinnen, Baden-Baden, Bernhardstraße 37 (Tel. 61304). Evangelischer Mädchenpfadfinderbund, Gelnhausen/Hessen, Herz- bachweg 2. Pfadfinderinnenschaft St. Georg, München 3, Postfach 47. Sozialistiiche Jugend Deutschlands — Die Falken — Bonn/Rhein, Dottendorfer Straße 168 (Tel. 23184). 3) Sonstige wichtige Anschriften: Deutsches Jugendherbergswerk, Geschäftsstelle (2la) Detmold, Bismarckstraße 21 (Tel. 2772). ). Deutscher Alpenverein e. V., München 22, Praterinsel 5 9, Deutscher Bundesjugendring, Köln-Deutz, Ferdinandstraße 16. . Allgemeiner Deutscher Automobilclub (ADAC), München 22, Königinstraße 11a. E Bund Deutscher Radfahrer e. V., Braunschweig, Augustplatz 11. 6. Deutscher Camping-Club, München, Ainmillerstraße C) Anschriften, die ich mir noch merken muß: Fahrradkarten der Bundesbahn Was-tun, wenn das Fahrrad auf großer Fahrt so defekt wurde, daß man es nicht mehr reparieren kann? Was tun, wenn man überraschend nach Hause abberufen wird oder wenn größere Fahrten die gelegent- liche Benutzung der Bundesbahn ratsam erscheinen lassen? In solchen Fällen löst man für sein Stahlroß eine Fahrradkarte. Folgendes mußt du dir dabei merken: 1. Die Fahrradkarte gilt vier Tage. 2. Eine Fahrtunterbrechung ist nicht möglich. 3. Dein Gepäck auf dem Fahrrad mußt du abnehmen und zu dir ins Abteil nehmen. 4. Dein Fahrrad mußt du selber aus- und einladen. Die Gebühren für die Fahrradkarte betragen: 1— 30 km . . . 0,45 DM 151—250 km . . . 1,40 DM 3I—100 km .. . 0,60 DM 25)—450 km . . „ 2,— DM 101—150 km . . . 0,90 DM über 450 km . .„ , 2,70 DM 56 Soll die Fahrt ins Ausland gehen? Der Wunschtraum vieler Jungen und Mäd- en ist es, die deutschen Grenzpfähle nter sich zu lassen und auf große Fahrt s Ausland zu gehen. Solch eine Auslands- fahrt will jedoch in jeder Richtung wohl- erlegt sein. Präge dir als Hauptgrund- tz ein: Lerne erst deine Heimat kennen, vor du die Welt von draußen besiehst, hast noch viele Jahre vor dir! Laß dir o Zeit mit Auslandsfahrten! — Auslands- hrten kosten mehr Geld! Wer ohne ge- jend Mittel auf Auslandsfahrt geht, kann böse‘ Überraschungen eben und schädigt das Ansehen der deutschen Jugend und des deut- en Volkes, r der Auslandsfahrt muß der „Papierkrieg“ erledigt werden. Mit lendung des 15, Lebensjahres brauchst du für die Auslandsfahrt en- Reisepaß (Näheres beim Landratsamt oder beim zuständigen zeirevier). Fahrtengruppen von zehn bis fünfzig Personen können er bestimmten Voraussetzungen einen Sammelpaß erhalten. Ein um (Sichtvermerk für die Einreise in ein fremdes Land) wird gegen- rtig nur noch von Spanien und der Türkei verlangt visen: er Auslandsreisende kann 1500 Mark als „Freibetrag“ ohne Paß- trag über die Grenze nehmen. Darüberliegende Beträge müssen den Banken beantragt und in den Paß eingetragen werden. hrrad-Triptik: irt man nur in ein fremdes Land, so kann bei den Grenz-Zollämtern Grenzschein für das Fahrrad ausgestellt werden. Für größere slandsfahrten in mehrere Länder beantragt man ein Fahrrad-Triptik m Bund Deutscher Radfahrer, Braunschweig, Augustplatz 11. rsicherungsschutz: se dich darüber durch deinen Jugendverband oder einen Ver- herungsvertreter beraten! chtige Tips für „Ferntouristen”: V\iopeds und Fahrräder mit Hilfsmotor sind in vielen Ländern den torrädern gleichgestellt und unterliegen z. B. in der Schweiz Sonder- timmungen. Näheres erfährst du bei den Geschäftsstellen des ADAC. jendherbergen gibt es in allen europäischen Ländern mit Ausnahme ı Spanien, Portugal und Griechenland Einzelheiten erfährst du m Deutschen Jugendherbergswerk 57 Camping: In vielen Ländern gibt es gut eingerichtete Campingplätze. In Spanien ist das Camping jedoch kaum möglich, auf dem Balkan schwierig. Verschaffe dir die internationale Camping-Karte! — Nähere Auskünfte kannst du beim Deutschen Camping-Club erhalten (siehe „Wichtige Adressen”!). N Eisenbahnfahrten: In verschiedenen Ländern gibt es für längere Bahnstrecken wesentliche Preisermäßigungen. Näheres erfährst du bei den Reisebüros und bei der Bundesbahn. „Anhalterwesen” und Autostop: Die „Anhalterei”. ist in den letzten Jahren in ganz Europa in Verruf geraten. Dieses „Kilometerfressen auf billige Art“ ist heute für Mädchen unmöglich und auch für „Jun- 1 Inn gen mit Fernweh” nicht mehr zu. empfeh- TRR, len. Die romantischen Trampzeiten sind | endgültig vorüber. Jeder sollte seinen Ehr- geiz darein setzen, seine Ziele mit eigener Kraft und mit eigenem Geldbeutel zu er- reichen. Fahrtenplanung ist für die Auslandsreise besonders wichtig. Dazu gehört, daß wenigstens ein Mitglied der Reisegruppe die Sprache des fremden Landes versteht, Dazu gehören auch eine touristische Vorbereitung und eine vorberei- tende Lektüre über die Geschichte und die Kulturdenkmäler des Lan- des, das man sehen möchte. Beim ADAC ist eine Übersicht über Verkehrszeichen fremder Länder erhältlich. Merke: Sei besonders vorsichtig im Verkehr. Nimm auf die Landessitten Rück- sicht und hüte dich da- vor, durch allzu freie Kleidung unangenehm aufzufallen. Denke im- mer daran, daß auch nach deinem Verhalten der Ruf deines Volkes im Ausland bestimmt wirdI BOSCH-Radlicht in aller Welt: ist. Dos Radlicht w prä 4 machen zur S$onn- tagnachmittag erntracht des „F Class Riksha und bewunde Radlichtscheir BOSCH-Dienst-! st findet das auch chromten BOSCH Fahrrad des farbigen 59 BOSCH in aller Welt 1902: Chronik des Hauses Bosch vermerkt: „Der erste Hochspannungs- Magnetzünder und dazu passende Zündkerzen werden an die Daimler- otoren-Gesellschaft geliefert. Auch auf der Pariser Automobil-Aus- lung wird der neue Apparat vorgeführt... .” e Welt horcht auf! — Ein kleines Aggregat aus Kupfer und Stahl Jinnt seinen weltweiten Siegeszug. London und Paris — Mittelpunkte damaligen Motorentechnik — werden für Bosch erschlossen. gien, Ungarn, Holland, Italien, Skandinavien, Schweiz, Spanien, kei, Rußland und Nordamerika folgen. Schon 1914 gingen 88% der amten Bosch-Zünderproduktion ins Ausland Vertrauen in die Zuverlässigkeit aller Bosch-Erzeugnisse kann ch den Krieg nicht erschüttert werden. In immer neuen Ländern yert Bosch den Markt. Bosch kennt man in ıpa so gut wie in der afri- schen Wüste. Und Bosch ährt sich überall. Sogar im ald am Amazonas, wie die- interessante Brief zeigt: habe eine Anzahl kleiner enbordmotoren hier auf Zuflüssen des Amazonas fen im Kautschuk- und Para- Handel und sehr oft wierigkeiten gerade mit den oneten, — Früher liefen wir ı Jahre mit Bosch-Magneten, jemals eine Reparatur ; zu haben. Heute ist das den Magneten anderer Fabriken eine — Schinderei. Ich wünschte einmal dem Fabrikanten solcher Minderware irgendwo im Urwald, end Kilometer von der nächsten Siedlung entfernt, mit seinem — Bruch zu sitzen und dann wochenlang mit den Einge- borenen im engen Boot in einer Hölle von Hitze, Mos- kitos und Regen fleißig sein Paddel zu schwingen! Er würde seine Marke schleu- nigst verbessern, Meine ein- geborenen Piloten sind so weit, kaltblütig den glück- lichen Besitzer eines alten Bosch-Magneten umzubrin- gen, nur um ihren neuen der argentinischen 61 Magneten wegzuwerfen und einen Bosch einzubauen...” Unerschüttert und unbeein- NAußt blieb das Vertrauen der Welt in den Namen Bosch auch nach dem zwei- ten Weltkrieg. Wieder steht Bosch mit über 90 Ländern der Erde in erfolgreichen Exportverbindungen auf al- len Gebieten der Bosch- Produktion Dazu schrieb ‚nlängst die Pariser Zei- T 1 I tung „L’Equipe” —> | „Die Technik und die Kunst \ } | Kin haben kein Vaterland. So m _ un BEE hat auch der Name des e Tr großen Robert Bosch seinen ( NC Platz in der Weltgeschichte \ je der Automobilindustrie. — Der große deutsche Elek- triker ist nicht mehr, aber sein Werk besteht weiter Und das berühmte, auf gediegenste Grundsätze aufgebaute Uhnter- nehmen schickt uns nun wieder neue Beweise einer in der Automobil- industrie beinahe legendären, schon seit Jahrzehnten bestehenden Meisterschaft... ‚” Du kennst doch dieses Zeichen? Ja, das ist das Markenzeichen von Robert Bosch, ein stili- sierter Zündanker. Alle großen Markenfirmen haben Markenzeichen (welche kennst du?). In Verbindung mit dem Firmennamen bürgen sie für die Ware, ihre Echtheit und Qualität. Was du in diesem Büchlein findest: Seite 3: Vom Rundkiesel zum Stahlroß / Das Rad als Begleiter der Menschheitsgeschichte Gesund bleiben — radfahren! Dein Rädchen spricht: „Mich pflegen, bringt Segen! Ein Gebot der Vernunft: Fahrsicherheit Die wichtigsten Verkehrszeichen Vor dem ersten Plattfuß lesen! Vorbereitungen für die große Fahrt Gepäck und Ausrüstung für die große Fahrt Loß dir raten beim Verladen Auf die richtige Einstellung kommt's an — auch beim BOSCH-Radlicht Das Auge des Gesetzes wacht — auch bei Nacht Was du von anderen Verkehrsmitteln wissen‘ mußt Bei Wind und Regen überlegen Fahren unter besonderen Verhältnissen Fahren in Kolonne Im Falle eines Unfalles Erste Hilfe bei Unfällen Zeittafel der Verkehrsentwicklung ROBERT BOSCH — Ein Leben für ein großes Werk Kartenlesen Wegebeschreibung mit Köpfchen Orientieren und Entfernungschätzen Entfernungstabelle Eine kleine Wetterkunde Geschwindigkeiten, die man kennen sollte So vieles kommt von BOSCH Die Jugendherbergen Tips fürs Zelten Wichtige Anschriften Fahrradkaorten der Bundesbahn Soll die Fahrt ins Ausland gehen? BOSCH in aller Welt “ Vv N 2 ° zZ u 2 = E > 5 œ

Bosch Radlicht Fahrtenbuch 1950er Jahre


Von
1950 - 1959
Seiten
68
Art
Werbematerial
Land
Deutschland
Marke
Bosch
Quelle
Heinz Fingerhut
Hinzugefügt am
24.01.2020
Schlagworte
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